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Sv riZ . . . Die Trauer d«I hannoverschen Bokke» ist die Ä8r« d«1 h-nnoverjcben Volke-. Wollten wir aufkören zu rrauern über die unsrem Fürstenhmise und unserem Volke aeschiageucn Wunde», wir hätte» damit unsere Ehre verleugnet und verloren." In schwärmerischer Verehrung für das Welfcichaus sagt Pastor Budde von der Köniain Marie, ihr weiße- Haar leuchte wie da» Morgeurot der Ewigkeit, und von den welmchsn Prinzen behauptet er gar. sie hätten sich da« Ehrenkleid de« Christenstandes rein und untadelig bewahrt. Die Gedanken des Gmundener Hofes spricht Budde mit den Worten aus: ^Ein grobes Ziel hat unser Fürsten- Haus im Auge: Dieses Ziel ist die Stadt Hannover." Die Kommission des wüittembeigifchen Landtag- bat be schlossen. den Titel „Schultheiß" abzuichaffen und durch »Bürgermeister" zu ersetzen. Der Minister de- Innern v. Prschcl bemeikte zu diesem Beichtusse: .Ich gratulieret" Der DaSbacbiche Redakteur Lrbne». Neunkirchen, wurde nach »ünftügiger Verhandlung in Saarbrücken wegen verleumde rischer Beleidigung des Vorsitzenden der Kön'gl. BergwerlS- direktion Geh. BrigratS Hilger zu einer Geldstrafe von s>60 Mk. und Tragung sämtlicher Kosten verurteilt, nachdem er bereits kürz lich auS demielben Grunde mit einer Geldstrafe von SOV Mk. be legt worden war. Geh Rat Hilger hatte im April in einer natio nal-liberalen Wähle,veliammlung einen Vortrag gehalten, de» die .Lt. Johann-Saarbrücker Zeitung- und die „NrunkircherierZeitung" unter den, Titel .Und Herr Hilger sprach" schmähten. Wegen dieses Artikels wurde Klage wegen öffentlicher Beleidigung erhoben. Um den Wahrheitsbeweis z» fuhren, lud der angeklagte Redakteur eine Reihe von BergwerkSbeamten als Zeugen. In dem Prozesse wurden u. a. briiie»kenswerte Tatsachen über die politische Be tätigung von Geistlichen ansgrdeckt. Pfarrer Didier in Altenkessel lolle gegenüber zwei Steigern für den Fall de- Besuche- der nationalliberalcn Wahlversammlung die Cirrzieburig der Sakramente anycdioht haben, ferner zu Bergleuten geäußert haben, daß es besser geweieu wäre, wenn 1866 statt Preußen- Oesterreich gesiegt hätte. Der Steiger Willi- bekundete: Der Pfarrer ließ unS rufen, einen nach dem andern. Zu mir sagte er: Sie haben auch eine Einladuna erhalten zu einer nationalliberalen Versammlung in Saarbrücken. Es darf kein Katholik, wenigstens lein- von meinen P'arrkinderir. in diese Versammlung geben, sonst müßte ich idm die Sakramente verweigern. Der Pfarrer sprach auch über den Kultur kampf, zitierte Aeußerrrnge» des Abgeordnete» v Ebnem lind sagte: Wer weiß, ob es für uns Katholiken nicht besser gewe'en wäre, wenn I8t>6 Oesterreich statt Preußens gesiegt däkte. Im Jahre 1898 sei Pfarrer Didier wieder in seiner Wohnung gewesen und habe ihn daraus Hingewielen, daß, wenn er obne Rene bleibe, ihm die Sterbesakramente verweigert werden muhten. Dasselbe bekundete ein zweiter Zeuge. Ungarn. Nach dem StaatSkassenauSweiS für baS dritte Ouartal dieses Jahres betragen die Etnnadme» 266 Millionen, die Ausgaben 276 Millionen Kronen. Die Einnahmen sind uni 10. die Ausgaben um 4 Millionen geringer, die Bilanz daher um r! Millionen ungünstiger als im gleichen Quartal de- Vorjahres. Infolge des aiixergrirtzlicheil Zustandes sind die Einnahmen