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Seite S»4. Belletristische DienStags-Beilage zu den „Dresdner Rachrichten Atke^tei frLv Hie ArclrrenrVett. uu> fo Merk sprach: Lerne dich selbst erkennen an Anderer Fehler und eigenen- — Doch noch mehr an den,, wie du Andrer Feblcr bcurtbeilst. Lcwoter. KinderfrLulein. Tritt man in unseren Tagen in einen Kreis ver- elter Hausfrauen und Mütter, sei es ein kleiner Kreis intimer Frernr- «, welche sich ihr übervolles Herz ausschüttcn möchten, sei es eine Versammlung streng nach Rang und Stand geordneter Kaffeeschwestern sich zu liebevollem Gedankenaustausch vereinigen, stets »vrrd nach kurzer t ein allgemeines Klagelied cttöneu — die Klage über die Dienstboten, will mem Ohr all' den Klagen verschließen, welche über faule Diener, getreue Köchinnen, leichtsinnige Stuben- und Hausmädchen gefällt werden, nur die Anklagen eimaffen, welche auf die Häupter unserer Kinderfräuleins ahkreich niedersallen. — Hier tritt eine junge Mutter auf. Im vollen , ußtsein chrer heiligen Mutterpflichten ist sie ernst bemüht, ihrer Kinder Wohl auf's Beste zu fördern. Nach reiflicher Ueberlegung traf sie eine Wahl, die ihr würdig dünkte zur Mithilfe und Erziehung ihrer Kinder. Sie war bitter enttäuscht worden. — Da erhebt eine kinderreiche Mutter ihre Stimme. Triumphirend berichtet sie von den vielen Kinderfräuleins, welche sie schon in ihrem Hause kommen und geben sah, und ernstlich bemüht sie sich, deren Fehler und Untugenden in das beüste Licht zu bringen. — Das giebt den allgemeinen Anspom. Erregte Stimmen werden laut: Jede will von ihren unglücklichen Erfahrungen zuerst berichten. Keine der Anderen den Vorrang lassen in der lebhaften Debatte. Einige ganz vereinzelte Stimmen könnten wohl auch von einer glücklichen Wahl berichten, die sie getroffen, das Verhält- »iß hatw sich aber durch „dumme Empfindsamkeit" oder „bochmütbigen Dünkel" kehr bald wieder gelöst. — In beharrlichem Schweigen laste ich alle berech- " stn und unberechtigten Seufzer und Anklagen an mir vorübergehen. Doch wo da Stoff zu Ende ist. und die erregten Gemüther einer Ruhepause ürfen, jetzt werde ich reden. Ein ernstes Wort sei mir gestattet, welches, hervorgeheno aus strengem Gerechtigkeitsgefühl und allgemeiner Menschenliebe, aus dem Haren unserer dienenden Mitschwestern zum Herzen unserer herrschen den dringen soll. In vollster Unparteilichkeit kann ich als herrschende und dienende, ausgerüstet mit langjähriger Erfahrung und fcharfer Beobachtung, zu Euch rÄen. Es sind hohe, ernste Anforderungen, welche der Beruf eines .Linderfräuleins" au dieses stellt, und nur inst treuester Aufopferung und »Selbstverleugnung wird es ihm gelingen, seine Pflichten voll und ganz zu erfüllen. Und wahrlich, einen festen energischen Ebarakter, ein starkes liebe volles Herz und ein fröhliches geduldiges Gemüt!, »ruß diejenige besitzen. Pflegerin, die fröhliche rrn- liebrciche Erzieherin und ge . . . Muster und Vorbild in allem Thun und Handeln. Diese Forderungen sind es, die Ihr. verehrte Mit- kchwestan, an die Erzieherinnen Eurer Kinder stellt, ja stellen müßt Nun mehr tritt die Frage an Euch heran: „Was gewahrt Ihr timen dafür." .Habt Ihr ihnen, de " " " " ihren schweren Baus Ihr durch wohlwollendes Interesse , , ferner durch Anerkennung und Vertrauensbeweise ihnen die Liebe und digkeit für ihren Beruf zu erhalten gestickt, welche für ein orderlich ist ?" Mein W stauen legt allmählich die einsichtsvolle Mutter die Erziehung ihrer Kleinen ganz in des Fräuleins Hände, deren Macht ober die irregeleiteten »kruder gemüther ihr voll bewußt wird. Daß die treue Erzieherin die Kinder nicht dem Herzen der Mutter entfremdete, sondern sie ihr um so inniger zuführtc, erkannte sie mit Freuden, und schätzte mit Recht die Perle, welche sie in ihr Haus ausgenommen. Andere Bilder steten uns hinfort vor die Angen Hier tritt ein langes Mädchen hinaus in die Wirksamkeit. Erfüllt von hohem freudigen Math und edler Begeisterung für den segensvollen Berns, den sie sich kelbst erwählt, beseelt von einem tiefeingeprägten Pflichtbewusstsein und sicher im Vollgefühl ihre theoretischen und praktischen Fachkeiiirtniß — so tritt sie ibr Wirten an. Schwere Aufgaben harren ihrer. Die bisher in den Händen eines rohen Kindermädchens gelegene Pflege und Erziehung stirer Zöglinge findet sie total vernachlässigt, und ec bedarf einer festen, energischen Hand und eines Herzens voll reicher Liebe und kindlichen Verständnisses, um die Kleinen aus den rechten Weg zurück zu leiten. Molkig und freudig be ginnt sie ihr Werk, was ihr durch eine freundliche Aufnahme der Elten: sehr erleichtert wird. trken unbedingt erforderli Wort, meine Vertbeidigung gilt nicht der großen Menge, welche des wohlklingenden Namens wegen einmal „Kinderfräulern" spielen wollen, welche nicht selten den Rang eines „Stuben mädchens". einer „Verkäuferin", einer „Stütze der Hausfrau" mit dem des „Ktnderfräuleins" vertauschen und die'e Tbätigkeit fast eben so bald wieder aufgeben, wie sie dieselbe ausgenommen haben Ebenso wenig will ich denen das Wort rÄen, welche gezwungen sind, einen Beruf zu errgeifen, der ohne Eiche Ueberlegung, ohne genügende Geistes- und Herzensbildung, und oft ohne rede Fachkenntniß den Beruf eines „Kinderfräulerns" alseinen der leich testen, angenehmsten erfassen, „die ohne Bewußtsein ihrer großen Verantwort lichkeit das körperliche, geistige und seelische Wohl unserer höchsten Kleinode auf's Schwerste gefährden, ja dauernd schädigen können. Diese tief- betrübenden Thattachen, durch welche so schwer an rinseren jungen, zarten Kindern gesündigt wird, berechtigen wobl alle Mütter, welche diese traurigen Erfahrungen theilen zu bitteren Anklagen und sichern ihnen mein herzlichstes Mitgefühl zu. „Kinderfräuleiir" — vielleicht sollte »lau diese Klasse, für die ich jetzt sprechen will, nicht init jenem allgemeinen Namen bezeichnen, an den leider mit vollem Recht häufig nur Mißtrauen und Verachtung knüpft sräulein" — ihnen gilt meine Rechtfertigung, welche mit gründlicher , " und im vollen Bewußtsein ihrer großen Auf- Ansnabme finden sie in der Familie? Bevor die vielen trüben Bilder entrolle, wie sie vor meinem geistigen Auge stehen, greife ich jene heraus, deren Erinnerung mich rer Seltenheit wegen mir inniger Freude erfüllt. Ich gedenke ritten''— ' " " " gedenke »enes als geschätztes, stets ihrer Seltenheit wegen mit inniger Freude erficht