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Briefe» de» Grafen ollweg KL Zn der Veröffentlichung de» » Zeppelin an de» Reichskanzler v. in der »Norddeutsche« Allgemeinen Zeitung* vo« 15. Vep teurder wird un» mitg,teilt. daß außer diesem Zeppelin. Brief noch zwei ander« an de« «eich»kan,ler ge. fchrteden worden sind, und »war unter dem S. April d. I. au» Stuttgart und vom 7. Juli d. I. au» FriedrtchShafen. E» «ft ausgeschlossen. daß Graf v. Zeppelin die Echtbeit dieser Briefe durch sein« neueste Zuschrift an den Reich», kangler hat bestreiten wollen. Arieg»a>lei ße grdßer« Zeichnung»- Mark «»etuts« . Westfälische«! tgtoar« Alark «llg « m «i» « r «naypschaft». Textil»Berufs- Zetchnnnge» ans di« sllnft« L» nxrde« weiter folgende anmeldungen bekannt: eo Million«» So^l e^n s^u d ikat. «"rVl n ^ um.- Land',», ««sich«. nft al t «X Millionen Mark Vberschltsisch« «tsrnbahn» »«dars».«kttenges«llsch«st. I« »)4 Millionen Mark «tttdtische Epartass« Hetbel. »era. — Lande»v«rfich«run,»aoftalt Bade«. Fe S Million«» Mark Spar« und »nl«thekasse Lübeck. — Stadtsparrasse Hbebe i. w. — Städtisch« Sparkasse Lahr. Je S Millionen Mark Cd «misch« Fabrik ». Heyden, «kt.-Ves., Radebeul. — Srei»soarkass, Lüdinghausen. LandeSverstcherunglaustalt von Mittelfranke». T«lepbonsabrtk.Akt..G«s. vorm. I. Btrliner, Hannover. — Für st Pleh. Million Niark Lederwerke wiemann Akt.» Ges., tX^rillion Mark Ledetfavrtk Dürr L Reinhardt Akt..G«s. in Worm». Fr Million Mark Krei»auSschub Nabolszell. — V»«anversicherung»-Akt.-Ges. Hamburg. F« 1 Million Mark Kakao-Compagnie Theodor Reich« rbt, WandSbcck. — Städtisch« Bra» blass« Hannover. — Buderudsche Eisenwerke «kt.-Ges. — Lhemische Werke vorm. H. L S. Albert. Amöneburg. — Parfttmericfabrik Wolfs L Sohn. — S. E. Glaser L- N. Pflaum, G. nu b. H., Berlin. — Hochofen werk Lübe.k. — Fürstlich« Brauerei Ttchau. — Lontinentale Neederet «kt.» Ges., Hamburg. — Alfred H. Schütte, Köln-Deutz. — Stadt Gleiwitz. — Bayrische Stick» st offwerk«, Akt.»Ges. 780 vvo Mark Norddeutsche genofsenschaft, Berlin. »voooo Mark Reichssparkasse Wittmunb. Je sooooo Mark LnbwigShavener Walzmühle, Akt.^Ses. — Gebrüder Pterburg, Berlin. — Hetn. Leh» mann Lc Comp., Akt.^ves., Berlin. Svowo Mark Dortmunder Akt. »Brauerei. I« rvo oov Mark Bierbrauerei Gebrüder Müser, Akt.-Ges., Langendreer. — Schlesische LebenSverstche» r u ng S» A k t. - G e s., Haynau. Sioovo Mark Zentrallandschaftddtrektio» für die preubischcn Staaten, Berlin. Fe 200 000 Mark Norddeutsch« BerslcherunaS- bank, Akt.-Ges., Berlin. — Luisen städtische Kirchen- gemeinde, Berlin. — Badische Uhrenfabrik. Furt wanaen. — Süddeutsche Lederwerke, St. Ingbert. Fe lSV 000 Mark Akt.»G«s. Bereinigte Chemische Fabriken Ottensen-Brandenburg, vorm. Frank. — Kommerzienrat Dr. Nie dt, Generaldirektor der Oberschlcsischen Eisenbahn.BodarsS.Ak«.»Ges. loikvo Ndark Srnst Gesing L Comp., Hamburg. Je 100 V00 Mark Badische Bauernbank, Freidnrg. Sparkasse für den Srei» Mannheim. — Württem» bergischer Krtegerbund. — Distrikt Ochsemfurt. — Distrikt «ub. — Gebrüder Rath. Berlin. — Evangelischer Verein der G u st a v »A d o l f - S t i f t u n g. Die Treffsicherheit unserer Luftschiffe. lBon einem Fachmann.) da. So oft noch unsere Marineluftschiffe Angriffe auf London und englische