bet de» direkten Steuer» um 16*/«. bet den Stempel- und unmittelbar zu entrichtender, Gebübren um 12 Millionen geringer, wävrend sie bei der Verzebruirgssteuer um 1*/«. der dem Salzgesälle um 2> », bei den StaalSeirrnwerkeil um 3 und bei den Staatsdahnen um i'/« Millionen günstiger sind. Frarrkeeich. Im Senat beantragte Kriegsminister Andre die Wiederherstellung des Kredits iür Schießbedaif. welchen die Kommission um 486066 Franc- vermindert batte Andre verlangt, daß das Hans ihm sein Vertrauen auSwreche. indem es den Kredit wiederherstelle. Berichterstatter Dndost unterstützte alsdann den Abstrich, der mit 157 gegen 127 Stimmen angenommen wurde. Die Depnkiertenkamm« hat einen Antrag abgelebtst, dir Steuern für Angestellte zu verdreisachen, wenn eS sich um Personen fremder Nationalität handelt. Spanien. In der Trputieitenkammrr erwiderte in Beant wortung eurer Anfrage bezüglich der Verkrivigung der Rechte Spaniens in Marokko angesichts der Haltung Frankreichs, Eng- landS und Italien- der Minister de- ArrSwärtigen. er versolge mit Ausmerkiamkett die Haltung dieser Mächte, aber bisher lägen keine Anzeichen vor. daß die Rechte Spaniens einer Gesahr anSgesetzl leien: die Regierung würde keinen Angriff auf die spanilchen Be sitzungen in Anika dulde». Rumänien. In der Deputiertenkammer hielt der Minister des Aeußern Bralranu eine Rede, in welcher er bezüglich der aus wärtigen Politck, insbesondere i„ der makedonischen Frage, ausführte, das Ziel der liberalen Regierung sei die kulturelle Ent wicklung der Rumänen im osmanischen Reiche. Der Minister wies sodann auf d e Ententepolitik Rußlands und Oesterreich- Ungarns hin. deren Jnteresiengleichheit die stärkste Garantie für den Frieden bilde. Die Pol.tik der rumänischen Regierung habe stets verstanden, die rumänischen Interessen mit den höheren Inter essen der großen. europäischen Politik in Einklang zu bringen. AugenblicMch umfaßten daher Rumäniens Wünsche ebenso wie die Europas die Ausrechterhaltung des Friedens ^nd des «tati» quo Ter Mchisler bezeichnte die Behauptung der Opposition, daß Rumänien den Jrredentismus in llngarn nähre, als vollständig unrichtig. Die Regierung wünsche nur. daß Rumänen und Magyaren brüderlich miteinander leben, und daß Rumänien und Oesterreich-Ungarn die besten Beziehungen unter halten. Die Rede wurde mit lebhaftem Befall ausgenommen. Serbien. Aus Belgrad wird der „Franks. Ztg?' geschrieben: lieber König Peter werden in der ausländischen Presse in legier Zeit hartnäckig die seltsamsten Gerüchte verbreitet. Bald ist er stank, kann nicht schlafen, oder beabsicytigt gar zu Gunsten wirres ältesten Sohnes abzudanken. 'Daran ist nichts Wahres, wie ich bestimmt initteilen kann. Der trotz seinen 60 Jahren 'ehr rüstige König Peter befindet sich ganz wohl, und nichts liegt ihm rerner, als die Krone, nach der er jahrzehntelang schwach- tcte. obzulegen und mag sie noch so — wie sich Graf GoluchowSki ur seinem Expos« ausdrückte — dornenvoll sein. Die sowohl in der ausländischen als auch in der inländischen Presse zur Zeit erörterte Frage wegen der Entfernung der an der Ermordung König Alexanders beteiligten Offiziere aus dem Dienste, ist ihm .war nicht angnehm, aber er hat in dieser Beziehung eine feste und anscheinend unerschütterliche Meinung. König