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Allerlei für di« Frauenwelt. Der Zi« euner Ei« lustige Oster-! «eschuht« von M. Dobereilt-Eber-I lern. (Nachdruck verboten.) (Gchlus Ei« oerschmidtev Lächeln umspielte Kaschi ka« volle Lippen, al» sie die Nochttoilette ihre» Liebling« beendete. „So, uiein Täub chen, nun schlafen Sie sonst, träumen Sie 'wo« recht Schöne«: di« Träume in der lieili- ge» Osteruacht, die sind dedeutunasvoll!" — i«a»ge lag Leonora mit groß ausgefchlagenen, verträumten Augen wach im Bette. Endlich nmrden die Lider schwer und schwerer, da« Köpfchen neigte sich zur Seite — da! — sie schreckte jab empor. Wenn sie es ver schliefe«' Tos durste nicht sein, um keinen Preis! Bor Sonnenaufgang muhte sie am Waldbach sein. Sie sprang mit beiden Höhen zugleich au« dem Bett, schlich zum Kilerborschrank und Holte auS der hintersten Ecke den Budenanzug heraus. Morgen früh wollte sie ihn noch einmal anziehen, auf dem heimlichen Gange, da sah sie ja keiner, dann nie wieder, das gelobte sie sich. Wenn sie nur recht zeitig erwachte! Sie kroch .sicher ins Bett und zog die Tecke fröstelnd bis ans Kinn. Sie sann — hatte ihr Kaschinla nicht von einem sicheren Msiveckemittel einmal erzählt ? Wie tvar's dock? — Richtig! Mit der großen Zehe »mißte man dreimal hintereinander so viele Male unten ans Bett pochen, wie die Stunde Glockenschläge zählte, in der inan ausuxrchen wollte. Doch halt, welche Zehe sollte genommen werde», die vom rechten oder linken Fuß? Da ivor guter Rat teuer. „Ach was, ich poche mit beiden," murmelt« ste. „das ist das sicherste!" Und so tot si« e« viermal und wiederholte cs noch dreimal : dann atmete sic befriedigt ans und flüsterte: „Ach, wenn mir doct^ von „ibm" träumte: die Träume in der ^ster- nackt. dte sind bedeutungsvoll, sagt Kaschi»- ka!" — — Leonora erwachte. Traumbe- sangen schaute sie sich um. «üßcr Blumen- du.fi umschmeichelte lbre Sinne. Cie rich tete sich im Bett auf und rieb sich den Schlaf aus den Augen: sie lächelte glücklich: „Ach, war das ein himmlischer Traum!" Da fielen ihre Blicke auf einen Osterhasen, der neben ihr auf dem Mchttisch stand. „Las ist eür Ostergruß von ihm!" frohlockte sie und ihr Herz pochte zum Zerjvringeu. Jetzt schlug die Turmuhr vier. Mit einem csatze war sie aus dem Bett und hasiete in die Sachen. Mit bebenden Fingern nestekte sic de» Bubenrock zu ,und icklich sich zur Tür: sic lauschte! Nichts regle sich. Eine Weile lauschte sie. dann slog sie den Berg hinunter, dem Waldbach entgegen, wie getagt. Dort aiigekoliiiiieii, atmete sic tief aus. löste die oberen Iackenknöpfe, daß der ."hals irei schimmerte, und sprang aus einen Felsstern, der aus dem Wasser aus ragte: wild umbrandeie cs die kleine Intel. Sie ließ sich auf die Kniec nieder mW wusch sich Gesicht und Hals, dann richtete sie sich cnipor, um bei, Rückweg anzutreten. Da ging die Sonne aus und überhauchte alles ringsum mit rosigem Schimmer. Die Glocken der umliegenden Dörfer begannen zu läuten. Im Walde wurde c« lebendig. 