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plSMSMl! ktdZWM! » iLLuLIloIr! pramann; Zuppeniaftln! vcrtllchcS und SilchsischeS. — Welch« nacht,altinen Gefühl« der Zusammenaehörigkeit und Freundschaft dt« gemrlnjain verlebte awtze und schwere Zeit lm Feldriigr >870 7l unter den alten Kriegsteilnehmern geknüpft hat, beweist wiederum rin ErinnerungStag an den glorreichen Krieg, der am 8. Oktober (905 von de» Veteranen der ehe maligen 2. leichten Batterie West mann gefeiert wnrde. Zahlreich hatten sich die Veteranen, selbst aiiS weiter Ferne. hier in dem oberen Saale der „Drei Naben" mit ihren Angehörigen znlaminengefunde». Der Saal war von dem Kame raden Robert Weihbach ans Laubegast festlich mit reicher Pflanzen- dekoration geschmückt, die wiederum mit der Büste des König« ge krönt worden war. Dir Begrühnng der Festtrilnebnier enthielt insbesondere auch eine Ehrung der in und nach dem Kriege zur grohrn Armee Heimgegangenen Kameraden, sie gedachte ferner verekrungSvoll der Trnppensübrer und der Batterieofsiziere von lft70/7l und schloh mit der Mahnung, festznbalten am Deutschen Reiche in treuer Liebe zu unserem Sachsensande. Anschließend stimmte die Versammlung begeistert ein in ein Hoch auf Kaiser und König und in den Gesang der KöniaShymne. In lebhafter Unterhaltung wurde» die alte» Erlebnisse emster und heiterer Natur nnsgesrischt. Kamerad Häberlein führte in längerer Rede die Kameraden zurück in die KriegSjabre und schilderte in launiger Weise die Schwierigkeiten der Verpflegung während drS Feldzuges. Herr Oberst Stelzner feierte in ttefenipfnndenen Worten die Kameradschaft. Er betonte hierbei die in den Kreisen der Vetera nen vorhandene Königstreue »nd glühende Vaterlandsliebe. Daß diese schönen Tugenden auch fernerhin den alten Soldaten erhalte» bleiben und sich auch auf die Nachkommen vererben möchten, darauf leerte er sein Glas und brachte der Versammlung ein kräf tiges „Hurra". AlS Gelöbnis hierzu folgte der Gesang des Liedes „Artilleristcn-Schwin". Der älteste noch lebende Offizier der Batterie. Herr Oberst Schmidt, sandte auS Wiesbaden tele graphische Grüße an die Kriegskameraden. Auch sonst trafen noch Telegramme und Briefe von vielen Veteranen ein, die am persön lichen Erscheinen verhindert waren, aber doch im Geiste bei ihren alten Kameraden sein wollten. Die Versammlung dankte hierauf dem Herrn Obecht Schmidt telegraphisch und beschloß ans An regung des Kameraden Hende, ein Huldigungstelegrainm an den König nach Pillnitz abzuienden. Auf dieses Telegramm traf als bald die Antwort ein : „Pillnitz Schloß. Se. Moiestät der König lasten den braven Veteranen der ehemaligen Batterie Weltmann für ihren treuen Huldigungsgruß allerhöchslseinen kameradschaft lichen Dank anSsprechen. v. Wilucki, Oberst und Flngeladjutant." Die Fesitellnehmer verweilten bei guter Bewirtnirg bis zu später Abendstunde und verabschiedeten sich mit dem Wunsche auf frohes Wiedersehen bei dem nächsten Appell in chrei Jahren. — Im Dresdner Zweigverein der „Internatkonaken abokitioni st Ischen Föderation" sprach am Dienstag abend Herr llniversilätsprosessor von Düring aus Kiel vor einer sehr zahlreichen Zuhörerschaft über: „Tue Kasernie rung der Prostitution". Der Vortragende wies in den Einleitungsworten darauf hin. daß die Prostitution leider nicht zu beseitigen ist. da gegenwärtig noch kein Volk aus einer solchen sitt lichen Höhe stehe, daß