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Dresdner Nachrichten : 10.08.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-08-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188608107
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18860810
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18860810
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-08
- Tag 1886-08-10
-
Monat
1886-08
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.08.1886
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« s I r» f» »» »» kb- «or- ^ ^ labred« . cotai. Bemerkt se, noch, daß der Jüngste d«r Bermig! scher Müller heißt, au- Savda gebürtig, 2v Jahre alt und iandcS ist. seine im dortigen Armenhaus aufhältliche h Mutter schon seit einer Reihe von Jahren regelmäßig uni Die Arbeiter Modes (57 Jahre) und Nicht« (in Löbtau wo! 53 Jahre alt), sind schon seit eurer Reih« von Jahren bei Arbeitgebern beschäftigt gewesen. — Die Sioux-Indianer hatten bereit- in den . Mittagsstunden de» lebten Sonntag dem Zoologischen Garte» gegen 2000 Besucher, die sich znnieist aus der Provinz rckrutirte«. zuge- ssihrt Die erstmaligen Produklionci, von HanltnuiaSvatza, der vom Raubthierhanse seine gefiederten Geichoffk über drei Wiesen hinweg bis rum Sude der Volterwiese (etwa >8» Meter) cntiendete, gelangen meist und wurden mit lauten Beisollsrnen vom Publikum mitge nommen. Die Ostanznuinmer des reichhaltigen Programms bildete der sogenannte „Mädchenraub", de» auch glücklich ohne Unfall von Statte» ging, beider sind bei ähnliche» Borsübmngen in den letzten Tage» mehrfach Roß und Reiter bei der wilden Jagd ge stürzt, so daß es an Perletznngen und Armbrüchen nicht lehne. Coinboys und Indianer übe''allen bei dieser die Menge in hoch gradiger Etnnmnng hallenden Nummer einander wechselweise' eine lunge Merikanerm. die aus wildem Pferde blitzschnell einherfliegt, wird von den Indianern in's Laaer geschleppt »ad mit 2 Stricken an den Martrrpiahl gebunden. Der Scalvtanz wird — ohne da die Schone ihres reichen Haarichiiiuckes in Wirklichkeit beraubt wir! — um die Todteilbleiche ansae'Uhrt. bis aus alten Reitervijtolen die Schüsse der Befreier knallen. Der unblutige Kamps, bei dem Schuß ans Schuß kracht, bietet ein fesselnde- Bild. Auch da- Ein- lanaen der Pierde vermittelst des Lasso gelang in den meisten Fällen und war von Zürnten der Menge begleitet. Die Bottich- rnngen der intecessanlen Truppe währt nur noch bis Sonntag. Tann werden sich die Notyhäute in der Reichshauptstadt produziren. — Einem Privalbriefc aus der Feder einer Hochangeschcnen hiesigen Persönlichkeit entnehmen wir einige Auslassungen über die Festlichkeiten in Heidelberg. Dieselben sind ohne Zweifel ohne >edes Bvrurtheil niedergeschrieben, weichen indessen von den nns bisher zugänglichen Berichten nicht unwesentlich ab. In demselben Hecht eS: Was das Fest betrifft, so war in der Aula nnd Kirche äußerlich Alle- wahrhaft interessant und durch die brillanten Er'cheinniigc'i des Großherzogs und des Kronprinzen eine wirklich gehobene Stimmung erzeugt, die trotz einzelner Schwächen nnd Gräuel bis heute zSonnadendi vollkommen äuge- iak. Den Vogel beim ganzen Feste haben die höchsten Herr- abgefchossen, darüber nt kein Zweifel: erstens haben sie bei >arr en" ge! und K S» hotte Nl Wand abgelöst bei den, Sturz und einige Jn- : Zlistlinmung n Amtsrichter n tänauerli