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Nr. 166 Seite 2^ Dienstag. S. April 1SZ0 ' — «Dresdner Nachrichten* — Reue Wese zue IlnNichea MWchrWe« Kauploeriummlung de« beuistbea »min« für iüntitch« Wvblßchr«' na» ürimMvßM in Nerv« Lig,n«r Sortvtzt S«r «vroocknoe UnoNrivdl«»* Die Hauptversammlung des Deutschen Berein», die sonst alljährlich mährend der „Grünen Woche" in großem Rahme» staltsand, war diesmal mit Rücksicht auf die allge meine Notlage der Landwirtschaft verlegt worden und im ganzen kleiner gehalten als sonst. DaS alte, interessante Bild aber blieb: daß sich führende Männer und Frauen auS dem ganze» Reiche hier znsammensinden und ihre Erfahrun gen austauschen. Da spricht ein wttrttembergischer Lehrer, ein Pfarrer ans dem Badischen, eine Gutsfrau aus Ost preußen, ein Landrat aus Westfalen, eine schlesische Grosse grnnöbesiheri», ein Gewerkschaftsführer aus Preußen, eine Wohlfalirtspslegeriu aus Schleswig-Holstein, — aber alle Dialekte münden schließlich doch in der gleichen Liebe, in dem gleichen Willen: Wie können wir der Landflucht steuern? In dieser Din sicht darf die von dem l. Vorsitzenden, Geh. Rat Dr. v. L i n d e a n i st, geleitete Versammlung, der von Lachsen auch Ministerialrat Graf Vitzthum v. Eck st ä d t beiwolmte. besondere Bedeutung beigemessen werde». Er gab bekannt, daß der Verein eine Kartet eingerichtet Nabe, die der ofsenllichen Benntznng empfohlen werden soll. Er beschäftigte sich ferner mit der Frage der Ausbildung i u n a e r L a n d I e l> r e r und schlug den deutschen Univer sitäten. soweit sie Verwalter Pädagogischer Akademien sind, vor, daß Fragen der ländliche» Wohlfahrt- und Heimat- vtlege mit in die Lehrpläne etnbezogen werden, weil cs dann den jungen Lehrern, die oftmals von den Städten auf das Land kommen, viel leichter sein wird, sich das Vertrauen der Landbevölkerung zu gewinnen. Was die Besonderheiten der Pu,che dee> Landkindes wie des Landvolkes anbetrifft, so hat der Deutsche Verein unter der Führung vv» Professor Dr. D einrich Lv h » r e n seit ungefähr 4» Jahren Erfahrung gesammelt und sie in zahlreichen Büchern und Schriften niedergelegt. Es wurde in derselben Versammlung auch be tont, daß an der Landschule nicht gespart werden dürfe: denn jede Einsparung bedeute eine neue Steigerung der Landflucht. Mit der Einrichtung von „Landwochen" lwie sie Mecklenburg schon pflegt) soll den jungen Studie renden weitere Orientierung gesichert werden. Neben der Landschule gilt die erhöhte Aufmerksamkeit des Vereins dem ländlichen Hauöfleiß. Oekonomierat Lembke berichtete von seinen diesbezüglichen Eindrücken in Norwegen, Schweden und Dänemark, wo die Bäuerinnen und Landmädchen Kleider und Tücher noch immer für den eigenen Bedarf und „in die Truhe* ardetten. In Ostpreußen, im Rheinland, in der Eifel, in Württem-erg hat man mit Weblehrgängen groß« Erfolge gehabt. In Mecklenburg beteiligten sich sogar städtische Kreis« und Frauenverbände mit Begeisterung an den Lehrgängen so daß man auch von dieser Bewegung viel erhofft. Der Deutsch« Verein hat eine „Verkaufsstelle der Erzeugnisse des ländlichen Hausfletße»" in Berlin fBernburger Straße) eingerichtet, die starke Beachtung findet Dost der Verein auch seine internationale« veziehnnge« ausbant, beweist seine Mitgliedschaft bei der Internationalen Kommission zur Verschönerung des Land lebens. Bet dem vorjährigen Kongreß in Budapest sprach Exzellenz Dr. v. Lindequist über: „Schul- und Nachschulerziehung der ländlichen Jugend." Seine