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en laste. Die Kinderarbeit mvchte er am liedsl tondem auch der aufreibenden Verwendung derselben in der Hau». Industrie entgegcntrcteii. und Da» sei unendlich schwer. Schließlich gedachte der Herr Bortragende noch der Handwerkerfrage. Man müsse da» Handwerk schützen, um der Nation einen gesunden Mittel stand ,u erhalten. Diesen Zweck suche man mit Erfolg durch Wiederausrichten von Schranken zu erreichen, die die Gewerbeord innig aufgehoben habe. ES gehöre hierher die Ausbildung der k.'N' oratwen Handwerkervereintgungen und die Einführung de» Be- fahiguiigoiiachweiseS. Der Herr Rcichsiaasabgeordnete schloß seinen von der Versammlung mit reichem Beifall ausgezeichneten Vortrag nnl dem Wunsche, das? die Befürchtungen die »vir für den Frieden des AaterlandeS gegenwärtig hegen mußten, sich nicht ersüllen inöchle». — Wie das „Treöd. Journ." mitthcilt, fand am 2. d. ans der Brühlschen Terrasse unter dem Vorsitz seines Kominendalors, des Kaiimierherrn Freiberrn Tathe v. Burgk, ein Nittertaa der Ge nossenschaft des Iohanniter-OrdenS im Königreich Sachsen statt. Nach eine», von dem Koinmendator gesprochenen Gebet und Vorlesung des Protokolls de» letzten RittertagrS erfolgte die Ein führung der neuen Ordensbrüder. Hieraus gab der Schatzmeister der Griivsscwchaft. Frbr. v. Finck, einen Rechenschaftsbericht, wäh- re»d der Werkmeister der Genossenschaft, Herr v. Oppell über das Johanniter-Krankenhaus zu Riesa Mittheilungcn machte. Der sta tutenmäßig aus dem Konvent auSscheidende NechiSritter Graf v. Rez wurde toicdcrgewäklt, während die Wahl eines neuen Kon- ventmitgliedeS aus dem aktiven Militärstand aus Oberst v. Minck- witz. Fliigelndjutant Sr. Mas. des Königs, siel. Es gab endlich der Vorsitzende einen Bericht über die wichtigsten Ereignisse, welche während des abgelausenen JabreS im Orden stattgeiunden haben und schloß den zahlreich besuchten Rittertag mit einem Hinweis daraus, daß der Orden auch in der noch verschleierten Zukunft in Ausübung christlicher Liebe und werkthätiger Barmherzigkeit seinen Stolz und leine Befriedigung finden werde. — Hm gestrigen „Dresd. Journ." befindet sich wiederum die Bekanntmachung des Kgl. KriegSministeriums, betreffend denEintritt zum Dienst alS d r c l- bez. als vierjährig Freiwilliger. Wer sich <17 Jahre alt) freiwillig zu drei- oder vierjährigem aktiven Dienst bei einem Truvpentbcil melden will, hat vorerst be, dem Bezirken beim AiittSäauptmamst die Erlaubniß zur Meldung nach- zniuchen. Ter Eivilvorsitzenbc der Ersatzkommilnon giebt seine Er laubniß durch Ertheilung eines Meldeicheincs. Die mit Melde schein versehenen inngen Leute haben sich ihrer Annahme wegen »nter Vorlegung ihres Meldescheines an den Kommandeur des Truppentheils zu wenden, bei welchem sie dienen wollen. Die An nahme eriolgt durch Ertheilung eines AnnahmcicheineS. Sofortige der Kavalerie eintreten wollen, haben dann vorzugsweise Aussicht a„s Annahme, wenn sie sich bei sonstiger Brauchbarkeit bis 3l. März melden, aber nicht zu sofortiger Einstellung, sondern zur Einstellung um nächsten 1. Oktober. — Das Unteroisizierskorps deS 2. Grenadier-Negi- ni e »tS Nr. 101 versammelte sich am 1. Januar zur Feier des ^jährigen Tiensljubiläums seines allerhöchsten Ebels in seinem Kasino Nachmittag 5 Uhr zu einem opulenten