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«-fe» Blatt «Kd de« Leser» von Dreßde» vud aw läge vorher bereit» al» Ab-nd-Ausgabe zugestellt, während e» die Post.Abonnenten am Morgen in einer Gesamtausgabe erkalten. verligrgedMin «biliar«»«»»»««»—»«< «e«na ,wtimaN««r üutnl-mla t>unb »»irr« Bote,, >«»«»»« und »»»^»« a» Lon»- mit Montaa« nur euimab » Mt. »0 »t, LurL antwärliar »om- mniionLrr » «Ibrr- » «k ,o B« Bei einmal t,ri Suftelluna durch di« 2ok»Mt. (»dneveOellaeid». im «u». land »tt «»iivrechrndtm Sutcklaa«, ?!achdr»italler «rtikl u, Onamal- Mitteil»»«m mir mil deutlicher O u e 11 e u a n, a b «l.Dredd. Rackr. "j .ulinsi,, Siachtrüali»« L-norar- »uivrüch« blriben uuberucklichtiat: imvulamte Rauuilrivie wrrde» nicht aufdewabrt. Lelearamm-Idrelir: Siachrtcht«» »resse» EbegvLrrrSeL 18LV Verlag von Kiepscti L Reictiardt. ^älll'Ül skillL!' I-LllkfüIkLsLK. ^Üol! IV Lik? Anresgen-cack. «imadme von Ankündtaunaen di« nachmittaa« » Ukr Sonn u.in Seirna,« nur Manenstrah« W von Ii di« V,l Ubr Die livattioeGruno »eile (ca. S Silben! 20 Lsg,. An kündiaunaen aut der Pnvntieiic Zeile 2« Lla l die 2ivaItiae Zeile alL „irw aelandl' oder aui Teriierte so Pi» In Nummern nach Sonn- und Scier- laaen I- bcz Lipaliiae Grundzeiten so. « bez « und so L'r »ach be- ionderem Larii AuSivdriize l'lui. träge nur gegen Lorausdezal'lung. iüeiegblütler werden mit to Pf,. berechnet Kernivrechanschlutz: »ml I Ne. U und Nr. LOS«. »tUIxnt«» spurte ^vubvitvn. 2« 2«. «r. AIS. Neueste Draktberichte. Hvfnachrlchten. Laiidtaa, Peisonaloeränderiiiigeii im Forslfach. Boaenschützeii, OttSkraiikeiikasse. „Juiigffau von Orleans". Liedelabend. Leipziger Schillertest. »Nvilecka - Pivzeß. Neueste Drahtmelduugen vom 11. November. Neu«»Palais. DaS beute vormittag auSgegebene Bulle- tu, über dal Befinden des Kaisers lautet: „Se. Majestät dem Kaiser und König ist der gestrige Spaziergang gut bekommen. Die Wunde ist von gutem Aussehen und beginnt, sich zu ver kleinern. Dr. Leuthoid, Dr. Moritz Schmidt, Dr. Jlberg." Neues Palais. Der Kaiser hörte gestern nach der Frühstkickstafel weiter den vor der Tafel nicht beendeten Vortrag des Chefs deS Marinekobinetts. Zur Abendlafct waren keine Einladungen ergangen. Berlin. Eine heute eingegangene telegraphische MAdung des Kaiserlichen Gouverneurs von Deutsch-Südwesta srika besagt, daß Hauptmann v. Koppy am 1. November mit einer kleinen Abteilung Warmbad erreicht und die Stationsvorräte in takt vorgcsunden hat. Der neue Sammelplatz des Feindes ist unbekannt. Schwierige Wasser- und Wcioeverhältnisse machen größere Operationen am Schauplätze der Unruhen gegenwärtig unmöglich. Die Verbindung mit Warmbad ist durch Witboi- Patrouillen hergcstellt. Berlin. Die Scknellmotoren der Studicngesellschast für Zchnellsahrten wurden heute in Maricnfclde vom Minister der öffentlichen Arbeiten, dem Kriegsminister, dem Staatssekretär Äraetke und dein württembergischcn Verkchrsminisler v. Soden besichtigt, die eine Schnellsahrt von 20V Kilometern in der Stunde beobachteten. Berlin. Vom 1. Januar ab wird eine teilweise Fusio nierung des Ernst Keil scheu Verlages in Leipzig mit der Verlagsgeiellschast August Scherl-Berlin l„Berlincr Lokal-Anzergcr. „Die Woche", „Der Tag". „Vom Fels zum Meer", «Die weite Welt") in der Weise stattsinden, daß auch das seit 50 Jahren bestehende Familienblatt „Die Gartenlaube" von dem Verlage der obengenannten Journale übernommen wird. Truck und Verlag der „Gartenlaube" werden wie seither in Leipzig verbleiben, ebenso wird der Verlag der Firma Ernst Keil Nochsoiger unverändert fortbcstchen, wie denn auch die rcdak- lionelle Leitung, abgesehen von dem Rücktritt des bejahrten Herausgebers, dieselbe bleiben wird. Berlin. Die SchristietzeiSfrau Winteistein, deren Mann sich in der Lungenheilstätte von Beelitz befindet, erhängte ihre drei Söhne im Atter von 7, 6 und 4 Jahren und stellte sich der Polizei. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meldet auS Sofia: -bas KricgSmintsterlum verfugte die Entlassung der aus gedienten (Soldaten, die infolge der gespannte» Lage über den scvt'mber hinaus unter den Fahnen zurückgrhalten worden waren. München. In der Kammer brachte Abg. Müller- München sSoz.j die Vorkommnisse im Münchner Kadettenkorps aus der letzten Faschingszeit zur Sprache. Der Kriegsminister erwiderte daraus, die Vorkommnisse im Münchner Kadettenkorps leien ausgcbauscht. In früheren Jahren war es den Kadetten gegattet, an den Faschingstagcn von früh bis abends außerhalb der Anstalt zu bleiben. Diese Erlaubnis führte zu Ausschreitungen, die den xommandcur in diesem Jahre vcranlaßten, die Erlaub nis einzuschränken. Daraufhin war eine Kompagnie ärgerlich, und die Zöglinge dieser hielten sich von den Vergnügungen inner halb des Hauses fern und gingen unwillig und unwirsch umher. Der Aussichtsossizier traf einzelne Kadetten bei dem verbotenen Raucben im Zimmer. Der Kommandeur stellte den Antrag, die besonders hcrvorgetretencn Zöglinge aus dem Kadettenkorps zu entlassen, und zwar handelte es sich um zwei Söhne von armen Witwen den Sohn eines Hauptmanns und den Sohn eines Gutsbesitzers Von einem Einfluß hochstehender Persönlich keiten aus die Nichtgcnehmigung des Antrags aus Entlassung kann keine Rede sein. Paris. Gegenüber den Meldungen italienischer und ffanzö- sucher Blätter erklärt der .Matin", daß Lvubet erst im nächsten Jrülpabr und zwar wahischeinlich in der zweiten Hälstc des April de» Besuch König Viktor Emouuels envideru weive, Paris Ein von Lvubet unterzeirbnetes Dekret des Marine- mininers entkernt die Nonnen aus den Maniiesvitäleru. da sie sich nicht mit der Krankenpflege, wohl aber mit der materiellen Verwaltung beichäitigt hätten. In dem Bericht des Marine Ministers, der die Maßnahme dieser Eutlernnug begründet, ausgefübrt. daß die Nonnen entgegen den Leitung der Vorratsmagazine an sich gerissen, sich jeder Kontrolle entzogen und außervem Mißbräuche begangen hätten. Pa-ris. Der nächste Ministerrat wird schon morgen stattsinden, weil die Regierung den vom Senator Berard ern- gebrachten Zusatzantrag beraten will, nach dem diejenigen Per sonen, welche das Gelöbnis des Gehorsams und des Cölibats abgelegt haben, keinen Mittelschul-Unterricht erteilen sollen. Paris. Eine Meldung der „Agenee Havas" aus Kap Hai'tien besagt, daß der beim Kam pse gegen Jiminez unter legene Präsidentschaftskandidat General Grl sich nach dem deut schen Konsulat begeben habe. Rom. Der „Popolo Romano" schreibt zur Erkrankung Kaiser Wilhelms: Wenn es sich auch nicht um eine ernste Sache handelt, rief die Nachricht doch einen lebhaften und schmerzlichen Eindruck hervor, da der Kaiser in Italien sehr populär ist und sehr bewundert wird wegen seiner hervorragenden persönlichen Eigenschaften, wegen seiner Sympathien für unser Land, und weil er mit Recht als eine Hauptsäule des Friedens- iempels angesehen wird. Das italienische Volk wird deshalb mit großer Freude die Nachricht seiner völligen Wiederherstellung vernehmen. Rom, Giolitti ist heute vormittag nach San Rossore abgereist. Er