Leitsätze wurden als ein internationales Programm für bas ländliche VtldungSwesen angenommen. Die sonstigen Vorträge der Hauptversammlung gaben reiche Anregung. Es sprach Direktor Unger vom Reichs- verband deutscher Landkraukcnkaffcn über: „Volks- gesundheit in ihrer Bedeutung für Volks wohlfahrt", Ockonvmterat Lembke über die Frage der „Trinkwasserversorgung und de» ländlichen Bade lebe ns", Landpslegeschwester Franke Uber: „Ländliche WohnungSpflege", Schulrat Wolfs lBrandenburg) über: „Ländliche Schulhygiene", und Dr. med. Thomalla lBerltn) bewies, wie sehr „der Film im Dienste der ländlichen Gesundheitspflege" angewandt werden könnte und mußte. Man stellte die Forderung auf: Jedem Dorf sein eigenes gutes Kino! Wie da» billigst zu beschaffen ist, dazu weiß der Deutsche Verein als Vermittler Rat und Hilfe. Für Sachsen darf als erfreulich gelten, daß Exzellenz Dr. v. Lindequist die Arbeit desGächsischenvandes- vereinS (dessen 1. Vorsitzender jetzt Rittergutsbesitzer Dr. Benno o. Heynitz ist) als oorbtldlich hingeftelli hat. Fridtjof Nansen erkrankt. Der bekannte Polarforscher Professor Fridtjof Nansen ist seit einigen Tagen bettlägerig. Sein Zustand soll nicht unbedenklich sein. Auf jeden Fall dürfte er ein längeres Krankenlager durchzumachen haben. Regierungskrise in Danzig Die bürgerlichen Parteien fordern Auflösung -es Parlaments Danzig, 7. April. Der Präsident des Senats empfing im Lause des henligen Vormittags die Vertreter der Sozial demokraten und sodann der D e n t s ch n a t i o n a l e n, um ihre Haltung zur Frage der Neubildung der Negierung fest zustellen. Am Sonnabend hatte die Deutschnationalc Volks partei eine Entschließung angenommen, wonach im Hinblick ans die Unmöglichkeit, die Regierungskrise bei der gegen wärtigen Znsammensehung des Volkstags und des Senats zu losen, unverzüglich die Auflösung des Volkstages und Lenats, gegebenenfalls auch auf dem Wege des Volks entscheids, gefordert wird. Da bis zur Durchführung dieser Auflösung und zu einer Neuwahl etwa ein halbes Jahr vergehen dürfte, blieben die Maßnahmen zur Fortführung der Staatsgeschäste weiteren Beratungen mit den bürgerlichen Parteien Vorbehalten. In diesem Zusammenhang hat die Deutschnationale Volkspartei alle bürgerlichen Parteien zu einer Vorbesprechung zur Bildung eines ge meinsamen L a n d e s a u s s ch u s s c s für ein Volks begehren eingeladen. Nachdem auch von nationalliberaler Leite ein entsprechender Antrag eingereicht worden ist, wird nunmehr die Auflösung des Volkstages und des Senats von sämtlichen bürgerlichen Parteien verlangt. Wie Berlin Güter kaufte Der Lklarckausschuß tagt wieder Berlin, 7. April. Der Untersuchungsausschuß des Preu ßischen Landtages, der die Mißstande in der Berliner Stadt verwaltung uachprnscn soll, nahm am Montagnachmittag nach längerer Pause seine Verhandlungen wieder aus. Bericht erstatter K ö u n e ck e befaßte sich mit dem Ankauf des Gutes B i e e- d o r». da§ de» Siemensschen Erben gehörte. Stadlrat B u i cb habe zunächst erklärt, mau könne höchstens 59 bis b(> Pfennig für den Quadratmeter zahlen. Kurz darauf jedoch habe Stadtrat Busch das Gut zum Preise von l,75 Mark für den Quadratmeter gekauft. Die Verkäufer des Gutes waren aber jetzt nicht mehr die von Siemensschen Erben, sondern die Gewcrksclzast Hildegard. Ungeklärt sei die Frage ge- blieben, wie diese Gewerkschaft, gegen die ein ZwangSvoll- streckiingsbcfchl in Höhe von 89 lM Reichsmark Vorgelegen habe, ein solches Rtesenobjekt, wie es das