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Etllk 4 -Dresdner-lack» ickteu" 4 DonnerStaa. «1. «nsust IM»K M Nr. 23<> und «ich dis ,etzt verdoppelt In erster Reihe sieben «ach dein Beklebt die sozioldeuiokrattschen Wahlvereine der drei Hamburg«! Wahlkreise mtt der Anzatzl von SOS weidlich-.,> Mitgliederu. In wachsen zahlen der IS. und IS. Wahlkreis SSO politisch orga- »ttiirie Frauen, der 4.. 5. und 6. Wahlkreis illt lieber den sozialdemokratischen 2 aal bau verein ,n Fürlh wurde vor einem halben Jahre das Konkursverfahren eröffnet. Es werden ,eki. Sinrnberger Blättern zufolge, nur !,Oä Prozent zur Berthe,lang komme». Die bäuerliche Stautsdavuverwaltung geht mit der Absicht »m. dem übermäßigen A Itohulgenuß des Eiseudahn- t> er»oiials entgegenznwilkcn. Sie hat dem Ministerium eine Teickcknist zngehen lasse», „ach der der Alkr'holgeunß ivalnend der Iulnt de;w wahrend des Dienstes verboten oder wenigste»» stark eiiigeichlälikt werde» WU Auch ist in Aussicht genommen, die Verabreichung altohotischer r,Zelrä»ke an Bedienstete seitens der Bahnln'iswiiche wahrend der Nrickttsluilde», von ll Uhr -Nachts dis 8 Uhr srich. ;u verbieten. Kochgelegenheit in de» Uedernachl- nngSlokalen und IliiterkllnstSlättinen ;n schasse», diese behaglicher ei»;>,richten >»,d Lektüre zur lliilcchaitnng zu bieten. Diese lokale iollen ,n iärluschuiigsitationcn anSgritattei werde», in denen unter »naiiiieller Beihilfe der Berwaltung Thec, Kaffee. Sr'duwuisec niid Limonade verabreicht iverden. Gcgeli die Su d ei inenjnren hat der RechtSpslege-Aus- chng der llmoerniar Göttingen folgenden Erlaß veröffentlicht: eis ist iviederliolt zu »»lerer Keilittniß gekommen, daß die grovc rlniilie der Säbelureirsuren auch an unierer Hochschule bedauer lich INI Schwange Wir sind entschlossen, dem Leichtsinn aeranch zu ivehren. der geringsngige sindenlische Ehrenhändel der '»licheidung durch schwere Waffen nnleewirff. und wir warnen e e Herren Dludireiidc» dringend vor den folgen einer Hand- lugswette. die sich unk der gesunden Ordnung akadcmi>chen redeaS nicht vereinigen laru." Frankreich. Die Pariser Presse de'chaslrgt sici, plötzlich nnt der llittersuckuiua ividcr de» Mörder des deulichen Arztes Orden- er n, welch« berens abgeschlosseii war. als der Marder Ehabaner; N zu einem Geslandillß bereit erklärte: setzt behauptet dieser, .denstein gekenilil zu Häven und von ihr» einen Brief za besitzen, e e nalioiialisNlchen Blätter möchten den Borfall gern aus politi- nies Gebiet hinuderipielen und sagen, der Botschafter, Fürst 'i.idolin, habe den Untersuchungsrichter besucht, iim aus ihn eui- , ivirteu In Wirklichkeit Halle die Botschaft sich nur um den '-all gekümmert. »in ans Wunsch der Iaiuüie Ordemtein die AuS- .i.-teruug der Leiche za erlangen. Belgien. „Eroile Beige" schreibt: ..Bezüglich der Kom- ilvn zur Festsetzung der Grenze z>v,scheu den deutschen Beugungen und dem Kougoitaare surd Nachrrchteu verbreitet, d e unrichtig li»d. Der belgische Kommin'ar erbat sich llrlaud. . .uff denen Betlaus er nach Afrika zur Bvllendung der Arbeiten ..iruckehrt." Afrika. Bon Ehllsttan Deivet entwirft ein Mitreisender der Burengenerale auf dem Dunnner ..Ia.iou" solgeude Schilder- .ug: Der berühmte Guentlasuyrer blicke mich auü schivarzen, ' -»liegenden Augen de, der Borftetiung scharf an und gab seinem »orver einen Ruck. Das sollte offenbar eme Berbeugung