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ation. »Fa- balle ider men. Ser« nmo» üble. ^ren. . I«. Platz- ssem lcrkehr -ult Ldcr- iffcntl. sramo. iil§. ißstr.l7 e. .-str.6 >s. «VN L« »laisnael vl,» r»— — ,u»l»eli>ar »Lilvei» lHA-i. >a«» odcr noch , " - wiuim H>"ch >S 8s,, nnmudlgsm, UN- R>>« -°,P'a üoch' ,)c»iauk» w'M«. >L>0,cia>idi> Leise« »tztzll iinaen^us der , «.«K» ilir dle u>n>>Iuo,iae Auinavm« b« «siuciacii »u»d mäli acaei»», Au»> warua« »»aamilnaa« aeaen L.iliildk»>i>lllua. i>nrO> Bneimaum oix» Pv». nimm uns., , ... «nkündiannaen »aMnan ,»,» — i,am>l»sl« NkrnnilklttniEll«» an. Aemlvivchucsle Nr. i> jammiltib, hl'U, 35. Jahrgang, «uff. 5V.V0Ü Stück. Lxl. LLkLr. llokducdluuräliwZ A -»rtlich LlWLTr/LL' Vwa»^ L l^Iiwuia xSL LWL? mut kr»t. r,ka»v»»»I»,t»U, 152. 0«r»ltvtiu». Dresden. 18SY. Kvi«lcko8so, msedMise!»« tlaviorc-, Jrifttttns.LsrL- pkoii», Uilnaiibavn, 8vm- pkonimift, ltiirmoniftiiL, tM/>rinu8, Larmooruius, Viostuon. Suiten vtc. sto. Kotau ru »Hon nu^kau. UuMirsrkon, l'untasis- urtilcol mit Aiiftilc in reichst« ^»«rvalil ksult umu billigt, bei k.M»liL8l>I>li. »obloLS-ütinsss 14. D.us- «rä HÄsss-xoLsksü, pLSSvvä »u Hf»1lia»vkt»»«»ol>«n8«», in vorrüxliedor L,us- stattunx unä vorsetiioäonan kreislaxen. k» V«nuu»Nt »u»vl» aiinvLrt». 'MS M. KMelheke Zlttdt», HcorgM-sr. Julius 8vdLcklivk, 8«« 40. LL^r»vnIironIvnvI»1«r kstrolsumlrunpvu. - ««»«<«»««»» ^innurmiinmmnntLmnnr^, -shler K -)2 Dresden Li- I MneUeörr- : IV und ^ ulius .. ^„ 4 Wlttsllwgsren Wilsdruffki'str.44. i Achmucksschen fröstle Hlusrvaki irr rillen H'reiskrrnen. ^^iLi;^mnnnLr^mnnL^niniint sirokr Ir«<Ieil!iS1tz v. 2 D.. v. 8 A. W, LL»»Ä«vI»nI»v «IL«r ^rt. 7os. I^seLtl 8118 lirol, 2 k, nünli^t 6e,n Kgl. 8>;I,WM. Nr. 348 jstezel: ReichShanSbaltsberat Schulfrage in Z mnaen. Zuckersteueworlage. Hofnachrichten, Journalisten. Jahrmarktrsest. Handels- und Bewerbekammer, iach e», Landcskiiltiirratb, Raubmord. Gerichtsverhandlungen. Casmo-Concert. Concert Poderewski. Freitag, 12. Tccbr. V-Müchc». Zur Weihliacht-zeit, wo daö Interesse deS schönen Geschlechts aus die Anfertigung von Schlummerrollen, da» Interesse der HauS- Vater auf die zu erwartenden Gratifikationen gerichtet ist, ist es schwer für einen geplagten ReichstagSabgeordneten, für die seinen noch so beredten Lippen entquellenden Gedanken 'im Lande hin« reichende Aufmerksamkeit zu finden. Und doch ist solche Etats« bcratbung so wichtig? Das arithmetische Berhältnitz zwischen dem Anschwellen des SteuersSSel« und dem Abschwellen der Privatbörse wird ja von den Erwählten deS Volkes für das nächste Jahr fest« gestellt. Man kann schon jetzt sich ungesähr ei» Bild machen von dem Ausfall der ganzen Verhandlung. Der Etat wird im Ganzen bewilligt» und nur an den einzelnen Posten der anberordentlichen Ausgabe« wird man etwas herumstreichen. Zu diesem Schlich kommt man unwillkürlich, wenn nian die Worte des Greiies von Meppen, von dessen Lippen die Rede, wie bei dem reisigen Nestor, süßer als Honig träust, de» Genaueren anblickt. Der frühere Sach walter de» Welfenkönigs Georg ist jetzt recht eigentlich der mäch- tigste Mann im Deutschen Reich. Er hält das Zünglein der NeichStagSwaage in der Hand, und wehe, wenn der kleine Man» mit dem großen Kopf da» Gewicht seiner Persönlichkeit in die Schaale der Opposition legt. Nun. vorläufig ist dies nicht zu be fürchten. denn Herr Windthorst hat sich in seiner Staatsrede ini Allgemeinen als einen Mann gezeigt, der