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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1902
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1902-08-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19020821015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1902082101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1902082101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1902
-
Monat
1902-08
- Tag 1902-08-21
-
Monat
1902-08
-
Jahr
1902
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.08.1902
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b» Annahme eine« Geschenke- von Untergebenen en de- geme>»schaftlick«»l Borgesevten) onarklagt. rudluiig ergab, hatte sich der Angeklagte im Februar tchlaae» in haben, '.ln stelle der Wert! Priese nur werthlvic Papicrichnitzcl »usges »nwaltschast zu Leipzig, sowie water vot eltrigsten Erorterunae» augestcUt lvurdei ärz d. 2 von dem Husaren Quark, der j» seinem Beritt uthürte, ein geborgte» Fahrrad putzen lasse,,. Bei dieser Ge- legenheit stellte Quartz au den Un«crolj>z>cr die Frage: »Herr ilnterost>z>cr. wollen sich wohl auch i»ai gern ei» Rad lause»?", und aus die zuslimmcndc Antwort erlchieu wenige Tage später der Hular beim Angeklagte» und legte diesem die Lumme von lüü Mark aus de» Tisch Do» Geld bol der ilulerossizicr a» sich genommen und zum Ankans eine» Nabe» Ziern»»,dt. trotzdem er wissen mußte. daß Quartz dos Geld nur aus »»redliche Weise erworben habe» konnte. Quartz stand nämlich seil Langem im Verdacht, vor jcincm Diclisteintritt, als er bei der Post bclchästigt wurde, eiilen Gcldbries »>it einer Einlage non lOZlOO Morl unter. An Stelle der Wcrthpapiere wurde» i» dem ^ ' 'gesunden. Vvu der Staats vom Kriegsgericht s,»d die »ae» augestcUt morde», die icdvch za keinem befriedigenden Ergevluife snhrie». Auch de» Angellagie Hot >>ch an diesen Ermittelungen bethciligt Sv nahm er einmal mit einem AriegSgerichtsrall, eme k»rchiuchuug de» L.uartteks >'on Quartz vor. Mangels ausreichender Bcwc'jc liai man fchlteß- sich da» Veriahlen ciifttcilen müssen. Durch Befehl de» Kom- pognieches» war aber den Unteroffizieren die Weisung gewviden, auf die GcldauSgobeu des Verdächtige» ei» aus»ierk,a,neü Auge M haben. Dieser Besehl icheinl indesseii ,nen,g Bcachlung ge- künden zu Hobe», wie die Annahme de, lOo Marl durch den An- geklagten beweist. Andere Uiilcrosflzlere ,allen lich „>>erdies iw» Quartz haben vjt sreihalten lasse» Iuzwifcsieu Hot sich aber ergebe», daß Quartz thattächlick das i^eld untertchlagen Hai Ec hat sich indessen der Strafe durch die Flucht enizoaeu und ist d>» jetzt noch nicht zu erlange» gewetzt, Innerhalb ioemger kaue hatte er und ein anderer »usar, de, ebeiifalls fahuen fluchtig, aber schon wieder ergriften worden ,,«. :tOi^> Mark ver- nidelt Za seiner Enlxtiuldignn« iociß de, Angeklagie, der sich bisher gut geführt Hai, nur »»zuiuhrcn, bah Quark ihm vvr- geredet haben soll, sein Vale» sei GistSbesttzei. und er habe :»R)0 Mark geerbt. Dal, .Kalsichniidt selb!» daran nicht geglaubt hat, bezeugt seine damals zu Quark gelhane Aeußemug: „Las iit doch nicht etwa von den, unterjchlogene» Gelüe?" Au, ans luristlschcu Grunde» ist nicht Anklage wegen Heiklere, erhoben morden Las Unheil des KliegSaccichiS der 02 Dwyw» lauletc aus sechs Monalc Gefänaniß und Degradation — Landgericht Ai» l5 April gegen Abend bracl, in Sem «behoste des WirthichattSbeiitzerS und FleischciS Noch in loscht, ein Feuer aus, das. von der Scheune auSgeaend. aus den benach- harten Schuppe» uticripralig und nur imt