wird den Tag über im Königlichen Schlosse ver weilen und morgen hierher Iurückkebren. Konstantin opel. Der österreichisch-ungarische und der russische Botschafter haben gestern im Aufträge ihrer Regierungen von neuem aus sofortige unveränderte Annahme der Mürzsteger Reformforderungcn beim Minister des Aeußcren gedrun- gen. Es ist in bezug darauf eine kurze Erinnerung überreicht worden. Die Gerüchte, daß eine Note mit bestimmter Frist für die Annahme der Forderungen oder ein Ultimatum ergangen sind, sind unbegründet. Sofia. Anläßlich der Anwesenheit des deutschen Militär attaches Majors v, Leipziger >n Konstaniinopel in Sofia fand gestern im Palais ein Diner statt, an-dem auch der diplomatische Vertreter Deutschlands und das Personal der Mission leilnahmen. Washington. Der amerikanische Geschäftsträger Powell teilt in einem Telegramm von gestern nachmittag mit, daß die Lage in San Domingo äußerst erregt ist. — Noch einer Depesche aus Domingo ist die Entsendung deutscher Kriegs schiffe dorthin deshalb erfolgt, weil die Regiernngstruppen kurz- sich an der Nordküstc den deutschen Dampfer „Athen" verhindert hatten, seine Ladung zn löschen, Port Arthur, Zur Meldung auswärtiger Blätter über eine Besetz 11 na MnkdenS durch die rnlstlchen Truppen wich mitgeteill. daß lediglich zur Wiederherstellung der Ordnung zwei Rollen leine Rotte gleich einer Kompagnie von 200 Mann KiiegS- stäike) binbeoidcrt wurden. Andere Maßnahmen seien nicht ge trosten worden. Oertliches und Sächsisches. Dresden. II. November. —* Se. Majestät der König wird heute nachmittag 3 Uhr van Sibhllenoit abreisen und mit Benützung eines Sonderzuges ab Görlitz beute obenv 3 Uhr 17 Minuten am hiesigen Hauvtbahn- hoie eiutrcsten, In seiner Begleitung keinen mit nach DieSven zurück: Generaladiutant. General der Infanterie v Minckwitz, Oberhofmeffler Wirst. Geb. Rat v, Malortie und Hausmarichall Wirst, Geh. Rat v Enrlowttz-Hartitzsch, Oberstallmeister v. Haugk, Oberbofjägermeister Freiherr von dem Bussche-Ltreikhorst, Ze,e- mouienmeister Gral v Rex. Flügeladjutant Obeistleutiiantv, Schön berg und der Ritimeiiter im Gardeieiter-Regiment v, Herder. — * Se, Köntgl. Hobest Prinz Johann Georg besuchte den Kiiiislsaloii Emil Richter <Prageistraße>, um die Sonder- Ausstellung des neuen Prviest'orS der König!. Kunstakademie in Dresden Emanuel Heaeu varth. i» Nnaeuschest'zu nebm-n, —* Landtag. D>e ErstcKammer hielt beute mittag 12 IlHr Donnerstaq, 12. November 1W3. dienst in der evangelischen Hof. und Sophicnkirche, — Die zweit - ^räliminarsitzung findet morgen. Donnerstag, vormittag llsst Uür Heute vormittag 11 Ubr fand unter Leitung des Vor sitzenden der Einweisungskommission die zweite Präuminarsitzung der Zweiten Kammer statt. Auf der Tribüne wobnte der Präsident der Ersten Ständekammer, Erzellen-, Dr. Gras o. Könneritz, der Sitzung bei. Es wurde zunächst zur Wahl des Präsidiums geschritten, und zum Präsidenten der Kammer Herr Geh Hofrat Dr. Mehnert mir 74 von 78 Stimmen wiedcr- gewählt. Ter Herr Präsident nahm die Wahl an mit folgenden Worten: „Meine Herren! Ich bin allen denen, welche ihre Stimme mir gegeben, und damit das Vertrauen im reichsten Maße mir wieder bekundet haben, aufrichtig dankbar. Ich kann Ihnen nichts anderes sogen, als was ich wiederholt schon von diesem Platze aus bei gleicher Gelegenheit zu Ihnen gesprochen habe: Es wird mein ernstestes Bestreben sein, die Ehre und Würde dieses Hauses zu wahren gegen jedermann, strengste Unparteilichkeit walten zu lassen nach allen seiten und unsere Geschäfte zu fördern, soweit ich cs vermag. Zur Ausführung meines Amtes aber c» ac- eipzi.g » - fc,j — Zum ersten Präsidenten wurde hieraus Geheimer Justizrat Tr. Schill-L snat.