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Dresdner Nachrichten : 10.11.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190311104
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19031110
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19031110
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-11
- Tag 1903-11-10
-
Monat
1903-11
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.11.1903
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« s ^ V "'S -Sz —. -s «r rrZ p «Z K KalSrube. (Priv.-Tel.) Wettern ging vein d>rNgen Hole folgende» ärMche Privat-Bulletin au» Potsdam zu: ..«NneÄeftchr". Wien. (Priv.-Tel.l Heute findet ein Min ist er rat statt in dem die Einberufung deS ReichSratS für den 17. d. MtS. de- schlossen wird. Wien. Die Morte lehnte in ihrer Antwort auf die Retormforderungen der Ententemächte ab. daß die Per» waltung-etntellung durch Beisitzer des Generalimpekteur» Htlmi- Pascha kontrolliert werde. Sie bemerkt, die Gendarmerie sei bereit« vollständig reorganisiert und die deutschen Offiziere seien damit betraut, die mititäritchrn Operationen zu überwachen, die Reorganisation der Gendarmerie zu beaufsichtigen und die Urteile der Kriegsgerichte zu kontrollieren. Prag. Der Landtag ist hente im allerhöchsten Aufträge geschlossen worden. Sternberg (Mährens. (Priv.-Tel) In der Spitzenfcibnk der Firma Rudolph in Heidenpiltsch stürzte ein Gcivolbe ein. wobei 8 Arbeiter getötet wurden. N o m. Im heutigen Konsistorium. dem alle hier an wesenden Kardinäie beiwohnten, hielt der P apst eine Ansprache lediglich religiösen Charakters, in welcher er betonte, daß die Kirche dem Fortschritte und der Wissenschaft nicht feindlich gegenüber- stehe. Am Schlüsse seiner Ansprache würdigte der Papst dlr Ver dienste der neuernannten Kardinale Merr» bei Pal und Callegari. R o m. lPriv.-Tel.) Rv 1 snno wurde in verschiedenen Blättern bezichtigt, er habe I8!»8 für 5000 Francs einen wegen Teilnahme an Aufständen zn Zw a n gsd o m t z i l ve>uiteiltcn Sosialisten Bergamaschi in Freiheit sehen lassen Bergamaicyt selbst erzählt mit verschiedenen Details im Blatt „Roma": Mio litti hatte am Sonnabend mit Rosjano eine Untciredung und ersuchte ihn. sich gegen die peinlichen Anklagen zu rechiseitigen Rossano versprach das. reiste nach Neapel und griff zum Revolver. Rvssano. der übrigens in seiner Jugend ans unglücklicher Liebe schon einmal einen Sclbstmorvveisucb verübt batte, hinterließ tot- genden Brief an feine Fran: „Ich bin ein Clueumanu und sterbe als solcher, aber seit 30 Lagen hat sich über mich eine solche Flut von Anklagen ergossen, dag ich nicht widerstehen kann. Ich ver leihe meinen Söbnen. welche mir viel Kammer bereiteten, nieinen Feinden, dir mir so UebleS znsügten: die Zukunft wird mir Gerechtigkeit werden lassen. Verzeihe auch Du. Pietro". Genf. Mehrere französische Blätter verbreiteten in einem aus München datierten Telegramm, die ehemalige Kronprinzessin von Sachsen, die Gräfin Montignoso, habe einen Selbst mordversuch gemacht, sie lei überhaupt nicht mehr bei klarein Ver stände. Demgegenüber stellt die „Schweizerische Tepeschencmentnr" lest, daß der Anwalt der Gräfin, Advokat Lachenal, am Montag briefliche Mitteilungen von Schloß Ronno. Departement Rbvne, erhielt, woraus hervorgeht, daß seine immer noch dort weilende Klientin sich der besten Gesundheit erfreut. Haag. In der heutigen Sitzung des Schiedsgerichts