äußerster Mnhe vor dem Weitcrgrctscn gelöscht werde» lonitte. Immerhin liatte der Besitzer einen Schaden von über :iooo Mark An den Rettunas- und Läscharbcitcn betheiligte sich in hervorragender Weise die damals bei Roch bcdiciistet gewesene ltzjohrigc Elsa Marie Gläser. Am Abend desselben DagcS gestand sie dem BejirkSgendarmen ein, das Feuer vorsätzlich angelegt zu haben. DaS Mädchen, ei» halbes Käiid, von »icl,l unsympathischem Eindruck, sieht nun wegen itorsätzlichcr Brandstiftung unter Anklage. Dein Beweggrund der That »achzuforsche», dürfte jedem Psychologe» .mtereyant sein. Die Angeklagte hat in der frühesten Jugend die Eltern verloren und wurde von Anverwandte» anscrzogcii. Eine wirkliche .Heimath Imt da» Mädchen nicht gehabt, londern wntde vom Schicksal hin- und hrrgesinßcn. Am I. April d I kam die G. za dein genannten Wtrthjchastsbcsitzcr in Diensten, siihrtc sich durchaus tadellos und wurde dementsprechend gut. >a sogar liebevoll behandeln Aller huigS machte die Hcrrschast die Erfahrung, das, die G. ich, vst von Heimweh geplagt war Illid ihre Arbeite» völlig Ihciluaünis- lo» vcrrichlelc. In dicier Seelenfiiinmnng bat sie dann auch die Brandlegung bewirkt Bor Gericht legt die Angeklagte reumiithig ein volles Gcsländnly ab. „Ich habe viel von Brandstiftern ge bork und wollte auch einmal ein große» Feuer sehe»." erklärt sie aus dir Frage des Vorsitzenden nach der Veranlassung ihres ThunS. Der als ärztlicher Sachverständiger zugezvaeuc GerichiSaizt, Ober- Mcd>z>»alralh Dr. Donau erklärt die Augeilnglc als geisiig niinder wcrthtg, aber doch befähigt, Gut und Bose zu »iiterMeiden. Bo» Leiten der Vcrtheidlguna wird gellend gemacht, daß die Ängc klagte in Folge einer versehiicn Erzieynng sich bei Begehung der Dhat in einem Zustande der Geuiüthsversluiimung »yd Vcr- Wirrung bcsilnden haben müsse linier diele» Umständen würde eine Berurtheilunn de» Strcftzweck vcrschlei,. Der Gerichtshof konnte sich den Ausführungen des Bertheidigers nicht ganz an- schließen, sondern vcuirtl,eilte oieAiigeklacftezii lMonnIciiGesiiiigniß. ft Monate gelten als peibüßt. — Ein alter Landstreicher isi der oft vorbestrafte Fabrikarbeiter .Earl Hermann Käfter aus Reusa bei Plaue» Auf einer Bcttcltouc über Ehcmnitz-Waldbcim langle er ur gletchwcrthiger Geielischajt in Dresden an, bettelte weiter und trug sich bcun Ucbcrnachlcii fti das polizeiliche Meldebuch unter fremdem Ramcn ein. Bon einem Gendarmen abgesaßi, bclcidiqtc er diclcii. Aul 10 Monate Gejäugniß. ft Wochen Hast und ft Jahre Ehrverlust erkennt das Gericht gegen den Angeklagten Später wird sich K. noch wegen Zuhällcrci z» verantworte» haben. — Bsändbruch begingen der Arbeiter Richard Paul Kauerst»» aus Leutzsch und dessen Ehefrau Martha Ehrisliane Ida geb. Werner aus Radcberg, indem sie an, ft März d. I. einige von ihrem damalige» Hauswirt!, Dietrich gepfändeten Mobilien beim llw- zuge sortschosslei, Jeder der Angeklagten wird zu 10 Mark oder ft Tagen Gefängmß vcrurtheilt. — Der Marklbelfer Ehrisiian August Schröder aus Tänneiiberg erschwindelte von einem hiesigen Schneider einen Anzug im Äcrthe von 7", Mark Do gegen den Angeklagten die strafschärfende» Bestimmungen über den Rück- salivetrug zur Anwendung gelangen müssen, erkennt der Gerichts. Hof auf ti Monate Gesängniß. TageSgeschichte. Deutsche» Reich. Der Kaiser soll, wie verschiedene sianzosische Blätter zu mcldkii wisse», gelegentlich seiner Begegnung mit Waldeck-Rvusico» auch cnieS Aufenthaltes in Pari» gedacht Hobe». Qb cm iolchcr Beinch der französischen Hauptstadt wirklich ftatlgcjunden