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Dvrrönev Nachrichten. ^1. Leu« Lvimabcud, Ä5. Marz 18Ä9 . ondon. Der ametikaiiische Staalssekrelär Hay bereitet Jumnltionen für den aineritaiiischeu Vertreter aus dem Abrüstuiigs- loiiarcß in Haag Var. Diese gehen dahin. Amerika kännc seine .Füllungen nicht rednnrcn. »veil sie weit unter dein Matzstabe liegen, den sie haben sollten. Auch könne Amerika aus den ge brauch der Torpedo- und Submarineboote nicht verzichten, da es seine Erfindungen nicht einzujchränie» wünsche. Das Hauptgewicht solle aus die internationale» Schiedsgerichte gelegt werdest. Lando n. Wie aus Peking gemeldet wird, wird von gut- unterrichteler Seite versichert, Li-Hung-Tichang kehre demnächst nach Peking zurück. Ehrislrania. Ehristiau Schweigaard, ehemaliger SlaatS- inmistcr, Anwalt des höchsten Gerichts und Storthiug-Mitglied. ist gestorben. B u k a r e st. Der König verlieh dem preutziichcn Oberst Heintzc v. Krensk! das Gioß-Ofsizic'istteuz des Ordens der rumänischen Krone. Belgrad. Die Blättermeldung, datz Serbien SchucÜsener- kaiwilcn in Frankreich bestellt habe, wird dementirt. Bremen. Zn der beutigc» Sitzung des AussichtüratbeS detz „Nord- deutjüicn Llnpd" wurde, vorl>ch<ift!ich der Genehmigung der Genernlver- idiiimlung, die Dividende pro 1898 auf 7 Pcoz. gegen 5 Proz. im Lor- iahre sesigefteUt. Die Bctriebüüberschüsse betragen M. 16,595,226.95, gegen Ni. Il,946,863.45 im Vorjahre. davon entfielen auf die transatlantische Zahrt Ni. 7,895,389.75 <1887: M. 3.895,725.45), aus die Reichüposidampfcrlüiie» 'A. 3,194,241.65 <1897: M. 2,894.158.89), aus die europäischen Zährte» 'N. 529,489.75. <1897: Nt. 649,578.—>. Die Prämienüberschüsse betrugen Nt. 2,989,679.29 <1897: M. 1.139,641.80) und die sonstigen Einnabmen M. 2,946,425.89 <1897: M. 1.059,769.96): dagegen betrugen die Zinsen und Unkosten M. 2,325,268.65 <1897: M. 2,346,973.99), die Abschreibungen ,.«.7,289.338.75) <1897: M. 6,651.254.69). die Reseweftellungen an Versicherungen und die Reservefonds M. 1,482,832.86 <1897: M. 933,164.65), an Erneuerungssoirds M. 1,147,495.86 <1897: den Erneuerungsfonds ent nommen M. 796,699). Die Generalversammlung ist anf den 25. April einberufen. An der Berliner Börse konzentrirte sich auch heute daS Interesse der Spekulation aus Hüttenwerthe, Käufer hielten sich aber zurück, so datz bas Geschäft still lag, später ließen auch die Kurie leicht nach. Banken ruhig. Die meisten feige» zu gestrigen Schlutzknrscn ein und ließen später etwas nach. Deutsche Bahne» vorwiegend angeboten, von österreichischen gaben Franzosen etwas nach, während sich Lombarden luchaupteten, Buschliehrader höher, italieimchc Bahnen ziemlich fest, amerikanische wenig verändert. Bon Bergwerken konnten Hüttenwerthe nach lebhafterem Beginnen ihre höchsten Kurse nicht Voll behaupten, bevorzugt waren Dort munder : von Kohlen gaben Gctsenkirchener etwas nach. Bon fremden Renten waren Spanier ans Pariser Anregung höher. In- duslricpapiere Fest. Die Börse schloß still. Privntdiskcmt ^/«Pro zent. — Der Sviri tuS-Morlt lag still bei weichenden Preisen. Loco 70er wurde mit 40 Mark bezahlt. Termine gaben nach un verändertem Beginnen etwa 30 Psg. nach. Am Getreide- Martt hat die starke Kauflust trotz der anhaltenden Kälte wieder nachgelassen und zwar hauptsächlich infolge der vermehrten Wcizeu- verfchifsung Argentiniens. Weizen gab 1.56 Mart nach, Roggen 75 Pfg. Weizen wurde vcrMai mit 151, Roggen mit 142.75 Mk. abgegeben. Hafer fest. Nach Ermittelung