gab Bowen davon Kenntnis, daß Juso Paul, der venezolanische Ver- treter, in der gemischten venezolanisch-amerikanischen .Kommission Venezuela vertreten wird. Villasinda (Spaniens sagte in Beantwortung der Ausführungen Mac Veighs, die Protokolle zwischen Venezuela und den Mächten, die nicht an der Blockade teilgenommen, seien nicht hinfällig, wie Pieranloni behauptet habe. Clunet (Frankreichs schließt sich Villasinda an. Die Blockadcinächte hätten dem Sinn der Haager Konvention zuwider gebandelt, indem sie den Krieg begonnen hätten, ohne erst eine befreundete Macht um ihre Vermittlung cinzugehen Ein Vorrecht besiehe nicht. Venezuela habe niemals nur mit den Blockadeiiiächten vor- handeln wollen. Es habe die Regelung aller Forderungen ge wünscht. Die Sicherstellungdurch die Emgangszolle bedeute die Art der Zahlung, in keiner Weise aber das Versprechen einer Be- vvrzugung. London. (Priv.-Tel.s Hente staib hier Lord Rowton. der Eibauer der sogen. Rowton-Häuser. Rvwtvn hatte 1878 als Privallekretär Loid Livingstones am Berliner Kongreise teil- genommen Kopenhagen. Im Jolkelbing kündigte beute der Mcirine- minister eine Vorlage an betiesicnd die Verl leimig der Fnhrriune von Trogde bei Dragoer dis aus 24 Fuß, wodurch größeren Fahrzeugen das Einlaufen in Kopenhagen vom Süden her ermöglicht würde. Sonstantinopel. sPriv.-Tels. Zu Ehren der Offiziere deS Kadetleiilchntichiifs .Mottke" bat gestern im Palais Mdiz ein Galadiner staltgefuiiden. an dem der deutsche Bvt'ctiaste> Frechen Marschall v. Biebecstet». sämtstche Offizieie des..Mottke", daS Personal der Botschaft und die in türkischem Dienst stehende» deut'chen Offiziere und Beamten teilnahme». Kon sta n ti n o p e l. Der letzte Banden kampf hat am 30, v. M. nächst der Bahnstation Gralscho. Kreis Koepruellue. stattgefunden. Hierbei wurden vier Komitatschis, bei denen Bom be» vorgesunden wurden, getöret. Die Pforte hat in einem Schrei ben an den österreichstch-unaarischen und den russischen Botschafter die Beschwerde über 36 Falle von Ausschreitungen und Ungerechtig keiten im Kreise Isckkib. Viiajet Monastir, über welche von dem österreichisch-ungarischen Konsul Bara und dem russischen Konsular- agentcn Mandelstamm vor Monaten Erhebungen angestellt waren, zum größten Teil für unbegründet erklärt, lieber einen Teil der .välle sei die Untersuchung noch nicht abgeschlossen. Alle kiesigen Botschaften haben Instruktionen über die Unterstützung der Rc- wrmwrderuna erhalten und dementsprechende Schritte bereits aeian. Bezüglich der in den Resormforderungen enthaltenen .Hitis- nktion wurden einige österreichische und russische Konsul» der betreuenden Gebiete zur Berichterstattung und aus'ührlichen Aus- irbeitung hierher berufen. Konstantin opel. Der bulgarisch-diplomatische Agent Katschewitsch erklärte einem Interviewer über die dem bulgarisch- diplomatischen Agenten m London. Tzokosf, von einem Vertreter oes Reuterschen Bureaus zugeschriebeiien Äeußerungeu über bie Lage Makedoniens, daß Tzokoff zu intelligent sei, als daß -r eine solche Sprache geführt hätte; selbst wenn er solche Aeußc- rungen gemocht hätte, so könnten sie nur einen rein privaten Cha rakter an sich tragen. In Sosia »nd bewndcrs in bulgarischen Kreisen hätten sie einen sehr unangenehmen Eindruck hcrvor- gerusen, Konst an t i n ov el. (Priv.-Tel.s Heute Nacht durch- rannte infolge Strömung ein englischer Dampfer die Brücke zwischen Galata und Stambul. Der Schaden ist sehr groß, der Verkehr ist unterbroclien. New York. lPriv.