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Dresdner Nachrichten : 04.01.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188701045
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870104
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-01
- Tag 1887-01-04
-
Monat
1887-01
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.01.1887
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u Df. rarien. e gan» F n Inseln Simpel) cka). 1 Vogcl- Schinuck- inschaft- linierer. Plakiffei llung oskopcn k. Mein. n Ihrer »dem er und in e. Mit »ermann den. d . 3 Mk gdrevier ! ?l»r ptember lziSwabl -werden stand. ri. ? TageSkatt für Politik, MMllmig. HcUWmMr. MeiiliMl. Arem»cffi>Ic. Loos« 1.01. der K'al. 8. Dcindo«- Ixitterie. iitoknox r 10. und II. danuirr. Vor- rüllnx in'/».'/» und '/» Anttzoilsn der 2eor§ ^aeobl, ^Uiunrltt IS, I. ^ Dal.8t«klcke»kt-blasekln«nksktung ^SovrlLltirlnällmri küp eonkoi-bsklarkT» No«I «rü»»»« !A8ktz»-n.^ Van»»««» ln vorrüxl. tdasvakl für llorren and Damen Max Inoodl, A,,r»rü«e iraN, a„»>r,!tv1» n»erl>»n proinpt cffert»lrt. ^ ^ M8er« '««««»'»«««»<«» I?eiv«n, »attearr^rrkns», Hauoikrane. ^ ^7 ^ -Z4 t vr. , »» > », 1r»r»», h«i«»n >c I Pro»»«»» H»r»-, A,»erlri8»«, Nerve». Vievftit Lchrtll: I t»r.«Is»'D«-i»«Iis<Ne 1r»r»»»> ^ Ii-bsi »,ikle>>-i>g.n > linLUirolk sii>c »aric. I ».luft. Lee» »Vk.. dvich jede <>,ich»,audluug.iowi. dir«t. I Vlil!»ter- mxl il.iülien-Ksi'Ädroktz l. k»i>K«8 von km» ülatkil«!« lilviiiikli, IffMlen, l. Ossakäki: ^Unckruk'vrntr. 17, II. u. III. i;ix., II. Oesoküft: 1'rnllknntr. 7. ^rianssemvoks von lÄnrsn und Fns/klz-on naok auvrvürts prompt und billigt. kroisoonrsvt kravoo. «^L sr.J»l,rg. J»hriS'A>ifl743,M» Expl. ^K^W»sLZirL>snSSW«r« Dre«dt». »887. Ticilstaa. 4. Januar. ^ " « OuartaNSiiwa»« »kr»,ar «!»««»» »rr ,r9»«r« «r>« ,»irr «oll. »V.,. .. -M-» « errrmtwarMArr ArMklrur »kr Pvltttschkt vr. Smtl vier,» t» Lrelldm Len NeiijahrSempsängen in den Hanpfftädten Deutschlands, Oesterreichs imd Frankreichs ist ein Gnmdzug gemeinsam: die FiiedenSstimmung in den dabei gehaltenen Ansprachen. Kaiser Wilhelm und der deutsche Kronprinz, Kotier Franz Joseph und Präsident Grevy gaben dem Wunsche nach Erhaltung des Friedens und der Hoffnung aus diese Erhaltung Ausdruck Der deutsche Kaiser hätte wohl Anlaß gehabt, in seiner Antwort auf die Begrüßung der Generalität einen ernsteren Ton anzuschlagen; denn ein MjähffgeS militärisches Dienstjnbiläum fordert förmlich dazu heraus, der voll brachten Waffrnthaten zu gedenken und daran die Erwartung zu knüpfen, daß auch in künftigen Tagen das Heer die Ehre und dm Besitzstand der Nation siegreich schirmen werde. Statt dessen feierte der Kronprinz als Wortführer der Generalität den Kaiser als Förderer der Schlagiertigkeit dcS HecceS und einzig „als Wahrer deS Friedens", dem daS Heer alS seinem Kriegsherrn mit opferwilliger Treue vertraue. Ter Kaiser seinerseits vermied jede Berührung der Tagesfragen und sprach bloS den Wunsch auS, daß ihm Gott vergönnen möge, Neujahr 1888 abermals die Anwesenden, in den Herbstmanövem aber seine braven Truppen zu scheu. Können sich das Oberhaupt der ersten Militärmacht der Welt und sein LcibeSerbe friedfertiger