keineswegs gesonnen ist, der Regierung Schwierigkeiten in den Weg zu legen. Er wünscht zwar im Allgemeinen Sparsamkeit, namentlich im Heeres- und Marine«Etat, er wies ans die Nothwendigkeithin. alle Luxusbanten einzuschränken, aber er war doch weit davon entfernt, in der Weise des Geueralgewaltigen der Freisinnigen daS Gegenthcil von Allem für wünschenswerth zu erklären, »vaö die Negierung fordert und thut Ganz besonders bedeutsam ist cs. wenn der einflußreiche Rkann im Name» seiner Gefolgsleute die Erklärung abgicbt, daß er nicht gesonnen sei, an dem bestehenden Zollsr,sleme rütteln zu lassen. Denn allerdings ist das Zollsystem ein Ganze», worin jeder einzelne Theil das Glied einer zusammenhängenden Kette ist- Sehr fein und sehr verdient war der Hieb, den der schätzenswerthc Abgeordnete seinem einstigen Herzensfreunde Richter ertbeilte. mit dem er Schulter an Schulter unter der Protektion Grillcnberger'S den Wahlkamps durchgewchten hat. Man hört es förmlich, wie sein Anfangs fast unverständlich leise eim'ekendes Organ, nachdem er einige Erwägungen über dle Franckenstein'iche Klausel zum Beilen gegeben, sich zu einer scharfen, witzigen Höhe erhebt, um unter dem Beifall der ihn nmdrängenden Kollegen die eifrigen Bemühungen de» FortichrlttSpapste», die Geschäfte des Auslandes zu besorgen, augenfällig bloSzulegen. Herr Windthorst verfügt in solchen Fällen sowohl über ein bedeutende» Pathos, wie über eine vergnügliche Satire. Diese» Mal benutzte er beide Seiten seiner Kunst, um die Auslassungen Richter'S über die deutsch-österreichischen Handels berathungen als eine bewußte Schädigung verdeutschen Interessen binzustellen, und er konnte sicher sein, hiermit den Nagel aus den Kops zu treffen. Wenn nun aber die AnSführungen deS greisen Manne» von Meppen für die Regierung eitel Honig waren, so lag doch in diesem Seim ein scharfer Stachel, als er die mikroskopische Verzinsung der letzten Anleihe unter die Lupe nahm. Warum mußte man den Zeichnern dieselbe noch durch besonders günstige Bezugsbedingungen schmackhaft machen? WaS der Staatssekretär im NetchSschatzamt auf diese prekäre Frage antwortete, »var voll ständig ungenügend; eS ging auS seinen Worten nichts Anderes hervor, al» daß sich da» Reich bei Annahme des 3prozentigen ThpuS in einer Zwangslage befand, aber cS ging nicht hervor, warum man diese Zwangslage nicht vermeiden konnte. Das Ver träum zu der Unerschütterlichkeit der öffentlichen Anleihen ist that sächlich erschüttert, und e» ist dringend wünschenswerth, daß man zu der allein gesunden Praxis gelangt, von emittsrenden Konsortien ganz abzuschen, die Anleihen selbstständig zu begeben und so da» Reich auf eigene Füße, nicht auf diejenigen Rothschild'- zu stellen Im Uebrigen gleicht bisher die Etatsbcrathung den frühem,, wie ein Ei dem anderen. Um den wollenen Faden, welchen der RegierungSvertreter gesponnen hatte, krystallisiren sich die Ans lassungcn aller anderen Parteiführer. Nur rin theurcs Haupt fehlte: Herr v. Bmnigsen hatte seine Domäne, die nattonalliberalc Staatsrcdc zu halten, an einen Parteigenossen mit dem glücklichen Namen Sclpio abgetreten. der denn auch durch einen Lobgesang auk unsere Äoloniecn gleich seinem berühmten Namensvetter au» den CcschichtStabcllen den Krieg alsbald nach Afrika hinüberspieltc. Vorher aber nahmen sowohl er. als auch der sreikonlervative Führer Graf Behr Anlaß, die haßbrseeltcn Acußer- ungen Richter'S über die ganze äußere und innere