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ÄkMMt8k««ie^^ IlvritL Llin^ner, kLivni^nvalt Sari?r. kÄLsk, vr«««I«n, 2, nklks 60m vippoldiüNsldnorklatr, bssor/rt und voravstlivt Latontoallor I^tndor dokunntliek prompt und dilliM. I-vckvr rvurueu - 8pblinli1ii1! ß !! MuköitM 12 vamöütLSLlikL ! 1 A »vrokarck »iicklsvr, -7L7NLL Z smpsisklt rur killifföll und plußtibvlibll ttvisv W«»nrnivr- U« ß«vlta1kvr als Iluieum dor I-6ieittij;Icoit, Solidität und üllv^anr. Orössts ^usvalil von Dlsolion-^ooessaires otv. ^.UAiistusstrLssö Hr. 4 (SaLttr «Iv vo^nxe). LALALA „ — . , .. - . Witten»,,».»»«»«««» f»r >0. Iu,»l»r Westwind von mittlerer Starke de« NV.AÄ2. 31. Zahrgaliß. Lnslllgt: 42,000 Srpl. »ur«,«Ni,.„«mit,lerer vewöikm.^-dn. wesen.itlt,. Niedersqlkae. Temperatnr I Dresden, 1880. TltNskOA, 1v. Politisches. Von jeher galt rS bei dem Liberalismus für ein unanfechtbares Dogma: In den Staaten, in welchen konstitutionelle Verfassung und Preßfreiheit herrschen, giebt'S keine Revolution niehr Ru» sind eS aber gerade die konstitutionellen Musterstaaten »ach libe ralem System, wie der „Neichsbote" treffend bemerkt, in welchen revolutionäre Zuckungen nicht zur Ruhe kommen: Belgien und Holland. Die Konstitution beider Länder war so recht nach dem Herzen des liberalen, wohlhabenden Spiebbürgertliuinszuaeschnitten. Rur ein ilnvcrhältnißmäßlg kleiner Theil der Bevölkerung darf das Wahlrechtlausübcn, die große Masse ist von demselben aus- gcschlvsse». Infolge dieser Herrschaft des Geldbeutels ist auch in diesen Ländern der Zustand der ärmeren Volksklasscn ein traurigerer als anderswo. Das liberale Manchesterthuni herrscht dort mit allen liberalen Freiheiten ungehindert, es sind die Länder des laiasor-kaiio — aber das Gehenlasse», der Konkurrenzkampf um's Dasein, konrmt naliirlich nur denen zu Gute, welche mit den nöthigrn Geldmitteln ausgerüstet sind. In Holland hat der behäbige Liberalismus dem nach Freiheit schreienden Volke Kirche und christliche Schule und Christen- lhrun prcisgegedcn, aber es hat nichts geholfen, die Massen ver lange» noch mehr. Nach Allem, was darüber verlautet, greisen sie dem Geldbürgerthum an seinen Hcrrschastshcbcl, an das bestehende Eenniswahliecht. und fordern das allgemeine Wahlrecht, wie es in Deutschland und Frankreich besteht, um sich dadurch die Grundlage für soziale Reformen zu schaffen, zu denen Deutschland bereits ge langt ist oder demnächst gelangen wird: Kranken-, Unfall- und Altersversicherung und Schutz gegen Ausbeutung der Frauen und Kruder durch die Fabrikarbcit. Uebrigcns ist in Deutschland die Initiative zu einer Sozialreform zu Grinsten der arbeitenden Klasse nicht vom Parlament, sondern vom Kaiser ergriffen worden, und cs hat anfangs grobe Mühe gekostet, nm den Widerstand gerade der Vertreter des Liberalismus im Parlamente zu überwinden und die sozialen und wirthschastlrchcn Reformen wirklich durchzusetzen. Und was unseren Kaiser dazu bewog, diese grobe weltgeschichtliche That zu vollbringen, zu welcher die kaiserliche Botschaft das Programm seststcllte, das