Peter betrachtet diese Frage mit der vor seiner Erwählung durch die Skupschtina ausgesprochenen Danksagung an die Kömgsmörder als abgetan und er will keinen Unterschied bezüglich ferner Offiziere machen. Alle Offiziere, die in irgend einer Weste an der Umwälzung be teiligt waren, haben beschlossen, ihre Degen abznlegen, wenn dle» aas Interesse des Landes erheisch«, und sie ersuchten den zu ihnen gehörenden ersten Adjutanten. Obersten Damian Popowitsch, den, .Könige ihren Beschluß mitzuteilen. Der Oberst kam bei dieser Gelegenheit um seine sofort.ge Versetzung in den Ruhestand ein. König Peter belobte die Opserwilligkeil der Offiziere, erklärte aber zugleich entschieden, er mache keinen Unterschied unter seinen Ossizieren; sie sollten nur ihren Dienst gewissenhaft auSüben, ohne sich durch den ZeituNgslärm beirren zu lassen. elfter s,i«?t LonnerSma bei, >1. Januar lm Nut» »mnuirim«-»«-»»»: Am« ^ " Violine «old« An* tz!» v*a u » r (Violine», Sonnabend den >6. I» ««rmmennufikwerte von Vach. Ltlar-nmck r Vas S. Utzi1»«e»»»Ii», »trkung von Eugön» Asa,« (Violme» Tk't Kunst und Wissenschaft. f Königliches Hofthe ater. Sviclplan für die Werhncrchrsfeiertage. Opernhaus: Freilag s7 Uhrs. „Marion": Sonnabend >7 Ubrs: „Lv Heng rin": Sonntag E-8 Uhr>: „Hoffmanns Erzählungen". Schauspiel- Haus: Freitag <7 Uhrj: „Die Jungfrau von Orleans": Sonnabend inachmittags 3 Uhr)-u ermäßigten Preisen: „Heil- fried": abends Uhr: „Der siebzigste Ge Kurts- Uhrs: „Heilsrred": abends Zs.8 Uhr: tag" -onntaa s-r - sts Uhr,: Herödes und Mariamne". s Im Residenztheater gelangt am ersten Feiertag die neue Dperettc „Fr ü h l i n g s l uf t" mit neuer Ausstattung zur Aufführung. Das Märchen „De r G e ige r v o n D e ub en wird an allen Feiertagen nachmittags bei ermäßigten Preisen gegeben. 7 Eentral-Tbeater. Von Herste, Freitag (erster Weih- nacht-seirrtag) absurden täglich nachmittags >/,4 Uhr bei er mäßigte» Prellen Ansnchrunarn de- Weihnachtsmärchen- „Cbrist- lindlein im Walde" statt 7 Kon,er«.Mitteilungen der König!. Muffkalienbandlung von 8 Ries. Hanfbaus. Montaa den 28. Dezember findet der 2. De tri-Streichquartett-Abend tm Mulenbaule statt. — Herr EgonPetrt gibt Sonnabend den 2. Januar im Mulenbaule «Inen Klavrerabenv. — Zu d«m Konzert ,um Bellen de« «tncentiu«.Verein«, Montag den «. Januar tm «ereinsbaule, baden nachstehend« tttinliler und tiUnlltertnnen ihre Mitwirkung zu«e>aa»: grau Wevekrnv. Frau Saida». Herr vurrtan. Herr Perron, Herr Delasoff«. PtaPA au« Par,«^ unv MirgNeder der tsün'gl. Kapelle. - Monto, den U. Januar s»t»U ,» Jeu den zanuar t l »Metz (Klovi«>> tm Mnlendau'«. — Dienstag a»l«d, «»»»<»«, uitdv »ritz,» n«r Zenkn-daus« »in Konzerr. — ««rr en >1. Januar lm Muienbauk». — Vch » ad » (ftleoier» und Tdeedor ' muar tm Mutnchau,«, »etangn, lg von «ug»n, Vlao« (Violine» und Tderele Leber,r. ^ » ftl (Seiana» Dienstag den lS. Januar im Gewerbehau« gegeben. — Lelen« Staeaemann au« Lei«!, gib« Mittwoch d«n 2L Januar i« Musendaus, einen Ltaderadend. -h Der Orchesterverein „Philharmonie" hat in da- Programm seiner zweiten Ausführung im Verein-Hanse am 18. Januar da- Sinfonisch« Klavierkonzert mit Orchester vosr Schmz-Beuthen ausgenommen. Dieses Klavierkonzert hat der Komponist in Zürich geschrieben, wo sich Bülow kür die Partitur lebhaft