der CentralnotirimgS- stellc der vreutzischen Laudwirthschaftskammem wurde bezahlt in Berlin: Weizen 158. Roggen III, Hafer 114Mb; Stettin-Stadt: Weizen 152, Roggen 135, Hafer 131 Mk. — Wetter: Abwechselnd Sonnenschein und Schneetreiben: West-Nordwestwind. tz-ranksuci a. M, (Schiich.i Lledtl 239.29 Dticonw 299.19 Dresdner Bank iev.ru. 2ta>!tsbatz» —. L-mlardcn es,19. vaurahAIk 239,79. Ungar. Gold —,— Porüigiese» 29,89. Lttu. Paris. ,3 Uhr riachnMugS.l Reiile 192.39. Italiener S5.9S. Svanier 59.19. Partngleleo 26,89. Türlcn 22,87. Tprkenlorse 121,59. Olionianöonl 557,90. EtaatS- dahn —. voniborden —. Trage. Paris. Pradukrenmarkt. Wegen per Mürz 29,89, per Mal-August 21.99, lieh. Rlldöl per Mar, 49.59, rer e-crtembc,-Lezemher 5>,25, ruhig, Spiritus per März 45,99, per Septeinher-Dezcinlier 49,59, ruhig. Amsterdam. Produllr»-Bciil.'st. W«i>e„ per Llärz —, per Wal —, gcschästglos gtuge-n per März —, per Mai 136, per Oltover 124, London. Produltenbericht. Getreiden,arlt träge. — WUtsr: Kali. LertlichcS uuv 'Sächsisches. — Im Lause des gestrigen BormitlagS nahm Se. Majestät der König die Borträge der Herren Slaatsuuiilstcr und .Hvf- dcpartementS-chcfS im Rcsidenzschlvsse entgegen. — Zu der gestrigen K önigl. Tafel in Villa Strehlen waren die nachgenauntcii Hellen mit Einladungen ausgezeichnet worden: der PräieS der Obrr-Militär-ExamüiatiouS-Kommission General der Infanterie v. Scheel, Exeellenz. der Inspizient der- jelben Kommission Niajor v, Wulssen. sowie ferner der Staats- uiiiiister. General der Infanterie v. d. Benitz. Ereellenz, der Ab- theiluiigsches im Kricgsniinlfteriil»! Oberst Freiherr v. Fricscll- Miltitz und der Kommandeur des Kadettenkorps Oberstleutnant v. Erlegern. — Ihre Maiestät die Königin Carola ließ einer armen Vcrgiiiaimswittwe in GerSdorf bei.Hohenstein-Ernsttlstrl durch Regimeuis und kehrte Abends »ach Dresse» zurück. , — Ihre Durchlauchten Prinz und Prinzessin Earl zu Beut st e i m - T e ck leub n r g sind gestern hier cingetroifen und haben im Hotel Eontinental Wohnung gem-mmel:. nach eiiigezogencu Elkündlgiiugen Len thailachlichcn Berhältiiissen üeueii Regimentern gebildet wird. Man kann kurz tagen, datz die Garnisonen der Krcishanplmannschaften Dresden und'Bautzen das 12. und die der Kreishauptmannschasten Leipzig und Zwickau daS üb sächsische Armeekorps bilden. Das 12. Armeekorps. General kommando Dresden, besteht aus der 23. und 32 Infanterie- Division. Die 23. wird aus der 45. und 46. Infanterie- und 22 Kavallerie-Brigade, die 32. aus der 63. und 61. Infanterie- Brigade und 32. Kavallerie-Brigade gebildet. Während die 25. Infanterie-Brigade unverändert bleibt, werden in der Zusammensetzung der drei übrigen Infanterie-Brigaden Nender- ungen einircten. So geht z B- das 3. Iägerbataillon Nr. 15 in tsiuem neuen Infanterie-Regiment ans. Zum 19. Armeetorps, »-eneraltomlnando Leipzig, tommt die bereits bestehende 24. Iusanteiie-Diviston. lLen ernchtet lvird die 40. Infantcrie- Dwisiou, bestehend Etzemnitz und der Hierzu kommt . ^ ,, . eulibsten Woche erfolgt eine amtliche Bekanntgabe der einzelnen Verbände. -- Nachdem bereits arm dem 26. ländlichen Wahlkreis über den Erfolg einer Vertrauensmänner-Versammlung im Döbeln- f che n AmtsgerichkSbezirk berichtet werden konnte, ist fetzt weiter zu melden, Satz iiimnichr auch die Vertrauensmänner des Bundes der Landlvirthe aus dem L cisn iger bez. Niüge lusch cu 'Amtsaerichtsbezirk in Gciiieiilfchalt mit den dortigen Koliservativen aber die Ausstellung eines Kandidalcn sich schlüssig gemacht haben. In der unter Vorsitz des .Herrn Geh. Octonvimercith Tr. Uhle- maiin slattgchabtcn Bersalniiilung waren kkt Bundcsverlrauens- lnänner des Amtsbezirks LciSnig. 