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»o wirklich sehr? Hille. chillsi Du nicht weiter erzählen? »Doch, das «ltereMert r „ . 'Ich stell« mir vor. daß Fräulein Johanna eigentlich lehr schroff und zurückhaltend jeiy tan« . . " ..Äder <sleph...t!" „Und mochte gerne wissen. wie Tu hns angeslellt hqn. um sie Dir io geneigt zu machen!" »Ich Imbe sie lieb . . »Das ist kein zwingender Grund! Ändere Menschen können sie auch lieb baden. oh»e daß da» Eindruck aus Fräu lein Johanna macht. ,.Du 'cherzest wohl! Wie kannst Du so reden ?" »Ich — bitte um Verzeihung! Ich bin wirklich heute nichl gtinz zurechnungsiahra. Ich habe offen bar Launimuier zu «ehr beneidet!" „Warum denn ;'" ./Dem fällt die vielte zu. okoe daß er sich weiter darum bemüht." ..Geh', er verdient gar keine Liebe! Ich habe ihn ure leiden mögen. Die arme Etiwbelh io zu kränken!" »Das versiebst Du nicht! Selbst wenn man zurückaesioßen wird, ist die Liebe »och immer Seligkeit!" .Iovanna. die Wenvenberg »ich! iah. weit sie sich au Claudias andere Seite ge schmiegt Halle, lauschte doch seinen Worten mit einem innerlichen Beden, das sie sich nur -u gut erlläreu konnte. Sie wuvie. was er ihr sagen wollte, sie kannte den Sinn alles siea. was die unbesangene Claoia nicht verirand. Aber eS waren wobl wieder nur rasen, und es war unrecht von ihm, Claudia eine Komödie vorzuspielen. Eine lange ,auj« entstand, dann meinte Stephan leichthin: »Deine Idee ilt übrigens gar nicht io übel. Claudia! Wenn ich wirklich einmal kommen dürste, um Euch etwas vorzuleicn? Es Müssen ja nichl gerade meine unsterblichen Werke sein." »Doch, doch! Ich möchte wirklich gerne wissen, wer Du bist! Lab uns in Deine Seele schauen!" „Du wirst enttäuscht sein, fürchte ich!" sagte Stephan mit einem Seufzer der llngeould. Wie er irch auch bemühte, Johanna zu fehen, die hochgewachsene Cousine verdeckte sie ihm immer wieder. Eder versteckte und duckie sich Johanna so? Er wäre gern aus die andere Seite und neben Johanna getreten, aber der Gedanke, dah er sie >a doch das letzte Stuck des WegeS sur sich allein und Gelegenheit zur Aussprache haben werde, beruhigte ihn immer wieder. Bei der Giselastrabe fedoch sprang Johanna schnell aus den eben abgehenden Traindahmvagen aus und winkle dem verblüfft Zurückbleibenden nur noch ein übermütiges Adieu zu. Wendcnberg wollie ihr Nacheilen, dock Claudia hielt ihn zurück. „Latz sie nur! Sie fährt immer Vas letzt.- Stück zu ihrer Wohnung allein heim. Und ich glaube, das ist beider, als wenn ein junger Ruter sie heimbringen würde." „Wie weise Du bist!" sagte Stephan bitter und bih sich aus" die Lippen. Dann machte er aber gute Miene zum binen Di:e! und forschte wenigflens Claudia gehörig über alles aus, ivaS er vo« Jo hanna . chen wollte. Claudia ging nur zu willig aus dieses Thema ein. Ihre ganz« Seele gekörte diesem Mädchen, dieser ersten Freundin, und sie schwärmte von,Johanna, dag eS Stephan immer wärmer ums Herz wurde. Der Weg vis zu dem Haufe, wo Hergers wohnten, wurde ihnen beiden zu kurz, und sie sprachen »och so lang« vor der Türe des Vorgartens über Johanna, däb der alte Bediente deutliche Zeichen von