aussprechen? Mau vergegenwärtige sich die Szenerie I Die Jubelfeier einer in 80 Lebensjahren erfolg reich und ruhmvoll verbrachten militärischen Dienstzeit, der sicgge- krönte Kronprinz an der Spitze der Führer aller 18 deutschen Armee korps. des Kriegs- und Marineministers und der sonstigen Häupter deS gewaltigen WassenlagerS, welches deutsches Reich heisst: — vor dem obersten Kriegsherrn neigen sich die gelammten Feldzeichen eines einigen deutschen Heeres, dazu ist die Luft voll von KricgSgeschrei und Kricgsvorbereitungen, eine Militärvorlage ist m der Schwebe — und aus Alledem steigt Nichts empor, als ein würdiger Ausdruck der Dankbarkeit für den Schöps« dieser Kriegsmacht und eine Huldigung desselben als »Wahrer- de- Friedens, l" Wenn au§ Rede und Gegenrede irgend etwas wie das ferne Grollen eines KriegsdonnerS herausgeklungen hätte, so hätte sich Niemand ver wundern dürfen. So aber weht Etwas wie ein FricdenShauch aus diesem Berliner NeujahrSeinpfange. Aehnliches ereignete sich gleichzeitig in Wien und Paris. Präsident Grevy sprach so leise, hass ihn nur Wenige verstanden haben. Er schloß mit einem un bekannten lateinischen Citat. Er hoffte, das, sich die bisherigen 15 FriedrnSjahrr, die Frankreich genossen, »durch die Weisheit der Negierungen und znm Glücke der Nationen" verlängrm möchten. Dazu kann man nur sagen: Seid wirklich auch weiic! Loht Euch. Ihr Franzosen, nicht von Euren Verführern Hinreisen. Die Friedens liebe der großen Mehrheit der arbeitsamen Franzosen ist nnzwcnel- hast. ebenso sicher aber ist, daß nirgends die Leidenschaft die friedlichen Massen leichter zu bethören sind, als in Frankreich. Diese Friedens liebe wird gegebenenfalls den Chauvinismus ebensowenig aufhalten, wie die jetzigen republikanischen Machthaber den Fortschritt der Ncvolution verhindern können. Die guten Bürger FrankreictiS sind cine willenlose Heerde, sie glauben seit hundert Jahren jeden revo lutionären Schwindel, so oft sie auch seitdem getäuscht wurden. Ohne religiöse und politische Ueberzeugnngen, verlottert der Herrschaft der revolutionären Phrase folgend, sind sie schließlich der Spielball einiger weniger Ehrgeiziger. Heute glauben sie dem friedlichen Kriegsminister Boulangcr, der die Friedensliebe der arbeitsamen Franzosen benutzt, um sich beliebt zu machen. Morgen werden sie dm Befehlen, die im Namen der Freiheit und Demokratie von ehrgeizigen oder von herrschsüchtigen Parteien erthcilt werden, unbe dingt folgen und übermorgen würden sie sich ihnen füg«,, sobald man ihnen sagt, die Ehre Frankreich- mache den Krieg nothivcndig. Darum ist au» die Franzosen und ihre Friedensliebe kein Verlaß. Doch sei nicht mit der Anerkennung zurückgehalten, daß augen blicklich auch bei den Staatslcnkern Frankreichs die Friedensliebe überwiegt. Noch erfreulicher wäre der Gciammteindruck der Neu« iaknscmpfänge, wenn der Zar all« Reußen sich auch in ähnlicher friedlich« Weise äußerte, wie die Oberhäupter der beiden Kaiser reiche und der stanz. Republik. Man wird sich jedoch da bis zum Neujahrsfeste deS grierlitzchen Kalenders gedulden müssen — hoffent lich nicht bis zu den griechischen Kalcndm l Gegenüb« den NeujohrSempsängen