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Dresdner Nachrichten : 12.12.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-12-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189012127
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-12
- Tag 1890-12-12
-
Monat
1890-12
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.12.1890
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nicht mebr nivalis, "die schasse». Dean auf die LL militärischen Ehren be- nitiffen die Leute de< Sargfabrlkanie» die beiden alelcham AInNär-e vertauscht baden, die Aich« de» Russen war I die ve» jungen Mädchen» »ach Smolensk abgegang,». .... dir sterblichen Ueberreste de» Ossizirr» nunmehr nach seine, m'tb llberfüdrt tverden konnten, war e» nicht r Weiche de» »ungen Mädchen« nach Bertin diesdezüeltche relearaphtsche Bitte der . Behörde traf aus drahtlichem Wege di« Ihre Tochter heute Morgen mit allen «mben !" Oesterreich. Die .Diener Zeitung" veröffentlicht eine Ber echnung de» Ministerium» de» Innern vom 8. Dezember, wonach da» Koch'schr Heilmittel nur au» den von der preußischen «taatS- vrrwaitung aurorisirten Verlandlslätte» «nd »war btt Widerruf nur feiten» der Vorstände der Heilanstalten dlplomirtxr sjserzte zu be- zicb« ist. Ambulatorische Vehandlung ohne gesichert» lytliche Ilcbrrwachung ist verboten: genaue Auszeichnungen werden vorge- schrieben. Vlivatürzte sind verpflichtet, jeden in Behandlung ge nommenen «all. sowie jeden bet «„Wendung de» Heilmittel» in Anstalten oder bei privater Behandlung vorge tommrnen Todesfall sofort den Behörden zu melden. Frankreich. Die Deputtrlenkammer votirte mit 836 geaen ISO Klimmen in endailtiger Leinnaden Gesetzentwurf betr. das Anlehe» In Zprozentiaer Rente behuf« Eonsoltdirung der Obttaaüoiieu mit kurzer Verfallszeit und der stOjährigen Obligationen. Die Mitglieder der 8,'echten, die Sozialisier, und die Boulanglslen hatten gegen daS Gesetz gestimmt. DieRaiiiiiirr hat sodann da-Gclammt-Budact mit 363 gegen 54 Sliuinien angenommen. Die Rechte batte sich der Abstimmung enthalten. Bor der Abstimmung hatte der Dc- pulirte Duauö de la Faucoimcric (Rechte) erklärt, er werde für das Budget stimmen, well er dafür halte, dab es Zeit wäre, bah die MIgtieder der Minvrltüt offen und ehrlich dir Republik acceptlren. Daraus erwiderte Caffagnac, die Repudllk hätte in der Thal Ge legenheit gehabt, sich die Minorität deizugeselle». aber sie hätte so barte Bedingungen gestellt und dle Thur so niedrig gemacht, dab die Minorität nicht in die Republik eingehen könne. Die Kammer vertagte sich dis znni 18. Dezember. Das Budget, sowie der Gesetz entwurf in Betreff der Anleihe wurden sofort an den Senat geleitet, lieber die Höbe oer Anleihe wird erst entschieden werden, wenn dieselbe vom Staate aus dem Finanzmartte zur Emission gebracht werden soll. Man glaubt, dle Anleihe werde den Betrag von 870 Millionen erreichen. Aus Eauenne wird gemeldet, daß 150 Rückfällige auS der Strafanstalt Saint Jean entwichen sind. Wahrscheinlich sind die Unglücklichen in den Wäldern verhungert, da mehrere halbvrrwesle Leichen gefunden wurden. In der Pariser Presse wird, wie zu erwarten, die Assaire Nenan- Goneourt aus » Lebhafteste di-kntirl. In dem jüngsten Bande des Journal de- Goncourt" hatte Edmund de Gonconrt über ein Tuchgespräch vom 6. September 1870 berichtet. Renan hätte damals unter Anderem geäußert: .Bei ollem, was ich siudirtc, wurde ich sietS von der Nebcrlegenlieit der deutschen Intelligenz und Arbeit in Erslaunen versetzt. Es kann also nicht Wunder nehmen, dab die Deutschcn in der Kriegskunst, die