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Nr. «43 Srile « — ^Dresdner Nachrlchtra" — vlenela,. 20. September 1-27 Oie khe lies tseuenschvoerät » Ei« SclelichastSr»»«» «,» märkischem Lauff. Bon Fred Neltu». Nachdruck »erböte». <kop,right by Verlag Alfred Bechthold Vrauulchivetg. Kran, van Treuenschwerdt, Herr aul Hohen-Ncudeck, lernt au» leinen Sochenendsabrten ln elnem Uerllner Krembrnhei« eine jung«, lchSne und vermögende Waise, Eule Lchwendo, kennen Nach einigen Wochen köstlichen Flirt» solg» Lus» einer «Einladung nach Hohen-Neudeck. Hier sinden sich beider <xr,en und nach kurzer glücklicher vrautzeil zieh« Lus« Lchioendu alb Herrin ans Hohrn-Aeudeck rin. Ein Fahr ist saü vergangen, nichi» Hai da» »lttck der langen GH« geirübt. Da — eine» Morgen» ist Lus« ver schwunden. Nur einige seltsame Abschied»,eilen finden sich vor. Der Gärtner hat di« gnädige Krau durch den Park geben sehen. i». Kortietzuno. Tin Gartenbau» lag rechts. Link» die Hallen fllr baS berrschaftiiche Fuhrwerk. über ihnen Wobnunaen der Kutscher und des Dieners. Dazwischen lag ein Platz, in dessen Mittelpunkt ein Sandstetnbrunnen plätscherte: aus vier Eisenröhren fiel das Wasser in ein flaches Becken. Bon dtesem Platz auS lief ein Weg zum Park . . . ein- gesäumt von einer Doppelreihe Maulbeerbäumen. An diesen Maulbeerbäumen ivar in flachen Bogen wilder Wein von Stamm zu Stamm gezogen. Der Weg ivar in der Regel un- benutzt, weil er vom Schlokgebäuüe aus den Garten seit» umriS liegen lieh und sich sehr bald tu dichtem tziaumbestanb verlor Gr führte an den See. Man nannte diesen Weg den Maulbeevgang. Durch den Maulbeergang lief Treuenschwerdt von wil der Angst gehetzt zum See. Niemand ivar dort weit und breit zu sehen. Die beiden Ruderboote lagen an den kleinen Mauerkaj geschlossen. Tiefe Stille herrschte. Treuenschwerdt hielt beide Hände trtchterartig an den Mund. Kr schrie mit aller Kraft, die seine Lunge hergab: „Suse . . ." Und wieder: „Suse . . -" Das Echo ballte von den andern Ufern. Ein pcrar Krähen flogen auf. Sonst blieb alles still. Welch ein Unsinn ist daö . ?. dachte er im nächsten Atemzuge Welch ein Unsinn ist eS. hier zu stehen und zu rufen. Um acht Uhr hat der Gärtner Suse in dem Park gesehen. ES ist jetzt elf. Was um alles in der Welt tat sie denn zu jener frühen Stunde schon im Park? Ich mutz Wedgang sprechen ... ich nnrf, Wedgang sprechen .... Er lies denselben Weg zurück. Rif, die schiver« Hinter tür aus. An der Tür zum Speisezimmer prallte er mit Kunz zusammen. „Kunz ... die gnädige Iran eS ist rin Unglück — — Ruf mir Weigang." Er schüttelte den Kops „Nein. Komm mit." Beide liefen durch die Halle .... diesmal über die Terrasse wieder nach dem Park. Bor dem Schlosse lagen breite Rasenflächen, die seit heute nacht der Schnee mit weiker Hülle deckte. Die Parterres — umrahmt von hohen Bäumen — senkten sich zum See. Rechts und links von diesem See erstreckt« sich der Park. Ein breiter Prome- nadenweg lief rechts vom Schlosse nach der Gärtneret. Ab seits lag sie. Treibhaus reihte sich an Treibhaus. Beet an Beet. Treuenschwerdt nahm leine Knöchel an den Mund und pfiff. Gellend . . . einmal . . . zweimal. Nach dem dritten Pfeifen tauchte Weigang irgendwo aus dem Tretbhau» auf. Er trat an Treuenschwerdt heran. „Herr Major . . . ?" „Wo haben Sie heut' früh