sein. - r war in einen grauen Iaguetanzug gekleidet, der die breite Ge- ' ui iioch breiter erscheinen lieft. Ich lugte. „Sie schreiben ein Buch über deu Krieg?" Dewec »icke ichars und kurz und lieft " chen den dünne» Lippe», die durch einen »iS Graue sprelen- d ! Barl lind Ichnucrbart halb verdeck werden, cuien Augeu- v.,ü d.e Zayne durchschimmern I>t> schlug vor. ob nicht ein Kapitel mit der Uederichrift: „Die grolle Klemme, in der ich mich ie befand," sehr uitereffanl werden könne. Dewek iah oerbküfit drei» und fragte dann Botha, was ich meine Als dicier ihm den Inhalt meiner Frage erklärte, huichle ein kalte» Lächeln über! Dewet s Gesicht. und er murmelte in Burenjprache etwas, was! wie eme entrüstete Ableuanung klang, daft er sich jemals in der > Klemme befunden habe Ich hatte noch eme ganze Menge Fragen beabsichtigt, über Treiben. Blockhäu'er, Slachcldrablzäune, weift« Flaggen. die Bolle der Peitsche nn Kriegs und über seine -Aii- iichl von der Beomanry und dem englischen -N'achrichlenweien. Die dünnen Lippen DewetS schloffen sich aber fester, und sein Auge bekam einen Ausdruck, der mich diese Fragen untervrücken ließ. In Südafrika werden ictzi d,e Bestimmungen über daS Recht de» Waffe »trage ns ausycsührt. Ern Neurer scher Spezial- bericht aus Pretoria theilt init. daft nunmehr in deu neuen Kolonien eine Bestimmung erlassen worden nt. durch die alle noch vorhandenen Waffen innerhalb zweier Monate eingezogen werden. Nur solch« Leute, denen eine Lizenz zum Waffenbesitz ertheilt wurde, dürfen Warfen uns 200 Patronen behalten. Die Lizenz für den Waffenbesitz kostet rar Gewehre 10 Schilling und für andere Waffen 5 Schilling und inuft jährlich am 20. Juni erneuert werden. Ter Negierung bleibt duS Nechl Vorbehalten. Waffen und Munition zu imporliren und das Recht zum Waffen handel zu ercheilen. Auch die Waffenhändler bedürfen einer Lizenz. Dem Gouverneur stellt es frei, jederzeit den Berkauf von Munition zu verbieten Den Kommissaren für die Eingeborenen ist gestaltet, an eingeborene Häuptlinge Bafsenlizeiizen auszuaeben, der Berkaui von Feuerwaffen an Eingeborene, die keine Lizenz besitzen, wird dagegen schwer bestraft Das Kassrr-Telcgramm au den Prinzregenten von Bayern. TaS Telegramm des Kaisers an den Pciuzregenten von Bayern »iS Aniaft der von den bayerischen illlramontanen verweigerten Forderungen für Kunstzwecke führt noch fortgesetzt zu lebhaften ' ürterungen. Bei der Betrachtung der Angelegenheit sind jedcn- -ilS zwei ganz verschiedene Teilen derselben auseinander zu halten: . -'S eine Mal kann m deuffch-nakwnalen und besonders Protestant,- > üen Kreisen, denen dre nationale Kunstpfleye warm am .Herzen eff, nur Genuqtiuiung empfunden wcrdeff über den ffarken -roteft unseres Kaisers gegen die ullramontane Anmaftung: zum Buderen muft inan aus volilffcheu Gründen die schwersten Bedenken darüber äußern, daft der T c I e g r a w m w e ch > e i erossentlicht worden ist. Tic Eentruinspresse geberdet sich 'iiz nach der Art des rwenden Sees, der sein Spser haben will. - s wird dies in der Weile besorgt, daft man mit der vsisfigen Ein- ffränkung, man halte sie „nicht für zutreffend", folgende Sckilag- wrte ,n die Erörterung wirst: daS Kaiserliche Telegramm kenn- ,.'ichr>e ffch als das Protektorat des Kaisers über die deutschen B-rttenliäuser und die einzelnen BundeSftciaten und ihre Verwalt- »iia: das Telegramm