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Kr. 1« SeNe ^ U.- M VlrnslaG. I. Apr11«0 Ser «UM- bei WtebiMckMrMr- ln »Mm Im dritten ihrer Vortragsabende -ab die Kraftverkehr Freistaat Sachsen AS. dem Direktor Gtabtrat a. D. Arra » das Wort zu einem Bortrag über die Entwicklung des säch sischen AutvbuSltnlenverkehrS. Ungewöhnlich groß war die Zahl der Ehrengäste, die der Beranstaltung beiwohnten Ministerpräsident Dr. Vünger. die Minister Dr. Krug von Nidda, Dr. Weber und Dr. Richter, Oberbürgermeister Dr. Blüher und Staatskanzler Ministerialrat Dr. Schettler waren darunter. «in 9. «ugust 1996 ist die erste Autobuslinie in Sachsen auf der Strecke Mittweida—Burgstädt—Limbach er öffnet worden; sie war ein gemeinsames Werk der Gemeinden die durch die Linie berührt wurden. Der Staat Sachsen er hielt den «nstosi, sich mit der Frage eigener Automobtlver- bindungcn zu beschäftigen, als die damals bedeutendste Ber- kehrsunternehmnng dieser Art, die Bayrische Post, 1913 wegen der Errichtung einer Linie von Hof nach OelSnttz anfragte. Bon 1913 an wurden dann staatliche Linien geschaffen, aber Krieg und Inflation lähmten nacheinander den Fortschritt des Werkes derart, daß man die Einstellung befürchten mutzte. In der Inflationszeit ging die Zahl der Linien noch einmal von 59 auf 3 zurück. 1919 wurde die Kraftverkehr FreistaatSachsen AG. gegründet; sie trat an die Stelle der Sächsischen Staats eisenbahn, die in BorkriegStagen unter der Aufsicht des Finanzministeriums die Verwaltung der Linien geführt hatte Eine grobe Entwicklung hat sich seither vollzogen; Sachsen steht heute unbestritten an der Spitze der einzelnen deut schen Staaten, waS die Zahl der Linien — verhältnismäßig—, die Vorzüge der Persvnenunterbrtngung, die Auswahl der Wagenführer und die Güte der Wagen anbetrifst. Erstaun lich wirkt, das; der größere Teil der Linien Verlustbetriebe darstcllt. Nur 73 Linien erbrachten 1928 einen Gewinn. 96 schlossen mit Verlust ab. Das Verhältnis hat sich seitdem zwar gebessert, indes überwtegen die Verlustunternehmungen immer noch. Die sächsischen Landstraßen sind für den AutobuSverkehr am besten ausgebaut. Die Kraftverkehr AG. hat sich aber über diesen Vorzug hinaus einer ganzen Reihe von Ver besserungen angenommen, die man anderswo nicht so schnell genützt hat. So ist sie als erste Gesellschaft dieser Art vom Vollgummt zur Luftbereifung übergegangen, so hat sie, indem sie es vermied, Sericnwagen zu nehmen, planmäßig an der Verbesserung ihrer Wagen gearbeitet; die Zahl der Zylinder wie die der Pferdestärken ist bedeutend gestiegen, statt 18 Per sonen im Anfang befördert ein einzelner Wagen heute schon bis zu 70 Personen. An die Stelle des Ledersitzes ist der Korbsessel getreten, vom Benzol ist man zu einer Mischung von Alkohol und Benzin als dem neuesten Betriebsstoff übergegangen; die Kraftverkehr AG. ist heute einer der ersten Alkoholverbraucher in Sachsen. Von größter Wichtigkeit ist naturgemäß die Verbesserung der Bremsen; mau führt heute auch beim Autobus die Knorrbrcmse. Diese fortgesetzten Neuerungen, die mit umfangreichen Bauten parallel gehen, werden allerdings wahrscheinlich eine Erhöhung der Fahrpreise bedingen. Freilich be fördert die Gesellschaft nach