26 des^lmtsbezirks Mügeln und außerdem 71 tom'ervative Vertrauensmänner erschienen. Das Resultat der getrennt vorgenommeiicn Abstimmung war, dutz säiiimtliche Vertrauelisiumänner des Bundes der Landwirthe und 72 konservative Vertrauensmänucr für die Kandidatur des Herrn Gutsbesitzer T öwer itz-Tvbenchwitz ihre Stimmen abgaben. Zivei Herren hatten vor der Abstimmung die Versammlung ver tanen. Nach dieser mit so seltener Eiumülhigkeit erfolgten Auf stellung des Kandidaten kann cs keinem Zweifel unterliegen, daß Herr Daweritz-Doberschwitz auch bei der Wahl den Sieg davon tragen lvird. — In Angelegenheit der Landtagswahl im3. Kreise (Süden- Leipzig), soll nach Ostern eine größere Versammlung stattfinden, von welcher der Landtagskandidat ernannt werden soll. — Tie vorgestrige Stadtverordnete usitzung begann Abends 7 Uhr und dauerte bis nach lO Uhr. Tie Regiitrande ncrzcichnete eine Zuschrift des Herr» Privatmanns Gustav Adam ivn. ncLii erricyrec wno o,e go. tintaittcrle- !end aus der W. Iuscniteriebrigade mit Sitz in der 80. Iinauterie-Brigade mit Sitz in Zwickau, die 21. Kavallerie-Briaade. Mir Beginn der liier, in welcher er sich darüber beschwert, datz er bei der letzten Ausrückuiiaswahl der besoldete» Stadträche, für welche nur Juristen hatten in Frage kommen können, wiederum mit einer j Stimme bedacht worden sei, worin er nur eine beleidigende Absicht erkennen könne. Ties sei schon früher mehrfach geichehen und' habe bereits den Vorstand beschäftigt. Nack Verlesung der. Zuschrift erklärte der Herr Vorsteher unter allleitrger Zustimmung, i -cllr sich g«ij aus die Sette dcS Herrn Adam. Leider sei eL ausgeschlossen. Schritte gegen de» Betreffenden z» chun, da derselbe die geheime Abstimmung zu seinem Vorgehen benutzt habe, er warne aber de» Betreffende» uud behalte sich bei Wieder holung des Falles vor, geeignete Schritte zu treffen. — Ferner wurde ein Schreibe» des Rathcs zmn Vortrag gebracht, in welchem er miirheilt, datz er beschlossen habe. Herr» Bürgermeister .Muschel i» die Ausschüsse für die Gemeiiidewahleii und für die Einverleibung Gruiias eiutreten und dafür auS echterem Herrn Stadlrath Kuhn und aus letzterem .Herrn Bürgermeister Leupold ausscheiden zu lassen. — Ein weiteres Schreiben des Rathes, be- trcssend n> den Durchbruch der Jreibergeistratze und k) den Ankau» der Herrn Privatmann.Heinrich Otto Jank gehörenden Grund stücke Jrriberger Platz 26 und Pnlmslratze 19 wurde an den Vcr- waltungSauSschutz abgegeben. — Ferner theilt der Rath mit, datz es den fortgesetzten Bemühungen des Herrn Oberbürgermeisters gelungen sei. die bei den Vorberathuilgen für die diesjährige Kunstausstellung hervorgetrcteiien Gegensätze zwilchen dem akademischen Rathc, der Sezession lVercin bildender Künstler Dresdens) und der Dresdner Kunsigciivsseuschajt auSzugleichc» und eine zunächst bis 1904 giftige Vereinbarung m die Wege zu leiten, welche die Mitwirkung und Berücksichtigung der vechchiedeiicn Küiistlergruppeii bei künftige» Ausstellungen zu regeln und zu sicher» bestimmt ist. Der Verein bildender Künstle» habe sich nunmehr auch bereit erklärt, noch an der diesjährigen deutschen Kunst ausstellung theilzuiichmc» und zwei Vertreler in die Ausstellungs» kvmmissiv» entsendet. Vieevorstehei Hartwig I spricht seine Befriedig ung darüber auS, datzlinnmehr