interessierte. Liszt hat das Werk als eine „verschleierte Sinfonie" bezeichnet. Herr Otto Marschall, ein früherer Schüler von Lcschitizky in Wien und Schulz-Beuthcn bat die Klavierpartie übernommen. Herr Marschall spielt außerdem Solostücke von Chopin. Rachmaninosf und Schumann. s Sächsischer Kunstverein. Di« Au-stellung ist am 1. und L Feiertag« geöffnet. Am Sonntag >3. Fewrtag) de- trägt der Eintritt für Nichtmitglieder 30 Pfg. -. j Di« jthiae Ansstellung in Arnolds « unftsalon (Wilsdruffer Straße l> mit Bal«ftrterra groben, Bttd Veelbove» ist wälirend des 8«t«ü nur an, 2. Feiertage ooriurttags von tt drs 2 Ubr nachmtltagü geöffnet und verbleib, tm übrigen bis »um 2S. d. M. Am X>. und st. Dezeirstre bleibt der Solon wegen der Vorbereitungen zu einer wertvollen neuer» Aussletlung geschlossen. ^ Amil Sttchters Kunftsalon (Prager Sttab«> bleibt die beiden Weib»ack>tS>eiertage über geschloffen. Dagegen wird er am Sonntag (drrtter Feiertags «i, üblich von tt bis 2 N-r geöffnet, um den diesigen Kunstfreunden nochmals Gelegenheit zu einer Besichtigung der schölte» Jagd» und Sportausftellung zu geben. s Zwei Tage vor Weihnachten eine verstable PrenriSre. — da» durste sich in der Rrrchsbauplstadt nur Ien » n Gro ß er laube». die sich vorgestern zum erstenmal in der Titelrolle von SchönchanS „Maria Tderesia" im BerlinerTbeater präsen tierte und drm harmlos liebenswürdigen Stücke Scböntba»s oaS an dieser Stelle als ein Ableger von Sardous .Madame Sans- GSne- bereit» aus Anlaß seiner Wiener Erstausführung charakter.'- siert worden ist. zu einem großen Erfolge verdalf. Fast einstimmig erkennt die Berliner Prelle für diesen Abend Jenny Groß die Palme zu, ja stellt uuoerdlvmt ihren Bubrrensieg über den von Schönihan. So schreibt die „B -Ztg ": „Die künstleniche Leistung von Jenny Groß als liebende, eitersücblige Kaiserin darf als böckste. rerchste, bewundernswerteste bezeichnet werden. In Berlin wäre da- Lustspiel obne sie undenkbar, wie in Wien ohne Kathi Schratt. Sie enthusiasmierte daS Publikum durch Liebenswürdig keit und diskrete Natürlichkeit und alle Augenblicke wurde die dankbare Anerkennung in stürmiickem Bestall stet. Ihr ganz allein ist der Erfolg zu danken, und es war gerecht und auch weile von Schörrlhan. daß er — wiederholt gerufen — der eigenartigen und gewinnenden Künstlerin de» Bortrltt ließ. Sie lad wie ei» Bild aus der Abneirgalrrte der Hofburg auS. mit und obne Hut. Sir trug Reistöcke und seidene Kleider von blendender Prachr und Kenner schätzten Gewänder. Diadem und sonstigen schmuck aus eine halbe Million. Aerrßerlichkriten. wird man agen. aber vaS gehört dazu, denn was ist. nebenbei geragt, beim Tbeater nicht Aeußerlichkrit? Eine „Maria Tderesia- ohne diese tgur. diesen Glanz unv Porno wäre doch einfach unmöglich, leben ihrer Girrdilta hat Jenny Groß wieder eine Rolle geschallen, die bei jedermann, der sie Inh. unvergeßlich bleiben wird. Daß sie Kränze und Blumen bekam, war eine Aufmerlsamkeit. die den reine» künstlerischen Erfolg, den sie erzielte, fast störte. Verdient bat sie sie aber reichlich." — lieber die fürstlichen Toiletten, die die Künstlerin für diesen Abend trug, bringen einzelne Blätter spalteirlanae Berichte. Eine anzledend« Schilderung de- glas, vollen BübnenstaaieS bringt da- „Kl. Iourn." auS