doch eine untergeordnete, aber ioinplizirte Kunst ist, jene Ueberlegrnheit erreicht haben, ;die ich in allem konstasire. was ich studirt habe. Ja. meine Herren, die Teutlchen sind eine überlegene Rasse...." AIS van allen Seiten hiergegen Emsvrnch erhoben wurde, fuhr Renan fort: .Ja, eine uns sehr überlegene Rasse. Der Katechismus bewirkt eine Ver- dummung deS JndlvidiiuinS: die Erziehung durch die Jeiuitc» oder die tröiks rlo I'öcoII elirötwune hemmt und unterdrückt jede Tüch tigkeit, während der Protestantismus sie entwickelt." Rena» erklärt die Berichte des Herrn von Gonconrt für gänzliche Berdrehungen der Wahrheit. In Frankreich iudeb zweifelt Niemand daran, dab der Verfasser deS Lebens Jesu in der That sich so oder ganz ähn lich geäußert hat. Italien. Wie ans Tunis gemeldet wild, beging eine Anzahl Mativsrn deS dorilgen französischen Stationsschisses aus dem ita lienischen Bahnhöfe Ausschreitungen, wobei dieselben wiederholt: „Es lebe Fnintreich, nieder mit den Italienern" riefen. Der „Ri- sorma" zufolge hätte der italienische diplomatische Agent deshalb bei dem französischen Residenten Vorstellungen erhoben. Schweiz. Der vom Nationalraih angenommene Artikel 10 dcZ AuSlieseniiigSgesetzes bestimmt: Wegen politischer Verbrechen und Vergehen wird die Auslieferung nicht bewilligt. Die Aus lieferung ivird bewilligt, obgleich der Thäter einen politischen Be weggrund oder Zweck vorschützt, wenn die Handlung, um derent willen die AnSlieierung verlangt wird, vorwiegend den Charakter des gemeinen Verbrechens oder Vergebens hat. Das Bundes- gcricht entscheidet im einzelne» Falle über die Natur der strafbaren Haiidlung auf Grund deS frei zu ermittelnden ThatbestandeS. Wenn dir Auslieferung bewilligt wird, so stellt der BundcSratb dem ersuchenden Staate die Bedingung, daß der AuSznlieserndc wegen seines politischen Beweggrundes rzver Zweckes nicht strenger behandelt werden dürfe. Belgien, lieber den groben Posldiebstahl auf der Eiicnbalm- slrecke Ostende-Brüssel-Amsreckam liegen folgende Einzelheiten vor. Ei» englisches Bankhaus sandte ein Packer von Wcrthpapiere» an ein Amtterbamcr Bankhaus nnd lieb die Sendung in London regelrecht einschreiben. Als Werth wurde die Summe von 50 Pfd. Sterling <1000 Mt.) angegeben. Ter belgische Postdampser, welcher die llebertahrt von Dover nach Ostende machte, enthielt >m Ganzen 18 gröbere Geldsendungen nnd der belgische Postbeamte in Osicnde n.ibm richtig sowohl die 18 Geldsendungen wie die entsprechenden Gcleitschctne in Empfang. In Antwcrvcn jedoch winden zwar die 18 Gelritscheiiie, aber nur 17 Werihpackete vorgesuuden. Alle Nachsorschiingen nach dem verschwundenen Wertbpackct blieben er folglos. Tic belgische Posive,Wallung verständigte den Absender von dem Verluste und erklärte sich bereit, die versicherten 50 Pfd. aiisnibezadlc». TuS Londoner Bankhaus machte nunmehr die Eilt-- biilliing, daß sich in dem verschwundenen Packet egvotlsche An- leiicnsscheiiie im Noiinnalbetrage von 750,OO0 Kranes befanden! VemetkeliSwerth ist die Thnis-iche, dab der Veischlub des Güter wagens. in weichem sich die gestohlene Werlbsendniig befand, un berührt war. so das; die Liebe offenbar mit der Art des Anf- schliebenS der Güterwagen veriraut Irin inubten. Man nimmt an. daß die Diebe sich im Eilzuge befanden, wahrend der Fahrt a»S- siicgki, und läng? des Lniibreilcs zum Güterwagen gelangten, » uh deni Liebst«»! jedoch wieder in ihr Konpee zurnckkehrte» und ui der nächsten Station aussiicgc». Man glaubt ferner, dab die Liebe Engländer nnd nach England zurückgelehrt sind, um sich Straflosigkeit ziizusicher», da