riter gelang iabi" rztltch« Be! — Aus dem , ^ d«S k. d. ein gar überraschendes Tanzbindenn eben sanft im Walzer dahin und vre Must wie noch nie — ha — ein fürchterliche» und schrille» Abreißen aller harmonischen . nämlich da- Orchester mit allen Musikern von der und stürzte nieder. Ganz wunderbarer Weise ist Niemand verletzt worden: nur einige Uniformrücke strumente trugen Keine Schäden davon. — Schwere- Herzeleid konnte am Sonnabend über mehrere Familien in Lommatzsch kommen. Bier, im Alter von 4—« Jahren stelzende Knaben hatte» von einen, an der Promenade stehenden Zierstrauch aller Wahrscheinlichkeit nach sogen. Goldregen, Frnchtschvten gegessen, wodurch alle Bier kurze Zeit darauf unter völligen BergiitungS-Shuiptomcn erkrankten. Da ein Arzt nicht sogleich zur Stelle war. ivandte man mit gutem Erfolg cin Haus mittel (heiße Milch) an, wodurch dir Kinder al-bald zum Erbrechen kamen und nach auSgrstandenen vielen Schmerzen und schrecklich durchwachter Nacht am Sonntag früh außer Lebensgefahr waren, svdaß sich auf völlige Genesung hoffe» läßt. S»rtse»«u» de» lokal«« rveile« Gelte ». hallen hak schäften „ . ^ Weitem am besten geredet und zweitens waren sie von einer über wättigenden Liebenswürdigkeit Die beiden Zellers redete» beim Lmpfapg der Deputationen ,n der Aula sehr mittel. Unser deutscher ,ft zu alt geworden. Wmscheid und Helmholtz hätten es viel besser gemacht. Der Franzose Jules Zeller, Präsident der Akademie in Paris, sprach aalglatt, aber ans Furcht, in Paris anzustoßen, wenn er Heidelberg und die Deutschen iehr rühme, pries er eigentlich mehr die säininllichen Nationen der Reihe nach, m deren Namen er iprach, NM dann mir der allgemeinen und bekannten Redensart über den internationalen Charakter der Wissenschaften zu endigen. Brillant war der FestgotleSdienst und die Predigt des Dekans Bassermann, eines iniigen, bildschönen Menschen, dem die Dame» es war geradezu raiend. — Das Schloßiest war nach meinem Geschmack das schönste. Wer kann dieser Beleuch tung, diesem Gemäuer nnd dieser Natur widerstehen? Es herrschte wirkliche Sttmmnng und Beaelstcrnnm Alles stand, strömte, trank und sang durch einander: Alt und Jung, männlich und weiblich. Bösartig war aber der sogenannte Conrempsang im Bandhause. Ich stand über drei Stunden lang im heftigsten Auge (immer Frack) und war dem Umfalle» nahe und wurde drei Jahre älter, abgesehen von dem heftigen Rheumatismus, den ich mir geholt. Am anderen Tage nun der schnöde Abfall I (Dieser Ausruf bezieht sich auf die Festrede deS Geh, Raths Kuno Fischer, Exc. Die hier geübte Kritik über denselben ist offenbar nur für den Privatbrief berechnet und ihre Wiedergabe deshalb unzulässig. Zur Erlaule- inng sei nur bemerkt, daß bezüglich Kuno Fischer s die ge leinte und literarische Welt m zwei Lager geschieden ist. von denen die eme ihn ebenso sehr verherrlicht. wie die andere das Gegcnkheit thut. Erwähnt sei. daß die gedachte Rede 3'/« Stunde in Anivruch nahm und daß es allgemein, nach dem vorliegenden Briese, als passend angesehen wurde, daß uniinltclbar nachher das Mendels- wlm'iche Loblied gesungen wurde „'Alles, was noch Odem bat, lobe den Herrn," — Der Brief sagt an einer anderen Stelle:) Der Ge sandte des Vatikans wurde uiigcbührltch ausgezeichnet, es erregte dies Mißfallen: es ist em nnoedeutendcr Uiiterbibliothekar des Vatikans. Namens Slephenion; er