anziehenden Familienlebens, in welchem das Kinderirärrlestr «ns ge, geachtetes Familienglied schon seit G Jahren wirkte, nndlnn allen Freuden'und Leiden des Hauses den innigsten Antheil batte. Von der feinfühlenden, hochhe^igen Hausfrau schon früh mit ehrenden Beweisen ihres Vertrauens bedacht, hatte sie die J-nerciien der Familie gänzlich zu den ihren gemacht, war der zahlreichen Kinderichaar zuerst eine treue Pflegerin, sväter eine ge- Lehrerin und den Henrnwackncirden eine mütterlich« Frcnnoin und den, hochgeschätzt und geliebt von Allen, die sie kannten. - ist es die wunderbare Erzlehnngsgabe des Kmder- - , im Bereln mit treuster Gewissenhaftigkeit und liebevollster zimorge, diesem Macht und Ansehen erkämvst Freuds und „ist p.-llemVe- Jn KSukeins, Fü ' Ain virnenbanm. Im Lenzschmuck fleht der Brrnenbarm- Und wiegt die weif; und grünen Aeste, In seinem lichten Blüthenraum Trstliien leichtbeschwingte Gäste Ein buntes Finleirpärchen hat Zum Hochzeiksbans den Baun: erköre: — Nun sitzt ec stumm und liebesiatt. In iveißem Biütbenschnee verloren. „W:e lange wäkrt die schöne Zeit k" Die Finkin tragt'« mit Flugolbcden — „Verschwände diese Herrlichkeit, Ich könnt' es nimmermehr erleben i" Der Birnenbanm wiegt bin und her Die blüthenvollen. breiten Aeste. Und willig beut die Arme er Zu eine::, schmucken Finkenneste „Wie lange währt die Flitterzeit': O kleine Finkin — kurze stunden' abt ibr das Ncstchen eingeweiht, ald ist die letzte Spur entschwunden k Die Finkenstede ist ein Traum. Wie manche and re Lieb am Erden — D'rnm glaub' dem alte: Birnenbanm Auch Finken können treulos werden' Die ersten Beiden kannst Tu stels .. . - Bei Männern und bei Frauen, Bei Am: und Reich, es :st kein Scheu, An allen Kleidern schaue::. UätbselLcke. Die Dritte schütz: vor Karre Tuch Wird auch der Hitze wehren. Das Ganze dient de: Ncrnlrchkest Und ist nicht zu entbehren Wen:: Dich Erstaunen übermannt. Rufst Du mein erstes Work, Willst Tn die zweite Silbe ich», Weit über's Meer zieh fort! Das Ganze ist ein Götterkiod So schon, so wundert'»:, Und dock, gefährlich Jung > r-d Ast. M.t W-M'!: duffst es an' -K » » we! Silbe:: nennen, was Dich bewegt m: Dir ein Herz entgegenschlägt. Ein Zeichen aridste, dann sttahlt'S wie er: Gleich ilm: benennst Dein Lieb Du gen Silsien-rrütbsel. Ans folgende» ttt Silben: bin. ba. bas be, bald. ca. cl. Varn, ei. e, g im, ing. ko. li, le. U, mor. ist. na, ot> phen., ro. rab «st ra. so», ta, tv. tron. te!. tri. tiS. wer. ssind 1: Wörter zu bilden, deren. Anfangsbuchslabeu von oben nach unten gelesen den Namen eines Dichters und deren Endbuch staben von unten nach oben gelesen den Titel eines seiner Lieder ergeben 1. Ein bekanntes Buch für die Jugend, st. Name. 3. Ein Mörder auö der Bibel. 4. Ein Vcnvandter. 5. Berg in der Schwel.;. 6 Ein kirchliches Fest. 7. Ein Vogel. 8. Eine Pflanze. 9. Eine Blume kV Etz'. Arznei mittel. «l. Gewürz. 