das englische Gesetz die Vertilgung jedes Engländers verweigert, der sich außerhalb seines Vaterlandes eines Dievstahls schuldig gemacht hat. Luxemburg. Beim Einzug des GroßherzogS in seine Hanvt- stüdt kam cs zu antipreußischen Temonstialioncn. Eni Thcil der Zuschauer stimmte vor den grvscherzoglicken Herrschaften das Anli- vreubenlled an mit dem Schlußvers: „Wir wolle» keine Preußen ieai!" ES kann leider nicht veiichwiegrii bleiben, dab weder Re chnung. noch Polizei eiwn? gcthan. haben, >»» diesen AuSlchrei- inngen vorzubeugen. Es wud dies eine uiiabivcisbarc Nothwen- digkeit werden für die Zeck, wo der deutsche Kauer sich dnrch einen Gewndlen am Lnzembnrger Hvic vertreten lach. (England. Als sich Parnell ln dem Wagen des LordmanorS nach dem Ri'tuiidchnalc in Dublin begab, »in dort vor seinen An hängern zu sprechen, waren die Stroben von dichten Mcnscheiliiiaffc» Migcsüllt, welche Parnell mit stürmischen Znruicn begrühte». Die Pferde deS Wagens, i» welchem Parnell sab, wurde» nnsqripannt, der Wagen wurde von MciUchcnhandcn b.S zum Rottnidaiaalc ge zogen. Heul». ParnclI's Gegner, der sich nnler der Menschenmenge brwrglc. wurde erkannt nnd von der Menge hin und her gestoben. Parnell erklärte in seiner Rede, er habe der gegen ihn gerichteten 'Bewegung nicht nachgegeben, weil sie n»r aus Heiicheici »nd Un wissenheit hervorgegangeil sei. Die Anklagen beruhte» aus ein seitige» Zeugenaussagen. Seine Rechtfertigung werde nicht auS- bleiben. Er sei entschlossen, bei dem während 16 Jahre» rin ge,chlagenen Verfahren zu beharren. — Gegen Mitternacht drangen eine Anzahl Aiiliparnellffe» in das Bureau der Zeitung „Unitcd Jreland", bemächtigten sich Namens William O'BricnS der Bücher und Schriftstücke und htnlerließen eine starke Wache. Eine iir London unter dem Voisitz des LordmayorS fiattae- babte, zahl,eich besuchte Bezmnimlung sprach sich in einer Resolu tion gegen die AuSnahmegeietze auS, denen die Inden in Rußland niitenvorsen sind und beschloß, eine von dem Lockmayoc Unter zeichnete Petition an den Kaiser von Rußland zu richten, worin um die Ailshebung dieser Grütze gebeten wird. Mac Cartv forderte Parnell auf, die Homerulekasse. welche in Pari» hinterlegt worden ist, hcraiiSziigrben. Parnell verweigerte die Herausgabe: in Folge dessen wollen die irischen Dissidenten Parnell gerichtlich belangen. Ter englische Dampfs .Wcstbnrn", mit 16.000 Tschctzvert Lein- und Rüben-Samen inr das sräiizösische HauS LoniS Drcvfnb beladen, ist während eines furchtbaren SlnrmeS, 40 Meilen von Feodosia ««tkernt, untrraegaiiaen. Die Wellen rissen den, Lambür 1 VeckeS. schwemmten die KapItänS- "uken in » Schiff. Der Dmnpfer lieb rasch das große Rettung«- elle sofort sortgenssen wurde, starke Besatzung de- Schiffes diese Zeit bereits 6 Ptatrosen ii bersch» da» Steuer fort, übe,. brücke weg und dränge» begann ,n sinke». Die .... boot berat», da» jedoch von einer In dem Kamps, den dir 23 Mann mit de» Wellen führte, waren um . ^..... verunglückt : einige fanden den Tod in drin überschivemmten Ma schinenrnlini. andeie waren vom Deck iortgrspiilt. Mit furchtbaren Anstrengungen gelang e» schließlich, die Retiiingsbarkaffe tn's Meer zu setzen, und die überlebenden 17 Mann luchten in ihr die letzte Rettung Der Dampfer ging vor ihren Augen mit der ganzen Ladung zu Grunde. Da» Meer trieb mit dem kleinen Boot ein furchtbare» Spiel, stm 6 Uhr Morgen« am anderen Tage war e» schon zur Hälfte mit Waffer gefüllt. Bei der furchtbaren Külte erstarrten die unglücklichen Insassen und wurden nach einander über Bord jortgespült. Alle Bemühungen, an't Ufer zu