bat, ist vicisachcm Zweifel be- aegnet. Demgegenüber hat ei» Mitarbeiter des „Berk. Lokal Anz." festgcs'tellt. daß Kaiser Wilhelm kl. als Prinz in Poris gewesen ist. Der nachmalige Kaiser Friedrich Hai diese Tliatsachc selbst bekannt gegeben, »nd sic ftt in einen« a» den König von :>tumänicn gerichteten Brief verzeichnet. Das betreftcndc Schreiben dat Kronprinzen, der damals an erteile seines durch Robiling per- mundeten BaterS die Regentschatt führte, findet sich in dem Werke: „Aus dem Leben König Karls vo» Rumänien, Auszeichnungen eines Augenzeugen." In dem vom 10. Oktober «878 datirien Brief, der die Weltlage und unter Anderem auch den durch Afghanistan drohenden Konisilt berührt, gedenkt der Kronprinz seiner häuslichen Verhältnisse. Rachdem er erzählt, daß Prinz .Heinrich nun seine große Seereise anlrctc, fährt er »'örtlich fort: „Wilhelm kehrt eben aus England und Schottland heim: er hat Eharlotte und Bernhard in Paris getrosten, Ivo Alle i»> strengsten Incognilo sich herrlich amüsirtcn." Wie nachträglich bekannt wird, ist bei dem letzten Besuch des Reichskanzlers in Bayreuth auch die Politik nicht ganz fern geblieben. Grat Biilow ist in Boyreuth n»l dem ihm befreunde ten leitenden badischen Minister. StaatSminft'tcr v. Brauer, zu- saaimeiigctrossen. Iwischcii den beiden Staatsmännern haben mehrfache Besprechungen stattgrsiindc», i» denen nicht allein von Parsisal die Rede gewesen ist. Man geht in der Annahme nicht fehl, daß diese Besprechungen auf melircrc Vorgänge in der .soll- tariskommission ausgedehnt wurde», die damit pollstondig beglichen worden sind. Aus den Worten des Reichskanzlers ging hervor, verlieren werde.. Ferner verlautet, daß bei dieser Gelegenst »en Herbst c>t eine vcrab- ene Konsrreilz der Minister aller Bundesstaaten für den . redet wurde, in welcher etwaige »och nicht ganz ausgeglichen, Meinungsocrschiedenheiten in csachcn der ^solltarifvorlagc bc jcitigt werden sollen. Aus den Ergebnissen des Reichs Haushalts für lOOI sind »och estnge Einzelheiten hervorzuheden Danach sind stir das Reich-Heer bei de« KontingentSperwaltnngen von Preußen, Sachsen und Württemberg an fortdauernden Ausgaben (einschließ lich der diese Verwaltungen angehenden Titel des Allgemeinen PenstonSsondö). sowie bei der sich nach dem Aesammtnrehrbedarf entsprechend erhöhende» bayerischen Quote 2 5!i2 000 Mk. mehr er forderlich gewesen. An Einnahmen sind im Bereich der Militär verwaltung 2272000 Ml. weniger ousgekommeu. Das Gciamnil- ergcbuik stellt sich somit beim Reich-Heer „m 1801000 Ml un- ^Üustiger gegen den Etat Bon den Mehrausgabe» entfallen aus ortdaueriiden Ausgaben, bei Etnrechnuna einer Ersparnlß von 11:t8t)0o Mk. beim Allgemeinen PensionSwnds. ftoOftoOO Mk. und aus di« est,maligen Ausgabe» k>270tiü Mt. Im Einzelnen sind erhebliche Mehraufwendungen criordertiri, geivorden bei der Ratinawewslcauuil. beim Gurniixiwcrwallungs und SciviSweien. Heu» Milikät Mrdszlnalweien. bei der Pseldrdeschasiung, bei de» Rfsietvslen und 'Dageaetditn, Vvripanil- und Traust»»lkosien. beim Aililleite. und Woslriiiveie» und bet dem Fonds zur Bc- ickaiiiing und Ausstellung neuer Wellbiechbaiacken u s. w in Eisoß Lvtlirinaen kür die vorläusige llnterdriirgung der Etatserlwh uiigen und Reiitvrmativnr». Ferner sind außerctalSinäßlg Aus- wenduugen erfolgt zur Herstellung einer im gesundheitlichen Interesse dringend ersotdcilich,» Eentu>lwasje»lcitii»g au' dein Truppenübungsplatz „Seime" und zu», Eiialzc bei dinch Brand zerstörte» Betriehöeinlichtiinyen u. s >v. bei der A»lille>ie>ve>rslatt in Danzig