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geh. M. 4.—-. geb. M. 5.50 Von den deutschen Romanschriftstellern der Gegenwart dürste Lanns von Zobeltitz der einzige sein, der 1870/71 als Mitkämpfer unter der Fahne stand. Das sichert seinem großen Kriegsroman „Sieg" — er widmet ihn dem Garde- füsilier-Regiment — von vornherein ein besonderes Schwergewicht: er schildert aus eigener Anschauung heraus. Aber er schildert nicht nur Kampf und Sieg, er führt uns nicht nur die lodernde Begeisterung jener Tage in lebendigen Bildern vor. Er will die Psyche der Kämpfer entwickeln: vom schlachtleitenden General bis zum schlichten Grenadier, vom kühn Vorwärtsstürmenden bis zum seelisch und körperlich Ringenden. Wir sehen den Offizier und den Soldaten nicht nur im Kampf, wir sehen auch alle Schrecken des verlassenen Schlachtfeldes, lernen das Leben in den Kantonnements, vor Metz und Paris, auf den schneebedeckten Feldern vor Le Mans kennen mit all dem stillen stummen Opfermut, der harten Pflichttreue, die vielleicht höher steht als der hohe Rausch der Siegesstunde. Lind wie der Autor den Krieg schildert hinter dem Rücken der Leere, so schildert er auch die Leimat während des gewaltigen Völkerringens: denn die Fäden der reichen Landlung spielen immer wieder vom Kriegsschauplatz in das Vaterland hinüber. So wurde die Dichtung zu einem wahrhaften Zeitgemälde, das, gänzlich frei von jedem wohlfeilen Lurrapalriotismus, — gerecht gegen Feind und Freund — uns Jüngeren das unvergeßliche Siegesjahr in einem glänzenden Bilde zeigt. — Gerade in unseren, von oft so kleinem Parteihader zerrissenenHTagen kommt dieser Roman deutscher Einigkeit wahrlich zu rechter Stunde. Das Buch erscheint in einigen Wochen, Bestellzettel in der Beilage Verlag von Egon Fleischel L Co., Berlins. Wir versandten Rundschreiben über: Sieg Noman von Hanns von Zobeltitz Mit Amschlagzeichnung von Paul toaase