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- 77S — Allerlei für die Lrauenweit. Di«^ P^scherböhl«. . (Fortsetzung aus - So hatte Tonia es »> ihrem jungen en beschlossen. Da mochte» die Leute »lau rS erfahren, nur'einer, ei« einziger. war der dessen Andre- Jh« wollte sie ibn bitten, iyr < einem fronilnrn . , erz sie besaß. da- war tenhoser, der Grenzjüger von Ha ollte sie ihren Kummer erzählen uw ein Andenken zu weihen. wie'S Menschen gebührt. Sie gab ganz ihrem Schmene hin, drinnen ärmten die Pascher, der Pater unter ihnen, und stärkten sich zum gefährlichen Gang über die Grenze. Ihre Stimmen klangen ichon ganz heiser und ihr Lacken rauh und häßlich. Da hörte Tvnia einen Namen nennen. Be klommen lauschte sie, dann wieder Schreien. Lachen, gedämpftes Sprechen — wieder de» Namen: Andres Altenhoser. Die Stimme des Fried gellte vor allen andrrn deutlich an ToniaS Ohr: »Der Lumv, denunzirl hat er! Sie fahnden aus mich wre aus einen Mörder. — Daß ihr'» nur wißt — ich will auch einer werden — der Lump, der I — „Stcss". ries er Tonia'» Vater zu, „Deine Hand. Du bist mir sicher. Du" — die Stimme dampfte sich Tonia schlich sich bis zur Thür und lauschte athemloS. .Ich mich ihn — — Um 12 Uhr kommt er den Wirsenpsab entlang: die Nacht ist dunkel. — Ich stoße ihn hinterrücks herab, unten stiebt der Grenzdach. Rust Eure Tonia." Tonia prallte zmück und schlich in ihren Winkel. „He, Mädel, schwarzer Schah, einen halben, stink, nein, einen ganzen I Dak da- Blut tobt und springt, ich brauche Mutb!" — Schweigend brachte Tonia das Gewünschte. Sie schien bleich, aber sehr ruhig. Im Vorbeigehen streiften ihre Blicke die Wanduhr. ES war 10 Uhr vorbei. Ui» 11 Uhr beginnt der Andres seinen Rundgang, fuhr ihr durch den Sin», retten, retten, ihn hindern, vorbeizukommen, ihm Helsen, dem Liebsten ihres Herzens I Er durfte lbn nicht tödten, der Fried, er durste nicht der Zer störer ihre- heimlichen Glücke- sein, von dem Niemand aus Erden wußte. So lange sie noch am Leben war. wollte sie ihn sehen, ihm zulächeln könne» und er sollte nicht das Opfer eine- Verruchten werden. Ihr Andres, ihr frischer, herziger Andres, dem das Leben au- den Augen lachte. Ach, er konnte die Welt erobern und das Glück. — Nein, nein! Um Gott nicht I Wie der Wind war sie in ihr Kämmerchen geschlüpft, leise, ganz leise die Holzemen Stufen empor. Oben Holle sie auS dem Schrein ihr schwarzes Tuch. Einen letzten Blick warf sie hinüber »ach dem Hütt- chen des Andres. Noch war Licht darin, noch hatte er nicht den gefährlichen Gang angetreten. Unten schrie man schon wieder ihren Namen. Sie zögerte einen Augen blick. — Allein Verzug konnte hier znm Unheil werden. Wieder erklang ihr Name: .Tonia. schwarze Schmalgeis." Da, ein plötzlicher Entschluß. — Sie össnetc das Kammerfcnsler. Zwar galt es einen kühnen Sprung hinab. Allel» unten am Giebel »og sich rin weicher Grasboden hi» Die Erschütterung ward dadurch gedampft. — Wieder zögerte sie. Da ertönte unten icho» wieder Lärm, Rufen, die heißere Stimme des Fried: .Toni—a I" Und da flog unten