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Dresöiiev Nachrichten. r»r. SS. Seite S. TienStag, 24. Februar LV03 wem» Scr. Id. mmmt a'» oberster Kriegsherr de» IS. und IS. Armeekorps, an den Manövern teil, ebenso der Generalfeldma» schall Gras Waldersee und Generaloberst Prinz Leopold von Bayern als Generalinspekteur der 8. und 4. Armee-Inspektion, zu denen das 4. und 11. Armeekorps gehört. — Der Kron prinz w>rd nur kurze Zeit zur Feier der Exmatrikulation nach der Universität Bonn zurückkehren. Diese findet am SS. Februar mittags statt. Am Freitag fährt der Kronprinz nach Berlin zurück. — Ein Termin für die bevorstehenden Reichstags wählen ist. ivie offiziös mitaeteilt wird, noch nicht sestaesteut worden, da sich das Ende der Arbeiten des Reichstags noch nicht bestimmt absehen läßt. — Ferner wird offiziös fesigestellt, daß es dem diplomatischen Vertreter d«S Reiche» in Washington. Gesandten Freiherrn Speck v. Sternbura. nicht in den Sinn gekom men sei, «ine Anordnung des Fürsten BiSmarck als .antiquiert" zu bezeichnen. — Die Meldung, daß der Rücktritt des bayerischen Gesandten in Berlin, de» Grasen igerchenfeld, erwartet wird, gilt in hiesigen unterrichteten Kreisen als unbegründet. — Der Regierungspräsident v. Arnstädt in Magdeburg hat plötzlich sein Abschiedsgesuch eingereicht. Wie in unterrichteten Kreisen versichert toird. gehe Herr v. Arnstädt nicht freiwillig, sondern sei direkt von der Zentralstelle zur Einreichung seines Abschiedes aufgefordert worden. Der Oberpräsident Dr. v. Bötticher habe erst nachträglich Mitteilung davon erhalten. Berlin. (Priv.-Tel.) Die Auseinandersetzungen mit dem Bund der Landwirte in den Fraktionen der Mehrheits parteien sind noch nicht abgeschlossen. Die Biindler behaupten, bekanntlich nach wie vor. für die Landwirtschaft seien im Zoll tarif größere Zugeständnisse zu erreichen gewesen, was auf der anderen Seite bestritten wird. —Gegenüber den neuerlichen offiziösen Dementis wird die Mitteilung bestimmt aufrecht erhalten, daß im Oktober der Großberzoa von Baden aus den Kaiser einzu- wirken versucht habe, die Zolltarifvorlage zurückzuziehen, daß der Kaiser dazu bereit gewesen sei und sich lediglich durch die Gründe des Reichskanzlers habe überzeugen lassen, daß dir Zoll» tarifoorlage doch noch zu stände komme. Köln. sPriv.-Tel.) Bei günstigem Wetter und ungeheurem Menschenandrang bewegte sich der Rosen montagszua durch die Straßen der Stadt, der m diesem Jahre nach der Idee des Präsidenten der großen Kölner Karnedalgesellschaft, Böhmen, lebende Bilder verkörperte und in seinen einzelnen Gruppen recht viel Humor and Glanz entwickelte. Prinz Eitel Friedrich folgte mit sichtlichem Vergnügen dem Treiben von der Wohnung des Polizeipräsidenten Wengmann aus. Mannheim. (Priv.-Tel) In dem pfälzischen Dorfe GinS- iveiler wurde der Polizist Schmitt nachts erschlagen und in den Bach geworfen. Ter Mörder wurde verhaftet. Wien. lPriv.-Tel.s Beim gestrigen Faschingsumzug in Mauer bei Wien scheute das Pferd eines Wagens vor emem vordeifahrenden Automobil und stürmte in die dichtgedrängt« Menge, wobei eine größere Anzahl Menschen verletzt wurde. Einer der Zuschauer wurde vor Schreck vom Schlage getroffen. Prag. lPriv.