fachmännischer Feder: „Die Toilette» zu „Maria Theresia- wurden nach Bildern entworfen, welche sich in der Hofburg in Scbönbrnnn und anderen kaiserlichen Schlössern befinden. Jede-Stück ist in reinem LoutS XV.»Stil und weist in der Form jene Elgentümlichkriien auf. welche so prägnant sür dies- Evoche sind. Im ersten Akt trägt Iennb Groß auf der „großen" Krinoltne ein weiße- Kleid an- weichrm Latin öeatriov, dazu den Karrteau äs «ur. Dieser letztere ist 4 Meter lang und bedeutend breiter al- die heutigen Cou,schleppen. Der Mcrnteau ist auS weißem Satin äuokesü« in echtem Silber und grünen Steinen über und über «u »slrvk gestickt, der breite Bord ist au» Hermelin, welcher auch vorn, innen an den jabotcntigen Teilen tbeionderS charakterlstilch für den Still der Schleppe heruntrrläuft. DaS Futter ist in roia AtlaS ansgrfükrt. In der oberen Form erinnert die Schleppe an den englischen Manleau. der. sich nach unten verbreiternd, von beiden Schultern ousaedt. Im zweiten Akt wird dieser Manteau abgenommen. »nd es treten nun alle Schönheiten de- Kleide- hervor. Der Rock ist wett und in überreichen Falten mit einem Devaut auS roka Gaze-Knöpfchen. da» beiderseitig von einem Jabot aus Alen?on- ivitzrn begleitet wird. Uederbaupt spielen bet den Kostümen — der Zeit enliprechend — die Alengonlprtzen die große Rolle. Tie Taille ist ou pvinrs in Teilen geschnitten, mit einem Plastron tn Silberstickerei und weist daS auch noch beute allgemein gültige äecollot- äs coor (achselsiei) auf. Um da» äecollot- ztelrt sich eine kurze Berthe von Alenconsvltzen. Die Aermel. im Stile der Zrit balblang auS Stoll und Spitze, sind durch ein Band au- grünen Steinen geteilt. Ter kleine peizrnoir >i eortksr ist au- w«r cor» mit echten gelblichen Applikation-. Broderie. Gaze und Bändern aarnlert. Im dritten Akt erscheint Jenny Groß in einer Art B siterrkletd. Zu vielem w e dem noch folgenden wrrd die „kleine" Krrnoline getragen. Der Rock ist an- gelbem Satin äuebesso. mit Gold gestickt. Beim Ernrntt trägt die Künstlerin eine Art Reiter» mantel. der da» Kleid vollständig bedeckt. Ste drapiert sich daS Ende de» Mantels über die rechte Schulter, so daß die innere Garnierung tn Gold und blauer Gaze sichtbar wich. Dazu trägt sie einen reizenden Tricorne an- grauem Samt. Gold und Turgnoiseknopf mit wallender weißer Feder, tn der rechten Hand den langen Kommanbeurstock mit einem Knauf au- visu» Sans und Golvgnasten. Bei Abnahme de» Mantel» wird da» lange goldgestickte graue Habit sichtbar, da» Devant in blauer Panne mit Gold und T»,quollen gestickt. DaS Ganze gibt ein unendlich sarbenprcichllgeS Bild, da» wahrscheinlich manche der Zuschauerinnen die Nüchternheit unserer heutigen Trachten bedauern lieh. Im vierten Akt trägt die Künstlerin eine wahrhaft kallerliche Robe ä'int-risur. Urber gelben goldgestickten AtlaS fallen vorn herunter und marrteauorttg im Rücken bretre Bahnen au» einer wunder vollen rernweißen Spitze, deren Ränder breit mit einer Gold» dordure gestickt sind. Die vorderen und rückwärtigen Telle sind durch breite Goldjchnüre mit Quasten verbunden. Berthe au» Goldstickerei." -f Tie „Zauberglocke" sTiarbrs ä'arxent,, ein neue» Werk von Masse net, wird der Direktor de- Elberfelder Stadttheaters im Januar zum ersten Male in deutscher Sprache ausführen. si Tie im Verlage von Ad. Fürstner (Berlin, erschienenen 25 Lieder von Richard Strauß sind von Otto Taub mann für Klavier übertragen worden und werden sicher in dieser Form, als Richard Strauß-Album, sich schnell die Gunst des Publikums erwerben. 