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11694 Börsenblatt f, d. Dtschn. Buchhandel. Fertige Bücher. 230, 2. Oktober 1912. für firmen M 8 ZKiilerlruiiMaft em?Iieb» si» «iiige veemeulllliig N» k.^ freund; ^chiilerblblistkek prLprrzllonen ru «en grle»I> ^ scheu «. röwische«Schriftstellern. M Bisher erschienen: ^ Arrians Anabasis. ^ Aeschylos' Dramen. ^ Casars Bürgerkrieg. ^ Cäsars Gallischer Krieg. W Carulls Gedichte. Ciceros Werke. Cornelius Ncpos. Curtius' Alexander d. Gr. Demosthenes' Reden. Enripides' Dramen. Herodots Geschichte. Homers Ilias. Homers Odyssee. Horaz' Werke. Jsokrates, Areop. u. Paneg. Livius' Röm. Geschichte. Lucians Werke. Lykurgos, Leokrates. Lysias' Reden. Ovids Werke. Ovids Verwandlungen. Phädrus' Fabeln. Platos Werke. Plutarchs Biographien. Quintilians Beredsamkeit. Sallusts Catilina u. Ing. Sophokles' Dramen. Tacitus' Werke. Thukydides' Werke. Tibulls Gedichte. Vergils Werke, ikenophons Werke. Über 400 Hefte zu je 50 und 40 Pf., sSlUich ai« »oiistznaigste ramw- luiig llleser -kr». Bedingungsweise 307» bar 40"/» bar Prospekte rur Verteilung stehen a«t verlangen rnr verkSgung. Aildelm üiolel. Zlungan. Die Tatsache, daß seit dieser Woche Berg- sons Hauptwerk „Schöpferische Entwick lung" in deutscher Llebertragung vorliegt und nunmehr der Siegeslauf Bergsons in Deutschland beginnt, möge in Erinnerung rufen, daß die junge französische Lyrik ganz auf Bergson beruht und daß das Interesse in Deutschland jetzt für sie erwachen wird. Es gibt aber nur ein einziges Buch, um sich über sie zu informieren, das heißt ^ Otto und Erna Grautoff Die lyrische Bewegung imgegenwärt.Frankreich Eine Auswahl mit Einführung. Kart. M 4.50, in Leder geb. M 7.50 Es sind 36 meist noch unbekannte Lyriker vertreten; von den bekannten seien angeführt: Paul Fort (der kürzlich erwählte Dichterkönig), Andre Gide, Jean Moreas, Henri de Regnier, Iule Romains, E. Verharren Das literar. Echo: Otto und Erna Grautoff ergänzen sich sehr glücklich. Was der eine in seinen Erläuterungen hervorhebt, veranschaulicht die andere durch bezeichnend ausge- wählte Proben. Zunächst gebührt der einleitenden Studie volles Lob. Sie ist weitaus die vollständigste, die wir besitzen, denn sie trägt allen Strömungen Rech nung. Sie ist dergestalt erschöpfend, daß darin auch die Franzosen manche Belehrung finden dürften. Bücherwurm: Es besieht in Frankreich seit etwa zehn Jahren eine Bewegung, die, ausgehend von Verhaeren und Walt Whitman, die Traditionen der älteren Meister mehr oder minder verläßt und unter dem doppelten Einfluß der Bergs onschen Philosophie und dem eines mehr germanisch gearteten, pantheiftischen Welt- fühlens wiederum nach einem neuen Ausdrucke der modernen Seele strebt. In diese Gruppe von Dichtern, als deren bedeutendster der noch jugendliche Jules Romains anzusprechen ist, führt das vorliegende Buch in dankenswerter Weise ein. Die Llebersetzungen von Erna Grautoff, die bereits früher Verhaeren ver deutscht hat, sind vortrefflich, und der einleitende Essay von Otto Grautoff legt die historischen Zusammenhänge in interessanter Weise dar. Der Tag: Das Buch hat mehr als nur historischen Wert, es erschließt den Deutschen die Kenntnis einer ausblühenden Generation literarischer Revolutionäre. Lange hat die französische Dichtung im strengsten Dogmatismus ihr Peil gesucht, klassische Formen und Bilder haben sie kümmerlich genährt- Von Deutschland aus kam dann jene stürmische Bewegung, welche die Freiheit von allen äußeren Regeln proklamierte; es kam der Naturalismus wie ein frischer Wind und fegte durch die dumpfen Stuben mit ihrer erschlafften Gelehrtenluft. Die Franzosen haben lebendigen Sinns diese Errungenschaften aufgegriffen und sich zu eigen gemacht. Eugen Diederichs Verlag in Jena