Um- geduld gab. Taten die zwei nicht wie ein Liebespaar? Und konnten kein Ende finden, sind daöei ipr... sie nur von „der Stainer", die doch nicht mehr war. als eine Art benhlier Aus'. . llehrerin des gnädigen Fräuleins. Ja. Bediente haben einen sehr regen Sinn für allerlei LlandeSunterichiede! Stephan Wendender^ befand sich in einem seltsamen Ausruhr. Er hatte sich in der letzten Heit redlich bemühi, Johanna zu vergessen. Ihr Brief war doch gar zu un. motiviert graustzm gewesen. Trotzdem hatte Stephan sich noch einige Male dazu ver leiten lassen. Johanna aus dem Wege zur Stadt »zu ällig" begegnen,zu wollen. Johanna hatte jedocki seine Absicht immer wieder sehr aefcksickt vereitelt. Sie war in ein Haus getreten oder in den nächsten Trambahnwagen eingesiiegen. wenn dieser tt.ch mch in ganz entgegengesetzter Richtung bewegte, als jene, die das Mädchen früher verfolgt hatte: kurz, es war nicnts auszurichteu gewesen. Stephan hatte sich dann ernstlich bemüht, die schöne Sängerin zu vergessen, und Halle eS in diesem Bemühen auch schon ziemlich weit gebracht, wie es ihm schien: da ivarj der heutige Abend alle diese festen Entschlüsse wieder über den Hauien wie ein schwankes Kartenhaus. Er schalt sich selbst dumm. toll. :entimenral. und was der unangenehmen Epitheta mehr sind, aber noch nie war ihm das Mädchen so reizend erschienen, wie heute, da sie feinen Blicke» stundenlang batte itiühalten müssen. 8. Kapitel. Trotzdem Ladurner nachmittags nur dann sein Atelier verlieb, wenn er zu Kirchner oura. um dort 'eine Studien nach der goldenen Gustl sertigzumialen. so hatte er Hergers Besuch doch versäumt und fand nur seine Visitenkarte an der Tür stecken, als er einmal abends heimkam. Er hatte die Absicht, noch einmal an einem ll. V.» ALend tcilzunehmen. in der Hoffnung, Hergers dort zu treffen. aber Dr. Runzel wollte nichts davor: Horen, noch einmal hnizngehen. Es sei langweilig gewesen, und wenn man chuer geselligen Bereinigung ichon einen so l-erausfordernden Titel gebe, so solle man ich danach benehmen und Air das nötige Amüsement sorgen. Solche Namen seien über haupt ein Unsinn und nur eine Bor'viegeluirg falscher Tatsachen. Einmal, vielleicht vor zehn, vielleicht auch ovr Hunden Jahren wären wahrscheinlich ein paar tolle Künstler darr beisammen gewesen und da hätte dieser Name gepabr, aber jetzt seien nur alte Philister dori vereinigt und junge dumme Windbeutel, wie dieser Ilinkovic. Dr. Runzel war überhaupt 'ehr mißmutig seit dem Abend in der An. Die blonde GM war fortgesetzt lehr schnippisch gegen ihn und verbat sich cnegisch seine Anwesen- -SU- btil. da die Kreunde die Abs» Slinglamps ansehen zu wollen, und zuckte stets spöttisch mit auffchlua. Zu Kirchner sagt« sif einmal, als Runzel noch nicht da war: „Er is a Patzer und tznn »,!. oder re>n gar nrr! Nnsereiner kennt li' schon aus. wer was kann oder »et. Da schauen «s die Leinwand uom Herrn Ladurner an — die kunnt er in n Glaspalast schick ». wie s da siebt. Ader der' Herr Doktor, der kritzelt nur und dann löscht er's wieder aus. und dann macht er wieder a paar Strich, und so geht dos fort. Aber reden tan» er und 's Maul