-Tel.) Aus St. Thomas wird gemeldet, Kapitän z. S. Scheder habe den „Panther" und die „Gazelle" nach St. Domingo, wo die deutschen Interessen gefährdet sind, ab- gesandt. Newyvrk. Tie Illinois-Stahlwerke entlassen 2000 Arbeiter, die Phisiidetvhia and Neading Company und diverse Eisenwerke ebenso viele. St. Thomas. OLciv.-Tcl.) Ter Dampfer „Athen" der Hamdurg-Amerika-Linie berichtet, ein amerika irisches Kanonenboot habe ibn an der Landung in Macoris (San Domingos verhindert und mit der Betchicßuim des Hafens gedroht Die „Athen" habe daher ihre Ladung in San Domingo gewickst Washington. (Priv.-Tel.s Die kolumbische Regierung richtete an das Staatsdepartement einen Protest wegen des Vcr- yaltens der Vereinigten Staaten gegenüber der neuen Republik Panama. Der Protest bestreitet die Richtigkeit der amerika nischen Auslegung des Vertrags von 1846. Ter diplomatisch« Agent der Regierung von Panama, Bunciu-Varilla, hatte gestern eine Besprechung mit dem Staatssekretär Hay. Der finanzielle Teil des Vertrages, über den zu verhandeln Bunan-Varilla Voll macht hat, ist ähnlich dem entsprechenden Teile des Hay-Herran- Vertrags, aber die Bestimmungen betr. die Souveränität der Ver einigten Staaten über den Landstreisen, den der Panamakanal durchschneiden wird, sind bestimmter und einfacher. Die Jacht „Mayflower" ist nach Colon abgegangen. An Bord befinden sich der amerikanische Generalkonsul für Panama, der Kontre- admiral Coohlan, und der Vorsitzende der Kanalkommission, Ad miral Walker, der nach Panama reist, um dem Präsidenten Roosevelt über die Loge auf dem Isthmus berichten zu können Panama. (Priv.-Tel.) Eine Kommission von Bevoll mächtigten der neuen Republik Panama reist am Dienstag nach Washington ab, um mit der amerikanischen Regierung über einen IsthmuS-Kanal-Vertrag zu unterhandeln. Die Bc- liörden in Porto-Bello haben ihren Anschluß an die Republik Panama erklärt. Die Regierung der neuen Republik ist nach dem Vorbilde der Schweiz einoerichtet; sie wird in dieser Form vier Monate lang die Geschäfte führen, dann wird ein Kon greß zue Bildung einer Regierung emberuscn werden. Für den Schatz d«S fremden Eigentum- wurde in umfassender Weise Sorge getragen. Berlin. iBriv.-Ttll Di« heutige Börse eröffnet« t» schwacher Haltung. Di« Spekulation, m, überwiegend ö I« tzaussee engagiert ist. suchte zu realisieren. Die Nachricht von der Hperation deS Kaisers und von der Bereitstellung eines russ' ^ -oerrrner vonoers- uno xom Nationalbank 1. Russenbank so Montanaktien wurden weni verändert waren, als die - ----- - L Bank .. . lktten und >ank sogar 1A Prozent niedriger. Von orniaer »je Eisenwerte, die nur gering — ... Kohlenakti«« berührt. Von diesen tvare» tKelsenkirchener und Hibernia 1 Prozent billiger. Am Vahnaktien- markte gaben Oesterreichische Bahnen. Prince Henri und Trans vaal 4L bis ^ Prozent nach. Merrdional-Bahn und Kanada wurden bei lebhastcrem Verkehr etwas besser bewertet. Anotolisch«, Gotthard- und Mittelmrerbahn waren ohne Notiz. Der Renten- markr lag sehr still und durchgängig schwächer. Jur Elektrizität«- Aklien, namentlich für di« der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesell- sclrast, tvar lebhaftere» Interesse vorhanden.. Privatdiskont 3->ß Prozent. — Die Getreidebörse Nwr fest. Rege Nachfrage seitens des Konsum», sowie andanernde