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Igkeit anftritt, ist man darob in Berlin Nervosität ergriffen. epidemisch« Genickstarre entnehme» wir eine», >e richte einige interessante Angaben, die ans Zahlenmaterial- den Nachweis liefern, dag die etenden EinzelMe von Cerehroipinal-Meningiti» sung ^ur Beunruhigung des Publikuins biete». beso °°"u.berdie amtliche Grund Qrrwi Be. Nachdem für diese tiljkifche Krankheit'iiieÄnzeigepflicht angcordiici wachen, sind in der preußischen Monarchie säst alljährlich etwa Kundert Fälle vorgrkommen. nur einige Male wurde diese Zahl überschritten: so kamen in den Jahren 1900/01 im ganzen 127 be«. 121 Fälle zur Anzeige, von denen die meisten ans die Provinz Schlesien entfielen. Ob in allen diesen Hüllen wirklich die epide mische Genickstarre vorlag, darf bezweifelt werden, da dir Erschei nungen bei diesem, wie bei de», durch tubertuloje und traumatische Meningitis (letztere ist die Gehimentziindung infolge von Ver letzungen) hervoracrnsrnen Starrkrampf die gleiche» sind. Anßer- dem ist ». berücksichtigen, das. in neuerer Zeit auch bei Influenza, vereinzelt auch nach Fleischvergiftung die Nackenslarre sich als Folgekrnnlheit gezeigt chat Als feststehend dars angeiwinmcu werden, daß die epidemische Genickstarre besonders häufig bei Kindern vorkommt (die ja überhaupt zu krampfartigen Zuständen neigen), daß sie meist in. Frühjahr und dort, lvo cs a» Reinlich lest mangelt, auftritt und in etwa 60 bis 60 Prozent der Fälle zzuu Tode führt. Für die Neberlebci.de» bergen die Folgelrank Hellen hohe Gefahren in sich. Dies zeigte sich zur Evidenz bei der Epidemie von 1063.64, die in der Provinz Weslpreuße» sehr stack cuiftrat. Da hier meist nur kleine Kinder in den ersten Lebens jahren von der. heimtückischen Seuche befallen wurden, tonnte man die Folgen derselben erst mehrere Jahre später, als die Kinder schulpflichtig wurden, klar erkennen: ei» givßer Teil der kleinen Patienten hatte das Gehör verloren und war zugleich auch stumm geblieben, da sie das Sprechen nicht hatten erlernen können. Darüber gibt der amtliche Bericht die folgenden crschrcckendei, Zahlen.au: Nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom Fahre 1871 waren tu Westpreuszen 1108 Taubstumme vorhanden, von denen 900 nicht unterrichtet werden konnten! Und die Volks zählung von 1876 ergab I lOl Taubstumme, darunter «80 Lein Unfähige. Da sie fast alle im zarten Kindesaltcr die Genickstarre durchgemacht hatten, so war die Hinfälligkeit der alten Theorie leicht nachweisbar, daß die Taubstummheit nicht angeboren, sondem infolge Zerstörung des Horncrvs durch jene Gehirn- Krankheit eingetreten war. Seit lener Zeit, das ist seit über 40 Jahre», ist in Deutschland keine auch nur annäbcrnd so weit verbreitete Genickstarre-Epidemie vvrgekvinmen und cs stellt zu hassen, daß die Zahl der zeitweise auftretenden Eiuzelsälle mehr und mehr herabgcmiiidcrt werde. ** Am Sevdlinger Mordprozrß in München wurde vor gestern der Wagen in den Gerichtsianl gebracht, aus dem das nngeklagte Ehepaar die Leiche der Cento Falch in den Sem linger Wald gefahren haben soll. ES ist ein großer, zwei- rühriger Karren. — Als die Angeklagte Huber de» Saal betritt, verfällt sie wieder in einen Weinkromps und beteuert immer mit leiser Stimme, daß sic unschuldig sei, und daß die belastende Aussage der Zeugin Mitterer unwahr und von Racli- suctst diktiert sei. Auf die Frage de8 Sachverständigen Gudden noch dem Charakter der Angeklagten äußert sich die Zeugin dahin, daß die Angeklagte sehr habsüchtig, und wenn eine andere etwas mehr verdiente, geradezu eifersüchtig gewesen sei. Die folgende Zeugin ist wieder eine Kellnerin von Holzapselkrcut. Auch sie weiß von einem leichtsinnigen Lebenswandel der Eenta Falch nichts. Man habe angenommen, -aß sie sich ihr Geld von ihrer Arbeit erspart hatte. Die Tatsache, daß die Falch 14 Tage in Holzapselkreut gewissermaßen zur Sommerfrische lebte, habe viel fach Erstaunen erregt und die Neugierde erweckt. Sie. die Zeugin, l«b« deshalb eines Tages einmal die Sachen der Falch dnrch- ttöbcrt und^ einen Brief gestruden, aus dem sie sich noch des folgenden Satzes erinnern könne: Wenn ich komme, so werden wir uns in der Wohnung der Frau Bett» treffen Sie habe jedoch davon keinem Atüteilung gemacht. Am 1. September früh Hab« Eenta Falch ihr« Sacken gepackt, um die Wirtschaft zu ver kästen. Dir Zeugin hat ihr dabei geholfen. In den ihr vom Vorsitzenden vorgelegteu Habseligkeiten erkennt sie verschiedene Gegenstände wieder, di« sie mit der Koffer gepackt bat. Der Wirt der 4 .Kurzbeck bestätigt, daß die Führung oer r/ema Fcncy eine au.. >var. Er