man sich für die Forderung der freien Liebe und Ehe erwärme» könne. Eine Reglementierung. Kasernierung und Bordellierung der Prostitution, wovon manche Kreise eine Gewahr gegen die Ansteckungsgefahr erwarten, sei ebenso schädlich wie einseitig. Ein solches System müsse abgeschafst werden, wo es bereits eingeführt ist und zwar deshalb, weil sich durch eine Kasernierung keine sittliche und hygienische Besserung der Prostitu tion erwarten laste. Die Prostitution könne auch durch die strengste Reglementierung nicht in der Gesamtheit gefaßt werden. Eine solche Maßregel müsse vielmehr den größten Schaden an- richten und solche Mädchen, welche im Kampfe ums Dasein ein mal gefallen sind, zur Prostitution stempeln. AlS eine Forderung der Sittlichkeit müsse man eS ansehen, daß die Prostitution von der StiaFe und ans den Familienhänsern verschwinde. Das werde sich durch eine gesetzliche Reglementierung nicht erreichen lassen. Man gebe der Police, als Aufsichtsbehörde mehr Gewalt, daß sie ohne weiteres bestimmen könne. Prostituierte dürfen ln einem Hause mit Kindern nicht zusainmenwobnen. Dann werde sich eine Art freiwillige Kasernierung herausbilden. Freilich müsse dann auch der 8 l80 des Strafgesetzbuches fallen. Ferner könne auch durch eine gesetzliche Kasernierung keine Sicherheit gegeben werden, daß eine Ansteckungsgefahr ausgeschlossen ist. um so mehr gewisse Krankheiten in de» eisten Tagen auch von gewissenhaften und ge übten Aerzten nicht erkannt werde» können. Da demnach durch eine gesetzliche Regleinenlierung und Kasernierung die Prostitution nicht saniert und sittlich gebessert werden könne, müsse mit dem System gebrochen werden. Statt dessen schlug der Redner eine gesetzlich vorgeschriebene, diskrete Anzeigepslicht für alle Geschlechts krankheiten und eine diskrete Zwangsbehandlung aller von Ge schlechtskrankheiten Befallenen vor. An den Vortrag schloß sich eine lebhafte Aussprache. Die Anwesenden erklärten sich mit den Ausführungen des Redners einverstanden. — Mit Beginn des Herbstes hat auch die Gartenbau-Gesell schaft „Feronia" wieder ihre Hc»iptversamml»nge» augesetzt. In der vorigen Woche fand die sehr zahlreich besuchte Oktober-Ver sammlung in den „Drei Raben" nnter dem Vorsitze des Herrn Stadlverordnete» Gärtnereibesitzers Th. Simmgcn statt. Außer geschäftlichen Mitteilungen erstattete der Vorsitzende eingehenden Bericht über die von einigen Gärlnervereinen angestrebten Winter kurse für Gärtnergehilfe» in verschiedenen gärt neu scheu Fächern. — Ferner hielt Herr Stadtgartendirektor von Uslar einen Vortrag über die Darmstädter Gartenbau-Ausstellung, die nach den Aus führungen des Vortragenden in anderer Weise als die bisherigen Ausstellungen angelegt war. Besonders wurden die von Darm städter Künstlern angelegten sogenannte» „Farbengärten" geschil dert. welche aber nicht den an sie gestellten Erwartungen ent sprochen haben. Tie Znbörer dankte» durch reichen Beifall für diesen Bortrag, dem im Laufe des Winters noch weitere folgen werden. — Der Fe st abend des Vereins fürvatcrlän- d i s ch e F e st s p i e l e am Tage der Völkerschlacht, am 19. Okto ber, in Meinholds Solen geplant, verspricht einen belebten Verlauf zu nehmen. Als Mitwirkende im Gesang haben zugesagt: Der Schülerchor der Anncnschule unter Leitung des Herrn Prof. Dr. Rentzsch, sowie die Mäuncrgesangvereme „Liedertafel", Dresden-Ltriesen, »nd „Stradella" unter