wurde mich noch Ehrendoktor. Das Festessen war brillant, Ter Kronprinz wirkte mit inner Rede fascinirend: geistig eigenartig nnd schön sprach Helmholtz. Essen und Wein ersten Ranges. Der Festzng war eine noch nie dagcwe- >ene Leistung: er kostet 400,000 Mark. Einzelne Kostüme 3—4000 Mark; finanzieller Katrr unausbleiblich. — Nachdem die S ch ü tz e n ka p c l l e unter Leitung dcsHerrn Musikdirektor Thoß ihr erfolgreiches Gastspiel in Berlin beendet hat, spielt sie heule Abend erstmalig wieder ini Wiener Garten. — Frl. P anline Ulrich improvisirle am Sonntag Nach mittag em allerliebstes Gartenfest aus ihrer Billa in Loschwitz. Während unsere Opernmilglicder den berühmten Schwur auf dem „Rütli" thaten, hatte sich beinahe das ganze Schauspielpersonal uni die Diva deS rccilirendcn Dramas geichaalt, nicht, um dem Hut Geßler's die Reverenz zu versagen und Tyrannen zu bekämpfen, sondern um einer Einladung der allgemein verehrten Kollegin zu- wlge die Zeit auf die amüsanteste Art todtzuichlagen. Man sah da erprobte Heldenväter, Jntriguanlen erster Klasse und komische Alte im Freien ihren Scat Reichen, wahrend ingendliche Liebhaber, Heroinen und Naive friedlich im Grase lagerten und ohne Souffleur einander die Stichwörter mit Pointen im heitersten Eniemble brachten. Tie gestrenge Lberregie brauchte nicht ein einziges Mal einzugrei'en oder Halt zu rufen. Mil einbrcchender Nacht wurde auch den Büffels, die wahre Ausstattungsstücke waren, mit kollcgia- Isicher Herzlichkeit zngestrochen und die gehobene Stimmung erreichte ihren .Höhepunkt, als Frl. Ulrich als Hebe mit mächtigen Maßkrügen von Gruppe zu Gruppe eilte, »m ihren Gästen das schäumende Dpatenbräu, das einem großen Faß von Oskar Nenner abgezapft wurde, selbst zu kredenzen. Ein brillantes Feuerwerk, bei welchem cs glücklicherweise nicht so viele 'Versager gab. als auf der Vogel wiese neulich, beschloß den HMeren Abend, an welchem Irl. Ulrich die liebenswürdigste Wirlhin imt jedem Gast nicht blos gespielt batte, wildern wirklich gewesen war, mit einem gelungenen Knalleffekt. — Altenburg. Das Turnier am Sonnabend Nachmittag nach den Verhandlungen verlies programmmäßig. Als Sieger gingen hervor Herr Lehrer Zillcr aus Nicderhaßlau bei Zwickau nnt dem I Preis, em anderer Herr, ebenfalls aus Sachsen, mit dem 2. und cnn Herr aus Altenburg mit dem 3. Sonntag früh begann das Skaten all libitum bereits um 7 Uhr auf der Insel und wurde von Vielen bis zu Beginn des Festbankets im Preußischen Hof um I Uhr fortgesetzt. H,cr versammelte sich eine stattliche Zahl von zerren nebst einem schönen Tamenflor. Dieses Banket ist jeden falls als der Glanzpunkt des Kongresses zu bezeichnen. Ter uner- mildliche Präsident, der herzogliche Regierungsrath Kühn, «öffnete danelbe mit einem stürmisch ausgciionimenen Hoch aus den Kaiser und den Herzog von 'Altenburg. Hierauf folgte ein Trinkstruch von caiiein Dresdner Herrn aut Se. Majestät König Albert, als den eilten Skatspieler feines Landes, der ebenfalls jubelnde. " ' 'and. 