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Sen-Z s- Mrtoksskse mit lotdtisgifchem Erz und Roh eiseu beladen nach den Ruhe-werten zurückkehrtem hübs- ctieq nnd folgender Wittfchaftstrieq diesen tatst-lieben Zwist-f ekdtosselt. Jetzt stehen wir vor-der Frqu oh wir Hier die natürliche Ordnung wieder herstellen wollen. Amerika and ver Was-stumpf Sondcrkabeldtcnst der Dresdner Neuestcu Nachrichten A f New-You, LA. Oktober. (Durch United web Der nolitisthe Teil der grossen amerikanische-n Blätter widmct der durch die Reichstagsausi liisnng in Deutschland geschaffenen politischen Lage lange LeitartikeL Die Ausführungen der Blätter lassen das große Interesse erkennen. mit dem nian die Entwicklung in Deutschland verfolgt. Ohne Ausnahme erwartet die amerikanische Presse. daß die jenige Regierung ans Neunsahleugestärkt her vn:-g e h e u wird , nnd daher die Ausführung des Damm-Planes nicht gefährdet sei. »Public Ledger«, das führende Blatt Philis delphine, schreibt: »Das Manöver der ~Garde der alten Juttkerreaktiou«, ihre dominierende Stellung in der Führung der deutschen Politik durch eine Um bildung des Kabinett-S suriickzneroherm können als endgültig gescheitert angesehen werden. Die Anfldsung deci ziteichötageö ist zweifellos ein Markstein daftir, daß die tfselle der Junkerbeweguug ihren Höhepunkt schon überschritten hat nnd im Zurück-sehen begriffen ist« Die »New York Time-s« schreiben. dafz die» Situation sich innerhalb der letzten iechei Monate fehr’ zugunsten der Regierung geändert habe und daß sie mit mehr Aussicht aui Erfolg in den Wahlkamvf eintrete att- ror den Maiwahlen. Das Blatt erwartet, dass die t.-·«.’e«-;e2nherirahlen de n Regiernng s n a r te ie n aeniigend Gewinn einbrinan werden nm die Bildung eines arbeitsfähigen Kabinetts zu ge währleistet-. , Das »Journal of Contnierce« erwartet, daß sowohl Dentfchuationale als auch Komniuniften bei den Wahlen verlieren werden, und fiigt hinzu: »Die Welt ist nicht in der Lage, die deutschen Wahlen wie ein des iuteressierter Zuschauer hinzunehmeu.« »New York Herald-Tribnne« erklärt. daß alte Zeichen daftir forächen, daß die Sozialdemokraten die Zahl ihrer Sitze ctui Kosten der Kommuniiten ver mehren werden« während ans der andern Seite die Mittelnartcien auf Kosten der Deutsch naiimmlen, also auch der Völkiichem verstärkt in den nächsten Reichstag einziehen werden. Das Blatt iiilsrt weiter aus« daß das reunblilaniiche Reaitne sich als wertvoll iiir das deutsche Volk erwiesen habe. W·Die Berliner Mitarbeiter der meisten Blätter äußern sich in ähnliihetn Sinne. Der Korrefpondent einer Nachrichteit-Agentnr schreibt, dasi der Wahlanirui der Tmitfchnationalen Partei die . Lianwsauiane der Meint-reinsten an die Raps-bitt nnd an die Erfüllung-Z -oolitit bedeute, daß aber wenia Aussicht bestehe. daß die Monat-bitten den Kann-f gen-innern I Amerilanifche Anleihe für die Stinnesi Gruppe ? Telexxramm unsres Korrespondenten »h. Paris, 23. Oktober Wie der »New York Hex-ein« ans New-York mitteilt, wird in dortigen poli tiisijcsn Kreisen die Nachricht verbreitet, da ß die Hinweis-Gruppe über eine große An teii,ie mit amerikanischen Finanz arm-den unter hand l e. Der Sekretär des ame xsirmtisklscn Schatte-wies Mellon, hnt gestern vor ame riiaikifcnen Grtiizbaiitdirektnren einen Vortrag Fic lmlten, in dem er seine Genuqtnuna über den grossen Erfoli der Deutschlandanleihe ausspricht Er fügte bin-m. daß Amerika langsam Vertrauen in den Wiederanfbau Europas und in die Kraf tignng der deutschen Wirtschaft gewinnen werde. s Mc Ueberzeichnnng des Schweiz-er Anteils Telegrnmm unsres Korrespondentcn zw. Basel. 