die gnädige Frau gesehen? Zeigen! Schnell! ES ist ein grobes Unglück mit der gnädigen Iran passiert." Sr schob den Gärtner vor sich nach dem Garten. Weigang lief, so schnell er seine alten Führ setzen konnte. Dickt dahinter Treuenschwerdt und Kunz. Ss Plötzlich hielt der »ärtner. Ma« »ar auf einem von voSketten umfaßten Wege, der vom Schloss nach Park und Gee btnunterführte Aus dem Weg lag fuffttes Schnee. Bei dem Frost. der seit heut« morgen andielt, stand die Fährte noch nach Stunden frisch und einbruckSftark. Die Trittsiegel waren vorn nach dem See zu flach mit stumpfer Spitze, hinten tief und schmal. Unverkennbar rührten sie von einem Damenschub her. „Hier ging die gnä Krau." erklärte Weigang. „Nee. sie lief. Al» wenn der Deibel achter ihrem Rücken sähe. Ohne Hut. Man bloff in» Kleid. Um die Schultern batte st« n schwarze» Tuch mtt Fransen. Bis zu die dtäume konnte ich ihr mtt den Augen folgen. Dann ... Ich dachte mir —" „Wetter," kommandierte Treuenschwerdt. Er lief der Fährte nach »um See. Ais der dichte Baumbestand de» Parks begonnen hatte, dreht« er sich um: „Weigang . . . Pahl soll mit fünf Leuten kommen. Stangen. Netze, eine Bahre mttbringen. Schwester Grete schleunigst herbeordern Berstanden? Höchste Eile." Sr war am Ge«. Die Fährt« Suse» führte bi» zum Ufer. Hörte plötzlich auf. An der steilen, schmalen Mauer- brüftung, wo die beiden Boote lagen, muhte Suse in den See gesprungen sein. Muhte .... andere Möglichkeiten ivaren ausgeschlossen. Der See umr hier am User kaum zivet Meter tief. Das Wasser ziemlich klar. Man mühte ohne Mühe ihren Körper finden kännen. Wenn der Pahl mit seinen Leuten doch nun endlich kommen wolltet Mtt einem Satz sprang Treuenschwerdt in ein» der Boote. Jedes dieser Boote nmr mit seiner Kette an der Mauerbrüstung fest geschlossen. Die Schlüssel hingen ln dem Schlttsselschrank des Herrenzimmers. Während Kunz die Schlüffe! holen lief, nahm Treuen- schwerbt bas eine Ruder. Mühelos erreichte er damit den Grund Sr untersuchte sorgsam sed« Bodenspanne in dem Umkreis- Nicht» von einem Körper »var zu sehen und zu fühlen. Auf einer von den Ruderbänken fast er dann. DaS Ge- stcht in beiden Händen. Bon Gebeten leer. Gott und der Welt rettungslos entrückt. Fieberschauer durchrüttelten den Leib. Gift von tausend Qualen durcheitert« -aS Blut. Er mast die Zeit nicht nach der Länge, sondern nach der Tiefe der Qual. Ewig schien sie. Die war Hohn . . . Verlästerung der Güte Gottes. » Und dann kam Kunz im Laufschritt mtt dem Schlüffe! aus dem Herrenzimmer. Kam der rite Vabl. Kamen seine Leute mit den Stangen und den Netzen und der Kranken- bahre. Die Gemeindeschwester war alSbald zur Stelle. Man suchte systematisch jeden Zollbreit Boden ab. Längs der Ufer. Mitten durch den See. Mtt Netzen und Stangen. Keine Spur von der armen Suse war zu finden. Nur ihr Tuch trieb unweit von der Landungsstelle auf dem Gee. « Eine Möglichkeit blieb offen. Eine unheimlich«, rätsel volle. Immerhin .... der ganze Vorfall war ta rätselhaft und grausenhaft. Gute konnte durch ein fremde» Boot am Landungsplatz erwartet worden sein . . . dies bestiegen ... den Se« an eine— andern Ort« verlassen haben. Bet dem leicht gefrorenen Neuschnee und der völlige» Abgelegenheit der andern Ufer muhten stch dann ihre und des andern Spuren unschwer finden