'Rede folgte ans Rede, von denen die dcü Herrn Buhle aus Lc,pz-g ein wahres Meisterstück war. Seine Auslüh iuiigeii. wie er die Gardinenpredigten wegen zu späten Nachhause- komincns beteiligte, ries ungebundene Hcitcrkril hervor. Um 6 Uhr war das Banket zu Ende und die Theilnehmer zerstreuten sich, meist wieder am Skattisch Platz nehmend. Ganz Altenburg gleicht über haupt in diesen Tagen einem großen Lkatlüchc. Wohin man blickt Skat und wieder Skat. Im Hotel, in jedem Restaurant in jeder Kneipe Skat. Wie ernsthaft die Sache betrieben wird, dafür emen Beweis. In meinem Gaslhos. dem tiefflicken Hotel de Saxe. de gaiiiien drei Herren nach dem Banket ihr jon nnd Montag snch um halb st Uhr, als ich herunterkam. saßen die Herren noch. Hier wurde ziemlich hoch, meist um 5 Psg. der Point gespielt. Gestern Vormittag war Sitzung und Konzert aus dem Plateau. Abends er folgte der Schluß des Festes durch Kommers >n> „Goldenen Pflug' Das Ganze ist ohne irgendwelchen Zwischenfall verlaufen. E sollen allerdings einige sogenannte Prosessionsspieler dagewelen sein, aber sie haben keine Geschäfte gemacht. Aus Wiedersehen i Lupzm ^ ^Millich der Umgang mit Hunden Werder, kann. bc.. dieser Tage cin Fabrikant in Brunndöbra erfahren. Derselbe besitzt seit Jahren einen großen Holhund, anscheinend gutartig. Vor r«Fe«keschtchte. Deutsche» Sketch. Ter Kaiser von Oesterreich traf, von der Bevölkerung jubelnd begrüßt. Sonntag Abend 7 Uhr in Gastein ein nnd wurde vom Prinzen Wilhelm von Preußen nnd dein Reichskanzler Fürsten von Bismarck vor dein Badeschlvß rnivsauge», Ter Kaiser begrüßte den Prinzen Wilhelm und Fürsten von Bismarck aus'S Herzlichste und begab sich daraus in's Badeschloß, wo ihn Kaiser Wilhelm und Kaiserin Elisabeth am Fuße der Treppe erwar teten. Beide Monarchen umarmten und küßten sich wiederholt und zogen sich dann in die Gemächer des Kauers Wilhelm zurück, wo Ire 20 Minuten verweilten. Die Kaiserin fuhr nach der Billa Meran zurück, der Kaiser von Österreich begab sich zu Fuß nach iciner Aosteigcwvhnung im Hvtel Straiibniger. Als Kaller Franz Josef Abends von der ersten Begegnung »nt Kaiser Wilhelm nach dem Hotel zurückkehrte, war Letzterer auf den Balkon getreten, von der versammelten Menge nnt Hocy- und Hurrahruten begrüßt. Kaller Franz Jvset wandte sich rasch um und lalutirte lächelnd vor Kaiser Wilhelm, welcher den« Kaller von Oesterreich herzlichst zu winkte. Das Publikum begleitete diese» Vorgang mit anhaltenden Judetutten. Die Kaller zogen sich dann in ihre Gemächer zurück. Prinz 'Wilhelm stattete Namens des Kaisers alsbald dem österrei chischen Kaller einen Gegenbesuch ad. Abends st»IO Ihr nahm der Letztere bei dem deutschen Kaiser den Thee ein. Montag früh 8 Uhr begab sich Kaiser Franz Josef zur Kaiserin und kehrte um 9 Uhr in teure Adsleiaewohnung zurück. Um V-9 Uhr traf der öster reichisch-ungarische Minister des Auswärtige», Gras Kulnvky, ei» und empfing alsbald den Besuch des Reichskanzler« Fürsten Bis marck. Nachmittags fand beim Kaller Wilhelm Hofdiner statt. De» diesjährigen Kaisermanöver» des fünfzehnten Armeekorps ivird nahezu allgemein eine außergewöhnliche Trag- weite beigelegt. Thril nehmen werden an denselben in II Jnsan- terieregiinentern und emem Jäaerbataiüon 34 Bataillone, 14 Ka- valerie-Regimenter, 2 Feldartilleneregimenter und außerdem die beiden reitende» Äbtheilungen der Feldartillerieregimenter Nr. 8 und 14. 