28. Oktober. Wie unser Korrespondent nnkgi maßgebenden Bankkreisen erfährt, ist der END-weiser Anteil der deutschen Wiederaufbananleihe, Lici- in der Höhe von US kliiitlinnen Pfund Sterling anfaelent war, b e d c u t e n d ü b e r z e i chn et worden. vlm Mittwoch nawmittaas 4 Uhr ist die üssentliche Ssnvstription geschlossen worden. Trotz der auf dem Hinweis-er Kapitsmlinuekt Oberrschenden Gseldkmwpbeit, til-er die wir bereits berichtet lieben, sind in Basel nnd Zins-w die Zeichnungen uns- die Anleihe in bedeutend nröszerem Umfanges erfolgt, als man erwartet hatte. Die genau-: Zeichmmaixsfnmme ist bis zur Stunde nicht zu erfahren- jedoch rechnet man mit einer bedeutenden lleberzeichnunm die zu einer entsprechenden Reduktion der Zeichnungsbeträne führen wird- Musik und Kunst ån Berlinf Berlin, ZEI. Oktober Die »Z w i n g d u r a« von K r e n e k wurde in der StaatYJoper sit-aufgeführt Es ist eine ein attige Oper-, eigentlich nicht Oper, sondern wie er es nennt, di zcn i s the Kant a t e , die einen allgemein smnbolnchen Stoff oratorintnartia, aber sichtbar, be handelt. Ein Hinterarnnd steht eine fabritcihnlishe ?i7llrg,»der Sitz des Herrscher-L der das Volk knechtet. Ter Herrscher gibt dein Volk einen Tag srei. Man lanehzt über die Freiheit, deren Gottegdienft man ertkhteb manwill die Bnra stürmen, aber schon ist die ctunoe der sinechtschaft wieder gekommen, das Volk senkt sich, duckt sich und ist« wieder gefangen. Einige Personen treten desonders hervor: ein Leiernmnn. der der leidend-: Sanger der Menschheit ist, ein Aus ncseizter. ein junges Liebespaar, ein Bergarbeiter. Der Text stammt von einem anonymen Verfasser, manche glauben von WerfeL Er hält sich in einer Dittiom die ungefähr den abstrakten Dramen der Generation vor fünf Jahren entspricht, in einer eigen milligen interessanten TiJiifchnna von Geistiakeit und :)iealität. Die m us ik a l i ich e M a tse r i e sind weniger die Soli, als aewaltige Chöre nnd Eniembles. K r e n e k, » der unter den jüngeren Komponisten eine erste Stellei einnimmt, schreibt eine Musik, »die jede Roniantik tierleuanet nnd in jeder Faktnr eher an llassische Muster ankniipft, aber in der Erfindung selbst von allercxtremster Modernität ist« Er schreibt abstrakt nnd geistig, wie· setn Text; er geht erst durch den Verstand in unsrer .verz, wenn er es über haupt trifft. Klangschönheit interessiert ihn nicht. Es ist das genaue Gegenteil zu jener fumboliptben nnd idrmalen Haltung, die in der Literatur voraus-Fing Llsber es ist meisterlich gekannt, von se nem Standpunkt ang. Ein neuer ethischer Will-e nnd eine feldfjtsichere Kraft sprechen daraus, die sich die annnt erzwingen wollen. Seine«unmit»tel bare Wirlktng auf ein gern-K sprödes Publikum liegt in der ve ementaren acht der Chöre und tin Glanz dieserAnffiihrung, deren szenischcs Bild hör th zn einer ungeheuren Vision steigerte und deren musikalischen Inhalt Kleider mit- iabelhafter Wederansmeißeltr. Vorher las dcr Tenor So ot Rennen Messublipnm «vor, was die Nerven- Mute Neuestr Nachts-Zie- MO A. W Mit Ae sutnnmmvalltvteltea des Iluqveickbfi Telegramm unsres Korrespondenien w. London. Is. Okiober. Dem pDnilv Tele arapb« wird ans Sidnep « neinelben Der Flug des Zenoelins von Friedrichs-users nach Amerika beweise daiz sich die iolqenden Flnnronten praktisch ausführen lassen werden: Von Sidnen nach London in zehn Tagen, von London nach New-York in drei Tagen. von New-York-nach Sau Franzisco in drei Tastern von Sau Franziöco nach Sidney in vier Tagen. Er glaubn daß es kommerziell möglich wäre, einen Pallasier ans