12. Mädchenname. Ist. Ein Berggeist. AMrißische Menstags-Weitage zu -t» „Dresdner Nachrichten". Dienstag, den 6. Juni. LS«V Der Kameenknopf. (gm Lrckist SN ltriwo.) Eine Detektivgefchichte von Rodrig >: es Ottolengui. (Arstorisirte Uebersetznng aus dem Englischen von F. Mangold) (Fsitsetzc-üz > .Sie weigern sich?" riefen die Anderer: zusannuen ans, und es ist schwer zu sagen, wer von ihnen am meisten überrascht war. Raudolph erbleichte und lehnte sich gegen die Wand, und Barnes wurde etwas aufgeregt. „Das kommt einem Geständniß gleich, da sich die anderen Reisenden sämmtlich haben untersuchen lassen." sprach er. Mitckel's Antwort hierauf war noch überraschender als seine Weigerung. „Das ändert die Sache." sprach er „Wenn alle Anderen sich unterworfen haben, dann will ich's auch thun." Damit kleidete er sich ohne weitere Umstände ans, aber auch in seinen Kleidern wurde nichts gefunden, ebenso wie die Durchsuchung der berbeigeichafften Reisetasche:: der beiden Herren fruchtlos war. Hilflos schaute der Zugführer den Detektiv an, aber dieser sah zrun Fenster hinaus. „Da sind wir im Ceistralbabnbof." sprach Mitchel. „Dürfe:: wir der: Zug verlassen?" Nach einen: zirstiinmenden Nicken des Zugführers entfernten sich die beiden Freunde durch die Tbür an: Ende des Wagens. Kann: waren sie verschwunden, als Barnes anffnhr, aus der am entgegengesetzten Ende befindlichen Tbür eilte und, ohne ein Wort zu sprechen, auf der; Bahnsteig sprang, während der Zug langsam einnrbr. Rasch trat er ans einen Manu zu. de: ilm erwartet zu haben, schien, sprach leise einige Worte mit ibm, und dann gingen sie zmn Zuge zurück. Bald stieg auch die Dame aus, die be Noblen worden war, und als sie das Babnbofgebäude verließ, war ibr Barnes' Begleiter ans den Fersen. Dreier selbst schickte sich eben fall-:- an. sich zu ent fernen, als er eine Berührung an seiner Schulter suhlte und, sich nmwendend, Mitchel gegenüberstand. ,.Mr. Barnes," sagte dieser, „ich möchte ein paar Worte mir Ihnen reden. Wollen Sie mir die Ebre erweisen, mit mir zu frühstücken?" „Woher wissen Sie. daß sch Barnes heiße ?" „Ich wußte es bis jetzt keineswegs, jetzt aber weis; ich's," antwortete Milche! irrst einem Lächeln, das Barnes sch: unangenehm berührte, denn der Detektiv fühlte, daß ihn dieser Mann überlistet batte, aber deshalb war er nur umsomehr entschlossen, rhi, abzufaffen. Gewöhnt, sich mich zu ent schließen, entschied er sich für Annahme der Einladung, weil er bedachte, daß er durch eine nähere Bekanntschaft nichts verlieren, wohl aber viel gewinne:: kenne. Die beiden Herren gingen deshalb nach den: Sveiielaa! hinunter und letzten sich an einen kleinen Tiich „Wäre es nicht für uns Beide an: besten," hob Mitchel an. nachdem er den Kellner seine Befehle gegeben batte, „wenn wir von vornherein zu einer Verständigung zu kommen suchten, Mr. Barnes ?" „Ich weiß nicht, was Sie meinen, „Ich glaube doch. Sie haben mrck soeben gefragt, wöbe: ich Ihren Namen wisse. Wie geragt, ick: wußte ihn nicht, obgleich ich eine Ahnung batte Soll ich Ihnen sagen, warum?" „Gewiß, wenn es Ihnen Vergnügen macht" „Vielleicht ist es drrmnr von mir, wenn ich Sie ans Ihre» ersten Fehler in diesen: Spiele mrfmerkram mache, denn Sie arbeiten offenbar gegen mich, ober da ick> nieinen Freund babe allein gehen lassen, »in mit Ihnen sprechen zu können. kam: ich der Versuchung nicht widerstehen." „Halten Sie einen Augenblick inne, Mr. Mitchel. ich bin nicht ein solche: Tlror, wie Sie glauben, ich wem, was Sie sagen wollen." „ v. wirklich, das wäre scharfsinnig." „Sie wollen sagen, daß ich mich wie er» dumme: (Hel benommen habe, als üb in: Magen sprach, nachdem Sie »>ch geweigert batten, sich dnrchsnchen zu lassen." . Nun. ganz so grob hätte ich's wob! nicht arisgedrückt, allein die Sache verhalt sich folgendermaßen ^ Als Sie Nandolph in den Ankleidemnin folgten, wurde ich mißtrauisch und ging hirster Ihnen her, und als der Zug führer mich arrfforderte. mich dnrchfirchen zu lasten, weigerte ich mich zuerst zrm: Schern, um zu sehen, was für eine Wirkung meine Weigerung am Sie ciiisüben würde, und der Erfolg war. daß inein Verdacht bestätigt wurde: ich erkannte Sie als Detektiv, und nachdem ich das feslgesicllt batte, lag kein Grund weiter für mich vor. mick> gegen die Drirchsirchnng zu sträuben " „Wie gesagt, ich habe mich wie ein dummer Esel benommen, aber ich bedmstc dieser Warnung nicht: es wird nickt wieder Vorkommen, daraus können Sie sich verlassen." „Natürlich sehe ich jetzt, daß Sie unser Gespräch letzte Nacht belauscht haben, und da das der Fall ist, haben Sie mich selbstverständlich «in Verdacht, diesen Diebstahl begangen zu haben. Aber ick kann nicht begreife», daß Sie mich nicht die ganze Nacht beobachtet haben, nachdem Sie unser Gervräch gehört hatten/' Barnes blieb die Antwort aus diele Bemerkung schuldig Ich möchte Sie «nr eine:; Gefallen bitten." tick: Mltckel fort. .Und da? wäre?" „So gewiß Sie ein Verbrecher, werde ich Sie dessen übe» „ in meinem Interesse, für mich u behalten, was ich dies^ Nacht in Erfahrung gebracht habe, aber: esei .... begeben, sirhren," erwiderte BarneS. „Es liegt vielleicht t. Ich «»sprechen in diesem Sinne zu geben, das ist zu viel verlangt. Ach muß volle Freiheit haben, den Umständen gemäß zu handeln." „Gut. Ich will Ihnen sagen, wo ich wohne, und sch ertheile Ihnen die Erlaubniß. mich zu jeder Zeit, bei Tag oder bei Nacht zu besuche». Ich habe Zimmer im Hot« der M " »-—-- Frage: Glauben Sie, daß l „Ich werde mit einer begangen?" ften Avenue. Nun gestatten Sie mir noch eine den Diebstahl begangen habe?" Frage antworten: Haben Sie den Diebstahl „Ausgezeichnet! Ich sehe, daß ich es mit einem meines Stahles würdigen Gegner zu thun habe. Nim — wir wollen diese beide» Frag«: für jetzt irr,beantwortet taffen." 8- Kapitel. Barnes entdeckt einen unki'rnstlerischen Mord. Während des Frühstticks ging ein Mann schweigend durch den Saal. Niemand hätte vermnthet. daß er einen besonderen Beweggrund dazu hatte, denn er beachtete keinen Mensche». Ebensowenig konnte man annehmen. daß Barnes ihn bemerkte, denn dieser kehrte ibm den Rücken, und doch war es derselbe Mensch, der ans seinen Befehl Rose Mitchel gefolgt war. als sie sich vom Bahnhof entfernt hatte. Stach beendetem Frühstück verstehen die beiden Herren den Speiscsaal. und als sie die Treppe erreicht hatten, trat Barnes höflich zur Seite, um seinen Begleiter den Bortrltt Mitchel lehnte redock mit einer zuvorkommenden Handbewegung av Barnes vorausgehen. Ob der Andere wohl eine besondere Absicht hatte? dachten Beide, als sie schweigend die Treppe emporstiegen. Mit hatte sich ledeirfalls de» Vortbeil gesichert, daß er den vor ihm herg Detektiv beobachten konnte, allein es