war. wie er selbst in derselben ausspricht, der Geist der christlichen Weltanschauung, der Die. welche sich von ihm durch- dringcn lassen, antreibt, das Wohl der Armen stetig zu verbessern und nicht den Vortheil des Geldes, sondern das Wohl der Menschen und des Volkes zum treibenden Agens in der Politik zu machen. Deshalb waren cs auch im Parlament die aus den« Boden einer christlichen Weltanschauung stehenden Abgeordneten, welche der Cozialresorm des Kaisers am ersten und freudigsten ihre Unter suchung bieten. Ter Geist ist eS. der lebendig macht, nicht die Form Tie liberalen konstitutionellen Formen hat man in den Niederlanden schon lange, allein sie sind ungefüllt mit jenem natura« lislilchen Geiste, der das Cbristenthum überall zurück- und den Handclsvortheil überall in den Vordergrund drängt. Das allge meine Wahlrecht würde den Armen sicher auch nicht helfen, denn eS ist ebenfalls eine blose Form, deren sich der geldliberale Geist cbcmogut bemächtigen kann, wie des CensuSwahlrcchtes. Die wahren, gesunden Fortschritte zum Heile der Völker beruhen auf der Macht ver christlichen Ideen. Wo man diesen wehrt, wie in Belgien und Holland, da tritt die Revolution an ihre Stelle und zwingt den herrschenden Klassen aus, was sie aus freien Stücken nicht geben wollen. Reformen aus Grund der christlichen Weltanschauung oder soziale Revolution, das ist die Signatur nmcrer Zeit! Alle Freunde und Verfechter der Sozialreform sind sich darüber klar, daß bei dem, was bisher in Deutschland auf diesem Gebiete geschaffen worden ist, nicht stehen geblieben werden darf, daß viel mehr aus diesen Grundlagen immer weiter gebaut iverden muß. Tie zunächst in Angriff zu nehmende Frage durfte die Altersver sorgung sein, doch mebt es noch viele andere Gebiete, die der Be stellung mit dem Pflug der Sozialreform sehnsüchtig harren. Ein solches wäre die Ausdehnung der Arbeiterschutzgesetzgebung auf die der Einkommen- und Lohnverbältuissc noch nicht direkt in den Be reich ihrerUutcrsuchungeu und Feststellungen gezogen. Sofern aber die wenigen vorhandenen statistischen Nnhaltepunkte im Allgemeinen einen Ueberblick über die ErwerbSverhältnisse zulasten, sind die selben keineswegs erfreulicher Natur. Am meisten empfunden wird der Mangel einer Statistik über die Löhne der Arbeiterinnen, da gerade eine solche für die Beurtheilung der gegenwärtigen soziale» Lage von grosser Bedentnng ist. Die Arbeiterinnenbeweaung in Berlin, welche von der Lvbntragc ihren Ausgangspunkt nahm, hat cnien Anstoß gegeben zu Untersuchungen über dieLolmverbältnisse der Arbeiterinnen, insbesondere ist auch von derselben die Anregung ausgeaangc», welche im Reichstage bei den Verhandlungen Uber dcn Nähsodenzoll zu dem Beschlüsse führte, über die Lohnverhält« der Statistik der Lohnverhältnisse der Arbeiterinnen ein weniger rühmliches Bild uns zeigt, das im Wesentlichen die Klagen be stätigt. welche in den Arbeiterinnen-Versammlungen vorgebracht wurden. Nach einer aus Grund der Auszeichnungen des statistischen Amts gemachten Zusammenstellung