-Tel.s Der Ansturm aus die Böhmische Sparkasse dauert fort. Sonntag 1 Uhr und Montag 3 Uhr früh verlangten tschechische Einleger vom Lande Rückzahlung. Bis Montag mittag wurden 8 Millionen Kr. zurückgezablt. Die Oesterreichisch-Ungarische Bank eröffnet der Sparkasse unbe schränkten Kredit. Die tschechischen Gemeindevorsteher gehen von Haus zu Haus und agitieren gegen die Sparkasse. Diele fetzte den Einlage-Ziiisfuß auf 3 vom Hundert herab und verweigert die Äiederannahme der zurückgeforderten Beträge zum alten Zinsfuß von 4 Prozent, diskontiert aber Wechsel wie gewöhnlich. — Gestern abend 10 Uhr wurde ein schwaches Erdveden in Asch. Graslih, Oberreuth (Erzgebirge) wahrgenaommcn. Prag. (Priv.-Tel.) Im Prozeß gegen den Adclsfälscher , „ .. . ^ . . ..egen . Mertsky. welcher den Minister Nezek der Fälschung öffentlicher Bücher beschuldigt hatte und deshalb wegen Verleumdung an geklagt war, wurde heilte Minister Rezek vernommen. Die Aus lagen ergaben die volle Grundlosigkeit der gegen ihn erhobenen Beschuldigungen. Budapest. lPr'v.-Tel.) Großes politisches Gewicht wird darauf gelegt, daß der Ministerpräsident v Szell gestern in einstündiger Audienz vom Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand empfangen wurde. Es gewinnt alle Wahrscheinlich keit, daß die Mißverständnisse, die seit der Petersburger Reste des Erzherzogs bestanden, nunmehr vollkommen behoben sind. Pest. lPriv.-Tel.) Abg. Graf Eugen Zichv hat dem Abg. Grafen Andrassy wegen eines Zusammenstoßes im Abqeorb- netenhause eine Duellforderung gesandt. Das Duell dürste Mittwoch stattsinden. Paris. sPriv.-Tel.) Wie der Matin" aus Kairo berichtet, versuchte die Schwester des Khediven, Prinzessin Tussun, sich zu vergiften. Sie wurde an Bord einer Jacht gebracht, mit welcher sie abreiste. Als Beweggrund der Tat wird Eisersucht angegeben. Sie hat bereits die Ehescheidungsklage eingereicht und soll beabsichtigen, einen österreichischen Grafen zu heiraten. Rom. lPriv.-Tel.) Der Papst erhält täglich Tausende von Glückwunschtelegrammen aus allen Teilen der Welt; sein Gesundheitszustand ist sehr gut. Madrid. lPr>o.-Tel.) Der König ist gestern seiner aus Wien zurückkehrenden Mutter bis zur Grenze entgeaengereist. London. lPriv.-Tel.) Die Meldung von dem Mkaus der Schiffe der Liverpool steam Line durch die Kanadische Pacific Railway-Company bestätigt sich. Die Flotte besteht aus vierzehn, meistenteils neuen Passagier- und Frachtschiffen. Kopenhagen. Ter frühere Kriegsminister General Tux^en ist in der letzten Nacht gestorben. Stavanaer. lPriv.-Tel.) Mit dem hier beheimateten tampser „Jacheren" kamen heute vier Mann von dem deutschen, ui Geestemünde beheimateten Fischdampfer „Friedrich Heinrich", Kapitän Buschen, an. Der Fischdampfer strandete am 19. Januar an der isländischen Küste. Die Besatzung von I I Mann rettete sich auf eine kleine Sandbank. wo der erste Maschinist und ein anderer Mann starben. Ter Steuermann versuchte, eine größere Sandbank schwimmend zu erreichen, ver schwand aber spurlos. Die Schiffbrüchigen erreichten das Land m einem selbstgemachten Boote und kamen 11 Tage nach der Dtrandung sehr ermattet in Reikjavik auf Island an, wo sich zur Zeit noch füns Mann befinden. Konstantinopel. lPriv.