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Dresdner Nachrichten. Str. 311. Seite 4. WM Diemstag. 1» Llovember 1»«3 tzSrt keiner Pariei an. Gibt e» nicht auch Republiken, wo di« Katholiken da» vollste Mas, ihrer Freiheiten und Rechte ge niesten'? Der Kardinal^crzdischos von Baltimore hat einmal erzählt. mit welcher Zuvorkommenheit er vom Präsidenten Rosse» Veit ausgenommen wurde, obgleich dieser Protestant ist. Müssen nicht die französischen Katholiken da» Los beneiden, da» die Katholiken im protestantischen England gesunden haben'? Müssen sie nicht die Stellung beneide», die die deutAen Katho- liken unter der Herrschaft de» protestantischen Deutschen Kaisers errungen haben? Italien. 'Der »euernannte Finanzmmister Rosano hat sich in Neapel in der Nacht erschossen. — Ueber den Selbstmord wird de» näheren berichtet: Der Finanzminister war hier morgens ? Uvr angekommen und erklärte, er sei gekommen, um leine Familie zu begrüßen und die Leitung einer Wohltätigkeitsanstalt nieder zulegen, deren Vorsitzender er war. Nach dem Frühstück hielt sich der Minister niedrere Stunden außerhalb des Hauses auf und kebrte ui» tjl,-.- Uhr abends zurück. Er gab darauf an, er wolle nicht nach Rom zurnckkehren, da er sich infolge einer Erkältung unwohl suhle. Rviano nah,» dann mit seiner Familie daS Diner ein und begab sich frühzeitig zur Ruhe. Morgens stand er Uhr auf und erledigte seine Briefschaften. Daraus lötete sich Rosano durch einen Schuß ins Herz. Der Papst hielt das erste geheime Konsistorium ab und ernannte Merry del Val und den Bischof von Padua, Callegari, zu Kardinalen. Belgien. Bei der Einweihung eines Grabdenkmal« de« Geistlichen von Acrtselau erlitt der Präsident des Senats Herzog von Ursel, nachdem er soeben die Gedächtnisrede gehalten hatte, eine» schweren Schlaganfall. Sein Zustand ist ernst. Svainerr. Bei den Geineindewahlen in Madrid wurden 9 Konservative. 4 Liberale, 3 Republikaner. 2 Anhänger Roblcdos, l Unabhängiger und 1 Sozialist gewählt. Die Polizei zerstreute im Laufe des Abends eine Versammlung von R cpubli- lauern, die Kundgebungen veranstalteten, und nahm niedrere Verhaftungen vor. Für ein von Sainieron verfaßtes republika nisches Manifest wurden 30 000 Unterschriften zusammengebracht. England. Roseberti hielt in Leicester eine Rede, in welcher er die Vorschläge Ehamberlains heftig kritisierte und unter anderem äußerte, die Annahme der Pläne Chamberlains werde eine politische und kommunale Korruption mit sich bringen: zum Schluß seiner Rede forderte er die Liberalen auf. die Ver gangenheit ruhen zu lassen und Schulter an Schulter zusaminen- zuslehen. Rußland. Das Kaiserpaar ist in Begleitung des Großherzogs von Hessen und der Prinzessin Elisabeth in Skierniewice eingetrofsen. Die Blätter bestätigen, dag der Pariser Botschafter Fürst Urussoiv zum Rachiolger NelldmvS iu Rom auscliebe» >ei. »uv verzeichnen daö Gerücht, daß der Iustizaimisr« Murawiew den Parlier Botschafterposten echaltcn soll. Serbien. Infolge der energischen Schritte des deutschen Konsuls in Belgrad ist Aussicht vorhanden, daß die Forderungen der deutschen Gläubiger am Nachlaß des ermordeten Königspaares voll