enic Einigung unter den Künstlern ge schossen worden sei. Er selbst habe dies nicht für möglich gehalten. — Ferner traten die Stadtverordneten dem Rathsbeschlusse bei. für die ErinncruugSseicr an die Knmpse vor den Düppeler Schanzen, an welcher etwa 1200 kvniastreue Kämpfer theilnehmen werden, einen Kostenbeitrag von 600 Mk. zu gewähren. — Ter erste Punkt der Tagesordnung betras den Aukaus des Nichtel'ichen Grund stücks. Königsbrnckerstraße 23. Der Verwaliungsausschutz hält den vereinbarten Preis von 64,500 Mt. nicht für hoch, beantragt aber, den Ankauf zur Zeit abzulehuen, da die Stadt für das Grund stück gegenwärtig keine Verwendung hätte und die Verhandlungen mit der Besitzern» des Gmnbstücks Nr. 21, der Frau Methe, noch nicht abgeschlossen wären. Stadtrath Mah führt aus. die Frau Methe sei einem Verkauf auch ihres Grundstücks an die Stadt nicht abgeneigt. Würde diese-Z Grundstück mit erworben, so babe daun die Stobt 47 Meter Front an der Kviligsbrückerstraße und unter Hinznnahiiie des vom Fiskus für 25 Mk. pro Quadratmeter aiigcfnuste» Areals am Turnelwege ein abgerundetes Areal von 1500 Quadratmeter, welches sehr geeignet sei zur Errichtung einer Realschule ober eines Feuerwehrhofes. St.-V- Borack bsticktet dem Rathe bei und stellt de» Antrag, die Rathsvorlage wieder her- zustclleu. Vicevorstehcr Hartwig meint dagegen, eS liege für die Stadt durchaus kein Bedarf vor, dieses Grundstück zu erwerben. Der erste Anstoß zu den KanfSverhandluiigen sei vielmehr gewesen, datz der Besitzer sei» Grundstück durch Vermittelung von Stadlrath Hollslein angeboten habe. Würde man jetzt den Ankauf be schließen. so tömite daun Frau Methe glauben, für ihr Grundstück einen hohen Preis fordern zu köimeii. An eine Einziehung des Tiirncnvegcs sei nicht zu denken. Ter Nach habe daher dort Vvrderlaud und gut geformte Baustellen von 35 Meter Tiefe. Warum solle daraus Hinterland gemacht werde» ? St.-V- Rocsner bedauert, daß diese Angelegenheit in öffentlicher Sitzung verhandelt werde, wodurch die intcressirten Grundstücks besitzer ganz genau die Sachlage keimen lernten. Stadtrath Fiichcr widcrräth dem Vorschläge des V>ce-Vvrslcl,ers Hartwig, daß die für die Ncnsladt geplante Realschule aus de» Baublvck 4 zu stehen komme» solle, weil dann die Turnhalle des Realg>i»nwsiumü mit benutzt werde» tonne. Diele Halle lei jetzt schon vollständig be setzt, da die Treikönigsschule ein Dvvpelghmnasiiim mit 18 Klassen sei. Ferner habe der Baublvck 1 einen ganz bedeutenden Werth erhalten, so daß man ans dem Erlöse desselben mindestens2 Schul banplätze an andere» Stellen anschciffcn könne. St.-V- Nvesuer möchte auch die beiden Schulen nicht neben cinaiidcr haben, iveil er Reibungen zwilchen den Schülern bcsürchlet. Hiernach wird der Antrag Borack mit 3-5 gegen 23 Stimme» abgelehnt und der Auslchiißantrag gegen eine Stimme znm Beschluß erhoben. — St.-B. Lciltemann berichtete hieraus über das Rückschreiben des Rathes betr. daS Gesuch der Firma Waldemar Schmidt und einer Anzahl Anwohner der Große» Mcißnerslraße um Herstellung eines direllen Fußweges in Fortsetzung des nördliche» Fußweges der Kaiscrliraße über den Kaiser Wilhelm-Platz bis zur Großen Meißiierslraße und um Anbringung einer elektrischen Bogenlampe an der Einmündung der Große» Mcißnerslraße in den Kaller Wilhelm-Platz. Der Rach hat dieses Gesuch nach dem Vorschläge der 2. Abthcllung abzulehnen beschlossen, weil nach inzwischen erfolgter Anbringung von 2 wetteren Glühkörpern die Pelenchtung am Straßeiieingcing als ausreichend zu bezeichne» ist, die nachträgliche Herstellung einer hemusgehobclicll Gaugbahu auf dem neu hcrgestclltcn Platze aber nicht als thnnlich erachtet wird. Ter Berichterstatter St.