den Ausführungen des Vor tragenden ihre Reisenden auch wesentlich schneller als die Eisenbahn, der sie überhaupt — in friedlichem Wettstreit mit der Reichspost und deren Autobuslinien — den Rang abzu laufen scheint. Schon fährt jeder Sachse im Jahre siebenmal mit dem AutobuS; schon hat allein die Kraftverkehr AG. ein Liniennetz von 3536 Kilometer Länge, gegenüber 3437 Kilo meter der Reichsbahndirektion Dresden; mit der Post zu sammen befahren die Autobusse in Sachsen bereits rund 5599 Kilometer. Mindestens 33 Prozent aller Eisenbahnsahrgäste im Bereiche der ReichSbahndtrektion Dresden sind 19W von den konkurrierenden Autobusgesellschaften befördert worden. Lichtbilder und Diagramme veranschaulichten die große Verkehrsentwicklung, die der Vortragende in seinen Worten Umrissen hatte. SSelMrbkssenmMi, la der eMlWea Schweiz Der Gebirgsverein für die Sächs. Schweiz lGesamtverein» hielt am Sonntag im Fremdenhos »Weiber Schwan" in Pirna unter Leitung von Rcgterungsrat Pros. Tr. Lampe. Dresden, seine Frühjahrsversamm« lung der Abgeordneten ab. Größere Aufwendungen hatte der Gebirgsverein im abgelaufenen Jahre außer für Wegebauten, Wegebezeichnung usw. besonders für seine Be teiligung an der Iahresschau Reisen und Wandern zu leisten. Der Reinertrag der schon seit mehr als 50 Jahren betriebenen Bootsfahrten aus der Oberen Schleuse wurde wie bisher zur Unterstützung von Waldarbeitern und von Bedürftigen im Vereinsgebtete verwendet. Oberlehrer Lutz«, Niedersedlitz, erstattete Bericht über die in den Ortsgruppen und Jugend gruppen ausgeführten Wanderungen und bat um rege Mit arbeit. Aus Vorschlag von Handelsschuloberlehrer Emmerich. Sebnitz, der für den Gesamtvorstand und den Wegeausschutz berichtete, wurden Baubeihtlsen bewilligt der Ortsgruppe Schweizermühle zur Erneuerung der Zugänge zu einigen touristisch bedeutsamen Punkten im Bielatal«, der OrtS- gruppe Wehlen zum Ausbau des Weges im Schwarzberggrund, der Ortsgruppe Ttolpcn zur Anlage eines Fußweges nach ber Buschmühle im Wesenitztale, der Ortsgruppe Krippen zur Aus besserung des Zuganges und der Hütte auf dem Hohlborn- stein, der Ortsgruppe Königstein zu Ausbesserungsarbeiten am Hauptzugange zum Lilien stein, ber Ortsgruppe Rabenau für Arbeiten im Rabenauer Grund und der Ortsgruppe Bad Gottleuba zur Instandsetzung eines Touristenweges nach Bien Hof. Außer den Zuschüßen des Gesamtvereins haben die Ortsgruppen für die Arbeiten aus eigenen Mitteln noch erhebliche Aufwendungen zn leisten. Die Behandlung der Frage der Wiederaufforstung einiger schwer zugänglicher Stellen in den Schwebenlöchern wurde dem Gesamtvorstand überlaßen. Ebenso nahm man Kenntnis von dem gegenwärtigen Stande des Planes der Ortsgruppe Rathewalde zur Aufstellung einer Oricntierungstafel aus der -Höhe der H o h b n r k e r s d o r s e r Linde. Aus den Be richten der Ortsgruppen ging hervor, daß diese wieder an- sehnliche Ausgaben im Dienste der Allgemeinheit geleistet haben. In ber Aussprache wurde u. a. über die Verunreinigung des Wassers der Polenz und die damit zusammenhängenden Gefahren für den Pslanzenwuchs im Polenztale geklagt. Die Hauptversammlung des Gesamtvercins findet im Sep tember in Sohland statt. — Auskunft über den Gebirgsverein