gelangen, blieben fruchtlos, und erst am Abend wurde das Boot an'» User geworfen: es entbiet» jedoch, nur noch 5 Menschen und 3 Leichen. Die krischen illnttparnellite» erließen ein Manifest, in weichem sic erklären, daß sie zur Absetzung Parnell'» gezwungen gewesen seien, da sie sonst Benäther an der Sacke Irland» wären. Wenn Parnell Führer der irischen Bartel geblieben wäre, würde bei den allgemeinen Madien Homerule sicher unterliegen; die Partei werdr ihr AeubersteS thun. um da» Bündniß mit der britischen Demo kratie aufrecht zu erhalten. Norwegen, lieber die Verheerungen, welche die Stürme von, LI. bi» 24 November an der norwegischen Küste anrichtelc». wird geschrieben: 43 Fahrzeuge, wovon die meisten schon Last batten, einige vollbclastet waren, sind au s Land getrieben und arvbrntbells zu Wracken geworden, 4, wahrscheinlich vollbelastete. sind gesunken. 120 haben die Masten kavoen müssen; ferner wur den etwa 30 Nekzäune. 100—200 Boote vollständig zerstört. Außer dem ist grob» Verlust aii Garn. Kleidern, Kisten mit Lebensmitteln zu beklagen: der ganze Verlust wird auf 7—900,000 Kronen ge schätzt. Wie viele Personen um'» Leben gekommen sind, ist auch jetzt noch nicht ermittelt: indeß ist deren Zahl geringer als die zu erst angenommene. E« sind jetzt durch die Vogte Anstalten getroffen, um von den einzelnen Städten und Ortschaften Nachrichten über die Zahl der von ihnen abgegangenen Boote zu erhalten und so den Gesammtverlust zu berechnen. Der Gedanke an die Verwüst- unarn des Orkan» tritt jetzt vor dem weit grausigeren an die aller Beschreibung spottenden Leiden znrück, welche der Frost verursacht bat. Während des OrkanS ging die Kälte bis auf 20 Grad über. Fabrzeugc und Leute wurden ganz und gar von Eis überzogen: mrbreren Personen mußten die Kleider abgeschnitten werden. Auf verschiedenen Fahrzeugen haben die Besatzungen drei Tage lang ausbalten müssen. Vielen sind Arme nnd Beine abgefroren. Um Platz für die Obdachlosen zu schassen, hat man die und da die Viehhöse geräumt und die Thiere soweit wie möglich zusammen- nedränal. Von den Hilflosesten sind etwa 300 Mann auf gemein same Kosten der Umwohnenden nach Hanse befördert worden. Amerika. Durch eine Ezplosion wurde die Pulverfabrik in San Francisco, aus welcher Ehtna seine Vorräthe bezieht, in dir Lust gesprengt. Tnnscnd Häuser wurden zerstört, dreihundert Per- sonen getödtet. Die Regierung der Vereinigten Staaten ist dnrch eine Aufmerksamkeit, die sic der Neger-Republik Haiti erweisen wollte, in einige Verlegenheit gerochen. In der Absicht, diesen guten Negern besonders entgegenzukommen. ernannte Präsident Hairiion zum Gesandten der Vereinigten Staaten in Port-au-Prtnce einen Mulatten. F. Douglas, mutzte aber zu seinem Schmerz erleben, datz die schwarzen Republikaner hiervon sehr peinlich berührt waren und um einen ebenso weiße» Gesandten baten, wle er den anderen Ländern geschickt wird. Es scheint nun, daß man nicht abgeneigt war. diesem Wunsche nachzukommen und Herrn Douglas abznbe- rufen, al» sich eine neue Schwierigkeit erhob. Die amerikamichen Neger erklärten nämlich, daß sie e» für eine Beleidigung anieben müßten, wenn ein schwarzer Amerikaner wegen «einer Hautfarbe seine Stellung verliere, und da die Neger in Amerika meist Wähler der republikanische»Partei sind, so zog inan vor, lieber die Schwarzen von Haiti, als die von Amerika vor den Kopf zu stoßen, und Douglas blieb aus seinem Posten. Mexico. In Juarez fand kürzlich in Gegenwart einer großen Zuschaucrmengr ein Stierkampf statt. Die Strere zerfleischten sich, mehrere Pserde wurden so wüthenb, daß