befriedigt werden. Türkei. Der „Franks. Ztg." wird aus Konstantinopel ge meldet: Der italienische Botschafter Marquis Ma- laspina hat bei der Pforte eine unterstützende Erklärung zu der '«tote der Ententemächte abgegeben. Sie ist gleich der englischen Erklärung genereller Natur. Amerika. Der Gesandte der neuen Republik Panama in Washington Bunauvarilla ist dort eingetrofsen und hat Bc- glaubigungspaoiere und Vollmachten als bevollmächtigter Minisier und außerordentlicher Gesandter der Republik Panama üoer- bracht. Er wird den Staatssekretär Hay sofort davon in Kenntnis setzen, daß er bereit und ermächlgt ist, Perhandtungen über den Bau des Panamakanals einzuleiten. Er ist der Ansicht, daß die Bevölkerung der Republik Panama ihren neuen Präsiden ten Vollmachten geben wirb, sofort einen Vertrag abzurchließen. Bunauvarilla erklärte zu der über ihn herrschenden Anschauung, wonach er ein Agent der Panamageielljchan rem sollte, oaß er Chef-Ingenieur der alten Panamageieilichail gewesen sei, niemals aber Angestellter bei der neuen Gesellschaft. — Ein Telegramm aus Panama besagt, daß die Regierung die von Columbien seiner- zeit eingegangenen Verpilichtunaen übernehmen werde; es seien deshalb bereits entsprechende Vorkehrungen getroffen worden. Nach Meldungen aus dem Innern des Landes werden in allen Ortschaften, die sich der Nnaöhängigkeilsoewegung angeschlosscn Aat die Vereinigten Staaken ersucht die Interessen der britischen Untertanen auf dem Isthmus zu schützen; man erwartet, daß andere Länder ähnliche Ersuchen an die Vereinigten Staaten richten Halbamtlich wird gemeldet, die Vereinigten Staaten wünschten die fremden Mächte davon cbzuhalten, dag sie größere Floltenvertretnngen in die Gewässer des Isthmus entsenden, bis die neue Regierung dauernd gebildet sei. edesttstenven Schweren»»« manche schuldig: dl, Mischung von, Bitte,k««t und Laune, die,. «. «leln in Rollen von d« Ar» de« Eag« l, famos ttifit. «setzte d« Wiener Künstler durch «l»,' lieAenrwüldlg, «onhomie. öle ia nicht ohne Wirkung blieb, aber dem innersten Wesen diese« Raisonn»,,,« doch fern liegt Dir . . mtz: Kunst und Wissenschaft. h K ön igl. Hoftheater. Im Opernhause gelangt beut» i '^8 Uhrs „A! penköuia u n d M e n s ch e n f e i n d" zur Auf- siiyrung; im Königs. Schauspielhause >7 Uhrs „DieIungfrau von Orleans". s Mitteilungen aus dem Bureau der Königs. Hof- theater. Im Königl. S cd a n so i e 11, a u s e bes.rrließt onnerstag, den 12. November. Herr Adolf Sonnentbal : c) . .. . Aw ; Octavio: Herr Wiene: Max: Herr Tecarli; Terzky: Herr Blankenstein: Buttler: Herr Müller; Jllo: Herr Hauer; Isolani: Herr Guuz : ichwediichec Hauplmann: Herr Wrecke; Gorvon: Herr Eggerth; Wrangel: Herr Tettmer. — Ta Frl. Ulrich noch einige Zeit beurlaubt und Fra» Salvach durch die Proben zur nächsten Schanspieliienheit iEandidia) in Anspinch genommen ist, iil für die Rolle der Gräfin Terz!» Frl. Anna Nolewska vom Stadtlhcaler in Leipzig als Gatt gewonnen wenden. — Im Königl. Overnha »ie wird Tonnersiag, den 12. November, »ach längerer Zeit zum erstenmal wieder .Figaros Hoch zeit". Oper in vier Akten von W. A. Mozart, gegeben. Tie Besetzung des Wc 'es iit die