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- Skü - Allerlei für die Frauenwelt. im»«rstund« ! — Schon da» Wort st un» wohltuend! Wohltuend, be- und — altuwdisch! Jawohl, alt- modltch, denn wer hat heutzutage, in dem Haste» und Jagen der Gegemvart, noch viel Zelt übng sur ein trauliche» Däinmer- stündchen? Wer fragt im Getriebe der «rohstadt, wo da» Aujsla»»ueu der elek- Irischen Lampen den Gedanke» an Dämme- rung aar nicht auskouimen läßt, noch nach der Zeit -wischen Helle und Dunkel? Höchsten» in der Kinderstube wird diese TageSzeit noch innegchalten und schließlich auch einmal mit der Erzählung eine» Märchen» ausgefüllt, aber schon rufen die gröberen Kinder kategorisch nach Licht, um ihre Schularbeiten zu erledige», und die trauliche Stunde ist abgekürzt. Und doch, wie nötig ist ei» solch kleine» Ausrulien. eine Pause in dem geschäftigen Treiben des Tages den armen Nerven, die ja schon bei den Kinder» eine Rolle spielen! „geitoer- schwendung", nennen e» die Rastlosen, will man mal den schüchternen Versuch wagen und der Dämmerstunde z» ihrem Recht ver helfen: ist eS aber wirklich ein so großes Vergehe», wenn auf ein halbes Stündchen jegliche Arbeit, nicht nur die der Hände, anch die de» Geistes ruht ? Und diese kurze Rühe- pause, wie leicht kann sie zu einem ersehnten, genußreichen Stündchen gemacht werden! Wo plaudert sich'» besser, als im behaglichen Halbdunkel, wo öffnet sich dos Kinderhcrz leichter, als wen» es, an die Mutter sich schmiegend, fühlt, jetzt hat Mütterchen Heit für die kleinen Anliegen, Bitten, Wünsche? Ter Herbst naht heran, die Tage werden kürzer, die Abende länger, es ist also die richtige beit, dem Tämmerstündchen wieder ein Plätzchen cinzuräumen. und damit unserer nüchternen Häuslichkeit ein Stückchen Poesie, und sei sie auch veraltet, zuzuführen. Aber nicht allein zum Träumen oder Märchenerzählen soll die Dämmerstunde dienen: sie soll auch der angestrengten Hausfrau eine Erholungspause sein in ihrem abwechslungsreichen Wirkungskreise, ein Ausruhcn, bedingt durch den Wechsel der Tageszeiten. — Nehmen wir einen rauben Herbst- oder Winterlag an,>wo sich die Be wegung an der Luft, und sei es auch nur in Gestalt einer Besorgung, verbietet! Der Bormittag ist reichlich ausgefüllt mit der Beschäftigung in Haus und Küche. Der Nachmittag sieht die emsige Mutter am Nähtisch usw. Der Abend kommt, die Kinder sind zur Ruhe gebracht, der Gatte kehrt »ach Hause zurück. Die Hausfrau ist abgespannt, gereizt von den verschiedenen Anforderungen, die der Tag an sie gestellt Hot. . Vielleicht wäre sie weniger nervös, wenn sie eine Pause in ihrem rastlosen Ar beiten gemacht, wenn sic Dämmerstunve ge- halten hätte! Daß hierzu nicht ein halbes Stündchen au einem beliebigen Tage ge- uügt, ist wohl selbstverständlich: aber sollte nicht auch Früchte tragen, was konsequent durchgeführt wird? Unser Zeitalter heisst daS nervöse! E» ist unsere Pflicht, diese« Uebel zu bekämpfen, und was wir mit Kleinem beginne» und mit Energie fort- setze», kann doch von Ersotg begleitet sein. Wen» nur der gute Wille vorhanden ist. die Ausführung ist leicht und kostenlos. Aber „bcit is, Geld", höre ich sogen Gewiß; und gerade deshalb mag von dieicr kostbaren ,Feit ein kleine» Teilchen absallen, um für die tätige Hanssrau und di« iröhliche K inder» schar eme» Ruhepunkl i» »ein geschäftigen Treibe» des Tage» zu bilden. Periäumt kann dabei nickt viel werde» und der kleine Zeitverlust wird ausgewogen durch dos Be ilagen. ivas die Dämmerstunde um sich ver breitet. Ll. P. Drei Herbstbilder. I. stn Mittagsruhe liegt der Wald, Vom Herbsteszauber bunt durchwoben: Im reinen Aether ziehen droben, Die Lust durchrudernd, Kraniche! Wie Frag' und Antwort tönt