in Berlin. Wien und Paris nimnit sich die BeglückwünschunaScour in Pest recht seltsam und dürftig ans. In ocn Weltbauprslädten Kais« und Präsiden denen die Generalität, die Minister und die Gesandtschaften d Auslandes ihren Glückwunsch dardrinaen. — in der Hauptstadt des ungarischen GlobuS der Premierminister v. Tisza, dem die liberale Partei des Unterhauses aratulirt. Der Abstand ist denn doch zu mcfflich. Auch Ex. v- TiSza «ging sich >n Versicherungen deS FiiedenS und hatte die Freude, daß seine Parteigenossen dazu laut Eljen l riefen. Es ist vielleicht daS letzte jubelnde Elten, daS den ungarischen Premierminister umbrauste. Denn die Schatten dcS finanziellen Zusammenbruchs der Moaqarcn-Herrlichkeit senken sich mim« tief« auf daS schöne Ungarlanv. Ohne alle Ucbertreibiing grsvrochen, so steht Ungarn jetzt in sein« politischen, nationalen und finanzielle» Wirthichast am Rande deS Abgrunds und lucht vergebens nach Hilfe und Rettung. DeS ganzen Volkes hat sich die Ucberzeugung bemächtigt, daß e» so nicht weit« sortqchen kann. Ab« w,e soll cS denn weit« geben? Ja. wer daS wüßte I Dir Enthüllungen de« FinanzministerS Grasen Szapary mit der Forde rung eine- Nachtrag- von 83 Mill. fl. und der Darlegung eines geradezu niederschmetternden Fehlbedarfs im Staatshaushalte haben zwar erschreckt — ab« nicht bewirkt, daß die bessernde Hand ange legt wird. Neue Nacbtrnaskredite wurden einacbracht: die bisherige wucherische Spekulationen und Begünstigung - . . .. des BörsenipielS jmincrmehr dem Mißmutb und der Verarmung rntgegengetueben. Lie liberale Regierung und die liberale Rcichstngsnichrhcit ihnen Nickis zur Anbahnung einer gesunden, vernünftige» TtaatSwirlh- schaft, sie tragen >m Gcgenlheil durch Einbringung von Budact- nachträgcn. nenen Steuern und Börsenanlcibcopcralioncn wesentlich mit zur Verichsechtening der Finanz- und Wirthlchaftslage des Landes bei. Zur Erleichterung der künftigen Lasten des Landes bat der jetzige ungarische ReichSralk keine Zeil mehr, hingegen zur Be schwerung der kommenden Geschlechter bis weit üb« unser Jahr hundert hl»a»S findet er immer »och Zeit, Lust und Muih. WaS ist es anderes als die Stellung Ungarns unter die Zwangsverwaltung der Hochfinanz, was jetzt die Rothschildgruppe vorhat? Man nennt dies »daS ungarische Geschäft" und cs wird mit« diesem Namen noch oftmals ocnLrsein vor dieAugen treten. Es handelt sich nämlich sür die Börse nm Tas. waS der sog. letzten Hilst unmittelbar vorauSgeht. Tie Rothschildgruppe hat sich mit einigen Nebcnariipven der Wiener Börse, welche die ungarischen Finanzen in den Händen haben (österr. Bodenkredit- und Anglo- bank) verbundem Ungarn noch einmal vor dein Staatsbankrotte beizusprinacn. DaS geschieht dainil. daß diese edlen Nett« des von ihnen erst in die leichtstrtigste Schiildenwirthichait gestürzten Ungarn, von dessen Eigen thum Alles nock zusgiiuncnpackcn und anSrüumen, was sie erwischen können. Das letzte Eigenthnm ruhig, »r. »Pril-Siai 4»L0. Svtriia« still, I»r» M»!», »r. Januar Lv.24, »r. ÄprlI-Mai AM. »r. Iuiil-Jult S!>M. Vrtrolkum loc» 11.1',. vrr » l « u . ü. gaiinar, «aiiim. iEklreivkmarki,. 8»lr«>n« »r. Januar LSM. »r. Avril-!!»!»! 