sie getödtet werden nnibten. Im Publikum entstand eine große Verwirrung; diese wurde von den militärischen Sträflingen der benachbanen Kaserne in Ab wesenheit oller Soldatem die dein Stterkanwse beiwobnten. zu einer Erneute benutzt. Sie ermordeten die Wache», flüchteten rn das Gebirge, wurde» von den Truppen jedoch verfolgt und einge- holt: vierzehn Sträsliiige wurden iin Kamvic getödtet, vier seslge- nonmicn und Tags daran» kriegSrechtlich erschossen. Afrika. Ein Telegramm aus Kapstadt besagt, die von den Agenten der südafrikanischen Geiellschast verhafteten portugiesischen Beamten Gouveio und Ändrade seien gegen Ehrenwort aus der Haft entlassen worden. Die südafrikanische Gesellschaft gebe z», dab ein Zusammenstoß mit den Portugiesen bei Maruinva nnd Bosoko, etwa 25 Meilen von Maisikesse, stattgefunden habe, be streite aber die Richtigkeit der der Angelegenheit von portugiesischer Seite gegebenen Darstellung in allen Punkten. Smna. Zufolge eines „Talzi-l'-Kadeltelegronimes ans San Francisco berichtete ein daselbst angelangter Tampser arrs China über die dortigen Aufstände gegen die Ebristrn: in Tschuna-Ning seien 20 bekehrte Ebincse» niederzemetzell und ihre Häuser ver brannt worden; die Behörden seien ohnmächtig, einzuschreiten eknmal an Besuch-iaae Jedenfalls ist das Ni c» geöffnet war, stetig ^eugeschaffene. denn ko s In der Stille, aber Au,ist UN» Wissenschaft. König!. Gemäldeg^alcrie hat sich i» aller ^ "—"— '— ab- r mit größter Umsicht die Beutzergreifung jener ihr getretenen groben Parterreräume im Mmeunisgedünde, die näher das sogenannte Mengs'iche Muieum (Ghpsaöguffc) inne halte, vollzogen. Die räumliche Ausdehnung unserer weltbekannten nnd berühmten Galerie war durch die Notbivcndigkcil geboten. Man strebt seit dem Regimente der neuen Direktion in docherfrcnlicher Weise weit mehr und energischer als in früheren Zeilen aus Er weiterung der modernen Ablkciluiig. wie die innerhalb der letzten Jabre bewirkten vieliachcn Ankäufe von Meisterwerken der Jetztzeit hinlänglich beweisen. Durch die Hiirziinalime der neuen Raume ist jedenfalls aut ein Jahrzehnt hinaus genügender Platz gewonnen, um Altes nnd Neues in würdiger Weise entfalten zu können: nach dieier Zeit dürfte ober wohl die Nvthivendigkeit herantrclen. a» den Bau einer zweite» Galerie zu denken, die dann vielleicht, ähnlich wie die Nationalgalcrie in Berlin, nur die neueren Ge mälde re. aufzunebmen haben würde. Doch dns bleibt der Zeit überlassen. Was ist nun jetzt geschehe» ? Mn» bat den mächlrgeu Saal, in welchem ehedem die wcißichimmernden Werke der Plastik »ntergcbracht waren, durch Einichiedung von Wänden zu größeren und kleineren Kabineten umgeschaffcn und so nach Norden und nach Süden je eine stattliche Flucht von eleganten Räumen er zielt. in denen die hier ausgestelllen Bilder vorzügliches Licht habe». Der Mittelrmim de- Saales nnitzic dagegen durch die seitlich eingeschodeneil Wände für die Kabinete einigcrinnßeil in Tunket gesetzt weiden; er bildet nun eine breite, dnrch die grauen Voluten Granüiäuleii imposante DurchgangSgalene. an deren Wänden nur sehr grobe, mehr dekorative Gemälde :.afgehängt wurde», die in ihrer Gesammtheit von schönster Wirkung sind, wenn sie auch im Einzelne» weniger künstlerische Bedeutung haben. DaS BcmerkenSwertbcste an dem gewonnenen Raum ist, daß es gelungen ist. tn demselben nlle Werke, welche die Galerie von Malern, die im 18. Jahrhundert lebten, besitzt, einheitlich zu sammen znstellen. Damit wurde das nicht minder Wichtige erreicht, dab nunmehr der ganze 2. Stock des Museums auöickließilch für die moderne