drücke die faktische Oberherrschaft des Kaisers der die anderen Bundessürlten aus: es sei ein Präcedenjfall, -'cffen Hebung das stillschweigende kaiserliche Recht schassen wurde, m Differenzen zionchen den Regierui'.gen und ihren Landtagen ! interoeniren' So die „Kölnische BoikSzeitung", die in der- -Bben AuSlaffung noch der Verdächtigung Raum giebt, „es sei -vt unwahrschenilich. daß der Kaffer einen so tiefgehenden Schritt i ht gekhan hat, ohne eine direkte Anregung und Bitte von München aus" Bloch viel weiter in der Verhetzung geht aber >"e klerikale „Pfälzische Leitung", deren Treiben vön der gut -at'oiialeii uno zu baucriichen amtlichen Kreiien in Beziehung ,enden „Augsburger A b c n d z e i t» n g" aufgestochen und , wlgcndec Weise kommentirt ivird: „Es steht nunmehr voil- eniiiieii fest daft die Beröffentlichuiig dcS Deveschenwechsels — es nur diese giebt der Sache ihre verhängnißvolle Bedeutung — "!,.ffch>ies;lich aus Befehl des Kaisers eriolgt ist, nachdem sie von i-merischer Seite, wo man das Peinliche des Vorgangs von Anfang an sehr lebhaft empfand, abgelchnt worden war. , Am ffoffager des Prinzregenten inachtc, wie wir hören, die Bcriissent- B-tmng, die iiian erst ans den Ieitungen eriah, eine Wirkung, für welche die Bezeichnung „Ueberraschung" auch nicht annähernd erichüpsend >,t: troll manchem Borausgeganacneu hatte man Der artiges doch lucht für möglich gehalten. Bon Berlin aus wird von unserem Mitarbeiter versichert, der Kaiser habe keine Ahn ung davon gehabt, welche Wirkung diese Veröffentlichung in Bauern hoben und welche» Gebrauch das Eentrum von derselben machen werde, und man muft dieser Persicherung wohl Glauben »henken, obgleich es zchwer fällt, anznnchmen, daß dem Reichs- overhanpt die Kenntnis; der Ttiminuugen und Verhältnisse un neitgröftten Bundesstaate m so bedauerlichem Maße obgeyt. Mit -eichen Mitteln die durch den Depeschellweckicl auch i» Kreisen, welche mit dem Eenirnm nichts zu Ihuu haben, erzeugte Erreg ung seitens der Eeiitrilinspresse noch zu steigern und zu vergiften aciucht ivird, davon nur ein Beispiel. Die „Pf. Btg.", das Organ eines bäuerlichen Laiidtagsabgeordneteii. gewährt folgendem niederträchtigen Hetzartilel an hervorragender Stelle Ausnahme: .Beim Lesen des Telegramms des Kaisers an S«. Königliche 'doheff den Prinzregenten, wonach der Kaiser dem Prinzregenten l00 000 Ml anbictet an Stelle der von der Kammer der Ab- -eordneten abgclehnteu Summe Zur Anschaffung von Kunstwerken, kommt «me» »tlUvUltiilckch d», Stoöouk,: v>, miu, «, m«u» -s«. Mairstät d«r König von Preuften di« SV Million«« Gulden, wrlche im Jahre 1868 Bah«rn an Preude» zahlen mudte. wieder an «averu herauSzahleu w»rd«ft Lirser Gedanke wurde ja schon >m Jahr« 1870/71 geäußert, al« Frankreich ü Milliarden Plan zahlt» mußte. Mit diesen so Millionen Gulden: kl Millionen Mark, verzinslich angelegt, können aus die Lauer jährlich zwei Millivnen ausgewendet werden zur Ablösung von Grundzinsen. AohnuiigSgeldzujchüssen ujw. Da» wäre eine Wohlihat, die dem ganzen bayerischen Volke zu Gute käme und dem Deutschen Kaiser de» Tank de» ga»»z«n BayrrnlandrS sichern würde." — Jur der artig- schamlose Hetzereieil gegen das Reich machen Vorgänge, wie der in Rede «regende, auch Kreil« empfänglich, die soult der klerikalen Agitation nicht zugänglich s»,d Wir Uieiiie», daß gerade die Berircter des ReichSgedankenS