-Tel.) Die Antwort der Pforte aus den Reformvorschlag der Mächte für Makedonien wird :n diesen Tagen, wahrscheinlich schon morgen, den Kabinetten übermittelt werden. In hervorragenden Psortekreiien nimmt man an, daß die Pforte den Entschluß gefaßt habe, das Programm der Mächte im ganzen anzunehmerr. Ko n ita n Nu o vel. lPriv.-Tel.) Von deutscher Seite ver- sau'et, daß die gestern erfolgte Ankunft des Direktors der Deut- scheu Bank, Gewinner, der Unterzeichnung der Fischerei- Anleihe und der Konvention betreffend die Bahnlinie Koma— Erreglie gelte. Berlin. lPriv.-Tel.) Die heutige Börse verkehrte im Ein klang mit der Wiener Frühbörse in schwacher Tendenz. Nach wie vor bilden die Vorgänge in Makedonien ein verstimmendes Moment: man nimmt an, daß, ebenso wie Bulgarien und die Türkei, auch Oesterreich-Ungarn sich zu Rüstungen veranlaßt fühlt, wenn auch nicht in dem Umfange, wie die unmittelbar interessierten Länder. Von verschiedenen tonangebenden Aus- landsbörsen lagen keine Nachrichten vor Die meisten Bankaktien notierten bis Proz., Oestcrreichische Kreditaktien ^ Proz., Handelsanteile 1 Prozent niedriger als am Sonnabend. Von Montonpapicren gaben Dortmund und Hibernia ^ Prozent, Gclsenkirchener, Harpener und Deutsch-Luxemburger */? Proz., Bochumer und Laura 1 Prozent nach. Fest blieben nur Kon- iolidationeii. Die meisten Bahnen waren niedriger, ebenso fremde Renten; dagegen verkehrten heimische Anleihen in recht frischer Haltung. Die Börse schloß schwach. Privatdiskont 1?« Prozent. Ultimoaeld 2'ch Prozent. — Der Getreide- Verkehr zeigte sich wieder derart leblos, daß eine Tendenz kaum festzustellen war Weizen setzte eine Kleinigkeit unter vorgestrigem Schlüsse ein. konnte sich jedoch späterhin aus besseres Nordamerika wieder erholen: sonst kamen vom Auslande keinerlei Anregungen. Roggen war aus reichliches Angebot an schwimmend« Inlands ware leicht gedrückt. Bahnzufuhren sind knapp. Rentable Auslands-Offerten waren nach wie vor kaum vorhanden. Mehl still und ziemlich unverändert, Hafer war in abfallenden Qualitäten stark und billig angeboten, feine Backware blieb knapp bei hohen Preisforderunge» der Provinzmärkte» di« Tendenz für Mai in abwartender Basis behauptet, greifbar« Ware sehlt, doch werden kleine Ladungen in den nächsten Tagen hier erwartet. Rüböl war etwa- schwächer, Spiritus wurde nicht gehandelt. — Wetter: Westwind «.«0. Stil. iw,«. »Il.dü. ll» »«ts, (» Uhr »»««> n»n« »,»?>/, Mali««« U»».I0 Spant«» »tM. vorn,,!«»»» u.t». rürk«» WM. riiki»ni»°I, 1W.7». VUamanhaar »»7,—, St»ar«dah« —,— L«m»«kdkN —<— Schwach »«»«»«». »«»«««>>.Saawt. «—»» w» »»» —w, Wat —. ««schwel»». Np,,«» »«, »»r, —. —r «at . «eschty«»». >,«»»». t«r«>u>t»«»«ktcht.i »«Yen t»e»«, mir»»»«« >/, Sch. «iahrta«, »«hi ruhi,. «»t« tnnidkr) tri»»«, Sch. nledri,««. ,»«rik. »«mischt«» sicht». Serg» t-si, chas» ruht, ad«, »«Haupt«». — w«u«r: H!i,mschau«r. Deutliches und GächsifcheS. — Wie bereits kurz erwähnt, empfing Se. Masestät der König zahlreiche Herren behufs Meldung du. Dankabstattung in Audienz: Ged. Fmanzräte v. Gichart und Just. Geh. Hosrat Prof. Beckmann-Leipzig, Geb. Bauräte v. Schönberg und Larra«, derfinanzrat Dr. Hrdrich, Kirchenrat Superintendent Spranger- onia. RegieruligSrat Dr. Perthen - Chemnitz, LeaationSsekrrtär raf Vitzthum v. Eckstadt und Stadtbaurat Franze-Leipzia: ferner e Herren Justizräle Leidler« Schirgiswalde und Stechr-Grvßen- hain, Amtsrichter Höring-Großenhain, Landrichter Freiherr S