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UA rLTsraf» k«. *** Richte Frau G. Richter. Leipzig. „Bitte mir doch dat Rezept für .Dresdner Käsekänlchen" mitzuteilen." — 50 Gr. Prebnefe verrührt man mit lauer Milch und Mehl zu einem Hefen- stück, dieses läßt man aufgehen und vermischt es dann mit folgenden Zutaten: 200 Gramm geriebenem trockenem Quarkkäse, MOGramm Mehl, 1k Gramm geriebenen Mandeln, 4 Eiern, 50 Gramm Zucker, 100 Gramm Butter, 100 Gramm gereinigte Corintben, der auf Zucker abgericbenen Schale einer Citrone und soviel Milch, daß «ln lockerer Teig davon wird, den man aufgeyen läßt. Dann macht man davon kleine Klüse, die, nachdem sie aufgegangen, warm in heißem Jett gebacken und dann mit Zucker bestreut zu Tisch ge- geben werden. Aber alle Zutaten müssen etwas gewärmt werden, denn sonst geraten Ihnen nur „unglückselige Käsekänlchen". '"Monte -Car»o Suverleur. .Sie haben mir lo freundliche Antwort im Briefkasten vom 23. Februar auf meine Frage gegeben, aber mich auch mächtig geformt ob meines er wähnten Franken für die Ferienkolonie. Das kann ich nun wirklich nicht aus mir sitzen lassen, denn ich habe de» Franken per Postanweisung abgeichickt, bade aber nicht daran gedacht, zu de merken .für die Ferienkolonie". da die hiesigen Stephans jünger di« Anweisung selbst schreiben." — Die Sache ist in icki'nster Ordnung, liebe Rosa. Der anfangs Vermißte ist eln getroffen und heißer Dank wird Dir im Namen der Jeriem Kolonie. "* Ioseph F. <30 Pfo.) „Ich habe mir vor zwei Jahren db Hände erfroren: troß der vielen Mittel, die ich schon angewandt linde, vergebt aber die Räte und Bläue nicht. Weiß vielleicht der Enkel ein wirksame-Mittel dagegen und vielleicht auch eins gegen Sommersprossen?" — Gegen Räte der Hände, von Frost her- rübrend. HUst der anhaltende Gebrauch von Professor Dr. Binz' Frostsalbe. Gegen Sommersprossen versuche eü mit Sommer spiossenialbe. '"La giähr. A b. <30 Psg.) „Sei io gut und be< antworte mir folgende zwei Fragen : 1. Wie macht man das am besten, um in Anierika Schnldsorderungen aus Urkunde cin- zutretben? 2 Kann denn ei» Mieter beim Einzüge gleich wieder kündigen, um das nächste Vierteljahr wieder ansziehen zu können?" — Deine Anfragen leiden an einer so lakonischen Kürze und lassen die notwendigsten tatsächlichen Angaben io vollständig vermissen, daß eS das Zweckmäßigste wäre, sie kurzerhaird durch Aufnahme in den Papirrkord zu erledigen. Immerhin lei der Versuch gemacht. Dir eine aus die verschiedenen Möglichkeiten zu treffende Antwort zu geben. Wenn die Urkunde, aus die sich Tein Anspruch gründet, keine vollstreckbare ist. dann wirst Tu Dir wohl oder übel erst durch Klage eine solche verschaffen müssen Voraussetzung für die Klage ist, daß Dein Anspruch im Jnlande entstanden ist oder sonst ein inländischer Gerichtsstand dafür besteht. Auf Grund eines vollstreckbaren Schuldtitels würde dann die Zwangsvollstreckung nach 8 791 der E.^P.