Festessen, aus vier Gangen bestehend. Tie Tafelmusik führten nach cntsvrechcndcm Programm Mitglieder der RegimentSkapclle aus. Die Räume deS vor Kurzem erst geschmackvoll renovirtc» Kasinos schmückte außerdem, von Flny>zciidraperien und Pslanzendckvrationen umgeben, eine Kolossalbüste des Kallers, sowie 2 Statuetten von Grenadieren aus den Jahren 1680 und 1880, welche ein Grenadier des Regiments, Schüler des Schillingschcn Ateliers, eigens für das Kasino mo- dellirt hat. Ter ältefte Kompagnieseldwebel Schulz der 1. Kom pagnie sprach einen ausdrucksvollen Prolog, welcher mit einem iubelnd ausgenommenen Hoch aus den Kaiser schloß. Eine besondere Ehre und freudige Uebcrrcnchung ward dem Unteroisizierskorps wahrend der Tatet durch den Besuch Sr. Kgl. Hoheit deS Prinzen Mar. Iccondeleutnant im 2. Gren.-Reg. Nr. 101, zu Thcil. Im Gefolge des Prinzen befanden sich Gencralleurnant z. D. v. Montbö in der Uniform des Regiments, Generalmajor S Born, der frühere Regimentskommandeur, Generalmajor v. d. Decken, Oberstleutnant v. Egrdh, Major v. Oer, Major Müller, Hauplmnnn v. Montbö, Harivtmann Frhr. v. Schele. Zunächst stellte Oberstleutnant v. Egidy dem Prinzen die ältesten Unteroffiziere des Regiments: Feldwebel Schmarzlos und Schulz, sodann das Direktorium des Kasinos, die Feldwebel Kalisch. Mener und Sinimgeii vor, woran sich ein Rundgang durch die Räume aillchloß. Einem vom Rcgi- menrsiührer Oberstleutnant v. Egidn aus das Untclossizierskorps ausczebrachten Hoch folgte ein solches seitens des Hauptmann Frhrn. v. schele au» „unseren Leutnant, Se. Kgl. Hoheit Prinz Max. Ter Prinz icyied mit den Worten: „Besten Dank Ich habe mich sihr gefreut. Adieu! Unteroffiziere!" Tieier erste Besuch des Prinzen im Kasino der Unteroffiziere wird diesen gewiß noch lange in freudiger Erinnerung bleiben. — Gleich der kgl. Generaldirektion der sächs. Stnatsbahnen oat auch der Staatssekretär des N e i ch s P o st a m tS v. Stephan in einer schriftlichen „Ansprache" vom 1. d. M. Veran lassung genommen, im Hinblick aus die durch die Verkehrsstörungen heworgeruscne ungewöhnliche Inanspruchnahme der Beamten und Unlerbeamten nn Post- und Telegraphendienste und sür die dabei in hohem Maße bewiesene Umsicht. Kraft und Ausdauer -- be 'rsielSweise habe» von dem Begleiwmanal der Bahnpvslen vcr- ' huüene Beamte und Unterbeaintc bis zu 72 Stunde» ohne Unter brechung unterwegs bleiben müssen — sowie im Interesse des i sienllichen Dienstes bewiesene Berusstreue und opferwillige Hin- ebmig den säimntlichen betheiligken Verkchrsbeamten, sowie den llntervcamten, Telegraphenboten und Landhriesträgern seine be- undere Anerkennung auSzuiprechen. — Der Vorstand des deutschen Realichulmännerver- > i u S hat beschlossen, die diesjährige Telegirtenversammlung des guiainilcu Vereins am 13. und 11. April in Dresden abzuhalten und den sächsischen llicalichiilinännerverein als Zweigverein des dculichen Vereins mit der Bildung ocs Ortsausschusses betraut. Ter Ausschuß des sächsischen NealschulmännervereinS beabsichtigt, . io diesjährige Hauptversanimlung des sächsischen Vereines ebeniallS u, der Woche nach Ostern in Dresden abzuhalten und feinen Mit gliedern Gelegenheit zum Besuche der Delcgirten-Versammlungen zu geben. — Herrn Cantor Vichweg, der mit seiner Gattin im Oktober die goldene Hochzeit feierte, wurde ans