schien wenig zu sehen zu sein. Au stand der Mann, der durch den Speiscsaal gegangen war, müßig an der. aber sowie BarneS erschien, und ganz bestimmt, che er voa Mitchel bemerkt sein konnte, ging er über die Straße und verichrvand in einem gegenüber liegenden Hause. Hatten die beiden Detektivs heimlich ein Zeichen gewechselt? Obgleich Mitchel so schlau gewesen war, BarneS vorausgchen zu lassen, hatte er nichts gesehen, und doch ereignete sich Folgendes: Barnes empfahl sich mck ging davon Mitchel dagegen blieb in der Thür stehen und blickte ihm nach, bis er ihn in's «tationsaebäudc der Hochbahn eintrctcn sah, dann scharrte er sich vorsichtig um und ging rasch in der Richtung der sechste» Avenue davon. Hätte er hinter sich gesehen, dann ivürde er vielleicht bemerkt haben, daß der Mann aus dem gegenüberliegenden Haus trat und ihm folgte. Sie waren etwa fünf Minuten gegangen, als Barnes wieder aus dem Schauplätze erschien und tu das Haus ging, wo der andere Detektiv gestanden hatte. Er sah sich die Thürsüllnrrg genau an, und bald fand sein Auge, was es suchte. Leicht mit Bleistift geschrieben standen die Worte da: „East dreißigste Straße Str. . . ." Das Ivar Alles, aber es sagte Barnes, daß Rose Mtchel's Spur bis zu diesem Hause verfolgt worden war, und diese Adresse stimmte mit der von ihr selbst gegebenen überein. Er wußte also, daß sie jeder Zell wieder- gefrmden werden konnte. „Wilion ist reckt umsichtig." dachte der Detektiv, „er hat daS ganz gut geinacht. Sah mich nicken, schrieb die Wohnung aus und verschwcuw sofort. Soll mich wundern. Bah! Ich traue di heute Wilion überlassen, ... . , . nimmt." Eine halbe Stunde später befand er sich irr seinem Bureau und besprach sich mit seinen Gehilsen. Jinwstchen ging Wstion Vinter Mitchel her über den Broadwap nach dem Kasinotheater. wo dreier Eintrittskarten kaufte. Dann schlug er die Richtung nach dem Hotel der fünften Avenue ein. Er nickte dem Portier zrr. nahm seinen Schlüssel und stieg die Treppe biiian. er mußte also offenbar dort wohnen. Wilion hatte weiter teine Anweisungen. Stur aus eurer Bewegung mit dem Kopfe nach rückwärts, die Barnes gemacht, hatte Wilson geschlo»cn, daß er den seinem Cbcs folgende» Herrn „beschatten" — so heißt in der Delcktivsprache der Krurstansdriick für „auf Schritt und Tritt folgen" — sollte, und unter diesen Umständen war es seine einfache Pflicht, dies zu thun, bis er andere Aufträge erhielt. Das Hotel der fünften Avenue ist nrcht leicht zu überwachen, »verirr der darin wohnende Verfolgte weiß, daß er beobachtet wird, denn es hat drei Arrsgäuge: eine» nach dem Broadway und je eine» nach der dreiilndzwanzigsten und der vreririidzwaiizigsten Straße. Wilson schmelchelie sich mit der Hossinrug. daß Mitchel noch nichts gemerkt habe, und daß er deshalb, welchen Ausgang er auch wählen mochte, zuerst seine» Schlüssel beim Portier abgeben würde Diese» Punkt bedielt er deshalb im Auge. Noch nicht eine halbe Stunde war verstrichen, als sein Mann erschien, wie erwartet, seinen Schlüssel abaab und durch die nach dem Broadway führende Thür^das Hans verließ. A» der dritten Aveunc angelangt, ging er die nach der Straßentwchbahn führende Treppe hinan, und Wilson Ivar ge«