ihr Schrei, Ein Spiel, das nimmer will ermüden. Ihr Flügelschlag trägt sie zum Süden, Wo wolkenlos die Sonne lacht. Ich raste sinnend, schaue nach Den leichten, fahrenden Gesellen, Am Horizont, dem klaren, Hellen, Verschwindet ihre letzte Spur. II Der Ton der Axt dnrchdrinat den LLald! Ein Aecbzen. Klagen, ein Erschauern, — Und mitleidsvoll die Bäume trauern Um den Genossen, der gefällt. Die Männer, die man ansgewühlt, Dies Todesurteil zu voll strecken. Sie schauen aus den Eichenrcckcn, Der nun zu ihren Füßen ruht. „Warum nur nahmt ihr diesen Baum, Der kerngesund in allen Adern?" — So mutzt' ich, Antwort heischend, hadern; Ich war den beiden Fallern gram! „Wir schlagen alten Stamm genug, Zum Besten aber, was wir sehen Aus eines Meisters Hand erstehen, Das» taugt nur ein edles Holz!" - III. Entblättert, schmucklos steht der Wald, Ein Reif ist über Nacht gefalle», Der kleidete die weiten Hallen In lichtes, glitzerndes Gewand. Im nahen Forsthaus, ausgebahrt. Der junge Förster ruht in Frieden; Zwei Äugen schlossen sich Hustede», Tie furchtlos, wahr und treu geliebt. Die alte Mutter aber klagt: „O Gott, ich wär' so gern gekommen, Tu aber hast den Sohn genommen, Auch du, mein Gott, brauchst Edclhol z!" M. Büttmann. «tick«,... «killlk s)I M«. TAG Donuerstag. den 12. Oktober. Urschet«» täglich L1>1>5 Sybold von Eck. Roman von Urjnla Züge von Monteufsel. t>7. Fouievnngst Olachdruct verbotenst Ter Mosoralshcrr iah halb belustigt, Halo verwundert aus den Jungen, der das alles so überzeugt uorbrachte — ja sicht ei» großer gutmütiger Bernhardiner aus den kleinen, tamptesinutigen Fazterricr. War auch bas, ivas Boy vorbrachle, ganz gegen die Alstich'. seines Baters, io stihlle sich Dieser dadurch uichi bewuüers beunruhigt. Junge, Most will ausgären. Alle diese „entgleisten Ideen" werde» sich, wenn der Schaum per braust ist, schon wieder zutücksinden in die vorgeichriebcne Lrdnung. Vor allein war ärgern bereit zuzugebe», das» seine Ansichten etwas eingerostet seien, weshalb es nicht' schaden könnte, wenn der Junge von Zeit zu Zeit einen 'rischen Luilstrom aus der Weit von heute nach Wildcck mitbrachte, wo man sicherlich Gciahr lau!, hinter allein, was zeitgemäß ist, zurückzubleiben. Von dem Ritte hcimaekehrt. sprang Boy die Treppen heraus nach seinem Zimmer im Iunkernturm, um am Fenster das verabredete Zeichen zu geben. Aber drüben bei den Fenstern der Tante blieb alles still, sie stände» weit ossen, das Vogelbauer ichankestc im warmen Lustzug. Vas Zimmer schien leer. Ter Junker zog sich in seine Behausung zurück, trat au ein anderes der Feniier, welches freien Ausblick gewährte, und sah don hrnauL. ^WirL wohl Rose je so werden wie Le Forts Frau oder wie Ruth Jansen? Eine innere Stimme sagte ihm: Nein. Nie. Sie ist wohl nur zum Küssen und Tändeln an, der Weil! — Mit einem Scu'zcr setzte er sich, stemmte die Ellenbogen aus die Knie, legte das Kinn aus die verschlungenen Hände und gab sich dem Unbehagen preis, welches diese Fragen in ihm erweckten. Warum, um Himmelswillcn, mutzte er sich gerade in die Kind io rettungslos verlieben? — Tarüber grübelte er yeute nach, wo ihm die Schäfer stündchen in Tante Ulrikens Icwcudeldiifteudcm Wohnzimmer schon ansinge» ein ganz klein wenig langweilig zu werden, denn w aus die Tauer - nud die Probevraulschast dauerte nun schon mehrere Wochen konnte man sich doch niclit nur anhimmcln! Mau mutzte dock, vernünftig miteinander reden, aber rede,einer vernünftig mit Rose! War es titln, daß ihre Mißerfolge bei», Radeln nud Reiten sie noch schüchterner gemacht batten wie irüher. ober daß sie wirklich nick» imstande mar, seinen Ideen zu folgen, genug, sowie er ansing, sie sur das Leben, welches beide einst führen