2 Pionier-Bataillone und 2 Train-Abtheiiungen. Eine vielfach verbreitete Meinung geht dahin, daß durch diese Manöver d,e nach den, Erlaß des neuen Kavalerie-AerzierreglemenlS vom 10. April 188V »och ausstehcnden Fragen der Gliederung der Kavaleriedivlsionen in zwei oder drei Brigaden nnd die der Bri gaden in zwei, drei oder vier Regimenter, wie die Frage der Aus rüstung der reitenden Batterien mit 4 oder K Geschähen ihre Ent scheidung finden sollen. Entgegen steht dieser Auffassung freilich, daß die beiden Kavalerie-Divisionen, deren Zusammenstellung für diese Manöver vvrgesehen ist, »ach der darüber bereits veröffent lichten Bestimmung in je drei Brigaden zu je zwei Regimentern gegliedert iein werden. Sicherem 'Vernehmen der „Köln Zta." zufolge ist der bis herige deutsche Gesandte in Chile Frhr. Schenk zu Schweinsberg zum Gesandten in Persien, und der bisherige Legativnssckretär in Madrid Frhr. v. Gutschmidt zum Gesandte» in Chile ernannt worden. Letzterer ivird in Madrid durch den LcgationSsekretär Grasen Tattendach ersetzt werden, der bisher in Belgrad war. Sonntag, den L. d. M. wird das dritte deutsche Reichswallen- hauS, welches in Schwabach erbaut wurde, leierlich geweiht und eröffnet. Es sind schon 30 Waiienplätze belegt. Kapitän Bussius vom Dampfer „Werra" telegraphirt: „Die AlLerra" verlor am 30. Juli die Schraube und einen Theil der Schranbenwelle. Am 3l. Juli »ah», der Allandampser „Benetian" uns in's Schlepptau und leistete »ns sieben Tage Assistenz, bis wir vor Boston kamen. An Bord sind Alle wohl und Jedermann ist zufrieden. Tie „Werra" muß eine neue Schraube und Welle haben und ersuche ich uni unverzügliche Zusendung. Wir werden das Schiss docken, um zu sehen, ob es anderen Schaden genommen hat, was ich indessen nicht glaube. Die Ursache des Unfalls ist wahrscheinlich, daß die Schraube in der Dunkelheit auf Wrack tücke schlug. Der -stadkechner von Ettlingen wurde wegen Unterschlagung von 7000 Mk. verhaftet. Eine Kaulio» von 10,000 Mk. ist. wie Berliner Blätter mel den. dem Fiskus verfallen. Der Kurpfuscher William Becker aus der Pritzwalkerstraße. welcher in Hunderttausenden von Exemplaren seinen „Fliegenden Rathgcber für Haus und Familie" über ganz ' ' ' drei Aerzle war seiner , . zu einem Jahre Gefänaniß vcr- urtheilt worden. Er wurde sofort in hast genommen, später aber egen eine Kaution von 10,000 Mk. wieder aus freien Fuß geletzt. Hegen das erste Erkenntniß hatte nicht nur der Angeklagte, sondern auch der Staatsanwalt die Berufung eingelegt, welche aber jetzt in der vor der Berufungskammer anstehenden Bei gezogen wurde gut in i von früh ihlzrit ein- ge: Ke serhandlung zurück- . Der Angeklagte war zu dem Termin nicht erschie nen, vielmehr thcilte iein Bertheidtger, Rechtsanwalt Dr. Holz, mit, daß sein Klient nach Amerika ausgewandert sei. Die'Beruiuna desselben wurde in Folge dessen verworfen, die Kaution von 10,000 Mk. aber verfällt dem Fiskus. In Borghorst bei Münster i. W wurden bei der Legung der Grundmauern eines Kirchenbaues in einer Tiefe von drc, Meten, mehrere Reihen vorzeitlicher Särge, ansgehöhlte Baumstämme mit menschlichen Skeletten, gefunden. Einige dieier Todtenvaume nebst Inhalt sind zur Zeit im Museum des dortigen zoologischen Gar tens ausgestellt. Der länaste Sarg barg das wohlerhattene, sechs Fuß messende Knochengerüst eine« mngen Mannes, wie es scheint, eines >m Kampfe gefallenen Kriegers: die Hirnschale ist der ganzen !