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Welle t« Ministerium »ivar »ll d. aber rückdaltlo» mitaetrilt erden, daß der Äu-sall jiveisrlhakt sei und er möglicherweise mit der Zurückweisung rechnen müsse. Eine Auskunft, dab ..der Referent durch LandtaaSarbeiten behindert sei, ist ihm nicht er teilt worden. Referenten werden in PrüsungSangeleaenheiten überdauvt nicht bestellt. Jede- Mitglied der KonimiMon gibt sein Votum auf Grund des von ihm selbst gewonnenen Urteils. Am 22. Viärz schied Referendar Dr. D.. dessen große Nervosität schon bei seiner Anwesenheit an Ministerialstelle ausgefallen war. freiwillig LU» dem Leben, So tief bedauerlich es nun sein gefunden werden. In einem so zweifelhaften Fall sordert gerade die Rücksicht auf den Kandidaten die geivissenhasteste und sorg, faltigste Prüfung und es wird sich hier auch in Zukunft nicht vermeide» lasses, das, ein solcher Kandidat länger auf die Mit teilung des PrülungSergebnisses warten muh. als bei einem ent schieden günstigen oder ungünstigen Ausfälle seiner Arbeiten. Der in der Presse gemachte Vorschlag, die Fristen zwischen der Abgabe der Arbeite» und der Zulassunc, zur mündlichen Prü fung gleichmäkig zu bemessen, ist undurchführbar. Weniger gute Arbeiten erfordern längere Prüfung, 'Daß diese immerhin schnell vor sich geht und dah die Vorlasunneu zur mündlichen Prüfung gegenwärtig »er Abgabe der Probeschriften bald folgen, belegt die Tatsache, dab in zahlreichen Fällen die Kandidaten um Hinausschiebung der mündliche» Prüfung nachsuchen und das, deshalb bereits onberaumte mündliche Prüfungen wieder auf gehoben werden müssen. — Zu der im Geschäftszimmer der Handelskammer, Ostra-Allee 9, pari,, ausliegendcn Litte zweifelhafter Airmen im Auslande, deren Benutzung den hiesigen Handel- und Gewerbetreibenden vor Anknüpfung von GeschättS- nerbindunaen empfohlen wird, sind Nachträge eingcgangeu. welche aus zuverlässiger Quelle stammende Warnungen vor kredit- unwürdigen Geschäftsleuten in Baltimore lFrnchtcrpnrtgeschästl Budapest lK- S,s, Bukarest lE,, Dl, Cl-arkow sA„ St.s, Gala» lE.s. Haivhona IC. Ist, Konstaittinopel lA, u. C„ E. L„ I. M,, H, N.. W V. u, Co., A. K.. L. I,, E. u. Go.. G. C. M„ R, V.. I, Ä„ T. T., M. A, Ist, Liverpool svan H,. P, O. u. D, A, D.). London E. L, lM. S.s. Marseille lA, B, n, Cost, Neape ,C. u. Cost. Newvork lM. T. H„ O, K.. A, F.. P. F. Cst, Paris lLieserant von Mandeln. Rank, S- Bst, Rio de Janeiro lR. R,, Agent Fst entlxilten, Auskunft nnf Grund jener Litte darf aber nur Kauflentcn des Kammerbezirks, gegen deren Vertrauens würdigkeit keine Bedenke» obwalten und nur aus Anfrage über eine bestimmte Firma vertraulich dahin erteilt werde», ob und was über die fragliche einzelne Firma bekannt ist. Die Liste darf also den Anfragen, insbesondere nicht vorgelegt oder über sendet und kein« schriftliche Auskunft erteilt werden. — In der städtischen Gewerbeschule sind von heute ab die Arbeiten der Schüler ausgestellt. Sie können von 10 bis 1 Uhr vormittags und 3 bis 5 Uhr nachmittags besichtigt werden. Die Ausstellung bleibt zu diesen Zeilen bis mi! Sonn tag, den 6. April, geöffnet. Jin Erdgeschoß werden