-V- Lcutcmann führte aus, cs könne aus die Lauer Niemandem Zllgcimtthct werden, sich auf einer Fahr- bahiislächc, die 20 bis 15 Meter breit ist. durch die nach ver schiedenen Richtungen fahrenden Geschirre hindurch zu winden. Besonders ältere Leute würden stets der Gefahr ausgesetzt sein, olme ihre Schuld übersahren zu werden Trotzdem jetzt Gasglüh- licht aus der Großen Meißiierslraße cingeführt worden sei. er scheine doch der Eingang derselben, wenn man oon dem hell er leuchteten Platze komme, wie ein dunkler Winkel. Der Ausschuß beantrage daher, „den Rath zu ermchen, die Herstellung eines duckten Fußweges von der Hilssstatsini ans über den Kaiser Wilhelm-Platz nach der Großen Meißnerstraße durch Anlegung einer hcmllsgehobenen Gangbalm in hinreichender Breite ausiühre» und am Eingänge der Großen Meißnerstraße eine elektrische Logeiilamve anbringeii zu lassen". Stadtbaurcrth Klette erwiderte, der dortige Verkehr zwinge zu keiner Aendemng. Die Bürgerschaft wolle, daß das unnöthige Ansreißen von hergestellten Oberflächen möglichst vermieden werde. Durch einen erhöhten Fußweg würde eine große Umgestaltung des Platzes bedingt, da auch für Ab- wässennig gesorgt werde» müsse. Es wäre eine Vergeudung von Arbeit und von Geldmitteln Die Verbesserung der Beleuchtung werde der Rath gern in Erwägung ziehen, der Belcuchtunasaiis- ichuß habe aber einstimmig bclchlvsicn, nichts zu ändern. St.-V- Müller bedauert, daß man bei Anlegung des Platzes so wenig den Verkehr berücksichtigt hat, so schön der Platz an sich auch sei. St.-V- Gmeincr wundert sich, daß die Neusiädter Stadtverordneten, die im TiesbauauLlchnsse sind, die Anlage so genehmigen konnten. Vicc-Vvrstehcr -Hartwig verweist aus die herausgehodenen Fußwege aus dem Aitmartt lind dein Ncumarkt und wie groß das Bedürfmß dazu sei. Hier sei die-s versehe» worden, und es sei Unrecht, daraus Vorwürfe zu schmieden. Herr Stadtbaurath Klette habe hier große Linien zur Geltung kommen lassen wollen, demnächst solle »och ein großer Svlingbrumieu angebracht werden, aber das Vcrkehrs- iiitercsse müsse man doch in erster Linie berücksichtigen Wenn dort ein unverschuldetes Unglück passirt, io könne cs sehr wohl Vor kommen. daß die Stad» zum Schadenersatz hernngerogen werde. i Aeilberliiigen des St.-B. Heimbvld timmcii zum Beschlüsse betr. das chrcrverenis. m verLotcilschulordumig dahin Bestimmung zu trcHen, daß dem evangelischen S ch u l - A u s - schillle »eben den Direktoren auch zwei ständige Volksschullehrcr anzilgehörcn haben, welche von der städtischen Lehrerschaft zu wählen sind. Der Ausschuß beantragt, die Lokalschllloldinma »i einem Nachträge dahin abzuändcrn, daß dem Schul-Ausichusse außer fünf Mitgliedern des Rathes. fünf Stadtverordneten, einem Parochialgeistlichen und dem Stadtschulrathe, zwei städtische Schul direktoren, deren ausschließlicher Beruf cs ist. städtische Volks schule», au denen die volle zur Errichtung eines Direktorats er forderliche Anzahl von Lehrer» wirkt, zu leite», und ein ständiger Lehrer anzugehörcii haben. Ter Ausschuß meint, es liege keine Veranlassung vor, über die Näheren Beschlüsse des Kollegiums hriiauszugehcu und der Lehrernhast 2 Stellen im Schulanslchusse einzuräuinen. Eine einseilige Verstärkung des jetzt durch 4 Per sonen, den Stadtichulrath und 3 