Leitung ihres Clior- meisters Herrn Karl Demmler. Außerdem wird der Turnverein „Frisch aus" Grnppeufteliungen zeigen. Das Konzert wird von der Kapelle des 177. Infanterie-Regiments auSgesührt. Der Ein tritt ist frei und die dazu berechtigenden Ordnungen sind an den Geschäftsstellen z» entnehmen. Der Verein für vaterländische Festspiele ist in letzter Zelt bestrebt gewesen, neue Mitglieder zu gewinnen. Die in dieser Beziehung unternommenen Schritte waren von Erfolg, bis jetzt sind bereits llll Herren dem Verein beigetreten, auch gehen täglich neue Anmeldungen ein. — Der Deutschnationale Handlungs- gehilfen-Verband hält beute, Donnerstag, im „Tivoli" eine öffentliche Versammlung ab, in welcher Herr Schriitleiter Döring-Hamburg einen Bortraa hält. Daraus freie Aussprache. — Der Kommandeur der deiitschen Heilsarmee, Herr E. Oliphant, wird Donnerstag, den 19. d. Mts., abends 9 Uhr, im AnSstellunflsgebände eine große Extraversammlung ob- halten, an welcher mehrere Stabs- und Feld-Offiziere der mittel deutschen Division teilnchmen werden. — Der Anfang der heute. Donnerstag, stattfindenden El it e-V or ste ltu n Uhr festgesetzt. -Die Fi.ma Retnbardt Leuvotdt. Gummiwerk Kemnitz und Dre«»en, wurde det drr gestern statt«« fundenrn Prämiierung in der Ausstellung Plauen t. B. mit de, silbernen Medaille ausgezeichnet. — Aps der Geschäftswelt. DoS SpezialhauS für K leiser st offe von Keller L Richter, Amalien» strake 5, pari, und O Etage,» hat den Umbau seiner Geschäfts- lokalltäten beendet. Das große, vorteilhafte Schaufenster bietet ein« gute Uebersicht der von der Mode gebrachten Kostüm- Kleider- und Blusenstoffe, sowie balbsertige Roben. Zu dem großen, reichhaltigen Lager, welches sich in der Hellen ersten Etage befindet, führt eine bequeme Treppe. Die Inhaber legen ganz besonderen Wert aus gute, solide Stoffe: die Preise sind äußerst und fest. lg im Victoria-Salon ist auf — Weiher Hirsch. 11. Oktober. Im hiesigen Restau rant »um Parkhotel waren gestern nachmittag zivei Schlosser mit dem Prüfen einer Acelylenlichtleitung beschäftigt. Plötz lich schlug die Haube des Kessels in die Höhr, wahrscheinlich infolge des eingelassenen Wasserdruckes, und traf die beiden Schlosser derart, daß sie zur Seite geschleudert wurde». Wäh rend der eine nur unerhebliche Hautabschürfungen davongetragen hatte, lag der andere, Lehrling Claus, schwerverletzt am Boden. — Vorgestern hat Herr Professor Dr. Bever in Pirna die Leitung des dortigen König!. Seminars übernommen. — Vorgestern entdeckten Passanten in dem Straßengraben gegenüber der „Drossel" bei Meißen einen männlichen Leich, nom. In ihm erkannte man den Handelsmann Sch., welcher wahrscheinlich in der Dunkelheit vom Wege abgekommcn und in den Graben gefallen ist. — Der 5 Uhr 50 Min. früh von Frauen st ein nach Klingenberg^olmnitz fällige Perionenzug Nr. 5331 konnte gestern infolge Sieverohrdefektes der Maschine nur bis Ober colmnitz verkehren. 