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sab. teilt über den Unfall folgende» mü: Ich fuhr hte Marie Pcpa in dem Zuge von Zwittau »ach etzten Waggon dritter Klasse sab ich mit meiner . nur uns Hohenau näherten, sümten ich und di« anderen Passagiere zu unserem Schrecken, daß der Wagen zu stampfe» begann. Wir waren uns sofort belaubt, das, sich etwas Unvorhergesehenes ereignet habe. Der Passagier«, die tüchtig gerüttelt wurden, bemächtigte sich grobe Aufregung. Die Fenster und Türe» klirrten heftig: di« Qual der Ungewißheit dauerte einige Sekunden, dann begann sich der Waggon langsam, no< in der Fahrt. zur Seite zu neigen. Aller Reisenden hatte si< lähmende- Entsetzen bemächtigt. Man hörte im Waggon trotz der Gefahr keinen Laut, reinen Hilferuf. Irgend jemand zog di« Notieme. ES gab einen tüchtigen Ruck. Jetzt mußte daS ie an mich und wollte gute Position sichern. . uns möglichst tief und überdies stemmte ich den Fuß gegen eine Bank, erwarteten wir das Kommende. Da fühlten wir zu unserem Entsetze», wie der Waggon stürzte. Wir wußten, daß er über den Bahndamm binabkollerte. Unser Schicksal mußte sich im nächsten Augen blick entscheiden. Der Waggon lag nun still. Wir hörten, wie die 'Zensier zersplitterten, wir fühlten die fallenden Gepäckstücke aus unS stürzen, doch >vo wir laden und wie groß der Umsang deS Unglücks war, dessen war sich keiner bewußt. Durch die noch ganz gebliebenen Scheiben blickte der Mond. Das Licht am Plafond war erloschen und alles in tiefes Dunkel getaucht. Wir wußten nicht, wo oben, wo unten war, wo sich der Plafond, wo sich der Fußboden befand. Nein Laut, kein Hilferuf war zu hören. Gin« atembeklemmende Kälte ließ uns noch mehr als das Entsetzen erschauern. Wie lange wir unten gelegen, wußten wir nicht: uns dünkte es eine Ewigkeit. Du kam endlich die Rettung. Durch das Anziehen der Notleine veranlaßt, gab der Lokomotivführer Contredanrpf. Der Zug wurde fast augenblick lich zum Stehen gebracht. Dadurch riß aber die Kuppelung des letzten Waagons. Wäre sie nicht gerissen, so wäre der um geworfene Waggon noch eine Strecke weit bis zum völligen Still- steben geschleift worden, und die folgen wären weit ärgere ge wesen. — Der Ingenieur und Eigentümer der Motorensabrik Gerhard Adam, Gerhard Krauß, erzählt: Zwischen den Stationen Ravelsburg und Bernhardsthal — es tvar gegen MIO Uhr ging ich auf den K'orrioor hinaus und wollte mir eine Zigarette anzünden. Mit einen: Male fühlte ich einen furchtbaren Stoß, der sich in kurzen Intervallen noch dreimal wiederholte. Was mit mir dann geschah, kann ich nicht genau angebcn. Ich weiß nur, daß ich zur Decke des Wagens emporgeschleudert wuroe und kicraus wieder zu Boden fiel. Plötzlich ubcrkam mich das Ge fühl, als wäre der Wagaon von dem voran befindlichen abgerissen und sanfte nun durch die Lust. . . . Eine Sekunde lang Land der Wagen Ml, meine Füße aber steckten in Eis und Schnee. Wie das gekommen, war mir unerklärlich. Die Miffahrendcn — ungefähr 25, darunter einige grauen und ein Knabe — sind gleich mir von den Sitzen geschleudert worden. Langsam kam ich zur Besinnung. Da sah