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Mittwoch A. riots Pre e beintidt wodl deute wor en, ein es e wisie geschu- Måkna der dsientlichen Meinung in Denttiä dzu erreichen nnd daraus kinsuweisem daß De otdein seites tun werde nrn te Räumung-fragte «im eiste des Friedens nnd der Verständigung ebe end zu reqeln«. tlber mit-diesen Bersicherunaetn die s ebr til-er trieben klingen, stebt diegaltnnzded tran »Zdiiichen Kabinetts ni tin vo letn Ein : lana. i Die seinesinnfeu des Krieusiniuiiterd Noliet mit herriot zeigen erner, daß der Muster prasident in der Gntwasinungdiraae nicht von s aer vollen Autorität Gebrauch machte. vielmehr die lebten Entscheidungen den maßgebenden militärischen Per sonen, also namentlich dem General Nollet und dem Murg-all Fech, anbeimstellte. Gestern nakrn Nollet an den esprechungen des Militärkomitees n Versnilles teil und lieferte dem Marschall Joch einen genauen Bericht über den Stand der zwischen London und Paris in der Räumunastraae genilogenen Besprechungen Dage en besaßte sich Herriot eingehend mit der juri stischa e n Begründung des französischen Standpunktes. Er wird darüber, wie es beißt, in der nächsten Woche Ausfübrliches mitteilen. Die Kartellpolitiker beinüben sich ietzt sehr stark, bei Herriot eine V eritandis gnngsaktion in der Ranmungssraae durchzusehen, unter dem Hinweis darani, daß schließ-- lich von den nächsten Entscheidungen der Alliierten die MUI Zusammenie un des deui Gen VII uei t I al-dä n CI g iec herrioi lonnxe diese-Linse- Preunden solche uiicheruugen uitfi m h etonte, daß es lich um eine nieran erie Insel cu· seit sandte, in der Frankreich wohl den seist Uer iind qunu und des riedenö walten laiien dane, ab keineswegs eine iiolierte Volitä treiben d rie. Zudem Mike es im Jntere ed. Kariellpolitir. in der Eutwa nunadiraae dies koste und starr vorzunfiem denn nur die endqii ge New lnns dieied Prod eins werde zu einer Verwirklichmja der m leterbund umgearbeiteten Pläne führen. yet dem Ein sank der auswärtigen lournaliiien muck. lief-z ed Zerr ot, qui d e Räumung irgendwie einzu« ge en, versäumte ed aber nicht, die friedliche Gesinnung und den Verständigungdwillen Frankreis im qaqh meinen hervorzuheben ' Wasch- Ausspasuugmkeyu zuriietgeuvpmue«nm · B. Berlin. M. Dezember. Wis. Dreck-theka Sämtlitbe Ausweifuuggbesehle aus dem besesteq Es biet sind. wie verlautet. las unt fünfzehn Zntückgeupm meu werdet-. über hie zur set no ver usw«-u wij Jnsgetamt wurden 40000 Hansbaltuussverfiände mit ins-Mann UW Familieuaugchsrigeu ausgewieikz Davon waren mehr als 87000 Beamte und gegen W Privatpersonen. Das Mllclllischc Problem« dcb Famme » - Der »Prozefz gegen das Negiine« - Der zweifelhafte Pair Heftige Swischensälle in der Kammer - Etne zweite Segessionk Von nnferm Osttorrelpondenten " . Ilieben Gerichtshof verhandelt werden könnte. Die Oh jektivität dieses Gerichtes ist insofern besonders ge sichert, als der Verfassung nach nur Summen- diesen mehr als zwei Jahren Mitglieder despberhauskg find, in die Untersuchungskommisfwn gewahlt werden dürfen —, also in diesem Falle keiner der von Musik« lini ernannten Senatoren. Nirgends, so sagt die Oppositionspresfe, läßt sich der »Prvzeß gegen due Regime« objektiver durchführen» Inzwischen ist an die Prastdeutenichaft des Ah geordnetenhauses ein Gefuch des Mailander Staats anwalts gelangt, in dem um Aufhebung der Jznmm nität des fafeiftischen Abgeordneten