erteilen der Vorsitzende des Gesamtvereins, Regierungsrat Prof. Dr. Lampe. Dresden-Blasewttz. Eichstraße 16, und die Geschäftsstelle Urbans Buchhandlung. Dresden-A., Wils druffer Straße. Defchlemitvuns -es Postverkehrs Dres-en - Englan- Die Deutsche Reichspost richtet vom 5. April an regel mäßig werktags und Sonntags Nachtflüge zwischen Berlin und London ein. Die mit dem Flug eintrefsenden Brtefsendungen werden in London am gleichen Tage mittags mit der um 13,39 beginnenden Zustellung abgetragen. Dt« nach Irland und den überseeischen Ländern über England weitergehenden Sendungen werden mit den nächsten Luft posten oder Eisenbahnziigen weitergeleltet. Der Londoner Empfänger ist in der Lage, noch am gleichen Tage zu antworten. Für Dresden ist an diese außerordentlich günstige Beförderungsgelegenheit Anschluß hergestellt nach folgendem Plane: 19,23 ab Dresden, 2 Uhr ab Berlin, 19,59 an London; 3,39 ab London, 11,15 an Berlin. 13L9 an Dres den. Es kann also unter Aufwendung von nur 29 Pfennig Zuschlag ». B. aus einen am 7. LprU rechtzeitig ausgelteferte» ektmM>AldrrK«f »er mederM LkrsllckbkbMW Reuenmsen im Reichsbahn-« trieb Schnelligkeit soll bekanntlich keine Hexerei sein. Die burö zuhalten kostet jedoch bei dem Tempo unserer Zeit erhebliche Anstrengungen, sowie den Einsatz beträchtlicher Mittel, um die Einrichtungen zu schassen, die notwendig sind, den erhöhten Ansprüchen Genüge zu leisten. Schnelligkeit und Wirtschaft lichkeit sind die Grundbedingungen für den Erfolg, den sich jedes Unternehmen sichern muß, will e» im Existenzkämpfe dieser Tage bestehen. DaS gilt in allererster Linie von dem rößten WirtschastSunternehmeu unseres Volkes: der Reichs ahn. Bon Tag zu Tag wachsen die Ansprüche, die an ihre Leistungsfähigkeit gestellt werden. Ihnen gerecht zu »verden, hat sich die Bahn entschlossen, ohne Rücksicht auf die Kosten, alle verfügbaren Mittel der Technik in Dienst zu stellen. Das erfordert den allmählichen Umbau sämtlicher Großanlageu. Ein solcher ist jetzt durchgeführt. Der «erf»te-e-ahnboß Cbemnttz-AtI-er<»orf Aus ihm. wie auf dem Hauptbahnhofe Chemnitz hatten sich Zustände heranSgebildet, die dringendster Abhilfe bedurften, traten doch gerade hier Störungen auf. die jeden «regelten Betrieb zur Unmöglichkeit zu machen drohten, shemnitz ist aber das Herz Mittelsachsens. Von seinem Bahn hofe aus gehen die Richtungen zum Erzgebirge, wie zum Meißner Hochland und zur Leipztg-Riesaer Tiefebene. Ein enormer Verkehr läuft hier zusammen, passieren doch bei- pielswetse etwa 5509UReisende täglich seinenHauptbahnhof, von denen nur 5999 durchgehende Züge benützen. Allein 194 Züge endigen oder beginnen ihre Fahrt au seinen Bahnsteigen. Ist dies schon erstaunlich, so hat sich der Güterverkehr ganz gewaltig entwickelt. Die Anlagen zu seiner Bewältigung erwiesen sich von Tag u Tag unzulänglicher. Vor zwanzig Jahren erbaut, stellten ie sich als veraltet, als zu eng, zu unübersichtlich heraus. Seit ihrer Errichtung hat sich die Leistung des Berschiebcbahn- Hofes um 39 bis 49 Prozent erhöht. Außerdem sind die Koste» der Güterverschiebung, Umleitung. «bsnhr »ür die «ahu ans jährlich 7«, Mi«. Mark gestiegen. Kosten, von denen der Auftraggeber nichts spürt, da er ja nur den