Volltext Seite (XML)
Seite 1A »Dresd«« Nachrichten- Seite 12 Dienstag. »«. November 1V«3 ^ Str »tt Vermischtes. gestem die Zeugen- »midt fl ' **3m P,o»eb Kwilecka wurde vernehmuna fortgesetzt. GutSpächtrr Schmidt sagt'au», der angeklagte Gras dade einmal gesagt. er sei der letzte Graf Wieierski-Kwitecki. der MaioratSberr aus Wroblewo sei. Ta» sei geäußert worden, ai» der kleine Graf bereit» da war. Der Ange klagte bestreitet, derartig^ geäußert zu buben. Er sei eben der letzte MajoratSherr. der tick Wtesrwki-Kwileck» nenne» dürfe: jeder Nachfolger, auch sein Sohn, dürfe sich nur Kwiterkt nennen. Iran Schmidt bestätigt die AuSsaae ihre» Manne». Die Aeube- runa siel idr aus. Uedrigrn» bade Ne die Echtheit de» kleinen Grafen infolge der sehr großen Aednlichkeit mit der Gräfin trotz dem nicht bezweifelt. Administrator Stud»io »ki lagt au», die Gräfin habe einmal, als «br in der Nendantur unter Hinweis aus einen Einspruch der Agnaten Geld verweigert wurde, geäußert: .Na. da muß ich mir ein Kissen vor den Leib binden". Er faßte die» al» Scherz auf. Hedwig Andru-zew-ka bekundet, wenn ihre Mutter, die ivwokl bei der Gräfin ai» in der Wirtschaft tätig war. niedrere Tage abwesend geweirn wäre, hätte da» Ge sinde da» bemerken müssen. Zeugin » aczak. die deutsch spricht, bekundet, sie bade ln der Küche täglich von der Audruszewska Miltagsbrot ,«geteilt erhalten und entsinne sich trotzdem nicht, daß die AiwrusiewSka am EntbtnduiigSkage veiretit gewesen sei. Bon der Bertcidlgung wird aus de» Akten festgestellt, daß DistiikiS- kommissar Leitloff die Kaczak al» glaubwürdig bezeichnet bat Der Gerichtshof beschloß die Einsetzung einer Kommission, bestehend auS dem Geiichtsarzt Stornier. Professor St,aßmann und dem Porträtmaler Professor Bogel. die die Aednlichkeit des kleinen Grasen mit der Gräfin und der Cäcilie Mrhrr prüfen soll. Nochmal» vernommen, erklärt die Kaczak. sie wüßte be stimmt, daß die AndruSzewSka weder am 27. Januar noch einige Tage vorher verreist war. Schneidermeister Per,in»ki deutet so dann das Gerücht an, das Kind stamme von der Komtesse, di« einmal mit einem Administrator verlobt war. Die ArdeiiklSslau Anguste Luck erkrankte in Berlin in ihrer Wohnung unter BergistungSericheinungen und starb bald darauf. Cs entstand der Beidacht. si, sei von ihrem Mann, der voiläufig sestgenommc» wurde, vergiftet worden. ** In Berlin zertrümmerten im städtischen Obdach in der Frvbelstraße untergebrachte Mädchen unter großem Lärm sämtliche Fensterscheiben des dritten Stockes und warfen Bücher und andere Gegenstände aus die Straße. Tie Ordnung wurde erst durch den Hausinspeklor und die Aufseher wieder hergestellt. ** Die „Saale-Zlg." meldet: Am Sonnabend stürzte rin Gerüst am Neubau der Ctilorkaliumfalnik JobanniSdaÜ bei Wettm zusammen, wobei 3 Arbeiter leicht und einer etwas eihrvlicher verletzt wurde. Letzterer wurde in die Klinik nach Halle gebracht und dülfte schon bald seine Arbeit w.eder ausnehmen können. Tie Meldung, wonach 20 Arbeiter unter den Trümmern begraben und einige tot geblieben sein sollen, ist unrichtig ** Ter „Wattenscheidter Zeitung" zufolge überfiel vor gestern abend im Göningfeld ei» Friseur Kramer zwei Bergleute mit gezücktem Messer. Ter eine brach sofort tot zusammen: der andere ist lebensgefährlich verletzt. ** lieber einen W ah l s ä l s ch u n g s p r o z cß wird der „Augsb. Abendztg." aus Memmingen geschrieben: Bor der hie sigen Strafkammer hatte