88.70. «oanen vr. Avril-Mai MM. «itdol »r. Januar <KM, pr. Avril-Mai 48M. Hink umiatzloe. — weiter: rriibe. Amftervam, Z. Januar. ProdiiNen iSchluh). strt»rn». Ra»»»» »er iliiari IU2, vrr Liiai rl!6, ftkigelid. Weizen »er Mal l der Nation, die letzten Staatsgüter werden zur Deckung der nächsten Ausgaben verpfändet. Tie andere» Gläubiger, d. ». das Publikum, hat dann beim Znsaminenkrache das leere Nach sehen. Ein solches Geschifft, schon bei einem Privatschnldner nicht so einfach, ist bei einem großen Staatswcsen «st recht verzwickt. Aber gemacht wird es schon werden und Tisza ist nicht der Mann, das Unheil abznwendcn. Seit dem Ausgleiche 1867 ist die unga rische Regierung selten wenig mehr gewesen als die Gülernerwal- tnng der Rotlffchilde: TiSza nahm aus der Hand dieses Bankhauses seine Ministcrkollegen und da er anßndcm liebte, sich mit Nullen zn umgeben, um seine eigene Genialität desto glänzend« hervor- trcten zu lasten, so waren ihm lmtttgeordiiete Geister wie d« Fiiianzminister Graf Szapary gerade recht. Nun gchl'S an den Kehraus! «kuelte rrleontmmk Ver..Dresdner Naidr." vom 3. Januar. Berlin. Der Kaffer batte die Gratulation kistnS sämmt- llcker Fürstlichkeit«! zum Militärdiensljnbiläuni dankend abgelchnt. — Das »Deutsche Tageblatt" berichtet die Wiederaufnahme von Verhandlungen zwischen der türkischen Negierung und einer hiesigen rcnommirtcn Wafsttffabrik, welche zur Bestellung von -!«/>,OM Ne- petirgcwehrrn geführt haben. - Die »Krcnzzta. erklärt d:c Nach richt. daß ein Neffe Stöckers eine Frau mosaischen Glaubens ge nommen und znm Jndenthui» übcrgetretcn sei, für Luge. Der älteste Neffe Stöckers sei erst 15 Jahre. — In etwa 2 Monaten geht eine größere Expedition unter Führung Dr. Karl Petcrö nach Ostafrika ab. — Ter »Nat.-Ztq." wird ans Paris gemeldet: Die herzliche Rede dcS deutschen Kronprinzen beim Neuialirsenipsnng des Kaisers hat auch hierLroßen Eindruck gemacht. Die anständige Presse erklärt: Jetzt müncn alle Alaringerüchte üb« die stind- stlincii Projekte Deutschlands gegen Frankreich verstummen. — Aus Sofia wird gemeldet: Die bulgarische Deputation habe aus London noch nicht tclegrapliirt. Es gilt das aber als ganz unglaublich, vielmehr wird angenommen, daß ungünstige Nachrichten einae- troffen sind, die man verschweigen will — Die »Bost. Ztg." «fährt ans London, die Generäle Dondukow. Korsakvw und Annekom sind I» Odessa angekonnnen, wo größere Truvpenzuiainmewzlehiingr'n staltsinden sollen Dieselben sollen jedoch temen kriegerischen Eha- roltcr tragen, vielmehr bedeuten, daß Rußland, Oesterreich und Deutschland gewillt sind, ihren gemeinsamen Abmachiingen Nach druck zu geben. In Petersburg glaubt man an einen Vrfflich der Rückkehr Alexanders »ach Bulgarien, den man in Petersburg alS eine Provokation anffasscn würde. Berlin. Bei dem Kais« fand Nachmittag? größeres Diner statt, wozu die zur Nrujahrskonr gekommenen koimnaildlreiiden Generäle geladen waren. — Die .Nordd." erhält von hoher Stelle in Konstantiiioprl die Zuschrift, in welch« dem Gerüchte über einem Entente zwischen Rußland und d« Türkei entschieden entgegen- aetreten wird. Die Türkei habe keine Veranlassung, Rußland gegen über eine kurzsichtige