die Stubenlhür auf. schwere Tritte kamen die Treppe heraus. Wenn er sie hier fände, hier In ihrem Stübchen! — Mit einem kühnen Sprung gclairate sie glücklich unten wieder aus die Misse. — Wie verfolgt, rannte sie übe« das grüne Kartoffelfeld, das zu dem Hof gehörte, hinweg, immer vorwärts, immer hastiger, bis sie endlich die Biegung der Straße erreichte» aus der sie dem Andres zu begegnen honte. Ihr Herz klopfte, ihr Athenr flog. Sie glaubte die Verfolger hinier sich. Da hielt sie einen Augenblick an. Sie konnte nicht mehr. Todtenstill war'S um sie her. Ter Abend war finster, nur die Sterne blinkten freundlich und vertrauenerweckend hernieder. Leise plätscherte an ihrer Seite der kleine Straßeiibach, der seine Mündung im Grenz strom fand. Wie erlöst, trank sie den Frieden des Abends. Wie ein Mantel schlang sicb's um ihre Schultern, das Gefühl der Ge borgenheit, hier, wo sie doch so einsam war. ttzottteauiia total l Lin Lraunr. Mir träumt', ich schritt mit Dir durch Frühluigsauen. Und reich mit Blüthen war der Weg bestreut. Doch hatten Beide wir nicht Luit zum Schauen, Wir waren trunken, voller Seligkeit! — Am Bcraeshang. im Schatten alter Fohren, Bat ich Dich schmeichelnd um den ersten Kuß, Du wolltest schüchtern, zagend es verwehren. Doch Hab' errungen ich den Hochgenuß! Sag', wunderholdes Liebchen mein, Könnt' dieser Traum nicht Wahrheit sein? Und ans den ersten Kuß folgt' süßes Kosen, Wie eS nur Liebende so recht versteh n, Ich schmückte tändelnd Dich mit wilde» Rosen, Du ließest heiter lächelnd cs geschch'n! Sogar die Falter in de» Blüthenzweige» Ergötzten sich an unser'», losen Spiel, Und eine Nachtigall sang uns de» Neigen Vom Liebesglück, was Dir so wohl gefiel! Sag', wuiwerholdes Liebchen mein. Könnt' dieser Traum nicht Wahrheit sein? Die Abcndglockcn mußten erst uns mahnen, Daß still bereits die Nacht herniedersällt. Doch ch' wir nach dem Heimalhsdörschcn kamen. Da waren rings die Fenster all' erhellt: Und schweigend sind wir dann hindurch- aeschrittcil Und hielten Nast am allerletzten Haus. Glückselig lächelnd, aus des Stübchens Mitten, Schaut Müttcrlein schon nach nnS Beide» aus. Sag', wunderholdes Liebchen mein. Könnt' dieser Traum nicht Wahrheit sein? Marie Schubert. Lösung der Ausgabe in Nr. I8f). Roßtrappc. U«. IVA Donnerstag, den 21. August. IVVL Erloschenes Licht. Roma n von Franz Rusen. <AorIIetzu»ga iNachdruiI vttkotcn > Awri Boten waren entsandt worden, eurer zu Björns Eltern, der andere zum Arzt. Als Letzterer uni Mittag einlras, fand er Julia noch in derselben, haltlos verzweifelte» Stimmung. Aas ihre flehentlichen Billen schickte er sich zu ihrer Beruhigung »n, das völlig Ueberslüfsche zu thun: Björn zu uisteriuchen, um etwaige Belebungsversuche an- zusleUen. Mit Schauder wandte sie sich ab, wahrend er um den Todle» bejchäsltal war. Endlich deckle der Arzt daS Betttuch wieder über den jliUeir Mann und wandte sich lies aufseuszend zu Julia, die ihn nicht anzuiehen wagte. „Hat er irgend eine heftige Erregung gehabi — irgend eine unvorsichtige Anstrengung gemacht?" fragte