einfachen Achsweg vom Abgangsort bis zum Bestim mungsort bezahlt. Kein Wunder also, daß sich die Reichsbahn entschloß, Abhilfe zu schassen und die nötigen Mittel zur Ver- ügung zu stellen. Die Umbauten der Chemnitzer Bahnanlage ind veranschlagt mit 18 Millionen, von denen bisher 8 Mil ionen auf Chemnitz-Hilbersdorf entfielen. Dies« Summe hat ich aber bezahlt gemacht. Chemnitz-Hilbersdorf stellt bente de» modernste« Berschiebcbahnhos dar, den die Reichsbahn besitzt. Es ist eine Eigentümlichkeit des sächsischen Bahnbetriebs, daß er in der Hauptsache Ablausbahnhöse benutzt. Die einkommenden Züge werden aus einen sogenannten Ablauf berg geschoben, von dem aus die einzelnen Wagen in die Strcckenrichtungen geleitet werden. Dies Verfahren gestaltet ich um so wirtschaftlicher, je schneller es vor sich geht. Dazu darf aber keine langwierige Rangierarbeit aufgewendet wer den. Prinzip muß sein: Arbeit am fließende« Baud. Wenn man sich verae-enwärtigt, daß zu Zette« starken BeokehrSandrang» in Chemnitz-HilberSbors täglich bis zu 8V99 Wagen umzusetzen sind, wird man verstehen, daß nur die modernsten Hilfsmittel solch« Leistung ermöglichen. Darum entschloß man sich, die gleich« Setlablaufanlage einzu bauen. wie sie Dresden-Friedrich st adt besitzt. Nur batte man in Hilbersdorf größere Schwierigkeiten, zu über- winden. Zunächst stellte sich einem Erweiterungsbau die wenig günstige Lage des Hauptbahnhofö und des Verschiebe- bahnyoss entgegen. Ausdehnungsmöglichkeiten gibt es kaum. Außerdem breitete die Bodengestaltung Kopfzerbrechen, da die Ablaufgletse über den Scheitelpunkt des zwischen Hilbersdorf und Niederwiesa liegenden Höhenzuges sich auödehnen und so in -aS Gefälle nach Niederwiesa reichen. All diese Schwierig, ketten sind aber überwunden worden. Die Kunst der I». genieure hat e» in glücklichster Weise verstanden, den Bahnhof so zu gestalten, daß er menschlicher Berechnung nach auf Jahr- zehnte genügen wird. Die Neuerungen beruhen in erster Linie in der Seilablaufanlage, deren Regulierung vou einem zentral gelegene» Reiterstellwerk erfolgt. Alle menschliche Kraft erfordernden mechanischen Ein- richtungen sind dabei vermieden worden. Die Elektrizität be herrscht das Feld. Sie stellt die Weichen, sie gibt die Signale, hat den Sicherungsdienst übernommen und sorgt für die Be leuchtung bei Nacht. Sie allein ermöglichte den fast lautlos vor sich gehenden Betrieb und schuf freie, lichte, hygienisch ein wandfreie Räume für das Betriebs, und Weichenpersonal, die eine volle Uebersicht auf die Strecke und das Gleisnetz des Bahnhofs gewähren. So ist Chemnttz-HilberSdorf zu einem Musterbeispiel für die Tatkraft, das Können und -ie Energie unserer Eisenbahuingenieure geworden. Vrabftchtlvte Neuanlagen tu Vre<-en Der Kampf um die Grobmarkthalle ist entschieden. Aus bahntechnischen Gründen sah sich die Reichsbahndirektton ver- anlaßt, die Berl^ung nach Kaditz abzulehnen. Der Weg der für die Markthalle ankommenden Güter würde nach Kaditz zu großen Zeitverlust mit sich bringen. Die Halle kommt daher aus baS Gelände an ber Berliner Straße zwischen Bahnhof Friedrich st raße und Löbtau er Straße. Damit werden lange Rangierwege vermieden, hauptsächlich fällt fortan die sogenannte Sägebcwegung