belaufen sich die durchschnitt lichen Wochenlöhne der erwachsenen Arbeiterinnen in Berlin ans nur 10 bis ll Mk. in den Gewerbe», i» einzelnen Erwerbszweigen sogar auf nur 7 bis 8 Mk. Für eine theure Großstadt, wie Berlin ist. sind solche Löhne als wahre Hungcrlöhne aiizllsehen, zumal dabei noch in Betracht kommt, daß dcnselhen vielfach, namentlich bei dcn Näherinnen, Stückarbeit und Accordarbeit zu Grunde liegen. Was besonders schwer in's Gewicht lallt: ivie groß ist die Gefahr, daß die Arbeiterinnen bei der Unzulänglichkeit des ehrlichen Er werbes dem Erwerbe der Schande anbei»»,illen. daß sie vom körperlichen Elend in das sittliche Elend gerathen! Tic>e Betrach tungen mahnen dringend daran, die Frauenarbeit ernstlich in den Kreis der Arbeiterschutzgesetzgebung zu ziehen, und bereits hat eine Minorität des Reichstages, bestehend aiiS den Konservativen und dem Eentrum, die Initiative in dieser Frage ergriffen. Möge ihr Wirken zum Wohlc der arbeitenden Bevölkerung von Erfolg ge krönt werden! Parts, 9.August. Schl«», «entc 8V.SL. «ulkillk lvs.35. Italiener S9,!>7. Staawbah» 4d7,S». Lomdardr» 237.K», da. Briorltittcn —. St'aulcr lii>/>!>. Sgiivter V74,iX>. ctloniaue», »07. itteuc Anleihe 82,«>7. Ruhig. BreSlau,». August, Nachm. «Äetretdemarkti. Spiritus pr. I«0 Niter NX) Proc. Pr. August-Srpt. 37,00, Pr. Septbr.-Lkt. 37,40, pr. Nov.-Tec. 37,5,o. Raggei, pr. Sept.-Oktobrr 127,00, pr. Ocibr.-No«. I2S.50, pr. No».-Der. 130,l>0. Riiböl loeo pr. Sept.-Okioder 42,25. pr. Leioher-Nov. —. Zink umsatzlos. — verkäusllch. Stettin, V. Rngiist, Nachmittags I Uhr. litzetreidemarkt-. Weizen höher, loeo 150—160, pr. August-September 160,00, pr, Oct.-Nou. >50,50. Roggen sivl, loco >20—124, pr. August-September 124,50, pr. Ortober-Nov. >25,00. NUböl „nverünbert, pr. August 42,00,5pr. Septcmbcr-Oclober 42,00. Spiritus steigend, loco 38,90. pr. Augnst-Lepteniber 38,60, pr. Scpicniber-Oktober 33,00, pr. ckt.- Noocmber 30,30. Petroleum loco versteuert Usance l><« Proc. Tara 10,75. London, 9. August, ivorm. ll Uhr 10 Mt». UonsolS l0t»/,«. 1873er Ruffrn 9!p/,». Italiener 99. Lombarden 9'/,». Kon». Türken 14-/,. 4proc. snnbirte Amerikaner I30>/,. 4proc. Ungar. Goldrciite 86'/«. Lcsterr. ivold- rente 97. Pren». flonsol» 104. Egqpter 73»/„. Neue Egypter —. Garant. Sghpter 96. vttomanbank 1v>/„ Snez-Actien 78> z. Spanier —. — Stim- muna: Ruhig. — Wettcr: Regen. Ams» erda », «Produkte,», 0. August. «Schluh.» Wetze» per November 2l2, behaupte«. Roggen per Oktober 127. März 130, stcigend. L o ab o » , 9. August. Produktcu (Schluß). Weizen ruhig stetig, englischer Eine pikante Illustration der Art und Weise, wie die Vertreter Welzen «est. Gerste stetig, Haser eher stetiger. Mehl ruhig, Mais '/, Sch. theurc ^ zialdemokratik sich mmelE» iem Nisse» tbre bnchtänriike» Bohne». Erbse» stramm '/, Sch. höher -iS vor >4 Tagen. - Wetter: Rege». der Sozialdemokratie sich anszelcaen sein lassen, ihre hochtönenden Phrasen über ihre Bestrebungen zuin Wohlc der arbeitenden Klassen in die Praxis zu übertragen, hatte vor Kurzem das „Ehristl. svz. Korrespondenzblatt" gebracht. Es hatte in einem Artikel die Gc- schästspraxis der Siiigcr'schcn Mäntelsabrik i» Berlin, deren Mit inhaber bekanntlich der sozialdemokratische ReichStagsabgeordnet« Singer ist, einer herben Kritik unterzogen, und zwar wurde be hauptet, daß die Firma Singer, welche vorzugsweise mit Frauen arbeitet, eine die Preise drückende Konkurrenz in dieser Branche her- vvrgerusen habe, daß in dem Geschäfte Sinaer's die Mäntelnähe rinnen nur 76 Psg. bis 1,25 Mk. tiiglich verdienten, und daß einer der Mitinhaber der Firma bei einer Konferenz über die Ausbesserung der Löhne eine Steigerung derselben mit derMotivirung abgelehnt habe, daß die Mädchen sich noch auf dem Wege der Schande einen Nebenverdienst erwerben könnten. Die Erwiederung des Herrn Singer hat sehr lange aus sich warten lassen, und als sic endlich erschien, konnte inan sie alles Andere, nur keine „Widerlegung" nennen. Gerade der schwerste der erhobenen Vorivüne ist mit keinem Worte gestreift. Herr Singer vermag in der Sache selbst nichts Anderes vvizllbringen, als daß in seinem Geschäft nicht wedrigere Arbeitslöhne gezahlt würden, als in einem anderen Ge schälte derselben Branche. Da Herr Singer schließlich erklärt, daß er sich nicht noch einmal dazu hergeben ivcrdc. die niiqualifizirbaren Angaben des „Korrespondenchlattes" zu beantworten, so werden jene Behauptungen dieses Blattes wobt eben auf dem Singer'schen Geschälte sitzen bleiben. Gerade von einem „Arbeiterführer" aber sollte inan erwarten, daß er AüeS aufbieten würde, sich von Vor würfen zu reinigen, die geeignet sind, seine „Arbciterfreuudlichkcit" in ein recht eigentyliinliches Licht zu stellen. e» Lokales uuo Sächsisches. — Se. Majestät der König kam gestern Vormittag ll Uhr in Begleitung des Kgl. Flügeladiutanten Generalleutnant von Carlowitz nach dem Residenzschlossc. um die Vorträge der Herren Staatsminister. des .Herrn Hausmarschall Grasen v. Vitzthum und des Herrn Geheimrath Bär entgegenzunehnien. Nach 2 Uhr erfolgte die Rückfahrt nach Pillnitz. So — Se, Majestät der König bcgiebt sich heute Morgen nach —, Schandau zur Hochwildjaad. Herr Obersorstmeister Blohmer bc- K* ^ gleitet die hohe Iagdgcsellichast nach dem Wintcrberg-Jagdrevier. ^ wo auch morgen noch Jagd stattfinden wird. Z. — Ihre Majestät die Königin hat sich gestern Mittag mit w dem um 12 Uhr 5 Min. vom böhmischen Bahnhöfe abgehendcn ^ «D Zuge über Schiuicdcberg und dann mittelst Eanipagc wieder nach Rehefeld begeben, von wo dieselbe Mittwoch Abend nach hier zu- ^ rückkehren wird. «-> ^2 — Am Sonntag Abend traten die Prinzen Jobanil'U'L2 Äeor » und M a x, kgl. Hoheiten, in Begleitung des Herrn Major ^ (/) ' Oberbapern an., ^ , . :ch . , egaiiacn, welche >m Reichstage bei den Verhandlungen Uber Nähsodenzoll zu dem Beschlüsse führte, über die Lohnverhält nisse der Näherinnen eine Enquete anz»stellen. — Wie aber von der Altieiterinnenbewegung selbst, so ist es auch von diesen Unter suchungen still geworden. Inzwischen hat das statistische Amt der Stadt Berlin seit einige» Jahren