ich vor mir einen Manu niit blutiaer Stirn. Die grauen schrieen. Der Kondukteur, der mit im Wagen war, aber unverletzt blieb, schrie: „Um Gottcswillen, der Lastzug fährt uns nach!" Unser Schrecken wurde ein heil- loser. Ich war schon so weit bei Sinnen, um mich im Wagen orientieren zu können: und da sab ich über mir einen Lichtschein. In seiner Richtung ging ich weiter, durch den Menschenhaufen, denn ich wollte mich retten. Aber die grauen klammerten sich an mich an und wollten mich nicht loslasscn Da rief ich. man möge mich doch lassen: ich wollte erst sehen, wo wir uns befänden und eventuell Hilfe brinoeu. Dann gaben sie mich frei. Ich kam dem Lichttcheine näher: er stammte aus dem aegcniibcr- liegenden Wagenfenster. Da erst wurde mir klar, daß unser Wagen schiof lag. Ich durchschlug das Zensier und fing aus Leibes kräften zu schreien an. Dann ergriffen mich zwei Arme und zogen nnch fort. Jetzt wurde mir unsere Lage klar. Die Emp findung nach dem dritte:: Stoße, daß unser Wagen durch die Lusi sauste, beruhte auf keiner Dämchung. Der Wagen flog tatsächlich durch d:e Luft, und zwar in schiefer Richtung — nach rechts auf den 'Damm. An: Fuße der Böschung befand sich ein Wassergraben, dessen Wasser hart zugcsroren war. Auf diesem Eise batten meine Füße gelegen. ** Der Elbe-Trave-Kanal ist ciseShalb« für die ge samte Schisfahrt gesperrt worden. ** Zu einer Messerstecherei zwilchen Studenten kam eS im Keller der Löwenbraueiei zu München. Der Student der Znbichrllkunde Hans Friedrich Reumann. Leutnant a. D aus Berlin versetzte nach einem hestigen Wo,«Wechsel dem am gleichen Discke sitzerwen Studenten der Tierärztlichen Hochschule Wenzeslaus Swikalsth von Stargard mit einem grifsesten Messer zwei lebens gefährliche Stiche in den Rücken. Der Täter wollte flüchten, wurde aber verhaftet. Er mußte von der Polizei gegen das Publi kum in Schutz genonime» werden, das ibn zu lunchen drolite. ** In Seenot. Dle Leide» der Manwchaft des Danzig« Baggers „Texas", über dessen Untergang wir b-reits berichteten, schildert der zweite Maat in folgender Weile: Vom Weibnachts- tnge bi« zum 6 Januar, dem Tage ihrer Anffiichung, trieb die Mannschaft in rinem offenen Boote ans dem Meere nmber Der Vorrat an Schiffsrwieback und Waffer war am 21. Dezember er schöpft. und von diesem Doge an Ult ste entsetzlich unter Hunger und Durst Am 3. Januar starb rin Marinese»er»ianir: ein nor wegisch« Feuermann, der vollständig wobnstnnig geworden war. versuchte den Leichnam nitt einem Messer anzuschneiden, um daS Blut in einer leeren Konierven-Milchdose aliizusange». Er wurde von den übrigen Leuirn zurückgebalten, die de» Leichnam üb« Bord warfen. Der Wahnsinnige verfiel jedoch in Tobsucht »nd mußte an eine Ruderbank gebunden werde». Kapitän Minot bewahrte während der schrecklichen Tage sein Ansehen, er konnte aber nicht verbitten, daß die Mannschaft Srewass« trank. Er und der zweite Maat benenten nur ikre Lippen mit Seewasser, sie batte» nicht in der schrecklichen Welle zu leiden De» Tag vor ihr« Rettung kamen sechs von der Mannschaft überein, das Lv> entscheiden zu lassen, wer seine Kollegen