und Vizeprandem ten der Kammer Franeeseo Giunta gebeten wird. Giunta ist angeklagt, zusammen mit Rossi- dem Haupt auftraggeber im Falle Matteotti, den mißlungeneu Anschlag auf den difsidenten fafeiftifchen Abgeordneten Forni vorbereitet zu haben, ein Anschlag, der dann von Dumini und Volpi, den Mordern Matteottis, ausgeführt worden ist. Der »Prozeß gegen das Regime« nimmt also Woche für Woche seinen Fortgang, Woche für Woche werden andre faseistische Hauntlinge angeklagt und durch die Fälle Balbo de Bono Gruntm die sich alle innerhalb des Monats Dezember eretgnet haben, werden die kleineren Ereignisse wirbungsvoll ein« gerahtnt. » Giunta hat als Bizeprasident der Kammer sofort demissioniert. Das war natürlich. Aber da got be dentungsvoll eine offenbar mit Mussolinis umw mung nnternommene Aktion der Fafeisten eingesetzt: die Zurückweifung dieser Demiffion, die Abwehr des Prozesfes gegen das Regime. Schon wenige Tage nach dem Tode Matteottis wurden innerhalb des Faseismus Stimmen laut die diesen Prozeß für eine Unmöglichkeit erklarten. Man könne, so sagten jene, einer Revolution nicht nach träglich den Prozeß machen. Trotzdem begann dieser Prozeß damals unter dem Drucke der öffentlichen Meinung tatsächlich. Er geht unaufhaltsam weiter, so sagen die Mahner von damals, Schritt für Schritt Mufsolini aber hält scheinbar den Augenblick für ge kommen, ihn aufzuhalten. Orano, der Redner der Faseisten, der die Zurück weifung von Giuntas Demifsion vertrat, sagte unter anderm: »Wir erklären, es istTFenugl Wir erklären der ganzen Welt, daß wir die erantwortung für die faseistisehe Revolution voll und ganz übernehmen!« Es gab einen Sturm der Begeifterung. Der Giolittianer Boeri, der Redner der Opposition innerhalb der Kam mer, wurde niedergeschrien und zur Niederlegung feines Amtes aufgefordert. Ja, es kam zu einem Wortwechsel zwischen Boert und Mussolini, der zur Folge hatte, daß der Giolittianer tatsächlich seine Ab geordnetenkarte zurückgab Die Demisfion Giunias sowohl wie Bocris wurde von der Kammer zurückgewiesew Zunächst ist die Lage unübersichtlich und schwer entwirrbar. Will det Faseismus sich tatsächlich dem ~Prvaeß gegen das Re gime« entgegenwerfen? Will er das moralische Problem« ungelöst lassen? Will er gar die volle Veranwortung für den Fall Mattevtti über nehmen? Es ist nicht unwahrscheinlich. Die Freunde Giolittis und-Orlandos aber, die Vertreter der Kriegsteilnehmer und-der Kriegsm wundeten werden ihm auxmdiesem Wege nicht folgen Denn, wie Boeri gestern· uffolini angerufen hat, sie wollen« »wobl eine politische, aber keine straf rechtliche Mitverantworiung übernehmen«. Rom-« ,19. Dezember Die Oppositionsparteien haben sich wiederum aus das besonnen, was sie eigentlich zusammengesührt hatte: aus den Fall Matteotti. Die Unter suchung dieses Mordes - über deren Ergebnis man übrigens noch recht wenig weiß - nähert sich ihrem Ende. Der Faseismus hatte es eine Zeitlang ver standen, die össentliche Meinung ein wenig von dieser Hanptsrage abzulenken, und die Verhandlungen in Senat und Kammer hatten das Interesse wieder stär ker in Anspruch genommen. Aber der Abschluß der Sachveäständigengutachten im Fall Matteotii hat den S )atten des ermordeten Abgeordneten wieder herausbeschworen und die Opposition hat in der Zwischenzeit ihre stärkste Wasse messerschars ge schliffen: das sogenannte ~moralische Problem« des Fascismus Unter dem »moralischen