Z»licimmenstcll»ngen über die Lohnverhältniffe in Berlin veröffentlicht, welche, obwohl sie als aus abweichenden Angaben der Arbeitgeber und Arbeitnehmer be ruhend. eine unbedingte Zuvrrlässiakeit zwar nicht beanspruchen können, immerhin ein brauchbares Material und einen halbwegs sicheren Anhalt zur Beurtheilunn der Lohuverhältuisse der Arbeite rinnen gewähren. Man darf dabei nicht übersehen, daß es in Berlin mindestens 60.000 Arbeiterinnen mebt, von denen mehr als . ^ , hervorragend jetzt m der KonsektionSbranchc, insbesondere in der Damenmäntel- konsektion. den ersten"" ' "" man doch nicht du ^ aus dem Weltmärkte einnehme, so darf ecke der Medaille unbeachtet,lasten^ die in Neilkftk Ttlearamme ver ..DrcSvner Nackir." vom 0. Ang. Berlin. Gasteiner Meldungen bezeichnen die große Herzlich keit besonders bcmcrkcnswerlh, welche die Begrüßung der beiden Monarchen auszcichnete. KaiierWilhelm, der dcn KaiserFran.zJosef im Innern des Gebäudes empsina, erstellt sich des allerbesten Wohl seins. Kaüer Franz Joses hatte Kaiser Wilhelm inständig gebeten, sich Abends seinetwegen nicht zu »lkommodiren, ihm gestern keinen Gegen besuch zu machen. Heule tauschten beide Kaiier die Besuche ans. Kaiser Franz Jedes verweilte eine halbe Stunde beim Kaiser Wil helm. während dessen konferirten Bismarck und Kalnok» imArbeits- zilnnier Bismarcks GierS trifft Abends ein und reist morgen nach FranzenSdad weiter. Berlin. Heute Vormittag trat der dritte deutsche Tischlcr- tag zusammen. 28 Innungen, darunter Dresden und Leipzig, waren durch -V Telegirtc vertreten. Dem Verbände geboren 52 Städte an. Tie Versammlung beschloß, ein Glückwunschtelegramm an den Kaiser und Bismarck abziisenden, beauftragte auch den Vorstand, bei de», Bnndesrath wegen Ertheilung derKorporations- rechte an den Verband cinzukommen. Darauf wurde in die Bcra- thling über dcn Stand der Jnnnngsbewegung eingetreten — Vcr- mnigenc Nacht fuhr ein Dampfer von Grünan aegcn die gespellte Eisenbahnbrücke, wobei drei Personen durch den Anprall in's Wasser geschlendert wurden und ertranken. Ga st ein. Der Kaiier von Oesterreich begab sich heute Vor mittag 11 Uhr zu Fuß und in preußischer Generalsuniform. beglei tet von dem Flügeladiutanten Flieger nach dem Badeschlotz z» einem Besuch des Kaisers Wilhelm. Nach einem halbstündigen Aufenthalte ging der Kaiser von Oesterreich nach dem Schwriger- haus, wo ihm der Fürst und die Fürstin Bismarck in dein Garten vor dem Hause eutgegcnkamen und ihn begrüßten. Der Kaiser blieb hier etwa eine halbe stunde und wurde vom Fürsten Bismarck bis z»m Ausgang des Gartens begleitet. Aus dem Rückwege nach seinem Absteigequartier wurde der österreichische Kaiser vod dem dicht gedrängt Spalier bildenden Publikum ehrfurchtsvoll begrüßt. — Kalnok» machte»m 11 Uhr,Hohenlohe um 12 Uhl Bismarckemen Bestich. Kalnok» blieb bis kurz vor der Ankumt des Kaisers von Oesterreich bei Bismarck! im Schwcigcrhausc. Mittags hatte Kalnok» eine Audienz beim Kaiser Wilhelm und machte daraus dem Prinzen Wil helm seine Aufwartung. — Der Kaiier