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AesormattruAseil 1-27. «MV«. »er Hirt «»» Tßekoa b«, »s« »ttNch«» Gmft« ,küh«nd auch da« sittlich entrüstet, Wort dafür fand, weissagt« fetnem Volte etne grtstllche Hunger»not: »Sieh«, »»kommt ßt, Seit, fvrtcht der Herr. Harr, »ß iS «tu«» H«ng«r tu« Laad schicke» werde, »tcht et»«n H»«««r »ach vrot. »der D»rft »ach Wasser, so», der» »ach dem Wo,» de« Herr». «» ß»r«n, daß st, hl» »ud her. »»» einem «teer ,um aader». »»» Mitternacht a««e» Mar««, »«lausen »,t de« Herr» Wart suche« »»» dach »tcht sind,» werde«." l>mo« «. N di» lü.j «l» der Prophet so redete, war t» Israel b«se Seit. Da« Volt, tu Materialien,»«, t» Schwelgerei und tn Uepplgkel« aersuntrn, hatte stch trotz«« von Gott abgewendet. 0» lteste stch. sa schien » ihm. ohne inner, vtndung leichter leben. Und e» nahm und fordert« und genoß. «a» ihm »erlockend dünkt«, so daß der Prophet ei« Einsamer war. de» niemand,» höre» oeNongte. Aber der Hnnger. von dem Mmo» gewelSsagt, kam, und Israel hat unter ihm schwere Dane ««sehen, al» e« erkannte u«d fühlt«, wie e« mit Essen nnd Trinken noch nicht «etan sei. Geistliche Hun«er»noti Unser Volk lüuft heute auch im Diedseit-ssnn« dahin. Warnende Stimmen «enn«, doch man läßt sie im Winde »erslatter« Dabei schwellen verderbliche Mächte an, von denen nur Unheil auSgehen kann. S« lockt nicht, da« immer wieder In sriner «r» darzustellen. Wir sehen e« sa alltäglich vor unteren «u«en. Wir sehen, wie e« wächst, unheimlich wächst, tn Brette und Wette wächsti Mir sehen, wie e« Jammer und Strecken und verderben anrichtet. Ob da» unser Volk noch lanae «»»halten wird? Go gern Eaben wir un« de« deutfchen wemüte» «esreut, der reichen Gaben, die Gott in dt, deutsche Art unverkennbar htneinleate. Und so gewiß ein Mensch nicht ohne Seele leben kan», wird e« auch einem ganzen Volke nicht «elin«en. nnd erst recht dem beiiischen Volke nicht, wenn e« nicht bald, bald, balß an seine Seele denkt! Da aber sliefit e« aleich einem Scheine stiller Hofsnnng ein. her. dass e« stch, wie schon einmal, do» noch wieder »«recht sin. den werbe. Bricht nur erst eine geistlich« Hungersnot ltber ba»selbe herein, spür« e« nur erst bi« in sein tiefere« nnd ttes. ste« Empfinden dass e» ehern vor ihm steht: .Der Mensch lebt nicht vom Brot allein!", dann kommt e» wohl erneu» »u einer Resormatton wie der. an di, wir heute denken, wo neben den alttrstamentltcben Propheten der deutsch« Lnlher, trat, nm da« irrende Volk aaszurufen: »nach de« Worte de« Herrn »u hören." Luther — wie viel verdanken wir ihm! Bitter aehass« «war auf der einen Seite, aber arpriesen mit Hellen Stimmen aus der anderen wurzelte er selber, einem Kelsen vergleich. Var. nnerarlindltch tief im Worte Gotte» nnd ries er e« seinem Volke in« Herz: .Ich binterlasse ench einen reichen Mott!" Daneben stellte er da» Bekenntnis: .Wir sind Bettler, da» Ist wahr!" um e» pan» deutlich hervorzuheben: Nur in Gott liegen für nn» Kraft nnd krirdel Drum unter seiner FNbrnng durch die aeistltche