vollnehmen tut er a. Wenn man ihn reden hört^ meint man Wunder, was er kann. Aber so sind viele! Sie sind auch mit'm Mund sleibiger als mit di« Hand'! Aber mich geht's ja nix an!" Kirchner war in der Tat nicht sleibig. Es fehlte ihm der Zwang des verdienen- mussenS. und es machte >bm viel mehr Freude, hinter Ladurners Staffelet rauchend m e»»em bequemen Lehnsessel zu liegen und zuzusehen, wie es dem Ireunde slott von der Hand ging, als selbst zu arbeiten. Daneben machte er sich wohl manchmal auch und »war ganz sprungweise an jeine eigene Skizze. Er hatte viel Talent, experunentierte «vor stets, begünstigte bald diese, bald jene Mmweffe. und kam so zu keinem rechten ge deihlichen Vcrfchreiten. Zum Glück warf das Geschält, das Kirchners Vater und ern älterer Bruder betrieben, sehr groben Vorteil ab. und daneben war der Maler noch durch das Erbe eines alten Oherms pekuniär vollkommen sichergestellt. Er verschwen dete auch durchaus nicht, sondern kaufte sich nur ab und zu ein neues schönes Möbelstück oder einen echten Perserteppich, oder er machte eine kleine Reise, um in fremde» Galerien zu »lernen", wie er behauptete — in Wahrheit aber genoß er sein Leben auch auf Reisen in mehr oder minder grobem Nichtstun. Mit Runzel war er einst aus einer Fußwanderung in Oberbavern auf merk würdige Art bekannt geworden. Kirchner war in dem herrlichen ..Oberlandl". das er ungemein lieble, vo» See zu See gegangen und hatte sich endlich am Eibsee häuslich niedergelassen. Die Luft war hier so kräftig, so iüb von dem «Duft der blühenden Berg- Halden durchzogen, so würzig und nevoenberuhigend: stundenlang konnte Kirchner im Mahn oder an den Wern des Sees liegen und in stetem neuen Bewundern aus die Zug- spitze und das Wellersteingebirge schaue», ohne dieses Schauens milde zu werden. Ob die Sonne über die zerklüftqzen Wände lsiiislimnierte. ob Wolkenschattcn oder leichte Nebelschleier sich in die Schrunden und über die Zacken breiteten, stets war der Anblick dreier starren Wände, die ohne Vorberge jäh vom See in die Höhe steigen, überwältigend grobartig. An einem besonders schönen Tage hatten die Postwagen und Eauipogen von Partcnkirchen-Garmisch zur viachmittagSzcit eine grobe Menge Gäste, meist Nord deutsche. zum Eibsee befördert. Unter ihnen auch Dr. Runzel. Er schien aber niemand zu kernen, sondern setzte sich abseits an einen Tisch, zog sein Skizzenbuch heraus und zeichnete eifrig. Einige Damen aus Bremen, die in der Näh« Kirchners sahen, fanden das be- sonders interessant und vermuteten in dem Eifrigen sogleich einen Münchener Maler. Wer weib. welche interessante Bekanntschaft man da machen konnte! Tenn der Nimbus Münchens als Kunststadt ist so grob, dab mancher naive Fremde sich das gut« Isar- Athen mit lauter Stucks und uhdes bevölkert vorstellt. Die Damen waren in demselben Irrtum befangen und beschlossen, einen kleinen Feldzug gegen den fremden Maler zu beginnen. »Ach. wenn eS nun S—kuck wäre? Oder Böckliu?" flüsterte die eine, jüngste, wurde aber von einer der älteren Damen mit grober Wichtigkeit eines Besseren be lehrt: »S—tuck sei nicht blond, wie dieser Herr dort, und Böcklin lebe