i» Bayern die Pflicht haben, vffen und nachdrücklich darauf aufmerksam zu mache», wie ver- hananiftvoU Aktionen von der Art de« DepeichenwechselS bei uu« wirke»: nach de» bisherige» Ersahruugen könne» wir allerdings kaum hoffe», daft der Kaiser einer Einrede zugänglich ist. über wir wollen wenigstens uniere Pflicht gethan haben." Ban den Berliner Blatter» läßt bezeichnender Weise sogar daü führende konservative Blatt, d>« „K rruz -rirun g". deutlich erkenne», wie wenig »e mit dem Telegramm einverstanden ist. Ihre bisherige ffuruckhaliung erklärt sie mii der Bemerkuno, daß auch für eine .Kettung zuweilen Schweigen richtiger sei al« Reden. Dura) ihre Veröffentlichung habe die private Kundgebung deS Kaisers allerdings auch für das größere Publikum Bedeutung ge wonnen. und hier sei der Punkt, wo die Kritik entsetzen dürfe. Mit vollem Recht werde man ine Iraae auswersen müssen, ob e» zweck- mäßig war. den Teiegrammwechsel zu vc-röffentlichen Denn erst hierdurch Hab« die -Angelegenheit einen politischen Ebarakter er hallen. Es wäre besser gewesen, wenn die Veröffentlichung unter- blieben wäre. Die Gründe würde» den Lelern auch ohne weiter« Belehrung zum Bewußt'«»« komme». Auch die banerijch-vff'iziöse „Münchener Allgemeine Bettung", die im llebnge» zu be- schwichtigell iiichl, kann nicht umhin, anzuerkenneii. daß der Depeschenivechiel ja gewiß am bejte» das Geheim»iß der beide» Fürsten geblieben wäre. Oder man hätte mit kurzen Worten davon der Welt Kenntnift geben, nicht Alles ver öffentlichen solle». — Die „Poffiscke Heilung" schreibt: ,D>e 'Veröffentlichung des DcpeschenivechselS ist nicht durch den „ReichS- aiizeiger". wildern durch das Telegravhenbureau erfolgt, das man noch immer daS „Wvlfs'kchc" zu neunen Pflegt, ob- wohl der «räger dieses Namens seit 20 Jahren t"dl ist und sich schon bei Lebzeiten des Eiuslusses aus daS von ihm gegründete Unternehmen vegeben batte. In den „Wolff'schen" Depeschen kann keine Nachnchl zum Abdruck gelangen, deren Beröfseiitlichuiia die Regierung an dieser Stelle nicht will, und es kann di« Ausnahme keiner Nachnchl abgelehnt werden, deren Veröffentlichung an dieser Stelle die Regierung wünscht. Dem Wolff scheu Bureau gehen täglich -Nachrichten zu. die «S nur aus einem von zwei Wegen er hallen haben kann, entweder aus amtlicher Quelle oder durch Ver letzung des Amtsgeheimnisses. Daß dem Wölfi schen Bureau Schrittstiicke in derselben Weise wie dem „Vorwärts" aus den RedaktlliiiStisch fliege», nimmt Niemand an Es bleibt also die Möglichkeit allein übrig, dag es seine Nachrichten aus amtlicher Quelle erhält. Bei der Redaktion des lournallstffchen Unter nehmens. das mau die Wolsf'schen telegraphischen Depeschen nennt, und Beamte als Mitarbeiter betheillgt^ und mindesteiis in den Julien, >n denen diese Beamten Ungezchtcklichkeilen begehen, «st die Volksvertretung befugt, darüber Rechenschast zu fordern Eine Besprechung der Veröffentlichung dieies DepeichenwechselS >m Reichstage kann gar nicht umgangen werden, denn wenigstens eine in hohem Grade tadelnswerthe Ungeschicklichkeit ist dabei be gangen worden. Es ist München als der Qrt bezeichnet worden, von wo aus die Veröffentlichung der Depeschen veranlagt worden ist. DaS ist. gerade herauSgesagt, eine Unwahrheit. Diejenigen stellen ,n München, die im «lande gewesen wären, die Ver öffentlichung zu bewirken, haben diese Veröffentlichung