wollten, zu be geistern. hörte sic entweder ganz zerstreut zu oder sic jäh ihn jo eigentümlich fragend, staunend an. Sie war ein kleines Tummchcn, sie wird ihn nie begreifen, wird immer an Blumen und Schmetterlinge denken, anstast an die Notwendigkeit, ihm nachzilciscrn, ihren Lehrmeister zufrieden zu stellen, mnd der Gedanke erfüllte ihn mit Ungeduld — aber von ihr losten lnnn er auch nicht. Tenn wenn die» Kind ihn ansicht put ihren großen Augen, halb schelmisch, halb flehend, dann schmilzt sein Zorn und er ist ent waffnet. Nicht, weil ihre Auge» schon sind und ihr Gesicblchen uiß, sondern weil ihn ihr Anblick von icher mit einer ihm ganz unerklärlichen Rührung crsülll ha«. Als er sie im Frühling aui Wildeck vorsand und sic diese leuchtenden, schimmernden Augen zum erstenmal voll zu ihm ausschlug, da begann schon in seiner Seele ein Klingen uns Schwingen wie von vergessenen Melodie«. Ihm war. als habe er solch weiches, braunes Gelöst, solch samten Rosemnnnd, solch dunkle, in goldigem Schmelz leuchtende Augen schon einmal gesehen, verloren und seitdem immer gesucht. Und mit diesen. Finden kam der Zauber der Liebe über ihn, doch blieb das Rätsel der Entstehung ungelöst. Alles dies ging ihm durch den Sinn, während er aus seinem Turmscnster ins Land sah und doch nichts sah von der sommerlichen Schönheit des Wildetaies, lvelches sich zu Füßen dcS Iunkenturines hinzog. Dieser alle, viereckige Tonfon stammle noch aus mittelalterlicher Zeit und fußte im Felsgestein des Bachuscrs. Vier Gemächer über einander, durch eine Wendeltreppe verbunden, barg er. Ter Raum zu unterst war dumvf »nd unbewohnt, der über ihm befindliche entbielt ein Badezimmer mit allen! Komfort der Neuzeit, da der Innrer ohne kalte Bäder, Lynchen, Gymnastik, Massage und Turnen keinen Tag begann. Aus diesem Raum führte die Schneckentreppe ins Wohn zimmer und drüber befand sich das Schlafzimmer. In luftiger Höhe, vom Sturm um- braust, von den Tohlen nmkreijcht, lieble er zu schlafe». 8sicisnlisus ^Isnilr IiilllM re kreise, denn die Preise sind zum teil weit unter Fabrikpreis, um Räumung in möglichst kurzer Zeit zu erreichen. Üeillmitr's Mel-kiiWtsItliiWliM „Lsxlliiis" VrvsÄvi»8tr»88v S, I , LL HL. u. LV. Ll»xv. DE' Lvstv tül HVoIriLNiiNS-LLiLrLvIrtaiLKvil. 1WD Sv«tvI»il8auL der ausgestellten Zimmer viilie Hairlrvaus gern gestattet. M» I nurriiiiin««^ «a, antte. »M» Franko Lieferung, MM0 iviastv» Ouvil sratt«. Fernsprecher 338. Gegründet 187«. IL) - Prager Straße 11 MUNK wie alljährlich nach beendeter Inventur offen zur Ansicht anSgelegt große Partien Seidenstoffe für Roben, Blust». Röcke, Futter, auch kleine Reste. kr gilt! keine Lelszeekeil kikciiaiMLki! kiekte ÜeUbKäkt^ Ltillockig« lurxsr irr kür äi« stLät. dletre. 100- e. körebmeva- Armeliinvv in uvci uw vreocke» ii» ««trieb SperialitLt: > kürkabnlcs«, stsknoleclm. ösösstLStlilcsl. 8ÄckK»tc8t>MMso.8 Lsvdvdavli- ^ IV IRk LVK.IR Hb- I». L7.-, 8ltL»aiw«oH 1 Gratche«. Trompeterstr. 8. LremMt. kknilw. nur kurze Zeit gespielt, sehr kill, zu verkaufen 8». IkUrtvId» JohanneSstraßr 3V. 1. 8issms Xoctiötsn, AbbruchSgegeuftiivdeall Art lÄrsv Mä Neuster, 80 lausende Meter schönes ^ü!I- unc> ksZuIiskötsn, trtsvl»«»» uu«l rurivi tttaotkvtivli 8-«t«?ui8, ko!s u m - !-1 s i r öts n, 8orue1»t«8 «i ltnucnirl, Xockksicis sie. iu LUOriettllllb böstöu h'rrlirißtüsn, iu kiu t'nc-lislvt' LOK io «loFttu- loster ^nsstüttunx omj'tiolilt iu tzlösLter' 14 Tore und Pforten, eiserne Wendeltreppen, Oesen, Herde. Türschließer. Schaufenster u. a. m., gebr.. am billigste». Kleine Plauenschc Gaste 33 b.1V. Fernst». Rr.ü7-tst lApldrstrasso lilr. s. IS ans IS. 8perüiU8v8eIlrM tu« LI»rlo1>tuns«n. Lol icke IVare. Llllls« Lroise. 8. UrotraoLwar v t-lvoreplat» P.