die Arbeiten der Tages-, >m 1. Overgefchoß die der Abend- nnd Sonntags- Abteilung gezeigt. Erdgeich oh, vom Eingang links, Zimmer 16: Freihandzeichnen der allgemeinen Klassen und Modellierarbetten der Banklaffen: Zimmer 18: Melallarl^eiter. Nassen mit Arbeiten im Freihaird-, Projektion«- und Dach zeichnen: rechts von, Eingang. Zimmer 28 und 26: die Arbeiten der Bauklassen: Zimmer 26: Arbeiten der Musterzeichner I. Obergeschoß, vom Treppenaufgang rechts, Zimmer 34: Schriftliche Arbeiten der Tages- und Abendklassen: Zimmer 37: Geometrisches und Projekt ionszcichnen, Arbeiten der graphischen Berufe: Zimmer 38: Fachzcichnunacn der Bauhandwerker: Zimmer 40: Nachzeichnungen der Tischler: Zimmer 12 und 43: Projektions- und Dachzeichnungen der Schlosser nnd Maschine»' bauer: Zimmer 46: Fachzcichnungen der Mechaniker »nd Elektro techniker. In jeder Abteilung ist zunächst der Lehrgang zi sehen. Ein Pfeil deutet die Richtung an. in welcher der Nuno- gang zu empfehlen ist. — Den Prüfungen der Altstädter Fachschule des Allgemeinen Handwerker-Vereins zu Dresden iLeitung: Herr Lehrer Paul Ncchef wohnte auch .Herr Stadt rat Fischer bei. Nächsten Sonntag, den 9. Avril, vormittags 11 Uhr, findet im VercinShciuse, Zin^endorfstrahe 17. die feier liche Entlassung der abgehcnden Schüler beider Fachschulen statt. — Heute, Donnerstag, von 0 bis 12 und 3 bis 5 Ubr. und morgen, Freitag, von 9 bis 12 Ubr, findet in der Turnhalle der Taubstummenanstalt, Chemnitzer Strabc 2, die Aus stellung der Zeichnungen und Handarbeiten der taubstummen Knaben und Mädchen statt. — In der Sektion Dresden deS Alpinen Deutschen Touristen Vereins behandelte am Dienstag Herr Kapitän Adrian Jacobsen „Alaska" vor Entdeckung des Gottes i» Wort und Bild, Der Vortragende batte im Jahre l88t für die ethnologischen Sammlungen dcS König!, Muscums für Völkerkunde in Berlin eine mehrjährige gleise nach der Nordwcslküstc Amerikas angctrcten, durch die er das Goldland eingehend kennen gelernt hat. Anher einigen Daten über die Entdeckung der Goldfelder und näheren Angaben über die geographische Lage, sowie de: Lebensweise der Völler, die im nördlichen Alaska aus Eskimos, im südlichen aus Indianern bestehen, gab Redner mehrere persönliche Reiseerlebnisse zuin beste», die die Gefachen solcher Reisen namenilich bei den Indianern mit ihren stark ausgeprägten Rachegelüste» schil derten. Zum Schluffe seines zweistündigen Vortrags zeigte Redner die Goldfelder am Kloiidykesluß, nach denen viele Tausende von Menschen ausgeivandert sind, von denen nur wenige das ersehnte Glück fanden, die meisten muhten den Wert des alten Sprich wortes : „Bleibe im Lande und nähre Dich redlich!" am eigenen Leibe erfahren nnd kehrten enttäuscht zurück. Die Reise war für die ethndlvgischen Sammlungen von guten, Erfolge. Mit dem Vorträge war eine interessante Ausstellung verbunden. Rach dem mit Beifall aufgenommcnen Vorträge führte Herr Kretzschmer, Mitglied des Vereins, kinematvgrnphische Bilder vor, darunter Ausnahmen aus dem Zoologisthen Garten, in dessen KonzerthanS wurde. Zwischen und nach den des Jäger-BataiüonS. — In der Prinz eh M a r g a r e th e n-A n st a l