dem EbejubiläumS- 'ondS eine Jubelspende von 90 Mk. zu Thcil und ihm am Christ abend durch Herrn AmkStiauptmann v. Metzsth überreicht. — Tie Mitglieder des Kgl. Hostheaterorchesters rüsten sich zu ihrem am 20. d. in Brann's Hotel stamindenden Fanulienabende. Ein mannigfaltiges und inhallreichks Programm »iiisikalischen und dramatischen Inhalts, ausgeführt von bewährten Kräften, wird den ersten Theil der Soiree ausfüllen, während der andere ausschließlich von Tervsichorc beherrscht werden wird. — Ter unter dem Protektorat Sr. Majestät des Königs Albert siehciidc Bienenwirthschattliche Hauvtverein im Königreiche Sachsen hielt vorige Woche in Memhold's Sälen »nter dein Vorsitze des .Herrn Pastor Sauppe-Lückendorf eineTelegirten- oer'aniinlung ab. deren Hauptberathungsaegenstand die zeitgemäße Reorganisation dieses Vereins nach dem Muster der anderen laud- w'.rthschastlichen Fachvereine bildete. Vertreten waren einige 30 Vereine. Nachdem an Stelle des verstorbenen OberstallamlSiekre- i.irs Pötzich von hier, Herr Rentier Tamm-Strehlen in das Direk torium gewählt, beschloß man, sich an der im September d. I. in Bautzen stattfindenden landwirthschaitlichen Landesausstellung zu belheiligen, auch die 1887er Generalversammlung dort abzuhalten, dagegen die nächste im Juli 1888 in Dresden zu veranstalten und " ' " —Z,- k'- - »- tirung ihrer Betheckigung an dm tritt«. nicht gerade sehr würdigen Auf- verflvstenen beiden.. Landbevölkerung rin » «m lehr lohnender. An den ^ ... . „ war der Zuspruch der Stadt, wie indbevölkerung rin äußerst zahlreicher. Heute bereit» erreichen die Ausstellungen ibrEnde und die vielen inländischen und fremden, gelben und buntgefiederten Sänger, dir hier zu einer großen Familie vereinigt sind, wandem wiederum in ihre Gtanunorie. E« ,st irr- thünilich. zn memen. nur Dresdner Händler stellten für dergleichen Alisstellunaen da» Material. Laut Katalog sind, um mit dem rühmlichst bekannten Thierhändler Bode-Leipzig zn beginnen, der über 70 Kollektionen in „Eanaria I" (Hrlblgf ausgestellt hat, eben daselbst u. ?l. zu nennen die Namen: Abend-Berlin, Nackrilbvrst- Breincn. Felten-Köln a. Rb. Janrcke-Jüterbogk. Kupser-Greiz. Martin-Alicnbura. Scherbach-Haioa >. Böhmen. Enkirch-Wiesbaden, Brödcmann-Franksurt a. O^> Fleischer-Torgau. Schmidt-Erfurt, wozu die Aussteller vieler lächsischer Städte kommen. Der erst« und älteste Verein sür Veredelung und Zucht deS Kanarienvogels, sowie exot. Vögel (Laube) sieht schon seit Jahren Aussteller wie Patjchke-Kasscl. Dudn nitz, Schwaoc-Haniiover mäßig wiederkroren. A , WWWWW» W sind ze nach ihrer Abstammung und Gesangsleistung verschieden mid schwanken zwischen 10 und 45 Mk. Erstaunlich, ist die Menge «nktimnvs Lilpel-, Knorr-, Knarr- und anderen Roller kennen lernen will, be eile sich im Hinblick aus die Kürze der AuSstrlliingSzrit. An Ehren preisen wurden im Verein „Eanaria I" vergeben: Rothe-Berlin die goldene Medaille, Heinzel-Berlin die 1. silverne Medaille, Kohl- Annaberg die 2. silbern« Medaille, Ludwig-Torgau die bronzene Mcdarlle. Die Herren Kranz-Berlin, Kohl-Annabcra. Rrinhold- Leipzig. Falkrnbera-Köln, Meier-Köln, Rebberl-Bochum, Völkel- Bcrlin. Hrinrch-Berlin, Znckcrkandel-DrcSden. Schneidermeister Müller-Dresden. Müller-Strehlen. Rvack-Plauen erhielten ans die ausgestellten Kämmen je den ersten