-O. betrieben werden tonnen, h. h das Prvzeßgericbt erster Instanz hätte auf Antrag die zuständige Behörde des Auslandes um die Zwangsvollstreckung zu ersuchen. Voraussetzung hierfür märe aber, daß Tein Schuldner sich in einem Staate auihält, dessen Behörden auf Grund eines mit Dentschland bestehende» Staatsvertrags im Wege der Rechts hilfe die Urteile deutscher Gecichte vollstrccken. Könnte die Voll streckung durch einen Reichskonsul erfolgen, so würde das Ersuchen an diesen zu richten sein. Sollte ei» vollstreckbarer Schuldtitel im Jnlande nicht zu erlangen, vielmehr erst eine Klage bei einem amerikanischen Gerichte notwendig sei», dann würdest Tu wohl an, klügsten tun, wenn Tu auf Deinen Anspruch überhaupt ver zichtetest. Denn dann könnte es Dir passieren, daß Du trotz Deines guten Rechts und nicht unbeträchtlicher Unkosten nichts erreichtest. Deine zweite Frage ist dahin zu beantworten, daß der Mieter einer Wohnung, vorausgesetzt, daß eine abweichende vertragsmäßige Bestimmung nicht vorstegt und daß der Mietzins nicht nach Monaten ober noch kürzere» Zeiträumen berechnet ist. »päiestens ain dritten Werktage des Vierteljahres für den Schluß desselben zu kündigen berechtigt ist. Längs ühr. Ab.. Bürgerwiese. „Bitte um Aus kunft. ob die Kreuzturmuhr künftighin nicht nur mechanisches Schlagwerk, sondern auch während der Nacht erleuchtete Ziffer blätter erkält." — Das Uhrwerk erhält nur ei» mechanisches Schlagwerk. Die Beleuchtung der Zifferblätter ist schon nrehrmalS beraten und erwogen worden. Ta man aber schließlich zu der Anschauung gekommen ist. daß der Nutzen nicht im Verhältnis zu den großen AnschafsungS- und vor allem Unterhaltungskosten stehen werde, hat man den Gegenstand fallen lassen und beschlossen, daiür auf össentlichen Plätzen Uhren mit erleuchteten Zifferblättern auszristellen. K. S t. „Bitte um Bescheid, ob ein vom Schuldner über einige tausend Mark ausgestelltes Schriftstück, welches nur init dessen und seiner Anverwandten Unterschrift versehen ist. für alle vorkonimendkn Fälle dem Gläubiger genügende Sicherheit bietet." — Eine Schnidurkunde der von Ihnen brzeichneten Art begründet vollen Beweis dafür, daß die i» ihr enthaltene Erklärung von Jhicm Schuldner abgegeben worden ist. Kat also namentlich für den Prozeß Wert. Das ist aber auch alles. Insbesondere bietet sie iür die Zahlung der Schuld keinerlei Garantie. Eine solche wird nicht einmal durch eine nach 8 794 Ziffer 5 vor einem deutschen Gericht oder Notar errichtete vollstreckbare Urkunde geboten, wenngleich eine solche wenigstens den Voczug hat, daß aus Ver leiben. ohne daß es erst einer Klage bedarf, vvllstreckt werden kann, wenn der Schuldner bei Fälligkeit der Foiderung nicht zahlt. Ob die Vollstreckung Erfolg hat. ist dann die andere Frage. Wenn Sie also sicher gehen wollen, dann müssen Sie ein geeignetes Pfand verlangen. '"Abo u u c:: M. E. <30 Psg.) .Bitte, mir Aus kunft zu geben: 1. ob ec» '-w.a Jabre 1867 mit dem Bildnis König Johanns und der Umschrift „Tin Verrinslhaler" Sammel- weit besitzt und eventuell welchen: 2. ebenso ein Taler aus dem Jahre 1658 mit dem Blldnts Friedrich Günthers Fürst zu Schwarz- bucg und dem Doppeladler mit der Kanerkrone; 3. ein Taler ans dem Jahre 1859 mit dem Bildnis des Fürsten Georg Viktors zu Waldeck und Phrmont. Sind 4 die von Sammlern geiucblen reußücben Zweimarkstücke solche von Heinrich XIV. j. L- Reg Fürst von Neuß oder 5. solche von Neuß älterer Linie?" — Für die unter 1. 2 und 3 genonnien Münzen wird nur dann ein Agio erzielt, wenn sie noch den Stemvclglan; ousweisen. ionst nicht. Pvn 4 und 5. 