Direktoren, vertretenen päda gogischen Elementes im Schulausschujie sei aber auch nicht th»n- lich. Es stehe aber zu erwarten, datz sich die Lehrerschaft mit der vorgeichlaaenen grundsätzlichen Anerkennung ihres Anspruches zu frieden geben wurde, da sie ja dann Gelegenheit hätte, chre An sichten und Anschauungen unmittelbar an maßgebender Stelle zu vertreten. Die Debatte eröffnet Oberbürgermeister Beutler. Wenn die Lehrer behaupteten, daß die Mitgliedschaft eines oder mehrerer ihrer Kollegen im Schulousichuise Voraussetzung und Bedingung der Wohliahrt der Volksschule sei, >o haben sie sich einer Ucbertreibuna schuldig gemacht. Die gegenwärtig im Schul- ousschussr sitzenden Direktoren Schumann und Jahn hätten gegen die Aufnahme von Lehrern in den Schulnusichuk gestimmt und ihre Abstimmung ausführlich begründet. Durch seine Wahl »um -Nach mehreren beifällige» Aeußeriiiigeii wird der Antrag des Ausschusses gegen 3 Stimmen zum i erhoben. Ferner liegt ein Rückschreiben des Rathcs vor, Gesuch des Dresdner Lehrcrvcreins, in der Lotälschulordmi > Direktor verliere ein Lehrer seine Eigenschaft als Lehrer nlcht. und sie hielten darum die Direktoren, io lange sie auS der Lehrer schaft gewählt werde», für ausreichend befähigt, die Interessen der l Schule niit Einschluß besonderer Lehrerinteressen zu vertrete», j Die Direktoren aber könnten den ganze» Betrieb besser übmcheu , als die Lehrer einzelner Klassen, und wen» ein Lehrer im Aus- j schlisse sitze und nicht auch der Direktor der Schule, so könne das leicht zu Unzuttäglicheiten führen. Diese gewiegten Schulmänner seien also gegen diese Maßregel. Eine» gewissen Bortheil von der Mitgliedschaft eines Lehrers halte er. der Herr Oberbürgermeister, wohl litt möglich. Ter Lehrerkörver habe eine größere Veriünaungs- sähigkcit im Gegensatz zu den Direktoren, die mehr auf eiugesleiichte Ansichten und altgewohnte Einrichtungen sich stützten. Die Bestreb ungen z»r Förderung des Bolksschulweseii-s könnten also in der Lehrerschaft eine kräftigere und energischere Föideciiiig erfahren. Er lehne deshalb nicht ab, in absehbarer Zeit auf die Wünsche der Lehrerschaft einzngehen. etwa wenn eine Revision unserer Lokal- schulordnung Vvrgenvmmeu werde, aber er müsse es bestimmt ab- iehnen. aus Klugheit darauf eiiizugehen; cS werde nur geschehen in der Hoffnung, daß aus der Mitgliedschaft eines Lehrers eine Förderung und Hebung des Bolksichlilweiens entstehe. St.-V. Thieme vertrat imt Wärme die Interessen der Lehrer. Die Leip ziger Lehrer schickten schon seit 25 Jahren 2 Kollege» in den Schulcnisschuß. Die Direktoren entwickelten sich meist zu Verwalt- ungsheamte». während der Lehrer mitten im Schulbetrieb ver bleibe. Wenn der Ausschuß Beschlüsse faßt, die für die Lehrer ungünstig lauten, leien jetzt leicht Verdächtigungen ausgclaucht, und dies werde künftig Wegfällen. St.-V. Göhrr meint, er könnte eigentlich aus das Wort verzichte», da der Vorredner schon gesagt habe, was er sagen wollte, und spricht dann noch den Wunsch aus, cs möchten die Direktoren nicht von auswärts herbeigezvgen werde». St -V. Plötner erklärt sich den Widerstand der Direktoren daraus, daß sie keine» Sitz ini Ausschuß einbüßen möchten, und stellt sich aus die Seite des Ausschusses. St.