Kollektion-preiS. Außerdem wurden zahlreiche Mitglieder des BerrinS durch Ehrenpreiie auS« gezeichnet. Für Eroten erhielten: 1. die goldene Medaille sür die rerchhaltigste Arlenkollektion Bode-Leipzig, 2. die silbenre Medaille für bi« beste Kollektion einer Spezies Grösch-Dallherda, 3. die bronzene Medaille kür die zwcilbesie Ärtenkollektton Schmidt-Erfurt 4. die bronzene Medaille für die drittbeste Artenkollektio», Zucker- kandel-TreSden, 5. Schmidt-Erfurt für einen hervorragenden Papagei 10 Mk. Für Futtersorten erhielten: 8. Harend-Äemn die bronzene Medaille, 2. Rrinhold-Leipzia die silberne Medaille, 1. Grimm- Dresden die goldene Medaille, Zuckerkandel-Dresden 1. Preis. Mießl-Tresden 1. Preis, Mazack-Brnx i. Böhmen 2. Preis, für Gesangskäfwn und Utensilien Kolb-Chcmnitz 1. Preis, Gebr. Eber- "immer- . ,ok»sch- eichsresser käsige 1. Preis. — Die Verlvosung in der vom Kanarlenzüchter- vrrein Eanaria 1 veranstaleten Ausstellung beginnt heute Nachmittag ü Uhr in Hclbig'S Ettablrssement. — lieber die für die Hansbaltimg wichtige Frage des Feuer- anmachenS Geilt unS eine praktische Hausfrau für ihre Mit- schwcsteni Folgendes mit: Zunächst, wie soll man eS nicht machen ? Es giebt Frauen, welche ihren Ruhm darin suchen, möglichst wenig Holz zu verbrauchen. Das ist das Verkehrteste, was man sich denken kann. Weder Stein- noch Brannkohlen können sich an der geringen Gluth enizünden, die 4—5 Stückchen Holz neben. Es gelingt vielleicht, die zunächst liegenden Kohlen zum Glimmen zu klingen. Der dabei entwickelte Rauch läßt jedoch mehr Werth in die Esse ziehen als der des gesparten Quantums Holz beträgt. Da es natürlich, wie inan sagt, nicht brenne» will, wird ein Scheu che» um'S andere nachgeschoben, zehnmal die Thüre ausgemacht und nach einer halben Stunve hat nian endlich daS Feuer >o weit, wie eS bei richtigem Verfahren schon nach 5 Minuten sein müßte. Ferner meinen Welche, daß auch die härtesten Schlacken noch ver brennen müssen. Dieselben lassen gewöhnlich nach flüchtigem Durchkrücken den Rost mit den Resten früheren Feuers halb bedeckt. Auch daS ist ganz falsch. Man raffe Alles, was im Oien liegt, heraus und suche die schwarzen Schlacken iorgiam ans. Ans den ganz freien Rost wird nun zuerst leicht zusammeiigeballteS Papier gelegt, zu beide» Seiten je ein Stück L>olz und gnerüver reichlich Spttn« damit eine größere Ausstellung zu verbinden. Zur Zeit besteht der Haliptvercin ans b Bezirks- ober Kreisverrinrn mit 81 Zweigver- einen und etwa 9000 Mitgliedern. Zur Durchberaihrmg des neuen Staturenentwurss für den Houptverein wurde erne Kommission von 17 Milnliedern, bewährte Imker auS allen Landestheilen. eingesetzt, welche den Entwurf prüfen und einer weiteren, zu Pfingsten zu- 'ammenlretenden Telegirtenveriammluna vorlegen wird. — Wie man nachträglich noch erfährt, ist eS in der SVlvestrr- n acht doch auch hier nicht ohne Ausschreitungen abgegangen: die- lelbcn haben sich namentlich erst mehrere Stunden nach Mitternacht abgespielt. Tie Polizeiorgane sind wiederholt eingeschiitten und l aben die Namen der Ercrdentrn srstgeslrllt. Unter diesen sollen f ch mehrfach Personen höherer gescllichastlicher Kreis« befunden haben, denen die Ordnungsstrafe«, die sie sich z»gezogen haben. » ermuchlich weit gveniger empfindlich sind, als dir amtlich« Konsto- ^pttne, darauf der Länge nach