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- 1« - hart arbeite» Verde trainiere» ift kein« Kleinigkeit; Und dafür erntet sie nichts als schlecht Behandlung und Undank! ES ist eine Schande! Sie ist noch ein reines Krad: tannlest Lu nichts sür sie tun. In'?" „Ich! Mein lieber Anthony!" Sie seht« den .'.überlasten entsetzt nieder. „Bedenke, ich sollte in das Scullysche Hauswesen eingreifrn! Ich diu aUerdnig« Mitglied des Vereins sür Tierschutz, aber was könnte ich dort wohl mit'?" „Hu kanntest Miß O'Bierne einen Besuch machen." war ihres SliessohneS kühner Rat. „Du könntest sie hierher emladcu," fügte er mit noch gröberer Unerschrocken- heit hinzu. „In Rennhill einen Besuch mache»? Sie zu uns eiulade» ? Mein lieber Junge, Tu l-ast ossenbar gar nicht überlegt, was Du verlangst. Der sämtliche Adel, unser ganzer Umgang hier würde uns schneiden." „Du könntest aber doch wol-1 etwas tun. In! Du -veißt w etwas immer schön einzufädetn. Du bist so furchtbar nett darin, wenn es gilt, anderen zu Helsen." „All, ja, ich Heise gern, aber Leuten einer ganz anderen »Nasse, armen . . „Sie ist arm: ick bin fest überzeugt, selten befand sich eine irische Dame i» ja grober Am wie sie. Du würdest tietcS Mitleid für sie suhlen, wenn Du sie kennen urulcst. uns ebenso iehnttchst wünschen, sic aus ihren Banden zu befreien, wie ich!" ..Ebenso sehnlich wünschen, wie Du?" wiederholte sie erstaunt und fuhr mit gezwungenem Lachen fort: „Mein lieber, romantischer Denis, iveiin wir versucl>e» wollten, jedes 'Mädchen aus unangenehmen Verhältnissen zu reinen, dessen Mutter unter ihrem Stande geheiratet hat, hätten wir wahrlich viel zu tun. Wohin lolltc das führen? Warum gab die Iran ihrer Tochter einen so unleidliche» Stiefvater, wie Scully?" „Ja. tnarum? Bitte, das vermag ich Dir auch nicht zu beantworten." „Die Sunden der Väter werden immer an de» »lindern heimgesncht," fuhr die Dame be lehrend fort. „Und dann: Es ist ja wirklich unerklärlich, daß keine der anderen alten Inmitten hier herum, die mit den Verhältnissen vertraut sind, das Mädchen unter ihren Schutz genommen hat. Das wäre doch so natürlich getvesen! Für mich, die ich allen vollständig fern stehe. würde es ein verhängnisvolles Wagestück bedeuten. An Herde,» alanbe ich. dos? wir in keiner Weise sympathisieren würden." „Ich dachte, Du hättest ,1'nge Mädchen sa gern? Du hast eS doch osl gesagt." fuhr DeniS fort, ohne sich ab- ickrreckeu zu lassen. „Du erwartest auch heute ein innges Mädchen!" Frau Money wurde rot vor Eiter Was war mir dem Jungen vorgegangcn? „Jawohl, ich bin meinen luirgeu Freundinnen sehr zugetan, meinen reizenden, vornehmen, wohlerzogenen Schütz lingen. Das ist »rbcr doch ein himmelweiter Unterschied! Wie kann ich sie in einem Atemzuge mit diesem ungebildeten Mädchen nennen, das den ganzen Tag über mit Jockei,s verkehrt und Pferde zureilet? Nein, unser ganzes Denken und Sein fkebt auf zu verschiedenem Standpunkte. Ich hasse Pferde, ich fürchte mich vor ihnen, wie Du welsit. Ich könnte nicht über Rennen und Iagdsport reden, und ich bin äußerst uubc- waltbert in dem Jargon des Grooms." DeniS blickte seine Stiefmutter prüfend a». Auffallerrü hart und streng sah sie aus: ihr ichou von Natur festgeschiiitleiicr Mund war zusammengepreßt und bildete eine gerade Linie. Er kannte Zeiiau diese Stimmung. Je mehr er drängle, desto mehr wider stand ne. Er lmtte die »suche verfahren — er hätte seine Zuneigung sür daS Mädchen nicht io oifenknndig zeigen sollen. „Natürlich/ fuhr sie fori, als lie seinen Blick be- merkte, „tut mir Miß O'Bierne sehr leid, aber mit einem Glorienscheine ist sie in meinen Augen nicht umgeben. Dir genügt es, das; sie eine vorzügliche Reiterin ist: aber