-V- Schumann er innert daran, daß Direktor Schumann 1875 als Lehrer das Schreiben des Dresdner Lehrervereins mit unterschrieben habe, daß die Lehrerschaft gegen ihre Ausschließung vom Schulausichusse Beschwerde beim Kultusministerium einlcgen werde. Jetzt stimme der Herr anders. Die Direktoren vertreten im Ausschüsse eben die Direklvreniiltcrcsse», und leider habe mau auswärtige Direlwre» hiesigen Lehrern vorgezogen, weil jene den Doltortitel hatten. Der Herr Vorsteher ruft den Redner zur Ordnung, seine Be hauptungen seien zu weitgehend. Auch Lice-Borstchcr Hartwig und Pros. Schcsslcr sprechen im Sinne der Lehrer. Herr Oberbürger meister Beutler betont dann noch, der Rath handle bei Ausübung des Kollaturrcchtcs nach bestem, pslichlmäßigem Ermessen und sei bemüht, die besten Kräste, die nur zu haben sind, sich zu sichern. Wem» er keinen der hiesigen Lehrer wähle, io thue er dies nur in der Ueberzeuguiig. daß er eine bessere Kraft von auswärts be komme. Er müsse bestreiten, daß ein Anspruch der Lehrer auf die Direktoreiiposien bestehe und wahre dem Rathe volle Freiheit der Erwägung. Er versichere aber, die Wünsche der Lehrer in wohlwollende Erwägung zu ziehen. Nachdem noch St.-V. Schumann sein Bedauern ausgesprochen hat und seine Worte zurückzieht, wenn sie in verletzender Weise gelautet hätten, lvird der Antrag des Ausschusses einstimmig zum Beschluß erhoben. — Betreffs der Gewährung von Unterstützungen anS der Stadtkasje an vormalige städtische Arbeiter, welche in Folge Alters oder In validität crwerhsiinfüliig geworden sind, traten die Stadtverordneten folgendem Beschlüsse des Rathes bei: 1. sich mit der Gewährung von Unterstützungen a» vormalige städtische Arbeiter, welche wegen Alters oder Invalidität erwerosniisähig sind, grundsätzlich ein verstanden zu erklären; 2. das hierüber ausgestellte Regulativ wich Form und Inhalt zu genehmigen und I. zur Bestreitung des Ans- wandes für solche Unterstützungen die Summe von 1500 Mk. zu bewilligen. — Zur Bestreitung der Ausgaben, welche aus Anlaß der Verlegung des Unterrichts au der Kceuzschnle in die zu diesem Zwecke während des Umbaues dieser Schule überlassenen Räume der Köiiigl. Technischen Hochschule, sowie in Räume der 19. Be- zirksschule entstehen, wurden 1200 Mk. bewilligt. Ferner ertiieilte das Kollegium seine Zustimmung dazu, daß die Pension des In spektors für die öffentliche Beleuchtung. Herrmaini. aus 23ll Ml. erhöht werde. — Genehmigt wnrden 71 Mk. für Herstellung einer Hsimschleuse im Mineralöl-Lagerhose. Listslraße 8, sowie siir die Befestigung des die kürzeste Verbindung zwischen der Ovveli- i vorsladt und der Leipziger Vorstadt bildenden, von der Iohann- > Mci,er- nach der Kanviiellstraßc führenden Feldweges, der sog. ! alten Viehweide und die Herstellung einer Fußbad» entlang dieses Weges (2600 Nit.). — Zur Ergreisunci von Maßregeln zur Be kämpfung der unter den hiesigen iLchulkindern ansgebrochencii Angenepidemie erfolgte die Bewilligung eines Berechnuugsgeldcs von lO.OOO Nil. Berichterstatter Hvirath Dc. Baltman» erläuteue, cS handelt sich nm leine schwere Erkrankung, sondern einen leichten ansteckende» Katarrh. Am 20. März betrug die Zahl der erlranttcll Kinder 510. St.-V Winter erbat sich daS Wort, nm bcjonders daraus hinznweiscii, daß keine zwangsweise ärztliche Behandlung stntlsiiide. kondcril daß cs de» Eltern sreigcslcllt ici, ihre Kinder durch de» Hausarzt behandeln zu lassen. Stadtrath Fischer erklärte, die Maßnahmen, weiche der Bezirksarzt getroffen habe, beruhten auf den Erfahrungen bei der früheren Epidemie. St.