folgende: Gras Alniaviva: Herr Perron: Gräfin: Frau Rocke-Heindl lznm erstenmal): Cherubin: Frl. Nast: Figaro: Herr Greder lznm ecireumal): Susanne: Frau Wedekind (zum erstenmal): Marcellme: Frl. Eibenichütz '.zum erstenmal): Bartolo: Herr Nebuichta: Basilio: Herr Erl; Curzio: Herr Rüdiger <zum erstenmal): Antonio: Herr Gutzichbach; Bar- barina: Frl. vo» der Osten (zum erstenmal,. s Residenztheater. Der Schwank mit GesanL „Der Hochtourist" gelangt heute und morgen zur Auttüyrung. Donnerstag beginnt das auf drei Tage festgesetzte Gastspiel der Internationalen Tournäe Gustav Linoemann. Hansi Niese bc ginnt Montag, den 16. d. M-, mit dem Bolksstück „Der grade Michel". t- Im Königl Hofschansviel setzte vorgestern abend Herr Adolf Sonneirkbal sein Ehrengastspiel als Leopold von der Eage in Biumcnthals Vlerakter „Der Probevieil" fort Die Rolle, die im Lause des Abends aus einer Episode sehr bald zur beberrschenden des Stückes herauswächst, trägt ganz außer ordentlich, so daß sie. natürlich druck und durch »noriginell. wie der billige 'Talmiwitz und die ge>chranbke Geitlrechigkeit des AukorS, der seinen Egge so ungefähr mit sämtlichen Ranonneure» der iranzösiichen Lustsptelliterakur liebäugeln läßt, eigentlich kaum eines Künstlers von der geistigen Distinktion Sonnentbal« bedarf um der Komödie, die gegenüber den liederlich gearbeiteten Schwand fabrikaten von deute bekrüchtsich im Vorteil ist, zu einem äußeren Er folge zu verbellen. Was der illustie Künstler in dieser Rolle bot, war wieder crleicne Kultur, die in feinster weltmännischer Tournure, in größter Eleganz der Haltung und Geste gestern ihr bestes bot. Dabei war dir feine Leistung von einer schönen Wäime des Tones getragen, von einem vornehmen Wesen durchweht, das selbst dann noch seinen Egge außervroentlich spmvalbisch machte, wo er äußerlich die Figur des AnkorS nickt mehr völlig deckte, sie verlangt wenigsten? an den Höhepunkten, so vornehmlich im dritte» Akte, eine viel schärfere Pointiernng. ein bei weitem lchneidigere- TrauiloSreden. das dem in sunt Jahrzehnten ehrlicher Kunst betätigung dock» etwa- müde gewordenen Darsteller in den letzten beiden Akten sichtlich schwer fiel, zumal er stimmlich nicht a»fS best« dtsvoniert erschien, wodurch er überdies wiederholt im Dialog recht undeutlich wurde. Im letzten Ausruae blieb Sonnentbal. vhhsisch schon vorher nicht mehr aus der Höhe, auch gelstlo. dem Ausnahme de« Baste« war vorgestern Atzend wiederum glänz,„I.. da» «»«verkaufte Hau« sellrt, den Künstler durcjr reichen und Hey, liche« Applaus - wiederholt auch det offener Szene - und ries td» an de» Aktschlüsse« mit freudigen Akklamationen immer ans« neue »or die Gardine. — Im übrijzen nab di« Borstelluntz. die von Hem, Oderregtsseur Erdmann sehr aeichmackvoll. wenn auch nicht sonderlich reich inszeniert war. ,«kritischen Erürtenmaan nur wentg Anlaß. Am besten waren di» chargierten Rollen besetzt, von deren Trägern — natürlich! — Her, Ren » al« Krasiii-kv in seiner ungemein treffsicheren, badet unousdringltchen Ckaraliertstil den Vogel obscho«. Nach ihm sind die Herren Bauer ai« der» rückt« Rittmeister. Eggerth al« etwa« zu indifferenter Bros Dvdneag »nd Gebühr al« Hellmuth von der Egg«, der »irbr Liebhaderton verträgt, noch zu nennen. Von den Damen dar» Fri. Diacono «in voll gerüttelt Maß de« Lode« bean spruchen : spielte sie. die al« komi'che Alte Leistungen von ver» bluffender Echtheit und Nrlp»üngltchke,t auszuwetsrn hat. doch die Jalonschlauae der Komödie, d» bilterböie Hortrnsr. und zwar, soweit sie für die Rolle überhaupt in Frage kommen kann, vortrestich: freilich — bei aller Anerkennung, die wir für dieie Hortenle übrig haben, muß e« grsagt lern — eh« würde hier Frau Bast« am Platze g>we!en rem. Ihr gehörte die »ortenie: dann hätte man Irl. Tiacono dir Gräfin Alexandra geben könne«, als die sich Frau Voigt»AIl> nicht nur in der Tvileltenfrage recht unzu airglich erw-e». Reizend wie immer war Frl. Go » n » al» Beaie. wunderbar undedolien Irl. Laue als Primadonna Asta Walboth: ein bö>« Besetzung-fehler Da- Zusamwenipiel war in der Hauptsache statt und grng gut in den En>r»iblmrnen zniamnren: nur der Schluß de» dritte» Aktes muß ein gut Teil temptiamentvoller herauskvmmen, wenn einem Herr Bumrnthal hier mit seiner dramatischen Steizbrinigltit nicht auf die Nerven fallen roll. V. ^ Im LirerariiLen Verein wird beute Dienstag, den w. Novembir, Herr Musikdirektor Aad. Kaden ernrn Vonrag über »Brundlegenoe Mulik-Aesidetik" batten. Heule. Dirn-iag, findet der Lieder» und Duetten abend von Frau San na vanRdvn und Irl. Marie Älberti im Muienhause statt. 7 Ter zweite der öffentlichen wissenschaftlichen Vor träge in der Aula der Königl Techni'chc» Hochschule findet deuie abend halb 8 Uhl statt. Prof. Tr. Eorneliu« Gurlitt wirb über .Römische Baukunst" sprechen. 4 Für das Dormersiaa den >2 November abend« ' ,8 Ubr im Mulen bause ftalisindeiide Wob ltätigkeits-Konzert des Königl. Konservatoriums ikt tolgeude« Programm testgesetzt: Ouvertüre zu .Iphigenie in Aulls" vo» Gluck in der Bcarbeirung von R. Wagner; Ouvcnüre zu „Roiamunde" von F. Schubert; Eborgc!änge von trugen Kran« Mn die Nacht); Alben Kluge (Saivum kao r«««m>: L. IbuiUe (Nuisiicber Aerpergeiang); F. Mendelstob» (Abschied vom Wald«): E. Rernick« Echw episches Hittcnlted): G. Gastotvr (An bellen Tagen): I. Srephani (Ballett): ras O-moll-Klavierkonzett von >!. Taint-Sasn« und da» rrrauenterzett „Nachrigalleinailag- von Earl Grammann. « In verresormierren Kirche sinder nächsten Lonntag. abends ö Ubr. eine muirkattsche Aussübrung statt. Miiwnkenoe stnb Frl. Cararina Killer. Herr Hermann 2tndgu>ft (Domorgamft in Wisdv aut Gotland». Herr Julius Poß und der Veranstalter Herr Mo Gerte«. Das Programm enibäti Nomvc'stroneii von I. L. Bach (Passacaglia sür Orgel, geistuaic Lieder sür Sovran, Saradande lür Vwline), A. Eorelli rAdagro), K Renveldiobn (Arie „Nleine Leele dürstet nach Gon") und Max Sieger (große Fontane und Fuge über öM-O-11 sür L»get> «Der Muiikverein DreSven-Gtrresen hält morgen, Mittwoch, einen Vortrags-Aden» in Hammers Hotel ab. s- Der „Sächsische Kunstverein" wird neueren Be- stimmungen zufolge nächsten Sonntag seine Ausstellungsräume auf der Brühlschen Terrasse wie de r eröffnen. tz Tie Leiter der bevoistebrnvrn Ausstellung kür Hauskunst (die TrrSvner Werkstätten tür