ä»ge nach wie durch den Hiev eines scharfen Werkzeuges (Axt) gespalten, und drei Rippen der linken Brust sind glatt durcbhauen Messungen der zahlreich vorhandenen Schädel weisen den echt ger manischen Typus der Eingesargten nach. Zur Bestimmung des es ai Alters der merkwürdi rabstätte fehlt es an Anhaltspunkten: stehen »te .. sind sie sehr fleißig und rr, um welche Zeit sie ihre j »unehmen scheinen. Leider ist ihre Arbeit keine .. Leiten, wenn sie gerade rin Stück Ki haben wolle», lind setzen dann wieder S—1» Lage au». Die Kunde von ^ ^ Fremden hat sich läng» der Küste und » verbreitet, nnd es melden sich bereit» dieses edlen MrtalleS zu erwerben. Mit .. , neue» Landsleute einen ausgedehnten Handel zu treiben, und zwar tauschen sie dafür die für sie l» linaeineur werthvvllen ineinander- gebogenen Gchweinczähne ein. mu denen sie wiederum bei uns bessere Geschälte zu machen hoffen. Allinählig scheint es. als ob die Ki-Perivde wrein End« nabe: werthvoller sind ihnen jetzt Taschentücher (Obo) und Perlen (Kekuny) die letztereil wohl deshalb, damit sie sich leichter in die Gunst ihrer Schönen setzen könne». LebeuSmittel werde» nicht von ibnen eingclauscht, weil sie deren nur ungemein wenig haben und dieselben auch sür den Euroväec nicht gut genießbar sind: eS käme» höchstens Nams, Taro, Bananen und Kokosnüsse in Betracht. Wovon die letzteren allerdings eine an- genehme Speise biLen. Ini Allgemeinen sind die nächsten Nach bar» jetzt cecht zutraulich aewvrdc». Oesterreich. In Oesteneich-Nngarn ist am 1. d.M. ein neues „DiensbNeglement sür^dnS I. k Heer" in Geltung getreten. .Dasselbe bislier in . Reglements angehörigrn zum ourgenime» tteoci, vezugncye VM»i»n»naei allgemein interessiren dürften, weshalb wir dieselben nachstehend wieoergebr»: „Aktive Militärversonen. sowie Diejenige», welche bei noch nicht vvllstreckter Liniendlenstpslicht zur aktiven Dienn- - - ----- - -sj,''. - liiteressiren dürften, weshalb wieoergebr» : „Aktive Militärversonen. bei noch nicht vvllstreckter Liniendiei leistung einberufcn werden können, dürfen' sich an politischen Ver einen, es mögen solche in. Allgemeinen behördlich crlnubt ici» oder nicht, in keinerlei Weise und Eigenschast betheilige». Die Thcil- »ahnie an geheimen Gesellschaften verfällt dem Strafgesetze: über dies ist die Erlangung jeder Olflzierscharae ausnahmslos a» die Ausstellung dcü folgenden Reverses gebunden: ,.'Revers. Ich er kläre mit meinem Ehrenworte, daß ich gegenwärtig keiner geheimen Gesellschaft angehöre und auch iu Zukunft niemals in eine solche eintreten werde. Sk. am .... Siegel, Sk. Sk. Amtliche Beglaubigung und Unterschrift." Wollen aktiv. Militärversonen an erlaubte» nichtpvlitische» Vereinen theiluehnien, so haben sie vorerst die Ge nehmigung des Vorgesetzten Korps- Militär-) KviniuandoL einzn- hvlen. Eme solche Erlaubniß kann vom Militnr-Statlo»s-Koui- mando auch für die ganze zum Heere gehörende Garnison summa Mit - riich erbeten werden. Mit dem Begriff.' der »lililärische» Disziplin ist es unvereinbar, daß sich Milttinpenoneil in Uniform nn vssrnl lichen Versammlungen oder Demvnstrgtionen politischer Tendenz betheiligeii. Eine solche Betbeiligung ist daher nickt nur alle» aktive» Miiitarpersonc», sondern auch alle» in »lilitärischei Uniform erscheinenden Offizieren, Militärgeistlichen und Militärbeamten der Reserve, des Ruhestandes und deS Vechättnisses außer Dienst ver boten. Das gleiche Verbot besteht auch für Marine-, Landwehr- und Gendarmeriepersoncn. Aktive Personen des Svloatciistandes können das Wahlrecht für die Vertretiiiigskörper. sofern cs ihnen vermöge ihres Grundbesitzes gcietzttch zusteht. nur durch Bevoll