-V. RocSuer ver wahrte sich gegen Zwaugsmnßregclu und wollte auch den Elter» gesunder Kinder, wen» Ansteckung drohe, das Recht gewahrt wissen, ihre Kinder zu Hauie zu behalten, wurde aber vom Rcsereutcu darauf aufmerlsam gemacht, daß solche Eltern eine Bestrafung durch den Schnlausichnß zu gewärtig«! haben. — Schließlich be willigte man »och die diesjährigen Haushaltpläne für die Stiftungen und Wohlthätigkeitsanslalten. — Der öffentlichen folgte eine geheime Sitzung. — Herr Pfarrer v. Schdewitz auS Leipzig theilte in einem Vortroge, den er in Nocktitz über die Paläslniareise des Kaisers hielt, mit: Am Tage der Weihe der Erlöserkirche in Ierltzalcin habe der deursche Ka iser mit den meisten deutschen Fürsten Depeschen gewechselt. Die an König Albert von sachien sei nicht verösseutlicht worden, doch glaube er, ihren Inhalt zu kenne». Kaiser Wilhelm depeichirte: Tu wirst Dich freuen mit Mir, daß Ich heute an heiliger Stätte die Erlöserkirche eingeweiht habe Mein Glaube rulit allein auf Jesus Christus, welcher ist der Erlöser und Heiland der Welt. König Albert antwortete: Tein Glaube ist Mein Glaube, denn in Christo ruht auch, für Mich das Heil für Zeit und Ewigkeit. - Es entstehen bei de» Inhaber» einer Fernsprech stellc bei Ferngesprächen wegen der Gebührenzahlung daun Zweisel, wenn sie mit dem verlangten Theilnehmer am fernen Orte nicht in der gewünschten Weise haben sprechen können, Die zur Be- rathuiig dem Reichstage vorliegende neue Feriilvrcchgcbnhrcii- ordnung bestimmt hierüber (8 1): „Vergiftet werden nur zu Stande gekommene Verbindungen: ob der Angerlifcnc nach bewirkter Ver bindung antwortet oder nicht, ist gleichgiftig, da die Telegravhen- vcrwaftling hierauf leinen Einfluß besitzt und ihrerseits geleistet hat. wa-s von ihr verlangt war." Die Gebühr ist demnach zu zahlen, wenn die Svrcchstelle am fernen Orte von der Ver- mitteliiiiysanstalt angcrnscn und mit dem Aimfter am ersten Orte td. h. abo Demjenigen, der dicje Verbindung verlangt hatte) ver bunden gehabt hat. — Der T r c s,d ner Schachverein» welcher im vorigen Jahre den Weltmeister E. Laster zu einer Vorstellung lm Simnltnn- Massenspiel gewonnen hatte, wird auch in diesem Jahre seinen Mitgliedern etwas Außergewöhnliches biete» und zwar diesmal in Gestalt einer Blindlings-Produktion, ausgeführt von dem bekannten Vieisler I. Mieses ans Leipzig, der sich bereit erklärt hat. gegen l etwa 8. vorwiegend der stärksten Spieler des hiesige» Vereins gleichzeitig und ohne Ansicht der Bretter den Kampf cnifzunchmen. Mieies gehört zu den talentvollsten und kühnsten Schachmeistern der Neuzeit und hat sich namentlich durch leine verblüffende Sicher heit und Geschicklichkeit in, Äcdnchliiißipiele einen bedeutenden Ruf erworben. Der Verlaus der Vorstellung wird in den erweiterten Klubräumen des Dresdner Schachvecelns Cafü König, 1. Etage, Montag den 27. Mürz abgehaltcn und beginnt nach 5 Uhr Nach mittags. — In der GeseMchast für Litteratur und Kunst hielt am 22. März .Herr Direktor Gerhard Wauer aus Cliarlottenburg einen anregenden Bortrag über die nationalen Aufgaben im Osten DeutschlandL. Der Osten Deutschlands, der in den letzten Jahren sich immer mehr zum Sorgenkind« der Staats- regierung entwickelt hat. ist in der neuesten Zeit in dreifacher Richtung besonderer Beachtung von Seiten der berufenen Stellen gewürdigt worden. Demzufolge regten sich Besttebungen. die bis in untere Tage hinein greifen und sich gerade an der Wende deö Jahrhunderts besonders stark zu entfalten scheinen, auf dreierlei Gebieten. Dt« StaatSrcgienma ist sich darüber klar geworden. daß zunächst die vorhandene Landwirts " * Nicht nur der Zug nach den» Wes Osten veningrrt und dadurch die