Sidney mit vollem Gepäck nach London nnd New-York an bringen kiir 160 Pfund Sierlina. Die Sache iei von außerordentlich politischer Bedeutung für Australien. Statieuiich-jugoitqmichcs Bündnis Zusammenwnfi Mussociuii mit dem juge flawifchen Ministerpräsidenteu Telenraucui unsres Korrespondenteu eh. In ris, R. Oktober-. Nach hier vorliegenden Belgrader Jusorumtipueu soll zwilchen dein italie nischen und demjngoilauiiicheu Minister präiideuten eiue Zuleuuneukunii stati ,ii udeu. sobald die Ministerkriie i«u Beiser erledigt ist. Bei dieser Zufaiumeutunfi wird der Planei u e s ’ Deieniivbiiudniiieö erörtert werden- Die Alliauz ioll bei dem Besuche des jugoilawiicheu chitinö quares in Rom zur Veröffentlichung gelangen. Als » Ziel der Allianz wird die Sicherung des status qao in Mitteleurapn und den Küster-gebieten des Adrius iiicheu Meeres angesehen. Die Resietnugskriie in Vclgrqd läßt zwei Lösunqeu zu: eine Links-regiequ unter dein Kabinett Davidowitith oder eine Rechts reåxigrunq mit Wams-M der Neuwuhleu ausfchreibeu w r c. Beluiea unterzeichnet ou- Genier Prototoll Telegramm unsres Korrespondcnten ch. Por i s , M. Oktober. Wie aus Brüssel ge meldet wird, hat der belgikche Gefandte in Berti stuf nsag erhalten. sich nach Gent zu begehen. um dort das Genick Protokoll zu nutcrzcichnemdesseu Annahme duuh Belaicn gestern in Brässel beschlossen wurde. Die Räumung Dactmanvg and Hürde-- ! J- Dortmuud, DI. Oktober. (Eig. Drahtbcricht.) Fast unbemerkt vollzog sich am Mittwoch vormittag gegen neun Uhr der Abmarfchdcr letzten französischen Besatznngsirnwcn ano- Dortmund. Unter strömen dem Regen marschierte um halb ncnn Uhr das 6’-«. chäincnt vor dein hiesigen Bahnhofgigcbäudc auf. Nach einem Parademarsclj our der Musikkapelle be sticgcn die Trnppcn den auf dem Verladcbahnhof bereitwchlltcn Guid Der Aåzug der Franzosen, dem in dcr Rat-ist der Abtranspori der Artillcric und der sicunllcric und in den frühen Morgcnsiuuden der Ab marsch der kleineren Bcrbäudc vorausgegangen war-. vollzog sich ohne jeden Zwischenfall aktmal die Dortmmtder Bevölkerung von den Vor gängen keine Notiz nahm und nur wenige Neugieriae demlurzen militärischen Schauspiel enswhsew Jn den Mittagsstunden hatt-en die letzten Angehörigen der Besatzunastrupvewendgültia den Dortmmcder Bahn hosf verlassen. Nur noch einige Beamte in Zivil sind zurückgebliebene um die Uebemabeaesschiifte zu er lediaell, doch dürften auch sie in den Nachmittag-s -stuwden den Trtwpeu folgen. Von der Stint-wertvol tuna fft an allen Plätzen und Straßen noch einmal der Aufruf des Oderprxiisidenten der Provinz West foleu, www-used atmescl)lagen«woedcu, der- vor Kund-· gehungert auch nach dem Abmarsch der Franzosen warnt. Man schließt hieraus- und aus der Tatsache, daß die Franzosen eine halbe Stunde vor Dortmnnd stehengeblieben sind ldaß die Stadt vor Ueberraschunqu in Zukunft nicht sicher sein wird, und daß bei irgendwelchen Kund nebnngcn gegen Personen, die den Vesatznngstruppen allzu weites Entgegenkommen gezeigt haben. eine Rück kehr der Truppeu erfolgen könne. Die Bevölke rung ist froh, daß sie endlich von der Herr schaft der Franzosen befreit ist. Zahlretche Wohnungen stehen der Einwohnerschaft wieder zur Zierfügung Auch wird es in einigen Tagen möglich em, in den geräumigen Schulen einen geordneten Unterrichtsbetricb aufzunehmen sDie von den Besahungstrnppen gerät-unten Gebäude sind im großen nnd ganzen gut erhalten, was aber aran zurückzuführen ist, daß die Stadtverwaltung von Zeit zu Zeit Ausbessernngen vornehmen lassen mußte-, so dass also die tatsächliche Abnnnunn jetzt nicht mehr so