von Oesterreich empsing Herbert Bismarck und darauf de» Fiststen Bismarck in Audienz. ParlS. Die republikanische» Blätter äußern sich sehr erregt Über die Entsendung eines apostolischen Legaten »ach Peking und beschuldigen den Papst, sich bei dieser Gelegenheit zum Werk,eng englischer mid deutscher Rankünen gegen Frankreich zu machen. Sie drohen mehrfach mit Repressalien und rathen die Streichung deS KultusbudgetS, sowie die Aufhebung der französischen Botschaft beim Vatikan an. Es ist ein Konflikt mit der Kurie anläßlich der Berathuna deS KultusbudgetS möglich. Berliner Börse. Im Anschluß an die auswärtigen Kursc eröffnete die Börse belebt und fest. Bon spekulativen Banken waren nur DiSkontv-Kommandit aus die neuesten Mittheilungen über das Ascherlebener Kaliwerk nachgebcnd. Spekulative Bahnen schwächten sich bald, besonders Elbethal auf die in Aussicht genommenen Kvhlentcirifherabsetzilnakn auf deutschen Bahnen ab. Montanwcrlhe waren ohne einheitliche Tendenz, wirkten aber später aus größere rheinische Kaufaufträge anziehend. Von fremden Renten waren Russen aut gefragt und gingen höher. Im Kassaverkehr waren Banken still, Bahnen ivurden schwacher und Bergwerke blieben ziemlich fest. Für Industrien zeigte sich wenig Interesse. Ocster- reichische Prioritäten blieben still. Privatdiskont l'/r Prozent. sr » nkf» re ^ s. »u,uft. Sre»>« W9L0. et««tN„n 184.«. «-». »or»n> «,7». »«litler -. 74.7». t»r»r. u»,«r. »»lvrene, S7F0. »»«»«»».-. ««slrnkne^r Pipe»»«, «OM Fr». W Freiherrn v. Oör. eine Vclgnüguiigsreise nach Oberbapern an. — Stäatseiseilbahii-Betrieosdlrektor Freiherr v. Oör in Leip- zig erhielt das Oisizierskreuz des Italienischen Kronenordens. — Im Hotel Bellevue ist vorgestern der russische Botschafter ^ --2 Graf Schuwaloss nebst Gemahlin abgestiegen. — Dem weithin bekannten liebenswürdigen Organisator von Fest- ^ ^ lichkeitcn, Herrn S ch u l ra th Heg er, ist gestern eine große Freude ^ bereitet worden. Von dem Vorstand der deutschen landwirthschastlichen ^ Gesellschaft zu Berlin ist ihm unter dem Ausdruck des wärmsten cd- Tankes für die nusopscrungSvollen Dienste, welche derselbe der Ge- ^ sellschast während ihrer kurzlichen Wandcrvcrsaiiinilung hier in so Z» bereitwilliger Weise erwiesen hat, ein Ehrengeschenk in Gestalt eines 2. prächtigen Humpen aus Glas in altdeutschem Stile mit tunstvollen Verzierungen und dazu gehörigen Gläsern übersandt worden. — I» Leipzig wurden gestern wegen Verbreitung sozial- d e m o k r a t i s ch e r S ch ri f t e n beziehentlich derTheilnahme daran' vom dortigen Landgericht die Sozialdemokraten Pinkciu. Hopfner, Frc», Eller (?