kleine Zufuhren vom In Prompte sowie Dezember!! en während der letzt iesermrgen besser b eachtet. Am Frühmarkt waren Weizen und Roggen, sowie Braugerste lebhaft nmgeietzt Auch Hafer in guter Qualität ivar begehrt und zu guten Preisen gehandelt. Am MittaaSverkehr bot das kältere Weiter, das namentlich für die südrnffisckien Plätze die Schließung de« Schiffs verkehrs befürchten läßt, besondere Anregung. Es sollen einige Posten russischer Roggen für hiesige Rechnung »u baldiger Ab ladung gehandelt worden sein. Dle Provinz hält sich wiederum zurück. Es lagen nur wenige Kaufsordres vor für Roggen und Hafer. Weizen und Roggen etwa 0,25 bis 0.50 Mark höher; Vater gut behauptet, Mais eher etwas schwächer,, Spiritus ohne Handel. — Wetter: Trübe, Westwind. INackrtS eingetreuve Teveickre» befinde« sieb Seite 4.» ffranlfnrt «i. M. (Schluß.) Kredit 211 80. TiEkonto 104.80. Dresdner Bank i§4 «io. LuralSdahu —. Lombaiden 18.^0. Laurahätte —. Ungar. Gold —. Por»u§ e>eu —TMkenlosc . Fest Pull-. (8 Nbv ,i.i»mittag. Skenr, K8.17«/,. Hkattrner 103 70 Spanier 80 4?>/p. ^eue Portugieset» K4 40 riuren (uiitsir.. Anleihe) ^7.85. Tlirkenlole 131,7S Otto^ ltt^llbciitt K80. . Staatsbahn Ovittdaidott >'4. . Träge Paris. Produkte»,runH. weiten per Itovemder 20 90. ver Jan.»April 0 8). ruhig. Spiritus per November :tt! 7ü. per Mar^Aug. 88.2L. behauptet. Rttböl per Novbr. V0.7S, per Mai-Arigust ö2, , fest London. (Produkteiibericvt) i?ng1. Wetzen nominell unverändert, fremder träge. '/« Lb niedriger. Ameritan Mais stetig bei ztemtich gutem (8efch>ilt. Tvnauer träge, ' 4 LH. »rredriger. Lugl. Mehi ruoig. aber stetig. Amerikan. flau bei g ringerem Ki-fchäft. Gerste träge. Sh. niedriger. Hafer ruhig. — Werrer: Siegen. QertlicheS n»id LächslscheS. — Se Masestät dcr König wohnte am Sonntag vormittag ONKr, wie von Sibyttcirorl a»S de,schiel wird, drin ioantäglichkn GotrcS- dicnste in der Kircbe zn Langeciivirse bei Zu dem m» 12Nhc slatt- gesculdenen gciuriniaincn Fruiistnck iv.n dcr Geh. Komiuerzienral Morl;- Cichhorn ans Bccslan inik Cinlatniirg anSgezrichnct worve». Als Iagvgäste dcs Königs irafrn nachmittags 4 Uhr 57 Minuten in ivttllenort ein: der Gencrnldi,eklor der Königl. »lusilntiichc» Kapelle und dcr Hoitheatec Graf v. Serbach. der Königl. Zerr- nioniknmeister Grat v. Rrr und der 3>'lkimcnlrr im Garoerener- Ne,zinieirt v. Herder. Vor 6 Uhr empfing dcr König den Ober- präsidenien von Schlesien, StnatSminstter a. D- Tr. Giafen v Zcdttlz »nd Trntzsihter. Um 6 Uhr folgte kvnigüche Tafel, zn dcr Einladungen ecgnngen waren: a» den vorgeiiannlen Lder- präsidenle». an die Herren RcairrnngSPiäsidrnt zu Bcrslnu Hviwede, Oberpostdireklor zu Breslau Geh. Oberposl.at 'Nerr- inann und Piarrcr in Langenwirie Eizpriester Gebet. Gestern fand Jagd aus Süßwinkcler Revier statt. Zu ihr waren mit Ein ladungen beehrt worden - der Kommandeur des Landwehrheziiks Oels. Oberst z. D. Hofsmann, der Kommandeur deS 6. Jäger- Bataillons Oberstleutnant v Mühlensels. der Staatsanwalt in Oels. v. Jaraczewskt. Gras Aork v. Warkenbnrg aus Scvleibib und Freiherr v Kessel-Zeutich auf fstaakr. Nach der Jagd fand die Tatet mit den Iagogästen im Schlosse zu Sibytlenork statt. — Se. Königl. Hoheit der K r v rr p r i n z. kommandierender General de? 12. Armcelvros, besichtigte gestern von 10,3" Uhr vormittags ad die Proviantamts-Anlagen an dcr Fabricestraße — Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde ist gestern abend von ihrer Rezse nach Neustrelitz bezw. Potsdam hierher zurückgekehrt. — Dem Anilsgerichtsiekretär Du Chesne in Döhlen ist bei keinem Ueberlritt in den Ruhestand das Verdienstkleuz und dem pens. Materialverwalter der OelSnttzer Bergvaugewerkschast i» OelSnitz i. Crzgeb. Licktenberger daselbst, das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — König Georg hat genehmigt, daß dcr Pfarrer in Hochkirch Kubitz den preußischen Kronenorden 3. Klasie annehme und «»lege. — Im 74. LebenSsahre ist vorgestern in DreSden-Plauen der ehemalige Konrekior am Bitzlhiimschen Gymnasium. Herr Professor D r. Gustav DiesteI. aestorben. — Von angeblich gutunterrichteter Seite erfährt die „Chemnitzer Allgemeine Zeitung", daß die Ausarbeitung eines Entwurfs zur Wahlrechtsreform der eigenen Initiative des Königs Georg zu verdanken sei. dcr unmittel bar nach den Reichstagswahlen dem Ministerium seinen ernsten Willen, in den innerpolrtiichen Verhältnissen Sachsens Wandel zu icliasfen. deutlich zu erkennen gegeben hat. - Wir erhalten folgende Zuschrift: „Mit den Aufforderungen zur Deklaration der Einkommensteuer sind in diesem Jahre zum ersten Male auch die Aufforderungen zur Ergänz ungs st euer- Deklaration allen tstcuerpssicktigen zugestellt worden. Von großer Wichtigkeit sür alle gewerolichen und industriellen Kreise ist hierbei 8 17 des EMnzungssteuergesetzes, in dem cs heißt: „Als ergänzungssteuerpslrcktiges Vermögen gelten insbesondere das dem Betriebe eines Gewerbes dienende Anlage- und Betriebskapital mit Ausschluß der von der Grundsteuer be- irofsenen Bestandteile: hiernach sind ergänznngssteuerpslichtig ins besondere: as Wasserkräfte, sowie zur Benutzung derselben dienende Wehre und andere Bauten; b> Dampfkessel und Maschinen, Ge- rätschasten, Werkzeuge, Tiere und sonstige Betriebsmittel; o) Vor- röte von Roh- und Hilssslossen, Brennmaterialien, zum Verkauf bestimmte Waren; cis Vorräte an barem Gclde deutscher Wäh rung, sreinden Geldsorten, Banknoten, Kassenscheinen, Wechseln, Schuldverschreibungen und anderen Wertpapieren, Gold und Silber in Barren; oj Aktivaußenstände einschließlich der im Kontokorrent lausenden Guthaben; k> Patent- und andere Urheberrechte, Verlagsrechts. Realgewerbeberechtigungen; s> bei dem Betrieb der Landwirtschaft auf fremden Grundstücken sowohl das stehende Betriebskapital, als auch das umlaufende Be triebskapital." — In einer vom Königl. Finanzministerium zu dem Ergänzungssteuergefetz gegebenen Instruktion vom 3. Februar 1903 lautet nun Avsatz 1 des § W: „Werden von dein Beitragspflichtigen ausreichende Unterlagen für die unmittelbare Bewertung des gewerblichen Anlage, und Betriebskapitals der Veranlagungskommission nicht vorgeführt, so ist der Gesamtwert dieser Vermogcnsteile aus mittelbarem Wege testznstcllen. Hierbei ist von dem bei der gleichzeitigen Veran lagung des Beitragspflichtigen zur Einkommensteuer ermittelten gewerolichen Einkommen auszugehen und zunächst festzustellen, in- ivieweit sich dasselbe als Verzinsung des ergänzungssleuerpflich- ligen Anlage- und Betriebskapitals darstellt. Zu diesem Zwecke sind in dem Falle, daß der Beitragspflichtige in seinem Gewerbe betriebe persönlich tätig ist, sowie, wenn das Gewerbe auf eigenem Grundstücke lim eigenen Hauses deS Beitragspflichtigen betrieben wird, angemessene Abzüge von dem gewerblichen Einkommen zu bewirken, welche dem persönlichen