mächtigte ausübcn. Wählbar sind jedoch die bezrichneten M>litä>- persvnc» überhaupt niemals: sie können nur dem Herrenhause t»s ReickSratheS oder der Magnatenlasel deS ungarischen Reichsta gs angehöre» und a»S dielen m die Delegationen gelangen. Vezü-Rch der Presse gelten für aktive Militärperlonen folgende Bestimmungen: »> Die Bethciligung an periodischenDl "^ " «. .. oder auch nur tbeilweisc politilcs handeln, ist sowohl in der lener eines Redakteurs oderM . . agt, im Wege der Presse militärische Angelegenheiten in einer gegen die Disziplin, den militärischen Geist oder die Militiir-Standes- pflichten verstoßenden Weise zu bespreche», o) Zur Herausgabe oder Redaktion einer der politischen Richtung ganz verschlossenen und nicht kautivnspflichtigen periodischen Drncrschrist ist die Be willigung des Reichs-KrikaSmiiiisteriuins im Dienstwege unter Bei bringung der durch das Prehgesetz nvrmirten Behelfe und Nach weisungen anzusuchen, und erst, wenn diese erlungt wurde, die be absichtigte Herausgabe den im genannten Gesetze bezeichneten Be hörden anzuzeigc». ä) Zur Veröffentlichung von thatsächlichen Be richtigungen in der Presse ist sowohl von einzelnen Militärpersonen Korps- enDruckschriften, di« ausschlietzlich irgesetzte» Ko advS der Armee dasselbe ist aber mindestens in die Zeit Karls des Großen zu leget,. Auch zu Sepvenrade, Kreis Lüdinghausen, wurden solche Tvdten- bäume gesunden, die indeß einer späteren Zeit angehören. Koloniales. Nach dem neuesten Heft der von der Ncu- nea-Kompagnie hcrauSgeacbenen „Nachrichten von und über erwilhelmsland und den Blsmarckarchipel" reichen die brieflichen Berichte aus dieser deutschen Kolonie bis zum 14. Mai. AuS Finsch- haien wird gemeldet, daß mit dem Ausbau der schwedischen Häuser, welche die „Norma" gebracht hat, am 27. April begonnen und daß das zweite derselben, welches die zu errichtende Speise-Anstalt aus- nchmen soll, am 14. Mai fertig gestellt worden ist. Die Ausstellung erfordert geraume Zeit, weil die Häuser auf Pfosten gesetzt werden, von denen für jedes etwa 50 erforderlich sind, und diese erst gefällt und bearbeitet werden müssen. Die Malayen, über deren Trägheit eklagt wurde, haben sich lig zu brauchbaren Ar- Vön den bisher erfaßten Wörtmr der als auch von Aominanden die Bewilligung des vorg (Militär-) Kommandos — im Felde des Kommand oder des selbstständig operlrenden Armeekörpers — eiiMholen Dem Gesuche muß der zu berichtigende Artikel, sowie die Berichtigung elbst im Wortlaute beiliegen. In dringende» Füllen kann die öewilllguiia »ach de» Bestimmungen der Dienst- (Geschäfts-) Ord nung direkt eingeholt werden. Das unter b) ausgesprochene Ver bot findet auch aus Skichtaktive Anwendung." Von Sonnabend Mittag bis Sonntag Mittag sind an der Cholera in Triest 6 Personen erkrankt und 2 gestorben, in Fiume 2 Personen erkrankt. Ungarn. Auch in Preßburg ist in mehreren Weingärten die Phyllvzera ausgetreten. Es wurden Pr äventiv-Maßregeln getroffen. Der Cirkus Franklosf im Budapest« Thiergarten ist total niedergcbrannt. 8 Pferde sind umgekommen. Der Schaden beträgt 15,000 Gulden. 