Byr» und StaatSanwalt Brendler, sowie die Herren RechuunaSrnk Wallner, Kanzleirat Freitag-Leipzig. Restaurator an der Gemalde- lalerie Nadler, Münzgraveur Barduleck und Bürgerschuloberledrer Kehner-Meiße». Weiter nahm Se. Majestät einige militärische Meldungen entgegen. >/,2 Uhr wurde der österreichische Geschäfts träger Gras Svinssich in Audienz empfange». — Gestern nachmittag 5 Uhr fand bei Sr. Majestät dem Könige eine weitere sogenannte Staatsdiener-Tafel statt, zu der an die nachstehenden Herren Einladungen ergangen waren: Staatsminister Dr.v.Seydcwitz, General der Ins. z. T.v.Montbo, Oberhofmerster Wirk!. Geh. Rat v Malortie, Prinz Ulrich v.Schönbnra-Waldenburg, Ministerialdir.Geh.RatDr.Ritterstädt, Generaldir. der Staatseisenbahneii v. Kirchbach, Stadtkouimandeur Generalmajor Frhr. o. Stralenheim, Geh. Rat Mensel, Komman- deur der Pioniere Generalmajor Krille, Hofmarfchall v. Tümp- ling, Senatspräsident beim Oberlandesgericht Hardrath, Präsi dent des Landesmedizinalkollegiums Dr. Buschbeck, Geh-Leaations- rat Frhr. v. Salza und Lichtenau, Kammerherr v. Opell, Geh Oberrechnungsrat Wahl, Geh. Regierungsrat Kretzschmar, Gey. " ustizrat Gensel, Geh. Finanzrat Haymann, Brze-Zoll- und Stcuerdireklor Geh. Finanzrat Dr. Rudert, Geh. Regierunasräte Morgenstern und Dr. Schelcher, Oberzeugmeister Oberst Paul, Abteilnngsches im Kriegsministerium Geb. Kriegsrat Sturm, Re gimentskommandeur Oberst Senfft v. Pilsach, Oberverwaltungs gerichtsrat Dr. Hoffmann, Geh. Baurat Pros. Dr. Ulbricht und Flügeladjutant des Fürsten Neuß j. L. Major Grabmann. — DaS Befinden Ihrer Majestät der Königin-Witwe hat sich erfreulicherweise in der letzten Zelt sehr gebessert, lo daß die Hobe Frau wieder täglich Ausfahrten unternehmen konnte. Ihre Majestät empfing vorgestern nach der Kirche mehrere höhere Osfiziere in Audienz. — Im Einverständnis mit Sr. Majestät dem Könige batte Ihre Majestät die Künigin - Witwe am Sonntag nachmittag 2 Uhr im König!. Schauspielhause eine ivonderaufführung des Aörnerschen Märchenspiels .Aschenbrödel" ober .Der gläserne Pantoffel' veranstalten und zu dieser dir gesamten Plätze des Schauspielhauses an eine nach Hunderten zählende Kinderschar überweisen lassen. Die mit freien Eintrittskarten versehenen Kinder gehörten hiesigen Anstalten, und zwar dem Stadtwai'enhause. der Taubstummenanstalt, dem Sücbsi'cken Krüppelheim, der Blinden anstalt. dem Ehilichschen Gestift. dem AmallenbauS. dem Peslnlozzistlft, dem VincentiuSasyl und dem Joievhinenstlst sowie ven BezukSichnlen an. denen sich weiter auch Kinder von Beamte» und Livieedienern der sämtlichen Königl. und Prinzl. Hofdeparte- ments anschlvssen. In Vertretung Ihrer Majestät der Königin- Witwe, die der Trauer wegen der Vorstellung fern blieb, wohnte Jh>e Königs. Hoheit die Frau Prinzessin Johann Georg der Vorstellung bei. — Se. Königl. Hoheit der Kronprinz erlegte kürzlich in der Dresdner Heide, in der Nähe der Schiebstände, einen präch tigen Vierzehiicirder. Gestern vormittag wobnke der Kronprinz der Besichtigung des 3. Bataillons des Schützen-Regiments in der Exerzierhalle auf der Aiaunstraße bei. — Gestern vormittag wurde folgendes Bulletin auSgegeben: Se. Königl. Hoheit der Prinz Friedrich Christian ist gegenwärtig vollkommen fieberfrei. Trotz noch inimer geringer Nahiuiiasauiiiahme