nicht ge- wünscht: ja. es ist ihnen unbequem gewesen, daß die Vcröffcnt- lichung erfolgte. Die Veröffentlichung hat einer Partei genutzt, der man nicht zu nützen wünschte. ES ist geradezu undenkbar, daß irgeno ein Mciffch in München den Wortlaut dieser Depeschen an daS Ävlff'sche Bureau in Berlin telcgrophirt hätte, damit dieses eS in alle Welt weiter tclegraphire." — Die nationalliberale „Natwnal-Zeiluna" führt aus: „Die bestimmte Münchener Er klärung. daß die Veröffentlichung des DepeschentvechselL auf Be fehl des Kaifers erfolgt sei, nachdem sic von bayerischer Seite — mit gutem Grunde — abgelehnt worden war. und daß sie am Hoslager des Prinzregenten die größte Ueberraschung bervorgerusen habe, trägt ein neues, sehr ernjteS Moment in die Angelegenheit hinein Die Mittheliung ist so erstaunlich, daß wir nur unter dem Vorbehalt, sie werde sich hoffentlich nicht als völlig zutreffend erweffen, darauf eingehen. Aber sie kommt von einer national- politisch sv erprobten und so wohlmeinenden Seite, daß sie nicht unbeachtet gelassen werden kann. Daß der Kaiser persönlich dem Wolff'schen Bureau besohlen habe, die beiden Telegramme zu ver öffentlichen, wird, bis eS etwa festgestellt wird, Niemand annehmen. Wer hat den Befehl erlassen? Der Reichskanzler oder ein preu- ßischer Minister? Dann würde formell Alles in Ordnung und der Reichskanzler oder der betreffende Minister würde verantwort lich «etil. -Aber schon die Nichterwähnung der beiden Telegramme im „ReichSanzeiger" schließt diese Ännaym« aus. Wer hat also den Befehl zur Veröffentlichung ertheilt? Der Ehef des Civil- kabinetS, Herr v. LucanuS, ist unseres Wissens leidend und be findet sich deshalb seit einiger Heit nicht in der Begleitung des Kaisers. Ist der Befehl von dem Stellvertreter des KabinetS- chefs Herrn v. Valentins ertheilt worden? Oder von einem Adjutanten, oder von wem sonst? Wer cS auch sein mag. er würde ohne Berechtigung eine ministerielle Funktion autzgeübt habe»." Eine neue, interessante Meldung thatsächlichen Inhalts be trifft das Antwort-Telcgramin des Prinzregenten Die Formuliruna dieses Telegramms, das. wie erinnerlich, erst am Tage nach Empfang des Kaiser-TelegrammS abging, ist nach glaubwürdigen Mittheilungcn aus München unter Zustimmung des Ministerpräsidenten und unter Mitwirkung des Freiherr» von Podewils vorgenomnien worden derart, daß bei aller Verbindlich- keit in der Form für jeden Kundigen die -Ablehnung der kaiser- lichei, Ecnsur über den bayerischen Landtag zwischen den Zeilen zu lesen war. Kunst und Wissenschaft. ft Im König!. Hosvpcmhausc gelangt heute .Ricnzi" zur Auffahrung Anfang 7 Uhr. ft Nach den neuesten Meldungen wird Frau Sarah Bern hardt ihre Gaslsplclrundsiihrt durch die deittichen Großstädte Anfang November in München beginnen. Die Verhandlungen mit dem König!. Schauspielhauie zu Berlin haben zu dem Resultat geführt, daß die Küiistlcun an 6 Abenden in sechs ver-- schicdenen Rollen austtclcn wird. ft Frl Hedwig K r i s! e l l e r . eine frühere Schülerin des Dresdner .genial. KonservaioriuinS OftexingSklassc Frau Auer-Verbeck« ist an das Siabktheaier zu Stettin vervftichtei worden. ft Jose: Melbourne, ein Redakteur des „Jll. Wiener Extra blatt", hatte in Ostende eine Unterredung mit Rein hold Begas, der wieder seine Meinung über Kunst aussprach. „Ich blicke zu den Idealen der antiken Kunst, der Schönheit in der