1877 und 1892 Neuß ältere Linie. sowiel884 Neuß jüngere Linie, sind prima Stemvelglanz-Exemplare selten und weide» gut bezahlt. Aus dem Verkehr gezogene, d. h. abgenützte Stücke, haben keinen Sammlerwert. Wenden Sie sich an die Münzsinna Richard Tkllrr. Dresden, welche das Deutsche Reichs- münzwerk herausgegrben hat. *" R. L. <50 Psg.) „Mein Tob», setzt 20 Jahr: all. siDct an Lungentuberkulose und befindet sich jetzt bet mir zu Hause. Do ich zcdoch nicht allzu viel verdiene und auch außerdem noch si Kinder habe, Io frage ich ganz ergebenst an, ob Sie mir vielleicht eine Anstalt (Stiftung oder Genesungsheim re.) bekannt geben konnten, wo ich nieinen Sohn eventuell aus eine Freistelle lalso uncntgeltlickff unterbringen könnte. Invalidenrente bezieht derselbe schon." — Wenden Sie sich zunächst an den Ihren so»» behan delnden Arzt, dieser muß enncheidcn, ob Ihr Sohn noch heilbar ist oder ob nicht. Im ersteren Falle wenden Sie sich dann mit einem kurzen Zeugnis Ihres Arztes nach Albcrtsbcrg i. V. an .crrn Dr Gebier daselbst mit der genauen Darlegung Ihrer Ver- ältnisse,- wenn dann möglich, wird dort Rat geschafft werden. "'Nichte Dora. „Bitte, teile mir doch mit. wie man Alpenveilchen pflegt; es werden Dir gewiß nock viele Hausfrauen dajür dankbar sein." — Alpenveilchen kauft man in blühendem Zustande beim Blumenhändler, stellt sie vabeim i» ein nicht zu warmes Zimmer, welches am Tage einige «stunden Sonne hat und gießt sie nach Bedarf. Nach dem Abblühen sind'die Knollen wertlos. ""EinalterAb. „Ich habe einen Kanarienvogel, welcher 3 Jahre alt ist und stets ein flotter Sänger war. Seit der letzten Mauser ist der Vogel aber heiser und kann daher nicht mehr singen. Nun bitte rch, mir doch ein recht gutes Mittel zu sagen, wodurch die Heiserkeit gehoben wird und mein sonst ganz munterer Hans wieder singt." — Der Vogel ist erkältet und leidet, wenn es scholl seit der Mauser h nur Deinen Piepmatz recht Wärme. Daun gib ihm ne einigen Tagen in der Woche anstatt Wasser süßen Kamillentee, mit etwas Mannasast vermischt. In einigen Woch-n wird das Leiden dann geheilt sein und Hans wieder zeigen, waS Hänschen gelernt hat. ' *" Eine junge Frau (50 Pfg.j. „Heute muß ich mich Dir auch einmal mtt einer Bitte nahen. Sie betrifft den Namen unsere» zukünftigen (Oho! Schn.) Sohne», den wir .,Hellmut" nennen wollen. Nun wurde nur aber kürzlich . einmal getagt und habe lch's auch in einem Buch gelesen, daß cs „Helmut" heiße. Willst Du nun mir Aufklärung verschaffen und zugleich sagen, was die Namen Helmut und Ilse bedeuten ?" — Helmut (mit nur einem l> hei k- > lI beißen und der tltauie, den bekanntlich auch der große Stratege Moltke trug, bedeutet: „Lauteren Sinnes . Ilse ist die Koseform vom hebräischen Elisabeth bez. Elise und heißt „Gottes Huld" oder die „Gvttgelobte" Nun sei Du aber auch so freundlich und verrate mir. woher Du weißt, daß der zu erwartende Familienzuwachs gerade ein Sohn sein wird. Wenn Du etwa zufällig >n den Besch eines Professor Schenkfchen Rezeptes gekommen fein solltest, dann tut mir's leid, Dich auf eine leicht mögliche Täuschung vorbereiten zu müssen. Es soll nämlich iluf die Schenkjchen Rezepte gar kein Verlaß sein. *** Nichte Hermine. (50 Psg.j „Sei so gut und sage mir, wann die Ausstellung 1904 in st. Louis eröffnet wird, da ich mich gern nach dor» um Anstellung bemühen möchte. Viel leicht kannst Du mir auch sagen, wohcn ich mich wenden muß. und wie für ein deutsches Mädchen dor» die Verhältnisse sind." — Die Weltausstellung zu St. Louis