Küstenplätze unternahmen und von ihnen wirkungsvolle Bombentreffer beobachtet werden konn ten. ebenso oft verkünden die Engländer: „Meldungen über Unfälle oder Schäden seien nicht eingelaufen". Ge» fliffentltch wird die englische Bevölkerung damit getäuscht und glauben gemacht, die Luftschiffe würfen ihre Bomben wähl» und ziellos ab. könnten nur mit Zufallstreffern rech nen. und deren Wirkung sei nur gering. Der Zweck dieses Täuschungssystems ist einleuchtend. Jegliche Abwehr- m abregeln gegen Luftschtffangriffe haben lrch als völlig unwirksam erwiesen, und bas einzige Luftschiff, welches die Engländer bisher abgcschosscn haben, wurde von einem reinen Zufallstreffer unter tau senden und aber tausenden Geschossen getroffen, welche eng lische Wachschiffe und Abwehrbatterien an Land gegen unsere Luftschiffe gerichtet haben. Da» zweite, unlängst bei London abgeftürztr Luftschiff aber ist nach den eigenen An gaben der Engländer von dem Flieger Robinson durch Ärandpfelle zur Explosion gebracht worden. Meistens konn ten die Engländer nicht einmal die Zahl der Luftschiffe festftellcn. welche angriffen. Unsere Luftschiffe kennen und finden jedoch nicht nur genau ihr Ziel, welches der Abmiralstab der Marine in feinen Meldungen ja auch stet» nennt, sie werfen ihre Bom ben nicht in» Unbestimmte, sondern mit Hilfe von Zielvorrichtungen, und bet dem heutigen Stande -er Geschotztechnik, Spreng- und Brandmittel - Fabrikation wirb kaum noch ein vernünftiger Mensch vertrauensselig genug sein, um zu erwarten, baß eine aus mehreren tausend Metern Höhe fallende Luftschiffbombe von einem >ar» und durch dt, elementare Gewalt ihre, Gprevg- satz. Laß ladungen verheerend« Wirkungen in dem getroffenen > dürfen. , OWE tele vernrsachen. Etue jede Kugel trifft ja fretltch nicht: dieser Spruch ist schon so alt. wie dir Erfindung de» Schieß pulver» überhaupt. Diese» aber trifft durch de» ungeheuren Fortschritt der Wassentechntk immer sicherer und beim Spreng- und Brandgeschoh mit unfehlbarer Wirkung. Und so sind denn auch Zeppelin-Bomben nicht al» Seifenblasen auf die Welt gekommen: nur da» wütende Schäumen unserer Feinde erzeugt solche, al» billige Abwehr und Berschlete rung unserer unerreichten Erfolge in der Luftschtffahrt. Zuckerrüben nt.cht verfüttert werde» Die neuesten Meldungen lauten: Der zweite Luftangriff anf Bukarest, d. Budapest. sEtg. Drahtmeld.) „Nowofe Wremja" schreibt über den zweiten Zeppelin-Angriff aus Bukarest: Da» Luftschiff kam von Ploeschti und warf acht Bomben auf verschiedene Teile der Stadt. Sie ver nichteten vier Häuser: zwei Bomben fielen in den Hof de» königlichen Palat». Die Einberufung der rumänische« Sommer, b. Stockholm. Mg. Drahtmeld.) Die rumänische Re gierung bereitet die Einberufung derKammer vor, dt« aber nicht im Bnkarester Parlamentsgebäude tagen soll, sondern in der Universität zu Jassy, „um dem Haupt- stabttrubel entrückt zu sein". Die verwickelte Lage tu Alben. Bern. Der Athener Mitarbeiter des „Secolo" drahtet: Ueber die mit der Ablehnung von DimitrakopuloS ge schaffene neue Krisis werden verschiedene Mutmaßungen gemacht. U. a. spricht man von einem Kabinett unter der Leitung des dem Generalstab angchörenden Mo scho- pulos. Die Lage wird allgemein als ganz verwickelt bezeichnet. Ein Ministerium VenizeloS scheint nicht mögl'ch. Man versichert, daß Zaimis gebeten werden soll, die Regie rung wieder zu übernehmen. iW. T. B.) Seitliches Md Sächsisches. 