deutlich in die Erscheinung tritt. Viel bemerkt wird, dass die für Donnerstag nachmittag aus Anlaß der Räumung Dortmunds nnd Hürde-z vorgesehene schlichte Feier auf Betreibcn der Reichs reaierung unter demHinweis auf außen politische Rücksichten unterbleibt. Man gibt sich, namentlich in Wirtschafts-treuem keinen überfkiectcncn Jltnfionen hin zumal das geräumte Gebiet außerordentlich klein ist und in keinem Verhältnis zu den übrigen besetzten Gebieten steht. Die Räumung erstreckt sich im wesent lichen nur auf Dorfmuud und- Hördc selbst. Der Abzug der Franzosen I( Elbcrfcld, 22. Oktober. Heute wurde das Gebiet von VohwiureL Remfcheid,. Wipperfürth, Riinderoth «sowie die csjebietsstreifen nordijstlicv und östlich der Grenze des Br ü cke ukopfezz K öln geräumt Aus Remicheid zogen die Trmwen in der Frühe ab. Die Truppen ans Vohwinkel fuhren mit der Bahn nach Coblettz. Einiae fxanszösischc Eisen babnekr blieben zurück, die jedoch im Lan-e des Tages abziehen werden« kamt dieses Experiment kaum empfehlen. Davoenoch spielte man den ersten Satz der zweiten Are ne k s ch e n S i n f o nie , der die Hörer wenigstens auf seine unsentimemale, rein literarische, aber doch einen artig gekonute Musik vorbereitete. Ein merkwürdigen moderner Abend, der der Jntendauz jedenfalls zum Ruhme gereicht Der Erfolg war über rafchend groß. Die Jnrnsreie Ansstellung in Moabii wird UVU Jahr zu Jahr besser. Sie ist das Werk eines ein zigen Mannes, des Maler-z SandkütiL Er läßt alles herein, was will, aber er hängt es so vorzüglich, daß man mit gleichbleibendem Interesse durch oie 1700 Bild e r wandert, obwohl die wenigsten Maler bekannt sind, allein deswegen, weil man immer etwas Neues und Anregendes sieht, das sich zu einem Ge samtbilde zusammenschließt. Die ganze Haltung ist stiller geworden. Es ist eine Ruhezeit gekommen, in der man sich langsam daraus besinnt; daß die Malerei vor allem fMalerci ist. Z. B. der seine malerische Ton des Mänchncr Ehepaares C a sp a r oder die C r o d e l skden kräftigen Jmpressionen oder Jo o Ha nut- Imann in seiner schönen Gnttoickluna, oder Bau iknecht and Daoos mit seinen hellen, bunten Natur-» Iszenetn oder die große Landschaftskoloristik von; IF- r e y t a g, die dekorative Manier des letzten K e r s ch-’ banmer, die weiße Ursula Biisiers, Gleich-i man ns schummriae Köpfe» Naa els weiße Ge spenster, das stilisierte Berlin von Strande ich muß schon einiae Namen auszahlen, um das Gedächt nis an die Mannigfaltigkeit der persönlichen Be strebungen auszusrischen. Jetzt, wo wir ein wenig aus der Revolution heraus sind, interessiert doie Ver schiedenheit solcher Anschauungen ganz and z, als da sie noch im Kampfe lagen. Es - ,- ein gutes, vielsorachiges Parlament. Merktoitrdig ist nur, daß die neuesten sormalen Richtungen in der Einiendung des iurysreien Volkes keine sehr bedeutende Rolle spielen. Des vielge nannten Radziwill Bilder sindnur Spielereien auf dunklem Grund. Die stechenden Angeln-wie sie Kallen malt, erinnern an Retouchen der Photographen. H o n i a b e r a e r s große Figurensammlung ist etwas zu süßliche Backware. sit-u s scheint sich ganz dem Klassizismuo ergeben zu hat-en, wie Merkel schon wieder an Poussin erinnert und Mr s e ck einen bleichen -Mt«ve permis-at- tmd der Schimmer Fassung Die politische Situation in Bayern Vor schweren parlamentarischen Kämper Von unserm Wisoprespoudeuten « « München, 22. Oktober ·:!lm Urt· Oktober tritt der bayrische Landtag wieder zusammen, um jetzt, nachdem sein erster Tagungsabfchnitt mit dein ivochenlangen Streit um die Regieruiigøbildung und Forutalien ziemlich ergebniss los vertan worden ist, eine Reihe von wichtigen Vor lagen zu erledigen. Zunächst werden ihm die Etatd für 1924.