Politik BiSmarck'S znrückzuweisen. Vielleicht hätte hierzu der Hinweis darauf genügt, daß Bilmorck dm stets persönliche» Angriffen deS ehemaligen Assessor» stet» verächtliches Schweigen gcgenüberstellte, und daß vornehme Zurückhaltung zir jenen Reqnisiten gehört, welche den, Reglssenr der freisinnigen BmleSke »ach seinen, ganzen Naturell überflüssig erscheinen müssen. Wer jcmal» einer Sitzung beiwohnte, ln welcher der Vertreter für Hagm seine Pfeile gegen den Gründer de» Reiche- abschob, wer sich erinnert, welch' nneiauicklichcS Mlc- nenspiel da- grobknochige Antlitz de- Bolk»trib»nm in solchen Momenten gewährte, der wird au» seinen Angriffen gegen Bismarck unschwer dm persönlschen Haß der verletzten Eitelkeit, nicht die sachliche Ueberzeugmrg hrrouSgelefen haben, jenen Haß. der mit Koth wirft, um den Getroffenen <n dir »reine" Sphäre de- eigener, Wohlgrruch- hinabzuziehen. ! Einen wichtigen Theil nahmen schon in den ersten Tage» die Aeußerungen über die neue Zucker-Stener-Vorlage ein. Dieselbe bezweckt, den Ertrag der Zuckerbesteuenmg zu ver größern. Die» soll dadurch geschehen, daß die Bcrbrauchsabgabe von 12 auf 22 Mk. pro Doppelcentner erhöht wird, während man die bisherige Materialsteuer (eine Abgabe von den zu Zucker zu ver arbeitenden Rüben) ganz fallen lassen will. Tie gegenwärtig be stehende Nübensteiicr hat den inländischen Consm» mit etwa 41 Millionen jährlich belastet, wovon jedoch die ReichSkasse etwa nur den fünften Theil eingenommen hat wegen der Aus fuhrprämien. welche dieselbe zn zahlen Halle. Tie Steuer wurde nämlich von jedem Eentner Rüben erhoben: wenn aber der Fabrikant Zucker rn's Ausland versandte, so wurde ihm eine Vergütinig für die gezahlte Steuer gewährt; dieie Vergütung wurde auf den Centn« Zucker berechnet, wobei ursprünglich ange nommen wurde, daß der Fabrikant mehr Rüben zn einem Eentner verbrauche, als eS in Wirklichkeit der Fall war. Die Steuerrück vergütung war daher höher, als die Steuerbetläge. welche für die bei Herstellung de» Zuckers verarbeiteten Rüben bezahlt wurden. Die so ans der Steiiervergütuiig entstehenden Ausfuhrprämien, für welche die Reichskafse für 188!» !)0 eiwa 21'/s Millionen zu zahlen hatte, sollen jetzt beseitigt werde». Ter neue Gesetzentwurf will aber zur allmählichen Beseitigung der Zuckeraii-fubrprämien eine mehrjährige Ncbergangszeit eintretcn lassen, während welcher die Ausfuhrprämien zunächst in derselben Höhe, zuletzt aber nur zur Hälfte noch bewilligt werden sollen. Ter Abgeordnete Richter wendete sich sowohl gegen die Erhöhung der Verbrauchssteuer als insbesondere auch gegen die ferner zu zahlende» Anssiihrpräinie»- Nach seiner Ansicht würde sich infolge der Aushebung der Prämien der mläiidiiche Zuckerkonsum steigern und dadurch von selbst der Ertrag der Verbrauchssteuer erhöht werden. Ten Richter'schcn Ausführungen liegt die Meinung zn Grunde, daß die Erhöhung der Verbrauchssteuer nur erfolge, uni den Zuckerfabriken ans die Dauer hohe Renten und Dividenden zu sichen,, »ud daß eS der Regierung a» den, guten W'llen mangele', die Zuckcrsteucr den Interessen der Geiammtheit anznpassen. Er iibersieht ferner, daß die Zuckerinduslrie. deren große wirthschasiiiche Bedeutung für Deutschland außer Frage steht, durch die plötzliche Aufhebung der bisherigen Ausfiihrprämien geschädigt werden würde. Auch darf die Thatsache, daß Frankreich. Oesterreich und Belgien den Zucker- fabrikanten bedeutend höhere Exportprämien