ist der Krüstezustand und das Allgemeinbefinden recht befriedigend. Dr. Fiedler. Dr. Unruh. — Das Befinden Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Friedrich Christian war gestern den ganzen Tag über ein recht gutes. — Ihre Königl. Hoheit Prinzessin Mathilde besuchte am Sonntag mittag die Geflügel-Ausstellung und veriveilte unter Führung des Vorsitzenden, Herrn Buchdruckereibcsitzers Becker, und des Herrn Rechnungsrats Eggers längere Zeit daselbst. — Die Frau Erb Prinz es sin von schönburg- Waldenburg besuchte gestern daS Hutgeschäst der Firma Hermann Hangt Nachf., Inhaber Paulinus Andorf, Pragerstraße — Die Gräfin Elisabeth von Wurmbrand-Stuppach, geb. Prinzessin Schönburg-Waidenburg, traf hier ein und nahm im Hotel du Nord Wohnung. — In den Repräsentationsräumen des Ministerhotels auf der Seestraße findet heute abend bei Ihren Exzellenzen Herrn und Frau Staalsurinistcr v. Metzsch eine Ballsestlichkeil statt. — Beim kommandierenden General des 19. Armeekorps in Leipzig, Herrn General der Infanterie v Treitschke, fand am Sonnabend ein größeres Ballfest, an dem 180 Herren und Damen, Oisiziere der dortigen Garnison und auS Chemnitz, Zwickau, Grimma, Oschatz. Borna :c. teiloahmen. Das Fest wurde in den henlich am Tbomasrivg gelegenen, mit vornehmster Eleganz aus- gestatteten Wvhn- und RevräsentativnSräumen abgehalien. — Generalleutnant z. D. Hab erlaub s. Am 31, Jult 1837 zu Naundois bei Großenhain als Sohn des Ritter gutsbesitzers Eduard Habcrland und besten Gattin, Fra» Ernestine geb. Wilhelm, geboren, folgte Herrmniin Gottlob Friedrich Haber- wird mit begonnenem 1«!. Lebensjahre der früh bei rkm entwickelten Neigung znm Svldolcnstande, indem er nach entsprechender Bvr- be»citniig t» »lilitärischen Jachanslallen in die königliche Artillerte- schnle eiirtrat. Tie infolge der Wirrnisse im Orient eingetreteiic Mobilmachung des sächsischen Kontingent, übte die ans sein feineres Fortkommen lehr günstige Wirkung anS, daß er nach nur zwri- lährigem Besuche der Artillerieschnie bereits am 1. Mai I8,ö5 in die Armee eintietc» durfte, um beim dmnaligen Fnß-Artillcrie- Neginrent als Porlepeesäbirrich Anstellung zu finde», und so wurde er denn auch mit kaum vollendetem 19. Lebensjahre schon znin Offizier ernannt. Am 25. Oktober I8«15 ais Oberleutnant zur 9. Batterie versetzt, kam er bei der Ausstellung der sächsilchen Armee aus Kriegsfuß im Frühjahr 18<>«> zur -1. gezogenen Batterie „Richter', weiche der Division v. Stieglitz znaewicsen war. Die Batterie überschritt am 18. Juni bei ArbeiSan die böhmische Grenze u"d erhielt ihre Feuertaufe im Geiccht bei Tiletz-Gitichin. wv die sächsische Fcid-Artllcne mit ih,e» gczrmeircn Geschützen bis zum Moment des aus direkten Beseht des Oberkoinnigiidieienden Feld- zciigineistkrs v. Bcnedck erfolgten Abbruchs de- Gefechtes, vor zügiicde Dienste leistete. Auch bei Köuiggrätz machte die Batterie .Richter' sich einen gute» Namen. Sie war zunächst in die große Artillerie-Stellung bei Problus eingekeilt und ver hinderte im Verein mit einer Anzahl iächsricher und öster reichiicher Batterien die Entwickelung des Gegners bet Hradek- Lubno. Im Verlaufe des späteren Nachmittage« siel ihr die Aus gabe zu. die Verteidigung des Borwalde« zu unterstütze». Da die ULtelluirg des sächsischen Armeekorps