-25 und 1925X26 vorgelegt werden ivie ver lantet, ist es dem Finanzminister durch radikale Ein , svarungen gelungen, b eid e Hau s h alte zu b a l a n ei e r e n. Als dringlichfte Vorlage dürfte dann das neue Gemeinde-Wahlgesetz zum Zuge kommen, mit dem die neue Gemeinde- und Kreid ordnung in sachlichem susammenhang steht. Die Referentenentwttrse fiir d ese beiden Vorlagen haben in der Oeffentlichkeit bereits eine lebhafte Diskussion ausgelöst, da ihnen vorgeworscn wird, daß ihre Fassung die stärkste Partei des Landes, die Bayrisehe Volks partei, ungebührlich begünstige; man wird also mit lebhaften Debatten über diese Vorlagen zu rechnen haben. Da die neuen Gemeindewahlen noch in diesem Jahre stattfinden müssen, weil die Amtszeit der jetzigen Gemeindeparlamente am l. Januar ab liiust, wird aber die Regierung auf schleunige Behandsi lung nnd Verabschiedung der Vorlagen drängen. Für die Oeffentlichreit im Reich wird von beson derem Interesse die dritte während der Parlaments ferien vorbereitete Regierungsvorlage sein, bei der es sich um den Abschluß eines Konkordateö zwischen dem Freistaat Bayern nnd der katholischen sowie eines ganz ähnlichen mit der evangelischen Kirche handelt. Der Wortlaut der beiden Koitkordate ist bislang noch nicht bekannt-geworden; von verschiedenen Seiten ist iedoch behauptet worden, daß sie die Ausgabe wichtiger Rechte des Staates zugunsten der Kirchen in sich schlössen und oor allem den kirchlichen Einfluß in der Schule be deutend verstiirken würden. Ob das zutrifft. läßt sich mit Sicherheit noch nicht feststellen, doch zeichnet sich hier und da bereits eine heftige Opposition gegen diese Vorlagen am Horizont ab, wobei neben der Linken auch die Völkischen eine große Rolle spielen dürstet-, und es ist zu befürchten, daß die neue Landtags tagungim Zeichen eines wenig erfreulichen Haders um konfessionelle Dinge stehen wird. Endlich aber wird sich der Landtag darauf-sichtlich auch noch mit einer Partei-Initiative zu be sassen haben, die geeignet scheint, die politischen Leidenschaften aufs höchste zu erregen, und die auch in die Reichsbolitik eingreist. Wie bekannt, strebt die Vanriskhe Volkspartei mit aller Kraft eine Revision nicht nur der Reichsverfasfung, sondern auch der unter ihrer Führung in Bamberg ge schaffenen bayrischen Verfassung au. Fiir Yayern fordert sie insbesondere die Wiederein- fiibrnna des Zwei-Kammer-Systemg,,und die Schaffung eines Staatspräfidenten"mit weitgehenden Vollmachten daß der Staatspräsident den Uebergang zur Monarchie vorbereiten nnd erleichtern soll, wird dabei zwar nicht offen zu gegeben, aber auch nicht ernstlich bestritten. Nun bat aber der jetzige Landtag ebenso wie der voriae keine Neigung, diese Verfassung-steinern ins Werk zu setzen (e;z würde sich dafür wohl eine ein fache nie aber die von der Verfassung vorgeschriebene ZweidrittebMehrbeit finden), nnd bei dem mit dem Landtags-mahlen im April verbundenen Volksenticheid hat sich auch das Land mit großer Mehrheit da g ea en ausgesprochen Die Banrische Volkspartei läßt sich dadurch aber von ihren Plänen nicht abfchrecken nnd nimmt die Sache jetzt auf einem Wege in Angriff, aeaen den sich schon aus Erwägunan grundsätzlicher Art schwere Bedenken erlicben müssen. « non dem Gut-litt neulich eine Sonderausstellung machte, scbon wieder in die Akademie verfällt, wobei es sehr interessant ist, zu bemerken, daß der Maler Frau kl laus Wien Bilder von Rubenö snnd Breughel glatt in die moderne Anschauung