wird im April 1904 er öffnet. Vor Auswanderung, in der Hoffnung, dort Stellung zu finden, ist aber dringend zu warnen. Auf dem hiesigen amerika nischen Generalkonsulat wcrd übrigens jederzeit gern und kosten los Rat in Auswanderuugsangelegenheiteu erteilt. *** E. T. 108. (40 Pfg.j „Ich habe vor 14 Tagen bei einer Bank eine erste Hypothek auf mein Grundstück zu lechen gesucht, und nach 'Durchsicht der GrundstückSpapiere durch den betreffenden Beamten wurde mir ein Formular vorgelegt, in welchem die Be dingungen der Bank standen, und ich unterschrieb dasselbe. Zu Haus überlegte ich mir aber, daß ich doch vielleicht zu schnell unterschrieben habe, ging denselben Tag noch einmal in die Bank und bat mir noch 11 Tage Bedenkzeit ans. Ta wurde mir aber gesagt, ich hätte unterschrieben und es sei zu spät. Ich wollte nun Ihren Rat hören, ob ich da vielleicht durch einen Rechtsanwalt ctlvas ausrichten kann^" — Daß doch die Leute nicht alle wer den, die mit Vorliebe erst handeln und dann überlegen, während die Reihenfolge doch eine umgekehrte sein mutz. Sic tun am besten, sich in das Unvermeidliche zu fügen, geschehen ist geschehen, Sie haben unterschrieben und damit basta! *** Langjährige Abonnentin. (40 Pfg.j „Wir find drei Schwestern und ein Bruder, welcher Lehrer und jederzeit sehr bc° günstig! worden ist. Nun hat unser Vater ein Testament hinter- lassen, welches bestimmt, daß nach der Mutter Tode zu gleichen Teilen geteilt wird. Tie Mutter hat aber nach des Vaters Tode dem Bruder 3000 Mark von dem Kapital geschenkt und wir bitten um Auskunft, ob sie hierzu das Recht hatte?" — Wenn Ihre Mutter alleinige Erbin des Nachlasses ist, dann kann sic grund- sätziich völlig frei darüber verfügen. Sie wären zunächst nur be rechtigt, Herauszahlung des Pflichtteils zu verlangen, der sich auf des Wertes des väterlichen Nachlasses berechnen würde, müßten diesen Anspruch aber innerhalb eines Zeitraumes von 3 Jahren von dem Zeitpunkte der erlangten Kenntnis von dem Erbfalle und der Sie beeinträchtigenden Verfügung geltend machen (8 2332 des Bürgerlichen Gesetzbuches!, «widrigenfalls er durch Verjährung er löschen würde. Einen gewissen Schutz gegen eine Benachteiligung durch unentgeltliche Verfügungen Ihrer Mutter zu gunsten Ihres Bruders würden Ihnen unter Umständen die 88 2050 bis 2056 dcS Bürgerlichen Gesetzbuches gewähren, wonach gewisse Zuwendungen unter bestimmten Voraussetzungen bei der Erbauseinandcrsetznng zur Ausgleichung zu bringen sind. Vor allem aber würden Sic durch das Testament Ihres Vaters geschützt sein, wenn dieses, wie es Ihrer Anfrage nach allerdings den Anschein hat, eine -Nacherb einsetzung enthält. In diesem Falle würde Ihre Mutter als Vorerbin kraft gesetzlicher Bestimmung nicht unbeschränkt über den Nachlaß verfügen können. Namentlich wären unentgeltliche Ver fügungen, durch die Ihre Rechte vereitelt oder beeinträchtigt wür den, nach H 2113 des Bürgerlichen Gesetzbuches unwirksam. Ja, selbst wenn das Testament Ihres Vaters der Mutter die freie Verfügung über den Nachlaß emräumte, oder eine Bestimmung des Inhalts enthielte, daß Sie bekommen sollen, was bei dem Tode Ihrer Mutter noch übrig ist ltz 2137>, würde wegen unentgeltlicher Verfügungen der Muttes nach 8 2113 gemäß 8 2138 des Bürger lichen Gesetzbuches ein Schadcnsersatzanspruch begründet sein. *** Junge Frau, (l Mark.j „Onkel Schnörke, sei doch so gut und gib mir einen Rat, auf welche wirtschaftliche Weise ich Eiweiß verwerten kann. Vielleicht ist eine Deiner liebens würdigen Nichten im Besitze eines oder einiger Rezepte über von Eiweiß hergestellten Kuchen. Ist Dir vielleicht ein Kochbuch über Verwendung von Küchenresten bekannt?" — Eiweiß kann man verwenden zum Panieren schnell zu bratender Fleischstücke, zum Backen von Makronen sdas Rezept war schon in der ver gangenen Woche anaegebenj. zu Bagers oder Schaumtorten, zu Schaumklöseu auf Milch-, Wein- und Wcißbiersuppen. zu Eiwciß- klöschen mit Käse für Fleischbrühsuppcn. Auch zum Äbreibcu von Linoleum-Fußböden ist Eiweiß ein gutes Mittel, um dasselbe länger gut und glänzend zu erhalten. Zum Klären von Fleisch- brühen, zu kalten Puddings und Obst-Cremes, wie Creme-Celeste, zu dem man Eiweiß mit eingekochten Prelßclbeercn so lange gräbniSkaffe eintrrten. Teile mir doch bitte mtt, an wen sie,sich wenden »ruß." — Du verlangst viel, siebe.Grete „Unfall, lassen" lVerstcherung gegen Unfälle!. „Krankenkassen uicd „Bc- aräbniskasscn" sind drei ganz verschiedene Institutionen, die m euc Ganzes nicht vereinigt sind. Du wirst mir also die Wünsche Deiner Frau Mama näher präzisieren müssen. * Stcinschönau. „Bitte um Auskunft, ob es sich be- daß sich die Wachtel auf ihrem Zuge vom Meere vou einer den stätigt ^ . Küste zur anderen treiben läßt? luzutraucn wäre das der reibt, bis, man eine schaumige Masse hat. Zu Zuckcrglasurcn auf Torten und Pfannkuchen und anderem Gebäck kann man Ei weiß ohne Dotter verwenden. Du wirst demnächst einige Rezepte dazu finde». Du fragst nach Verwendung von Resten! Und wie viele Rezepte sind dafür nicht schon gebracht worden, denn gerade diesen wird eine gan> besondere Aufmerksamkeit zugewcndet. Du wirst auch Deinen Wunsch demnächst erfüllt sehen, aber bitte hübsch Ächtung geben. Ein Kochbuch nur für Rester-Vcrwcndung würde einseitig ausfallen, aber in den meisten Kochbüchern findet sich eine Abteilung dafür. *** B. H. E. sl Mark.j „Als alter Abonnent der „Dresdner Nachrichten" verfolge ich schon seit über 20 Jahren mit Interesse den Briefkasten und gestattete mir nun auch einmal, Deinen Rar in Anspruch zu nehmen. Ich habe nämlich eine verheiratete Nichte (Gastwirtsjrauj, welche sich seit etwa einem Jahre periodisch (so aller vierzehn Tage zwei bis drei Tage lang! dem Genuß von Alkohol hingibt. In nüchternem Zustande ist dieselbe ein ganz patentes, tüchtiges Frauchen und bereut auch nachträglich stets ihr Tun. Trotz aller Versprechungen, es nie wieder zu tun, ist sie doch nicht Herr über sich, sie betrinkt sich eben dock' wieder, und es ist mit ihr in solchem Zustande absolut nicht auszukommc». Da hilft weder Güte, noch strenge, sic tobt und wirst und schlägt bei der geringsten Kleinigkeit, welche ihr nicht paßt, womöglich alles kaputt. Da nun die betreffenden jungen Leute joweit ein ganz gutes Geschäft, auch mit Fremdenverkehr, besitzen, sind der- artige krankhafte Anfälle der Frau recht störend fürs Geschäft, und ein Rückgang desselben dürfte für die Dauer ganz unaus bleiblich sein. Ich gestatte mir deshalb, bei Dir ergebenst an- zufragcn, ob cs denn nicht ein Mittel gibt, die junge Frau von ihrem krankhaften Zustande abzubringen. Ich habe ja früher öfters in Zeitungen derartige Mittel angepriesen gefunden, doch habe ich mich leinerzett nicht dafür interessiert »ns deshalb weiß ich auch keine Adresse mehr." — Ein Universal- oder Geheimmittcl gegen Trunksucht gibt es, wie schon wiederholt im Briefkasten erklärt worden ist, nicht. Wende Dich doch einmal mit Deiner Ange legenheit an den hiesigen Bczirksvercin gegen den Mißbrauch geistiger Getränke, Vorsitzender Dr. mcd. Meinert, Geschäftsstelle Holbcinstraße 105; geöffnet von 8—12 und 2—6 Uhr. *.