-lib.s mit 63 Stimmen wiederaewählt. Einigermaßen Ans sehen erregte bei dieser Wahl die Abgabe von 11 leeren Stimm zetteln. Zum zweiten Vizepräsidenten wurde Geheimer Hosrat Opitz-Treuen mit 67 Stimmen wiedergewählt, 4 Stimmen ent fielen auf Herrn Rechtsanwalt Dr. Stöckel. Beide Vizepräsidenten erklärten sich zur Annahme des Amtes bereit. Be- der Wahl des Präsidenten und des ersten Vizepräsidenten erhielt der neu- eingetretenc Abgeordnete Handelsiammersyndikus Schulze je eine Stimme, bei der Wahl des zweiten Vizepräsidenten 2 Stimmen. — Abg. Schreck beantragte hieraus, die Wahl der Sekretäre durch Zuruf vorzunehmen. Die Kammer stimmte dem bei und wählte die Abgeordneten Rüder und Ahnert zu Sekretären und die Abgeordneten Hausse und Wittig zu deren Stellvertretern — Es wurden schließlich der Kammer noch einige Mitteilungen gemacht, die den Zusommeniriit der Ersten Kammer, die Eröffnung des Landtags durch den Könia und den morgen halb 10 Uhr in der evangelischen Hoskirche stattfindenden Gottesdienst betrafen. — Nächste S'tzung morgen vnrmittag halb 12 Uhr, Tagesordnung: Verpflichtung der neugewäblien und wiedergewählten Abgeord neten und Konstituierung oer Kammer. —* In den höheren Stellen des Forftfaches sichen dem- nächst einige Personal-Veränderungen in Aussicht. An Stelle des in den Ruhestand übertretenden Herrn Oberlandsorst- meisters Hesse übernimmt Herr Oberforstmeister Winter ans Marienbcrg als Oberlandforstmcister das obcrforstmeisterliche Dezernat im Finanzministerium, an seine Stelle wird der bisherige Vorstand der Oberforstmeistcrei »u Dresden, Herr Oberförster Klette in gleiche Dienststellung nach Marienberg der bisherige Leiter der Forsteinrichtiingsanstalt, Oberforstmeister Schulze, >um Vorstand der Obersorstmeisterei Dresden, und zum Direktor >er Forsteinrichtiingsanstalt Herr- Oberförster Gehre, bisher Rcvierverwalter des Forstbczins Eibcnstock, ernannt. —* Das Landgericht Dresden bat bekanntlich am 20. April den Rechtsanwalt Dr. für. Franz Bernhard wegen Betrugs zu einer sechsmonatigen Gefängnisstrafe verurteilt, auf welche die Untersuchungshaft teilweise angercchnet worden ist. Außerdem ist dem Angeklagten die Fähigkeit, öffentliche Aemter eckst! l selbst und der Frau Martha gesch. Andree eine» eil r ihre erste Präl'minarsitzung ab, für welche ausschließlich wstnct wurde rch de» Bor at Grafen . „ ein könig liches Dekre» über die durch Le. Majestät den König erfolgte Wwdcrernemnmg des Grafen o. Könneritz zum Präsidenten der Ersten Kammer, Eine weitere Mitteilung bezog sich auf g begründet, wird ' die morgen stattsindende offizielle Eröffnungsfeierlichkeit im König!. Bestimmungen die Schloß und den halb 10 Uhr vormittags vorhergehenden Gottes- Dr. B. um , , . „. . rechtswidrigen Vermögcnsvorteu zu verschaffen, am 25. Februar 1902 in Montreux die Rittincisterschcirau Louise Andree gcb, Prost durch Drohungen zu einer Handlung genötigt habe. Frau Martha Andree war früher mit dem Erbauer des Savoy-Hotcls, Victor Andree, verheiratet und wurde am 5. Januar 1901 ge schieden, trotzdem behielt der Mann die Generalvollmacht und sollte nach den Behauptungen der Frau Martha Andree aus diese bedeutende Summen gezogen haben und hat schließlich eine scincr acschicdenen Frau gehörige Hypoibek von 30000 Mark an seine Mutter verkauft, Dr, B, reiste nach