'Der Gegenzug 7 Uhr 29 Min. vormittags von Klinaenberg-Colmnik nach Frauenstein konnte aus dem gleicken Grunde nicht aogelassen werden. Mit dem 8 Uhr 54 Min. vormittags von Frauenstein abgehenden Zuge wurde der Verkehr wieder ausgenommen. — In Chemnitz nahm man am Dienstag den ersten Spatenstich zum Bau der neuen Lutherkirche vor. — Bei einer M «sserstecberei, die sich am Dienstag auf Woblbacder Flur bei Markneulirchc» absplelte, erhielt der Kaufmann Schubert anS Ersbach einen lebensgefährlichen Stich i» den Nacken; ein Gastwirt Benkert wurde ebenfalls verwundet. Als Täter kam der 28jährige Handarbeiter Ficker in Adorf in Haft. — In Groß fr iesen ist in der Nacht zum 10. Oktober das dem Schuhmacher Pohlandt gehörige einstöckige Wohnhaus nebst Scheune, die mit Erntevorräten gestillt war, völlig nieder- gebrannt. — K l i n g e n t h a l. 10. Oktober. Der im Helenenschachte der Klingenthal-Graslihcr Kuvserbergbau-IAewerkschast beschäf tigte Häuer Franz Mikusch wurde am Sonnabend nachmittag von plötzlich niedergehendem Gestein völlig zermalmt. — Zwischen den Stationen Culten und Werdau wurde in der Nacht zum Mittwoch nach Vorübersahrt des Leipzig» Plauener Nachtpersonenzuges au^ dem Bahnkörper ein Toter cnisgesundcn. Anscheinend liegt Selbstmord vor. — Vorgestern srüh gegen '/„g Uhr brach, wie b-reits kurz erwähnt, in der Notsmüyle zu Gundorf bei Leipzig Feuer aus, durch welches das Mahlwerk bis aus die Umfassungsmauern zerstört wurde. In der Mühle, die dem Rat der Stadt Leipzig gehört, wurden hauptsächlich Farbhölzer und Materialien für die Drogenfobrikation gemahlen. Da das Feuer sehr schnell um sich griff und durch die leicht brennbaren Stoffe reiche Nah rung erhielt, war große Gefahr für die anliegenden Gebäude vorhanden. Es gelang aber den Wehren, den Brand zu lokali sieren. Bei dem Brande sind wertvolle Farbhölzer und Drogen- stoffe teils verbrannt, teils durch Wasser zerstört worden, so daß , der Schaden nicht unbedeutend sein dürfte. Es wird ange nommen. daß das Feuer durch Selbstentzündung der in der Mühle lagernden Stoffe entstanden ist. — Ein Zusammenstoß zwischen einem Hochzeitswagen > und einem Wagen der elektrischen Straßenbahn ereignete sich vor- I gestern mittag inZittau ans dem Marktplätze, als der Straßcn- k bahnwogen vom RathcniSplatze nach dem Markte zu fuhr. Der Führer der Straßenbahn gab das Glockenzeichen, der Zusammen stoß war aber nicht zu Verbindern. Der Straßenbahnwagen fuhr in die Stränge der Pferde, so daß diese auf der einen und die Kutsche, in welcher vier Hochzeitsgäste und der Kutscher sich befanden, auf der anderen Seite mitgeschleift wurden. Die Pferde stürzten, die Insassen kamen unverletzt davon. — Brambach i. B. Die Einfuhr von Waren aller Art über die österreichische Grenze nach Sachsen ist sowohl mittels der Babn, wie auch mit Fuhrwerk seit Woche,- außer gewöhnlich stark. In Erwartung des im nächsten Frühjahre in Kraft tretenden neuen Zolltarifs suchen die Interessenten noch möglichst viele Waren zu den bisherigen niedrigeren Zoll- sähen einzubringen. Die Einführung von Vieh ist gegenwärtig sowohl über die Einbruchstation V o i t e r s r c u t h, als auch über Ebmath nicht bedeutend. Das Herübevchmuggeln von Bieb ist neuerdinas zu ge'ährlich, weil die Grenz'öewachung fortgesetzt verschärft wird; mit der ordnungsmäßigen Einführung des Rind- vieyes aber sind ungewöhnlich Hohe Nebenkosten verknüpft. Für jeden Ochsen ist «in Zollbetrag von 25,50 Mark zu zahlen: hierzu kommen noch Schlachtsteuer, Schlachthofs. bezw. Markt gebühr, so daß ein einzelnes Tier mit etwa 55 Mark Neben- spescn belastet wird. — Tetschen, 10. Oktober. Gestern bat ein Häftling einem Strafrichter des hiesigen Bezirksgerichts einen bösen Streich gespielt. Nor einigen Tagen wurde ein oft abgestrafter Einbrecher, Wendelin Hieke, „Enten-Hieke" genannt, dem Ge lickte übergeben. Hieke