Gut Biesdorf dar- stelle, lzabe erwerben können. Der Kaufvertrag mit der Ge werkschaft sei vom Oberbürgermeister Böß und von Stadt rat Busch gegen das ausdrückliche Votum des Kämmerers Dr. Lange unterzeichnet worden. In den Akten fehlen sehr oft mehrere Seiten, die de« AnS» schnß außerordentlich interessieren würde». Besonders bedeutsam für den Ausschuß ist der Kauf des Fidei- kommißgutes Düppel und der Kolonie DreiLinden, ein Besitz, der dein Prinzen Leopold von Preußen und seinem Lohn Prinz Liegismund gehörte. Obwohl wiederholt der Stadt mitgctcilt worden war. es sei kein anderer Reflektant auf das Gut vorhanden, und die Prinzen wären mit direkten Verhandlungen mit der Stadt einverstanden, konnten sich Grundstücksvermtttler in das Geschäft einschalten. So ver handelte der Vermittler Hiller mit der Stadt, weil ihm an- aeblich ein Vorkaufsrecht zustche. Die Grundstücksmakler Hi Iler und Gen. konnten die erforderlichen Anzahlungen nur ausbringen, wenn Berlin ihnen vorher entsprechende Kredite gab. In der Tat erhielt Hiller 8F Mill. Mark Kredit in bar auf drei Jahre zu einem Satz von 2 Proz. unter dem Nctchsbankdiskont. (Lebh. Hört, hört!) Hiller verschaffte sich außer diesem Kredit nochmals 1,8 Millionen, waS von Busch, Büß und Bürgermeister Scholz befürwortet wurde. AnS den Akten geht hervor, daß Hiller seine Geschäfte stets mit städtischen Geldern gemacht hat. Sehr interessant wäre die Vernehmnng HillerS darüber, au wen eine angebliche Souderprovifiou in Höhe von 790 099 Mark gezahlt wurde. Die Kredithingabe an Hiller habe schließlich dazu geführt, daß die Stadt zum Ankauf der von Hiller vermittelten Objekte ge zwungen war, um die Kredite nicht einzubüßen. Am Dienstag wird die Untersuchung fortgeführt werden. Ae Auibtibiung der süMbWen Nnigtn Nom, 7, Avril. Der Leichnam der Königin von Schweden, der von dem Leibarzt Munthe e i n b a t s a m t e r t worden ist, ruht in der Villa Swecia unter den Farben ihres Landes in einem mit weißer Seide auogeschlagenen Sarg. Aus dem Sargdecket hat der König eine schlichte Tafel mit der Auf schrift: „Trottiuiig Viktoria 1852—1080" anbringcn lassen. Be vor der Sarg geschlossen wurde, verweilten König Gustaf, sein Sohn Wilhelm und seine Enkelin Ingrid in stiller An dacht bet der sterblichen Hülle der Königin. Der Pfarrer der deutschen evangelischen Gemeinde hielt gestern im Sterbezimmer der Königin von Schiveden im Bei sein der Familie eine Tvtciiaiidacht. Am Mittwoch wird der auo Paris Herbeigelschwedische Pfarrer in der deutschen .Kirche im Beisein der schwedischen und der italienischen K ö II i g § f a I» i l i c, der Prinzen von Hessen und von Griechenland svwi' des Premterin iiisters Mussolini das Tvtcnamt halten. Der Köniz vra Italien hat anläßlich des Todes der Königin eine zweiwöchige Hoftrauer an- geordnet. * Berlin, 7. April. Die Verhandlungen zwischen der schwe dischen Gesandtschaft in Berlin und dem Auswärtigen Amt über die llebcrführung der Leiche der Königin von Schweden vo» Italien auer durch Deutsch land nach S w i n e m ünde sind noch nicht völlig abgeschlossen. Jedoch lassen 'ich über de» Weg. de» der Kondukt in Deuisch- land nehmen wird, bereits folgende Einzelheiten Mitteilen: Der Lvitder.zug. bestehend ans einem Dienstwagen, dem Leichenzug mit dem Sarg, dem Salonwagen des schwedischen Königs, einem Schlafwagen und einem Speisewagen, wird Nom voraussichtlich Mittwoch vormittag verlassen und am frühen Morgen des Donnerstag um 4.10 Uhr den Brenner in Richtung München