Hunger», nvt hinein tn« Finden und i» die Füll« de» göttlichen Worte»! cd. S-sfenkerfen im ^»»o-^qnarknm. Da» Aanarinm hat im letzten Jahre insofern eine wesentliche Aendernna erfahren, al» die Seewasser-Abteilnng auf die kssblere Norkscite verlegt wurde. E» hat deshalb eine geraume .Jett gedauert, bi» wieder alle Becken die volle Be setzung gnfznweisen hatten. Jetzt ist die» aber erreich«, nnd der Besucher kann nun wieder vor den Wundern de» Meere» stundenlang beobachtend verweilen nnd stch an der Farben» Pracht der zahlreichen erotischen Sstknvasterfifchchen erfreuen, von den MeereSsilchen werben ausser den absonderlichen so- genannten Seepserdchen die al» Speisesische hochgeschätzten Platt fische da» besondere Intereste der Besucher finden Wenn ste ruhen, sind ste sa kanm von dem Sande de» Boden» zu unterscheiden: nur mit Mkibe wird man die nebeneinander- liegenden beiden Augen heranSiinden: aber wenn einer der mit ihnen da» Becken teilenden Knurrhähne über ste hinweg, grunbel» oder bei der Klitterung, siebt man plötzlich ein blatt- förmige» Etwa» mit schlängelnden Beweanngen in die Hübe streben, aber bald wieder zu Boden Nnken. E» lind sa schwimmblgfenlose Fische, die nur mit grosser Anstrengung vom Boden loSkommen. In der ersten Jugend, wenn ste fingernagelgross lind, schwimmen ste normal im freien Wasser: aber da» wachsende Gewicht zwingt ste allmählich zu Boden un- auf die Sette, so dass da» eine Auge Gefahr läuft in» Dunkle schauen zu müssen. Der Kampf de« Auge« gegen diese Benachteiligung lässt die Schädel kn ocben derart asmumetrssch wachsen, dass da» gefährdet« Auge auf die andere Kopfseite verlagert wird. Die Mderklluir der Dresdner SemSldegalerie. Sin «lelierbeluch bei Prosellor Kraule. Da« Her» der Dresdner Museum»««» bildet sür Ein- ßeimisch« und Fremd« unser «tnzt« schöner Zwinger. der nun nach und »ach in all' seiner Pracht und Herrlichkeit neu ersteht. Dort schart sich im Gemper-Vau um die »Lieb« Frau de« San Gtsto" die «ross, Kunst der Italiener und der Niederländer, der Spanier und der Deutschen. Nu» den unschätzbaren Kost barkeiten unserer weltberühmten Gemäldegalerie quillt nt«, verlöschende« Leben. Wohl ist dt« Zeit nicht spurlo« an ihnen vorilbergyrangen. aber die krast de» Geiste» und der Sinne, au« -er sie geboren sind, leuchtet durch die Not der Segen- wart tn unvermindertem Glanze . . . Wer durch die weiten Säle unserer Galerie wandert, dem kommt e» angesichts der Uebersülle der Gchauwunber wohl kaum in den Sinn, dass auch dies« Meisterwerke einer gott. begnadeten Kunst der Veränderung und dem Schwinden der Materie unterworfen sind, und dass, um dem Zerstörung», vrozess zu wehren, stch eine dauernbe Beobachtung und sorg, sättige pflegliche Behandlung im einzelnen erforderlich machen. Da» ist bl« Ausgabe de« Nestaurator«. Unsere Gemäldegalerie besitzt in Proseslor krause eine Persönlichkeit, die nun schon seit »2 Jahren ihr erprobte« Wissen und technische» können der Betreuung de« riesigen Btldersunbn» weiht. Ihre Tätigkeit spielt