sc, deshalb sehr erstaunt gewesen, daß nach einiger Zeit Kriminalbeamte über ihre sittliche Führung Erhebungen anstcll- lcn. Bei Nachforschung nach den Denunzianten babe die An geklagte in Abrede gestellt, es getan zu haben. Bezüglich des Angeklagten Huber oecknndet der Zeuge, daß dieser jebr oft in der Waldwirtschaft war und eines Tages mit der Batte an ibn herangetreten sei, ihm 50 Mk. zu leihe». Der Zeuge bat dieses Ansinnen abgelehnt mit dein Bemerke», daß er ja den Angeklag- icn kaum kenne. Bors.: Trotzdem hatte niemand Verdacht gegen das Ehepaar? Wie entstand denn nun der Verdacht? Zeuge: Ausschließlich durch den Brief, den eine meiner Kellnerinnen in der Tasche der Ceitta Falch gefunden hatte und in den, es hieß: wenn nicht anders, so können wir uns auch in der Wohnung der Babette treffen. Babette aber hieß nur die Angeklagte mit Vor- namen. Der Zeuge bekundet weiter, daß am 12. September jemand mit verstellter Stimme am Telephon anricf und sagte: Der Babette ihr Schwager ist krank, sie muffe sofort kommen. Die Angeklagte war aber den ganzen Tag über nickt zur Arbeit ge kommen. Frau Kurzheck bestätigt im wesentlichen die Angaben ihres Mannes. Darauf meldet der »eben der Angeklagten sitzende Gendarm, daß diese „ntrwhl geworden sei. Sie wird Innousgesührt. Trotzdem die Angeklagte unterdessen mehrere Gläser Wein zur Stärkung trank, konnte sie der- weiteren Ver bandluna nur noch mit der größten Mühe folgen. Sie befand sich ständig in großer Erregung, so daß um 7 Uhr abends die Verhandlungen abgebrochen und aus Mittwoch vertagt werden mußten. . " Am DienStag abend >/,10 Ubr überfuhr ein Eisenbahn- zng der Strecke Prenzlau—Tciiwliii in der Rübe von Prenzla» ein Gefährt, wobei ein Mann getötet und zwei Personen schwer ver letzt wurden. ** 'Der deutsche Gesandte Graf Tattenbach ist von Tanger nach Fez abgereist, begleitet von der Mllitärmijslon. welche vorher dort anoekommeg war. Fast alle Mitglieder des diploma tischen Korps batten sich in der Gesandtschaft zum Abschied nehmen versammelt. Ueoer die Persönlichkeiten der Herren, die vom Kaffer dazu bxstimmt worden sind, sich „ls außerordentliche Gesandtschaft an den Hof des Sultans von Marokko zu begeben, berichtet di« Neue Gesellschaftliche Korrespondenz" folgendes: Graf Christian Tattenbach, der Führer der Mission, hatte bisher weiiig Gelegenbeit, während seiner diplomatischen Wirk samkeit öffentlich hervorzutreien, und sein Name, der jetzt mit einem SÄage auf Aller Lippen ist. war dem großen Publikum daher wohl so gut wie unbekannt, um so mehr, als er den größe ren Teil lecher Laufbahn auf solchen Posten verbracht Kat, welche brs dahin rn politischer Hinsicht keine augenfällige Bedeutung besahen. Nunmehr darf man wohl annehincu, daß diese Lauf bahn noch nicht abgeschlossen ist und der jetzt im 6V. Lebensjahre stehende Gesandte noch zu höheren Ausgaben ansersehcir werden wird. Gras Tattenbach ist Bayer von Geburt und wurde am 16. Januar 1846 in Landshut geboren, wo sein Vater damals in Garnison stand. So vereinigt denn auch der Gras in sehr glück licher Mischung mit der Gewandtheit des Diplomaten und den orbanen Umgangsformen des Mannes der großen Welt einen liebenswürdigen, echt süddeutschen Humor, der ihn zu keiner Stunde verlaßt. Aeußerlich eignet er sich schon seiner hoch- oewachsenen und stattlichen Figur »ach wob! zu einer Rolle, die, wie die ihm jetzt anvertraute, ei» besonderes Maß von Repräsen tation erfordert, und wenn er infolge eines Lctdens, das die Kürzung eings Fußes -urückließ, beim Gehen gezwungen ist, sich häufig eures Stockes zu bedienen, so teilt er diele kleine Schwäche ja nur mit dem Mt messbar der moderne» Diplomatie, mit Tallcyrand. In Tanger, wo Graf Tattenbach sichen Jahre lang das Deutsch» Reich, zuerst als Generalkonsul »nd Minister- resident, vertrat, sowie spater in Lissabon, wo er seit 1898 be glaubigt ist/ war sein gastliches HauS stets der Mittelpunkt der Geselligkeit für die deutsche Kolonie und hierbei stand ihm seine Gemahlin, die dem außerordentlich begüterten Patrizier- und v. Metzler sdcn Adel er- rntstammt, . .Grafen Tattenbach an den Hof deS Scherif Re chtsten werden, Generalmajor v. Schenck, Major Freiherr von senden und Hauptmann ». Kleist, sind alle drei aus dem Garde- korpS hervorgegangen. Herr v. Schenck erhielt erst vor wenigen Tagen, nachdem Teilnahme an der Gesandtschaft komman- Die Die Die haltbarsten bequemsten besten 2s,rtsn- uvL VöiLuLL-Mhöl, ans bestem Mohr gefertigt. liefern ILiick. Bvvllzx L 1».. SS SU SS SU. Direkter Import des Materials. Eigene Nabrik. Gron-Bctrieb. 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