zahlen, als bisher Teutschland, nicht außer Acht gelassen werden. Immer wieder kann man es nur bedauern, daß Engen Richter nicht von seiner bisherigen verbohrten und fruchtlosen Oppositionspolitik loskommen kann. Schade, das; die preußische Regierung vor 26 Jahren nicht den damaligen Ncgicrnngsassessor als Bürger- icher Vertrag, der Differentialzölle Partei, abgelebrit werden. Wichtß ein »führe als die würde von seiner Höbe der Zölle sei . . aer deren Festlegung. Was die DoppelwähriingSsordcrung aiilangc. io frage er Herrn Dr. Jrege, wer heute wohl auf deutsche Anleihen zeichnen würde, wenn er nicht die Sicherheit hätte, daß Zinsen und Kapital in Gold ansgezahlt würden. Windthorst ,ei i» Bezug auf die Kolonialvolitik ans Saulus ein Paulus geworden. Voraussicht lich werde die erste Lokomotive, die in s Innere Afrika fahre, »Wiiidtborst" heißen. Reichskanzler v. Eaprivi: Er erbltlc heute weder für sich noch für die Regierung Schonung. Ec habe hier das Gefühl, wie ein Soldat vor der Schlacht, wcnn man weiß, wo der Feind steckt und der erste Kanonenschuß uns sogt: »Da ist er!" Nach der Bamberger schei, Rede scheine man aus dem graben Ge schütz in das Klein Gewehrfencr gekommen zu lein. Er wolle aus Einzelheiten der Rede nicht eingchen. müsse aber darauf Hinweisen, daß. wenn in anderen Parlamenten die Regierung den Wunsch aus- spreche, eine Materie, über welche Verhandlungen schweben, nicht meister von Neuwied bestätigte, sonoern ihn dadurch zun, -.'-.'Hc. ' """ i« Städten, in den Kellen, und Dachgeschossen, v. Kardorsf (Rv.) wendet sich gegen die Umstnrzziele Bebel s. Gutes könne für die Arbeiter nur ans dem Wege der Pflege des Geistes, der Gottes furcht und der guten Sille ccceicht werden. Wisser (wild'ib.): Mit der Religion und mit der Gewalt könne man die Sozialdemo kratie nicht bekämpfen, sondern nur mit der Verbesserung der Ver- bällnissc. Die Franckensteiil'schc Elauscl sel absolut entbehrlich. Gerade durch die landwirthschaftlichen Zölle seien die Zölle in Miß- kcedit gekommen. Der Etat wird daraus größtenheils an die Budget- kommission verwiesen Morgen tnrkl'chcr Handelsvertrag, Zucker- stenrrgesetz. Berti „. Ter Kaiser wird a», 19. Dezember in Hannover er wartet »nd deabsichtgt er „. A. einen Vorirag deS Landesdireklors v. Hainmerstei» über den Rheiii-Wescr-Elbe-Kanal entgegen zu nehmen. Berlin. Ter periönliclre Adjutant des Prinzen Friedrich August von Sachsen. Ma,or Freiherr v. Wagner und der persönliche Adjutant des Prinzen Georg. Rittmeister Freiherr v. Müller, erhiel ten den rolhen Adlewrden 1. Klaffe. — Der »Rcichsanz." demen- tirt die Mitlheilnng, die Hembsetznng der landwirthschaftlichen Zölle aus die Höhe, welche dieselben vor 1887 hatten, sei von der Regie-! rniig fest beabsichtigt. Köln. Der Erzbischof Dr. Krementz erhielt daS Comthur- kreuz 1. Klasse deS Säcki. Albrechtsordenk. Die Berliner Börse verlies in fester Haltung, aber die Spekulation verhielt sich abwariend. Erst im späteren Verlaufe belebte sich das Geichiift etwas. Für Banken bestand Deckungs- bcgchr. Von Eisenbahnen Ostpreußen und Marienburgec zu stei genden Eoiirsen gefragt. Fremde Fonds wenig beachtet. Von Bergwerken erfreuten sich namentlich K ohlcn reger Nachfrage. Cassa- vcrkehr ruhig, vorwiegend ,'est. Nachbörse fest. — Wetter: feucht, trübe, Bormittags finster, windstill. » ra » k » , r , ». M. <trr»l, Ä6.1A. «>-,«»». 