t der Ortsgruppe des D e u t s ch-e v a n g e l i sch e n Frauen- bunoes, Dresden-Löbtau sHohenzollern-Straße 40.42j, die Unterricht in der Haushaltung und im Kindergarten erteilt, fand in diesen Tagen die Entlassung der ersten acht Zöglinge statt. Der neue Kursus beginnt nach Ostern: zu diesem sind bereits 20 Schülerinnen angemeldet, davon 15 für den halb jährigen und 5 für den ganzjährigen Kursus, Damit sind alle Plätze schon jetzt besetzt. Der Preis für den Unterricht be- trägt für den Monat 4 Mark: für die Mittagskost sind täglich 26 Pfg. zu zahlen. Anmeldungen für Michaelis nimmt die Än statt entgegen vormittags von 11 bis 12 Uhr und die Vor sitzende, Frau Pfarrer Mätzold, Berliner Straße ! vormittags von 9 bis 10 Uhr. — Am Dienstag veranstaltete Frau Marte Karchow- Lindner im Königlichen Belvedere einen Vortragsabend, dessen Reinertrag den Hinterbliebenen deS rnssilch-japanischen Krieges und dem Dresdner Klüppetheim znfloh. Unler der zahl reichen Zuhörerschaft war die Damenwelt besonders stark Verlusten, Drau Marie Karchow-Lindner schilderte in anziehender Weise Venedig und leine Geschichte »nd lieh svdann die Re zitation des Gedichts: „Wanderung durch Venedig" von Wilt- kowskp folgen. Ferner wurden »och 100 künstlerisch kolorierte Lichtbilder durch Herr» Maler E. Wunder vorgcsi'chrt. Mit den, tiefempfundenen Gedichte „Abschied von Venedig" von Gras Strachwitz schloß die Rednern» stimmungsvoll den Abend. DaS Publikum bekundete seinen Tank durch reichen Beifall. — Die Elbtalloge des Vereinigten Alten Ordens der Druiden veranstaltete am Donnerstag im Logenkanse, Humboldtstrahe 5, eine Koiisirmanden-Bekieidungs- seier für Knaben und Mädchen, zumeist Waise», zu der sich auch Gäste und Mitglieder der Loge mit ihren Frauen eingesiinden hatte». Die Ansprache an die Konsillnciiiden hielt der Vorsitzende des Wohltättgkeitö-Komitees Sekretär v. Röder. Die reichliche» Gaben bestanden aus vollständigem Anzüge und je einem Gefang- bezw. Gebrtbnche. Allgemeiner Gesang mit Harnioniunibegleitung umrahmte die Feier. „ . AllgemeineMusiker-Verein zu Dresden hält Mittwoch, den 11. d. M„ abends lxüb 10 Uhr. in Mcinholds »L-alen eine öffentliche Musiker-Versammlung ob. TogeS- ^rdnu^^Die allgemeine Lage der Zivil, die Veranstaltung abgehaltei! wu Vorträge» konzertierte die Kapelle — Der Dresdner Vez i r ks v e re i n deutscher eine Si Ingenieure hast heute »n §en „Drei Naben" eine Sitzung ab. Herr Syndikus Dr. jur. B ü r n e r - Berlin »pricht über die Entstellung, Entwicklung und wirtschastlichc Bedeutung des Automobils. — Der Dresdner Buchdrucker-Gesang verein gibt am Palmsonntag, abends 0,8 Uhr, im „Trianon" ei» Konzert unter Mitwirkung der Viölinvlrtnosin Frl. Juantta Brockmann und des Tenoristen Nardvw. — Die hiesige Tapezierer-Zwangs-Innung und der Schutzverband selbständiger Tapezierer Dresden und Umgegend weisen daraus bin, bah infolge der wesent lichen Preissteigerung der Rohmaterialien, sowie auch der neuerdings erhöhten Arbeitslöhne sie sich veranlaßt finden, eine Preissteigerung ihrer Arbeiten eiutrclcn zu lasten. Bereits eit Wochen haben zwischen der Imming »nd dem Schutzverbande, sowie