stch unbeobachtet von dem Schwarm der Galeriebesncher ab. und nur ganz wenigen ist e« vergönnt, einmal einen Blick in die Restan- rationSatelierS und die dort zur Anwendung gelangenden Konservierungsmethoden zu tun. El«»al t« Jahre ist tu der Galerie Großreinemachen. Dann zieht Professor kraus« mit einem Assistenten, au«, gerüstet wie «tn Fensterputzer, mit Letter, Eimer und Sappen durch die Säle und untersucht Bild sür Bild aus seinen Er haltungszustand. Jedes Gemälde wird mit einem angesench- teten Wildleder sorgfältig gereinigt und danach mit einem welchen Samelhaartnch abgetrocknet. Zeigen stch an der Malerei irgendwelche Veränderungen, sei «» dass die Färb- schtcht Risse und Abblätterungen aufwctst oder die Oberfläche de» deckenden Firnisse» die Leuchtkraft der Farben allzusehr dämpft, dann wird ba« Gemälde de« Galersebeira» »orgrftellt, dem ausser Direktor Dr. Posse nnd Prof, kraus« zurzeit noch die Professoren Dreher. RSSler, Sterl und der be. kannte Kunstsammler Schmitz angeboren. Ueber den Be« fund wird «in Protokoll ausgenommen, wa» bei der Kostbarkeit der meisten Stücke mit peinlichem verantwor. tungSgefühl geschieht. Ergibt die Besichtigung dir Notwendig keit einer baldigen Konservierung, dann »ander« da» Bild in da» Nestaurattontzatelier. In zwei grossen, mit Nordlicht versehenen Sälen de» Erd geschosse» nach dem Theaterplatz hrrau». hat der Bilderdoktvr Professor krause seine Klinik eingerichtet. Wie beim Arzt, so schweben auch hier durch die weiten Räum« allerhand Ge rüche. wenn auch nicht scharf und süssltch. sondern mehr Herz. Haft und erfrischend, fast wie in einem sonnendurchglasten Nadelwald. Terpentin, Wach» und aromatische Harz« sind e», die unentbehrlichen Hilfsmittel des MalerlaboratortumS. Von der Decke hängt an einer Rolle ein Flaschenzug über einem iveitanSlabenden Arbeitstisch, dessen Platte auS weissem Marmor besteht. Zur Rechten stehen aus einem Regal elektrisch heizbare Bügeleisen tu alle« Grbsse« und Formen. An dem breiten Fenster baut stch ein« Batterie von Standslaschen und Ampullen aus. deren Inhalt teils wassrrklar, teils leicht gelblich irisierend ist. Aus rohen Staffe- lcten stehen oder hängen an den Wänden Bilder über Bilder, solch« alter Meister und neuerer Zeit. Alle sind mehr ober weniger reparaturbedürftig. Sbe« ist ein Rande» von Ist»! in Arbeit. S« ist ein Stück an» Privatbcstü. dessen Gemälde ebenfalls tn den Atelier» unserer Galerie wtederbergestellt werden können. Hier hat stch die blaue Farbe am kleide der jungen Mutter an verschiedenen Stellen vom Untergrund gehoben. Nisse sind entstanden, und hier und da beginnt die Oberschicht abzu. blättern, ein Zeichen dafür, dass die Verbindung der Oel- sarbe mit der Leinwand im Laufe der Jahre an manchen Stellen verlorengogangen ist. War» minderwertige» Material, ober sind eS vorzeitige AlterSerkcheinnngen in dem G ",älde der noch tn leuchtender Jugendsrtsche strahlenden Inngen Mutter mit ihrem sSbclumgürteten Sdhnchen zur Linken? Nun. die geschickten Hände