Kunst," sagte er. „mit unbegrenzter Bewunderung empor. Im gleichen Maße widern mich jene Schövfungen an, die unter dem Schlagworte Secession unter die Menge gebracht werden. Wird nicht bald ein Forscher, ein Arzt erstehen, der auch ein Serum gegen diese Seuche erfindet? Man nennt dos Widerliche kurz die neue Richtung. Böcklin, einer der größten Maler, der mit Unrecht von der Secession beansprucht wird, sagte treffend: Taleittlosigkeit ist noch keine neue Richtung; cS kommt doch immer nur nm's Können an! Ich bin ein Gegner des Unschönen nicht nur in der Malerei und erkulptur, auch in der dramatischen Kunst. Das von Sudermann. Hauptmann und ihren Nachfolgern aus die Bühne gezerrte Elend s!« widert mich ebenso an wie die ab stoßenden sccessioriistischen Gemälde und Skulpturen. Die Kunst soll vor Allem Jedermann, ob reich, ob arm, in höhere Sphären führen." Das Gewräch wandte sich dann der Rede Kaiser Wilhelms bei der Schlußdcnkmalseier in der Berliner Sicgesallce z». BegaS bemerkte kurz: „Nach dieser Feier traten an mich Mitglieder des Gocthebundes, dem ich auch anaehöre, mit dem Ersuchen Hera», ich ivlle gegen einen Passus der kaiseriichrn Rede Ttellung nehmen; ich lehnte das kurzweg mit der Begründung ab, daß ich «edeS Wort der kaiserlichen Kundgebung unterschreibe, nicht aus ServilismnS, sondern weil di« Wort« mir aus der Seele ge sprochen wären. Als der Journalist bemerkte, diese Aeußerung hätte wohl die Annahme entstehen lassen, daß die Anschauungen inii oeui neuiieyen ocaiuriviiairimg ernne gkesjes st'lgkiiben Antrag angesekt: .Die Gei wr»cN erhebe» gegen die Ettycilung cineS Le schichte der Medizin oder der Raturwissensst de» Künstler« auf wchmtte «Sega» Meinungen und, ondetangt, rin an» Kunst, er schwärmt für die Ideale der Grieche«; in stkerl Art ist der Monarch vielleicht manchmal zu streoa in Unheile gegen ihm mißfallende Werte, aber all« «eine Urtheile. -Aeufteuingen und Handlungen entspringen den edelste« Inten tionen. Hei der Schaffung der Denkmäler in der Siegetzallce war er ein seinkühlender Bcrather der Bildhauer, und stet« ist sein Augenmerk daraus gerichtet, de» Kunstsinn de» Volke» »u Heven. Begeistert folge ich aus diesen Bahnen dem Kaiser, und wieder Hobe ich eine Arbeit vollbracht, die in direktem Gegensatz zu den Bild- werken der Secesswnisten steht, die den «schmutz der Straße sixircn. — Me«» neuestes plastische» Werk, das noch keiner meiner Gönner gesehen hat. auch der Kaiser nicht, ist der gefesselte Pro metheus u> einer neuen Auffassung: während sonst der Felsen, an den Prometheus geschmiedet »st, den meiste» Raum cinnimmt, arbeitete ich diesmal die Figur m übernormaler Größe und ließ den Fellen verlausen." Als Modell zum Prometheus hat der Preisringer Hackenlchnudt gestanden. Begas selbst sagte: „Aas ich Ihnen nutgelheilt, ist mein künstlerische» GlaubenSbrkrnntniß." ft Gegen die Berufung Dr. Schwentnger's. der sich noch nie aus historischen» Gebiete versucht hat. al- viventlicberi Professor der Geichichtc der Mediztu an die Berliner Univcütät wendet sich nun auch dir Deutsche Gesellschaft für Geschichte der Medizin und der Natunvissenschast. Sie hat als ne-irn Hauptpunkt ihre« am 24 September zugleich mit dem Deutschen Naturivlscke,tog in Karlsbad tagenden Kon- ''' „Hie Gesellschaft müar Ein- „ cines Lehraustiages sur Ge- Natnnvissenschaftcii un Person«, ohne Vorbildung und Bewährung in der Geschichte ihrer Wissenschaft." ft De, Bau des InterimStheaters in Stuttgart ist soweit soitgeschntte». daß die Eröfsnung am lO. Oktober, de», Grdurlstag der Königin Ebarivtte. bestimmt erfolgen kann. 