** Streidtköpfc, Stammtisch, Nicdersteina. Bitte um auskumpft, was die Luftlinie Wildermann und Weiher-Hirsch in Dresden für Straßen bcrihrcu." — Das könnt Ihr sehr leicht selbst feststellen. Zu diesem Zweck kauft Ihr Euch einen Plan von Dresden mit Umgebung, nehmt ein Lineal zur Hand, zieht vom Weißen Hirsch zum Wilden Mann mittelst Bleistifts eine» strich und notiert Euch dann die Straßen, die der Strich berührt. Für den Fall, das, Ihr das Resultat Eurer Forschung bekannt machen wollt, rate ich Euch, cs recht genau mit der Orthographie zu nehmen, damit keine Konfusionen entstehen *** F. L. (20 Psg.j Antwort: Mit Auskunsterteilung über die Bonstät von Gesellschaften usw. kann sich der Briefkasten nicht befassen. Das ist Sache der für diesen Zweck bestehenden Aus- kunftbureaus. Im übrigen wird es in Ihrem Falle wohl das Beste sein, wenn Sie die für Ihren Sohn geschloffenen Militär- dienst-Dersicherung fortbestehen lassen, da sie bei Aufgabe der selben erheblichen Verlust erleiden würden, weil in diesem Falle von Rückzahlung aller eingezahltcn Prämien bei keiner Gesellschaft die Rede sein kann. *** Nichte Gret chen. (20 Psg.j „Meine Mutter, eine Kaufmannswitwe, möchte gern in eine Unfall-, Kranken- und Be- . Z Wachtel schon, wenn sie nicht wüßte, daß das Wasser keine Balken hat, denn sie fliegt nur ungern und eigentlich anhaftend nur in der Zugzcit. Die Wachteln ziehe» von uns einzeln ab, bilden aber schon in Südeuropa zahlreiche Flüge. Sie folgen dem Festland- und sammeln sich an der Spitze der südlichen .Halbinseln in großen Scharen, um von dort aus dann nach Äsrika zu fliegen. *** Arnim Mügge. ..Es naht sich Dir heute ein Jünger der ^Ima rnawr siipsiormis und bittet Dich, ihm Deinen Rat zu teil werden zu lassen. Ich habe mir m den letzten Weihnachts- serien den Bandwurm schon zum dritten Male abgetrieben und zwar dieses Mal mit Erfolg. Das Vieh hat natürlich die betten Kräfte ausgesaugt, sodaß mir die schönen vollen Backen fehle». Vielleicht kannst Du mir nun, lieber Bricfkasienonkel. ein Rezept zusammenstellen aus nährkräftigen Speise» usw., um dasselbe in den nächsten sechswöchigen Osterferien mit Erfolg auwenden zu können, und zwar verbringe ich diese aus dem Lande. Man riet mir Hafermehl. Kakao, Milch, Eier. Was sagst Du dazu?" — Deine Ferienzeit aus dem Lande richte Dir so ein, daß D» zeitig aufstchft, zeitig ins Bett gehst, ißt und trinkst, was Dir schmeckt, den Körper stählst durch kühle Abwaschungen oder Bäder, uno den ganzen Tag an der frischen Lust bleibst. Was Teilte andere Wurm-Kalamitat betrifft, so hole Dir dagegen aus der Apotheke Wurmzeltchc» oder Zitlwersame», denn ans eine andere Ursache als Würmer dürste das Jucken kaum zurückzuführen sein. *** Langjähriger Abonnent Th. II. (25 Psg.j „In Ihrem Briefkasten vom 23 Februar schrieben Sie mehreren wohl habenden Geschwistern, welche eine geistesschwache Schwester in einer Anstalt untergebracht