Politik und Ovvosition zu befolgen. Damit sei ab« nicht gesagt, daß die Türkei geneigt sei. Rußland ihre wichtigsten Interessen zu opfern. — Heute früh «mordete der Ar beit« Abt in der Ackcrslraße seine Ehefrau mit der Axt. Der Thäter ward verhaltet. Erfurt. Generalmajor Jhßcn, Kommandeur der 15. Inkan tertk-Vrigade, ist gestorben. Lübeck. Aus Anweisung von Altona auS fanden bei über 20 Sozialdemokraten Haussuchungen statt. ES ist dies der erste der artige Fall in Lübeck. Wien. Es werden derart Vorkehrungen getroffen, daß die neue Organisation des Landsturms spätestens bis April vollständig fertig ist. Brüssel. Der Generaldirektor deS Luxemburgischen Jnstiz- departrments Dr. EySchrn thcilte in ein« der letzten Kaminer- sitzungen mit, daß letzthin in Luxemburg zwischen den Vertretern DrunchlandS, Belgiens, Hollands, Frankreichs und Luxemburgs Verhandlungen wegen eine- internationalen UedercinkvmmcnS zur Anfrrrhterhaltung dn staatlichen Sicherheit rn Fällen von Arbeiter- unniben stattgefniiden haben. Berliner Börse. Von fremden Börsen lagen feste Noti- runaen vor. Hier «öffnete die Börse reiervirt. Russen waren belebt und höher, mich spät« blieb die Tendenz bei geringen Um sätzen fest. Von Banlpapirrcn waren Berliner Handelsaiithcile be vorzugt. Franzosen steigend, sonst waren Bahnen schwach. Berg werke vorübergehend durch Gerüchte üb« Erhöhung der russffchc» Im Kassa- geacn Schluß aber wird« «holt. sche Bahnen, meiste schwächer, österreichische Heft Dcmtschlands"dwse Erhöhung «wroerten. da hatten er und seine Partei erwartet, daß man die Sache nicht so skrupulös behandeln werde, wie es die Kommission gethan. Doch stehe es noch nicht lebhaft, Leipziger Kredit 3'/» Proz. Ilv ^ " Wirthschafi in der Urberschätzung der Finanz-Kräfte wird fortgesetzt, d« ungeheure Apparat ein« ebenso kostspieligen alS unzweckmäßigen StaatSvenvalnmg beibebalten. Die erbeingeieffene Bevölkerung wird durch di« verwerflichen Mittel «inet verfolgangSiüchtigcn Chauvinismus, da» BwtektirmSwcsrn md den NeootiSmuS. dun- Eiftiizölle gedrückt, verkehre waren deut ziemlich sesl. Banken ziemlich ^ ^ Höher, Bergwerke fest Für Industrien bestand lebhaftes Interesse. Deutsche Fonds waren lest und steigend, ebenso österreichische Prio ritäten. Privatdiskont 30» Proz. OriaiiOk» Ai» 3. Januar. «rr»N WM. «taa»»»«»» io?,». «»» »ar»r» »M. «ailzlrr «1,1«. ckavmrr 78,90. i»r»«> N»a»r. «alvrrm» 81,1». A>8M. «rr Nn-ra —. Air«Iru»»r,rr —. «-»>». W», ». 8. Jaauar. «r»»i« MIM. «läse»»,!,» W.10. »amvarven iVZ,». N»r»»rft». I88M. «,rt«„r» S«.77I>. «»».Ilrrdli rar.«. «»III. »art». Z. J»m>«r. ««»». «r»«r «!.7a. A„cid» na.1». JtaNr«, ,«>.». Giaat»»,»« »NM. «anitardr» «l.9». »». AriariiS»»» —. »-»„irr K7M. O»»»«rr IN». vliammir» »N. Ar»« ««teil« —. L-rtr» —Ba»a»»«rt. »««»«>», 8. Ja«»»«. Aai»«. t »»». Nvrtrr»»,«,»»). wrizr» f«ß, IN» »7-,67. »r. »»rU-MN l7,M. »r. «at.J»»i l7ZM. A,««> feft. I«, I«-«. »r. »»««».«N MM »r. ««t-Sm» MM. «UN Lokales u»ld Sächsisches. — Se. Maj. der König nahm gestern Vormittag die Vortrag«! der Herren Minis!