er. „Nicht, daß ich wüsste," erwiderte sie. „Ich sah jchon im Anfang, daß die Krankheit das Herz ergriffen habe; ich glaubte aber rnchl. daß die Widerstands, kraft seiner gesunden Organe eine so geringe sei» würde. Ter Tod >st durch Herzlähm- nng eingetreren. Ich glaube Ihnen die tröstliche Versicherung geben zu sonne», daß sein Enoe ein sanftes, von ihm selbst vielleicht nicht empfundenes gewesen ist. Seine friedliche,. Züge zeugen davon." Was galt ihr diese tröstliche Versicherung gegenüber den Qualen, die ihr Gewissen zerrissen. Sie hielt sich aufrecht, so lange der Arzt da war. Aus seine Frage, ob er ihr noch in irgend einer Weise behilflich sein könne, schüttelte sic stumm Leu Kops. Sie hatte keine Ahnung von Allem, was mm zu thun sei; nicht die Kraft, darüber nachzudenkeu. Die Nachricht, die ohne alle Vorbereitung und ohne alle Schonung am späten Nach mittage in Biörns Ellernhause einlras. hatte zunächst ein allgemeines, schreckliches Per- stummen zur Folge. Man saß zusammen; man hatte seit drei Tagen aus ihn gewartet. Man war fest überzeugt, daß er kommen würde, wenn nicht ein unüberwindliches Hindcr- nih ihn zurück!,>eite, Nun wußten sie, was sür ein Hindcrmß emgctretcn war „Mein Junge! Mein lieber, einziger Junge!" sagte endlich Magna Hcddenholm leise auS tiefstem Mutterschmerz heraus, »nd die Thronen begannen ihr über das Gesicht zu perlen. Auf schluchzend stürzte ihr Melitta an die Brust. Und dcr Balcr stützte die Arme auf den Tisch und barg das Gesicht >n den Händen, damit Niemand sähe, wie der Schmerz ihm in S Innerste ritz. So erduldeten und überwanden sie den ersten Anprall. Plötzlich richtete sich Magna Heddcnbolm aus und sah sich nach Rolraut »m. Niemand hatte in diesem Augenblick an sic gedacht. Sic stand an der Wand, die .Hände nach Hutten gestützt, sah fahl »nd empfindungslos aus und starrte mtt leeren Augen in's Ungewisse. Sie war wie ein Mensch, den etwas Unerwartetes, Unbekanntes übersällt und ihm mit rohem Schlage den Verstand zertrümmert, womit er es begreifen möchte. „Rotraut!" ries Magna Hcddenholm ganz entsetzt bei diesem Anblick. Sw zuckte sichtlich zusammen, und ihre Augen wanderien langsam herum, ohne an Ausdruck zu gewinnen. „Nun müssen wir wohl hiirübersahrcn?" sagte sie. Ter merkwürdige, trockene Ton machte Alle stutzig, die ihn hörten. Notraut ward sich plötzlich ihres seltsamen Benehmens bewußt. Cie crröthclc kaum merklich, sah sich mit einem hilflosen Blick im Zimmer um und ging langsam hinaus. Natürlich, nun mußten sic hinüberfahren. Sie wußten >a nichts; nichts, als die nackte Thatsache, daß er krank gewesen, daß er gestern Abend cingcschlascn und am anderen Morgen nicht mehr ausgemacht fei. Eine Stunde später klopfte Melitta an Rotrauls Thür. Sie klopfte sonst nie; aber cs war ihr, als sei es heute angebracht. Rotraut saß un Halbdunkel am Fenster; so saß sie schon, seit sie herausgckommcn war. Sie stand auch bei Melittas Eintritt nicht auf. Melitta trag fchon schwarze Kleider. „Mutter lässt Dich fragen, ob Tu mit »ns fahren willst?" Rotraut