Professor Krause» sind schon grösserer Schwierigkeiten Herr geworden. Für gewöhn» sich wird der Schaden, der stch durch Abblättern ofsenbark, dadurch behoben, dass die Leinwand mit der Farbichicht aus« neue innig verbunden wird. Um dt, Farben wieder aus den Grund sestzulrgen, unterwirft man dad Bild einem Plätt. versahre«. Zu diesem Zweck wird aus die Rückseite der Leinnmnd de» Gemäldes, da» natürlich vom Berbleiidrahmsn abgenomme, fein muss. ein? Mischung von Har, nnd Wach» ausgetrage«. und bann unter der schützenden Hülle von Scidenpaptcr auf der Marmorplatte mit dem elektrischen Bügeleisen dieser Klebstoff aut der vorder- und Rückseite eingcplüttet. Durch die Wärme verbinde» stch Leinwand und Farbschicht mast unlösbar miteinander und die kleinen und grösseren Buckel und Blasen werden wieder eingeebnet. Tteics Harz- plättverfahren, da» man erstmalig tn Dresden anwandte, hat stch letzt auch tn Berlin rtngesührt. wo man früher mit einem ganz unzulänglichen Kleister arbeitete. Allerdings verschwinden Löcher. Sprünge und Nisse im Bilde mit dieser Methode nicht. Htcr setzt bas Kittvcrsahren ein. Mit einem Gemenge von Sehlemm kreide und Lcimwasser füllt man vorsichtig die Schäden In der Oberfläche ans. so dass üe wieder ganz eben erscheint. Nach dem Adtrocknen de» kltte» kommt -er Maler zu seinem Recht. Mlt einer Kollektion feiner »nd feinster Pinsel muss der Ncstanratvr letzt dss Kitt, stellen w e g r e t u s ch l e r e n. d. h.. Punkt sür Punkt mit der srüsseren Tönung übermalen Mit zwölf Farben be herrscht der Restaurator die ganze Tonskala. Ein scharfe» Ange. eine völlig sschere*Hand und höchste» Farbenempfinden sind absolute Voraussetzungen sür dielen Berus Kein Tüpselchrn darf über die reparierte Stelle binanSgeheu, sonst wird der Schaden erst recht sichtbar. Untere Dresdner Galerie verwendet zu den NestaurationSarbeiten keine Oel- färben, sondern Harzlarben. Tic Ocle und die daraus her- gestellten Firnisse lassen die Farben sehr bald nachdnnkeln. Man würde also tn kurzer Zeit die Stellen, die mit Oelfarbcn auSgebesscrt worden sind, durch den veränderten Ton heran», finden. Mit Terpentin und MastirsirntS angerührte Farben behalten dagegen ihre Leuchtkraft unverändert bet. Aber wicht immer kommt man mit dem Plätten au». Oft ist der alte Untergrund so mürbe, dass nur ein neuer dauernde Abhilfe verspricht. Dann wird da» ««uze Bild aus ein, ueue Leinwand mit der WachShar» mischnna ausgebttgelt. In früheren Zeiten, al» man diese» Verfahren noch nicht in s »Fs UPPsss «ffStztz Ass» UP c»^l o. 67/?e> 5/s 5,'ck Q//S5 Ts'gsn. bc>5uc/i '5? unr enivuni-ckt. 9 ^9 Montag: Um X» Uhr tm »üwstlerssau» Trloabend >ron»koen«^>e„e. DtevStog: Konzert de» Slnsontechore» «Werke von Verdi, und Sodaivi, Liederabend Wüllner. Liederabend Erich Almmermann: Vortrag Däubler itn der ^ide«">. Mittwoch: Veeissovenassend Vamond, Gesellschaft für Httevattir un» Kunst lLtoderabend Schröder»; Slavterschul« Zinnnermann. Donnerstag: Liederabend Gvoen«; M. G. v. Germania. Sonnabend: E-Moll-M«„e von Mozart tn bei Frauenkirche. Sonntag iS.»: »vtenabend La!Sn. Liederabend Lotte »rcidler. 