'Die Vogelwclt jubelte dem Ostertag ent gegen. Leonora drehte sich um. Vorsichtig wollte sie ans User springen. Sie maß tue Entfernung mit prüfendem Blick — schrie laut auf und — toankte. Drüben trat zwischen den Bäumen — Sternau hervor. Er war sofort an ihrer Seite, umschlang sie mit beiden Armen und trug sic ans Ufer. Schamhaft deckte Leonora beide Hände vor das Gesicht und suchte sich zu bsreicn. Er hielt sie sest: „Erst Lchegeld!" Ta zerrte sie mit zitternlen Fingern «ine Schnur hervor, die sie um den Hals tnig. Tie Krone hing daran, die er ihr als Trinkgeld verabreicht hatte. Sie riß die Münze los und bot sie ihm an. „So war's nicht gemeint!" jubelte er, hielt die leichte Last nur fester und streifte mit aufleucki- tcndem Blick die Krone: sie hatte sie aus- beivahrt, daS machte ihn kühn. Er bückte sich blitzschnell und preßte einen heißen Kuß aus Leonoras Mund. „Ich nehme mir das Lösegcid!" „DaS ist Tiebstahl!" rief sie unter Tränen. „Zigeuncrart!" gab er zurück. „Lassen sic mich frei!" „'Nimmer- mehr!" „Ich schreie »ach Hilfe!" „Nur zu!" Sie ivars trotzig den Kopf zurück: „Ich beiß' wie eine Eichkatzc!" „Mir soll'S recht sein!" „Lassen Sie mich loS, ich — bitte Sie!" „Meine Osterperle soll ich hergeben, die ich mir soeben aus dem Wasser ' gefischt? Nimmermehr! Mein Lebeitlang will ich sie hüten als meinen kostbarsten Schatz!" Ta ließ Leonora den Trotzkops hingehend an seine Schulter sinken. „Mein Kleines, mein Liebes," subeile er. „setzt trage ich Tich zum Großoater!" „Nein, nein, jetzt, so — nimmermehr!" Ta blickte er forschend in ihr Gesicht, soi, daü verschämte Lächeln, mit dem sie auf ihre — Hosen niederschaute, und lachte übermütig aus: „Leo — Leonora, mein Kleinod, härm' Dich nicht! Tic Bcr- lincrinnen radeln in Hosen und sehen nickt halb so unschuldig auS, wie uiein munterer Weggenosse, mein Leo, mein Liebstes!" „Wirklich!" jubelte sie und ließ es gejmebcn, daß er sie auf Mund und Augen küßte. Endlich gav er sic frei. Mit zörtlickwr Sckcu schmiegte sie sich au ihn. Plötzlich deutele sie nach dem Waldbach und fragte neckeiw: „DaS Oberwasser hat mick glück lich gemacht. öb'S mich auch verschönt?" Er zog sie non neuem in die Arme: „Süße Braut, Du bist meine beste, welne schönste!" Ta hing sie jubelnd au seinem Halle: „Auch in Hoien. Du diebischer Zigeuner?" „Auch in Hoien!" Lösungen der Aufgaben in Nr. »». Knopfloch. Schncllpost. EN«Avünd«t 1888 ^ dH M« LVL Douuersta». den 4. Mai. 1VVL Außerhalb der Schranken. Neman von B. M. Eroker. t>v. üorifkbuug > Oiachdrua »erröten.i „Das konnte man sehen!" „Man sagt, als Sculsi, merkte, vaß sic so an den Pferden hing, l-abc er sie aus der englischen Schule »ach Hause gcuulnmcn und die Füllen zu ihr