hatte gar nicht überlegt, daß dies irgend welchen Zweifel zulasse. Jetzt siel cs ihr schwer aus s -Herz, daß cs am Ende richtiger und besser sein könne, wenn sie zurückbleibe. „Ich will thun, was Deine Mutter mir räch," sagte sie. „Mutter meint, Du möchtest ganz nach Deinem Herzen handeln; und es würde wohl in Björns Sinne fein, wenn Du mitkämst." Das entschied für sie. Es war eine traurige Fahrt. Ter Abend war windstill, aber feucht, dunkel und sterncnlos. In rasender Eile jagten die Pferde de» ebenen Weg entlang; nasser Sand und gelbe Wassertropfcn spritzten umher. Rolraut saß auf ihren eigenen Wunsch vorn neben dem Kutscher und sprach während der ganzen Fahrt nicht ein einziges Wort. Magna Hcddenholm sah oft liebevoll beiorgt nach chr hin. 2 Selegeildeiklraiif! AuS nächste Woche ekntrcffenden Kähnen offerire ich LOvlL »ILt Lsll ra mcluteLeMli 8owmvrprsl80ll: Mm »Mim keellglMMe, lloilwLLlloHieur LllLllsL vartd, eliterbadliliMr. 9. III. empfiehlt sich zur Heilung aller vorkvmmenden Krankheiten. Nach weisbar beste Ersvlgc. Sprechzeit 9—ll. »ittel l Mel ll. ä 128 kl. Ferner meine so beliebte kllm »Mlii'sMtzlile. Mel I mi<l «ittel ll. » 78 kl. pro Hektoliter Irvl in Posten von a»IoLo«tvi» 3« lttvbtoltteo an Nach entfernten Vorstadtthcilcn kleiner Fichrlolinznschlag »ach Vereinbarung. VUIlzxat« SeruxnqoeUs für krim vdörscdleskclw 8teiliko1il6, krim Lrilcett, Loks imü llolr. Anfragen und Aufträge erbeten au 5? Aksi lln, R Inhaber; Haas Marti» »nd Alexander Vruggmayer. Urvsavv, öerliier Krane kr. 23» KohleN'Grofso und -Detail. Telephon Amt I. »«71. » M Krönen ii. 8orten (MeliiMtz empfiehlt in bester und solidester Ausführung zu billigen Preisen (alte Gcldschränke werden event. in Zahlung genommen) kUrttonzeseUsedskt ksorvrluusdll-, ksdrrsä- vllä lllLLvdlooo-ksdrilkvll vorm. ». HV. 8obla«lt1r. TrcSdcn-Sl.» Zwickauerskr. 39. Pragerstr. 28. l LvrlrvHvIlr* MI>o1-.4n88t»ttuiir;8 llauu stiebt am ^irnaisebeu I'Iatro ml. Kl M KIM «II« borst« Se«oa;««i>i«IIo Ilü, HV»bnankr>-Dln r1ek»tona«n. A«1ob tllriülrstoto* !II«i8tvrdneb A aut rvuvsvki xraik« «uct traue«. V«xr.I87«. k'orok'iir. 338. Sklieli- ilSllllSgllll rult «la«it»obeo I»«l«»t«o für alle vorkommenden Fälle. 8u«>p«u»orlvo, l-old» d1u«l«n. Illeli. Hüiutle!», Vrv»Äoi».Sl., Hauptstraße Rr. II Damen steht meine Frau zu Diensten. kMleiir. tXtlotbtiikioit. Nlnkaa- ili'.inii, weiche leicht Schiag- ansälkc, t'crzcrkrnnkungen, Nierenleiden u. s. w. herbei- sichren, werden schnell und ohne nachtheilige Folgen beseitigt durch Or II» »i>,ko* »nx'i ilr. 8ar!«nr»»i ^II-knt ko1IIII>8;!«- «.>-!!ionL, Preis l M., verstärkt l,20 Mk. Garantirt wirksam u. uiiichaLlich. Versandt nach ausw. Dresden-Allst., Neniiiarlt 8. cnoconvL ^ Tafel» zu 2ä Pf., Carlo»? zu -10, M, 00, 7-b Ps. und 1 Mark zu haben bei vorstav ^ toaoinavv, Pilliiitzcrstraßc 56. MetaH-LsNell für Erwachsene und Kinder. Aatralro», Hodlaksopdas mit gutem Polster, von 10 M, an. Große Auswahl, billige Preise, l Rieh. Maurre, Moribttr. I«. vt. u. 1. 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