2IÄ.40. «,«». II8M. «»«„er S«-„er ',17.00. ,»r,k. N»,. «,l»r. 90.50. --118,40. Lre»»». Bi. 152,70. L»»r« —. Gklsknkirchcn —. Arft. wie». INbeo»«.» Lredli 802.75. «»„»»»ahn 242.00. «,m>,r»e» lZ5,00, «m-dwcft 215.40. «orko-le» 58,575. «»,. Sredtl 857,75. Arft- » » r « ». ««!,».' Renle 90.07. «»lei», 104,55. At,I1e»er 98,97. »oft» 558,75. ft,»»«*», 810,00, «» Vr<»rltlte» —. Spantcr 75-/4. § S ff 3 E- K «s " s' unversöhnlichcn Gegner gemacht hat. Sonst erntete der Abg. Richter heute mit seine» Reden vielleicht bei den regierungsfreundlichen Parteien in demselben Grade Beifall, als der Assessor a. D. jetzt stets daS laute Mißfallen derselben erregt. Kernschretb- vn» Aernf-rrL-Vkrtchte vom 11. Tecember. Berlin. Reichstag. Tie ei^te Beratbung des Rcichs- liauShaltsetatS wird fortgesetzt. Bebel (Soz.): ES habe ihm den Eindruck gemacht, als ob sich die Herren Agrarier und Schukzöll- ner nicht mehr recht sicher iüblten. obschon ja nicht auf eine Mehr heit für dir Anträge aus Aushebung der LcbenSmtttelMe in diesem Hanse zu rechnen sei. Aber die weitaus überwiegende Mehrheit der Bevölkerung sei gegen die jetzige Zoll- und Steuer politik. ES fei nickst wahr, daß die Agrarzölle den landwtrthichaft- lichen Arbeitern etwas nützten, denn die landwirchichaftlichen Ar beiter drängten fortgesetzt in Massen in die Städte und Industrie- bezirke, weshalb ja auch Maßregeln gegen die sogenannte Sachien- aängerei erwogen würden. Auch dem kleineren Bauern nützten die Ägrarzölle IiichtS, denn auch in Bezirken, in denen der ländliche Kleinbesitz ubcnviegc. nehme die ländliche Bevölkerung ab oder doch bei Weitem nicht m dem Verhältnisse zu wie die städtische. Ein Herr v. Greben sei e« gewesen, der seiner Zeit konstatirt babe, daß wohlbekannt, aber seine Fcennde seien fleißig bei der Arbeit. Reli gion und Sittlichkeit seien nicht gleichbedeutend. Bei dem weib lichen Theile der ländlichen Bevölkerung sei die Unsittlichkcit cingc rissen durch das Verhalten der Gutsbesitzer, deren Beamten und den Ossizieren bei den Manövern. tUnruhe.) Ter Äortheil aus den Getreidczöllen. der Zucker» nnd Branntweinsteuer komme nur den Großgrundbesitzern zu Gute. Die indirekten Steuern würden bauptsächlich von den Arbeitern aufgebracht »nd erregten Unruhen. Kein Staat könne ohne die Steuern bestehen, aber Diejenigen müßten am meisten beitragen, die dem Staat den größten Schutz verdankten, nämlich die Besitzenden. Die Hoffnung aus eine Spalt ung der Sozialdemokratie lei ebenso vergeblich wie die aus ein gewaltsames Elngrciien derselben Tie Armee gewähre aus die Dauer keine Scbutzwehr gegen die Sozialdemokratie. Dieselbe werde durch die gcgcmMtigc Gesellschaft verstärkt. Dr. Windthorst bestreitet Bebel gegenüber, daß er in der Kotonialpolitik seine An- anungen geändert habe. Mängel i» der bestehenden GcscllschaslS- nung seien vorhanden. Bebel babe aber nicht gesagt, wie die ,,.i ihm vertretene neue GrselUchaftöordmrng beschaffen sein solle. Die Sozialdemokraten hätten sich bei der Gesetzgebung zum Wohle der arlwitenden Klassen immer nur verneinend verhalten Auch ein besseres Steuersystem babe Bebel nicht voraeschlage». Bei der Be kämpfung der Sozialdemokratie müsse die Religion im Vordergrund sieben. Der Staat allein mit leinen Machtmitteln komme nicht zum Ziel». Daß wir eine io große Militärlast zn tragen haben, daran habe die Sozialdemokratie selbst Schuld. Die Zölle könnten wir nicht entbehren, wenn er auch nicht verkenne, daß sic zur Ber- thcuernna der Lebensrnittel beitrügen. Man