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OB. II. LANDW1RTHSCHAFT, FORSTW1RTHSCHAFT UND GARTENBAU. FISCHEREIWESEN. 59 white Champagne, white Manchester und white Smith. 2. der Johannisbeerstrauch (Kibes) hat folgende wichtige Varietäten: rothe (R. rubrum): holländische (Red Dutcli), kauka sische, Ruby Castle und Veraaille; weisse: holländische (white Dutch), allgemein gezo gen, sowie Gaunduin fruit blanc, Transpa rent white und Imperial ä fruit blanc; schwarze (R. nigrum): neapolitanische (Black Naples), die beste. 3. Himbeerstrauch (Rubus Idteus); die remontirende (ausgenommen Belle de Fon- tenay) und die gelbe Himbeere (ausgenom men die gelbe Antwerpener, welche viel cultivirt wird) sind für unser Klima we niger geeignet, und von den rothen sind folgende die bestcultivirten: Fastollf, Hör net, Paragen, rothe Chili und Victoria. 4. der Brombeerstrauch (R. frutico- sus) wird wenig gezogen und die meisten neueren amerikanischen Varietäten wollen bei uns nicht gedeihen und reifen. 5. die Erdbeere (Fragaria) wird in vielen Arten, obgleich schwerlich in einer erwähnenswerthen Menge, bis nach dem südlichen Norrland hin gezogen. Von der Monats-Erdbeere wird die Gloire de St. Genis-Laval für die am längsten tragende gehalten und von der Ananas-Erdbeere: Doctor Hogg, Louise Marie, Lucas, Mam- mouth (gedeiht bis nach Haparanda hin auf), Empress Eugenie, Princesse royal, Sir Harry, White Pineapple u. s. w. 6. die Weinrebe (Vitis) wird, wie vor her erwähnt worden, an vielen Stellen so wohl in Skäne als auf Gotland am Spalier gezogen und giebt gewöhnlich üppige und Schwere reife Trauben. Die Sorten, welche dort am meisten in Anwendung kommen, sind Frankenthaler, Chasselas blanc und Fontainebleau, grosse syrische und frühe Leipziger und bisweilen Precoce de Malin- gre. Höchst selten reifen Trauben bei Stock holm und dann gewöhnlich nur von der amerikanischen Vitis Labrusca. In Treib häusern dagegen wird diese Frucht fast überall im südlichen und mittleren Schwe den in Menge erzeugt, und wer Trauben von Öfveräs bei Göteborg oder von Haga bei Stockholm (der grossen schlossartigen Besitzungen in Skäne und Östergötland nicht zu gedenken) gesehen hat, kann bezeugen, dass sie sich wohl mit denen des übrigen Europa messen können. 7. die Ananas (Ananassa) wird auf mehren grösseren Gütern gezogen, giebt gute und reife Frucht und die Sorte, wel che am meisten cultivirt wird, ist Old Queen. 3. Küchengewächse. Während, wie aus dem Vorhergehenden ersichtlich, die holzartigen Gewächse, wel che wir wegen ihrer Früchte ziehen, in höherem Grade von den klimatischen Ver hältnissen, deren Verschiedenheit ihr un gleiches Vorkommen andeutet, abhängig sind, so sind die Nahrungspfianzen, welche unsere Gärten in grösserer Menge enthal ten, mit wenigen Ausnahmen über das ganze Land ziemlich gleich; ja es hat sich gezeigt, dass, wenn viele von ihnen hin sichtlich der Grösse abnehmen, je höher gegen Norden sie gebaut werden, andere dagegen nicht selten an Schmackhaftigkeit gewinnen, sodass wenige derselben aus süd lichen Provinzen dort hinaufgebracht wer den. Und obgleich diese Art Cultur erst während der letzteren Zeit mit gutem Er folge dem Polarkreise näher gerückt ist, so haben in dieser kurzen Zeit eigenthümli- che Varietäten sieh von einigen schon ent wickelt, aus deren Samen mit grossem Vor theil im Süden Pflanzen gezogen werden, die ausdauernder sind und früher reifen. Es dürfte daher nach dieser allgemei nen Bemerkung unnöthig sein, bei der Be handlung der Küchengewächse sich in Ein zelheiten über die verschiedenen Arten, wel che gebaut werden, oder ihr specielles Vor kommen einzulassen, sondern nur das Wich- tigtigste und Allgemeinste hierüber anzu führen. A. Knollen- oder Wurzelgewächse. 1. Die Kartoffel kommt bis in das lapp ländische Hochland hinauf vor. Von allem cultivirten Boden Schwedens waren im Jahre 1870 5'66 % von Kartoffeln eingenommen; im Durchschnitt wurden 16’7 Hektoliter auf 1 Hektare gesteckt und 116 Hektoliter geerntet, sodass in genanntem Jahre die Ernte 16^ Mill. Hektol. betragen sollte, welche Summe doch auf 18i Mill. erhöht werden muss, weil die Angaben nicht voll ständig sind. Von diesen nebst anderen Wurzelfrüchten wurden 2,696,000 Hektol. zum Branntweinbrennen verbraucht, der Rest aber zur Nahrung, woraus ersichtlich ist,