wurde von einem Schreiber aus der Zelle vor den Richter geführt, welcher ihn vernahm. Als er das Protokoll unterschreiben sollte, sprang er plötzlich mit einem Satz zur Tür hinaus, drehte draußen den Schlüssel um und rannte davon. Nicht wenia verblüfft 'ckauten die im Gcri'bts»n>'mer cingeschlofsenen Personen, der Richter, Schreiber und noch ein Beamter, drein. Es dauerte ziemlich lange, ehe man auf das aus dem Zimmer kommende Pocken der Eingeiverrtcn aufmerksam wurde. Inzwischen hatte aber der Häftling das Weite ge sucht und konnte noch nickt wieder sestgenommen werden. — Landgericht. Mutter »nd Sohn: die Kernmachers- ehefrcm Therese Anna Grille geb. Niedlich aus Riesa und der IWHrige Heizer Ernst Fritz Grille stehen wegen Ulkundeiisätschung und Betrugs bezw. Beihilfe unter Anklage. Die Mutter ist wegen Diebstahls und Pfandentstrickung mehrfach vorbestraft. Ein anderer Sohn der Gr. war bis zum 8. August 1904 Eigentümer mehrerer in Köselitz und Görzig liegender Grundstücke, welche jedock mit Hypotheken überlostcl wnren und zur Zwangsversteige rung kamcn. Die Mutter wollte den Fniniliciibcsin erhalten, lieh von einer Rentnem, in Riesa einige hundert Mark und erhielt im Verstkigerungstermin sin 9808 Mt. den Zuschlag. Am 7. Angnst sollte die Auszahlung der gekündigten Hypotheken erfol gen, wozu die Grille mindestens 30G>Mk. brauchte. Sie beschloß, die oben genannte Rentnerin. welche schon mehrfach geholfen batte, um das benötigte Kapital zu bitten, fürchtete aber eine Abweisung. Am genannten Tage erschien sie bei der Geldgeberin mit einem Briefe, welchen angeblich ein Rechtsanwalt in Riesa geschrieben baden sollte und weicher das Berspreche» enthielt, der Rechtsanwalt wollte die 3000 Mk. sehr gern aus eigenen Mitteln geben : die Gr. brauche das Geld nur abzicholen „nd nicht wieder zurück,»geben, jedoch solle sie in einem Prozesse gegen die Rcntnenn nichts Un günstiges anssagen. Durch den Inhalt des Briefes sollte der Be weis erbracht werden, daß der Rechtsanwalt leibst die Hcrgabe der 3000 Mk. für unbedenklich hielt. Die Grille hatte de» Brief selbst verfaßt uvd unterschriebe», jedoch in Schrift »nd Stil so unge schickt, daß die Fälschung leicht entdeckt werde» konnte. Die hoch betagte Rentneiin jedoch ließ sich tnnschcii und gab zu ibrem Schaden die 3000 Mk. her Einige Monate darauf betrogen beide Angeklagte gemeinsam nnter Bezugnahme aus ihr „wertvolles, un belastetes" Gnindeigentum einen Geschäftsmann in Dahlen um 230 Mk., einen anderen in Riesa um 357 Mk. Darlehen. Nach längerer Beweisaufnahme wird die Grille zu 2 Jahren, ihr Mit angeklagter Sohn zu 2 Wochen Gefängnis verurteilt. — Ter 1886 in Nenslrnppen gcvorciie, bisher unbestrafte Kutscher Hermann Otto Grahl u»te>schsiig als Angestellter einer Zemcntsabnk seines Gebnttsortes im Juli und Angnst 112 Mk.. welche er einkassiert oder zur Bezahlung von Rechnungen erhalten hatte Um das Verschwinden des Geldes zu vertuschen, versah er fünf Rechnungen unbefugt mit dem Oulttungsvernierke des Ausstellers. Die 3 Strafkammer erkennt auf 7 Monate Gefängnis. — Der Mon- > teur Ernst Angnst Kache trat Mitte und Ende August unter fal- 1 schein Namen m Rathmannsdorf und Porschdorf bei Schandau als Zechpreller, Logisaeld- und DarlebenSschwindler auf und richtete m fünf einzelnen Fällen einen Schaden von 8,50 Mk. an. Am 21. August entlieh er von einem Stallschweizer in Porschdorf i 2 