sich am 3. d. M. der Bürgermeister Ebner aus Waldstetten bei Jckenhausen zu verantworten. Der selbe hat bei der Reichstagswahl am 16. Juni für zwei abwesende Wähler die Wahl einfach selbst voraenommen, und zwar in der Weise, daß er je einen Wahlzettel für den Zentruinskandidateu Dr. Jäger in die vorgeschriebenen Kuverts brachte und beide sodann in die Urne legte. Diese Stimmen wurden beim Wahl ergebnis mitgezählt, obwohl unter den Beisitzern hierüber Be denken laut wurden. Ebner entschuldigte sich damit, daß er in Unwissenheit gehandelt habe. Diese Entschuldigung fand ober beim Staatsanwalt keinen Glauben, denn er beantragte eine Woche Gefängnis. Der Verteidiger plaidiertc auf Freisprechung. Das Urteil ging über den Antrag des Staatsanwalts hinaus und lautete auf zehn Tage Gefängnis. ** In dem Mannheimer Prozesse wegen Zusammen bruchs der Aktiengesellschaft für chemische Industrie wurde das Urteil gefällt: Böhm wurde zu 2 Jahren 3 Monaten Ge fängnis und 3000 Mk. Geldstrafe oder weiteren 34 Wochen Ge fängnis. Henninger zu 9 Monaten Gcsängnis und 150 Mk. Geld strafe oder weiteren 10 Tagen Gefängnis verurteilt. Bei beiden wird die Untersuchungshaft voll angerechnet. Holland und Kohl> stock wurden freigesprochen. ** Ein trauriges Kapitel vom Dienstbotenberus ent rollte eine Verhandlung gegen die Realschullebrersfiau Kuhn, die sich vor der Strafkammer in Alleuslein wegen Körperverletzung. Nötigung, Freiheitsberaubung, Beleidigung und Diebstahls zu verantworten hatte. Sie hat ihre Tieimbolen in rohester Weste behandelt, so daß schließlich niemand mehr zu ihr ging und sie sich von auswärts ihre Opfer verholen mußte. Fra» Kuhn luchte im „Grandenzer Geselligen" eine „Stütze der Hausfrau" und enga gierte die sich darauf meldende F>a,iziska MichalSti, Tochter des SchlossennelsterS MichalSki aus Mogilno. Provinz Polen, unter folgenden Bedingungen: 10 Mk. monatlich, freie Station und Familienanschluß. Als die neue „Stütze" am 2. Dezember v. A die Stelle antrat, mußte sie sofort die gröbsten Arbeiten auSführen. denn Wohnung und Küche starrten vor Schmutz Stach anstrengen- mußte sie beinahe jeden Abend der Angeklagten die Haare kämmen, was oft bis 1 und 2 Uhr durste das Mädchen erst zu Bett gehen, mußte oder 5 Uhr wieder auistehen. Um II Uhr vor- dnS erste Frühstück, das aus Grundkastee und einem kleinen Stück Brot bestand. Zu Mittag, um 5 Udr nach mittags. erhielt die Micholski nur die Reste die die Kinder der Angeklagten übrig ließe» Jeder schriitliche Verkehr mit ihren Eltern wurde der M. unmöglich gemacht. Eines Tages im Februar mußte die M. unter Aufsicht der Kuhn in dem morastigen Wasser der Reinkescden Wiesen von 4 Uhr nachmittags bis7>/s Ühr abends bei Mondenschein Wäsche Ivülcn. Zu Hause angekommen, mußte sie dann mit eiskaltem Wasser den Flur a»ischeue>n. In folge des Frostes, der Anstrengungen und des Hungers suhlte die M. an dieiem Tage heftige Brustichmenen. Sie letzte sich aus die Ofenbank und dal stehend um etwas Essen. Tie Frau veiweigerte ihr aber solches. Einen Briet und eine Karte, die die Gequälte an ihre Eltern schrieb, entriß ihr die Angeklagte. Freie Zeit hat die M. überhaupt nicht bekommen, ihre Kleider und Wäiche hielt die Kuhn ciiigeschlossrn und wenn sie ausging, schloß sie alle Türen ab. Io daß die M ihrer Freiheit beraubt war und nicht weg konnte. Jbr Zimmer durste die M. nicht reinigen, wa» zur Folge batte, baß sie von Ungeziefer heimgesiicht