Liesen Mehrausgaben flehen »rnneiiswerthe Erspar- »isse gegenüber bet brr Geldverpslegung der Truppen, bei der Per psregung der Erlaß, »nd Relrrvemamychasten »nd bei de» Wohn- »ngsaeldziijchnssen. Tic Ausgabe» der M u > incp e r>oa l l » n g icsiychtietzlnl, ihres Aiilheils am Allgemeinen Pensums,nutn» haben ft siit«t>io Mk rnehr als die Elulvsiimme e>n»dc>l. weicheui Bcliag eine Mehu-inaahiiie von 11 l <,oo sstkl gegen>ibeiftchi Die Mchi aupgaben sind, außer bei de» Indien,»,attunge», be, der »laiural Verpflegung »ud namciftlill, A >ooo"o Mt , bei den Reste-, Ma»sch und Frachltoslen entstanden Bei den svrldanernden Aus gaben des R'klchsalnts des Innrnn nnd eihebliche :>.>(ehrau>n>cnd- »»gen zu bc>zcict>»e» bei den Familiemmtcrsiiftzungeti aus Anlaß bou F > i eb e y S u bn n g e n »iit Iftdr"' Mt. Dagegen i» bei den Ausgabe» aus G»und dev Invalide» Bersicheningsgeietzes eine Eisiunniß von ftl l'Oo Mt entstanden Bei de» einmaligen Ans gaben mnßie der Fonds zur Ausrüstung einer Sudpvlm-E'pedilnm in» 10"»",» Ml ubeiichlittci, weiden Im Ganzen betrage» die »cbeisilyeiiiiugru brii» Reichsaml des Innen» unter Berirftsuhlig nug de» Eispnrniste .',17""" Ml Die Be>>vallung und Berzinimig de, R eichsschuld hat mit einer Mehraiivgabe von ',1b"a" Ml. abgeichlvsseu ,ftn der R c i ch S t a g s c r s a ß w a h I in Fvrchheim- K ulin bacl, bemerkt die nalinnalsiberaie „Rhem. Wests. L.tg": „Es nützt nichts, sich darüber hiiilvcazuläuichcn, daß Pas Ergeb nis; der ReichStagSersatzwahl in Kulmbach, vv» welcher Seile man es auch betrachten mag, unerstculich ist Es ist uncnreiilich vom Slandpuiiktc der Gegncrtchatt der llcberwaclit des Ee»tr>ii>iS a»S. llw aus diesen Punkt cinzugehen, su Hai das Eentiuin alle» Grund zu Iriumphiren. sclbll wenn es m der Stichwahl »uteiliegen jollle. Ersiens hat sill, die Siimmeuzahl ziviichc» dein Eentruni und den nicht Ilcnkaleii bürgerlichen Parteien zu Guniicu der crsieren Porte, verschoben. Bei de» vorigen altgemcincii Wahlen erhielt daS Eenlnini 5200 Stimmen, diesmal tilO". so daß ei» Plus von etwa 000 Stimmen vorhanden ist: umgekehrt erhielten die nicht klerikalen bürgerlichen Parteien bei den vorige» Wahlen etwa OftOO Stimmen lNalioualliberalc ti"tz", Freisinnige ftftftOs, während diesmal nur 7800 nicht klerikale bürgerliche Stimmen abgegeben wurden sft07l> Natioiiolliberalc, Bund der Landwirthe und .XX, bayerischer Bauernbunds, sodaß allo ei» Minus von >500 Stimmen besteht. Während oliv die nicht klerikalen bürgerlichen Parteien vo» den vorigen Wahle» in der .Hauptwahl dem Eentruni nm 1'lO" Stimmen überlegen waren, ist vieler Ueberichuß diesmal auf 1800. al,o um mehr als die Hostie, zusammeiigcschrumpii Die Rasivnalliberalc» sind mit dem .Freisinn abscheulich hercingcsallcii. Voriges Mal erhielten sie mit der Rechten zusammen 0050 Stimme» sdciiiebcn der »Freisinn ftftftOs, diesmal »ul dem Freist»» zusammen :i04t>! Wo sind nun die freisinnigen Stimmen ge blieben? Sie lind trotz des Bündnisses nicht abgegeben. Die Rechte aber stellte darauf einen eigene» Kandidaten aus. »nd io ist Las »atiunalliberale Fiasko osscnsichtstch. LoS also ist die Folge des Ruckes nach links." Das Kaiserlich Statistische Anit lial langst eine größere .Fahl vo» Heften über de» Handel Deutschlands mit aiideren Ländern in dem Jährlichst 1807—l!»"l yerösi'cnsticht, als Forstetzung der im Ialye 1808 crlchicnenc» Hefte über den Handel in den Jahre» 1880 1800. Rach mehr ats eine, Richtung lehrreich sind ins besondere auch die Fable» über den deutsch a m c r i t a » i > che u Handel. Ter Einslnß der Union aus die deut'che Volkswirlh ichait wird ein immer größerer, der deustch amerikanstche Handel Hai in der Periode 1880—1!»'