übersetzt. Ein rein materielles Bild, photographische-«- ais Dix, stellt Georg Sch o låauQ nackte Weiber neben einer Maschine, Fleisch und -isen, und die Leute drangen sich davor. Ein Konstruktivift si« a m p m a n n macht diesmal einen ganzen Kultraum mit weibcoollizn Teppichen und einem ornamentalcn Idol, das nur wenige anbeten wer-den« Da find mir die Batikg, die Jantbur ausöstellt, lieber. Amtisaut ist ein Saal, ber den Kindermalereien gewidmet ist. Es ist eine etwas späte Verbeugung vor der Primitioität, die diese Kunst gar nicht mehr nötig hat. Aber man sieht, wie reich das Bild ist. Es ist wirkliches Lebens darin, ein Vorfluten der Kunst, die sich von den bei grenzten Ansstellungen nicht befriedigt fühlt. ; la, wie haben sich die Zeiten gewandelt. Im Kronorinzscnpalaiö oben sieht man eine Aus-’ stellnna von Campendonck, die in ihrer dekora-; tioen. äußerlichen Farbigkeit heute vor unsern Aug-Ins fast eindruckslos oorübergleitet. Aber unten hängt ein neues, altes Bild von L i c b e r m a n n, eine Schwimm schule mit sub aus«-ziehenden Knaben aus seiner frühen Zeit, das auch in seinem dunklen Ton eine Meisterfchaft in Komposition und Detaillierung verrät, wie 'wir sie heute nicht mehr erreichen. Biedermann hat es damals zerfchniiten, weil er es zu schlecht fand! letzt bat man es wieder zusammengesetzt und er bat es ein wenig iiberarbeitet. Was muß Liebermann fühlen. wenn er durch seine letzte Ansstellung der Akademie wandert und an diese alten Zeiten zurückdenkt. Es ist nur eine a r ap h i seh e Ansstellung, aber welche unge heure Fu lle von Anschauungen und Kunst offenbart sich da, die wir seitdem angesammelt haben. Es sind auch Aauarelle dabei. Das wunderbar flockige Stilleben »von Corintb, die neue freie Farbe von Philipp Franc-, das aanze satirische Werk von Gulbransson, zur Feier seines Geburtstaaes eine Sammluna Arthur Kampf, eine glänzende Uebersicht über Kirchnerz araphtsche Vielseitigkeit, Liebermann selbst mit feinen neuesten Zeichnungen zu Goethe, Slevoatö »Don Inan«- Dekorationen, Edwin Scharsfs springend olastische Grapbik, der gute, liebe Zille und wer weiß, was sonst noch alles. - Nicht durchzukomtnen ist auf dOÆMUMM WmWMxU Nach einem Plane ·deö· Justizrats Gaab wird die Partei dem Landtage einen Gesetzentivnrf vorlcneu. nach dem für die Vorbereitung der Verfassungsrcform ein besonderer Versassuugskonvent ge schaffen werden soll zur Annahme dieses Gesetzes würde die einfache Mehrheit genügen, Aber-die die Bayrische Volkspartei mit ihren Koalitionsgenossen versiigt. Der Verfassungskonoent soll aus nnr 21 Mit gliedern bestehen, die vom Volke gewählt werden sollen, jedoch nur von dein ~politisel) reiseren cTeil des Volkes-Z worunter nur die Männer über 25 Jahre verstanden werden. Alleinige Aufgabe dieses atgzerordentlichen Konvents soll ed sein, mit tunlicher Bes lennigung den Entwurf einer neuen Verfassung zu schaffen: man nimmt dabei an, daß er den Forderungen der Bay rilchen Volkspartei ntcht lolchen Widerstand entgegen setzen wird wie der Landtag, der sich durch ihre Er füllung eines großen Teils feiner eigenen Rechte be geben müßte. Dieser Verfassungsentwurs foll dann neuerlich dem Landtage vorgelegt werden, von dem man mit Bestimmtheit annimmt, daiz er ilm zum Gesetz erbeben wird, weil hinter ihm die Autorität eines durch Volks wohl zustande gekommenen Konsiliums der »beften Männer des Landes« steht. Sollte der Landtag sich auch dann noch sträuben. fo würde ein neuer Volks enticheid »sicherlich einen für die Reform günstigen Ausgang nehmen«. Auch hier rechnet man offenbar damit, daß das Volk die