Mk. und ein Fahrrad, um angeblich aus dein Postamte in t Schandau Geld und Kleidungsstücke abzuholen, dachte aber nicht mehr an die Rückkehr. Die Polizei war schon damals hinter dein Betrüger ber und nahm ihn an der Elbe fest, ehe er noch dac- fremde Rao verwerte» konnte Den Polizei- und GenchtSbeamten gegenüber legte sich Kache ebenfalls eine» falschen Name» bei. Der Angeklagte wird in Berücksichtigung seiner beträchtlichen Vo> strafe» zu 1 Jahr Gefängnis und 3 Wochen Hast verurteilt. Tie Haststrafe gilt als durch die Untersuchungshaft verbüßt. — Der mit mehr als 5 Jahre» 6 Monaten Gefängnis vorbestrafte Kellner Johannes Bräuer, 188t in Dresden geboren, fand nach Verbüßung sdcr letzten Strafe in einer hiesigen Restauration Stellung, ver ! schwand am 22. August ohne Abschied und »ahm die Tages einuabme von 13 Mk., eine Schachtel Zigarette», einige Zigarre» , und eine vom Hausdiener entliehene Taschenuhr mit. An, .6. September schädigte er in Schweidnitz einen Gastwirt um iMl ! Schlafgctd. Da Br. am 2. Oktober d. I. in Görlitz erst wegen Unterschlagung z» 6 Woche» Gefängnis verurteilt worden ist, er kennt der Gerichtshof auf eine Gesamtstrafe von 6 Monaten Ge sängnis. — Als Anfang Mai in der photographischen Fabrik von Wünsche in Reick der Tischlcrstreik ausgebrvchen war, sollte de> Arbeiter I. im Aufträge der Fabrik am Bahnhofe in Niedersedlitz Pferde und Geschirr ansladen. I. war an dein Ansstande nicht iin geringsten interessiert und kam dem Aufträge pflichtgemäß nach. Dies erweckte den Unwillen des damals im „Sochsenwcrk" beschütz- tiglen Schlossers Karl Ferdinand Leiteritz. Dieser beschimpfte den I. und äußerte u a.: Die Koppellnechte müßten auch streite», weil Streilbrccher darunter sind; den Hund müßten sie an die Wand Hanen, daß das Gehirn rciusspritzt!" Da I. diese Berner knngen nur aus sich beziehen konnte, wurde L. vom hiesigen Schöffengericht wegen GewerbevergehcnS zu 1 Woche Gefängnis verurteilt. Die von ihm eingetegte Berufung bleibt ohne Erfolg. — Im Geschäftsbereiche de« K u l» u S M i n i st e r i u in « ist zu be setzen ! Di« EcbuisleUe zu Ebmath t. V. Archer sreter Amtswohnung i»i neuen Scbullicmle u d Karlenoemiß 1200 M. Gru> dgebait, 3 M. vom Kirchendienft, lll> M. für Fortbildungsschule, 55 M. für Dir,«unter,ich! und aeciedenensallö 6c» M. sür den Unterricht in weiblichen Landarbeiten an die Frau. Bewerbungen dis 20. Oktober an den Bezirksschulinspeklor zu Oelsnitz i. B.: — die Kirchschulstelle zu Möschwitz. Neben freier Wob nun« mit Gartengenuß 1215 M. vo». Schul-, <20 Al. vom Kirchendienste einlchl. 80 M. für eine Cboriingsiunde, 885 M. sür 7 Ilebersiunden uns 60 M. der LehrerSsrau, fall- sie den Landarbeitsunlerricht erteilt: — die .skirchichulsiekte in Schwand bei Weiscklitz. Außer freier Wolnmng mit Gartengeiinß 1200 M. Gnmdgebalt. 250 M. vom Kirchendienste, 187.80 V? . sür den ssonbildiingsschul- und Turnunterricht und 72 M. der tzehrersscau. sali« sie den Landarbeit«»nt«rr!ch> eileilr. Bewerbungen llic die teylc» beiden Stellen bis 28. Oltober an BezirkSschulinsvektor Schulrat Dr. Putzger Plauen. — Oessentltche Persieigerungen in denKbnigl. Amtsaerichten. Freilaa. den 13 Oklodee. siittau - Ernst 3uli»-> Lakangls zweistöckiges Wohnhaus mit Itoblenschuvpen, Futterranm. »uv, Stall «,5 Ar) tn OlberSdors, ll 800 M. Dresden : Baugewerke Friedrich Lernianii Kriidschmars und Schlosiernieister Ernst lAustav