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14 J. F. Radinger. einer Kolbengefchwindigkeit von etwas mehr als 2 Meter per Secunde entfpricht. Aber auch 120 Touren (2 4 Meter Kolbenweg per Secunde) Tollen ihr anftands- los auferlegt werden können. Der Dampf hatte fünf Atmofphären Druck als Grenze, und die Mafchine war 20- bis 30-pferdig benannt. Nach Abfchlag der Kolbenftange (50 Millimeter Durchmefler) bleibt die freie Cylinderfläche 710 Quadratcentimeter. Das Einftrömrohr befafs 80 und die Ausftrömung 100 Millimeter Durchmeffer, was i/ l4 und % der Kolbenfläche ent fpricht. Fafst man diefs in die Formel = C v, fo gibt fleh bei v = 2 Meter Kolbengefchwindigkeit die Einftrömconftante C = y 28 , ein felbft für hohe Fül lungen ganz ausreichendes Canal-Querfchnittsverhältnifs. Die Dampfvertheilunggefchah durch eine Kolbenfteuerung. Das U förmige Gehäufe war feitlich des Hauptcylinders mit feinen zwei getrennten Dampfwegen an delfen beiden Enden angefchraubt und der geftreckte Steuerkolben, deffen Grundform durch die Rotation eines gewöhnlichen Mufchelfchiebers entftand, und der mit Selbftfpannringen gedichtet war — wurde durch das einzig vorhan dene Excenter bewegt. Die Excenterftange griff aber nicht direct den Kolben- fchieber, fondern aushebbar den aufrechtflehenden Arm einer oscillirenden Welle an, welche näher demCylinder den eigentlichen Steuerhebel trug. Die Welle lief noch quer unter dem Hauptbalken der Mafchine hindurch, und formte auf der vordem Seite (fern vom Dampfventil) einen verdickten Kopf mit dünnen Bohrun gen für einen Handhebel, mittelfl welchem, wenn eingelleckt, fleh die Mafchine von Hand aus Heuern und in Gang bringen, aber auch rafch abftellen liefs. Sowohl das Ein- als das Ausftrömrohr fchloffen, erftes oben, letztes unten in der halben Länge an das Rohrgehäufe. Oben fl and noch diredt am Dampfrohr der riemenangetriebene Pickering’fche Regulator, welcher mit dem bereits von der Parifer Ausftellung her bekannten Glockenventil die Dampffpannungbeherrfchte, und aufserdem ein einfach conftruirter Dampföler von luxuriöfer Form. Der Dampf kam nun von der unter dem Fufsboden geführten Leitung durch ein Vertical- rohr nach aufwärts, zog durch ein normales Einflrömventil mit horizontaler Spindelachfe an ein hochgelegenes Knie — welches oben den Pickering-Regulator trug — durchzog dann aufsen feitwärts des Rohrgehäufes einen. Längscanal, der an beiden Enden der Dampfwege dem Cylinder gegenüber mündete, und fand in diefenje nach dem Stand der Steuerkolben den Weg. Die Ausftrömung griff im Innenraume des Steuerkolbens Platz, welcher fortwährend durch das mittlere Abfallrohr mit der Atniofphäre in Verbindung ftand. Durch diefe Anordnung wurden die Dampfwege kurz — denn die Entfernung von Cylinder- zur Steuerachfe mafs nicht mehr als 350 Millimeter, die Schwierig keiten des fonft complicirten Griffes waren umgangen und wegen der durchwegs runden Arbeit ward die ganze Ausführung leicht. Der feitlich in der Cylinderachfe angegoffene Hauptbalken war feibftver- ftändlich für die Führung in Einem gebohrt und enthielt vorne das Kurbellager. Diefes war völlig gleich dem hinteren Schwungradlager unter circa 30 Grad fchiet gefchnitten und einfach zweitheilig ohne Einlagkeile, aber mit überfchnitte- nem Deckel hergeftellt. Die Mutte rn der vier Deckelfchrauben ftanden durch Klemmfchrauben fixirt. Die Lager füfse zeigten jene bei uns fchon lang verlaffenen und bereits ungewohnten gothifchen Formen, welche auch an den anderen ameri- kanifchen Mafchinen auftreten und unterftützt durch eine Rococomalerei für fchön gehalten werden. Der Seitenbalken war noch in der halben Länge (am Ende des Führungs- cylinders) durch einen unterftellten Fufs geftützt. Der gufseiferne Kreuzkopf erhielt die 50 Millimeter dicke Kolbenftange in gewöhnlicher Weife conifch eingefchliffen und verkeilt; vorne bildete er eine Gabel, welche mit durchgefteckten Bolzen den Kopf der ganz normalen Schub-