irlten solle. Der Kapitän und sein Maat veisnchtrn die Leute zu bewege», ibr Vorhaben bis zum andern Tage zu verschieben: aber gleich darauf wurde benimmt, daß der Norweger, der noch immer angebunden war. geschlachtet und gegessen weiden sollte. Rur mit Maire gelang es dem Kapitän, die Mannschaft loS znm andern Tage zu vertrösten Schon sollte der schreckliche Beschluß anSaefnbrt weiden, da kam die .Mercedes" in Sicht und rettete die Schiffbrüchigen. worden, daß irr Nesdalen (Nor f or tgc sch we m m t und Menschen umgckommen sind. Die Untersuchung der Ursache ergab, daß ein mächtiger Felsen, der bei Nesdalen bis über das Wasser hinausragte, irr den Lönvari-d-See stürzte. Acht Menschen wurden verletzt unter Len Trümmern hervor gezogen, einer starb sofort. ** Im Palai» des Erzherzogs Friedrich in Preßbnrg brach ei» Brand aus. welch« sämtliche Stallungen Wagenremisen, Fouragc- kanrmern einäscherte. Die Wohmäume blieben unversehrt. -5 VLLKILLI'L OLK Monopol Nr Nrü§reieL krov'wr §Lek8SN. krovlns LeLlsLisa, 7üürin§. LömZröiek Ls-yerü. kobsi'l Viswsßs, vrescSsn, Olinistlir-nnli'»»»« 3S. Isloxr.-ädr.: Zlatonv.i§,m. — 'lolojisiou 8309 u. 7477. Vortislsn in IHpLixr lllircli ^tttomodiNum, vresdnor Ltrasss 2. „ „ Ilnvnliiu „ äu1.ttl»i>l»ll-26tt1l'nl6, 3'lu,slUirisu-8tr. 36. ^ . Alünoliv» „ ^ulom.-66K. >Vvi88, vuelttiusr LO-Lsse. Kill' 1)l)!L6 I^l116l! liAsN Ill6 ÜIMIltz IW S4,S8 III'.. SS »s «>'-> l»'.. 70 Nk.. 9V M. linLDl- kiil'Mjv. 214 HVarminKr Vsrssbiodovtliob bistvu Vvut-s Usreödös-'VVllxsii 1905 au, obns kolebo bkmjlLSN. Win voidruixs boi (Morts, boßtimmt abor bol Kauf Vorls.-uux dsr 2ll Mom Wa§su xsbüri^su Vaimlsr OoiimiisBous-ki-. uud U>,tsr-Kr., wäbrsud dis VVnrrsti-Kr. bei" VislsrunF bsr. lVrlixsloHuu^ dv8 >Vnxsu8 erteilt wird. dsdsnsalt8 Isiiito man ksiimrlsi ^nöalllun^, obns dabvi in deu Vs8it2 dis8sr beiden si8tsn, und koius L,s8t.2ablun§, olms dis Wiigsviiummsr 2u srbalton. Kur dom lubabor dorsslbnn wird dsr VVn§«;n LU8xsIi6fort. — 1)sr Vsitcüufsr mu88 bei Osserts disss Kuminer vori«>xsn ßimusu, audorv- kaNs lisüt dis öslürebtuux uabo, da88 vsrsuebt wird, Kal8ifißats und K'aeb- abuiuuxsu dsr „Vaiiutsr-iitsret;ds8" 2U verkaufen sdsr alters LlodsIIs an^ubrinFsu. vis Aiimmorn süintüeiisr VVaxsn, dis in obonxoiiannton Lerirjesn osssrisrt und vsrkankt wsrdsn jcönnsu, bosmdsn sisk in msiusn Uanden. Ick bin §srn bsisit, dsn vsrebrton lulsrossbuleu dis bslrossoudon Knmmoru ru ksulrollivrou und 2U vorisi^iorsv. Lodert Vivvo§, vmilen. MsrvöSös-Monopol. ** Es ist fetzt festgestelll wordei wegen) fünf Hose mit 34 Menschen in Bodel 25 Menschen umgekommcr Sport-Nachrichten. Radrennbahn zu Dresden. Der Umbau der Radrennbahn ist in vollem Gange. Schon kann man die Neugestaltung irr ihren Umrissen «kennen. Die Eidobriten werden I» elwa drei Wochen beendet sein, so daß dann, günstiges Weiter vorausgesetzt, mit den Zemenlarbeiten begonnen weiden kann. Das Training wrrd am 8. Avril eröffnet. Es ist >etzt Gelegenheit, einen Anteil an dem Unternehmen sich zu sichern. Inhaber cines solchen von 100 Mark haben daueindeir Zutritt zu allen Rennen nnch dem Jnnenraum. Ein