! einen nngeheuelkn Anstchwung ge nommen. Wenn wir die Fahlen der deutschen Statistik sin diele Periode niiteinaudcr vergleichen, ist zuiiächsi zu beachten, daß das denticlie Follacbict im Jahre 1888 durch de» Follanlchluß .Ham bnrgs vergrößert worden ist Ferner ist die BcichreibungSweste der Handelsstatistit in einigen Punkten geändert worden Die deutsche» Aiissiihrzgblen beziehe» sich g», den Werth gm Vcftandt- ort. die Einiulnzghlen gus den Wcrll, nm Bestimmungsort. Die deutsche E i ii i u I, r ans der Union bet. m >880 rund l oo>n>oO Dovpelceiiliier iin Werthc von 1l>! 700 Ooo Marl. I!«"l war sie ans 17 5oO,iOo Dvppelcciitncr im Werthe von I otftooO""" Mart ge stiegen! Die geringste Einsiihr tvabiend der ftljälirige» Periode war die des Jahres 1880 mit :'50o0O0 Dopvclcenliier iin Werthe von 1'Xi loo OoO Mart. Der Menge nach ivar die Eininln I!«1I l linal. dem Werthe nach lOmal so groß als 1880' Bei'Weitem nicht so ilail zugeiiviiimen bat die deutsche Ausfuhr nach der Union. I», Jahre 1!tOO war die deulickc Ansiuhr im Werthe von IN MO «tOO Mail am höchsten Was lehren diele Fahle» ? Funächil ist aus beide» Seiten zweftclloS eine Tendenz ruin Steige» Vorhände» Für die deutichc Ausfuhr nach den Ver einigten Staaten sind in erster Linie die ZoUvcrhäjsiftsse ent scheidend Die verichicdeiun Schwankungen der amenkaiistchen Handrlsvvlitik, bald in ireihandleriichei. bald in tch„tz;öU»eriichek mi.ra,,«,-, ynben die deutsche Ausfuhr in Hartem Maße beeinflußt Rack der Einführung des Tmglcv Daifts im Iabre 1807 trat zunächst ein starker Rückgang ein. erst die soigenden Jahre brachten wieder eine Funahmc. Die Höbe der dcutschen AuSsillir »ach der Union hängt jetzt stark von der Gestaltiing der FnckermlSnchr uiid bjesc wieder von der Zuckcremte aus Euba ab. Rack der HandclS- ftatistik von Amerika steht Tentlchland und Großbritannien an zweiter Stelle unter den Abnehmern der Union. Anderseits ist die Union das wichtigste Eiiftnhrland Dcutschlaiids. 18 ftO Pro-- zrnt der deutschen Ge,aiinntemsuhr entfallen aus die Union Von der deutschen AuSsiihr entfallen etwa 8-10 Prozent auf die Union, die.-nachdem Rußland gewichen ist. setzt an dritter Stelle bsiitcr Großdrstaniiic» und Oesterreich unter den Adncbnicm dciitichcr Waarc» sieht. Die ungeheuere Bedeutung der Union stir das deutsche WirthscbaftSlebc» geht aus diesen Fahlen hervor. In Zukunft wird namentlich die Einfuhr aus Amerika noch eine weitere Steigerung erfahren, denn eine Besserling der industrielle» Konjunktur kn Deutschland wird josint wieder eine stärkere Nach frage nach den zahlreiche» für unsere Industrie nneiitbehrlichen Rohmaterialien Hervorrufen Im Jahre 100l überstieg der Werth der Einfuhr den der Ausfuhr »ach der Union nni die enorme Summe vo» «>'»5000000 Mark. Die Zahlungsbilanz ver schiebt sich indes; noch erheblich zu Gnifttcn Tcntschlands. wenn man den Gewi»» der dent'chcil .Hnndelsilvttc ans dem deutsch aincrikansiche» Verkehr, den man ans INOiXtOtV-2iX'»o00o"0Maik lährlich veranschlage» kann, berücksichtigt. Ferner ist die Union noch immer z„ Ziiiszahlunge» an Teiltichland verpflichtet, für das dort angelegte dcntfche Kapital. Hierin tritt jedoch laiigiam ein Umschwung ein. Amerika bezahlt leine Schulden an Deutschland ab und uingckebrt incht amerikanisches Kapital Anlage i» Deutsch land. Ten Gewinn Deutschlands aus dem Aiiieiitliall von Amerikanern in Deutschland und anderseits die deutsche