Ablheiluiig nci bleibt. Auch diese Eiirhcillichkeik ist selbstredend von hoher künstlerischer Bedeutung. Tie allgemeinste Anerkennung wird ferner das in den neuen Räumen des ehemaligen Mengs'schen Museums getroffene Arrangement finden. Hinsichtlich dieses Arrangements — wir sprechen jetzt nickt vom Werth der Bilder — ist der tn der kleinen Rotunde (dem einzigen Raume mit Oberlicht) nntergcbrachte größte und beste Tbril der Pastellgemüldc besonders envähncnswerth: dieser „Salon" ist ein Schinuckkästchc» der ganzen Galerie geworden, die Gnippirung der Bilder ist ebcnio ge ichmackvoll wie künstlerisch abgewogen. Auch die herrliche» Ennalctto's Ausstellung gesunden, die bekannten Scibold's weit besserem Lichte als früher gekommen und es hat sind zu , eigentlich Alle» glivonneii; Bilder von interessanten, Inhalt »nd tüchtigen Meistern des vorigen Jahrhundert-, die bislang i» zu großer Höhe anfgehängt waren, gelangen hier zu einer Geltung, die ihnen früher benommen war, wie überhauvt die Bilder schon dadurch viel gewinne», dab sie nicht mehr io dicht aneinander hängen. Von Interesse ist auch, daß mit der Eröffn»,,« der neuen Räume (die vlcll-icbl Ende dic'eS Jahres erfolgen kann — augen blicklich wird noch darinnen gearbeitet, gestrichen und gebaut —) der ioarnannie Mininturenschrank. welcher biSber nur aller acht oder vierzehn rage geöffnet bleiben soH ^ , kann man die durchgreifenden Veränderungen wohl nennen, mit to nrnsichlwer Beachtung aller künstlerischen, historischen und prak- tiiche» Gesichtspunkte durchgefllbrt worden, daß der Direktion dank bare Aiierkenmina allseitig zu Thetl wecken wird. 0. L. ck Eoncert Neustäbler Eosino. Die Begegnung eine» .frischen und vielversprechenden Talent» bereiter immer «tne irnvttge Freude, und um so wärmer mutz sie anöfallen, wenn M eine Anerkennung hierfür einer Kunstnovizc aussprechen kann. .. lcher man tn unteren Gesellschaftskreisen die herziichsten Gvm- pachten für ihr Streben seit Beginn ihrer Studien entgegengebracht bat. Frl. Käthe Koderstein (Tochter des früheren Hoffchau- spieler» Koberstetn). in der Schule von Frl. Aua. Götze gevstdet. ährte sich vorgestern vor einem gewählte» Horerkceiie mit dem Sortrage einer Reibe von Liebem ein. darunter .Allerseelen" von fassen, .Verzogen" von C. Banck. „Die Ubr" von Löwe. .Früh- stnasnocht" von Schumann. Der Erfolg war ei» vollkommener. Sowohl die Stimmmittel, ein weicher, elastischer, tiefer Mezzosopran von ausgiebigem Klang, der. aus gediegener Schule basirt. ein natürliches, warmes und versländnibvolle» Empfinde» erkennen läßt, sowie der svmpachiiche. schon jetzt von einer gewissen Reife zeugende Vortrag, erwarben sich eine so allgemeine und ehrliche Anerkennung, wie sie tonst nur Künstlern von fertigem Ruse zu Theil zu wecken pflegt, hält Frl. Koderstetn DaS. wa» ihr Talent heute verspricht, io sicht sie vor einer Zukunft voller Hoffnungen, die sic unzweifel haft den Berufenen ihres KniistsachkS zusümeu wird. Al» «in Meister scsties Instruments gab sich Herr Alwin Schröder, der erste Cellist des Leipziger Gewandbausorcheslers. cm in unteren musikalischen Kreisen längst accredltirler und rühmlich bekannter Künstler. Er spielte (von Hern« Eonccrtmeislcr Petri am Clavier begleitet) eine Arie von Händel. Serenade von H. Eilt, Tarantella von Eabmanii, Spinnlied von Popper re. Ter schöne, große »nd aesangretche Ton, die nmstergiltige Technik, vpn welcher der virtuose Daumencrufsatz besonders zu rühmen ist, gestalteten «eine Darbie tungen zu vollkommenen Leistungen, die mit rauschender» Beifall ausgenommen wurden. Mit allen Ehren und