in die Schule geschickt. Er setzte sic jedem Tiere auf den Rücken — gleichviel wie es ablcnncn mochte — und jagte das Paar umher. E>c ritt ihm Gäule zu, die er nachher für zwei- bis dreihundert Guineen als Iagdplerde erster Klasse verkaufte. Und wie viele Pollblut lausen im Lande nmhcr, die ibrcr Hauo die Schulung verdanken! Gnade allen Denen, die solch ein Tier kauften, „weil es be ständig von einer Dame geritten wurde!" Bei diesem frommen Wunsch lehute Monep sich im Sattel zurück und lachte herzlich. «Ich/glaube, mit dem Rappen haß Tu einen guten Kauf gemacht," fuhr Dohne fort. „Es war mir nur verdächtig, daß Du ihn so auffallend billig bekam»: Du wirst doch noch einen Tierarzt z» Rate ziehen?" „Gewiß! Und ick denke, der Squire wird meinem Pater passen: es waren auch noch einige andere da, die ich ins Auge fußte. Aber, sage, Tonne: das ist doch unglaublich mit Miß D'Bicruc! Wie furchtbar muß cs doch für sie sein, in dieser Gesellschaft leben zu müssen! Es wundert mich doch, daß uiew.and von ihren Verwandten kommt, um sie aus ihrer unwürdigen Lage zu befreien." ..Ich glaube picht, bas: es ihr recht wäre, wenn sie cs täten," lachte Dohne, „denn sic sind alle tot. Wenn sic nicht bei diesem unausstehlichen Sculln wäre, würden aber wenigstens die moderen Familien sich ihrer aunelunen, ne besuchen und zu sich entladen. Denn es mag, sonst sein, wie es will: sie bleibt immer Miß O'Bierne, die Tochter des alten O'Bierne aus der ersten Familie des Landes. Aber Du siebst ja, man kann mit ihr nicht zuiammcnkommen, ohne Tilly Scully mit in Leu Kauf zu nehmen, und die ist ei» Mädchen mit einer Vergangenheit . . . frage nur Hare danach. Außerdem: Matt uns Konsorten haben einen scheußlichen Rin, trinke», betrügen und treiben alle möglichen Schurkereien! Und die Miß ist beständig in der Gesellschaft dieser Gauner und 'Jockeys. Das arme Ding! Sie wird dock' sicher einmal einen von ihnen heiraten: wenigstens würde das die einzige Gelegenheit für sie sein, ihrem ietzigcu, elenden Laie zu entfliehen. Entweder dos, oder ... das Genick brechen!" „Ich hoffe von Herzen, daß sich keine Deiner liebens würdigen Voraussetzungen erfüllen wird, obgleich sie deute nahe daran war, ihr Leben zu verlieren." antwortete Moneq . . . Wie sieden unangenehmen Burschen, den Wal'bc. verabscheut! Und wie sie gegen Scullq in Harnisch geriet! Dieses Vieh! Es schien sie kalt zu überlaufen, wenn er mit ihr ivrach." „Das wäre kein Wunder, wenn mau be denkt, daß seit ihrer Kindheit jene häßlich« Peitsche um sie hcru-mpsm." „Ich bemitleide sie unsäglich." „Ja, wir tun cs alle.: aber man tut besser, es ihr nicht zu zeigen. Sie macht ganz den Eindruck eines Mädchens, dem Mitleid Gilt ist . . . So. liier trennen sich unsere Wege. Du kommst doch rn der nächsten Woche mit Deinem Rappen zur Fuchsjagd? Sich Dich nur vor, daß Lu ihn über fließendes Wasser bringst!" Mit dieser Bemerkung trmbte Dohne lachend davon. 