lassen. Treuenschwerdt mit Kunz und Weigang ftiegen in da» eine Boot. Der alte Pahl mtt vier von leinen Leuten in da» andere. Jeder Futzbrett Ufer wurde abgesucht. Jede Spanne Boden von den sechzehn Männerangen wie mtt einer Luve abgespürt. Nirgends eine Fährte Suses oder Fremder. Apodiktisch stand «ch fest, daff Suse nicht den See ver- lassen haben konnte. Mtt gleicher Unumstöhltchkeit war zu erweisen, datz ste stch heute früh dorthin begeben batte. gtem . . . Welche Lösung diese» Widerspruch« und Rätsel» ga» e»? Während Treuenschwerdt *im Schloff mit Amtöoericht und später mtt dem Landrat nach der Kreisstadt hin am Telephon verbunden war. betrat Baron von Vaar da» Herrenzimmer. Unhürbar ging er auf dem wetchen Teppich bi» »um nächsten Ledersessel. Setzte stch. Kreuzte sein« Beine. Tippte mit den Fingerspitzen aneinander. Er trug auf seinem gertenschlanken Oberkörper eine flaschengrüne, in der Taille leicht markierte Jacke .... an den Beinen wett« Breeches und bann Rvhrenstiefel mtt sehr engen, steifen Schäften ... an de» Hacken Anschnallsporen. Der Baron von Paar ,u Schlothnigg und auf Sbenhetm ivar ein Vetter mütterlicherseits von Treuenschwerdt. Früher Pardubttzer Moiitecncolt.Dragoner. stand er «m Begriff, stch irgendwo in Oesterreich anzukaufen. In zwischen sah er stch die Landwirtschaft in Deutschland einmal an. Er halk dem Better Treuenschwerdt ans Hohen-Neudeck retten, rauchen, trinken und auf amüsante Art die Zeit ver- treiben, klebrigen» von Suse, dt« er wie ein ritterlicher Page seine Herrin liebte, pflegte er zu sagen: „Tie» Gestchtl! Die Figur! I?aus«« mnigr«. Die Erscheinung ieberhaupt. DaS ist Stiel. Bidbe. daS ist mehr. Das ist Mustk." «l« Treucnschrverdt den Hörer auf die Gabel legt«, hatte stch der schwippe Ferdl Paar von seinem Stuhl erhoben. Mit wenigen leichten Schritten war er dicht bet Treuen- schwerdt . . . umfasste dessen Schulter. Der Baron von Paar sprach jenen „schlamperten" und prononcirrten Dialekt, besten man stch in dem Kaiserlichen Oesterreich auch in guten Kreisen, selbst bet Hofe, Vorzugs- weise zu bedienen pflegte. „Franzl. grteh dt God. Ieffa», aber wa» ist da» für eine mtestertöse Sache, die ich eben höre. Guserl . . . ? Bin ich denn verrtckt?" „Setz dich, Ferdl." sagte Treuenfchwerbt. „Frag schon lieber mich, ob ich noch klar im Schädel bin. Suse hat mir diesen Brief geschrieben. Und " Auherstande, seine Selbstbeherrschung zu bewahren, stand er auf. Er machte ein paar lange Schritte durch das Zimmer. Plötzlich blieb er stehen. Dicht vor Ferdl Paar. „Ich bin dir unauSlrschltch dankbar. Franzl. wannst mir vorerst eine Auskunft geben wolltest, was für fürchterlich« Dinge stch heute früh mit Sitten zug'tragen haben." „Wer das wühtc. Liebster! Jeder PulSIchlag . . . jeder Atem in mir schreit seit Stunden diese Frage in die Welt. Ohne dah mir jemand Antwort geben kann. Sieh mal, Ferdl ... Ich habe früh um lech- daS Haus verlosten, .ich pfleg« Suie zu so früher Stund« nicht zu ftdren. Um acht Uhr hat der Gärtner Ne im Park gesehen, Richtung See. Im bloffen Kleide, ohne Hut. um dir Schultern einen Schal. Ich vermtffte Suse, da ich fort war. erst um zehn beim Früh- stück. Sine halbe Stunde später fand ich ans dem Nackstttsih ihre» Zimmers diesen Brief. Wir haben festgestellt: Tritt- Negel SittcS fühlen bis zum