« und AbtheilniigSvoistäude entgegen und begab sich alsdann nach d« Kgl. Villa in Strehlen zurück. — Bei dem am Neujabrstnge Abends stattgeliabtcn Gala - Empfang in den Paradciälen des Nciidenzschlosscs. d« alljähr lich die Neniahrscom adschließt, waren diesmal aus,« den königli chen Majestäten auch aniveicnd Ihre Kgl. Hoheiten Prinz Georg -- welch« eben «ft von Berlin zurückgekehrt war — Prinzeisin Mathilde und Prinz Friedrich August. Der eigentliche Cercle wurde im Banlcffaale abgehallen, darnach im Throiffaale znm Spiel Vor schriften ; die allerhöchsten Herrschaften spielen hier abwechselnd mir Damen und Herren der höheren Kreise. In den Rcbeniälcn waren prächtig tzekorirte Buffets aiffgcstcllt. Halb zwölf Uhr zogen sich die Fürstlichkeiten in die inneren Gemächer zum Souper zurück, womit die NenjahrSseierlichkeit ihr Ende erreicht hatte. — Die Wintersaison wird auch dic'cs Jahr wieder durch eine Soiree cingeleitet, zu welcher der Herr Krieg-minist« Gras Fabrice ft'ir den 8. Iarr.rar zahlreiche Einladnngen erlassen. — Gestern fand bei Sr. Exzellenz Rcichsgrcffen von P la ten-Hallermund große »Rout lPwmcnaden-Gcscll- schaft) statt. — Se. Kgl. Hoheit Prinz Friedrich August ist vor gestern wieder in seiner Garniion Großenhain eingelroffcn. — Die sogenannte Oberforst in ei st crjagd findet heute auf Sporbitzcr Revier (bei Klem-Zichachwitff statt. — Der Legationssekretär bei der kaiserlich russischen Minister- Rcsidrntnr, hier, Hofrath v. Lisch ine, ist znm kaiserlich russischen Konsul in Janina ernannt worden und wird in nächster Zeit Dres den verlassen, »in sich aus seinen neuen Posten zu begeben. An sein« Stelle ist d« bisherige Legationssekretär bei der kaiierl- rus sischen Gesandtschaft in Lissabon,Hoirach v.Komarofs, ernannt. — Tein Bahnbofsinivektor bei der Staatsciscnbnhn, Cölestin Srbreyer in Dresden (Böhm. Bahnhof), wurde von Sr. Maje stät den, Kais« von Oesterreich das goldene Verdicnstlrcuz mit dn Krone verliehen. — Kieiskanptmann v. KoppcnsclS «hielt von Sr. Kgk. Hob. de», Prinzrcgcnlen von Bayern das Kvmlhurkreuz des Ver dienstordens. — Der kal. Kammerdiener Keller erhielt das Verdicnstkreuz. — Zum Baildirektor für die L n nd eöa » st a l ten wurde der bisherige Baiiinspettor Einil Hölemani, ernannt. — lieber die Wirksamkeit des Reickstagsabgeordneten für Dresden-Neustadt und Umkreis, des Herrn Ob«appellationsgett'ckits- rnth Klemm, haben die Wähl« desselben schon des OeilerenGe legenheit gehabt, sieh ans den Ncichstagsberichtcn zu mformicen. In dankenswert!,« Wcffe bat der Herr Abgeordnete aber auch be reits zn wiederholten Malen Anlaß genommen, seine Wähler üb« diese oder jene den Reichstag beschäftigenden Fragen auf dem Lauienden zu erhalten. Sv halte derselbe auch iür gestern Nach mittag nach dem Bcrgrestaurant in Cossebaude cine Veffanunlung einberusen. in der er über die Thäliakeit des letzten RcickMaaes berichtete. Die Versammlung, der ». A. Herr AmtshaiivtmannDr. Schmidt beiwohnte, war ans de» umliegenden Ortschaften recht zahlreich besucht. Ter Herr Abgeordnete verstand eS, den umfang reichen Stoff in geineinvcisiändlich«, klarer Weise zu behandeln Er verbreitete sich ringelieiid über einige Fragen des Etats. dieMilitär- vorlage, die Arbeiter- und Haiidwcrkertragc. 