passieren. Mit dem Eintreffen in Berlin wäre demnach für die späten Abendstunden des Don nerstag zu rechne»: doch wird der Zug wahrscheinlich die Neichshanptstadt selbst nicht berühren, sondern schon vorher über ein Umgchungsgleis »ach dem Stettiner Güterbahn hof geleitet werden Der König selbst begleitet den Sarg seiner toten Gemahlin »ach Lwinemünde, wo der Kondukt tu den frühen Morgenstunden des Freitag eintreffen wird. DaS auS zwei Panzerkreuzern und zwei TorpebojSger» bestehende schwedische Geschwader wirb in Swinemünde am Donncrstagvormlttag erwartet, und am Freitag früh wird dann das schleSwigsche Flaggen- schtfs den Sarg der Königin übernehmen. Voraussichtlich wird hierbei eine Ehrenkompanie der Küstenmehr die Ehren bezeugungen erweisen, während die Hafenbatterien von Swinemünde Trauersalut feuern werde». Lie NM Zeit" ans i»zz verwoben Berlin, 7. April. Die „Köln. Ztg." berichtet, daß die ge plante große Ausstellung „Die neue Zeit Köln 1982" nicht stattfinden wird, da das Reich außerstande sei. den er warteten Zuschuß zu leisten. In den zuständige» Kölner Kre"en plant man, wie weiter berichtet wird, die Ausstellung um ein Jahr zu verschieben, da man hosst, für 19S8 einen ReichSzuschuh zu erhalten. Segelflng im Schlepptau über Amerika. Der Segelflieger Hawkes hat mit seinem Segelflugzeug im Schlepptau eines Doppeldeckers den Transkontinentflug San Diego—Ne u- york tn acht Tagen erfolgreich beendet. Der Flug wurde mit 17 Zwischenlandungen durchgesührt. Schwierig« Lan»unv -»-„««ckSemnün" KetgßrtchShnse«, 7. April. „Gras Zeppelin* ist nach Durch fahr»«» keiner -wetten Probefahrt, die da» Luftschiff in die Schwei» führte, »ach schwierigen LandungSmanüvern, die in folge »er ungünstigen Windverhältnisse «»gewöhnlich lange dauerte«, «m V« Uhr nachmittags glatt gelandet. Die Fahrt, bi« sehr bvtg war. führte über Hegau. Winter, thur. Zürich und über den Kanton Thurgau. Diese Lan. düng war wohl die schwtertgste. die das Luftschiff hinter sich hat. Dr. Dürr, der seit einiger Zeit wieder nach Fried- richdhafe» zurückgekehrt, leitete die Landungdmandver. Alle »»gestellten und Arbeiter sowie einige hundert Man» vom Maybach-Motorenbau mußten bei der Landung helfen. Die gesamte LandungSmannichast bürste 4M btS VOV Man» stark gewesen sein. Da» Heck wurde immer wteber hochgetriebc». Der vordere Gondelpuficr wurde aügedrückt. Die am Mittwoch geplante Fahrt fällt au». Die Funk- Peilanlage wird noch weiter ausgcbaut. Die zweite Weltfahrt Berlin, 7. April. Die fast dreiwöchige Fahrt, die da« Luftschiff „Graf Zeppelin" am 1». Mat von Friedrtchshafc» au« antreten wird, ist wieder eine Art Wettfahrt, die den Teil nehmern abermals »an, «««artige Erdbilder bieten wirb. Zweck der großen Reise, die nicht wesentlich kürzer ist als die erste Erdumsegelung des „Gras Zeppelin", ist natürlich, die Verwendbarkeit des Luftschiffes unter allen auf der Erde anzutresfenden klimatischen Bedingungen z» be weisen. Die Weltfahrt erprobte den „Graf Zeppelin" an den WitterungSbedlngungen NordstbirienS ganz nahe an dem nördlichen Polarkreis und unter den subtropischen Beding,in- gen Güdsapan». Di« neue Fahrt soll nun dartun, daß der „Graf Zeppelin* auch in ansgcsprochen tropischen Gebiete» ein verläßliches Rciscmittcl ist. Zum erstenmal wird ein Luftschiff am Aeguator kreuzen und tn den dem Aequator nächstgelegenen Gebiete» sogar landen. Die Jahreszeit, tn der „Gras Zeppelin" nach Nvrdbrasiltcn kommt, entspricht zwar dem spätere» Herbst. Trotzdem ist die feuchte