Aus wanderung nach Amerika muß inan auch bei der Ausstellung der Zahlungsbilanz berücksichtige». Immerhin ftt die Zahlungsbilanz Deiftichsaiids gegenüber der Union eine pcsisive. im Betrage von 200 bis 250 Millionen Mark Teiltichland wird brsttcbt icin müssen, sic wieder aktiver zu gestalte». Dies ist vor Altem möglich durch eine Ausdehnung des Erports deutscher Waare» nach der Union. Dieser Er Port ist noch in erheblichem Maße ausdehnungs fähig. Voraussetzung ist allerdings eine Ermäßigung der jetzigen »omcn Zollpolitik zur .Handelsvertragspolitik dürfte ja okinehin in den nächsten Jahren zu envarten ici». da auch die Unlan in wachsendem Maße aus die Erschließung neuer Absatzgebiete für ihre Induslriecrzcugiiissc angewiesen ist und die Bewegung gegen die Preispolitik der Trusts immer größeren Umfang annimmt Endlich wird wieder einer jener Auswüchse der Gewerbe- srciheit, durch welche das reelle Gewerbe ebenso wie dos Publikum Jahre lang geschädigt worden sind, nämlich das Schwindel- Auktion-Wesen, wenn auch nicht völlig beseitigt so doch er- heblich cingeschränkt werden. Schon zu Anfang dieses Jahres hat daS preußische.Handelsministerium neue Bestimmungen aus gestellt, um das AuktionSweieii besser zu reaein, und zum 1 Sep tember weiden diese in Kraft treten Der Versicigercr dar, fortan nur Auktionen auf Grund einer Bescheinigung der Orts- pol izc ive>»v > de ooruchmen Tie Anzeige einer bevoritehcnaeu Auktion muß spätestens eine Woche vor dem geplanten Deriwn slattsludeii. Zugleich mit de« Anzeige Hai de» Ankliouainr einen schriftlichen Auftrag, ohne welche» sortau wdc A»klw» nnfiallhci'l ist, sonne eni Verzeichnis, der zu oeritc'gerudeu Waaien der Polizeibehörde »vrzulegeu Eist mich Euipiaug de, polizeilichen Äeicheiuiguiig darf die Auktion bekannt gemacht werben Veiyv,;: die Versteigerung gegen gcietzliche ode, polizeiliche Vorschriften, sind die zur Versteigerung gelangenden Wann» zu diesem Fivcclc besonders augeselOgl oder angelauil, ,o in dieieibe zu »»icrlagen. Ebenso daN die Bescheinigung nicht criheilt »'enden, wenn die Auktion oftciistchlsich aus eine Täuschung des Publikums hinaus läuft Der Polizeibehörde >si ,cdvch auch die Befugnis: eriheill. die Beichei»>guiig zu oerwcigeru. wenn gegen die Richsigle" dc> erwähnlen Angabeit Bedenke» beslehen, wenn nnlanlerei WeO bewerb yngenouimeii werden muß, oder wenn eme >>upundl>chc Schädigung der >iuge,esiei>en ike>vclhelre>i>endei> .,u heiurchten Der Betrieb bei Au kl innen ,Y svlgcudei Wein ,>u rege!,! Der Veriteigerer darf an der Aiiklimi uciicr Sachen siuauzn'N »ich, belheiligt sei». Er dars leine Voiici>üi,e aeiuähien »der da-: 01'sikv für die Auktion iiheriiehuie» Er Hai ein Gcichästohrich »act, vorgcichrtebcncm O.'liiyei >, 'uhren und ubc> icden Ve, steigerungs-Auftrag genaue :stecheu,chaft ab.yilegen Sugenanule Schlepper und Echctnlttcier dürfen iveüer angeftcli, noä> ui, Aiiktionsiokal geduldet werden. Hai der Aullwmiwr datwu Keiiiijmß. odei muß er den Umständen »ach anuehmen, daß unlei verschiedenen Bietern Verabredungen getroste» sind, um anbei e »oi>i Mit oder Wciterbietcu >ibzuh>'tte>i — tvenii »!