17. September 1-ll: Das französische sz. und z. Armeekorps werden bei Noyon entscheidend geschlagen. — Bei Erstürmung der Festung Lhateau Brimont bei Reims werden rsoo Gefangene gemacht. ' — Rechtsanwalt Dr. Klicn, Sekretär der Handels- kammer Leipzig, wird mit deren Einwilligung zu Neujahr als Hilfsarbeiter ins Ministerium des Innern berufen werden. — Der König hat dem Bizeobermaschtnisten der städti schen Feuerwehr in Leipzig Landgraf für die Ver hütung des Zusammenstoßes eines durchgehenden Geschirrs mit einem Straßenbahnwagen die bronzene Lebensrettungs medaille mit der Befugnis verliehen, sie am weißen Bande zu tragen. — Kriegsauszeichnungen. Das Eiserne Kreuz 2. Klasse erhielten: Leutnant Horst Blüh er tm Grenadier-Regi ment 101, Sohn deS Herrn Oberbürgermeisters Blüher: — Unteroffizier Herbert Schlutius im Grenadier-Regi ment 101; — Lehrer Kurt Grob, Unteroffizier d. N. im Letb-Grenadier-Äegiment 100, Inhaber der Friedrich- August-Medaille in Silber: — Soldat Willy Starke, zurzeit verwundet, Sohn des verstorbenen Bahnschaffners Emil Starke, Dresden-Pieschen- — Straßcnbahnschasfner Kurt Nüßler im Jnfanterte-Negtment 103, Sohn dcö Schneiders Emil Nüßler, unter Beförderung zum Gefrei ten. — Beamter der Deutschen Bank Hermann Butt städt, Einjähriger, Unteroffizier im Grenadier-Regiment Nr. 101, Inhaber des Eisernen Kreuzes 2. Klasse, erhielt die Frtcdrich-August-Medaille in Silber. — Kriegsauszeichnungen a« Staatsbeamte. Verliehen wurde: Die Frtebrtch-August-Mcdaillc tn Silber am Bande für Kriegsdienste dem AmtSstraßenmeister Bei licke beim Straßen- »n- Wasscrbauamt Zwickau: die Friebrich-August-Mcdatlle in Bronze am Bande für Kriegsdienste dem ständigen Bautechutker Grundig beim Straßen- und Wasferbauamt Dresden II. — Aus dem Felde der Ehre gefalle«: Leutnant ü. R. und Bataillons-Adjutant im 6. Garde-Grcnaüicr-Negiment Paul Justin, Inhaber des Eisernen Kreuzes: — Lehrer Rudolf Hafner, Vizefeldwebel d. R. und Offtz.-Anw. im Infanterie-Regiment 102,- — Unteroffizier tm Schützen- Regiment 103 Richard He in icke, Inhaber der silbernen Mtlitür-St.-Hcinrichs-Medatlle und der Fricdrich-August- Medaille- — Friedrich August Wilhelm Böhme, Grena dier d. R. tm Grenadier-Regiment 100. — Kriegsanleihe und ausländische Wertpapiere. Der Borstand des Königl. Amtsgerichts schreibt uns: Aus ländische Wertpapiere sind noch in ungezählten Millionen in deutschem Besitze. Soweit sie in ausländischer Münze zahlbar sind, werden sic vielfach mit besonderem Nutzen jetzt verkauft und ihr Erlös tn der hochocrzinslichcn. mündelsicheren Kriegsanleihe angelegt werden können. Der Weltkrieg hat mit seiner Unterbindung des deutschen Handelsverkehrs die deutsche Valuta begreiflicherweise er heblich heruntcrgedrllckt. So muß z. B. der amcrikaniiche Dollar statt früher mit 4.20 Mark jetzt mit etwa 5,40 Mark, der holländische Gulden statt früher mit 1,70 Mark setzt mit etwa 2,25 Mark, die nordische Krone statt früher mit 1,125 ürfen. Ausnahmen können uur tn einzelnen Fällen an» wingendeu Gründe» zugelasse« werden. In der Regel ind die Zuckerrüben aus Zucker zu verarbeiten. Der .ind die Z ^ elch»kan»ler bestimmt, na^mSweise zu anderen von in welchem Zwecken, zu .. ^ > ! Mark jetzt mit etwa 1,55 Mark bezahlt werden. Das ist eine schrägen Hausdach abaleitet und unschädlich auf^dte Straße, Prx,s„hühung von rund 28 bzw. 82 bzw. 38 Prozent! Wer oder in den Hausgarten rollt. Daß eS aber schwieriger ist. daher derartige ausländische Effekten setzt abstoßcn kann, er- voer in oen vuusnarren roul. L-ay es aoer iwwierrger M. von einem schnellfahrenben FaLrzeua aus einen Stein nach hält rzei.. inem bestimmten Ziele zu schleudern, als vom festen Standpunkt, weiß jeder Schuljunge, und er kennt die Ab. enkung ber Fallrichtung, wenn ihm einmal vom Fahr rad. Schiff oder der Straßenbahn die Mütze fortgeflagen ist. Der vom schnellfahrenüen Fahrzeug fallende Gegenstand behält zunächst noch dir Fahrtrichtung bei, um alsdann durch die Anziehungskraft der Erde in die eigentliche Fall bewegung Überzugehe«. So fällt denn auch bte Luftbombe nicht senkrecht zur Erde, sondern in einer parabelfürmig ge- krümmten Flugbahn. Hieraus ergibt sich zunächst, baß e» von ber Erde au« außerordentlich schwer, ja sogar unmöglich ist. zu erkenne« welchen Gegenstand ein Luftschiff al» Ziel ausersehen hat, oder wohin die Bombe fallen wird. Flughöhe und Geschwindigkeit de» Luftschiffe», welche die Fallbahn de» Geschosse» bestimme», sind von der Erde aus kaum annähernd richtig etnzuschätzen und können vom Luft schiff selbst jederzeit nach Erfordern geändert werben. Hin- sichtlich dieser BewegungSmüglichkett ist da» Luftschiff dem Flugzeug wett überlegen, da e». günstige WttterungSver- hältnisfe vorausgesetzt, tn ber Luft überhaupt zum Still stand gebracht werben kann. An» der Höhe ergibt sich die F a l l a e s chw i nd t g ke l t. b. h. die Zeit, welche bte Bombe benötigt, um den Weg vom hoch in den Lüften schwebende» Luftschiff nach dem Ziele auf der Erbe zurückzulegen. Di« Flughöhe de» Luftschiffe» wirb mittel» de» Barometer» fest- gestellt ober durch -e» Barograph selbsttätig aufgezeichnrt. Die Fallgeschwindigkeit eine» Körper» ist aber nach physi- kalischen Regeln bekannt und beträgt beispielsweise au» etner Höhe von 1000 Metern bi» zur Erbe rund 14 Srkun Len: da aber da» die Bombe ebensoviel Luftschiff el Sekun sich selbst f ünden früher f, ortbeweg allen, al zt, so muß . S da» Luft. schiff eine Zahl von Metern tn ber Sekunde zurücklegt. An genommen, «» flöge tn der Sekunde 40 Meter weiter, so muß bet etner Höhe von 1000 Metern bte Bombe 40 mal 14 gleich 5S0 Meter vor dem Ziel« fallen gelassen werden. Wie wir gehört haben, wir» die Flughöhe de» Luft- schiffe» mittel» de» Barometer» festgestellt. Die Flug- geschwtudigkett aber, welche al» Faktor in die Rechnung ein- zustellen ist. kann durch Beobachtung beim Uebrrflicgen fester Punkte auf ber Erde ermittelt werben. Physikalische Regeln bedingen e». daß au» großer Höhe auf die Erde nteberfvllende schwere Körper nicht wirkungslos von Dächern abgletten, oder auf ungepanzerten Schtffbeck» ab. vrallen. sondern nach Naturgesetzen ttockwerketief ein- bei dem Verlangen nach deutscher Münze jetzt diesen . reisaufschlag auSgezahltl Hierzu kommt, baß eine große Anzahl dieser Effekten zurzeit besonders hoch im Kurs steht und auf dem ausländischen Markt stark begehrt wird. Da bietet ein jetziger