wurde. Infolge dleser Bebaudiuug „krankte dle „Stütze der Hausfrau". Daß die Kranke iniolge ärztlicher Anordnung sich zu Belt legie. erlaubte die unmenschliche Gebieterin aber nicht, und so mußte das ihr anver- traute elende Gelchöpf, das seine Füße nicht gebrauchen konnte, aus den Knien die schweren Hausarbeiten verrichten. Endlich nahm die Angeklagte der M sogar das Kraukeubett fort, obwohl diele sich ihrer starr geschwollenen Füße wegen nicht weiter bewegen konnte. Auf Intervention deS Baters bei der Polizei schritt dicke endlich ein und so kam die haarsträubende Angelegenheit an die Oeffentlichkeit. Im April koiinte die M, ohne irgend welchen Lohn erhalten zu hoben, nach Hause sahien. Die BewciSansnabme ergab die volle Schuld der Angeklagten mit Ausnahme der An klage des Diebstahl». Der Vorsitzende geißelte mit scharfen Worten die ungemein rohe, jede Rücksicht entbeurende herzlose und unerhörte Handlungsweise der Angeklagten, von der man sich nur mit tiefem Abscheu abwenden könne. DaS Gericht verurteilt die Furie zu 3 Monaten und 2 Wochen Gefängnis. "Mord oder Reklame? Man schreibt der „Tägl. Rdsch.": Seit kurzer Zeit ist ganz Rom in Aufregung. Der sonst nicht leicht zu erregende rönuiche Philister, der für Politik kein Interesse hat, ist ganz aufgeregt ob des Falle» Rosada. Julius Rosada ist ein 25jäl»iger Jurist, der bei der Banca d'Jlalta angestcllt ist. Sein Vater, ein Skcnerbramrer. bat längst das Zeitliche gesegnet. und der junge Giulio lebte zusammen mit der Mutter, deren Ersparnisse e» ihm ermöglicht hatten, die Universität zu besuchen. Mutter und Sohn sollen einander sehr zugetan gewesen ietn. so behaupten wenigsten» dle Freunde der Familie. Beide waren aber gleichfalls als begabte Sonderlinge bekannt Sie verbiach Gedichte, die nicht veiöstenlltcht werden konnten, und der Sohn ichrieb Romane, für die er vergebens eine» Verleger suchte. Glutio interessierte sich für ein iiinge» Mädchen Mathilde Paoloni. deren Schwester ielner Mama Schneiderin war. Frau Rosada. so wird gesagt, wlderstievie mlr aller Gewalt ber Ede ihre» Sohnes mit diesem Mädchen. E» kam dlrseihalb selbst zu Straßenszenen und einmal sogar mußte der Polizellommlfsar de» S«rtf,tz»», siehe nächste Seite. ag i der TageSurbelt von 10 Uhr ab dauerte. Dann aber schon um 4 mittags gab es Pertslorri-Ztilt. «n» de» ^ benannirn'Wfitaiiedern di werden: Lehrer vrnnft, Evnradstr. 2: Lehrer Gärtner, straße 28: Direktor Gasch, Mazstr. 17: Lehrer Gründlg. Nord- Krane 36; Lehrer Häuöschel, Louilenstr. 8l: Direktor Jab». Knmtr. 9: Direktor Jungvann», Eranachstr 9: Direktor knäfel, KöiiiaSbrückerttr. IS; Lehrer Morgenstern. Brdrvchstr. 22: Ober lehrer Ranmann» Güterbahndomr. lk: Oberlehrer Nömhild. Hohnsteinerttr. 9: Oberlehrer Schl lebe, Jrüdlingstr. 5: Direktor «ehsfertd, Jägerstr. 34: Direktor GtStzer. Martin Luther Str. 3: Lehrer sru. Gucker. Loulseustr. 87: Direktor Dähuer. Ostdahn- straße 10: Lehrer Zeidler, Fiühlingstr. 3. Nimm W FelsMtt de! AM«. Die svll - Sonnabend, den k. Dezember IVOS, nachmittags S Uhr, l« Cult in AcsSin SiliimilisW. Nri'Mt S. Erdgeschos,. zu abgehalten werden. Die Anmeldung findet von 4", Udr an statt. Bezüglich der Berechtigung zur Teilnahme wird auf 8 26 de» GefellichaftsvertraarS verwiew». Die Aktie» können auch bei der Dresdner Bank üi Dresden, König Johaun-Straße 3. hinter legt werde». r»AV»-OmI»UN^. 