'Der Eriatzbau für das abgebrannte Hostheater dürste >m nächste» Jahre begonnen werden. ft Professor Albert Schwendy. ein durch die subtile Aus- führuilg seiner -Architekturmalereien sehr geschätzter Künstler, ist lin -Alter von 82 Jahren zu Dessau gestorben. ft Das Befinden Wilhelm Jordan's ist andauernd so zufrledellstcUend. daß der greise Dichter bereits wieder seine täg lichen Spaziergänge unternehmen und auch in längeren Zwischen pausen arbeiten sann. ft In der Wiener Hvsoper hat aestem ein neues Spiel- jahr begonnen Die Mitglieder des Pcn«tonssonds erfuhren hierbei, daß während der Ferien ein neuer Abgang von 40000 Kronen zu verzeichnen war. durch welchen das Desi»it in der Gebahrung niiti:nehr die anichiiliche Summe von 22k 000 Kronen erreicht hat Man erwartet positiv« Vorschläge zur Sanirung des Pensionsionds. der wie bisher nicht weitcrgefuhrt werden kann i Ter Deutsche Sängerbund in Böhmen wird lV03 ein Sängersest in Aussig abhalten ft Die Pariser Akademie der Wissenlchnstcil wählte eine K o in m i > slon zu», Studium des von Dcutschiand ausgehenden Vorschlags einer internationalen Vereinigung für Erdbeben» künde ft In Paris wird mit Unterstützung reicher Kunstfreunde eine Volksopcr errichtet werden ft In Rouen hat man mit der Ausnahme der Kunstschätze begonnen, der Sammlung Dutuit, die durch Vcrmächtmß dem Pariser Louvre zufällt. Die Sammlung ist viel reicher und kostbarer, als man annahm. Der Maier Bonnot fand sogleich unter den Gemälden einen Hobbema, de» er aus 150000, ein Selbslbildniß Rembrandt'S. das er auf 100000 FrcS. schätzt, außerdem mehrere höchst werthvolle TenierS. In großen Kisten fanden sich, noch eingepackt, italienische kostbare Maloliren. dann zählten die zuaezogenen Kunstverständigen über 200 antike Bildwerke, sämmtlich höchsten KunstwertheS, die schweres Gell» gekostet haben müssen Unter den Majoliken sind zahlreiche Stücke, welche 25000 bis 50000 Fres. geschätzt wurden, andere sogar bis 100000. DaS Mindeste ist 10000 Frcs. Werth. Unter den Majoliken befinden sich auch drei Stücke Fayencen aus Oiron iSaint Porchaire), worunter der berühmte, auf 400000 FrcS. ge schätzte. vor :iO Jahren mit 60000 Frcs. bezahlte Leuchter, Fayence d'Oiron sind im Ganzen 47 Stück bekannt, säst alle in öffent lichen Sammlungen oder festen Händen. In der Spitzersckcil Sammlung waren sieben »stück beisammen, wovon eines, für 25 0«X> FrcS., in die Somzöe'sche Sammlung nach Belgien ging, die anderen Stücke wurden meist noch höher bezahlt. — unter den Sckmelzarbetteii befinden sich zwei ganz einzige Stücke: ein kleiner deutscher Reliquienschrein, wahrscheinlich aus Kölu, unt» ein kleines Kästchen auS LimogeS, mit wohlerhaltcne« Darstell ungen der zwölf Arbeiten des Herkules. Eine Schüssel und Wusserkannc aus Silber und Gold, von Briot im 16. Jahrhundert angesertigt, 80- bis 100000 Frcs. werth. Auch mehrere kunst reiche Zinngesäße von Briot. Die Münzensammlung ist eine der schönsten, die man sehen kann. Als das hervorragendste Stück wird eine Münze von Fiorentino ongeseben, welche oic Frau de» Lorenzo Tornabom darstellt. Ebenso schön ist die Schaumünze mit den Bildnissen des Herzogs Philipp