Verkauf möglicherweise doppelten Nutzen. Jeder Besitzer derartiger ausländischer Effekten, ins besondere auch die Vormünder, Pfleger. Verwalt ter von Stiftungen u. dergl. sollten diesen Kon junkturgewinn gerade in diesem Augenblick zu realisieren suchen, um den Erlös in vaterländischer Betätigung in der 5prozentigen Kriegsanleihe anzulegen. Es bedarf nur einer kurzen Anfrage bet einem Bankhause. Sie möchte aber so- bald wie möglich angebracht werden. um rechtzeitig die erforderlichen Verfügungen noch treffen zu können. — Für Kricgsauleihezeichncr bei der Stadtsparkasse. Die Wertpapiere über 100 Mk., 200 Mk. und 60» Mk. der 4. Kriegsanleihe können in der Sparkasscn-Hauptstelle, Schulgassc 4,1., in den Kassenstundcn s^-S bis 1 Uhr, ^-4 bis )46 Uhr) gegen Vorlegung der Quittung abgeholt werden. Ferner wird den Zeichnern der 3. Reichs-Kriegsanleihe dringend empfohlen, ihre noch nicht abgeholten Wertpapiere bei der Sparkasse in Empfang zu nehmen, da der nächste ZtnSschein bereits am 1. Oktober d. I. fällig ist. — Zur Frage ber Nahrungsmittelvcrsorgung. Der err Minister des Innern empfing am Freitag den orstand des Sächsischen Gemeindetages und die den beiden Ständekammern angchörenden Bürger meister, um ihnen Gelegenheit zu einer erbetenen Aus sprache über die zurzeit bestehenden, sich in Sachsen beson ders fühlbar machenden Schwierigkeiten auf dem Gebiete der Nahrungsmittelversorgung zu geben. Nach eingehender Erörterung sagte ber Herr Minister Prüfung aller ge äußerten Wünsche zu. AuS seinen Darlegungen gewannen die Gemeindevertreter die Ueberzeugung. daß auch bisher schon die Interessen der sächsischen Bevölkerung von der Königlichen Staatsrcgierung bet den zuständigen ReichS- stellen mit Nachdruck vertreten worden sind. — Ueber den Verkehr «kt Butter erläßt der Rat im Anzeigenteil dieser Nummer eine Bekanntmachung, die die in kleinere» Betrieben hcrgesiellte Butter, sogenannte „Bauernbutter", betrifft. — Die Regelung des Verkehr» «it Zncker. Der Verkehr mit Zucker im Betriebsjahre 1010/17 , ist durch eine Verordnung des BundcSrat» vom 14. Sep tember ISIS geregelt worben. Neu ist der Grund- Umfange sie au». Nüöemaft. Kaffee, mittel usw., »u verwenden sind. Die Verwendung Zuckerrüben zur Brennerei bleibt, wie btSher, streng beschrankt. — Der Rohzuckerprets ist zusammen mit dem Nübenpreise bekanntlich schon durch Verordnung Le» BunbeSrates vom 3. Februar 1010 erhöht worden. Er beträgt 16 Mk. gegenüber bisher 12 Mk. für den Zentner. S tst damit erreicht worden, daß der Rübenbau, der tm ahre 1914/15 auf 1915/16 um nahezu ein Drittel zurück gegangen mar, trotz der steigenden Schwierigkeiten nicht weiter gesunken, sondern um etwas über 11 Proz. gestiegen ist. Die Rohzuckerpreiserhöbung um 8 Mk. würde an sich eine Verbrauchszuckerpreiscrhöhung in derselben Höhe mit sich bringen. Da aus zehn Teilen Rohzucker neun Teile Verbrauchszucker gewonnen werben, sohin der Verlust der Umwandlung um 33 Pfg. steigt, ferner die Unkosten und Verluste der Verarbeitung gegenüber den Friedensverhält nissen» aber auch gegenüber den vorjährigen erheblich ge stiegen sind, mutzte hiernach auch die Rasfinationsspanne leider erhöht werden um die rechtzeitige Raffinierung zu sichern. D«r Gedanke, die Raffinerien in öffentliche Be triebe