IahresarbeitSverdienste deS Beitragspflichtigen und beziehentlich der Verzinsung der dem Be triebe dienenden Grundstücke oder Grundstucksteile entsprechen. Andererseits sind dem gewerblichen Einkommen wiederum hinzu- zurechnen etwaige vom Beitragsvflichtioen zu entrichtende Hypo- thckcuzinsen. soweit sie bei dcr Feststellung des gewerblichen Ein kommens berücksichtigt worden sind. Dcr nach vorstehenden Ab- und Hinzurechnungen gefundene Betrag ist als Verzinsung des ergänzungsstenerpssichtigen Anlage- und Betriebskapitals zu be trachten und behuss Ermittlung de« letzteren unter Zugrundelegung desjenigen Zinsfußes zu kapitalisieren, welcher von dem in einem gewerblichen Betriebe von der Größe und Art deS be treffenden Geschäftes angelegten Kapital unter den obwaltenden Ilmständen gewöhnlich erzielt wird. In der Regel ist hierbei «ine sünsprozentige Verzinsung anzunehmen. Ein anderer Kapital,- sierungsfaktor als 20 wird daher nur dann anzuwenden sein, wenn dies nach den der Kommissia- bekannten Umständen geboten er- »en und zu beachten, daß im allgemeinen die Verzinsung de» (L-ö nehme» und zu beachten, daß tm allgemeinen die Verzinsung oe, Betriebskapital» um so Hoher, der KapitalisierungSsaktor also um so niedriger anzunchmeu ist. je kilrzn dir.Zeiträume sind, in denen da« Betriebskapital umgtsgtzt wird «nd seinen Kreislauf von neuem beginnt.* Es wäre in hohem Maß« danken»»««, wem sich öder diesen Instruktionsvaragraphen kompetente Instanzen des Handels und Gewerbe« äußern wollt«», denn «S durfte sich hierbei bald ergeben, daß diese Anweisung zum Teil aonz einseitig, vom sis- kMchen Intereff. diktier« ist ohne Rücksicht aus die wirk- lichen Verhältnisse i« Handel und in der Industrie. In dem Satze: „Sin anderer KapitalisierungSsaktor al» 20 wird daher nur anzuwenden sein, wenn die« nach den der Kommission bekannten Umständen geboten erscheint", bietet sich zwar die Möglichkeit, z. B. zup Wertfeststellung eine» Patentrechtes einen anderen, d. h niedrigeren KapitalisierungSsaktor al» 20 au- zuwenden, die ganze Fassung des Paragraphen ist aber derartig, daß es zu den langwierigsten Auseinandersetzungen zwischen Kauf- leuten bezw. Fabrikanten, die ein solches Recht als Vermögens- objekt aufführen, und der Steuerbehörde kommen muß. Ein oe- werbSniätziges Einkommen auS einem JabrikcttionSbetrlebe, dessen Rentabilität wesentlich auf einem Patent, oder Urheberrechte be- ruht mit 5 Prozent zu kapitalisieren, ist in 100 Fällen 99 Mal Wirt chaftlich ein Unding, aber der Fabrikant, der damit zu rech- nen jat. wird ungezählte Schwierigkeiten haben, die Steuerbehörde, die sich auf ihre „Instruktion" berufen wird, hiervon zu über- zeugen. Der Wert eines Patent-, Urheber- oder auch Verlags rechts ist ein so wandelbarer und unter Umständen so schwinden- der. daß darauf sehr hohe Abschreibungen gemacht werden müssen. Für die Herren Landtagsabgeordneten, dir als Vertreter von Handel und Industrie in me Ständeversammluna berufen «norden sind, bietet sich hier eine vortressliche Gelegenheit, ihren Wählern Beweise von den. Ernste ihrer Versprechungen zu geben »nd die Regierung auf das Bedenkliche solcher „Instruktionen" hinznweisen, die Erbitterung in den Kreisen von Industrie und Handel Hervorrufen müssen." — Es ist nicht zu leugnen, daß svlche Anleitungen, die bei der Beurteilung von Vermögensobjekten eine» weiten Spielraum lassen, und auf die sich die Beamten