1. Vorlage des Jahresberichtes mit Bilanz, Gewinn- und Verlumcchuung und den Bemerkungen des AufsichtSrateS hierzu: 2. Beschlußfassung über die Genehmigung der Jahresbilanz und die Geminuverteiluna. sowie über die Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates: 3. Wahl zum Aufsichlsrate. Jahresberichte mit Bilanz. Gewinn- und Verlustrechnung und den Bemerkungen des AussichtSratrs hierzu liegen vom 19. November d. I. ab im Kvntor der Brauerei zum Felieukellcr bei Dresden und bei der Dresdner Bank in Dresden zur Einsicht und Einpfaugnahme für die Aktionäre bereit. Dresden-Plauen, den 10. November 1903. !»««:«> r««> stlmMn bil Im««». Das Vlrvlttorlnm. Kämpfe. I»r. Eduard Wolf. Jot». LoulS Gntkmaun. 6Ü?r. «r« ks«t««r »il«!' 7S st«. «n> Iitlilltie lieker« vir d>8 s«l veilem unsere vor»L,U«!l»« ÜSllSllI'LlMM (hellflammend, nicht schlackend) Ztr. Hktl. I« Idsmlil. Itilulcilil» I«» I. .. I,3S 1.SI «de.»« Illt! II » « 1,3« l,83 k«. I«>««lü«r ItllMIi!« Wrllil» . 1,3« l,7l> DM" tu plamdlsrt«» 8 2 « k v a frei Keller. ks. IinOir Il»l«Ici>Ii:«»-IiMlr l!> m, ks.MM-IriMillleli-Milli mm. 7 m si««Wl-!r»«»t««l««-IM»ilr. »» Mw- I M,. We anclern IMenrorlen unü vrilttllr i« uur prima QnattlSle« lleToro vlr ra dMIzratei» DaGv»pro1««i>. LoI»Ivi»Ii«-»ua Io plowvlerlea SSoke» mit Lao- 1ro»»P„t«m kol«v„«lv V«pt«tl« r L. Man hat die sichere Bernliianng, dah man «virklsch einen Zentner oder Hektoliter vro Sack erkält. S. Aus dem Wege kann nichts verloren gehen, da die Säcke vlombiert sind. 3. Bor Uebernakm« kann sich jedermann sofort von dkm richtigen «ewicht eines Zentners vr» Sack überzeugen. 4. Durch das Kontrollshstem erhält man die tvewtsikeit, dasi wirklich die berechnete Anzahl Säcke abge- Uefert ist. <-„Mc>c aul'H- UrvnnmatvrlkIIvi» - MIv«IvrI»zssG. Lelevhon Amt I, Nr. 1388. Glsenbahi,platz, Petersirihe 18. siolr-vssslr kllr v»men-?olL0aaL ^aobottd olo. eu dillixvo, kchto» krvieea. kelMIl« «ill I«I« in »Ueo kreiieo von ck di« G0 Nodorl Ksläovrsts, Aragon 8tra»»v 40, k^r»ueo8t> a«»v 2. llvpsrslvrsll unck «oo»ti»w l7w»rboitun^ll vbov»o»io^llk«rti8allg«ll i«««r I«i7««- n« I»»««-ki!n ditto dulck bostsllea in »ollsi^ äLNiit äi« ^rdoit«, rsedtrsitix xolioksrt »sräea kSoveo. HVIvnvr Dresden N.» NmaNenstratze Nr. SS. Schnittmuster für Damen. Mädchen u. Knabe««. äer nsua 01 libKörper äsr 1nvr«»«N»ed»kt ist äas kicktixo kllr dis LsIouaktlMK voll dis KVcbsts l-sucdtkrLtt u. UlvL«t« Lr«u,- äauor bat vsil dis desto llsltb»rk«it u. vsok 1V00 Lr«w- Ltnoäon noed e». 100 llerrsv bst. In Verbindung mit «cdtoo ^.uerdrenoorn iit die Skonomisebst» Vslenedtuvsr. — Llsn sokts »nk di« Setmtr- marlcsa ,.vv»oo»» kür Olüdkvrper und „4»«rllet»t" kill ürs' nsr. 2n imbon io »Ilso eivsedltlgigGv Oeeodllklso. vontavl»« <>Ia«Alai»NvIit-4ItUva-Llv»oU»oI»»a tlvertZNvUnchLky »Lki-Idk 8W. L», 4lt« JavQdnir. 1dl». krMllodnlk v«v»r, 1i>«ief<>l>.-8tr.4,r„ empsiehlt sich allen Zahnleidenden zur Anfertigung von ^abnsr'salr gewissenhafter Ausführung. Zäbn« 1» kantfchuk schon » 2 M. an »nter Garantie guten Passen». 8pmrl«>>t»tr bei „ , von 2 M. an unter Garantie guten Passen». 8p«»l Wanze Webisse mit Emaittezaknsteifch. «loiasteo»»». Zähne ohne Gaumenplatte. Umarbeite« und Neparaturr« vv» mir nicht gcsertigter Gebisse. Sorgsamste ^Behandlung. Unbemittelte si»den " " gern gestattet. Berücksichtigung, orgsams». v.u».,--.—» ebenso reU»ahl»ag » hochfeinste OuaNtäten in billigster „Preislage steine Ladenpreise-, iowte sämillch« »isch-konserven in Neinen Packungen empsiehlt 6. Mmdt. im Posthaus.