deren Gehilfen, welche bei Ablauf des vor zwei Jahren >ereinbc>rten Lohntariss wiederum erhöhte Lohnforderungen tellten, mehrere Verhandlung-», flattgesmiden, welche schließ- ich durch beiderseitige Zugeständnisse zu einer Einigung sichrisn — Am Montag konnte Herr Kassierer Johannes Krebs auf eine 2 5 j äh r , g e D i e n st z e i t bei der Schokoladenfabrik von Lobeclck Co,, Drcsden-Lobtau, zurückölickcu. Aus diesem Anlaß wurde der Jubilar von Herrn Fakriksir-ektor Fährmann »nler Ueberreichling eines Geschenkes vor vcriaiinnellcm Beamtenpersonal inil einer Ansprache begrüß!. Später wurden dem Jubilar die Glückwünsche seiner beiden Chcss, die ihm eine goldene Glashütter Uhr überreichten und ihn durch Ernennung zum Prokuristen anszeichmsten. dargebracht. Weitere Ehrungen wurden dem Jubilar durch Ausbandigen von Anerkennungs- Urkunden von Seilen der Handelskammer, als auch vom Ver bände deutscher Schokoladenfabrikaitten zu teil. Schließlich wurden die beiden langjährigen Mitarbeiter der Firma, die erren Arthur Drilling und Moritz Fährma n n, durch riiennung zu G e s a in t - P r o k u r i st c n seitens ihrer Chefs geehrt. — Am 2, April waren 26 Jahre verflösse» Ebert als Buchhalter »ud Nechiiiingösiihrcr in W.-'i- daß Herr Oskar r die brka»nte Biichhandlniig von Alezander Köhler, Wrißegasse 5, eiiigelretc» war. Der treue Beamte winde von Hem, Adolf Köhler durch eine Ansprache begrüßt li»d durch Uebeneichiiiig von Geld »nd Wertgeschenke», sowie reiche Blumenspeudsn geehrt. In genannter Firma sind inuerhalh 6 Jahre» zwei 26jährige und ein OOjähiiges Jubiläum gefeiert worden. — Am l. April beging der Lokoinoüofnhrer Hermann Lange, Bahnhof Dresden-Neustadt, sein 25jnhriges Tienst- jnbiläum, wobei ihm zahlreiche Glückwunschschreiben zugingen. Am 1. April feierte der Sch»hware»geschästs--Jnbaber Julius K rö »ier. Zieaelslrnße Nr, 17, in dcmselbeir Hausgrnnd- slück sein 26sühngcs GelchäflSiubiläum. — Die twin Ministerin,» des Innern genehmigte Apotheke in Bühlau ist gestern eröffnet und dadurch einem schon längst gefühlten Wunsche der Bewvhncrichast des Hochplateaus cnt- lprochen worden, Tie Apotheke befindet sich König Albert-Allee 2. — Das Etablissement „A l b c r t s ch l ö ß ch e n" in Rade- b e » l. S e r k o w i tz ging in den Besitz des Gastwirts Meisei in Nadcoeul über. Bei der Zwangsrerpeigerung erbrachie das Grundstück etwa 19 000 Mark unter dem Taxwert. — Im Sitznngssaale der Königs. Anitshciilptmamischaft Döbeln eifolgte gestern mittag 12 Uhr die feie,liche Einweisung des Herrn, AiiilshanptmaiinS Dr, jur. Hartman» durch de» ncnen KreiSliniiptiiianii Freiherr» v, Wrlck ans Leipzig. AmtS- hculptinan» Dr, Hartman», der 1802 in Dresden gebmen ist lind vo» 1893 bis ',896 Anttslichter in Dresden, zuletzt Regiekiiiigsrat bei der Klcishanptmaniiichaft Leipzig war, betonte in seiner An trittsrede. das; es sein Bestrebe» sein werde, die Traditionen, wie sie im Bezirk bestanden haben, weiter zu erhalten. — AlS Brandstister. der das Balierngiit der Frau verw. Kühne in M o ch a n am Dicnslag angezündet hat, wnrde der Pfcrdejiiiige Reichest ermittelt. Er gestand ri», daS Ver brechen aus