auf die Dauer nicht gehalten werden konnte, trat die Batterie den schwierigen Rückzug auf dem Bahndamme nach Kosteletz an. Sr« marschierte dann mit der Division v. Stieglitz über die Karpatben nach Wien. Oberleut nant Haberland hatte sowohl bei Gitichin, wie auch am Tage von Königärätz mehrfach die Gelegenheit, sich auszuzeichnen, was durch Verleihung des österreichischen Militärverdienstkreuzes mit der Kriegsdekoration gelohnt wurde. Bei der Umformung der äch» fischen Artillerie nach dem erfolgten Friedensschluffe am 1. April 1867, wurde Oberleutnant Haberland zur tzußartilleri« versetzt. ES war da» für den jungen Offizier «me besondere Ehrung, da hiermit seine Ernennung zum Adjutanten dieser neuen Formation verbunden war. Trotzdem sehnte er sich zu seiner ursprünglichen Waffe, der Feldartillerie, zurück- «in Wunsch, der bei seinem im Februar 1869 erfolgten Aufrücken »um Hauptmann Berück- sichtigung fand. Die Mobilmachung 1870 hatte leine Versetzung zu der neuaufgestellten 1. schweren Reservebatteri« zur Folge. Wenn daS auch al» Zeichen besonderen Vertrauen» seiner Vor gesetzten aruuseherr war, brachte e» ihn doch um die Gelegenheit, mrt ver Feldarmee noch Frankreich zu rücken und die spätere Ein- teilrma ver sächsischen 1. Reservebatteri« beim Festung»- »beeren zu pttücken. Während der Weiterei _ lierre. sühne ein. de» ung de« kommando Platzes bracht, ^ lchlacht Lorbeeren zu pflücken. Während °d«r wei de» 70. Jahrzehnt» erleote die sächsisch» Artwene von Um ormungen. Zunächst wurde Hauptmaun Haberland als Batteriechef der 2. Batterie de» Feldanilleri^R^imV» Nr i' üdtrwlesen. Seine veförderM zum Major, im Jahre 187« brachte «me Versetzung zum Stab« diese» Regiment», wäter di« Ernennung zum AbteuungSkoinmandeur beim 2. Regimen» zu Fretberg mit sich. Zum Oberstleutnant .ernannt, wurde er mit der Führung de» 1. Feld-Artillerie-Regiment» be> traut, und be» feiner im Januar 1887 erfolgten Bisörde- mng zu« Oberst, zu.besten Kommandeur.bestimmt. In eine Drenstsuhruna al» Regimentskommandeur fiej. die Neuorgamfation der gesamten deutschen Mrt großer Umsicht und unermüdlichem Oberst Haberland sein Regiment in die neuen Be Se. Mazestät König Albert erkannte dt« aufopfernde Obersten während Vieser kritischen Periode durch Berle ._ Ritterkreuze» vom Verdienstorden an. Im September 189U avancierte Haberland zum Generalmajor und Kommandeur der Artilleriebrigade Nr. 12. In dieser Stellung wurde er durch Ver- leihung de« Somtburkreuze» vom AlbrechtSorden ausgezerchnel Leider befiel den General rm gleichen Iabre «in ernste» Hal»lerden. das seiner militärischen Laiifbahn ein unerwartet frühe» Ende be- leitete. General Habcrland sah sich im Jahre 1893 gezwungen, um seine Stellung zur Disposition nachzusuchen. Unter Ernennung zum Generalleutnant mit dem Titel „Exzellenz" fand dieser Wunsch die allerhöchste Genehmigung, und so schied zu allgemeinem Be- dauern dieser hochverdiente General in verhältnismäßig wenig vor- gerücktem Lebensalter aus der sächsischen Armee au», die ihm allezeit ein ehrendes Andenken bewahren wird. Exzellenz Haber- land war Ritter des Rothen AdlerordenS und Comthur des Schwedischen Seraphinenordens. — Die sozialdemokratische Partei im 18. Reichstags- Wahlkreise lZwickau-Wervau) ist nun auch ossrziell in den Wahlkampf