haben, daß diese Geschwister später, wenn das Vermögen ihrer kranken Schwester etwa ausgezehn wäre, nicht zu den für diese Schwester zu bestreitenden Unterhaltungs kosten hcrangezogen werden könnten, sondern daß der betreffende Ortsarmenverband ihres Unterstütziingswohnsitzcs diese Kosten zu bestreiten haben würde. Bestehen denn jetzt andere Vorschriften, als nach dem trüheren sächsischen Gesetz? Nach dem letzteren wurden doch die Geschwister, saus selbige vermögend waren, ff« solchen Fällen zur Unterstützung herangezogen, während sie anderntciis bei der Regulierung dcS Nachlasses verstorbener Geichwister auch jetzt nicht Pflichtteile zu beanspruchen haben." — Der Artikel, aus den Sie Bezug nehmen, ist nicht dahin zu versieben, daß jede ' E- Ilntcr- mttergebrach- . . . - gesagt, daß eine gesetz liche Unterhaltspflicht nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch für sie nicht besteht und daß deshalb der Ortsarmenvcrband des Untcr- stützungswohnsltzes für die Unterhaltskosten oufzukommen habe. Dabei bewendet es auch im allgemeinen. Allerdings ist wie vor dem Inkrafttreten des Bürgerlichen Gesetzbuchs so auch heute noch eine freilich sehr beschränkte Möglichkeit gegeben, entterntcre An gehörige zur Tragung dieser Unterhaltskostcn beranzuzieben. Ter Armenverband kann nämlich nach 8 5 der für Sachsen noch in Kraft befindliche» Armenordnung vom Jahre 1840 Seitcnvcrwandte und Verschwägerte, die nicht vermöge eines besonderen Rcchtstitels für hi' werden *** Neffe F. B. „Als ich vor drei Jahren die Schule ver ließ, trat ich bei einem Elektrotechniker als Mechanikerlehrling ein und wurde kontraktlich auf vier Lehrjahre verpflichtet. Im Falle vorzeitiger Auslösung des Lchrnerhältnisses soll mein Vater eine Entschädigung von 240 Mark an den Lehrhcrrn zahlen. Ich besuche nun auch gleichzeitig eine Gewerbeschule und gewann im Unterricht betreffs der Gewerbeordnung die Ansicht, daß der Be trieb, in dem ich als Lehrling eingestellt bin, den Anforderungen dieses Gesetzes nicht entspricht, und nun nach drei Jahren Höffe ich Dir genügend Gründe für Auslösung dieses Lehrvcrhältiiiffes zur Beurteilung vorlcgcn zu können: 1. Ist mein Lehrherr nicht gelernter Mechaniker, sondern Holzdrechslcr. 2. Sei» erster Ge hilfe, ebnfalls gelernter Drechsler, hat sich nur seit sechs Jahren ohne besondere Vorkenntnisse ins elektrische Fach cingearbcitet. 3. Weiter sind zwei andere Gehilfen, ein Mechaniker und ein Schlosser, in diesem Betrieb tätig und diesen stehen fünf Lehr linge unter. Das entspricht doch nicht den gesetzlichen Vorschriften. Vor einem halben Jahre waren sogar 7 Lehrlinge, die sämtlich zu Mechanikern ausacbildet werden sollten, in diesen! Betriebe beschäftigt. Allein ocm einen wurde das weitere Arbeiten in dieser Werkstatt ärztlicherseits untersagt. Er war bei der Be- arbcitung von Akkumnlatorenplatten bleikrank geworden: der andere ist an dieser Krankheit sogar gestorben. Demnach ist der Betrieb gesundheitsschädlich, ja sogar (cbensgesährlicki. 