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Erscheint außer Sonntags täglich. — DiS früh 9 Uhr eingehende Anzeigen kommen in der nächsten Nummer zur Aufnahme. Börsenblatt für dm Beiilig- für das Börsenblatt sind an dl« Redaction — Anzeigen aber an die Ervedition desselben I» senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigellthum de» Börsenvereln» der Deutschen Buchhändler. Amtlicher Theil. Verhandlung der Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler am Sonntag Cantate, den 28. April 1872. » Die diesjährige Hauptversammlung des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, zu der statutenmäßig durch das Börsen blatt und durch Karten eingeladen worden war, wurde von dem Vorsteher, Herrn Julius Springer aus Berlin, um9 Uhr Vormittags mit Begrüßung der anwesenden Börsenvereins-Mitglieder eröffnet, worauf er den Unterzeichneten zur Führung des Protokolles und die Anwesenden zur Einlegung der ausgefüllten Wahlzettel in den am Eingänge aufgestellten Wahlzettelkasten aufforderte. Nachdem nun ferner Herr Vorsteher die Herren Fritz Gerold aus Wien, Beyer aus Königsberg i/Pr. und Eduard Frommann aus Jena zu Ordnern in der heutigen Versammlung ernannt hatte, verlas er den folgenden Geschäftsbericht: Meine Herren! ich beginne den Jahresbericht, indem ich zuerst Derer hier gedenke, welche seit unserer letzten Versammlung dem Buchhandel durch den Tod entrissen wurden. Es sind dies von Mitgliedern des Börsenvereins: Friedrich Appelius (L. Oehmigke's Verlag) in Berlin — Friedrich Wilhelm Ernst Bergemann in Berlin — Christ. Friedr- Heinr. Wilh. Dietze in Anclam — Gustav Elkan in Harburg — Theod. Fridolin Hermann Engler in Leipzig— Carl August Ehraud in Neuhaldensleben— Hermann Moritz Gottschalk in Dresden — August Heinrich Krausnick (Gropius'sche Buchh.) in Potsdam — Paul Kormann in Leipzig — vr. Friedr. Wilhelm Levysohn in Grünberg — Franz Lobeck in Berlin—Therese Marx (D. R. Marr'sche Hofbuchh.) in Baden-Baden — Alfred Mauke in Hamburg — Theobald Friedrich Moritz in Dresden — W. I. Peiser in Berlin — Erhard Quandt (Quandt L Händel) in Leipzig — Carl Friedrich Schmidt in Leipzig — Otto Süßmilch (Pietro Del Vecchio) in Leipzig — Theodor Thomas in Leipzig — Johann Otto Unzer in Königsberg. Von Nichtmitgliedern wurden heimgerufen: Robert Allihn, Bes. der C. C- Müller'schen Buchh. in Holzminden — vr. A- Andresen, Bes. v. Rudolph Weigcl's Kunsth. in Leipzig — Rudolf Bauer in Leobschütz — Joh. Christ. Traug. Bomnitz in Leipzig — E. I. Brill in Leiden — Moritz Buhle in Bautzen — Joh. Heinr. Cramer-Frick, Mitbesitzer der Firma Kramer & Lüthy in Zürich — Otto Feiler, früher Mitbes. der Firma Feller & Gecks in Wiesbaden — Ludwig Fretlöh in Lüdenscheid — Franz Goretzki in Bcuthen O/S. — Joseph Graveur in Neisse — vr. B. Fr. Haller, Bes. d. Haller'schen Buchh. in Bern — Konsul Carl Häring, Mitbes. d. Firma Lämmert &Co. in Rio deJaneiro — vr. Otto Titian von Hefner, Bes. des Heraldischen Instituts in München — Otto Humburg in Berlin — Georg Jaquet in Augsburg — Karl Jckler, Bes. d. Luckhardt'schen Sort.-Buchh. in Cassel — Friedr. Adolf Julien in Würzburg — G. FriedrichLudwigKornin Nürnberg -- Georg Lampart in Augsburg —L. E- Lanz in Weilburg — Oscar Lichtenauer in Breslau — Theodor Liesching in Stuttgart — Hermann Liman, früher in Leipzig — Wilhelm Mevius in Creutzburg — Johann Moe ßner in Trenchin — Herm.Müller, Besitzer von C. F. Meser's Hof-Musikalienh. in Dresden — G. Rocholl in BerlinJoh. Dietr. Schmidt in Salzwedel — Karl Phil. Ferdinand Seidel in Leipzig — Adolph Seyring in Oedenburg — P. C. Adolph Thiel in Wien u. Nikolsburg — Carl Friedr. Wagner inSchwiebus — Paul Werner in Zwickau — Carl Wickenkamp in Hamm — Albert Wruck in Berlin. Alfred M auke, den wir noch im vorigen Jahre hier in unserer Mitte sahen, hat wenige Wochen nach der Messe ein jäher Tod dahingerafft. Wilhelm Levysohn und Theodor Liesching waren regelmäßige Besucher der Messen und nahmen regen Antheil an den Angelegenheiten des Börsenvereins. Diesen beiden guten Genossen sei ein besonderes Wort der Erinnerung geweiht. Levysohn' s feuriges Temperament, seine Begeisterung für die Gestaltung der politischen Verhältnisse Deutschlands hatten ihn, nachdem er seine Ueberzeugungen inKämpfen bethätigt, die die schwerstenOpfer ihm auferlegt hatten, auch das Opfer der Freiheit, von dem Verfolg der ursprünglich beabsichtigten wissenschaftlichen Laufbahn absehen lassen. Er trat mit Liebe und Neigung zum Buchhandel, Neununddreißigster Jahrgang. 240