Männer seines eigenen Ver trauen-Z nicht wird desaoouieren wollen. Zugleich aber soll durch diese Aktion die Diskussion über eine Reform auch der Reichsoerfnssnng in Fluß gebracht werden« und es hat den Anschein, als wollte die Banrifche Volkspartei, gelingt ihr- Boraehen in Bauern, eine-ähnliche Aktion auch im Reich in die Wege leiten. Der Gesetzentwursüber die Schassung des« Ver sassungskonoentes dürfte dem Landtage bereits in den nächsten Wochen zugehen; nnd damit würde das-i Signal zu zweifelt-ohne sehr heftigen parlamentarischen Kämpfen gegebenseiu,dic auch auf das Reich übergreifen müßten. Man wird zwar vor einer endgültigen Stellungnahme den Wort laut des Gesetzeutwurfes der Banrisghen Volkspartei abwarten, aber schon heute sagen müssen, daß der hier von der Vayrischen Volkspartei eingeschlagene Weg sehr bedenklich scheint. Daß nur ein Zweidrittel txt-Reinheit des Landtages Berfassuugsäuderungeu lie ichlieszen kann. ist eine jenseits aller Parteistandpunktc sehr vernünftige Bestimmung» weil sonst bei jedem Wechsel der parteipolitischen Konstellation Aenderuni sgen der Verfassung durch knappe einfache Mehrheiten möglich und zu befürchten wären. Nun sucht die Bayrische Volkspartei diese von ihr selbst angeregte Bestimmung zwar nicht gerade zu umgehen, aber durch einen geschickten Schachzug sehr zu entkrästen, und überdies bedeutet es auch nicht gerade einen Verstoß gegen den Buch stab en, wohl aber gegen den Geist der Verfassung, wenn die Frauen und dieMänner unter 25 Jahren bei den Wahlen zu dem geplanten Verfassungskonvent ausgeschaltet werden sollen. Liebe man das durchgehen, so müßte dadurch die Achtung vor der Verfassung im Volke moralisch schwer erschüt tert werden« nicht nur die vor der jetzigen, sondern auch vor jeder kommenden. Wem es mit der For derung einer festen Staatsautoritåt und einer ge sunden politischen Entwicklung Ernst ist, der wird deshalb hoffen niüssen, daß die Banrische Volkspartei die Gefahren, die ihre jetzigen Pläne iu sich bergen, noch rechtzeitig erkennt und mit ihren Rriormwünschen auf den von der Verfassung eindeutig vorgeschriebenen Weg zurückkehde szwar manchmal zu Sonderausstellungen vereinigen, aber im allgemeinen etwas verwirrend gehängt sind, so daß das Auge leicht ermüdet, ohne durch abwech selnden Stoff-oder Technik oder For-nat immer auf aesrischt zu werden« Wir wissen längst, daß iv dieser Graphik die besten und jedenfalls ursprünglichen Kräfte unsrer Kunst enthalten sind.’ Es scheint auch so als ob das Publikum dafür etwas mehr Interesse auf bringt, als früher. Wirtschaftlich. mag das begründet sein in der leichteren Möglichkeit, sich in den Besiy solcher Kleinigkeiten zu bringen. Professor Dr. Ost-at Bied- , Wilhelm Leibl Zu feinem So. Gehimstqq Der Meister starb 1901. Sein großer Name made schnell blaß. Er ist bente nicht Mode. Dies liegdjm uns, gewiß nicht an ihm. Denn was er schuf trtkgt eine« Vollendung, die man nur zu suchen braucht, um Izu begreizem was man bald nach feinem Tode von ihm fchrtieb: ~- nLeibl waren zwei Künste merkwürdig ver lein , eine rein malerische, eine rein«seichnerifche, die ’beiden, diesich in den meisten großen Deutschen nicht vertragen nnd diedie kleineren-ans die eine oder andre Seite treiben. Leibl isti dergliin endste Repräsentant Unsrer Knnslt im neunzehnten laborbunderh weil er sic beide zuwei en vollkommen harmonisch bändigir. JU diesem Augenblick war er nicht der grdßte Musik« Deutschlandd,« sondern einer der größten der Bis-Mi sagte . MenersGrCse in seiner Entwicklungs geschichte der modernen Itan Und Mntber ek gänzt ihn: »Er war nicht der qrdßte Banernmnley ist«- dern er war überhauptin rein malerischem Sinne do! ’grdszte Maler, den Denthfchkakd im neunzehnten Just-· hundert hervorgebracht at."