Rotbss im Aus bau noch unvollendetes Wohngebäude mit Lotz und Vorgartenlnnd (S.8AN in Dreäden-Slriefen, Tzschimmerstcaße >5, 53 77t M. Dresden - Bau uvternehmer Johann Friedrich Theodor Lcnberls und Malermeister Manu, Wolkaang Philipp Kindts erst !m Rshba» »nd Puh fertiges Wohnhaus »Ni Losracn» <7,6 Ar) in DreSden-Tracha», Burgsdorsfstrcche 3, Ecke ver Wahn->- dorser Strahe, 30 10a M. Leipzig: Restaurateur Mar Albert steorgis z» Restaurgilnn eingerichtetes Eckwobngebäude, Walch- und SchlachthauS- gebände «,7 Ar> in Stötteritz, Angnstastraße 2, 92 00a M. Neftauralionü- Invenlar 8ai.so M. Reichenbach: Caroline Friederike verw. Freund ged. Albert und Kenoffcn gehöriges Wakmbaus mit Nebengebäude, Lofraum und Garten s<>8 Nr) daselbst. Markt 13, 23 580 M. Verst-igernna »um Zwecke der Aushebung der Erbengemeinschaft. Leipzig: Fleischer Gustav Robert Lanzendorfs Grundstücke in Leutzsch. Laiiplstraße 68 : 1. ,u einer Fleischerei etuaerichietes Wohnaebäude, Seiienaebä«"« mit Holzschuppen, Wurst- und Schlachtküche, Lintergebäude sür Pseroettall und Schlachthaus <8,< Ar). 26 30aM : 2. Lagerplatz <2.2 Ar), 2260 M. - Sonnabend, de» K. Oktober. Chemnitz: Minna Bertha verebel. Schreiter geb. Schmidt« Wohnhaus, Schuppen, Hosramil und Garte» <8,1 Ar) in Draisdorf, 21800 M. Ckrnmid : Gustav Max Rößlers Wohnhaus, Geräteschuppen, Svsraum und Garten sli.t Ar» daselbst. Wcststraße 57, 82 200 M. Nwlcka» : Heinrich Bernhard Grubers zum Betriebe einer Apotheke einaerichtetes Wohn- und Nebengebäude <t8 Ar) in Licbtentanue, 39 300 M. Zwickau : Robert Ferdi »and sr-lichmars Hausgrundslück (1,2 Ar) dalribft, Burgßraße 50. 20 500 Di. B'örscn- nn- HaudelSteil. Berlin, tt. Okt. sP,iv.-Tel.) An der Börse beziffert man den Betrag der R c i ch s I ch a tz s ch e i n e, den die Agenten der Reichsbank heute entnahmen, auf etwa 10 Mill. M. Die Fälligkeitstermine find I. Dezember, S. und 18. Januar. Bergmann-Electricitäts-Wirke, Aktiengesell schaft in Berlin. Bon der Deutschen Bank ist beantragt worden, l 5«0 000 M. neue Aktien der obigen Gesellschaft zum Handel an der Ber liner Börse zuzulaffen. Gebrüder Unser, Aktiengesellschaft tn Chem nitz. Die gestern slaltgehibt« erste ordentliche Generalversammlung ge nehmigte einstimmig die Tagesordnung und setzte die Dividende aus 19 A« fest. In den Auslichtsrat wurde Herr Karl Unger zugewäblt. Darmstädter Bank —Bayrische Bank. Zwischen den Verwaltiinasorganen der Bank für Handel und Industrie und der Bayrischen Bank ist, wie bereit« mitgetcilt, ein Abkommen vereinbart worden, welches eine dauernde Verbindung beider Institute herbeiführen will. Der Bayri schen Baus wird da« lausende Geschäft des alianacsebenen Münchner Banl- bcmsiS Guttebe» L Wciderl ungegliedert. Zur Durchführung dessen wird den Aktionären der Bcnirüchen Bank vorgeichlagen werden, debus» weiterer > Kräftigung der Bank das AMeukapUal aus 8 Mill. M. herabzusebeii mid ' de» dadurch entstehenden Buchgewiun, ebinio wie den Geiviinivorlrag den Reserven ziimsühren. Demnächst wird da« Aktienkapital durch Ausgabe von 12 000 Stück vom 1. Januar 1906 ab dividendenberechtigter Aktien zu 1000 M. aus den Betrag von 20 Mill. M. erhöbt. Von ven neuen Aktie» werden 7 Mill. sogleich voll eing,zahlt, vo» denen 6 Mill. den Kaufpreis für das lausende Geschäft von Guileben L Weidert bilden, während die Bank sür Handel uns Industrie 1 Mi» zum Preise vo» IlO 83 übernimmi. Der