7 Urber das Textbuch der neuen Over Siegfried Wag ners.Der Kobold" wird der „Franks Ztg." berichtet: Im wrsrntlichen stellt sich die Handlung al- eine neue Variante de» Erlösung-- Themas dar. Nicht aber wirb ein irrender Sün der. nicht ein zum ruhelosen Dasein verdammler Seefahrer erlöst sondern «In kleiner Kobold, das „Seelchen", der friedelose Geist eines gemordeten Kindes. Mit den Kobolden ist eS nämllch nach dem Verfasser eigentümlich bestellt. RudrloS inen sie, wle der getreue Erhärt unS tm letzten Akt berichtet, wimmernd und jammernd umher. Sie „klammern sich da an. wo Hoffnung aus Erlösung lugt-. Sie dienen gern dem. der sich zu opfern bereit e,klärt, und verleiben ihm besondere Gaben. Im Traume erscheint nun auch Seelchen der jungen, hübschen Tochter einer Dorfwirlin. Verena mit Namen, und siebt sie an. willig für ihn in den Tod zu aelierr Tie weist den Kobold im Traum zurück, denn ihr Sinn llt keineswegs auf da» Sterben gerichtet. Sie liebt vlelmebr mit der ganzen naiven Empfänglichkeit ihre» Herzen- ihren Jriedcl, den Stem einer bcrrrmztehenden Komddlaiitentrnppe. Doch ist e- eine unglückliche Liebschaft. Alle Rot und Elend der treulos Verlassenen, die zudem noch durch ander« Schickiolslchläge beimgelricht wird, bat die Aennste durchznkojten Die Liebe zu «drein Friedrich aber erlischt nicht. «I» dlele, von Hälchnn ver- nrchiet werden lall, stirbt sie für ihn und erlöst durch tbren Tod auch den Kobold. den wir schon ganz vergessen hätten, wsnn er nickt an den Aktschlüssen tn einer Ar» Apotheose wiederdolt austauchte. — Soweit die -wAehafw Szenen, ». v N IN AIIISH SIII >r Handlung, dt« noch durch manch» aus d«n»d« dm henunKs-enden mieruna der „Kobold"«Handlung, kllr die un» offen geft«nl Bnftärrdn«- fehlt, mtt der Liebe-aerchtchte »wirchen ver» Friedrich gelungen let. Wenn sich et» Mädchen kür de« G nvdstmten, ferner dnrch große Bühnet,essest«, detonder» im finale, wo ähnlich wie tn der .Götterdämmeruug- «ädrend de« pfes der urberlrbenden die Halle ntederdrennt. abwechsiurrg». reich und sicherlich theatralisch »trkiam grstaltei M> Trotzdem Vaden wtL bemerkt hierzu dt« »Franks. Ztg au» der Lektüre de- Textbuch«» ukcht den Eindruck gewinnen können, daß dt» Anralga- ^ nnden das >>»na und „ Geliebter, opfert, lo kann da» je nach den Umstände« einen mehr oder weniger ergrrijenden Sloss für ein Vüdneuftück adgeden. Aber kür «inen kaum merklich bervortreleirdea Kobold den Tod eines unschuldige« bindenden Mädchen» zu verlangen, da- scheint uns doch wenig griechtsertlat ,u sein. Von störender Breite ist das mnslnche Beiwerk. Datz es noch eine» besonderen Tal iS« ans bedarf, eine» zaubeillcherr Edelsteine-, um die stet- lchon vorhan denen Neigungen der handelnden Personen noch zu vertiefen, erscheint uns unnötig. Auch da- Hineinzteden de» Heilands wäre besser vermieden. Da» «»dgülrtgr Urteil freilich wird erst möglich kein, wenn dieMustk erschienen urrd da- Bühnenstück ausgrfühll worbe« ist. f Ter BiSmarck-Sarkophag für die Denkmals, kirche de- Dome» in