gegenüber den sachmännischei. Anschauungen der Interessenten be rufe» können, nicht wenig dazu beitraaeu werden, die Mißstimmung zu steigern, die im große» Publikum bereits durch das Ein dringen der Steuerbehörden in alle Privalverhältmsse so wie so vorhanden ist. — Eine kleine Gemeinde von Künstlern und Kunstfreunden, Mitgliedern der Akademie der bildenden Künste, der Kunst- genossenschast, des Vorstandes des Tierschutzvereins, des Vereins „Asyl für obdachlose Männer und Volksbäder sür Männer und Frauen" usw. hatte sich vorgestern mittag auf dem Trinitatis- sriedhofe zur Abschiodsseier sur den verstorbenen Historien- und Porträtmaler Professor Robert Krauße vereinigt. Lor- beerkränze und Blumengewinde mit Widmungsschleisen, ge spendet von den vorgenannten Körperschaften, bedeckten den Sorg. Nach weihevollem Choralgesange hielt Herr Pastor Büttner vom Iohannstädter Krankenhaus« die Gedächtnisrede im Anschluß an das Schristwort Ebräer 13, 14: Wir haben vier keine bieioende Statt, sondern die zukünftige suchen wir^ — Geboren in der Miisenstcidt Weimar, habe der Verewigte sein KunstsämNen an ver- ichcedenen Orten ansgeübt, enge Beziehungen zu Künstlern vieler Richtungen unterhalten und sich durch seine herzerquickende Freund- iichreit, seinen Humor, sein mildes, liebevolles Wesen die Achtung und Zuneigung wettcster Kreise erworben. In vezng aus seine historychen Werke bemerkte dcr Redner, daß darin dos Verständ nis für die evangelische Wahrheit zum Ausdruck komme und daß ein „Looo siamo", wie ihn der Heimgegangene geschaffen, nur der malen könne, der seinen Heilanb im Herzen trage. Nach dieser trostreichen, das künstlcriich« Wirken oeS Entschlafenen in trefflicher Weise charakterisierenden Rede wurde der Sara unter den Klängen des Liedes „Es ist bestimmt in Gottes RatMn die Erde gesenkt, und der letzte Lieveszoll, drei Hände voll Erde oder Blumen, dem ehrwürdigen Künstler darüber gestreut. — Zum bOjäbrigen Iubiläumder Königl. Hospianosorte- sabrik JuliusBlüthner wurde dem Begründer und Senior- Ehef der Firma, Herrn Geh. Kommerzienrat Blüthner, ein Glückwunschschreiben des Rates der Stadt Leip- zig durch Herrn Justizrat Dr. Tröndlin überreicht. Das Schreiben lautet: „Am heutigen Tage begeht die Firma Julius Blüthner die Feier ihres 50jahrigen Bestehens. Wenn wir auch erst vor einigen Tagen bei Gelegenheit des 50jährigen Büraer- juoiläums des Herrn Kommerzienrates Julius Blüthner Ver anlassung nehmen konnten, erneut unsere besten Wünsche und unsere hohe Wertschätzung für den verehrten Senior der Firma auszusprechen, so wollen wir doch auch den heutigen Tag, an dem die Firma Julius Blüthner auf eine so lange Reihe von Jahren ruhmvoller Tätigkeit und glänzender Erfolge zurückblicken kann, nicht vorübergehen lassen, ohne unserer freudigsten Anteilnahme auch an dieser Feier dcr Firma Ausdruck zu verleihen und unsere aufrichtigsten Glückwünsche für eine fernere bewundernswerte Entwicklung und Blüte Ihrer weltberühmten Firma auszusprechen. Wir bekennen am heutigen Tage auss neue mit Stolz und Freude, daß wir es als eine Ehre für unsere Stadt betrachten, die Firma Julius Blüthner in ihren Mauern zu beherbergen." — Wegen deS Verdachts, einen Meineid geleistet zu habe», ist Dr. med Planer verhaftet worden. Derselbe sun gierte vor etwa 1>/, Jabren i» einem vor dem hiesigen Landgericht gegen den Agenten Bcdnert wegen falscher Anschuldigung und Ecvressring