>,> gewerb' mäßige Aiiklioiisbeinel,er das P>innlpuhlikuni iortgraulen ivollen so ty der Auktionator verpftichlct, d,e,e Perioiien z,t entieinen oder die Versteigerung abziibrechc». Tie Versteinerung darf über haupt nur so lange svrtgesiihrl werden, als Minocstenv zwei zuw Biete» berechtigte Personen anwescnv y»v. - Dien- Be,nn,mu»gei> sind >n dc'i That geeignet, dos Schwindel Anklivtmwcicii stark cwzudcinimen und auch die berechtigten Auktionen wieder van den oft beklagten Mißsländen zu befreien. Daß der Aukliunaloi nicln als Unlcriieliiiier, so,idem als Beauftragter hingestelli wird, "l ofsenbar ei» tehr richtiger Slandpunki Das Vorgehen der vreiißsiä>--ii Negierung wird ohne Zweifel i» den übrige» Bundes staate» Nachahmung finde». Der große Z a p sc n sl i c i ch in Berlin zu Ehren des Kuniqs Victor Emanuel lll. von Italic» sindct am Abend des 00. August, an welch-m Tage auch Vormittags die große Herbiivarooe au' dem Tempelboser Felde nbgehalien wird, auf der Morste bcnn Neuen Palais stall. Soiiimtliche Tambours-, Musil- uv» Trompelerkorps des Gnrdekvrps treten Abends 8 Ukr auf dem Wege von der W'Idparksiation zum südlichen Gitlcrcingong des Neue» PaloiS an Gegen 0 Uhr werden die an die Beulest- iiinnnichostcn vom 1 Gardc-Ncgiment z. F vcrtheillcn Mag- iiciiumiackcln culzündet, dann erfolgt der Anmarsch nach der Mopke, wobei zuuächsl iämmtllche Spicllcute das Armeemar'ch- Lockcn ichlaacn und sämmlliche Musik- »nd Trumpcterkorps dcil Bork',che» Mario, spiele». Ter Abmarsch von der Mopke »all, der Wiidparksiotio» z», wird durch den Wirbel mit den 8 Schläge» »on iäinuillichcu Schellenten eingelcitet und crsolgt unter dem von säiiniiilichen Tambours. Musil- und Trompelerkorps auL- gesührten Großen Zapienilrcich Geh. Qbcr-Fiiianzrath und Propsiizialiicueidirektor a. D. Löh »i» g veriendet eine Entgegnung in Betreff der Ausführ ungen des..Reichsbote»" über >eiii Bcnchmen, das gngcdlich weder mit den Rüctsichle». die er seinem Alter, »och denen, die er seinem Amt schnldclc. übereinstimnite. BlS zur Bciprechung im Landtage darf der .Fall" nun wohl nä aetn gelegt werden. AblWardt, den der Wahlkreis Friedebcrg-Arnswaldc mit seiner Vertretung im Reichstage betraut Hot, taucht auS der Ver senkung setzt, wo sich die Legislaturperiode ihrem Ende nähert, wieder aui. Am letzte» Sonntag hatten sich in Woldenberg in der Neiimark die aittiiemiliichcn Vertrauensmänner auf Einlad ung des .Herrn Ahlwardt zusanimenyciundcii, ui» aus dessen Munde zu vernehme», daß ei in Fricdcberg-ArnSwolde nicht wieder zu landidircn beabsichtige. Gleichzeitig hat Herr Ahl wardt verkündet, er halte cs für icuic Ehrcnpslicht, den Wahlkreis Nevstcttin, den er 1808 erobert hatte, der aber 1898 den Anti semiten wieder abgenommen worden ist, zurückzucrobern. Ahl- warbt wird allo in Ncusicltin koiidldiren, während für Friedeberg-Arnsmalde Wilhelm Bruhn-Berli» als Kandidat aus gestellt wurde. Die Versammlung nahm folgende Resolution an: „Die heule in Woldenberg versammelten antisemitischen Ver- traucnSmänncr des Krcstes Fricdcberg-Arnswaide geben ein stimmig ihrem lebhafte» Bedauern Ausdruck, daß unser bisheriger Abgeordneter. Herr Ahlwardt, vo» einer weiteren Kandidatur in uniercm Wahlkreis Absiand nimmt. Mit Freuden begrüßen wir seine» Entschluß, den Wahlkreis Ncusictiin für die anliicmitiiche Sacke wieder gewinnen zu wollen. Wir stellen noch besonders fest, daß die kürziick, durch die Preise gegangene Nachricht, zwischen ui'iercm Abgeordneten und uns batten »nlicbiamc Auseinaudcr- ictzniiqen stattgcittiideu. aus Unwahrheit beruht." Bezüglich., der Unterrichtszeit i» der Fortbild ungsschule Hot mau in Barmen beichlosien, die Untcrrichts- siundeü der juiiyeu Kausleutc aui srüh 7 bis 0 »hr zu lege». In .HandelSschnlc» findet man häusia. daß diele Stunden fiir den Unterricht benützt werden. Uni w icitencr sindcl man dies in ge werblichen Schulen. Nur Baden nunmi diese Zeit vielfach in Au- spruch. Es ist dies eine »ufiallcndc Erschein»»», da