Handwerkskunst) werben sich nicht daraus deichränken, die verschiebeniten, nach neu zeitlichen künstlerischen Gesichlspunktcn gearbeiteten GedrauchS- gegenstände vorzuführrn. sondern das Publikum soll vier, ähnlich wie leinerzeit in der Ausstellung für.Haus und Herd", voll» nändig eingerichtete Wodn-, Arbeit--. Schlafräume rc. sehen lönnen. Taher werden diese Zimmer u. a auch mit Erzeugnissen der freien Künste aeschmückr werben. Sächsische Künstler wie: Bantzer. Schramm-Zitiau, Strri. Bracht werden mtt Gemälde». Jahn. Fiicher. Georg Lührtg mit Raviernngen und Lithographien und die Bildhauer: Höppelmann. Vollmann und Göllner werben mit Plastiken vertreten sein. Und zwar tollen dieie einzelnen Kunstwerke in Rücksicht aus die Gesamttvirkung der Zimmer au«- aewählt und aufgritellt werden. UI» vorbildliche, einheitliche Raumstiminungen zu errelcktir. s Zu dem Historischen Posthorn-Konzert zum Besten der Töchterhort-Stistnng für verwaiste Töchter von Reichs- Post- und Telegraphenbeamten, das Donnerstag, den 12. Novem ber abends 8 Uhr im Bereinshause zu Dresden stattfindet, ist ein Programm buch erschienen. Die vornehme Ausstattung dieses Heftchens, die liebevolle Behandlung des poesiereichen Themas in der Einleitung, die crschöprenden Erklärungen zu den einzelnen Kompositionen, alles dies verleiht dem Tenbuche eine höhere Be deutung und gibt ihm durch die Fülle und Gute des Gebotenen einen berechtigten Anspruch aur Beachtung und Anerkennung über den Rahmen des Konzertes hinaus. Der Gedanke, eine vergangene idyllische Zeit uns w.edererilehen zu lassen, wird sicher auch in anderen Lindten einen freuoiaen Widerhall finden. Dsts Pro grammbuch, auf dessen Titelblatt eine reizvolle Idylle aus dem Postleben der „guten, alten Zeit" prangt, eme vierivännige Extra post nnt dem blasenden Schwager au) dem Sattelpferd, hat als eine knappe, historisch-musikalische Monographie des Posthorns bleibenden Wert. Es wird gewiß viele Liebhaber finden und ist zu dem bescheidmen Preise von 30 Psa. m den Hofmusikalien- yandlungen von Ries, Plötner und C Ä. Klemm vorrätig. tz Ter Rat und die Stadtverordneten zu Zwickau haben, wie die „Zwick. Ztg." mrtteilt, ioeben beschlossen, den Direktoren des S t a d t t h e a t e r S, den Herren Otto und Grelle von dieser Spielzeit an «ine Subvention in der gleichen Höhe, wie sie der frühere Direktor Herr Hofrat Koebke bezog, nämlich von 6500 Mark jährlich, zu bewilligen. Ta bereits zu diesem even tuellen Zwecke in den diesjährigen .Haushaltplan als „Verfügungs geld für unvorhergesehene Fälle" 3000 Mark eingestellt worden sind, so erledigt sich für 1903 eine besondere Bewilligung der auf die erste Hälfte der Spielzeit entfallenden Suboentionsquote. Tie Bewilligung der Subvention ist in dem städtischen Beschluß jedoch nicht sür die gesamte Pachtest der Herren Otto und Grelle ausgesprochen, vielmehr soll alljährlich über die eventuelle Fort gewährung des städtischen Theaterzuschusses erneut Beschluß ge- saßt werden. tz In Bremen erzielte Tkeodv' GerlachS aeivrockimc Oper „Lieveswogen" vorgestern Abend bet ihr« Ersrausfüh rung am Slavtibeoter einen vollen unaeletlten Eriolg. s Aus den Orchcsterproben