Berlin, an dem Prof. Reinhold Begas im Austrage de- Kaiser- arbeitet, schreitet im großen Modell rüstig vorwärts »nd wird in dieser Formation etwa m einem Viertel jahr vollendet sein. Der Meister modelliert da- Werk in der von ihm erfundenen Gipsulasse. DaS Haupt der sitzenden Br-marck-Statue, das sich mit durchdringendem Blick nach rechts wendet, ist bereits ausgesührt. Der Reichskanzler erscheint hier wie eia alter Recke im Ersenvanzer, der zumeist vom Gewand verhüllt ist. Auch die JünglingSgestalt de» Ruhme» und die sinnende Frauenfigur der Geschichte, die den Sarkophag um- geben, nähern sich der Voll-ndung. Ganz fehlt noch da» Relief der Einigung Deutschland», da» dre Vorderseite d«S Sarkophags schmücken wird. In den nächsten Wochen begibt sich Prof. Begas mit seinem Mitarbeiter Geritz nach Carrara, um dort selbst die geeigneten Blöcke auszuwählen, dir dann gleich an Ort und Stelle punktiert werden. s- Die Akademie der Inschriften und schönen Wissen schaften zu Paris ivählte an Stelle Theodor Mommsens den Berliner Unlversitätsprofessor Otto H'.rschseld zum auswärtigen Mitglied. An Stelle Hirichfelds wurde oer Straßburger Uni- versitätSprosessor Molf Michaelis zum korrespondierenden Mil- gliede gewählt. 7 A»S Paris wird berichtet: Frau R - jane scheidet, wie schon früher iriitgeieilt, A»sa»g Januar auS dem Vauär-viUe aus und will mit dem älteren Coqnettn ein eigenes Tbeater gründen T ie Vorstellungen solle» am 1. März Im Tb-Ltw cia In tlirlt- beginnen, das nach Beendigung der Jioiaschen Opernsaison frei wird. Während de- Druck» etugegaugerre Drahtmeldunnen vom 24. bez. 25. Dezember. -Paris. Tie Revisionskommission sprach lsich einstimmig für Zulässigkeit des NevisioirSgeirrcheS DrevluS aus. 8Ivdv »uvN xvstrlxv Depeschrn. Holnachricbten. Ende des Schönburger Ehestreites, Crimmilschau. Geh. Hofiat Professor Dr. Rüge 7. Vermischtes. * „Schnelle" Justiz. In der jüngsten Zeit ist viel über die Verzögerung der Prozesse geschrieben worden. Den Rekord der Termrnhinausschieoung hat jedoch nach dem „B. T." dos Reichsgericht in einem Bagatellprozeß erreicht, in dem der Termin auf den 17. Ostober 190t anberaumt worden ist. Das Reichsgericht bat sich bereits einmal mit der Sache beschäftigt, sie aber an das Berliner Kammergericht zurückverwiesen. Seit dem Jahre 1900 spielt der Prozeß — eS handelt sich um Ersatzansprüche wegen deö durch einen Backofen angeblich entstandenen Schadens -. und endl ch ist für den — Oktober deS nächsten Jahres neuer Termin angesetzt worden. Wenn Beklagter und Widerkläger dann Pech haben, kann noch ein neuer Termin für den Monat April 1905 anberaumt werden, und so fort »ck oaleociaa xraocas. * Wegen Erpressung und Beleidigung ist am 23. Juni vom Landgericht Dortmund der Fuhrunternehmer Karl Drawe zu 1 Monat Gefängnis und 10 Mk. Geldstrafe^verurteilt worden. Er hatte es übernommen, die Möbel eines Mannes sür 4 Mk. nach der neuen Wohnung desselben zu schaffen. Unterwegs der- langte er 1 Mk. mehr und drohte, die Sachen wieder wegzufahrcn, wenn er den Mehrbetrag nicht erhalte. Dabei beschimpfte er den Mann. Dieser hat erst am nächsten Morgen die Möbel erhalten Die Revision des Angeklagten wurde vom Reichsgericht als un begründet verworfen. * Der König von Siam, Chulalongkorn. hat kürzlich sein 35jährigeS