Rache verübt zu haben. — Eine hochherzige Stiftung machte Herr Fabrikant Georg Nüster in O s cl Zivilmusiker: Lokale Verhält- in ,chatz, der Herrn Bürgermeister Härtwig daselbst 15 000 Mark sächsische lZ-prozentige Rcntcnscheine überweiien ließ mit der Bestimmung, daß ans den Zinsen der Stillung freie Kur und Verpflegung im städü-schen Krankenhause, nach Be stimmung des Sicidtrats, zunäckist unter Berücksichtigung der für die Firma G. H. Nüster länger als ein Jahr beschäftigt gewesenen Arbeiter, gewährt werden. — Tet, chen , 3. April. Der Auswandererverkehr ist seit Neujahr beständig gestiegen nnd hat im -letzten Monat gegenüber dem Vormonat »in 1770 Personen zugenvmmen. Auch die in die alte Heimat Zurückkchrendc» reisten in größerer Zahl hier durch. Im ersten Vierteljahre fuhren insgesamt — Landgericht. Die 6. Strafkammer verhandelt in ge heimer Sitzung gegen den 1882 in Liebstadt geborenen, in Cotta wohnenden Arbeiter Karl Gustav Ullrich, wegen Sittlichkeits- Verbrechens nach 8 176, 3 des Strafgesetzbuchs. Ta sich der Angeklagte früher schon Gleichartiges hat zu ichulden kommen lassen, erkennt das Gericht aus 1 Jahr 3 Monate Ge- fängnis »nd 2 Jahre Ehrverlust. — Ter 40 Jahre alte, 10 Mal vorbestrafte Arbeiter und Hansdiencr Georg Edmund Krüger aus Freib-erg richlete, um der Ehefrau eines Bekannten einen Grund zur Ehescheidung zu verschaffen, an deren Ehemann eine mit der Unterschrift eines Mädchens -versehene Postkarte, wodurch der Enwsänger zu einem Stelldichein eingeladcn wurde. Außer dem soll der anonyme Schreiber die Frau des Arbeiters um ein Darlehen von 5 Mk. betrogen haben. Dafür läßt sich dec Schuldbeweis jedoch nicht erbringen, denn die Frau hatte dem Angeklagten versprochen: „Wenn Sie mir meinen Mann vom Halle schassen, kriegen Sie von mir 50 Mk," Kr. erhält wegen Urkundenfälschung 4 Monate Gefängnis. — Nach geheimer Be weisaufnahme wird der 1890 in Bühlau geborene, cn Ullersdorf wohnende Fortbildungsschule,: Robert Emil Berthoid wegen Bewährungsfrist in Aussicht. — Der 1857 in Schedewitz ge borene, mit mehr als 9 Jahren Gefängnis vorbestrafte, an, 5. Februar d. I, vom Landgericht Chemnitz wegen Betrugs und Diebstahls zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis und 3 Jahren Ehrverlust verurteilte Krankenpfleger und Handarbeiter Karl Friedrich Baumann wurde am 14. Dezember vorigen Jabrcs aus der Strafanstalt Bautzen entlassen und betrog in den nächste» drei Tagen in Mügeln mit Hille einer gesälschten Postkarte seine Wirtin um 3 Mk. für Kost und Wohnung, einige Kleider und 1 Mk. in bar. Außerdem soll er um dieselbe Zeit mit einem geistig nicht normalen Mädchen unzüchtige Handlungen vor- genommen haben. Ueber diesen Punkt der Anklage ist jedoch volle.Aarbeit nicht zu erlanaen. Das nach teilweise geheim ge führter Beweisaufnahme gefällte Urteil lautet aus eine Gesamt strafe von 1 Jabr 9 Monaten Gefängnis. — Bon Not aetrieben erbrach der erheblich vorbestrafte 'Fabrikarbeiter Friedrich Emi! Börner Anfang dieses Jahres in ein-m Hause der Witten berger Straße eine Kammer, stahl Kleidungsstücke im Werte von 60 bis 70 Mk.. verknuste sie für 10 Mk. und erstand vom