der Wiener Philharmo niker läßt sich die „Neue Freie Presse" melden: Bisher haben die Philharmoniker nie unter einem Dirigenten gespielt, mit dem sie nicht jahraus, jahrein in engster Fühlung waren. Gleich der erste fremde Mann, dem sie srck anvertraut, der sächsische Generalmusikdirektor v. Schucl,, hat ihnen eine Fülle von Ueber- ra.'chungcn bereitet. In drei lang ausgedehnten Proben hat er sich als ausgezeichneter Pädagoge gezeigt, hat mit staunenswerter Unermüdlichkeit, mit Energie und Zähigkeit seine Wünsche bei den ihm fremden Musikern durchgesetzt, und hat sich doch so zu geber gewußt, daß Pie Philharmoniker bei aller Mühe, die ihnen dir Proben verursachten, den außerordentlichen Musiker in ihm er< kannten und ihn lebhaft akklamierten. Was sie an ihm am höchster schätzen, ist, daß er ungemein seimüblig und rhythmisch empfind, lich ist, deshalb aber auch die Ausführung bis ins kleinste Detail zur Vollkommenheit bringen will. Er gehört als Dirigent der alten Sckule an und enthält sich jeder Pose und Aeuherlichkeit. Bei den Proben fühlte er sich besonders wohl unter seinen öster reichischen Landsleuten, sprach im Dialekt und im gemütlichsten Ton, wußte aber bei aller Gemütlichkeit die strengste Disziplin aufrecht zu erhalten. Man sieht dem ersten Konzert mit grober Spannung entgegen. Während des Druck« eingegangene DrahtrneldlMflen vom 9. bez. iv. November. * Berlin. Nach einer Meldung des Gouverneur- von Süd- westafrika aus Windhuk liegt nicht eine Bestätigung der englischen Nachrichten über di« Ereignisse in Warmbad vor, während die beltographische Verbindung Windhuk-KeetmanShorp sich nach wie vor in Vetrleb befindet und daher bald näher« Nachrichten ,u er- warten find. Der Generalkonsul in Kapstadt meldet: Die vandelzwart» fielen in die Kapkplonir rin und hatten «tarn Kampf mit der Polizei. * Metz. Vor dem Kriegsgericht der 8S. Division «e- gann heute die Verhandlung gegen den Leutnant Bits«, welcher angeklagt ist. in seinem Roman «Au» ein« steinen Ger- nisop" seine Vorgesetzten beleidigt zu haben. Bei der Vernehmung erklärte der Angeschuldigt«. er habe sein« Boraesetzten nicht Kelch digen wollen. Ter Roman wurde vollständig verlesen, wo» mehrere Stunden in Anspruch nahm Nachdem noch zwei Zeuge» vernommen worden, wurde die Verhandlung auf morgen vertagt * Wi,u. Der R«ich»rat ist für de« 17. Navemd« «in- berufen. * Wien lVon einem besonderen Korrespondenten ! Die Neue Freie Presse" meldet, der UnterrichSminifter v. Härtel sei gefährlich erkrankt. * Budapest. I», Abgeordnetenhaus« w«d«te sich Graf Ti»za gegen die Opposition Kossuch und erklärte, er werde die größten Ungerechtigkeiten des Wahlrechtes durch eine Neuem- teilung ber Wahlkreise unter Berücksichtigung der Veränderung der Bevölkerungsdichtigkeit und durch Herabsetzung des Zensus beseitigen. Große Unruhe erregte es. als Tisza ein gemeinsames Wappen sür die Armee ankündlgte. Der Ministervräjes schloß, d>e Hauptaufgabe sei jetzt, wo da- moralische Prestige und das politische Gewicht der Nation schwer gelitten, die Wunden zu heilen, die der Kampf geschlagen, damit Ungarn bei jeder Wen dung der Ereignisse seinen Platz behaupten könne. Die