7 Dl« Ko«»di«. Sonntag nachmittag X« Uhr. Maettag l«as»rmati»ndsest« vormittag U Uhr. Sonnabend, de» d. November, und Sonntag, ben ». November, nachmittag« X» Uhr, finden Wieder- »olnngen von Goethe» .Faust" <«» ursprünglicher Gestatt» statt. — «Habendttch Molngr« ^ptes t« Schlad". ? Mitteil»», de» R»ild««t.rhe»««r». Dt« beide, Nachmittags- aakfübrunaen von .Ich had' ««in Herz I« Heideiderg verloren" am Sonntag, dem »»., »nd am Montag, dem »1. Oktober iResormationS- kf>>» sind die ersten Ausführungen dieser erfolgreichen Operette zu kleinen Preisen. Allabendlich Uhr; .Dt« oftlziell« Frau". Da» diesjährig WelhiiachiSmiirchen »Rübezahl" in acht Bildern von stark Wlit. Musik von Friedrich korolan,. gelangt am Sanntag. de« t». November, nachmittag» Uhr, bet ermähtgte» Preisen zur Srstaussllhrung. ? Lentral-rheat««. Heatte Svmttag sowie morgen Montag, «ach. mittag» Uhr: ütndennärche» »Schneewittchen. Abend» » Uhr Gastspiel kamwmersänger Richard Lander in Lehgr» Operette »Der Zarewitsch". Dt« DUelparti« singt Richard Tauber, Sie Sonia Lydia Petri vom Operetten viraler Leipzig. Von Freitag de« t. November ab findet ein kurze« Gastspiel der Rolf Rüde eschen RuSstattnngS. Revue .Grap« LlelnigkeUen" statt. ? Di« Dresdner Philharmonie konzertiert« unter Generattnngk- »lrekdor Mörik« in der vergangenen Woche mit »»bergervShn. Uche« künsilettschem Srsolg 1» vamdeeg. Erlange» u-nd v a , r e « t h. ? «eich«ner»and Denischer Tonklnstler nn» MnßNetzee». Die Ortsgruppe Dresden hält die nächst« Monatoversammlung am Sonn- nbend, dem S. November, abends » Uhr, tm Hauptdahnhof, grosse« versammlungSztmmer. Eingang durch Restaurant ». Klage, «». ? Friedrich Erhard wird am l7. November noch einmal ben Märchemnyshu» von »Amor und Psyche" erzähl«» und »» »,n Worten Lichtbilder von Max klinger »eigen.. s Dpukünstloroereln. Der dritte Kammersteud kann in jeder Hinsicht al« AufführungS-veranftaltuna erster Klasse gebucht werden. Da» waren tatsächlich Genüsse von seltener «rt. Das Dresdner Streichquartett Kritzsche, Schneider. Riphahn. Kropholler wartete mit Leistungen aus, dt« Bewunderung erweckten. Mozart er öffnet« den Abend mit dem E»-Dur.Outntett au» dem Sterbe jahre >7kt. Die vier Sätze sind eine Predig« vom Unvergäng- lich-Schönrn. Da« V-Dur-Andantr kam entzückend reizvoll. Bon dem Flnal-Allegro wurde man zu Sonnenhvhrn empor, getragen. Und dann die Feinheiten der Klangsarbe, mll herbei, gezaubert von der zweite» Viola «Neorg Letserts. Weiter, hin folgten Gaben, die lm Tonkünftlerverelne zum ersten Male geboten wurden. Mit seinem G-Moll-Streichquartett bekennt sich Claude D«bussn al» geistvoller Franzos«, der sinnlich ausdrucksvoll zu gestatten versteht. Der temperamentvolle Musiker zetgl sich tn der harmonischen Vewegttchkett. In der origsnellen Rhythmik, Im phantastischen Ausbau. Ueber dem ersten Satze liegen Hast und Unruhe gebreitet. Gutanaelegte Steigerungen bringen viel