« Aber ntgre jungen Künstler kennen ihn kanni. Das Ziel, die Ri inng, in der sie Essen, bat sigverändetts Weil man «in den legten ten-das , ie« in dek- Knnst und nnckb die ar nstellendeNatnr per-schicks mnjztevmankLe l·· vergesfein Das »Wie« wars-M Starke Von seinem malerischen Können werdet Wunder erzählt. Oben links soll er seine Bilder ds zonnen haben, unten rechtsv soll er atggebtirtbstkekl. eder Strich, ieder Tonsaß er dran te» keine Sov- etc-. 251 änemai gegen-Ue polnische-U-BW in Gdiugeu - « , B Idee-Ihnen- M Oktober. Mc Drahtberichu Die Meldung des »New-M über die Reise des poc ntfchen Kriegsministerd Sikorlky nach Paris und die polwiscdsfranszche Uebereintnnft über eine Usß o o t- Basid in Gdingen haben biet grosse-s Aus feb en erregt. In dieser Verbindung schreibt der Pariser Korrespondenten der »Armes-sie Tit-ende ’qestern: »Es muß daran aufmerksam gemacht werden, dirß Stierka Reise nnd steine. Abmachtmkqeu mit Rollet mit den Ablchlüssen der Genfer Verhandlungen und den Vorlagen des Stmnsinaschen Mitwiran planed im dänifchcn Reichstag susaxmnenfalletn Es kann kein Zweifel bestehen. daß die französisch polnischen verbündeten Reaierungen mit der Möglichkeit haben rechnen müs sen, daß die Verbindung zwischen ihnen gerade tnisden däuiichen Gewäfsern ab geschnitten werden könnte. Wenn aber die Abrttstunasvorlaae durchgeführt wir-d, dann liegt Dänemark gegen jeden Ueberfall wehrlos da« M. 2 vdz. Leb « Im weiter fages Wird, Wi zek Auflage bel » g II n g e kl Antrag des A über dic Gküi ösfe n t l i ch e auch für die Pr Sn wird die Pesset wird aunachst i Lm über seine sgcnanuten »W »geben«-juc. De gapitan Ehrhc einem Wikmgb der A n g e k l a dem Namen »O Angeklagte Ka p i t ä n E l Behörden zu e Hierauf ge Hoffmann di tion O durch. Angeklagte Samman nie Ziele seien w Erörterungen hardtschen Br darin gefordel sqssung sei so q Ins weite Angeklagter u1 als eine n E »Verräter nach ihren Any ich a ft li ch e v gleichbedeutend wie er in findt Im weite Rechtsanwalt nicht, daß eint bestreite aber, interne Ziele s Im letzter über die Vorgän verhaudelt. A die Angeklaatt mann ebenso wegen V· Rath ena u - weise längere Die Angeklag habe »sich alles erlechct gewel festgestellt, dak liegt, daß die bestand , un Ehrlmrdt fa i stellt fest, daß Entlassung ins deutschen Bur Zusammenfchb erstrebte. Hierauf n taxg 9 U h r 1 Ek· vdz. Lekz ' Am zweit· den Pressetifch Da s I n t e r lung beginnt 1 . Zunächst r II« i erörtert. Wes Er ist 24 lahi und gehörte Regiment »Le« eine M a s chi nommcty die · verbarg. Da über Waffen Maschinenpistt damit einvcrft der als Zwav Maschinenpistt Kiste wisse er · · Als Zeug( häudlcr Alfrei gehört zu« solt Köftlichkeit de- Hcimatstadt K meister, hat m Ehrfurcht vor Courbe München kem teidigte, dem ( band, war ihr gegcll sich selbt Grund, dcågal zösisch, ni e seinen Weg, t sichtskreis- kat sein Schaffen. len, klaren ut blelbt nebens- Holzbrett, wie Er wollte zur Ding und an er besaß-. Ob München, den Bäuerin malt gesaßte Mein scharf hin, wa gesch ckt und 11 festzuhalten mater. Oh himmelte die fentimentale ! trachtet. Bei war-er einer oder den ~läcl Und jede Malerei. Wi auf denen jek nau notiert is unter der Ha arbeitet .er Man hat oft « erschien ihm s das Bild sollt Kenntnisse üb zu malen. L tausend klein sehen glaubt. Strich stimmt Ente-Ja Es s Fle , alles is baß fein Wei mir der Wir Uebr, als un Mkch nach we ohne schreien Mzart wie —·«JDU««TM LlMer