ftattgesimdenen Strafprozeß als Zeuge und bekundete eidlich, entgegen der Behauptung des Bebneiochen Ed'vaareS, mit der Ehefiai, Behnert. die er als Frauenarzt in seiner Behandlung hatte, nicht verkehrt zn habe». Schon in damaliger Ver handlung wurde gegen ihn der Vorwurf deS Meineids erhoben, indes tonnte er mangels auSietchender Beweise nicht üdeisührt weiden. Jetzt hat sich daS BrlastungSmateiiol derart gehäuft, daß die StantSanwaltlchait die Vcihaslung des Betcduldigten ve>Iiiate. Der damals zu 2 Jahicn Gefängnis verurteille Behnert ließ die Sache nicht ruhen und erreichte nach Verbüßung der Hätitc der Strafe ieine vorläufige Freilassung. Dcr Jiihcistteite dürste sich vorciuösichtltch schon in der nächsten Schwurgeuchtspeliode zu ver antworte» bade». — Herr v. Szent > Kiraly hat i» Erinnerung an seine Heim gegangene Gattin dem T ie > s ch » tzv erei n e zu Dresden 1000 Mk. zum Veste» des TicrashlbaueS überwiese». — lieber die Beziehungen zwischen der allgemeinen Luftdruck- Verteilung und de» Äitterungsverbältnlssen in Sachten im September 1903 teilt das Königl. Meteorolo gische Institut folgendes mit: Unter dem Einfluß eines Hocbdiuck- gebieteS, welches sich vom Ozean in nordöstlicher Richtung nach dem Kontinent herein erstreckte, während flache Depressionen im Nordiveiten deS EcLte lcs vorüberzogen. herrschte Im ersten Dilttel des diesjährigen September bei vorwiegend südöstlichen Winden meist heileres, trockenes und warmes Wetter; nur an den letzten Tagen der Dekade trat mit der Drehung des WindeS nach Wegen ein Umschlag rin. Dir Mitteltemperalur dicies Abschnittes lag durchschattrltch 4 Grad über der normalen, vom 2. bis 7. logar 6 Gxid bis 8 Grad, auch traten im Maximum an 3 Tagen noch 30 Grad ein (Höchstbetrag 32,3 Grad in Zichadraß) - die Minima blieben an den letzteren über 10 und gingen überhaupt nur btS 50, <8,ad tReitzenbatn am 9.) herab. Die mittleien Schwankun- en zwilchen den Ext>emwe,ten betrugen an 6 Tagen 11 Grad iS 14 Grad (5->. Dle Bewölkung hatte im Duichschnllt einen Fehlbetrag von 25 Prozent auf,»weisen, an 3 Tagen von 50 Prozent und mehr. Die ersten 7 Tage verliefen fast durchweg trocken, am 10 wurde eine mittlere Nirdc>scdlag«menqe von 5'/, Millimeter gemessen, nur vereinzelt über 10 Millimeter. Durch dieVeilegung des hoben Druckes nach dem Norden und der Depressionen nach dem Südoste» de« Echtelle- stellt sich nun eine über Westen noch Norden und Osten drehende Strömung ein, welche im zweiten Drittel deS MonalS trübe-, kühles und feuchtes Wetter dringt, da« erst am Schlüsse der Dekade bei östlichen Winden wieder eine Besserung erfährt. Diese Periode ist durchschnittlich um 2,7 Grad z» kalt, die Mnxlma erreichen kann, 20 Grad (Cdemnitz am IS.s. an der Hochstniion tritt Nachtsrost ein (Minimum — 0.4 am 15.): der größte mtttlerr Untriichied zwischen den Extremen geht nur am 20. eiwaS über 10 Grad, am 17- betiägt er 1'ä, Grad. DI« meisten Tage verlaufen tikb und regnerilck; bei der Bewölkung eialbt sich im Durchschnitt ein Urbrrlchnß von 19 Prozent, an 2 Tagen «14. und 18.» werden im Mittel über 10 Mtlltmetn Niederschlag gemessen, an einzelnen mehr ai» 20 Millimeter. Nun mehr lagert sich rin intensives Maximum des Lustdiucke« über Zentraleuropa, tiefer Druck befindet sich nur Im äußerste» Norden ve» EzdteUr» - damit ist von neuem die Bedingung für d«n Än»
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