Hochspannung. Van, sein erfunden ist der G-Dur^atz mit lebhaften Kontrasten und Farbwirkun- gen von ungewohnter Art. Sie gelangen den Aussührenden in bestaunenSwerter Vollkommenheit. Aber die Eindrücke steigerten sich noch tn dem tiefempfundenen «nbantino. Das war Beethovenschc Innigkeit, die zu andachtsvollem Lauschen zwang. Der Schlusssatz mit eindringlichen Hauptgedanken, die zwischen Bersonnensein und plötzlichem Erwachen pendeln. z«r. fließt etwa» lm Vielerlei. Zum Ende sind«» stch dt« Haupt, tonart in Dur wieder, ohne die Ausdrucksfülle zu gewinnen, die vordem zu erleben war. Schließlich kam Max Reger zu Worte mit dem EA.Dur-Ouartett lWerk 10S). Wuchtig und mlt viel treibender Krast gibt stch da» einleitend« Allegro. Ruhige Gegenthemen bauen scharse Kontraste aus. Da» Scherzo solgt, originell und von fesselndem Kolorit. Ein Reger, wie er tm Buche steht, von den ÄuSführenden so vollendet wieder- gegeben, baß man nur tn Superlativen berichten kann. Und immer noch gab es eine Steigerung tm Av-Dur-Allegro. Da erreicht die Stimmung den Höhepunkt. Der Fachmann al» solcher kam aus seine kosten bet der Muster, und Meister« Fuge dev letzten Satze». Ibr imposanter Ausbau reicht säst Über Vach hinaus. Die geraoezu unerhörte Ballung der Au». üruckSmittel tn gebundener Form vereinig« tn sich alle», wa» nach unseren Begriffen menschenmöglich ist Diese Steigerung bl» zum Höchsten brachte die Ouartett-Beretnigung mit vlen» dender Bravour fertig. Begeisterte Zustimmung war bet solchen Glanzleistungen Selbstverständlichkeit, Z. ? s Sepp Summer »eigte sich den MltgNedern der Volk», bühne am Freitagabend in dreifacher Gestatt. Zuerst al» der große Künstler, der Tiefste» und Größte» ,u vermitteln ver. mag. ber tm kriegSlazarett, selbst ein Gchwerverwundeter, an fo manchem Sterbebett mit Lieb und Laut« letzten Trost gespendet und Tod und Ewigkeit geschaut hat. Er trat melier vor sein« Hörer al» ber Bolk»sänger alter Balladen und Lteder von Lirbe»tod und LtebeSluft, von derber Solbaten- art, junger Wanderkröhlkchkett «nd älpkerlscher Schelmerei. Er verfiel aber auch dem Schicksal aller klelnkstnstler. ber Manier und Routine, dem kabarettsttl in unleidlich zervehn- tcm. mit allerlei gar zu kindlichen Mätzchen durchsetzten Bor. trag, ber nur ans ganz naiv« Gemüter, «nd auch nur ein» mal. Eindruck macht. Liliencron» »Die Musik kommt", mit dem unseligen Einfall, einen Ver» vom Wachtmeister baznzudichten sden «». nebenbei bemerkt, bei der Infanterie nicht gabt, und den einheitlichen Marschtaki anfzulölen, war ba» Bitterste, ba» man schlucken mußte. Dass Sepp Summer auch ln solchen Stücken im einzelnen noch ein Meister der Charakteristik und seiner Vaßgitarr« bleibt, vergrößerte nur die Wehmut. Z» aller Wertschätzung, die wir ihm jederzeit gezollt haben und die Ihm reichlich auch bieSmal von seinen Znhörern zufloss. möchten wir ihm den alten Grundsatz de» wahren Künstler» ln» Gedächtnis zurückrufen: Man soll sein Publikum nie »u- ttef «Inschähen. -ob 's Leipziger Gewandhaus. Wilhelm