eine Schicht feingespaltencs Holz ziemlich dicht, aber doch w, daß die Flamme von unten hell diirch- brenncn kann. Nun erst zünde man mittelst Spanes das Papier an. lege möglichst g!rlch»iäh,g Kohlen ans und schließe sofort die Thüre. Hat der Oien viel Zug, schließe man auch das kleine Thürchcn. anderniatts etwas später. Von dem guten Gelingen des so vorbereitet».» FcucrS zeugt nicht nur der lebhafte Zug. das lu stige Flackern und der rothe Schein, man wird auch sehr bald an der z nehmenden Wärme spüren, daß das, waS man in den Oien gelegt hat. auch wirklich nutzbar geworden ist. Noch einer falschen Methode ist zn gedenken. Vielfach wird das Holz nämlich lüder- lichcr Weise auf einander geschichtet. Auch so brennt es nicht. Man muß vielmehr immer darauf achten, genügend Luit von unten dem Feuer zuznsiihren. Auch lege man beim Einheiten lieber im Anfang tüchtig nach, alS öfters wenig. Ans diese Weise behandelte Otcn brauchen nur zweimal jährlich gekehrt zu werde», die Kvch- maschincn 4—5 Mab — Nächstes Frühjahr wird wieder ein Dresdner historisches und allbckantes Gebäude, das „kleine Rauch Hans" in der Schcsselsiraße 'Nr. 10 und 11, einem modernen Neubau weichen müssen, da daü Grundf'tück sür den Kaufpreis von 180.000 Mk. in den Besitz eines hanlnsliaen spekulativen Herrn übergegangen ist. DaS große und kleine Ranchhaus (crsicres führt jetzt den Namen „Preußischer Hos") waren im Anfang dieses Jahrhunderts bis in die 50er Jahre sehr beliebic Gasthö'e mit Ausspannung; noch früher war in dielen Grundsincken der Sammelplatz sür das erlegte fiska lische Rauchwild, welches daselbst zum Verkauf gelangte und somit auch die Benennung dieser Häuser hcrbeisührlc. Das „Kleine Ranchhaus" hat 25 Meier Fronte und 35 Meter Tiefe, d. i. über 800 Quadrainieler Grundfläche, cs läßt sich also etwas Stattliches aus diesem Raume neu auibnuen. — In der Arnold ' scheu Buchhandlung ist jetzt auS dem Atelier des Hosphotographcn Hosmann ein Portrait der Frau Silvia Brand ausgestellt, welches allen Anforderungen entspricht, die inan an die photographische Kunst zu stellen berechtigt ist. Das Bild dürste den vielen Verehrern und Verehrerinnen der vor züglichen Rhetorin um so willkommener sein, als bisher von der selben noch kein gutes Portrait in dem Kunsthandcl erschienen ist. — Der Vorstand der Dresdner Drog»sten - Fachschule wird Donnerstag, den 6.. und Sonntag, den 9. d. M. von 1l—2 Uhr seine Lehr- und Anschauungsmittel, bestehend auS einer reich haltigen Sammlung von Drogen, Mineralien und deren Präpara ten, sowie Originalverpackungen u. s. w. in der vom Vorstans der Dresdner Kauimannschaft güligst überlassenen Aula. Ostra-Allee 9. Eingang im Garten, nicht nur seinen Mitgliedern und Schülern, sondern jedem sich für die Drogcnbranchc Jnlcreisircnden zur Schau stellen. Ter Zurritt ist unentgeltlich und werden von den die Aus sicht führenden Herren Auskünfte über die verschiedenen Anschau- ungsgeaenstände bereitwilligst ertheilt werden. Der Drogistcn-Ver- ern zu Dresden gründete vor nunmehr Ir Jahren die erste derartige Fachschule und sind nach dem sich gut bewährten und die vielseitigste Anerkennung gefunden habenden Lehrst,stein in neuerer Zeit derglei chen Schulen m Berlin. Hamburg, Leipzig u. s. w. entstanden. — Die 27'iährige Ehrt st bescheerun aSseier der vereinten Loge „Zu den