eingetreten, und zwar mit einer stark besuchte» Wähler-Versammlung in CainSdorf, in der der seitherige Abge- ordnete Stolle-Gesan vornehmlich über die Jinauznot rm Reiche und ihre Ursachen sprach. — Zu unserer großen Genugtuung und Freude sind uns im Lause des aejtrigen Tages von den verschiedensten Seiten, mündlich und schriftlich, zahlreiche, zum Teil begeisterte Zu- stimmunaserklärungen zu unserem Leitartikel im Sonntagsblatt „Der äußerliche Abschluß deS sächsischen Ehe- dramas" zugegangen. Ein längeres Schreiben können wir cscigen, hier zum Abdruck zu bringen, da wir in jedem zeben möchten, die darin gebotenen Anregungen . stellen. Das Schreiben, von einem hoch- geachteten evangelischen Geistlichen in der Provinz hrrrübrend, lautet: „Mit großem Interesse habe ich den Artikel im Sonn- tagsblatt gelesen und mich namentlich über den Schluß gefreut. Ja, der Ultramontanismus ist der Feind, der Todfeind unseres Volkslebens, und Deutschland ist berufen, den Kampf gegen diesen Feind zugleich für alle Völker der Erde zum Siege ouszu- Kämpfen. Je mehr die „Dresdner Nachrichten" sich m diesem Kampfe voranftellen, desto gröberen Dank erwerben sie sich für alle Zeiten. Bringen Sie nur Artikel auf Artikel! Schwert- streich auf Schwertstreich! Wäre es aber nicht an der Zeit, daß die national gesinnten Zeitungen unseres großen deutschen Vater- landes sich einigten zu einem großen Bund wider diesen Tod feind? Jede Zeitung ist auf geistigem Gebiete ein Armee- korps, größer oder kleiner. Tut aber die gesamte national ge sinnte Presse Deutschlands — ohne Rücksicht auf ihre sonstige Stellung zu anderen Fragen — sich zusammen, welch' eine Macht! Ihr muß Rom weichen! Tun Sie zu diesem Bunde den ersten Schritt. Und nun noch dieS: Die Wahlen stehen vor der Tür. Das deutsche Volk muß diese Gelegenheit er- greifen und klar und bestimmt seinen Führern sagen, daß es nun endlich an der Zeit ist, die große nationale Gefahr zu er kennen! Wie geht's im Reichstag zu? Der Feind steht vor den Toren, und die Vertreter des deutschen Volkes reden von allerhand, von tausenderlei, nur nicht von dem verderbendrohen, den Vorgehen der Ultramontanen auf der ganzen Linie: München, Strahburg, Würzburg, Trier — lauter verlorene Schlachten. Ich bin mit der „Täglichen Rundschau" einverstanden: an jeden Volksvertreter muß bei den Wahlen an erster Stelle die Frage gestellt werden: wie stehst du zum Ultramontanismus? Das wäre der Weg zu einem protestantischen Zentrum! Und zum Sesiluß! Regen Sie es doch in Ihrem so vortreff lichen Blatte an, daß auf den in diesem Iabre stattfindenden Diözesan-Versamurlungen sämtlicher Ephorien des Landes ein hellige Proteste gegen das Vorgehen des Ultramontanismus und Men die Aufhebung des Jesnitengesehes gefaßt werden. Jetzt ist es nickt Zeit, über Babylon oder Kircheubanstile oder Klein- kmdergottesdiciiste oder über sonstwas zu reden! Jetzt ist es Zeit ein freies, deutsches, evangelisches Wort gegen Rom zu reden! Dadurch würden die Kirchenvorstände beweisen, daß sie das rechte Herz für ihre Kirche haben, und sich den Dank aller Evangelischen, ja unseres ganzen großen Vaterlandes erwerben." — Auch in poetischer Form ist uns die Anerkennung über unseren Sonntags-Leitartikel ^zum Alusdruck gebracht worden. So erhielten wir folgendes Schreiben: „Besten