ich bin ttst überzeugt, das; sie im übrigen eine unwilsende junge Person ist, die nicht mehr Manieren als mein Hausmädchen lxtt und . . . deren »Neider nach dem Stalle rieche». Beim es einige alle Sachen tun würden, oder ein Cireck .. „Nein," antwortete Denis kurzweg und ui so schroffem Tone, wie ihre Ohren ihn noch nie vernommen. Jetzt ivar die Reihe an Iran Money, DeniS zu beobachten. Nach langem, nach- deutlichem St'Uschweigeil sagte sie sehr freundlich: „Lassen wir vorläufig die Sache ruhen, Lieber' ... Zu welchem Tage sollen wir die ScoriffS cinladen? Wir sind letzt so reichlich in Anspruch genommen: Mittwoch ist daS Diner bei BundoranS. . . O, Du törichter Junge: mache bitte, kein so feierliches Gesicht: Du mußt gleich mit mir zum Bahnhose fahren, um Lady Flora adzuholen." Frau Monet, Ixitte sich erhoben. Sie hielt einen groheu Pack Briefe in der einen »Hand. Mit der andern strich sie DeniS zärtlich über den Kops. „Ich mutz pünktlich um drei llhr fahren." Er bog seinen Kopf etwas ungeduldig zurück. „Ich mag nicht Lady Flora abholen!" „O doch, Liebling, Du mutzt: 'Du weiht, es macht mich so nervös, mit den Füchsen zu fahren, wenn Eooper kutschiert. Wenn Du die Rosse lenkst, habe ich gleich Mül." „Barum läßt Du nicht die Schmunel anspannen?" „Denis, wie kannst Du so unliebenswürdig sein? Und alles nur. weil ich nicht sofort Deinen Wünschen Nachkomme und der Tochter eines Pferde- n»ndlerS meinen Beiuch mache?" Sie sprach mehr bekümmert, als ärgerlich. „Du muht mitkmnmei:. Liebster." Und zu iIrrem Galten gKvanüt, setzte sie hinzu: „Tony, ictt denke, wrr könnten am nächsten Donnerstag daS Tiner mit Seariffs geben?" „Ja." brummte er hinter der Zeitung. „Ick hoffe. Dein neuer Koch wird die Sache nicht ver derben.' „Abscheulicher Manu, ich habe ihn von Lady Viktoria Jones und zahle ihm achtzehn - «kl - «» Lohe». Tut: ich werde also dt« Einla "ack, Gren Wünschen geordnet undleaelte befrist Anau». „Merdvürdq, wt« hart auch d,« besten Frauen ihren M'tschwestern gegenüber sirch!" bemerkte der alter« Money wie zu sich selbst. Sein Sohn gab keine Antwort - ,r holte sich dt« letzte Nummer des Field herunter und vertiefte sich in dessen Inhalt. ... dich" Minuten später waren Geraldine O'Bierne und ihre traurige Lage voll- standlg vergessen, nicht nur von Frau, sondern auch von Herrn Money. Den,»' Ge danken dagegen - w uiivcrnünflig und widerspruchsvoll ist manchmal der Geschmack tunger Leute — weilten viel häufiger bei der abiveleuden Geraidine, als bei der ane welendcn Flora. Diese war ein« hübjck)e. blonde, kleine Schottin, köstlich vertraulich und anichmiegend, und ihr rosiger Mund ging wie ein Mühlrad, »oenn sie über die neuesten Vorkommnisse in der Gesellschaft plaudern durste. In den nächsten Tagen »er. gah der jetzt oietbeichäsliate junge Mone» trotz seiner zahlreichen Bervslichtungen nie- mal-, die GuISallee von Rennbill hinabzublicken — mochte die Gangart noch so schnell sein, worin er vorbeiritt. Aber b>S setzt halten seine Äugen noch nicht die Gestalt er späht, nach der er so sehnsüchtig au-ichaute. Der Unfall, den Miß O'Bierne erlitten, ivar doch ernsterer Natur gewesen, als sie Halle zligeben wollen. Sie war unter den Händen der alten Biddy Shea in -Obn- macht gefallen, zum großen Schrecken der würdigen Dame, und während Tilly gefühllos erklärte, daß sie „neun Leben" hätte, lag Geraidine totenbleich auf dem Küchennuhle in tiefer Bewußtlosigkeit. Länger als eine Woche mußte sic daS Zimmer hüten. Geraldine O Bicrne kalte sich, von allen anderen abgesondert, ein eigene-, kleines Reich gegründet: eine Zwitzhentürc. eine Treppe und ein großer Borfaal trennten eS von den bewohnten cs so viel als möglich nach ihrem