Erlös Lebensmittel für sich und seine Familie. Unter Zu- billiaiing mildernder Umstände erkennt daS Gericbt au» 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 5 Jahre Ehrverlust: 3 Wochen Ge fängnis gelten als verbüßt. — Der 20jäl>riae Arbeiter Rudolf Kurt Eichlcr aus Berlin entwendete im Februar seiner Tante eine Anzahl Scbnnicksacben und aus den» unter Anwendung eines falschen Schlüssels geöffneten Koffer eines Wohnungsgenossen einen Betrag von 40 Mk, Er bat mit 1 Jahr 2 Monaten Ge fängnis und 3 Jahren Ehrverlust zu büßen. beruhen, auf Einladung de» Sultan» zwecks Beratung der Re formen und Beschaffung von Mitteln zur Durchführung des zwischen den Mächten und dem Sultan vereinbarten Programms Vertreter eittiondt haben, welche berieten und annahmen: 1. eine Erklärung betreffend die Organisation der Polizei: 2. ein Wassenschinuggel-Reglement) 3. eine Sta-aisbank-Konzcffions- akte: 4. eine Erklär,mg über bessere Sieucrerträgnisse und Schaffung neuer Einkünfte: ö. eine Erklärung über Zolle und Schaffung neuer Einkünfte, und 6. eine Erklärung über die öffentliche» Tienstzweige und die öffentlichen Arbeiten. Die Generalakte enthält sodann sämtliche diese sechs Punkte betreffen den Artikel, sowie drei Schttißartikel, wonach die Mächte sich verpflichten, ihre 0-efftzgebuiig mit den durch die Generalakte übernommenen Be»p;!i>sttui,gen in Einklang zu bringe», wonach ferner Nalisik,Klonen spätestens am 31. Dezember 19t>6 ui Madrid norgeiegt sein müssen, di« Generalakte mit Eingang aller Raliffkalwnen spätestens am 31. Te.zcmbcr 1906 in Kraft tritt, wonach ferner' alle Verträge der Signatarmächte mit Marokko gültig bleiben, in- Falle eines Widerstreils aber die Bestimmungen der Generalakte Vorgehen. Die Beiirittserklärimg des Sultans zur Ge»eralakte soll durch Vermittlung der jpa- niscben Negierung den übrigen Signalarmächlen lundgegebcn werden. Die schweizerische Regierung nahm grundsätzlich die Ernennung eines schweizerischen GencraiinsptttorS für di« Marokkv-Poiizei an und wird hicrsür einen hohen Beamten Vorschlägen. Bourgeois bereitet eine unisasscnde Denkschrift über die Marokko-Frage vor, die dem französischen Parlament vor- gelea!.werden soll. Gleichzeitig wird ein be-onoerer Ausschuß geschaffen, der die Durchführung der Reformen in Marokko überwachen soll. Die deutschen Vertreter auf der Konferenz in Algcciras. Botschaffer von Radvwitz und Gras Tattenbach, werden durch Verleihung hoher Orden aiiLgczeichnct werden, Bol-chaster von Nadowitz dürste den Schwarzen Adlcrordcn erhalten. Im Aufträge deS Kaisers Franz Joseph sprach der östcr- reichi'chc Minister des Aeußeren Graf Goluckiowsli dein ersten östcrreichisch-nngarischeiiVertreter ans derKonicrenz inAlgeciras G rasen W e j s e r 8 h e i in b die besondere Befriedigung ii n d "Anerkennung desKaiicrs für die taktvolle unv ninsichtigc Durchführung der Veruiiltlungsaklion und zugleich seinen Dank für die unablässiaen Bemühungen des Botschafters aus. denen der sa-ließlicbe Erfolg zu verdanken sei. Wahrend in der nn-abk-ängiacii deutickien Presse immer von neuem der Unmut über Italiens ,Haltu » c> in Algeciras zum Durchbru-h