Kvssuth- Partei beschloß, die Obstruktion fortzusetzcn, da die Erklärung Tiszas unbefriedigend sei. * Budavesl. Nach ein« offiziellen Mitteilung üb« die heutige Sitzung der K oI > u t d v a r t ei wurde dir Fortsetzung der Obstruktion nicht in formeller Weite proklamiert, vielmrdr wurde ledem Mitglied der Partei volle AktionSfreiheit zugestanden. C« hä»gk noch von vielerlei Umständen ab, wieviel Mitglied« sich an der Obstm'tivn beteiligen werden. "Rom. In st-Iner Konsistoriumsansprache betonte der Pap sl die Notwendigkeit, in der Regierung der Kirche frei zu sein und keiner Macht untntan. daher brdaune er dir srhr schwere Beleidigung, welche der Kirche in dieser Beziehung widrr- iahren sei. Sein Programm betreffend, gebe er drn Weg seiner Vorgänger. Falich iei die Meinung, der Pnpst dürfte sich nicht mlt Politik beschäftigen, zumal Beziehungen zu drn Fürsten und Regierungen nötig seien, um die Freiheit der Katholiken zu schützen. T« Papst bemerkte, er glaube, den Triumvd der Wahrheit und Gerechtigkeit edeniowenlg wie seine Vorsänger zu erleben. * London. Bei dem heutigen Lordmayor-Bankett in der Guildhall hielt Lord Balfour in Beantwortung der Trinksprüch« auf das Mnisterium eine Rede, worin er zunächst auf den Verlust hinwies, den die Nation durch den Tod Salis burys erlitten, und die hohen Eigenschaften seines AmtSvorgängers »r beredten Worten schilderte. Der Premierminister bemerkte sodann, er wolle über die schwebende handelspolitische Streitfrage heute kein Wort äußern. Bezüglich der auswärtigen Politik erklärte Redner, obgleich er nickt sagen könne, daß kein Anlaß zur Besorg, nis bestehe, der den Minister des Aeußern beunruhigen könnte, so sei doch in dem gegenwärtigen Stande der Weltangelegenheiten nichts, was eine niederdrückende Besorgtheit veranlassen müßte. Hinsichtlich der Angelegenheiten des fernen Ostens betonte Balfour, es gebe keinen leidenschaftlicheren Anwalt des allgemeinen Arie- dens als den Kaiser von Rußland, auch sei er der überzeugten An- sicht, daß Englands Verbündete, die Japaner, gewiß Mäßigung und Besonnenheit bei Stellung ihrer Forderungen beweisen wer den. Man könne ohne Beunruhigung die bis jetzt nicht gelöste» Schwierigkeiten und Angelegenheiten betrachten, welche die Diplo maten im äußersten Osten beschäftigen Die makedonische Frage sei eine bedeutend schwierigere Krankheit, um vie e« »ich dort yanKe, sie könne nicht ein für allemal durch die Geschicklichkeit der Diplo maten geheilt werden, aber man sei aus dem rechten Wege, indem man darauf bestehen wolle, daß es eine europäische Frage sei, die durch das Konzert der europäischen Mächte zu regeln sei, und die» könne seine Pläne nicht wirksamer durchsetzen, als durch Oester reich-Ungarns und Rußlands Vermittlung. Es sei leicht, das langsame Vorgehen des europäischen Konzerts ins lächerlich« zu ziehen, aber sicher sei, daß die gegenwärtigen Uebelstände viel weniger groß seien, als es der Fall wäre, wenn es keine gemeinsame Aktion der Mächte gebe und wenn diese Angelegenheit den Launen und dem Egoismus dieser oder jener einzelnen Nation überlassen wäre. Ter österreichisch-russische Vorschlag sei durchaus nicht etwas