Geschmacke auSzustattea. Wir können «ihig cintreten und uns umschauen — Geraldin« liegt in festem Schlafe in ihrem schmalen, einfachen Bette: die langen, dunklen Wimpern liegen ge- schlossen, aus bleichen, eingefallenen Wangen, aus der halbgeöffneten Hand rst ein schweres Buch auf den Fußboden gesunken. Ans der Einrichtung ersehe» wir ihren seinen Geschmack, ihre Neigungen — aber auch ihre magere Börse. Man könnte sagen, die ganze Ausstattung fei vom Speicher heruntergcholl worden, eine Sammlung alter, langst abgeschosster Sachen. In der Mitte de- Zimmer- liegt ein gestickter Teppich mit verblichenen, jetzt unschönen Farben, jeder Such darin ist aber von den zierlichen, fleißigen Fingern von GeraldinenS Urgroßlanten genäht. In allen vier Ecken ist ein« riesige, schwarze Figur, die wie ein Krebs aussieht: in Wirklichkeit soll sie da- Wappen der O'Bierne vorsiellen, ein galoppierendes Pferd. An einem Fenster steht ein etwas wackeliger Schreibtisch, worauf verschiedene Photographienen in Rahmen, einige Chrysantheme« und ein Schreibzeug zu sehen sind. Die Schwächen des Toilettentisches oerhüllen anmutig zarte Musselinvorhänge: wir erblicken darauf einen ovalen,'Spiegel, einen großen Schmuckkajten aus Leder, eine Standuhr und zierliche Parsümslälchchc» und japanische Kästchen. darüber rotem Iaadrockc. Die Bände lind mit Gemälden oller Art vtcyr veyangi, gute Oliver mit einfachen Rahmen. In einer Ecke stehen eine alt« Gitarre und ein verbrauchtes Klavier. Aus einem ehrwürdigen, holländischen Schranke, mit goldenen Griffen an den zahlreichen Schubfächern, ist ein Aufsatz mit Glastüren: dieser enthält eine stattliche Sammlung von Bänden, die alle mit dem O'Bierneschen Wappen gestempelt sind. Scotts Novellen, Moore, Goldsmith, Racine sind da vertrete», ferner ein altes Wörterbuch und mehrere vergriffene Gebetbücher — alles Ueberbleibsel aus Carrig. Einige gebrech liche Lehnstühle und ein großer runder Tisch mit vergoldeten Füßen wurden zweifellos auch aus derselben Heimat hlerhergeflüchtet. Das Zeichenmaterial, der Körb mit Hand arbeiten, eine Tischlampe, Teegerät und ein Spirituskocher — sind alles Zeichen, daß Miß O'Bierne viele Stunden in ihrem du,.-» rc-tiro zubringt. Bon feinen Kleidern und AnSputz, wie junge Mädchen ihn lieben, ist in Jerrys Zimmer nichts zu sehen; hinter der Türe hängen zwei einfache Anzüge. Der einzige Luxus, den Geraidine sich gestattet, scheint in zierlichem Schuhwerke zu bestehen: nicht weniger als vier Paar hübscher Stiefel stehen da, und zwei niedliche schwedische Hausschuhe liegen neben dem Ankleide- tische. Alles ist außerordentlich zierlich, alles in großer Ordnung und äußerst sauber. Wenn Frau Money das Zimmer besichtigt hätte, würde ihr Herz sich sür die Bewohnerin desselben vielleicht erwärmt haben. tFortsedung folgt.) vsmsnllüls »Oll» olnravttstv» »iportttuto dl« rvli» elvxaotesten TlockelUrrrte. iVIäciclisnküts, i-lolTsn- u. Knsbenküls. Neueste l'ormcu. LtvUv l?rot»e. HISVllil'MlWMtl! AWllX. Llulavlivtv »lauttlisduu«. — Vv«>,»te ktlottvlatlou. L-e1vI»te8t ov I^ettalti ttt. 1L«i>Lvrt-8ii»i»Ivx Mk. 1000, 8»!vi» - 8li»plvx Mk 850 HoiDitliriiiix ^eilo» roßt. Bedingungen sür Erleichterung beim Ankauf von Apparaten und des Notenwechsels zu erfragen bei Geueval-Bertreter der Tiinvlex-Co., "RR I»»oz, tea-^., Seeatra»«« t, H. «eil »UM Fabriken ganz billig zu verk., H. Leuteritz, Rofeuk SS.. Weigel LIZeeb, Marienstraße. G. mit BechtelS Salmiak-Gallseife Spachs Hentrifugen.Butter in gewaschene Stoff jedeu^GeivebcS VKübeIuv.8Psd. netto z.billigst. bei "" ....... vorrätig in Pack, zn 40 »tzschel, Paul Finster. Tagesvreiie versendet franko geg. Nach». I. 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