in Italien — nein doch, er sei schon ges—torbcn!" Das war .zwar etwas entmutigend, aber schließlich machte daS doch wenig: man lernte eben einen anderen Münchner Maler kennen. Kirchner, den die Damen in seinem Lodenanzua wohl für «inen harmlosen Touristen ansahen und nicht weiter beachteten, vergnügte sich über die Maßen, während er diese Unterhaltung belauschen konnte. Schließ- lich wurde die jüngste und hübscheste der Damen aus den vermeintlichen Münchner Maler abgesandt, um durch ein schlaues Manöver seine Bekanntschaft zu machen. Sie sing es auch ganz diplomatisch an. indem sie tat, als müsse er die Gegend besonders gut kennen, da er sie doch „porträtierte", und indem sie nach den Namen der einzelnen Bergsvitzen fragte. Der Fremde gab auch bereitwillig Auskunft, lieb sich zu dem Tische der Damen hinüberlocken und erzählte dort bald mit grober Geläufigkeit die interessantesten Ge- schichten nom Münchner Kunstleben. Er war oder schien wenigstens sehr einaeweibt. und Kirchner fragte sich immer wieder: „'Wer ist denn dieser Kerl, der so tut. als wenn er mit allen unseren Größen aus Du und Tu stunde?" Als zum Schlüsse die Damen baten, daß der Fremde sich ihnen nennen möge, sagte er geheimnisvoll lächelnd: .,Ia. wenn Sie das nicht erraten haben, so ist es besser, ich bleibe inkognito!" und lieb sich durch keine Litte erweichen, sich vorznstellen. tSortfebung folgt.» cht anssprachen, ihren Bruder wieder einmal bei «in«« Sie nahm auch den Doktor als Maler gar nicht für voll den Mundwinkeln, wenn er sein großes >Srizz«nbuch 8kliU - Lclisnüsu. Kskmi-kiMiiiig sm 7. Opkll. : Llsltt. Kufrllg8lu«-m slk Ltag. ffvcsi). — zVsIllpi-omvnsckön- u. IVsilivIiien-Xolaniv. Ttü-vrsmw- ^ lrc>L>o: K« n«lttr-5.vl>nn«»r»a. 1'>Az,h>ui-.zäi-ez-!s: ,4n»1 5»c>kinn,I»o I. Linoleum, dezter küttdoäeribe!^ Lür Hwwor. Xomüore. Iröppen etc., 2VV vi» SlLtldrLllll L 2.50. Z.4Ü, 4,vo. 4.60.5.25 d>8 6.75 rot, rr^ün, «rau ei« kvürvvkt ä 2.75. 3.00. 4 K. Oi°Lvit von 5,25 dl5 7 18., j vonständig Noirs unö jvlLiü von 6 Im 12 L!., s .Iardc7.Mu'stcr. Luiüvk.^es>et«»e Kloster und Uesler IV iiiiter s»lvls. Iziiiuleuittlüulei' in E Breiten in 5 Grvizen Au: Wiwich Uedeuialuiie des LegenS durch eigene Leute. 1 ^»8kllü1r IsM 13. Villigfslk Letiffsbskl-aft clen Oessnv/Äk^I O»»" mit Lsugga» »a» tatlirirlt. Lol«,, LririuiLodI». Not» «to. lvionrir l'ljlls, onesrlen-t.^btsu ca v>.». »a Ig»>-->a<1t,5»tri n , so. s^ruoksolnli« rctülilv in viellei- ligenAus- sndniiigen f. Zimmer u. Straße, ständig circa 10« Stück zur Auswahl. Besuch ».Ans- wahl'eiidnng bereitwilligst mit und ohne Polster, s.Ziwrn DieIghrvorrich- tinig läßt sich auch a» voidau- denen Stühlen anbei »ge». lireiüeM'4ktfi'hr.. tinillilcerüil-r Katalog gratis in uner reichter Aus wahl enipf.die > Spezials sabrik HI«-Ii.^>»u„«-.Th6randtec j Str.Tll. TelüzW. Kot grot's. Slrasienb.i Rote t. inic Nr. 22 Poitplntz Plane». Haltest.:Hvheii;oller»ffr. s ve»»z«,-N»z,d»«i.zTerr». kevio.lr«». ! Infolge der milden Lage lZächs. Nizza) zu ki1i1ija1i!'8l(nr6N bc'onders geeignet. Kille HIIM Klsque - Me 4 „ 0», 12 engl. r>. kranr. 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