doch die nc- merblichen Lehrlinge in den früheu Morgenstunden, vielleicht van 0 bis 8 Uhr, viel leichter im Geschäft entbehrt werden lönncu, als i» den ipoten 'Nachmittags- »der frühen Abcndftundcn, in denen alle Arbeiten des Gewerbtrcibcnden zum Abschlüsse drängen, m denen übrigens auch noch die letzte Post bejorcit sein will. Daß diese frühen Morgenstunden für den Ersola der Schularbeit wesent liche Bortheile bieten, bedarf keines BcwefteS. Wenn man dagegen cinhäit, daß die meisten der Lehrer on den Fortbildungsschulen nur >m Nebcnamtc beschäftigt seien und i» der iraalichcn Zeit von ihrem Hauptamie mit Beschlag belegt würden, io ftt dem cnlgeaen zu halte», daß bei einigem guten Willen alle Stundenpläne so ein- .jurichtc» sind, daß die in Rede stehenden Lehrer stir die wenigen stunden leicht zur Verfügung gestellt werde» könne». Daß di-S sogar in ländlichen Fortbildungsschulen möqlich ist. wird in Sachsen dcwicicu. Hier hat eine ganze Reihe ivlcner Schule» de» Sonnabend Vormittafl vom Unterrichte in der Volksschule frei gebalicn und den vierstündigen Unterricht der Fortbildungsichiile aus diese Zeit verlegt. Die Fortbildungsichiile und ihre Arbeit dürfen bcani'pruchcn. daß man cbr auch die Mittel gewährt, ikr? Ziele erreichen zu können, und hierzu gehört in erster Linie eine geeignete Unterrichtszeit. Aus dem Berichte des Parleivoritandes der sozialdciuo. k i a t i i ck c» P a r! c i sei noch Einiges über die Kasicnverhästnissc der sozialdemokratischen Partei nachgctragcu. In dem Kasien- bericht heißt cs: „Die Gciammlciiinahnicn des Bcrichls,ohres überschreiten die des Vorjahres u> runder Summe um 2000" Ml. während die als die eigentlichen Parteibeiträge zu betrachtende» allgemeinen Einnahmen mit rund OOO Mark hinter den Eingängeri des Vorjahres zurückgeblieben sind. I» den ersten 5 Monaten dcS Berichtsjahres betrug das Defizit 70 211.10 Mark und nach weiteren drei Monaten immer »och 7l 718,ftO Marl Von diesem bedenklichen Stande der Vartcisinaiizen wurde den Parteigenossen ii» Laufe des Sommers durch Eircular Kcnntniß gegeben. Durch die Eingänge in den letzten vier Monate» des Nechnunasjahres ftt allerdings nicht nur das De'izit beseitigt, sondern auch, poch cm Ucbcrjchuß von 15 0:15,50 Mark erzielt worden. Aber dieics pcrhältmßiilüßig günstige Schiußrciultat ist nur dnrck den Ein gang der Sckmitz ichcn Erbichail erzielt worden. Ohne diese jetzterc würde die Eentraikaisc mit einem Defizit von rund 22ON Mart abichlicßcn. Im Ganzen betrugen die Einnahmen de, Eentralkaise vom 1. Aiiauit 10"! bis Ende Juli 1002 :i:l8108 Mark, die Ausgaben : 12:1:172 Mark. Fiir Preßunterssiitzunge» sind im letzten Jahre 25000 Mark weniger anSgegebe» worden, als im Vorjahre. Zur Unterstützung der Partcivressc hat die Eentralkaise 12882 Mark bcigcstcucrt." — Das sind reckt an sehnliche Summen, angesichts deren cs sich etwas wunderlich ous-- nimmt, wenn fick, die Sozialdemokraten immer noch als die reine „Proletarierpartei" liinstcllcn. Unter den regelmäßig veröffent lichten Einnahmen sind «ine Anzahl ansehnlicher Einzclvosicn. deren Geber sicher nicht zu den Proletarier» gehöre». — Zu er wähnen ist schließlich noch der Bericht der Vertrailensperion der Genossinnen Deutschlands, aus dem sich ergiebt, daß es bis zur sozialdemokratischen Frauenkvnserenz in Mainz im Jahre ION !» Deitt'chland nur in wenigen Orten weibliche Vertrauen-. Personen gab. Ihre Zahl habe im Januar 1901 25 betrogen Naehvrchten. »ir. SLtt. Seite S. »» Do««erstaa. «1. August IVOS
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