RegierungSsubuäum mit echt orientalischem Pomp gefeiert. Dabei fehlte e» auch für da- Volk nicht an allerlei Bc> lustiaungen und "einen Geschenken. Ter hübscheste Einfall aber deS kindersreundlichen Jubilar- war, daß er in der Hauptstadt an alle Kinder unter 9 Jahren Keine silberne Nachbildungen der Krone verteilen ließ: die. wie der König selbst im Ochsenjahr (jedes Jahr wird in Slam nach einem Tiere benannt, bas in einem Zyklu» von 12 Jahren wiederkehrt) geborenen Kinder erhielten sogar dieselbe Krone in Gold. Man scheint also auch in Siam zu wissen, daß dem, der die Jugend hat. die Zukunft gehört. " DaS rin Brauer >m —Trinken leisten kann, »eiat ein Aiäbriger Braubursche i» Günzenhausen, der. wenn er die Mög lichkeit hat, nach der „Frarrlf. Ztg ". täglich bl» zu 35 Liter Bier konsumiert. Nimmt man auch nur 80 Liter pro Tag an, so macht da- im Jahr immer noch 110 Hektoliter im BerkaufSwerte vo» 2640 Mk. Wetterbericht de- Kgl. Tächl. Meteorolog. InstltntS in Cbcmnitz vom 24 Dezember 8 Ubr morgen« tTemveratm nach CelsiuS). Weiterlage tn Europa am 24. Dezember 8 Ubr früh: »»»None« «ILtun» ». «rrrrk. eiaiwn«. Na«« MitUina ». «rar« »«««mde« «»U«r Lion»«. «HNManId havaran». s««a»,lm lovondag. Nr»»I L»tn»m. I er««, e,» öamd». > leraizald«,» i.»bt woNnil « rv in« b,d«-n es rr mazia woir»nl «!s »»dnk» <».8rv d'»«al «!<>SO >E, bodntl 7! 880 law. !wd,<kl s.1 >80 mSiio drdkckl «7 80 Ichwach Tun» «2 0 lelchl d,d«-N er 080 Ichw dtdntt H 0 » » r; tz«'d«r --ru, rrNnft« « <r«rltn «orliruh» zrand. M. «»» s «-6« I» Manche« S Rom - NI„a «oemnl» 7 i«i 0 leiahdede« So NO Mich «oMo «a o Ikichr dede« « 80 schwach »«um ' NO leichtdet» 80 Inch, de»«« rvrrvleichr.de»«« s» «tw jwolkt, 080 schwach »etter ^ r Unter erheblicher Druckverminderung ift heute die Verteilung de- Luft- dmckeS nahezu dt« gleiche de« Vortage«. DaS Maximum lagen mit einem Barometerstand von twer 770 Mm. tm Olten, rin Minimum breitet sich Uder den Biakayaduien und den Kanal auS. Die Temperatur ist reit gestern gestiegen und ist ein wettere- Ktctgen derselben mit drm Vor dringen tresen Druckes für beut« zu erwarten. Prognose für den 2ö. Dezember. Wetter: Nrederichlaaiu ilduna günstig. Temperatur: Normal. Mndursprung: Nochwest. Barometer: Lies. Witterung l» Sachse» an, 23. Dezember. Lee- rem». eraüon See. rem». , . «earto. m sli Win» Höhe m zs vrelten l» 2.« ! 0.0 080 > Arewera Lchneeter« 2», 117 0 2 -4.« 0 2 42» -,.o 0 4 reu , 7 -S.N 0 U «Mer »oo -o.» -».« o 2 jdar^ea kbemni» -V.2 -2.« o 2 Mtenter» Re>tzen»al» »i«ie>»«ro 7« 77» .».» 0 " , V?2 »ro 0.8 ^-2 4 080 4 — I2>2 »4 .».o »0 7i - Bet vorwiegend östlichen Winden herrschte gestern tm Land« vorwiegend hellere» und nur teilweise trstde« Wetter. Die Temperatur war noch unter- normal. Da» Mllrim-im erreichte aus de», Fichtelberg—v Ärad 6. Neu bildung trat Überall ein. Schneedecken finden sich nur noch im (tzedirge mid^zwar^bt« 20 Zentimeter (Attenberg un» Ste»-«>rhain> uyd 70 Zentimeter « re« de n .2«. Dezember, »arenrerer von Optiker Eduard Die,«» (»arm OS», vötold). wallstrafi« 2. Abend« « Ubr: 7»ö Millimeter, - se- «allen, rhermomettoaropv nach SeINu«. Temperatur: höchst« Wärm», niedriaft« 2 Sr. Wärm«. Heiler. SUbostwtnd. v«r Elbe «uv «tolda». Budwei» Brno Bardnbitz Melnil Lelttneritz Dre-den L«.«" rriZrZ rZ 7Z