von Savoyen und seiner Frau. Margarethe von Oesterreich, vom Jahre 1501. Die Münzen sind meist italienischen Ursprungs. Die Lucrezia Borgia und Maria Tudor sind so schön und lieblich, unschuldig dargesicllt. daß eS schwer wird, alle diesen Personen zuaeschriebenen Ver brechen zu glauben. Die Sammlung Rembrandt scher Stiche bat- ihresgleichen nicht in Frankreich und wird allein auf eine halbe Million aeschätzt -Außerordentlich zahlreich sind auch die alten Handschriften und Prachtdrucke. — Der Pariser Gemernderath ist einbernsen, um die Annahme des Vermächtnisses zu beschließen. Tie Annahme muß zivc- Monate nach Eröffnung deS Testaments beschlossen sein, andernfalls fällt daS Vermächtniß der Stadt Rom zu. Zu der Erbschaft gehören auch mehrere Hauser in Paris. 120 Äankanthcile usw., zusammen 4 bis 5 Millionen. ft Aus Vicenza wird der Erfolg einer neuen italienischen Op« „Eecilia" von Giaeomo Orstcc gemeldet, der ganz außer gewöhnlich sein soll Eine Zeitung schreibt: „Eeckna" ist eine lebendige und lebenskräftige Oper, die ohne Zweifel dazu ge schaffen erscheint, einen Triumphzug durch die ganze Welt an- ,»treten. Die Over ist vor allen Dingen reich an Musik — an ,enrr wahren und schönen Musik, von der sich unsere neueren» Meister immer mehr entfernen Wetterbericht des Kal. Eächl. Mkteorolog. Institut« tn Ehemnttz vom 20. August. 8 Üdr Morgens (Temperatur nach Eelstus). vn. Siornow iUock,«» rzns«an!d L-»«<>r>»»d SkutrSnäs kl-ckdoim M«»«l «»innn. vt»r«n e,l> «>n» ! Witter. ?zi> XV «Lwoe, b«d«<r> s« !x v mich'« hiildbeb. iil X ichwa« d«d«>tl fta>!h»Idd«d. S4 k> XVjchwaei i>«tl»r 4» !<V stark!,»>>«<« S4 ZV X V i»m !»eg«n d„ 88V i« 88V IZN V »» X V iatcht>«d«<tl ieichtd«d«<tl irtich d«t!er leicht d»«cki Stwinuun „»d Xtidrrlchia«» ««.i «in», i »«ttrr. V8V IE »rd«« „vx v incht tzal»»»». «i VX V miiiii,!»»IN« 1,7 V Nicht w«a>, r« twv Ikicht hri-r «0 8 leicht! »«»«M -ch 8V l<tch,ch«tt« «> VLVschwach brd«« «2 8 V >»,e>t»,»«« «I V «Nich«»,»» I».8 sch»ach!»»tN, Bom >7. ,um >8. August sielen nocki 17 Mm. tn Sadisdorf det Dlpvoldiöwaidc. Der IS. August dralbte am Morgen stellenweise Sitedee» Mag: m> Nebrigen verlies er bet leichten, »um Tdeil auffrischenden süd westlichen Winde» vorwiegend Vetter und sehr warm, woraus stch am Abend von Neuem Gewitter mii Re-ienkall «inUellten Von einem Minimum mit !» Kr. (Reitzenhain» stieg die Temperatur im Maximum vielfach über L» Er. (Leipzig 28 Gr ), iln« Minelwenbe waren 2 Kr. Geiptia) blt » Er. (Fichikiberal übernormoi. Aus nordöstlich amchteicr Bahn sorifchreitend. ist daü Minimum des Lustdrucks mit 7«« Mm. über Miitelskandimwten chtzaelang«: stader Dnick bedeckt nur noch den Süden de» ErrttbeU« mit Maruiia j,n Luvwesten und Lüdosten. Leicht» westlich« bis südlich« Winde bnnaen wolkige«, warmes Wetter mit fortdauernder Aciguna zu Eewttt« »md Regensüllen. Dresden. 2a. August. Barometer »an Optiker Wiegand (vormals Otto vösotds. Wallstratz« 2. Abend« « Ubr: 717 Millimeter, unverändert. Db«n»°metrogra»b nach Celsius. r«m»«rotur: büchst« 21 Gr. vsrme, niedrigste ii Gr. Wärnie. Veränderlich, dunstig. Westwind. Wasserst««» der «U»a »«» «»»da«. BudweiS Prag Pardubitz Melnik Lritmeritz Dresden 1». Aug. . -s- 4 -l-l»' -s- 20 - 40 - 42 - 148 20. . - -l-10 -ff 18 -ff 29 - 42 -30 - 1L1 Wusscrwärme der Elbe am 20. August: 19>^ Grad 6. * Stauwasscr am Pegel infolge Ausstellung des Trojarr WrhrrL.