Montreux und bewog die Mutter Andrccs zur Herausgabe des Schuldntcis,—- Gestern kam die Revision des Angeklagten vor dem Reichsgerichte zur Verband lung und wurde vom Verteidiger Justizrat Dr. Sello in längerer Kunst und Wissenschaft. -f* Mitteilung aus dem Bureau der KönigI. Hof theater. In Abänderung des angekündigtcn Spiclplanes der Hofoper wird Montag, den 16. November, Richard Wagners dreiaktige große romantische Oper „Tannhäuser" gegeben. — Frau Akts von der Großen Oper in Paris eröffnet ihr Gastspiel an der Hofoper in der Partie der Elsa in Richard Wagners „Lohengun" Donnerstag, den 18. November, und beschließt cs Sonnabend, den 21. November, als Margarethe in Gounods gleichnamiger Oper. Tic Künstlerin singt die erste Partie deutsch, die zweite französisch. Ter Vorverlauf zu dem ersten Gastspiel beginnt Dienstag, den 17. November, vormittags 10 Uhr, an der Kasse des Könial. Opernhauses. — Da wegen des BnßtageS Mittwoch, den 18. November, die König!. .Hoftheater geschlossen sind, mutz die Vorstellung für die Mittwoch-Abonnenten des 18. November im Schauspielhaus- auf Sonntag, den 15. November, verlegt werben. Zur Aufführung gelangt Lcssings «Minna von Barn Helm". 4* K»nt»l, H-fsch«us<>tel. Mit einer vortrefflichen Dar stellung der . I u ngsrau von Orleans" beging man gestern abend im Neustädler Hause Schillers Geburtstag, an den zu erinnem der deutschen Buhne nicht nur geläufige Tradition, son der» heilige Ebreilvsticht ist. DaS Publikum feierte freudig mit: das HauS war ausverkaust nnd der Beifall an den einzelnen Akt schlüssen. oft iogar bei offener Szene, geradezu enthusiastisch. Die prachtvolle Inszenierung, die glänzende Neuausstattung und die Fülle ausgezeichneter Eirnelieistunge». die im Lause der zahlreichen Wiederholungen der Dichtung noch an künstlerischer Abrundung gewonnen haben. — all' diele Vorzüge traten gestern abend, auf das Lebhafteste anerkannt, wieder ins hellste Licht, zumal sämtliche Mltwirkenden ihr beste» taten, um dem Dichter und seinem Werke eine sestiiche Aufnahme zu sichern. Recht erfreulich siel es auf. daß die großen Ensembkeizenen an Geschlossenheit des Eindrucks erheblich gewonnen hakten: weniger ecfieulich war das häufige Versprechen einzelner Darsteller in Beginn der Vorstellung, die im übrigen, in jeder Roll- ganz so besetzt wie siühel. zu irgendwelchen beträchtlicheren Ausstellungen keinen Anlaß gab V. 4» Liader-Ubend. Die hiesigen Konzertsängerinnen Frau SannavanRhynundArl. MarieAlverti hatten sich gestern im Musenhause zu einem Lieder- und Tuetten-Abend ver einigt, der, zahlreich bcjucht, in vielem sehr angenehm anmutete, zunächst durch die Sorgsalt der künstlerischen Vorbereitung, die neben dem Vorträge verschiedener, an großen und kleinen Lreder- Abenden längst zu Stereotypen gewordenen Gesängen auch einigen neuen Gesangsstücken gewidmet war. Zu letzteren zählten zwei Duette „Notturno" und «Ständchen"' von N. L. Hermann, mit denen die Konzertgeberinnen das Programm erösfncten. Be sondere Freude kannte man allerdings weder an dem einen noch azz dem andern haben, denn so hübsch und lobenswert auch die Intentionen scheinen, so ist cs in der Hauptsache doch bei der Absicht geblieben. Die Lieder hären sich an wie viele andere, ohne einen tieferen Eindruck zu binterlasscn, obwohl sie von Frau van Rhyn und Frl. Alberst mit großem Fleiß gesungen wurden. — Aus den Vorträgen Frl. Albertis machte Felix Dracsekcs macht volles Stück „PausaniaS" den stärksten Eindruck. Der große Wurf, der das Ganze