Auszeichnungen, die ma» an eine gefeierte Künstlerin zn vergeben hat, emvsiiig und applaudirte man die vollendet schönen Reeitakione» unserer Hos- schauipielerin Frl. Salbach: ZLaS begrabene Lied" von Banm- bach. „Das Franenherz" von Saphir und .DaS Wört'le .Du" von Grimminger. Eines lebhaften Erfolges erfreuten sich ferner die frisch nnd mit belebtem Vorträge von Herrn Hosopemsänger Hokmüller gebotenen Lieder. DnS Sachs'ichc GeburtStagslied. Am Neckar, am Rhein" (Abt). .HerzeMrühling" (Wicnecke«. Zigeunerballade (Sachs) gelangen ihm trefflich, weniger das Tau- berl'sche Lied „Der Wildfcmg". Die scharfe Höhe der Stimme und die Art. wie Herr Honnüller hier den Ton uoch zmpitzte, nahmen dem Vortrag die Weichheit und Anmrsth, welche dieses Lied ganz besonder- bedingt. Die Gesänge am Elavierbcglcitete ausgezeichnet Herr Georg Pittrich. -f Wenige Jahrzehnte erst ist es, seit die Welt von der eigent lichen Musikbegabung des russischen Volkes Notiz nimmt. Auch blickt die Mnsikpflege im Ezarciireichc in der That ans keine längere Vergangenheit zurück. Ihr junges Tnsein dankt sie insbesondere der energischen Arbeit dreier Künstler, die, schlummernde Kräfte weckend, Pflanz- und Pflcgschulcn der Tonkunst in's Leben riefen» selbst durch Lehre und Beispiel Vortreffliches wirkten und einen bisher künstlerisch sterilen Boden zu einem iruchibaren, reich er giebigen umschufen. Außerordentlich bervorragend sind die Dienste, weiche de verstorbene Adols Henseli .z Anton Rubinsteinl und Theodor Leichetizkn der russischen Nation geleistet haben. Ari dem Lande de» Nihilismus und des Dynamits, der politischen Schrecken »nd Katastrophen haben sic eine Anzahl von Jüngem und Jüiigcrinnen der empfindsamsten aller Künste als beredte Zeugen trefflicher Unterweisung in die West entsandt. Zu ihnen gehört auch der jugendliche I. I. PaderewSki. der. ein L-Hüler Leichetizky s. mir dem überichäumenden Temperament de» Bolen nnd dem bestechenden Rüstzeug einer außerordentlichen, wen» auch zur Zeit keineswegs völlig geklärte» Technik mit einem Klavier-Abend am Mittwoch in Braun s Hotel erstmalig vor da» zahlreich erichienene Publikum Dresdens trat. Er eröffnet« den Abend mit dein Vortrag der Sonata appassiouata von Beethoven, jenem großartigen Tongemälde menschlich wahrer Leidenschaft, wie sie erst heimisch in titanischer Größe aus finsteren! Seelenarunde aussteigt, bald deftig cmsetzt, bald in schwüler Gesühlsreflexion zögert, dann plötzlich Vulkan,sch zum AuSdruch kommt nnd eine Weil mit ihrem glühenden Inhalt überschütten will. Dnrch außer ordentliche Energie der Auffassung nnd des Ausdrucks, wie durch Geist und blendenden Glanz der Farbengebung brachte der Künstler de» StinnnungSgelialt des Werkes vortrefflich zur Geltung, doch körte schon hier, wie im weiteren Verlaut der Vorträge (Kompo ltionen von Fr. Schubert und Chopin) das Gezcnttberstellen der chärfste» Kontraste des Fortissimo und Pianissiiiio. Auch der allzubäusige Gebrauch des zweiten Pedals, durch welchen der ge sunde Toncharakter des Instrumentes wesentlich verändert wird, erschien manierirt. Ganz ausgezeichnet, mit brillantester Technik, perlendem Anschlag und rapider Schnelligkeit wurden die schwie rige Terzenetüde in Ois-nroli und die d'-clur-Elüde von Eliopin vorgrtcagen. Dagegen sollten die von aller Welt gespielten Walzer desselben (.4.8-, IH-, I)o8-<ii»i in Zukunft nicht mehr ans dem Con- ckrtprogramm figuriren. Unter den Kompositionen des Concerk- geberS interessirten die mit contrapniiklischen Feinheiten ansfle- statteten Variationen über ein eigenes Thema, wenn auch eine