kommt, bcainnen auch italienische Blätter zu lürchlen, daß Italien bei dieser schwankenden Politik einmal zwischen zwei Stuhle geraten könne. So schreibt der neapali- tani-chc Martina": ^Italien gewann weder die Dankbarkeit Englands noch Frankreichs und büßte den Nest des Vertrauens ein, das cs bei Deutschland noch lnttte, da dieses seine Haltung illoyal fand, so sehr auch die Berliner Offiziösen anders schrei ben. VE-coitti-Venostas Wahl war ein großer Fehler, weil er eben Italiens Politik mit doppeltem Boden inaugurierte. Italien crmanoelt der selten Orinttierung. DaS Schwanken zwilchen Bündnillcn und Freiindschasten ist ein System, das eine drei- sach arößere Rüstung vcranssctze. Jedenfalls muß Italien sich für Bündnisse oder Freundschaften enffffsei-den." Das ist auch unsere Meinung, bemerkt dazu die „Voss. Zla.": die Politik mit dvpveltew Boden darf nicht länger fortaetührt werden. Es ist mit unserer Stellung und unserer Würde unvereinbar, ein solches Bnndcsverhältnis ausrechtzuerhalten. Man versichert uns ja, daß towvhl Herr Sonnino, als auch Herr Gniceiardini ein Freund des Dreibundes ist. Wir sind darauf gespannt, in welcher Weise sie diese 'Auffassung betätigen werden, -wenn die »arlamcntarische Lage ihnen ein längeres Wirken gestatten sollte. TlljieSnesthilhte. Minister von Budde. DaS Befinden des Ministers v, Budde läßt trotz einer neuer dings wicder eingetretcnen Erleichterung so viel zu wünschen übrig, daß er nach der allgemeinen Annahme gezwungen sein wird, set» ihm llebgewordenes Amt cnifziigeben. Herr v. Bndde batte sich im Sommer v. I. einer schweren Operation unterziehen müssen, die indessen, was den beteiligten Aertten vorher bekannt war, eine Heilung des Patienten nicht heweifnhren konnte, da der Minister an Krebs leidet. Herr v Budde ist sich der Nnhcilbar- keit seines Leidens nicht bewußt, er erledigte bis in die letzten Tage " ' " seines nnd an iimsafsende , „ , . heit der Eiienbalnien. Das Hanplcingeiimerk richtete Herr v. Budde, der zweifellos einer der tüchtig st en pr e u n i - schen Eisenbahn mini st er gewesen ist, auf die Berücksich tigung der strategischen Bedeutung der Bahnen, wobei ihm seine Tätigkeit im Großen Gencrnlstave. sowie anch als Chef der Eisenbahnahteiliiiig im KriegSn'.inisterinm sehr zu statten kam. Auch schon bei fernem Eintreten ritt die Kanalvorlage hatte er ja mehr den strategischen Wert der geforderten Wasserstraßen im Auge. Die Verabschiedung deS stark verstümmelten Gesetze» brachte ihm die Verleihung des Schwarzen Adler-Ordens. Kaiser Wilhelm hat besonders viel von Herrn v. Bndde flehalten nnd verkehrt auch gern im Hanke des Ministers, dem rn der letzten schweren Zeit seine cuimiitige Gattin, die man in Berlin die schönste der Miiiistersmucn nennl, aufopfernd zur Seite stand. Trci Kinder in jugendlichem Atter gaben dem glückliche» Familien leben Inhalt und Freude. Tie lange Krankheit des Ministers hat naturgemäß zu der Notwendigkeit geführt, an einen Nachfolger aus seinem wich tigen Posten zu denken. Man glaubte eine Zolllang, aus einen Militär verzichten zu können, weil Herr v, Budde in strategischer Hinsicht aus Jahre hinaus alles