Hitze auch im Mai »och so groß, daß sie als et» Problem für die Steig, und Laiidiingöfähigkeit des Luftschiffes angesehe» werden muß. Sie SluMastrvvbe bei Limv-M Berlin, 7. April. (Eigene D r a h t m e l d u n g.) Nach den bisher vorliegenden Meldungen ist die von der Deutschen Lufthansa nach England entsandte Jngenteurkommts- sion am Montagmittag tn London etngetroffen und hat sich mit Kraftwagen an die Unfallstelle begeben, wo durch die englische Polizei und das Gericht die Ueberreste des ver unglückten deutschen Postslugzeiigcs sichergestellt worden sind, Die Untersuchungskvmmtssion wird am Dienstagnachmtitag tn Berlin zurückerwartet, wo sic dann der Direktion der Lufthansa und dem Reichspostministerium Bericht erstatten soll. Der Materialschaden, der bet dem Unglück entstanden ist, dürfte eventuell recht erheblich werden können. Abgesehen da von, daß das Junkcrsflugzeug vollständig zerstört worden ist. entsteht durch das Verbrennen der Post sendungen ein sehr beträchtlicher Schaden, der der NeichSpost zur Last fällt. z«smmm«sM -«Wea Sandbt «nb drrWizci London» 7. April. Bei der Fortsetzung der Verletzung des Salzmonopols durch Gandhi ist eö tn Aa Gujarat zu ernsten Zusammenstößen mit der Polizei gekommen. Die Menge griff die Polizei bet dem Versuch, das von ihr ge sammelte Salz zu beschlagnahmen, an, wobei zwei Polt- zisten verwundet wurden. Zwei Rädelsführer wurden verhaftet. An der Küste von Bombay und an anderen Orten haben kleinere Gruppe» die Salzgewlnnunq aus dem Meere fortgesetzt. Die Taktik der Negierung ist daraus ge richtet, lediglich die Führer der Bewegung z» verhaften. Drei der bedeutendsten Mitarbeiter Gandhis sind wegen der Verletzung des Salzmonopols zu zwei Jahren Ge fängnis verurteilt worden. Bei der Bekanntgabe des Urteils erklärte Gandhi, er habe von der Regierung nichts anderes erwartet. Er wolle sich dem Vizekönig unterwcrse», falls dieser die Salzsteuer abschasse. Slkkiianlnige im siakubewikiDrozeß Schwerin, 7. April. Die Beweisaufnahme im Jak» bowskiprozeß wurde Montag nachmittag geschlossen. Hieraus hielt Oberstaatsanwalt Dr. Weber sein etwa 8!^stündigcs Plädoyer, nach dessen Beendigung er folgende Strafanträge stellte: Kegen den Angeklagten August Nogens Todes strafe und Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte aus Lebenszeit. Gegen Fritz Nogens unter Anwendung des 8 9 des Jugendgesetzes wegen Mordbcihilfe vier Jahre Ge fängnis und wegen Meineides vier Jahre ein Monat Ge sängnis. Hierbei ist zu berücksichtigen, daß dem Angeklagten ebenso wie im vorige» Prozeß bet Bewährung in 1>4 Jghrcu Strafaussetzung gewahrt wird. Gegen Frau Kahler ctne Zuchthausstrafe von sechs Jahren und wegen Meineides eine Zuchthausstrafe von zwei Jahren, zusammciigezogcn auf sieben Jahre und Ehren- rcchtsverlust aus die Dauer von zehn Jahren. Etae NrnksKrist über ben Streit mit Timingen Berlin, 7. April. Im Retchstnncnministerium wirb zur Zeit auf Veranlassung des neuen Jnncnmtnisterv Dr. Wirt!, das ganze Material über den Streit zwischen dem Reich »nd Thüringen geprüft »nd zu einer Denkschrift zusammengcfaßt, die in den nächsten Tagen dem Retchökabinett zugeleitet wer den dürfte. v. Falkenhausen Nationalsozialist Berlin, 7. April. Das Hanptorgan der Nattonalsoztalisttscheii Deutschen Arbeiterpartei, der in München erscheinende „Völkische Beobachter", teilt mit, daß der bisherige Kommandeur der tn Dresden befindlichen Jnfantcrte- schule, General v. Falkenhauscn. Mitglied der Hitlcr- partet geworden fei.