der Maschinen im GleiSgewirr des Bahnhofs weg. Diese Ncu- anlage bedingt aber zugleich bte «erleg»«- -es Bahnbetriebswerks nördlich ber Fröbelftraße, um die glatte Durchführung der Wagenzuleitung zur Halle za gewährleisten. Die Heizhäuser werden hier verschwinden, um neu zu erstehen an der Hamburger Straße im An. schluß an die Seidel ä-Naumannsche Fabrik. Sie kommen damit aus das Bahngelände, das jetzt an verschiedene Firmen verpachtet ist. denen die Gleisanschlüße bereits gekündigt wurden. Die Durchführung dieser Arbeiten befindet sich zii- nächst noch im Stadium der Vorbereitung, soll aber so rasch und bald als möglich in Angriff genommen werden. Brief die Antwort schon am S. nachmittags wieder ln den Händen des Dresdner Empfängers sein. Das bedeutet gegen über der Bahnbeförderung einen Zeitgewinn von zwei Tagen. Schlußzett, abgehend beim Postamt Dresden-A. 24 <Hbk.) bet Auflieferung im Stempelraum des Postamts 24, BtSmarck- traße 8, um 18,29 und, wenn die Auflieferung am Schalter 3 der Postannahmcstelle tm Hauptbahnhof geschieht, um 19,10. Daselbst auch Auskunft. —* Schal,r»»»««»erba»b Sr,b-Dresd«» des «erelaS für das Deutschtum i» Auslaude. „Deutsche irren durch die Welt" von HanS- Thrtstoph Saergel, Uraufführung im Aestsaale des König-Georg-Gym uasiums morgen Dienstag 8 Uhr; Wiederholung Mittwoch 8 Uhr. Aus Dresdens Lichtspielhäusern .ES gibt eine Frau, »te »ich niemals vergißt" Capitol Um den reichlich gefühlsseligen Schlager obigen Titels ist von L. Vajüa und AndrS ZsoldoS eine Tonfilm- Handlung herumgeschrieben worden, bte alle Hypersenttmen- talitäten glücklich vermeidet und sogar in ihrer seelischen Motivierung tiefe Herzensgründe erschließt. Es handelt sich »war auch — wie in dem Schlagcrlieb — um ergreifende Aeußerungcn der Mutterliebe, aber einer Mutterliebe, die ich nicht im Larmoyanten und in Gefühlsschwelgeret ver liert, sondern mit starker Hand und starkem Willen in das Schicksal des geliebten Sohnes, eines Operettentenors, ein- greist. Menschlich, nur allzu menschlich ist es, daß sie sich da bei auch in den Mitteln vergreift und ber oberflächlichen Frau, der Tänzerin Tilly, die bas Unglück und indirekt sogar den Tod des Sohnes verschuldet, mit Gefühlen der Rache gegenübersteht. Zuletzt bringt sie aber doch Seelengröße genug auf, um ihr Rachegelüst hintanzustellen, und die Frau, bte ihr Sohn so abgöttisch geliebt hat, durch eine Zeugen aussage von der auf absichtlichen, groben Mord lautenden Anklage zu befreien. Der größte Tctl ber Geschehnisse hat die Bühne und die Kulissenwelt zunächst eines kleinstädti- chen, sodann eines Berliner Theaters zum Schauplatz, wäh rend sich Anfang und Schluß tm Gcrichtssaalc absptclen. Diese Wahl der Schauplätze gewährleistet von vornherein die lebhafte Anteilnahme des Publikums. Wichtiger aber ist es, daß sowohl die Darstellung sLtl Dagover, Helene Fehd - mer-Kaysler, Ivan Petrovich usw.j, als auch die Regle <Leo Mittler) und die Wiedergabe von Dialog, Musik und Szenerie in diesem Greenbaum-Tonftlm (System Tobis) alle billigen Wünsche erfüllen. Der Film ist sehr beachtlich. — Das Beiprogramm bringt außer der neuen, reichhaltigen Emelka-Wochenschau einen wunder hübschen Skiersilm: „Schnee im Lenz." * „Durch