Anteil von 50 Mark sichert eine Dauerkarte kür allezeit zu einem Triblineirvlatz. Anmeldungen nimmt Herr Hof- bittmacher C- Lehmann. König Johann-Straße, entgegen. Ebenso kann man jetzt schon die Anmeldung, als außerordentliches Mit glied Jahresbeitrag w Mark, bewirke». Für die Dresdner Billardspieler dürfte cs von Interesse sein, u hören, daß der Inhaber des Eofäs König Albert as s a g e ,-Herr Karl Eberhardt, den bekannten Meisterschafts spiel«, Herrn Johann TräbLr, für die nächste Zeit verpflichtet hat. die Direktion über seinen Billardsaal zu übernehmen. -o- «'«««1«, Scheffelst!. 1K. II.» für aebeime Krankheiten, -o- Schwarze, RvSmaringasse 3, beh. Harn- u. Hantlkidc» rc. «« Steinhagel» Weits.), de» 1. Dezember. Auf der Welt stell»»»« in St. LouiS «hielt die Steinhäger-Breiinriei C. König. Steinhagel», für ihre» Steinhäger (Marke: teinhäger-Urguell) die goldene Medaille. Zvllnerstraffe IS» Eingang Striesen« Skr, Tel. i, 2806. Hcchtstraffe 87. Tel. II. 2l1. Kontor u. Lag« Wölsnihstr. 1. Telephon 1, 1634. Pill»itzerstr. 11. Tel 1.3102, Wettiners«. 17. . 1.1635. freiberger PI. 4, ., 1.1735. llannstrahe 4, „ H.2257. Streklenerstr.80, 1,41'L Lronrpeterftr. 7. „ 1, 2967. Von knappe» Znfuhrcn »nieder «»getroffen: LvvlLvdS ohne Kopf. pfck « «L Pf mir Fleisch, ausgeschnitten . . t 1U. «V ll. Ol- L 1. ohne Kopf. vfck „ «L Pf nur Fleisch, ausgelchnsiteii . . »1U. OV il. Ov t l« (Helgoländer) pfck »L Pf mittelgroß 11^1» vv H» 8vdvllh?oh, «wtz ohne Kopf, im ganzen . , ohne Kopf. mir Jlrisch, ausgeschnitten iLkvIlLvhsv kkö. 8« kk. ansgcschnitteil Psd. LVK Pf. la. Lkkarplor» li<l. SO ki Wen» Fische gefroren sind, dann dürfen sie nur in kaltem Wasser wieder aufgctartt werden. ir Freitag den 3tt. d. M. nachmittags 4 Uhr gelangen SK Ib as« amerik. 4e»»kel, « Iii8tvn OeI«ar«Naea, Ilo-en lt, ai«et>vlltl»»eli, 1 Po len «uel». I.aelis, S L»>. ültseliliont«, IO Xlr. I», e»88e»»«e>ei» mit Zucker, 7 I4i8toa I.tmdu»8er 14«»>e meistbietend zili Versteigerung. I»aa> »e.'fer, städtischer Verkaufsvcrnlittlec. . ... M. 3S kk. kkü. 30 >i. SS kk. 8. LI«v«>vi'8 Lromor LSlsontoäor bkLts LeLrsidLöäer seit 30 ckabren I»ena«»t umt «eltboi lilrmt alo -------------- Ilekerall ra Kaden. LI,:n verlanxs ausärlielrliclr: 8. irneOer« »remve «ärseokeÄer, rrorl riols intnelei'wei-ltMe kkaohahmunxov unter üdn- liclior öeroiebnunx im Vsrksdr siuä. Treffe Freitag de» 8V. Transport der vorzüglichsten Jannar mit einem großen HucklWIe zu Fmbtrs. Beginn deS 56. Schnljahres am 1. Mai. Kursus dreHälirig. Krnndl'che Ansbildmig in allen Zweigen der Handclswissenichatt. Tic Anstalt nmimt außer HandelSlehrlingen auch Schüler zu ganz tägigem Unterricht auf. Anfragen und Anmeldungen nehmen entgegen n ««»!>. Ktnlii-. AsiNlor, Vori. d. SchulausschusstS. Direktor- westprenßische Holländer, sowie 8i»iiin«r1k1il»l8oio vallea ein »nd stelle dieselbe» »nter weitgehendster Garantie zu billigsten Preisen bei mir zum Verkauf. ».»»MBL!», lkrsor kkolsssr. «»»»roolivr 4 mt I, 8«S. älimHiker Ililtlivisli-VerliSlik. TreSden-N. Fernspr. Amt II, 220. Dienstag den 24. 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