drei Schwertern" und Asträa „Zur grünenden Raute" findet Donnerstag rm großen Saale deS LogenhauseS Nach mittags 4 Uhr statt. — Von berufener Seite wird über den Unfall, welcher bei Gelegenheit des jüngsten Schneewetters am 20. Dezemver den Tod beS Schaffners Wunsche auS Dresden zur Folge hatte, bekannt gegeben, daß lediglich dem Verunglückten selbst an dem Errianiß d,c Schuld zuzuschreibcn «st. Auch wird konstatirt, daß der Too Wüniche'S sofort bemerkt und seine Leiche sogleich nach dem Un fall aufgehoben worden ist. — Am 31. Dezember präsidirte Herr Geh. Rath Dr. Haber korn, der bisherige Bürgermeister vonZittau, der letzten dortigen "itzling, woraus ihm die Mitglieder de» S sen überladen und den Dank Roth togmphlen Kollegialität auSb und »rachen. Auch die sür tadtralbS ihre Pho- seine stet» bewirlcne rn Beamten dankten ihm iur daS gewährte Wohlwollen und eriuchtcn ihn, rin Zittau i» seiner letzigen Ausdehnung darstellende» Bild anzunehmen. Gegen 1 Uhr versammelten sich die Mitglieder drd Stadtrath«», die Stadt verordneten, Beamte, sowie eine große Anzahl Verehrer und Freunde de» Herrn Geh. Rath Dr. Haderkorn, der auf einrg« Lage Zittau „hält, auf ' ange des ein drei- >sung dis ,um dritten »tadtnrth erwählt« Venn ischer tn Dresden bereit» am 3 d. M. erfolgte Waats»»»»« »es tat»«,« LtzeNe» Ge»«» ». U»si<D»tschtchts. De»tsches Geich. Der ..Schl. Zig" »folg« hat der Papst an den Kaiser Wilhelm einen eigeiwändiaen NeujahrSaratulations- brief gerichtet und demselben ein« Absthnst der Rede beisilgen lusse», mit welcher er die Glückwünsche des Kardinal-KollegiuinS deant- wortere. Gleichzeitig sind solche Abschriften auch den Nuntien zn- aeiandt worden, welche deren Inhalt den Negierungen miltheilei, sollen, bei welchen sie akkreditirt sind. Uever die gegenwärtige kirchenpolitische Lage wird der „Germania" vo» einem „bewährten" römischen Korrespondenten berichtet, daß am Weihnachlsiesle im Vatikan zum zweitrn Mal näher« Instruktionen aus Berlin mit Vorschlägen der preußischen Regierung aber die endgtitige Revision der Maigesctze eingetroffen seien. Weiter wird dann bemerkt: „Es will sclrrine». daß bre preußische Negierung darin wenigstens gegen über einigen Wünschen des Vatikans nachgegeden hat. nachdem ihre ersten Instruktionen für nicht besrredigend erklärt worden waren, tigt sich also. M ^ ES bestäti, drehen, die Grundlage st nen; daß ferner die Verb daß .. ie Verhandlungen sich noch darum ür die Revision der Mai, u gewill tsten vor ren; vag ferner vre Berhandlnngen nicht ohne Schwierigkeiten vor ich ginge», zeigt der Umstand, daß die ersten Instruktionen de» dem» v. Schlüzrr nicht genügten und jür nicht befriedigend vom Vatikan erklärt werden mußten. ES sind deshalb weitere Instruk tionen gefolgt, woraus der Heilige Vater schon eine vierstündige Konferenz hielt, um den Inhalt und die Tragweite der neuen Bor schläge zu prüien. Man bemerkt vorlüufjg, daß die gegenwärtigen Vorschläge der vrentzischen Regierung weirergebend zn sein scheinen, weil einige Wünsche des Vatikans berücksichtigt zu seru scheium". Achtzig Jahre waren am 1. Januar 1687 verflossen, seit König Wilhelm der preußische» Armee angeköri. Welch' eine Gnade Hingebung de», Dienste der Armee «widmet bat. In Preußens schwerste UnglückSjahrc war sei» Diensteintrilt gefallen, und heute nach 80 Jahren — welcher Gegen satz! — umjubclt ganz Deutschland seinen greisen Schirmherr». Von der militärischen Lansbahn deS Kaisers giebt der „RcichSbotc" eine interessante Skizre. Entgegen dem sonstigen Brauche der tzoheiizollcnr Kat der damalige Prinz Wilhelm schon vor den, vollen deten 10. Lebensjahre in daS Heer. Nach den unglücklichen Ereig nissen deS Jahres 1806 war die Königin L»!!e mit ihren Kindern nach Königsberg gegangen, während ,hr königlicher Gemahl im Felde bei der Armee stand. Zum 'Neujahrsfeste 1807 kam kr in die alte Krönungsstadt, und »nt diesem Tage beginnt die nulitärrsche Laufbahn des Prinzen. Am 3. Januar ging die Reise nach Memel, woselbst der königliche Hoi lainzere Zeit weilen mußte. Das Wcih- nachtSsest 1807 brachte dem Fähnrich der Leib-Kompagnie der Garde zu Fuß das Patent als Srkondc-Leutnant. Vom Januar 1808 vi» zum Dezember 1809 war Königsberg wieder die Garnison deS inzwischen zu einem Garde-Regiment zn Fuß vergrößerten Garde-Bataillons, und Prinz Wilhelm, mit Leib und Seele Soldat, hatte in der Zeit die wesentlichsten Fortschritte in seiner militäri schen Ausbildung gemacht, praktisch und wissenschaftlich. Am 23. Dezember 1609 erfolgte der Einzug der königlichen Familie m Beili». Prinz Wilhelm niarichirte mit seine», Bruder mit dein Garde-Regiment zu Fuß durch das Beruaucr Thor ein. Eö folgte nun in Potsdam und Berlin eine Zeit der ernstesten nnd ange strengtesten Hebungen. Prinz Wilhelm widmete sich mit einer tür lein Alter außergewöhnlichen Energie dem Dienste, und wohl Nie mand iah »ist schwererem Herzen den kommenden FrcihcitSkümpicn in sofern entgegen, als er, ocr seiner Jugend halber »och nicht mit in's Feld genommen werden konnte. Nnd doch jubelte er im Ge danken an die Befreiung des Vaterlandes, dessen Unglück den Ver lust seiner Mutter gebracht, dessen Niederlagen der unvergeßlichen Königin Luise das verz gebrochen. Der Tod derselben war ein harter Schlag sür den im Beginn seiner militärischen Thätigkcit stehenden jungen Prinzen gewesen. Eine neue qualvolle Zeit brach Hera», als der iHährige Sekoiide-Lcutnant in Breslau z» Anfang des FreihcstSkampscS zurückbleiben mußte. Am 2. Mui 18l3 wurde Grvß-Gvrichen geschlagen, und der den infolge der großen Oisizicrs- vcrlnste beim Gardc-Reginieiit cuigeketenen Avancements war Prinz Wilhelm nicht berücksichtigt. Im königlichen Hoflager in Neudvrf fragte ihn der König au, 15. Juni: „Wie stehst Du im 'Regiment?" Mehrere Hiisterleute des Prinzen waren bereits Premier-Leutnants geworden, und der König fuhr fort: „So sollst Du auch avuncircn!" Prinz Wilhelm bat bei dieser Gelegenheit wiederholt »m die Erlaubniß, in's Feld mitzichen zu düsten, nnd benierkte: „Aber wie kann ich avancircn, da ich ja hinter dem O>c» gesessen, während das'Regiment im Feuer war ?" — „Thut nichls," erwicderlc der König, „ich habe Dir besohlen, zurückzudleibcn. alio darfst Du deswegen im Avancement nichlS verlieren. Tein Patent soll ans den 15. Mai zurstckdatirl werden, wo Deine Kameraden über Dich weg cwancirt sind." So wurde Prinz Wilhelm Premier Leutnant, aber in's Feld durfte er einstweilen noch nicht ziehen. Der unbeugsame Wille seines Vaters hinderte ihn an einer Thätig kcit, ans die der jugendliche Prinz mit Begierde wartete. Erst nach der Völkerschlacht bei Lcivzig sollten seine heißen Wünsche in Ec- sullung