Furftvängler macht« im 4. Konzert seine Gemeinde mit der Fünften Sin fonie de» bedeutendsten dänischen TonsetzerS der Gegenwart, Karl Nielsen, bekannt. Zwetsätztg geschrieben und wahr scheinlich unter einer großen programmatischen Idee erdacht, erweckt das Werk Hochachtung ebenso durch sein technische» können wie durch echtes reiches Musikgefühl in den getragenen Teilen, zumal in dem wundervollen Adagio des ersten Satze». Merkwürdig dir Aufnahme der Sinfonie: ste war ln der Hauptprobe recht lau, im Abendkonzert jedoch außergewöhnlich warm, so daß sich der Tonsetzer wiederholt bedanken konnte. Beethovens Klavierkonzert tn G-Dur, dessen Solostimme in Alfred Hoehn einen Vertreter von hoher technischer und get- ttiger Kultur sank, Schumanns Ouvertüre zu Manfred und ote zu Egmont ergänzten die Spiclfolge, die zumal beim Vor. trag deö letzten Werke« wieder einmal einen der ganz große» Interpretationshöhcpunkte hatte. —n— ?* Ein Wiener Denkmal für de» Erfinder der Postkart» In Wien hat sich ein Komitee gebildet, dav die Vorarbeiten für die Errichtung etne» Denkmals für den Erfinder der Postkarte, Professor Emannel Herrmann, durchführen wirb. Professor s Staatlich«» kapsersslchkatlaet«. Fubiläinir». AuSssellvna Ri. Geburt Stag Max öiebcrmann«. seine Radierung«» und Lith»- ar«pht«n, Hanäzetchnungen uv» «auarelle. ? Di« Ku»ft«»Sft«llu>ft Dresden ttt7. «rassische Terrasse, wir» Sanittag, den » November, aeschionen morden. In der Eingangs halle wurden Probedruck« de» RadierunaSzyklu» .Lmanuel Ouint" ne« «»«gesselli, dl« der Münchner Maier Heinrich Ehmsen zu dem Roman von Gerhart Houotmann geschallen hat. Der Sächsische Kunst- vrretn kaust« für setne Verlosung Werke von Wilhelm Eller, Kel x» Müller, Karl Hahn, Hann« Hanner. Hans Jäger, Han» Illchser, Rudolf Otto, Hans Spans, Hermann Teubrr. El. v. Schanze und Fred Boeläerling au» der rlubstcllung an. Gcüfsnet Sonntag» ttU bl» » Uhr, Werktag« V Uhr bi» Einbruch der Dunkelheit, Mon- tag, den »1. Oktober, jtit bi» 2 Uhr. ? Staatliche» Snnftgewerbemnle«« lEllaSNrass« »«). Dt« b,^ zeitige« SonteranMtellungen können nur noch sür dle Dauer einer Woche verbleiben. S« »eigen: Johanne» Eckert, Dresdenern na, Golssschmledearbetten: Martin Sriy, München, Bernstelnschnitte; Frau Elise Neidharbtecholle. NiederlSbnIv, Minlattirbildnlne ans Elfenbein. Da« Museum ist am Sonntag von Iss bi» t Uhr, <»« Reformationstag von >0 bi» l Uh»; bie übrigen Wochentage von 1Ü bi» » Uhr geössnet. Eintritt unentgeltlich. 7 Ne»« Galerie «raald. Fm t. Stack: Gemälde von Nssd«, ssiaystt, Koehl, Marhe». Thoma. Munch: im 2. Stock: selten, Zetch- nvngen von Üorot. Dega». Eezann«. Daumier. Si»ie, usw. 7 »ater»« Nene «nnft Fid«»: «u»üeNung Iran, Mare. Diese« Sonntag und am» ResormatlonRag geösinet von N bi« l Uhr. — I« Kabinett am Fcrdinandplatz: Neue Gläser, neue Keramik und vr- leuchtungSkiirper. 7 Kunsthandlung O». -aderland, Relch»ssrabc S. Ausstellung von Bronzen sslessger und «»»wärtlger Künstler, Sondcrgcmäldoou». stell»«» von Erich Haderlairb.