zu übernehmen, ist bei der Beratung über die Nasfinertekosten gründlich erwogen worben. Dieser Weg wurde nicht betreten, weil hierdurch eine Verbilligung kaum eingetreten, die sachgemäße und rechtzeitige Herstellung der Produkte aber ernstlich in Frage gesteht worden wäre. Die Spanne ist so bemessen. Laß auch die unter minder günstigen Betriebsvcrhältnissen arbeitenden Raffinerien da bei ihren Betrieb aufrecht erhalten können. Auf ber so sich ergebenden Grundlage eines Grundpreises von 26 Mark wirb der Verbrauchszuckcrpreis für die einzelnen Ver brauchszuckerfabriken wie bisher gebildet. Der Preis ist im Gegensatz zum vorigen Jahr sür die ganze Wirtschafts periode gleichmäßig festgesetzt. Zu den 26 Mark kommen, wie im vorigen Jahre. Frachtzuschläge. Da diese Fracht- zuschläge aber bisher zu den gesetzlich nicht beabsichtigten Gewinnen ber Verbrauchszuckcrfabriken führten, werden sie für das Jahr 1916/17 nur als Vorschüsse gewährt und, soweit die notwendigen Aufwendungen der Siebereien dar unter bleiben, für eine öffentliche Ausgletchsstelle einge- zogen. Damit ist zu hohen Frachtgewinnen vorgcbeugt. Die Einnahmen der Ausgleichsstelle werden mit dazu verwendet. Sic an sich durch die Erhöhung des Rübenpreises bedingte Preiserhöhung des Zuckers sür den allgemeinen Bedarf der bürgerlichen Bevölkerung zu vermeiden. Das Ziel der Regelung ist es, für den Bedarf der Bevölkerung, wie er aus die Kommunalverbände umgelegt und von der Be völkerung auf Zuckerkarten entnommen wird, die alte Preisgrundlage beizubc halten, so daß der Nebergang ins neue Wirtschaftsjahr für den allgemeinen Verbrauch keine Erhöhung des Preises bringen soll. Soweit die Mittel der Ausgleichkasse hierzu nicht ausreichcn, wird der Preis für den zur industriellen Ver arbeitung und für das Heer bestimmten Zucker so weit er höht werden, daß der Ausgleich hergestellt wird. Die Be messung des Haushaltszuckers wird im wesentlichen dieselbe bleiben wie bisher. Auch die Zuckerwirtschaft des Jahres 1916/17 wird von ernster Sparsamkeit und von der Sorge geleitet sein müssen, daß der Zucker zunächst den dringlichen Zwecken der Volksernährung zugute kommt: der sür Haushaltszwccke auf den Kopf und Monat zu ver teilende Betrag kann erst festgestellt werben, wenn sich die Ernte und der Bedarf für Heereözwecke genau übersehen läßt. Im übrigen soll vorzugsweise die Herstellung von Aufstrichmiiteln gesteigert werden: dabei wird Sorge ge- tragen werden, daß ber Einmachezucker besser in die all gemeine Nahrungsmittclvertcilung einbezogen werbe. Süßstoff lSacharin) wird nach wie vor für Haushaltungen un- Gewerbe in so großen Mengen bereitgeftellt werben, als es die dazu verfügbaren Rohstoffe irgend erlauben. — (dl. I.) Höchstpreis sür Pflaumen. Sicherem Ver nehmen nach versuchen verschiedene Erzeuger, den ihnen vorgeschriebenen Höchstpreis für Hauszwetschen (Baucrnpflaumcn) dadurch zu umgehen, daß sie Zuschläge sür Fuhrkosten bis zur nächsten Bahnstation und ähnliches verlangen. Diesen Bestrebungen gegenüber sei daraus lüngewicsen, daß der Höchstpreis für alle Verkäufe durch den Erzeuger gilt, also nicht etwa nur für Verkäufe am Erzeugungsort, und daß es demnach gleichgültig ist, wo die Ablieferung stattfindet. Irgendwelche Vergütung sür Spesen bis zum Lieferungsorte