beherrscht, die herbe Größe der Empfindung der wie aus Geistermiinde klingende Abschluß stimmen vortrefflich mit dem dichterischen Vorwürfe sLingoj überein, und fast wie aus einem Guß geformt steht das Stück. Leider vermochte Frl, Albcrti, trotz allen lobenswerten Essers, nicht alle Momente zur vollen Geltung zu bringen und die beabsichtigte Steigerung in dem wünschenswerten Grade der Wirkungen durchzusühren. Besser gelangen ihr ein feinsinnig empsiindenes, natürlich flie ßendes „Abendlied" von O, Urbach und ein in der Eigenart der Stimmung vornehm gehaltenes Lied „Heimkehr" von N. von Struve. Das letztere würde zweifellos noch vorteilhafter und unmittelbarer ansprcchen, wenn es in der Begleitung weniger überladen und dem zart elegischen Inhalt der Dichtung ent sprechender gestaltet wäre. Ohne Talent ist dieses Lied ober entschieden nicht. Ferner hörten wir von Frl. Alberti die „Sapphilche Ode" und „Frühlingstrost" von Brahms in lobens werter Auffassung und musikalisch guter Wiedergabe. Wie indes! bei Frl. Alberti der Reiz des Vortrages in erster Linie nichi i in der stimmlichen Begabung zu suchen ist, sondern in dem Be-! streben, der Form und Technik gerecht zu werden, so legt auch Frau van Rhyn den Schwerpunkt ihrer Darbietungen sehr klug und weise in die künstlerische Ausgestaltung ihrer Darbietungen. Sie sang a. a. mit tieferem Empfinden die „Ausfahrt" von Grieg und im wirkungsvollen Gegensatz hierzu „Margaretens Wiegen lied" und „Im Kahne" sGriegs. Nicht weniger vorteilhaft ge langen ihr die Wcingartnerschcn Lieder: „Plauderwäsche", „Tu bist ein Kind" und das allerdings mehr für den männlichen Vor trag sich eignende „Schuhmacherlied". Das etwas sehr bunt zusammenaestelltc Programm begleitete am Klavier vortrefflich Herr Karl Pretzsch, H. 8t, 4* Das Leipziger Schillcrsest ist auch dies Jahr ganz in der üblichen pietätvoll schönen Weise verlaufen. Zur Vorfeier wurde am 9, November im Neuen Theater der „Fiesko" in treff licher Ausführung gegeben. Die Feier vor dem Schillerhäusche» zu Gohlis am 10. November vormittags war die althergebrachte. Die Schüler der Oberklasse» der 20. Bezirksschule zogen mit ihrem Direktor und ihren Lehrern in Begleitung des Bezirks- schulinspcktors Schulrats Prof. Dr. Müller und des Dr. Fiedler, als Vertreters deS Leipziger Schiller-Vereins, sowie unter Musik begleitung nach der geweihten Stätte, die mit Girlanden geschmückt war. Hier wurden zunächst die zwei ersten Strophen des „Lied ' an die Freude" gesungen, darauf folgte Dr, Fiedlers Rede über Schiller im Spiegel der Frauenseele, Nachdem dann noch eine Schülerin unter kurzer Ansprache die Gedenktafel am Schiller Häuschen bekränzt hatte, fand die schlichte Feier mit abermaligem Gesang ihren Abschluß, — Am 10, November, abends ?»/<. Uhr, begann dann die große Festfcicr des Schiller-Vereins in den men und auch ausgearbeitet, hatte jedoch einer Einladung nach Gera Folge leisten müssen, wo sein Drama „Schiller und Lotte' gerade an diesem Abend die Erstaufführung im Fürstlichen Theater erlebte. An seiner Stelle war Herr Oberjustizrctt Schwcrdseger hilfsbereit eingcsprunaen und verlas die Rede, die auch io ihren Zweck vollständig erfüllte. Als im Verlause der fesselnden Ausführungen u. a, der Verdienste Rudoli v. Gottschalls gedacht ward, der vor 50 Jahren zum erstenmal von Breslau herübergelommen sei nach Leipzig, um als jugendlich feuriger Lobrcdner Schillers in diesem Verein aufzuireien, und der nun schon seit 25 Jahren selber an der Spitze dieses Vereins siehe 8 W