7. Kapitel. „Daß muß mau sahen, Denis, Du. halt eine wunderbare Vorliebe für Abenteuer und sindejt auch immer Gelegenheit, sie zu befriedigen," sagte seine Stiefmutter, als sie den Kaffee am Frühstückstische cnischenkte. „Oder halt Du vielleicht nur eine lebhaftere Phantasie gna nou-i autra-s?" „Soll dos eine zarte Andeutung lein, daß meine Schwäne sich als Gänse erweisen^könnten? Du kannst Dich daraus verlassen, daß Miß O'Bierne viel mehr von einem Schwane, als von einer GavS an sich hat, und aesrcrn ivarc» wir nahe daran, ihren Schwcmcngesang zu hören." „Ich habe sic niemals zu Pserde ge. sehen, nur einmal zu Fuß. als sie aus der Kirche nam Hause ging. Tn erschien sic mir allerdings ganz unbedeutend und «ewöhirlich: ein etwas dürsiiaes 'Rädchen, mit aus fallend großen Augen und blassem Gesichte." „Blaß gewiß im Gegensätze zu Molt Scully und seiner Nichte, zwischen denen sie wohl ging," versetz!« Denis- lächelnd. „Scull>, ist ein Traps!" rief Antbond Mhnen, indem er kräftig aus die Spitze seines Eies klopfte. „Ich glaube, da« arme Mädchen unterhält das ganze Pack und muß von früh dis spät WafsriliLus l-iSlMLMN I-isr^fsIÜ ^lLuisrlLl, Lok« 8vI»i»88vrN»88«. keil «Met! bpLÄälUbktllUNg <ku eMnet kllr Hingen: 8üu§ImZ8 -NilekLueksr, NockL.-OorLok - IskbtzrtrLn (voll llsivr. Lls^sr, Odristitzllia), Lräuter-I'ee, kep8m -^Veiu, ote. I-Lvs« ^KLvLIunK L»e1LurLvt 8»L«L» Ln» I*L»»t^r»«?. Vkomüsaljon' I kwltp' IlU UVII. Lamtliekv Okemikalisii Ooker, ^usskoäsufLrbeu^ Oopal-ItLelL, 2ur kliotoZrLpdie, IlltrLMLrmblLU) L6rll8teiu-I.aisl<e, Ll668al2, k'rLuIrt'urtel' Lc-Ii^ar^, ^iLlUU, Loux, Onomgel!), rot, LrLUUtzteiu, Llei u. ^iukEss 8pirilU8-IuL(fIv6 t olc. ste. ' ' ete. Empfehle neueste, svlivnste lkluste» von !81»»»*Eö8 llllä ^ »1»'NA»^N in enormer Auswahl zu ktUixva i?i eisen in bekannt guter Qualität DM" Koste« si»ottl»lllis ans den Lr»i«ILnvn-I?»L»» riL0n HusrbAek i V u ?1s.usv i.V. Läusrü Voss W Mi lm!i i. V-Ztl. Asur iu» tKoit 26 Iitvr bestelle»«!.) >««> Wniseulirnisstlnsso iS«. Mulm bei UN »«»eucher, »üu»tlU« «eletrendelt. 750 m iß O. " 7ö0 w ü. O. Fernsicht. Stundenweite bequeme Waldwege. Schönster . . . u. Gute Küche. Freundliche Fremdenzimmer. Beste Biere auherkt biNigst»«verkaufen und Weine. .^ , «NM»« «traft« 1«. 1. Et.! Tkl.-Adr.: Kipsdorf Nr. 1. Besitzer LIL-Vch Vol-v. SilllNllllllM. vr. Uokwsna's llar»n«<il« fmliei'r-u.liemlilll'Ms si g >I»m»eoIl»Ie t, e«>c«n!Ui. Srrmlel u. sigäeUUir?. : No»N. 52 I H»s.- 0e.m»i>.<liUu»»i>Im»nn. «kei-wo. vmw.Lri!!: lll msU.«. SmiNi. I ^usklUirl. üz.e.io^NU^rNui-knlm NrnxpvM cklich. lm chsic!>«»iliuisv fnelinnte. Solide Anzug- u. Hosen suche Mtr.2 ./k, npaiteReiih. Mir. 1 .«b blau EhevwtMlr.2.5tt.< Jackcn- n»d Kvsiümstoffe, IM br, Meter 2.50.«, sowie pr. schwarze Tuche. Tnchlagcr Pillnitzcr Straßeg?, l.