getan hat, was überhaupt zu tun ist, wahrend man sich von der Tätigkeit eines besonders begabten Technikers GnIeS versprach, Aiigeiiblicklich scheint man aber doch wicder mehr an einen General zu denken. Wie die „N. G. E" hört, werden als Kandidaten genannt: Generalleiitncint v, Bestler. Chef des Ingenieur- »nd Pionierkoips, und Generalleutnant z, D, v. Schubert, der früher ebensalls den Verkehrstruppen angehörtc und zuletzt die Eiienbahnbrigade kommandierte. General v, Beselcr, ein Bruder des (noch nicht nobililierten) Justtt- niinisters, ist einer der hervorragendsten Offiziere des Heeres. Er kam bereits für die Nachfolge des Grasen Schliefsen als Chef des Gencralstabes der Armee ernstlich in Betracht, ist von eminenter Arbeitskraft und stiller, aber leidenschaftlicher Betätigung für Re Sache, in seiner Art, sich mitznleilen. dagegen äußerst zurückhal tend. Generalleutnant Konrad v. S ch u b e r t hat eine vorzüg üche Karriere gemacht, wobei mit ins Gewicht fiel, daß er ein Schwiegcisohn deS Freiherr» v. Stumm-Halberg ist. Den Adel erhielt er erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit. Exzellenz v. Schubert war schon als Nachfolger des Ministers v. Thiele» in Aussicht genommen, solange noch zweifelhaft war, ob Herr Znr Marokko-Konferenz. Aus guter Quelle verlautet der Inhalt der G e n e r a l a k t e der Konferenz. Tie Generalakte erklärt einleitend, daß die an der Konferenz beteiligten Staatsobcrhäupler, weil die Ordnung, der Friede und das Gedeihe» in Marokko nur nach Einführung von Reformen herrschen können, die aus dem drei fachen Grundsätze der Souveränität des Sultans, der Integrität . ., icincs Staates und der Gleichheit der kommerziellen Behandlung I kam 8' 2 Uhr. Schleunigst ließ ich anspannen und rcinicyen wuroe. Lteioiwers lzran v. EMnoerk, eine eveiilo ener gische wie ehrgeizige Dame, wäre, wie man sagt, schon damals gern in das Ministerpalats in der Wilhelmstraße eingczogen. General V. Schubert ist z, Z. Mitglied des Hauses der Abaeord- itt ihm aber noch nicht geschlom ibm aber noch nicht geschloffenen nrlrn. Als dritter des mt Kreises der Kandidaten wird der Landrat deS Kreises Teltow v Stube »rauch genannt, der bei seinen Vorgesetzten, bis zum Kanzler hinaus, einen großen Stein im Brett hat und beim Kaiser sehr beliebt ist. Grubenunglück und Auch'tand in Frankreich: Das Pariser Amtsblatt veröffentlicht die Ernennung der Bergleute P^r u v 0 st und N « m y zu- R i > t e r n d e r Ehren legion. Sie haben, so heißt cs in der Vekannlinachung, Be- wcste einer außergewöhnlichen sittlichen Kraft und einer be- merkenswerten beruflichen Tüchtigkeit während der Kampf- und Leidcnstage abgelegt, die s-e und ihre Kameraden in der Tiefe deS Schachtes von, Courrisres verbrach! haben. — Tie neuen Ritter der Ehrenicaion sind guter Dinge und liegen völlig an- gcklcidet aus ihren Betten, Direktor Laveurs überreichte »dem 200 Frcs. Der Berichterstatter des „Berk. Lok,-Anz," sendet «m Stimmungsbild -vom Schauplätze des Unglücks, aus dem die große Beliebtheit, deren sich auqcnblicklich die Deutschen dort erfreuen, erhcIU^„N-och Lcoeade in Schacht 4," Diese Meldung H - > HM