zu verlangen, hat daher der Erzeuger kein Recht: er macht sich vielmehr, wenn er es tut, strafbar. Im Anschluß hieran wird darauf hin gewiesen, baß nach 8 1 der Reichskanzler-Bekanntmachung über Höchstpreise für Zwetschen vom 29. August 1916 der Erzeugerpreis einschließlich der Erntekosten 10 Mark für den Zentner beträgt. Wenn also der Obst- pächter das Aberntcn der Pflaumen übernimmt, muß der Erzeugerpreis um diese Kosten niedriger sein als 10 Marl. Durch 8 1 Satz 3 der Sächsischen Ausführungsverordnung vom 1. Scptenrbcr 1916 sind die Vorschriften der Verord nung vom 11. November 1915 über die Einwirkung von Höchstpreisen auf laufende Verträge für anwendbar erklärt worden, so daß der Großabnehmer von Pflaumen eine ent sprechende Herabsetzung des Kaufpreises vom Erzeuger verlangen kann, wenn er beim Kauf oder der sogenannten Erpachtung von Pflaumen einen den gesetzlichen Erzeuger- Höchstpreis übersteigenden Preis vereinbart oder be zahlt hat. — Brotgetreide-Ernte 1916. Für das Gebiet des Kom- munalvcrbandcS Dresden und Umgebung ist die Frist, bis zu der für jede abgeliefcrte Tonne Brotgetreide 20 Mk. Druschprämte zu entrichten ist, bis zum 30. September 1916 verlängert worden. — Sächsischer Offizicrö-Hilfsbund. Gestern nachmittag 3 Uhr fand im großen Saale des Ministeriums des Innern die erste gemeinsame Borstands- und Ausschnß- sihung des Sächsischen Offiziers-Hilfsbundes statt. Die zahlreich aus allen Teilen des Landes erschienenen Mit glieder wurden durch den Vorsitzenden Generalmajor Zfchtlle begrüßt und nahmen mir Befriedigung Kennt nis von den guten bisher erzielten finanziellen Erfolgen, über die der Schatzmeister des Bundes Direktor ber Deut schen Bank Konsul Oßwald, berichtete. Bet der weiteren Aussprache wurden wertvolle Anregungen und Vorschläge aus der Mitte der Versammlung gegeben. Nach Bildung und Zusammensetzung der Ausschüsse und 8 schloß der Vorsitzende mit Dank für Sie allseitig« tatkräftige Mitwir kung die Sitzung. — Geschäftszeit in der Goldankanfsstellc. Morgen. Montag, ist die G o l S a n k a u fs st c l l e tm Neuen Nat- hause wegen -er an diesem Tage nachmittags 3 Uhr statt findenden Vorträge über Verstärkung des Goldschatzes der Rcichsbank und die Kriegsanleihe nur von 10 Uhr vor mittags ViS 1 Uhr mittags geöffnet. — Ephvralversammluug Dresden I. Am 11. Septem ber, abends 7 Uhr, fand unter dem Vorsitz des Srrperinten- benten Dr. Költzsch die Versammlung der Dresdner Geist lichen im Gemeindcsaal An der Kreuzkirche statt. Mit Ge sang und Gebet ward die Zusammenkunft eröffnet. Nach persönlichen Mitteilungen begrüßte der Vorsitzende den neu eingetretenen Pfarrer Temper. Pastor Müller von der Trinitatiskirche hielt hierauf einen Vortrag über: „Die Lehre des Koran vom heiligen Krieg un- die Geschichte der Gegenwart". Da der Vortragende in Svezlalstudien sich mit arabischer Literatur beschäftigt hat, konnte er allerlei Aufschlüsse geben über das heilige Buch -es Islams. Ob auch Deutsche und Türken politisch sich verbunden haben, »wischen Christentum und Islam wird doch immer ein grundsätzlicher Unterschieb bleiben. Der Koran tst ein Kriegsbuch, wie das Leben Mohammeds ein KrieaSlvben. Kamps für die Religion. BertetdtgnngS- kampf, Angriffskrieg zur Vernichtung aller UngläMgen. ^ »Ls -»M