'Nach einigen allge meine» Bemcrkiinaei, über daS Wesen des Etats n»d icine Be handlung im Reichstage, wobei er ausdrücklich betonte, daß « unv seine Gcsiiniiingsgenoffen das Bestrebe» hätten, die »othwcudigc Last der Stenern so zu verthcilen, daß dieselbe» nach keiner Seile hin drückend cmpsiiiidcn würden, «örterte er das Wesen der Gc- treidezölle. Man habe mit Eiiffübniiig derselben nicht die Absicht gehabt, die Lrnidwirtbichasl zu bevorzugen, vielmehr nur verhüte» wollen, daß sich die Lage derselben noch ungünstig« gestalte. Die Bcsorgniß. daß durch diese Zölle das Brod des armen Mannes v«- thenert werde, habe sich nicht «füllt, denn der Kornpreis sei »ich gestiegen. Man duffe auch nicht sagen, daß die indirekten Stenern aus »iirntbedrliche Nahrungsmittel brückende seien, denn pro Kops der Bevölkerung und Woche betrage dw Sicuer aus Salz 1^..-. ans Tabak ein Drittel, am Branntwein 2 und aus Bier nur -Ao Psemffg. Man solle sich fern« nicht durch das angekündigie Reichsdcfizst von 40 Millionen Mark, welche durch Mairiknlarbeiträge aufzu bringen seien, bange machen lasten, solidem bedenken, dag ans der anderen Seite den Einzclstacste» ans den Zöllen 11g Millionen (Sachsen 10 Millionen) znfloffen. Was die Spiritusiragc aniange, io habe der Reichstag aus die bisherigen Vorlage» nicht eingehcn können, er habe jedoch alle» Grund. mizilnehnien, daß bei Reichs tag damit umgehe, durch cine höhere Besteuerung des Spiritus im Verein mit ein« Reform der Zuckerst«,« besonders ergiebige Stenewbjekte zu schaffen, um aus dem Defizit beransznkommen. Man denke daran, mit einer Koniunistcu« zugleich eine billigere Veranlag ung der Maischst«!« einzninhren. kleb« dnsSchickinl der Militär- Vorlage, welche bekanntlich eineErhöhnngder Frirdciispräsenzstärke um 41,000 Mann bezweckt, lasse sich noch nichts Bestimmtes sagen. Noch >«„« Ueberzengiing müsse die Wehrkraft der Nation unab hängig sc», von den schwankenden Beschlüssen «»er. Parlamentä rs'chcn Kölpeffchast. Cs sei deshalb das Belle, wenn die Präsenzstärke nach einem gewissen Prozentsatz der Bevölkerung nonnirt wird. Diese Ziffer sei freilich von Periode zn Periode zu revidircn. Als jetzt die Regiemng vor Ablauf deS Septrnuats eine Erhöhung der Präsenz stärke gesordert habe. alS Moltke und der Krieaslnmfft« im Reichs tag zn verstellen gegeben batten, daß die Wehrhaftigkeit und Sichcr- . cs trostlos mit der Vorlage, er habe vielmehr die feste Ueberzeugung. daß cs auf keiner Seite an dem giften Willen fehlen werde, eknc ersprießliche Einigung rn «zielen. Der Finanzviiiikt komme hier, wo eS sich um d>c Sicherheit des Vaterlandes handele, «st in zweiter Linie in Betracht. Redner berührte hieraus die Arbeiter frage, der « als Mitglied der A>b«terich»tzkoi»inission nahe steht. Deutschland habe erst 6 biö 7 Jahre an derselben gearbeitet, man dürfe sich oliv nicht wundern, wenn wir auf diesem Gebiete noch nicht weit gekommen seien: arbeite man doch in England schon über 50 Jahre an diesem Problem. Bezüglich deS Maximat-Arbcilstagcs ist der Herr Abgeordnete der Ansicht, daß sich die Euffühnmg desselben aus dem Wege einer intemationalen Vercinbaruna er- 1i»il »1>- 'L -ziuriliuag »rWvi>i!>8 „ersuv- '
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