4 Personen wurden wegen Verdachtes der Brand- leguiig verhaftet. Frankreict». Die scharfe und rückhaltslose Art. in welcher sich eine Anzahl von republikanischen Blättern über das Verhalten des Kriegsministers Bouicliiger geäußert haben und noch äußern, konnte nicht verfehlen, lebhaften Meinungswechsel zwischen den Ministern ervvnurusen. Voiilaiiaer und seine Freunde machen Bachaut und evellc, die opportunistischen Mitglieder deö Kabinets. für die Sprache der von ihre» politische» Gesinnungsgenossen geleiteten „Republik sran^aise verantwortlich und verlangen, daß sie ihren Einfluß geltend machen iollten, uni im Interesse der republikanischen RegienuigsdiSziplin derartige Angriffe zum Schweigen zu bringen, eine Forderung, die vor einiger Zeit auch von den opportunistischen Ministem an ihre radikalen Kollegen in Bezug aus die Organe äußer Ertolg : . . .. . wurden eingestellt. Allein in dem vorliegenden Falle weigern sich Baihaut und Tevclle entschieden, einen Druck am die ihnen nahe stehenden Preßorgane mlszuüben, billigen vielmehr deren Kund gebungen durchaus und erklären mithin den Rückkitt des Kriegs Ministers für eine Nothwendigkeit der republikanischen Politik, welche den Gefühlen des Landes und namentlich der Armee Rechnung tragen niüsse Zur Beilegung dieses Streites soll Herr Grevv be fragt worden sein, der sich entschieden für das Auihörcn des Streits in der Presse ausgesprochen und zu Gunsten Boulanger's angeführt habe, daß derselbe erst durch das hochsahrende, geringschätzige Schreiben des Herzogs von Aumale an den Präsidenten der Re publik zu seinem Vorgehen gegen Aumale herausgefordert worden lei. Sonnabend fand eine sozialistische Massenansammluna der Pariser Kellner statt, uni gegen Mißbräuche bet Stellenvermittelung zu protcstiren. Die Polizei vereitelte Ruhestörungen. Die Kellner wollten sodann das Meeting auf den Koncordienplatz verlegen: die StadtsergeantS vertrieben sie. Bei den am Sonntag vorgenommenen Generalraths-Stich wählen sind, nach den bis jetzt vorliegenden Resultaten. 141 Re publikaner und 33 Konservative gewählt worden. Die Republikaner haben 16 Sitze gewonnen und LZ verloren. Immer noch lassen die^öriefe des Generals Voll kommen. In einem äder nach der Akademie sich nur schwer über den NichtSthunS aus französischem Boden. Er istcrn an ihre radikalen Kollegen in Bezug aus die Organe der rsten Linke» gerichtet wurde nnd zwar mit dem gewünschte» lg: denn die Angriffe ans den Bauten- und Ackerbauministcr und Unzuverlässigkeit früher wiederholt Dank einer geci^i,«en Behandlung allml beitem herange äsen lebrn- Sprache, welche sich die in der Umgebung von . den Eingeborenen bedienen, ist eine Sammlung gemacht und v«r- , der weitere folgen sollen. Die Direktion hat den e von Professor Sachau in Berlin vrrsaktc Anleitung langt worden. .. , Beamten eine von Professor Sachau in Berlin versaß zur methodischen Sammlung und Niedcrichiift der Einaeborenen spräche in die Hand gegeben und beabsichtigt, den gesammelten Stoff demnächst von sachkundiger Seite zusammenstellen und weiter „ .... v,.., —— - ^ „ —- bearbeiten zu lassen Von den Eingeborenen wird gemeldet, daß sie einigen Dagen batte nun jener Fabrikant einen Geschästsweg zu sich mehr und mehr »ur Arbeit bequemen; sie arbeiten nur atkor! besorgen, und der Hund lief chm nach. Da « ch« nicht mstnchmen i weise und erhalten für eine Arbeit von 1'/» b» 2 Tage« Paris. Immer noch sen Verlust seines stäglichen rechnete stark am den m t^ren Aber Eora Pearl war eine Person, die nicht znr Familie Orleans -hörte, wenigstens ist eS durch nichts bewiesen, daß zu deren
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