>. Berger und Thurm zu Gcsängnißstraseii in Ser Douor Non 5! NlnRoii bis :>, Z Mo aucr von 3 Wochen bis zu 1 Monaten verurtheilt. — Die Arbeiten zur Ausstellung des vom Meister Dr. Kietz geschaffenen Julius-Otto-Denkmals haben auf dem Gcorg- platzc wieder begönne». Mittwoch, dcn 1. September. Vormittags ll Uhr wird die Enthüllungsfcicr stattfinden. Die Mannergesang vereine hiesiger Stadt und Deputationen auswärtiger Vereine werden unter Leitung des Musikdirektors Reichest einen Festgesang iged. von Klötzer, komp. von Reichest» zur Ausführung bringen, desgleichen wird das Singechor der Krcuzschule zu Ebren ihres be rühmten Kantors bcthciligt icm. Die Festrede hat Herr Konsisto- rialrath Dr. Dibestus übernommen. Den Schluß des Festaktes bildet Otto's weltberühmtes Lied „Das treue deutsche Herz." Abends findet in der Kreuzkirche eine große Musikaufführiing statt, bei welcher u. A. der 23. Psalm, eine der wirksamsten Kompositionen des Heimgegangene» Licdcrmcistcrs, zur Auffülniliig gelangt. Der Reinertrag dieser Veranstaltung soll einem kirchlichen Zwecke znflie- ßen. Nach dem Kirchenkonzerte fahre» die Sänacr per Dampfschiff nach dem Lincke'schen Bade, wo mit einem Fcstkommers der Fest tag beschlösse» wird. — In Mainz findet nächsten Donnerstag, den 12. d. M.. die feierliche Eröffnung der M a i n z kc tt c n > ch lc pp s ch i f ff a h rt statt, zn welcher die Behörden, Handelskammern und Interessenten geladen sind. Gegen dieses Unternehmen machte die Stadt Fraiik- nirt anfangs heftige Opposition und für dasselbe mußten die Re gierungen von vier Ufcrstaatcn gewonnen werden. Von hier hat sich Herr Bankier Max Ebrambach (Philipp Elimepcr) zur Eröff nungsfeier nach Mainz begeben. — Die 7. Wandcrvcrianiinlling des Verbandes denlschcr A r - chitekten- nnd Ingenieur-Vereine wird in diesem Jabrc vom 15. bis 18. August i» Frankfurt a. M. tagen. — In den Tagen vom 1. bis 5. September wird hier der 3. allgemeine deutsche Berg- mannStag abgehalte», eine freie Znsammcnstinfl von Bcrg- wclksintcrcssenten nnd Bergdeaniten. welche durch das Bedürfnis; des Meinungsaustausches der Fachgenosscn in's Lcdcn gerufen ist und alle drei Jahre, ohne daß cm iestgcglicdortcr Verein die Stmidcsgcnoffcn verbindet, unter zahlreicher Bcthciligung aus allen Thcilcn Deutschlands und Oesterreichs ihre Wiederholung findet. — Das Begräbnis; der am Zcughausiimbau vciimglncktcn drei Hand a rbei tc r M od es, Richter und Mü11 er fand am «onnta a Nachmittag 4 Uhr unter dem Johannessrirdhofe in Tolkewitz masscnhaftcr Betheiligung ans statt. Dem Sarge der so jäh aus dem Leben Geschiedenen folgten ». N. die Herren Baumeister Teichgräber, Landbau-Jnspcktor Keiuiulcin. mehrere Poliere bez. Bnnmhrcr und viele Banhandwcrkcr, insbesondere Maurer, Ziiiimer- leulc und Steinmetzen. Hier beklagte man treubemährte, tüchtige Arbeiter, dost freundliche, jederzeit gefällige und überall beliebte Arbeitskollegen. Infolge einer freiwilligen Sammlung unter dem Aibesterpm'onal waren die Mittel zu einem würdigen Blunicu- schmnckc schnell beschafft worden; eS konnten fc 3 Palme,izweige mit Schleifen und diesbezüglichen Inschriften, 3 Kränze und drei Blumenkronen gespendet und der stattliche lieber,chuß zu Unler- stützuiigszwecken für d,e Hinterbliebenen verwendet werden. Außer dem hatte das Kal- Finauzministcrinm 3 prächtige Palmcnzweigc noch dem Kirchhofe gesandt und auch seitens der bauleitenden Herren, die sich überdies für die der Unterstützung nöthigen Hinterbliebenen