4. Bei Ausfertigung des Lchrkoittraktes habe ich meine Unterschrift nicht bcigcgeben, wie cs das Gesetz bestimmt. Sollte unter solchen Um ständen mein Lehrvertrag nicht ungültig sein? Oder macht das Gesetz etwa bei Fabrikbetriebm eine Ausnahme mit diesen Be stimmungen? Ich bin mir übrigens noch gar nicht klar, ob dieser Betrieb gesetzlich als Fabrikbetrieb angesehen werden kann. Bin ich nun berechtigt, sofort incine Lehrzeit ohne jede Entschädigung an den Lehrherrn zu beenden und welche Schritte habe ich oabci zu tun?" — Deiner Darstellung nach scheinen zu einer vorzeitigen Auflösung des Lehrvcrhältnisses, gleichviel ob der Betrieb Deines Lehrherrn als ein fabrikmäßiger anzusehen ist oder nicht, hin reichend wichtige Gründe nicht vorzuliegcn. Der Umstand, daß der Lehrherr gelernter Holzdrechslcr ist, schließt noch nicht aus, daß Dir in semcm jetzigen Betriebe eine sachgemäße Anleitung M Erlernung des Handwerks eines Mechanikers zu teil wird. Denn der Lchrhcrr braucht den Lehrling nicht notwendig selbst anzuleiten, und, wie Du selbst schreibst, bist Du und die übrigen Lehrlinge einem Mcckmniker von Beruf und einem Schlosser unter stellt. Ueberdics läßt der Umstand, daß der Lehrherr bereits sei! länger als sechs Jahren eine elektrotechnische Werkstatt inne hat und seinen ersten Gehilfen selbst derart herangebildct hat, daß er jetzt dieser Stellung im Betriebe vorstehen kan», darauf schließen, daß er sich ganz ordentliche theoretische und praktische Fachkcnnt- nisse ongeeignct hat und allen Anforderungen des 8 1Ä der Gewerbeordnung entspricht. Auch der Umstand, daß süiff Lehrlinge ihre Ausbildung in diesem Betriebe erhalten sollen, bildet au sich noch keinen Grund zu einer Lösung des Lehrvertrages. Die An zahl der Lehrlinge rsl grundsätzlich unbeschränkt. Nur wenn die Anzahl der Lehrlinge im Mißverhältnisse zu dem Umfange und der Art des Betriebes stände und wenn dadurch die Ausbildung des einzelnen gefährdet würde, könntest Du daraus vielleicht nach 8 127b der Gewerbeordnung ein Rech» zu sofortiger Beendigung verleiten. Auf Grund des gleichen Paragraphen würde cm Recht zur Auflösung dann gegeben sein, tvrnn der Lehrherr seine gesetz lichen Verpflichtungen gegen seine Lehrlinge in einer deren Ge sundheit gefährdenden Weise verletzte. Das ist aber daraus, daß Lehrlinge angeblich infolge der Bearbeitung von Aksiiinulatoren- bleik b nungsmatzigen Schluß des Lehrvertrages erforderlich ist, den Lehr vertrag nicht nichtig. Tie Wirkung würde vielmehr nur die fein, daß die in den 88 127,1 und 127t' per Gcwcrbcordiiuilfl an eine» schriftlichen ordnungsmäßig geschloffene» Lehrvertrag geknüpften Folgen gegebenenfalls nicht ci'itretcn würden. An der vcrtrags- liiätzigen Verpflichtung Deines Vaters im Falle vorzeitiger un- berechtigter Endigung des Lchrvcrhällnisses, die verabredete Ent- schädlgung zu zahlen, würde dadurch nichts geändert werden. *** V. G. „Bitte um freundliche Beantwortung folgender Fragen: 1. Gibt cs in Sachsen Heilanstalten für gänzlich unbe mittelte Lungenkranke (Tuberkulöses und wo befinden sich solche Anstalten? 2. Wobin muß man sich wenden, um dort ausgenom men zu werden? 3. Ist dem Gesuch um Ausnahme em Armen- zeugnis oder sonst etwas bcizufügen? 4. Muß man sich bei der Aufnahme verpflichten, wcim man als erwerbsfähig aus der An- statt entlassen wird, die Kosten für die Kur nachträglich zu zahlen?" — Falls sie keinen Anspruch an die Landcsversicherungsanstalt, Dürerplatz, haben, wenden Sie sich doch einmal nach Albertsberg un Erzgebirge, dort gibt es einige Freistellen. Almuts- und ärztliches Zeugnis ist bcizufügen. Zu Punkt 4: Nein. Dpes-n-v Nachrichten. «r. «8. Leite 3. M» Montag. ». März 1VU3