künstlerische Eigenart in denselben, wie in der „Melodie" nnd dem Menuett, nicht zur Aiissvrache gelangte. Die Don-Juan-Fantasie von LiSzi, in weicher der prachtvolle Bechuein-Fliigcl den stärksten Anforderungen Stand z» kalten wußte, bezeichnen: die Grenzen der technischen Leistungssähigkeir des Künstle«» In ihr, wie in den Skaccato-Oktave» der .48-6rir-Poio»aisc von Chopin, ent wickelte» fick die Fortissimo-Passagen zu einem so gewaltigen Chaos, daß man hörte „zur Rechte» und Linien zahlreiche Töne hernlcdec- sinken." Gewiß wird der hochbegabte Künstler in svälerc» Jahren auf seine Sturm- nnd Draugpcriode, in der er sich zur Zeit noch besindet. lächelnd ziirückbiicken. Seine Darbietungen wurden von dem Publikum, linker welchem sich eine größere Anzahl von Lands leuten des Eoneerkgebeis besand, mit großem Beifall ausge nommen. Her: PaderewSki wird voraussichtlich in kürzester Frist ein zweites Eoncert veranstalten. ck Im Residenzihcarcr geht das Anzengruber'tchc Volksstück ^Das vierte Gebot" nur noch heule und morgen in Scene. Sonntag Abend gelangt der Schwank „Herr und Fra» Doktor" zur Aufführung. ck Im bciitigcn (vierten) S in s on i e - C v n c c r t der Känigl. Kapelle gelange» zur Aufführung: Sinsonic tO-moII) von Aug. Klughardr (zum ersten Male), Ouvertüre „Römischer Carncvai" von Hektor Beriioz und Pastoral-Sinfonie von Beethoven. Rach einer Genesung von einem kleinen Unfall dirigirt dasselbe Herr Hofcat'o Schuch. ck Earl So» tag ist von der Tirekiiv» des EarlihcaierS in Wien alifgesordert. die Hauptrolle in de», Traum „Tie Arveil" zu creiren. iniißlc die Einladung jedoch ablehncn, weil leine Gastspiel- zeit in dieser Saiwn bereits vergeben ist. ck Ter bekannte Herausgeber des Tagebuchs Kaiser Friedrich'-, Geh. Rath Prof. Geffken, ist jetzt nnler die sozialen Dramatiker gegangen. Ei» neues Drama von ihm betitelt sich .Der Streit um die Krone". ck In Heidelberg und Krotoschin hgtWildciibrnch's „H anben - lerche" Widcrivruch gesunden. In Heidelberg sind sogar die weiteren Aufführungen der „Haubenlerche" volizeilich untersagt worden. Namentlich der vierte Akt >oll bei dem dortigen Publi kum Anstoß erregt haben und mit lautem Zische» amgenommen worden sein. Zn ähnlichen Temoiislralioncn lam cs in Krotoichin. Während der Schlrißtcenc des vierten Aktes standen, wie berichtet wird, die Mcdrzahl der anwesende» Damen aus nnd verließe» das Theater, ein Thcil der Herren folgte dem Beispiele, während der größere Thcil blieb, um die weitere Entwickelung nbjiiwartcii. Natürlich ging das nicht ohne erhebliche Störung ab. „Sitzen bleiben!" „Nein!" „Es ist pöbelhaft!" DaS Publikum vom zweiten Platz glna mit Stöcken gegen die Zurückgebliebenen vom ersten Platz los »iw ries: »Jawohl, Ihr Reichen, >o macht Ihr'»!" Glücklicherweise kam es nicht zu ernsteren Scene», und nachdem über die Hälste der Besucher — der saal war ciusoerkauit — da» Theater verlassen hatte, trat wieder Rübe ein und das Stück konnte ohne Unterbrcchrmg zu Ende gespielt wecken. * DaS am Klaiisenberge bei Ehrenbreitsteiu belegenc Schlößchen Schübenburg mit großen Weinbergen bester Qualität wurde von dem Modebazac Gerso» ». Eo. r» Berlin in ZwanaSversteigkning zum Spottpreise von 35NM Mk. angetanst. Das «schloß war vor Jahren als Preis deS Bundesschießcns i» Köln nusgesetzt, gelang aber nicht znm Ansichicßen. * Was ist für ein unterschied zwischen Berlin und München k — Berlin kocht und München kneivvt. ZU. -c> !P F U Ä '4, 'fWW '-.ZK ,c. - E «t 'M ich. l SM ck - :? - - U. ^ F/V jii'r l ,/' ^ '"KÄ - . . ' ' 'MW
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