Bank für Handel und Industrie ist aus die Aussüdrung dieser Verein barung und aus die künftige Entwicklung der Bäurischen Bank sür Handel »nd Industrie ein entscheidender Einfluß eiugeräuml. Erstere wirb dadurch, insbesondere auch durch die Zweigniederlassungen des asfiliierien Jnstiiul« in Nürnberg, Bamberg, Fürth und Marburg in die Lage versetzt, ihre allen Bczi« Hungen in Bayern zu stärken uno zu erweitern. I Wilbelmshütt«, Aktiengesellschaft sür Ma- >schinenbau uns Eisengießerei in Euiau. Der Fakturen wert de« letzten GeschäftcftabrcS ergab den Betrag von 3 <19 513 M. <i V. 3 368 382 M.). Das Gewinn- und Verlust-Konto ergibt einen Briillogeivunr von 631 57N M. <i. V. 567 136 M.» und »acv Abzug der Abschreibungen in Höhe von >98 612 M <> N. 175 8ll M.t u»b der sonstigen Unkosten cmen Gewiniisgldo von 136 058 M. <i. V. 120162 M >, woraus 3 Dividende ver teilt werden iollcn. Ai» Schlnfle des Jah«cs lagen unerledigte Aufträge in Höbe von 1 270 110 M. (>. V. l W2 657 M.) vor, während in de» eisten beide» Monaten ve« neuen Gcschäsisiabies für 771 9t7 M. neue Aufträge bi»,»traten, dt« wiederum in ber Hauptsache aus dem Handelsgeschäft ver rühren. Hagener Gußstahlwerke. Im Geschäftsbericht sür 190« 0- wird daraus hinaewicsen, daß die Gesellschaft durch den Beigarbeiicran«- stand Verluste erlitten habe. „Die Prefte taffen — io beißt es rm Geschäfte, bericht — infolge anbauemv scha>ser Konkurrenz immer noch zu wünschen übrig. Dagegen ist eine allgemeine Besserung in Gestalt vermehrter Be schästiguna auch in unseren Betrieben nicht zu verkennen." Bezügltck» der Tiirbinen-Nnitinlgge wird bemerkt, baß sie «ine Ersparnis nn Kohlen verbrauch usiv. ermöaftcht, die aus 15 7° vcs Anlagekaoitul« jährlich geichäcr werben düise. — I» der Bilanz werde» ausgesühr»: Vorräte mit 28< 39» M. <307 307). Utensilien ml, >18 131 M. <122 867), Debitoren Mlt 23l <77 M. (219 313): nnter de» Passive» Hai sich das Dcikrebcrc Konto von 30 <t2 Dl. aus 16 899 M ermäßigt, e« wurde alia um 13 S<2 M. in Aniviuch ge nommen. um iiickl viel weniger, als der Reingewinn <I7 0«3M.) detiägi. — Kreditoren batten 71 309 M. <71 968) z» fordern. Die Ba»krer!ch„w ist von 219 626 M. aus 169 N8 M. zurückgegangen. lieber die Aussichten c»t hält der Geschäftsbericht folgenden Passus .- „Aus Grund der Betriebs- ersparniffe insolge der Tnrblnen-Nenanlage, wie auch in Hinlich! aus die seil germuner Zeit ante Beschäftigung der einzelnen Betrieb« glauben wir. bet Anballen der bessere» allgemeinen Marftlag«, sür da« tausende Geichasts- jahr ein befriedigende« Beirieb«ergebni« m Aussicht stellen ,u können. Zürich, tt. Okl. Die außcrordeiUiich« Generalversammlung der Aluminium -Industrie, Aktiengesellschaft Neu st a u s r n. beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals von lO auf 25 Mill. Fianc«. Kuxe im Börsenverkehr. Der Berliner Börlenvorftand be schästigte sich dieser Tage mit der Eventualiiät einer amtlichen Pr-iSsest- stelluna von Kuxen an der Berliner Börse. Der Bölsenoorttanv nahm zu der offiziellen Noliening von Kuxe» keine prinzipielle Stellung, doch ist sein Standpunkt, trotzdem die Einführung von Kuxen in den amtlichen Verkehr nicht allftiiig gebilligt wnrve, kein ablehnender. Nach langer Debatte wurde beschloiftm, die grundleaeude Entscheidung hierüber der Zulnffungs- stelle zu Uberlaffm. Drerdirev Nachrichten. Nr. 28». Seite S. Dou«erStaa. 12. Oktober 1»N5