Tank für den trefflichen Leitartikel vom Sonntag. Ein freies, edles Wort — Sie haben es gewagt! Es trägt von Ort zu Ort Die Botschaft unverzagt: Wo noch mit Luthers Rat Der Stvlz der Alten spricht, Fehlt nie die Kraft zur Tat, Wankt auch die Wartburg nicht. Sonntag, den 22. Februar 03. Stammtisch „Hörig" in Radebeul." — Gestern vormittag 9 Ubr trat der Vorstand der Deut schen S t äd tea ils st elili na unter Leitung deS Hem, Ober bürgermeisters Geb. Finaiizrats Beutler zusammen, der wiederum der Königl. Regiernngslommissar, Herr Geh. Rat V.BurgS- dorff. beiwohnte. Zunächst wurde ein Gesuch der Gärtner Dresdens, die bekanntlich eine große gärtnerische Ausstellung arrangieren, besprochen und ihnen ein Beitrag zugcbilligt. Ferner wurde mitgeteilt, daß die Firma Siemens u. Halske in Verbindung mit Professor Braun drahtloseTeiegraphteund elckirilchc Feuermeldung vvrlichren werden. Sodann wurden dir Bestim mungen sür die Etnlicferung und Aufstellung der AnS- stellungs gegen stände der deutschen Staotbrrwalluirae» dnrckbcralen und mit wenig Abänderungen genehmigt. Zur Eröffnungsfeier, die vokau-sichillch bei Anwesenheit Sr. Majestät des Königs und der übrigen Mitglieder des königlichen Hauses in der Kuppelhalle des AussteÜungsvalasteS stattfiiidei. werden geladen: der BnndcSrat. der Reichskanzler, da» ReichslaaS- und das sächsische LandtagSpräsidium. ferner Vertreter (Bürger meister und Stadtverordneten-Vorsteher) der 128 bei der Aus stellung beteiligte» Städte, von Dresden Vertreter der Hof gesellschaft. Hvs- und StaatSwürdenträgei. Reichs» und königliche Bchöide». beide städtische Körperschaften und, soweit e» angelst, die Dame», wobei evrniuell der Hauptlaol oder die Kunstabteilung noch verwendet werden sollen, da die Kuppelhalle nur rund 420 Personen saßt. Auch an den Kaiser ist eine Einladung ergangen, die Ausstellung zu besichtigen. Herr Oberbürgermeister Beutler machte dann »och Mitteilung über den deutsche» städtetag, der in erster Linie über vle sozialen Aufgaben der Stadtverwaltungen sprechen wird. Da» Referat über die sozialen Aufgaben der Städte wird Herr Oberbürgermeister AdtckesHranl- furt a. M-. da» Korreferat Herr Oberbürgermeister Geh. Finanzrat Beutler erstatten. Den Vorsitz führt Herr Oberbürgermeister Kirschner-Berlin. — Recht» und link» vom Neptunbrunnen wttden in der 3. Abteilung (öffentliche Kunst) Modelle der Rathäuser von Leipzig und Hannover ausgestAt. und. um de» Zwischenraum würdig au»,ufullen, werden die Modelle eine» BiSmarck- m>d eines Moltke-Denkmal- errichtet, und zwar werde« die Gestalten vom geplanten Kaller Wilhelm-Denkmal in Halle genommen. Well zwei einheitlich gehaltene Figuren von keiner «»dem» StRt z» Kaden war«». Genehmigt wurde estie SonderauSstelluna deutscher Pdotoaravhe». Der Fremdenverein und der «mateuwerein bieten Ltchtbildervorträgr. In dem betreffenden Povillo» «erden Vorträge über Städte von Deutschland und de« Ausland« gehalten Fenier wurde beschlossen, von der Erbtttnng von StoatSmedatll«, abznseben und eigene silbern« «nd bronzenrMedaille« berjustrllen, da man der Ansicht ist, daß diese Medaillen der Städteausstellung al» einer Ausstellung, wie sie wohl kam» in 10 Jahre» wieder Vorkommen wird, von de« Nnsftellern al» Prämien sehr gesucht sein werden. Sn Erwiderung de» von Herrn