Westfalen und »en Leutvburser «alö" Knltnrsilm-Mor-enscha« Neue Vorschläge für die Reisezeit wollte ber vom Dresdner Kulturfilmdienst gezeigte sttmmungsstarke Film dem Wanberlusttgen vermitteln, und er hat seine Aufgabe aufs beste gelöst. Mitten hinein in die trotzigen Bauten des Mittelalters tm Münsterland» in das Land ber braun glänzenden Scholle, wo Wildpferde noch herdenwetse anzu treffen sind, tu das wirtschaftliche Herz Deutschlands, wo ein Wald von Eßen raucht und ln dröhnenden Werkstätten Zy klopenleiber und -arme mit flüßtgen, wetßdampfenben Erzen hantieren, wo auf dem Rücken von Ruhr und Lippe und einem dichten Bahnnetz 77 Prozent der deutschen Kohlenerzeugung verfrachtet werden — mitten in diese kraßcn Gegensätze be- chaultchen Leben» verrauschter Jahrhunderte und hoch modernster Technik reißt der Film den Beschauer. Man lernt die eigenartige, ernste Schönheit des Landes der rote» Erde erst voll würdigen, wenn man mit dem Film in bas Sauerlanb, Deutschlands waldreichstes Gebiet, das W t tt- gen st einer Land und in das herrliche Naturschutzgebiet, den Dollenbruch, etnbrtngt, und man ist überrascht, was an Einzigartigem das fernab vom großen Touristcnstrom liegende schöne Westfalen aufzuwelsen hat. Dortmund nennt das älteste Rathaus Deutschlands sein eigen, bte Westfalenhalle daselbst ist die größte tm Reiche: Alten ist der Ausgangspunkt der deutschen Jugendherbcrgeilbewegung, und ln Oeynhanien strahlt der höchste Sprudel ber Erde <43 Meter) gen Himmel. An seiner Ostgrenze sicht Westfalen die lange Kette des Teutoburger Waldes sich Hinstrecken; das herrlichste Wandergebiet ist das Weserbergland. Rauschend durchbricht es die Weser an der P o r t a W e st f a l t c a. tm reichen Kranz deutscher Landschaften eine der lieblichsten. Zwei Denkmäler grüßen, das des Cheruskerfürsten Hermann und das Stand- btlb eines Fürsten tm Reiche ber Lieber, Hoffmann von Fallersleben, mit besten Deutschlandliede die mit großem Betfall aufgenommene Filmvorführung schloß. « ,2»aS Wal-bauS" Gloria-Palast Mit dem schon mächtig lockenden Frühling nehmen es die Jugendvorstellungen des Gloriakinos noch längst auf, denn wenn Märchen, Pat und Patachon oder ein Wtldwestabenteucr auf dem Ktnoprogramm stehen, schweigen alle anderen Kin- derwünsche. Auch die Geheimntße des Waldhauses, eines Films nach Grimms Kindermärchen gedreht, bewiesen daher ihre große Anziehungskraft, und die Geschichte von den Misse taten der hochherzigen Schwestern, die von der gutartigen dritten errettet werden, verfehlte nicht thren Eindruck auf dt« empfänglichen Ktndergemüter. Sekon tzpl«c1«r n.i4 Million«,, rri^ für eigvnksimS 1 8«I 6»r n«u«n Sou-«s6ru1»ßun- vom 27. ICSrr 1939 *»ur6«n 7S9 L.6.5.-Sau»par«in rum Sau o6«r Kau» von kl-«nb«lm»n, »oeei» ru bl^potk«li«nablü»ung, 11,14 d1il»on«n Kdä. rur Vackö-un- -«»lallt; ln SV, Uabe«n 1721 0.Ä.f.S»u»pa,»en ln»-«»»mt 131,2 tMIIlonan KlA. -xuck Li« künn«n »leb ai» Sau»pae«ss »ui Crunö >br«e Lparl«I»tung«n »In unßünätrar»» S»u6arl»h»n ru 4'/, 2In» - mit l.«d»n»vae,Icli«eun-»» «obutr - v«e»cliasi»n. V«,langan LI« 61« -^usklirun-»- «Lü/ttt dte.di l b»I 6»» Sau»parlia»»o <-i«MSln»vkaft ci«r ^r«un6» Wüstvnrot C»m«lnnütrlg« <-.m.b.bl., i.u6«ig»bur-/1ä/ürtt. II. Et.