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OK. II. LANDWIRT!!SCHAFT, FOltSTWlRTHSCHAKT INI' GAliTKNlUV. FISCHEREI WKNEN. 43 Das angebaute Land wurde in J. 1870 auf folgende Weise angewendet: Schw ed. Tonnen land. Hektaren. Wintersaat 809,000 400,000 Sommersaat 1,700,000 839,000 Hülsenfrüchte 110.000 54,000 Kartoffeln 1 300,000 148,000 Andere Wurzel- und Knollen i gewächse i 23,000 11,000 Flachs und Hanf 34,000 17,000 Gras ‘ 1,390,000 686,000 i Andere Gewächsarten 8,000 4,000 Brache 787.000 389.000 / Summa 1 5,101,000 2,548,000 Der Ertrag der Ernte ist für dasselbe Jalir folgender Massen angegeben, und der selbe kann jetzt aucli mit der unten ange führten Erhöhung als eine ziemlich gute Ernte in Schweden angesehen werden: • Schwed. Tonnen. Hektoliter. Weizen 549,800 1,071,000 Roggen 4,039,400 6,660,000 Gerste 3,071,400 5,065,000 Hafer 7,551,400 12,450,000 Mengkorn 994,000 1,640,000 Erbsen, Bohnen, Wicken und Buchweizen 555,800 912,500 Raps 10.000 16,500 Kartoffelu 9,972,300 16,443,000 Andere Wurzel- u. Knollenge wächse 990,000 1,632,000 Flachssamen 45,000 75,000 Schw. Ctr ! Kilogr. 1 Flachs und Hanf 98,700 | 4,200,000 Für das Jahr 1866 ist die Rapsernte 3 mal so gross angegeben als i. J. 1870, wovon - 3 in Malmöhus-Län. Eine nicht geringe Quantität Runkel rüben wird für die Zuckerfabrikation ge baut. Der Ertrag kann man, wo der Bo den gut und wohl gebaut ist, zu 600 ä 800 schw. Ctr pr Hektar berechnen. Tabak wird auch angepflanzt, insbe sondere in der Nähe von Stockholm und mehren anderen Städten, wo es gute Vor- rätlie von Düngemitteln giebt. Der Ertrag der Tabaks-Plantagen bei Stockholm wird für 1870 zu beinahe 5,000 Ctr (213,000 Kilogr.) und Mi Kristianstad zu 3,000 Ctr (128,000 Kilogr.) angegeben, aber die Grösse des ganzen Ertrages in Schweden ist nicht bekannt. Die Emteangaben werden als zu nie drig angesehen, und es wird aus guten Gründen angenommen, dass die Cerealien 15 % mehr geliefert haben, als angegeben ist, und also in der Wirklichkeit IS 1 ,, Millionen T:n (31 Mill. Hektoliter) ge liefert haben, sowie auch dass die Kar toffelernte 11V 4 Mill. T:u (18 1 /2 Mill. Hek toliter) gegeben hat, zusammen abgeschätzt zu mindestens 300 Mill. R:dr (430 Mill. Francs). Zur Branntweinsfabrikation wur den von dieser Ernte 192,300 T:u (217,000 Hekt.) Getreide und 1,635,000 (2,696,000 Ilekt.) Kartoffeln verwendet. Zur Ausfütte rung der Haustliiere dürften jährlich etwa 2,500,000 Tonnen (4,120,000 Hekt.) er forderlich sein. Zieht man dieses ab, und berücksichtigt man ausserdem den Betrag der Aussaat und der Ein- und Ausfuhr, so lässt sich die einheimische Getreide-Consumtion auf jede Person berechnen zu: Weizen 0’17 Tonnen = 0'28 Hektol. Roggen 1'10 » = P82 » Gerste 0’67 » = 1"11 » Hafer 0'40 » = 0’66 » Erlösen 013 » = 0'21 » Kartoffeln.. P65 » = 2‘72 » Roggen ist also das vornehmste Brod- korn der Schweden. Gerste wird zu Brod in ganz Norrland, Hafer in Dalarne, Werm- land, Daisland, Bohuslän und zum Theil in Smäland, Roggen aber in allen übrigen Land schaften und auch etwas in den erwähn ten Gegenden angewendet. Das schwedi sche Brod wird gewöhnlich in harten und dünnen Kuchen verbacken, das Hafer- und Gerstenbrod wohl so dünn wie Papier. Dergleichen hartes Brod (knäckebröd), ei- genthümlich für den Norden, ist nichts de sto weniger mürbe und lässt sich lange, ja beinahe so lange man will, aufbewah ren. Schon in dem südlichen Schweden hört die Kunst auf solches Brod zu backen. Die'Ackererde ist, wie oben erwähnt wor den, im Allgemeinen von guter und frucht barer, aber doch sehr verschiedener Beschaf fenheit, von loser und leichter Sand- und Stauberde bis zu dem steifsten Thon. Oft ruht die Ackererde auf Mergellagern, und das Mergeln wird zur Verbesserung der Ackererde allgemein, wo es Mergel giebt, in den südlichen und mittleren Provinzen angewendet. Kalk ist im Lande an vielen Stellen vorhanden und wird ebenfalls zur