vollkommenes, sondern stelle das Minimum dar und dieses Minimum müsse in Kraft treten. Es sei durchaus unmöglich, daß Oesterrcich-Ungarn und Rußland, welche als Vertreter der Signatar-Mächte des Berliner Vertrages handelten, es zuließen, daß dieser Vorschlag durch direkte Ablehnung oder durch unauf hörliches Hiuziehen zurückgewiesen werde. " London Reuters Bureau erfährt, daß die South Afiicon TerritorieS Company, welche in regelmäßiger Verbindung mlt Warmbad steht, Nachrichten emp'angen habe, wonach eS nicht sür wahrscheinlich gilt, daß der gegenwärtige Ausstand sich west auSdreite. Man nehme an. baß die durchgesicknien Nachrichten übertrieben sind und halte eS sür wahrscheinlich, daß die deutschen Truppen den andern Stämmen zu Hilfe kommen werden. * Washington. Bei der heute vorgcnommenen Wahl des Sprechers des Repräsentantenhauses erhielt Cannon 196, Demokrat William 166 Stimmen. "Santo Domingo. (Meldung der Agence HavaS.) Es bestätigt sich, daß die d ip i o ma t iixh en Beziehungen mit den Bereinigten Staaten abgebrochen find. Der Kreuzer .Baltimore" ist abgegangen, um die Einsabrt des Post- dampserS „Cverokee" in eineu der geichlossenen Häfen zu sichern. Die Stadt MacoriS wurde von dem dominikanischen Schiffe .Jndevendencia" beschossen. Der angerichtete Schaden ist bedeutend. Wetterbericht de- Kal. Sächf. Meteorolog. Institut» st, Cbemnltz vom 9 November 8 Uhr morgen- «Temperatur nach Celsiut). Wetterlage in Europa am 9. November 8 llbr früh: Durch das Erscheinen einer neuen Depression im Nordwester, mit einem Minimum von 7S» Mm. und vie Verlegung dc« Druckmaximums von 770 Mm. nach I-mral-uropa tsi in der seit längerer Zrü gleichsörmigen Wetiermge ei» Uni'chwung eingetreren. Bei leichten südwestlichen Winden verricht in Narddeupchlonk> noa> trübe«, im Bmnrntand teil« deueres. teilt nebliges, kälteres Wetter; bet uns und in Süddrupckland «al sich Frost ein- gesteüt. V r o g n o s e sür den lO. November. Wetter: Heiter unb trocken. Temperatur: Uniernormal. Winourrprung : Oft. Barometer r Hoch. Witterung sti Sachten am 6. November. «».! r-mv. See- r«m». «tattan »>»» rr Statt«» höh« m «t-a rr lr««dm ttd LetvNa roiü, «mitzen zttUm «hemni» 1,7 ! IW ear MS sw 7« SSV r 0,1 «SK l! a,» «7, VSV , s.o, s. 8 SItll d«! 5.0 ssrv l ftrewer, «Lne-d-sg am« »tend«« «Utzenhain .Nchrelbera ».»>5.0 SSV » 0.« « « 4.0 NO I 0« «.» »»>»" » «.» r.» "».» rvsv » »Z ,>!>.» ssc, »r.» -r.r i sso »«» Der S. November war ein durchweg ruhig«, vorwteaend trockne« rmb trüber Tag : nur die Hochftaiion batte vettere, sonnige Witterung, auch trat daselbst leichter Nachtsrost «in (Minimum — l Ve.». Dt« Rtttelte«»«» luren waren noch bi« zu - Gr. (FIchlelberg) übernormal, die Maxima er reichten IO Är. «loldi»). Dresden. S. November. var»m«t« von Optik« Eduard Wiegand (vorn,. Ost. «ö'old). Wallstrasie 2. Abend« « Uh,: 7SV Millimeter. 7 ««- in»cn. Tbermometrograpd nach Lelsiu«. Demvrratur: höchst« Wärme, niedrigste S.b Gr. Wärm«. Nebel Südostwind. 4Vasf«rstand ver Glve und Mold«». Budwets Prag Pardubitz Meint' Leitmeritz Dresden 8. Novbr. Null -s- 22* Z- 10 — 28 — M — 1Ä> v. Novbr. -4-2 4-31 Z- 10 — SO - kl - iL * Stauwasser am Pegel.