See. Nicht wieder zurück. Weber an dem kleinen Mauerkat. wo ihre Führte endet, noch an einer anderen Uferstelle. Sie bat den See mtt keinem Schritt verlosten. DaS steht fest. Wenn Ne nicht mittel» eine» Flugzeuge» weggeflogen ist. Sage mir, was bleibt?" iKorne>nng talgt-t wSsekl un«1 pILttst Vamsn-Würekiv 6.f-. Köttel- u. HompslsrsIrsSs S Oklgmsl-^oki'kosisk, Hulo-, Zekremk- u. ^olrkofisl-. l.s6sk--tzm6 ^ibsi'koffs'', OLmönlsscksfs. Hklsntsseksu, ^sctskwLksn allst Hrl in jottar ffraislago Ml«-llm-Wle Sm-kv-r., ritl««u,slratze ir , «ü Internat für Juno» , ündlichlt« Au.btlduoa t» Lauemesen. M » «» »erde» «nch Ta»««» »nd > Haldt»,»schitlert»»«n ». »rakt. » » Vu«ditduu« an,»»»«««». Ankana de» neuen Ledraan,»« l«. Oktober t»r7. Der Betuch eine« Iadree-Lebraanae» brirett vom »ten Iabr der Deruttschulvilicht. «»»Kunst durch dt« Lchntlettu«,. a»n» »»uptdnknbol, 0, k»»»t»u, SUd».- v«»t>d»e«» M«e»IIu'»»«> t.v.7rekj»li1»ekljs. >nd alte««« »»»tue. »»»»«kallore.a^eeir.tNI» »«untreu»»» »an« grau G«»u Gchuuk, Wü»druss«r Straß» «a. ». l.>oöeimi»»li z. l„ KBir »»»«un.Dink.i?' «siSnSksi, - I. prtv»t»»br»»ch »d. ^nl.l tun» In »> ttrt>»It«n, Ipr«»,». »»-> II -12, — l>«. S 7, Um,. Sp»m»»ivetk Itt, ter»nk»nr»t,«»«!»»» 8«It>»t1»Nr«, rinnnerroll- IUI-, m»«k «ub»»NN>Ir. SeN- u t^,r ,I»cd» »ereletld küc»«n»»0te«n ?»>>«- am, re»«t»Iir«n, »ovo Op«r»t,- n»a Unt»r,uc>, -SNItile SIS « »H »H s o »H r i ' . , Ä.> ' < krsMsnslsIl 53eksiscksr6smein6sn Vkvsclsn smpfvklan »Is Xap>1«!«nl»g» unsvrv mlln3«l»!eF«r»n Solcjkrsclilbusfs 6olc>pfsncsbrisis -kdgada rum soMuIIigun Tagoekue, ans chu»uue,Nd«iSpaekM»»,n.SIeokM»»un». »It»n vunkun »oral» dui «1«e chnotait In Kingstk. 27 Oottes unerforsctilictiem ZstsctiluK versc^ieä unervsrlet run 17. Lsptember 1927 in I.ULNNO, wo er Oenesung von schwerem l.eic1en suchte, im 44 l,ebensjskre mein innix- geliebter Ostte. 6er treusor^entte Vsier seiner Kinäer, unser kerrenszuter 8okn uncl Schwiegersohn, öruäer, Lckwsger un6 Onkel Nerr fabfikbe8i1rer Wiltielm köll kittmeister 0^ Mtter Koker Orclen ^itinksber 6er firm» Lr6m»nn Kirckei», ^ue. Wer ihn gekannt mit seinem e6Ieo, kroden, stiedsamen 8ino, wir6 unser» 8chmerr ermessen. In tieker Drsuer ^lse kütt zed. v. un6 Lin6er vrigitte, lrmgsr6 un6 Neinrick küll rugleick im HIsmen aller üdklgen Hinterbliebenen. Oie Leisetzungskeier kin6et am >sittwo(k, 6ev 21. 8eptember 1927, mittags 1 Obr ln 6er vegiSdniskircke lllSsterlein-2elle statt. Gelbe, role, weitze Wirüerkarkosseltl liefert ab Ankano Oktober, auf Wunsch Aufubr in» .hau». Verkaufsstelle -er Güter Eunnersborf und Obercunnersdorf. Beitellunaeannabmen: Ili«»«»d»rfftr. 10 u. UHIandftr. 20. Fernruf r?«»7. Hue-Kiüsterlein (Lrrged), 6en 18. 8eptember 1927. Leben 5ie »icb in meinem tacken äen ltoftsr livk rukiintt meinen klanckackranictcokier »n, Sie kaufen betiimml. ?>rn»i»«ber Llatr, llcic« jobannetr. 12. »MW »SM«' g«g. Se»t<»»e»««. «lugbna krl»«»««. verlor»,,« ff»«nn«»kr»tl kebN ackneliat, rurücic, dlervenactnvScke ver ,ckrvinäe> ll» Si. 4, 2008t. Id.50. llrk.inaü, ^voibelc.. Veraanck 8alomoni,-^v..dleum»el<, -AeLuy« sttriSst LcUi-mkav-it^ LcnloQarn ö bre.den! ». bte Antetaern eettz 4t»«k. Dreeoen. ^ »äM Lin« DewSli Lrubeinen bei »n den »oraetl kaau, >owie am Senen wird ntch , . tzn» tieutta» Abrndblal umsaßt, Seilen ör da» «lueiaeit ^rsebene» smml.