Problem« versteht die Opposition die Frage, ob nach den Enthüllungen über die Beteiligung höchster Führer des Fascismus an der Vorbereitung des Mordes und der geringeren Ge walttaten (Nitti, Amendola, Forni usw.), nach der Feststellung, daß eine Art von »Tscheka« zur Besei tigung und »Bestrasung« mißliebiger Persönlichkeiten im Dienste der Partei und vielleicht sogar der Regie rung stand, - oh nach all dem der Fascismus noch moralisch berechtigt sei, am Ruder zu bleiben. Die Opposition, die diese Zrage verneint, sucht daher, die Regierutig vor der essentlichkeit in den Anklage zustand zu versetzen, den »Prozeß gegen das Regime" sil processo al Hemmt-) zu machen; zu diesem Zwecke stihrt sie nun in der Presse eine Art von Untersuchung, « die zum wirklichen Prozeß und zur Verurtelung sühren muß. - Das Material, das in diesem »Prozeß" bei gebracht wird, um die ~moralische Unmöglichkeit des IReFimeM zu beweisen, ist ein ungeheures, falsches sun »echtes. Wir können hier nur die wichtigsten Fälle »crwahnen. Nachdem der Oberstkommandierende der »Miliz, General Italo Balbo, der Mann der »stil svollen Prügel«, aus etwas nnrtihmliche Weise seinen TPosten hatte verlassen müssen, hat sich auch die mora lische Situation seines Vorgängers D e B o n o wesent lich verschlechtert. De Bono, der zur Zeit des Falles Matteotti Leiter der gesamten italienischen Polizei und Oberstkommandierender der Miliz war, hatte bekannt lich beide Stellen unter dem Drucke der öffentlichen Meinung nacheinander ausgeben müssen, ohne daß ihm aber we·ter etwas geschehen wäre. Nun ist kürzlich beim Präsidenten des Senats eine Anklageschrift egen den Senator De Bono eingegangen. Ihr Versaifer ist Donati, der Chesredakteur des oppositionellen J katholischen -,Popolo«, der durch seine Veröffent- · lichungen schon vorher bewiesen hatte, daß er in der An- ; gelegenheit Matteotti über besonders zuverlässiges i Material versügt. Ueber den Inhalt der An- 1 krageschrift ist natürlich nichts Sicheres bekannt, doch scheint sie darin zu givseln, daß der sast siebzig- « jährige General in seiner Eigenschaft als Polizei prasident die Schnldigen in der Matteotti-Affaire zu schützen versucht hatte. Und nach dem alten Grundsatz, i daß ein Pair des Reiches nur von seinesgleichen ge- «- richtet werden darf, hat sich der Senat bereits als 1 ~Hoher Staatsgerichtshof« konstituiert und eine Kom- 1 Inisstton von Senatoren mit der Untersuchung beans- « rag . . Damit ist die schon des östern besprochene Mög lichkeit näher gerückt, daß der gesamte Fall Matteotti mit den ~Nebenprozessen« nicht vor den gewöhnlichen Gerichten, sondern vor diesem höchsten, außerordent- Schicksal, Liebe, Weisheit und Spott erlebten, geht wieder unter in seinen ursprünglichen, einheiilichen, in sich selbst seh-wehenden Märchenzustand, und die Liebe, die sich verliert und wiederfinden wird problem loses Spiegelbild aller Tugenden und Hoffnungen. Wie war man ergriffen von einem Werk, das siir die Volksbiihne einer Welt, nicht einer Stadt oder eines Standes gedichtet wurdel Bunt und regellos ist das Theater-, das hier das Log der Ewigkeit zieht und gleichzeitig von der infi schen Unterhaltung nicht lassen dars. Der Vollständ g keit weg-en: im Kursiirstendamm - Theater sieht man einen französischen Schwank ~Charly«, der mit den hundertmal dagewesenen Trick-S des ver meintlichen und des wirklichen Ehebruchs in ihrem lreuzenden Spiel von Ursache