gehen. Am 30. Okulier 1813 kam der König nach Breslau zn iciner Familie und sagte hier zu dem Prinzen Wilhelm: „Ich will Dich fetzt mit in den Krieg nehmen, aber nur ans 6 Wochen, denn Du bist »och zu schwächlich." Wer war froher als der Prinz. Kurz daraus wurde er auch znm Kapitän (Hanptman») ernannt. In der damals herrschende» Unruhe und bei der Abwesenheit des Königs von Berlin kam cs, daß eine KabinetS-Ordre über dieses Avancement nicht cillsgefertigt und auch kein Patent der neuen Charge an den Prinzen verabfolgt wurde. Auch später ist dies nicht nachgcholt worden, und Kaiser Wilhelm hat noch öfters in seinem Leben bei sich bietender Gelegenheit scherzend darauf auf merksam gemacht, daß er, streng genommen, eigentlich nicht hätte weiter cwanciren können, denn ihm fehle sein Kapitänspatent. Prinz Wilhelm folgte mit dem Hauptquartier nun den verbündeten Heeren an den Rhein und überschritt diesen am 1. Januar 1811 beim Korps des rufsische» Generals v. Sacken bei Mannheim. Hier kam es zu einem leichten Gefecht, dem erste», welchem Prinz Wilhelm beiwohnte. 35 Jahre später führte er selbst ein siegreiches Heer vom linken auf das rechte Rheiuuser, als eS sich um Nieder werfung deS badischen Aufstandes handelte. Am 27. Februar 1814 wurde bei Bar für Aubc gefachten, in welcher Schlacht Prinz Wilhelm sich das eiserne Kreuz und den russischen GeorgSorden verdiente, und am 31. März erfolgte der Einzzm in Paris, wo Prinz Wilhelm mit seinem Bruder Friedrich Wilhelm und dem Prinzen Friedrich hinter den drei Monarchen einritt. Im folgen de» Fahre, 1815, folgte der König mit seinem zweiten Sohne Prinz Wilhelm nach Frankreich, als die Würiel bei Belle-Alliance bereits geiallen waren. Am 18 Juli traf er in Paris cm, und eS begann nun eine Zeit ciiigcstrengter militärischer Thätigkeit sür den in zwischen zum Major beförderten Prinzen. In und bei Paris wurde fleißig exerziert und erst am 1. Oktober die Rückkehr nach Berlin angetreten. Hiermit schloß di« erste kriegerische Thätigkeit deS Prinzen, und es begann nun die eigentliche Arbeit sür die Armee. — Am 30. März 1817 wurde er zum Oberst ernannt und über nahm die Führung deS 1. Garde-RegimrntS für den erkrankten Regimentskommandeur und wurde am 8 Juni von seinem Vater, welcher ihm einen Beweis «seiner besonderen Zufriedenheit mit den militärischen Leistungen" geben wollte, zum Chef deS damaligen 7. Infanterie-Regiments, jetzt Königs-Grenadier-Regiment Nr. 7, er nannt. DaS Regiment gehörte damals noch zu vrr,OkkutzationS- wurde sür den Prinzen aber dadurch noch besonders wichtig, al» er durch Kabinets-Ordre vom 21. Mai vom König Friedrich Wil helm kll. während dessen zweimonatlicher Abwesenheit in Rußland mit der selbstständigen obersten Leitung aller militärischen Ange legenheiten in Preußen bekaut wurde. Am 1. Mar 1820 erhielt er das Kommando der 1. Garde-Jnsanterie-Division. 1833 erhielt er daS Kommando de» 8. Armeekorps. M,t riiernem Fleiß nnd nie ermüdendem Eifer erledigte er seine umfangreichen Dienstoblic- gknheiten, ein Vorbild im vollen Ginne des Worte« an Pflichttreue und Gewissenhaitigkett sür alle Untergebenen. Der lOjährige Jahre-tag der Schlacht von Belle-Alliance brachte ihm die Beförde rung zum Genrral-Leutnant. Ir» den folgenden Jahren becheiligtt sich der Prinz an der Leitung mrhrernl größerer Manöver i>,