dürfe aber nicht über sehen. daß durch sie die Arbeitslöhne gebessert worden sind. Jeden « « r 1>». Bro»»«r» I«LI»».1 welon, »er Lecember 20,,90. per März-Aum 2« 50, lest. Gulrli»« IN Derembei- 80,75, «er7 iMat-Aiiqnft 89,75» ruhig. Slithi» »rr Deermder 68,5», »er Marz-Inni 05,25, ruhig. »««,r»»m. «r»»ukre» <«<HIut>. Welze» ver Mitrz 222, per iviai —. «»,,» »er wiOrz 158, »er Mai 154. sch« ord von fall» könnten wir unser Zollsystem nicht eher ändern, als bis wir etwas Besseres dafür hätten. Bambeigcr (frcis.): Ein dcistschösterrcichi« OerMcht» und Sächsisches. — Der frühere deutsche Gesandte in Athen, Herr Le Niaistre. nahm vorgcslem an der Kgl. Talel in Villa Strehlen Theil. — Zn den Jagdgäslcn Sr, Majestät des Königs auf der gestern auf Moritzdurgcr Revier abgehaltcncn Bildchcnjagd zähl ten außer den bereits mitgethcilten Gästen Graf Ehotck. Exc,. österreichischer Gesandter, und Generalmajor Hübel und mehrere Herren der Umgegend von Moritzburg, de . erschien gestern Frau Oberhosmeistcrin von Pflugk in dem Spe zialgeschäft für Puppen von H. Winkclmann, Fcrdinand- straße 19. und machte gleichfalls größere Einkäufe. — Dem Direktor der Kunstakademie und Kunstgcwcrbeschulc zu Leipzig. Hosralh Professor Dr. Nicper, wurde der Titel eines Geheimen HostathS verliehen. — DaS ErinnerungS kreuz für 1861 erhielten auch die beiden Gerichtsdiener beim hiesigen Amtsgericht Obst und Großer. — Vorgestern empfing Se. Excellenz Herr Iustizministcr D r. Schurig eine Abordnung des Vorstandes der Anwalts- kammer im Königreich Sachsen, bestehend ans den .^emn Justiz rath Dr. Schafsrath. Hofrath Damm, Justizratb Dr. Wolf l und Justizrath Hänel. welche Sr. Excellenz die Glückwünsche zu seiner Ernennung im Namen deS sächsischen Anwalts!,indes überbrachtc. — Nachdem die Professoren Suckier in Halle. Förster in Bonn und Gröber m Straßburg eine» Ruf nach Leipzig nbgclchnt haben, ist nunmehr dem Professor Dr. Hugo Schnchardt in Graz die durch Ebert's Tod erledigte Professur für romanische Philologie angebotcn worden. Derselbe wird sicherem Vernehme» nach dem an ,hn ergangenen Ruse Folge leisten. — Zn den Aeußeriiilgeii des Kaisers über die Iournalistc » bemerkt die »K.Z.": „Eine statistisch biographische Untersuchung über den Eistwickclttiiäsqang der Männer, ivelche unsere Zeitungen leiten, würde wohl am einfachsten K larbcil I» dir Frage bringe» und de» Werth der Presse deutlich hervorttete» lassen. Eine solche Untersuchung wäre eine dankbare Aufgabe für.Hi». Pros. Kürschner, der derartige statistische Zusammenstellungen mit liebevoller Gründlichkeit voriiunmt. Eine»'. Vorschlag der »Straßburger Post" entsprechend, könnten dabei ia auch dieAbiturientcnzcllgmssc und etwa auch die akademischen Zeug nisse der Jonrnalisten nach ihrer Güte gekennzeichnet werden. Wir glauben nicht, daß das Ergebnis! einer solchen trockenen Beweis oiisnahme für dir Vorbildung und geistige Kraft des Journalismus ungünstig nussallen würde." Die „Nationall. Evrrcip." schreibt: „ES wird von rinbcsangcnen Bcurtheilern in der ganzen Welt zu gegeben. daß die deutsche Presse die sachlichste, kenntnißrcichste und ernsteste ist. die eS irgendwo giebt. I» einem einzigen Blatt unserer großen und gediegenen .Heilungen findet sich oft mehr Be lehrung. Anregung, Sachkcnntniß als in vielen Bücher». Profe»- sorenkollegien und RcsieriingSslubcn das ganze Jahr über prvduzirt wird. In patriotischer Hinsicht hat die deutsche Tagespreise auch üud