und Wirkung diese un sterbliche Gattung um einen Abend megr bereichern recht ergötzlich nnd ablenksam, nnd im ustspiels haus sieht man einen deutschen Schwansk »Der wahre Jakob«, in dem Thielscher als Vorsitzender der Sittlichteit in dieselben Komplikationen und Ver-i wechslungen zwischen Amt und Privatissimum, Glan ben nnd Liebe gebracht wirdkdie ebenso schon hundert mal die Zwerchselle erschüttert haben. In die Komödie waren sechs Figuren von Fiori beftellt worden,.die man dann resiifierte. Es sind sechs sehr fchöne Halbakte, zum Teil mit erhobenen Armen, ausgezeichnet gearbeitet, nicht zu akademisch. nicht zu mildern, und se würden jedem Raum zur Zierde ge reichen. Aber man meinte im Theater, sie lenkten die Aufmerksamkeit von der-Bühne ab und man hatte nicht unrecht damit. Was nun? Die ausgcwiesenen F- Furen wanderten in den bereitwilligen Salon von » lechtheim und von dort werden sie in den Besit der Stadt Düfseldorf übergeben. Damit wird ihrs Existenz gesichert sein. Vorläufig bei Flechtheim be finden sie sich in einer guten Gesellschaft neben den » neuesten Arbeiten von Hof e r. Man weiß, Hofer war fehr wandelt-an Er hat alle Richtungen der Malerei mitgemacht, wie sie gerade lagen. Aber ed fcheint mit daß er sich jetzt irgendwie gefunden bat. Er hat die Weichheit der Kdrper und Landschaften aus der indischen Zeit mit einer Stilstrenge, die er in der expresfionistifchen Periode sich erwarb, so glücklich mit einander verbunden, daß ein fchöner, stiller Ernst und eine malerische Sicherheit von seinen Werken ausgeht die die besten Stücke zu einem köstlichen Vegtz erbeben- Jedenfalls hat Karl Hofer noch niemals in etlin eine fo gute Ausftellung und einen fo zweiäellvfen Eäfvlg gehabt. Man muß jedoch nicht denken aß solche us ftellungen bier jemals überfällt find. Die iitrtiffnungtn der Akademie oder Seeeffion sind vielleicht kleine ge sellschaftliche Ereignisse Aber dann bleibt ed hier wie in den Solon-s ziemlich leer und was etwa mit Kau fern gesprochen wird, vollzieht sich mebr in dieer und in andern Privatzimmertn Bunt und regellog gebt es aurk im Kunstleben zu. Die Politik der Mitte ist ier noch nicht ge sunden. Alles geht auseinander, zerstreut sich und die Extreme berühren sig ni t einmal, wie es sonst doch in der Politik ist. ie nduftrie baut sich eine IN a dio hal l e, die der rchitekt Straumer im glück ;lichsten modernen konstruitioen Stil ganz aus Holz anssübrt, innen wie ein umgekehrter Schiff-stumpf mit großen Rippen in einer absoluten Reinheit des funk-l tionellen Gedankens. Gleichzeitig baut sich die Ge sellschaft ein neues Theater, die Reinbardis iche Komödie, die Oscar Kaufmann durchaus im Stil vergangener Jahrhunderte errichtet, ein nur wenig modernifiertes Varoch rot und weis-, Logen rings herum und ein paar «Malereien von Hang Weid, die die graziöie Atmosphäre durch galanie Figuren und Landschaften beleben. Diese be den Baudenimiiler werden gle chzeitiF geschaffen. Wo liegt die Wahrheit? Eine Zukunftsin uftrie baut zuküuit , ein Theater vergniiaen benutzt die Tradition. Wir and immer noch nicht weiter gekommen, als daß wir-alle Stile iir ver isiedene zweite verwenden und nicht an ging-« . rundani uua einen Stil sum-Meiji« . Im Salt-n von Matthiefen steht Tonkunst- L·autree, leicgt witzig, Feistreickx unerwartet, spring fnßig. Ich glau e es ist-ed e berühmteste von allen Aus lstellunqen jetzt hier. it angedeutet Müke ist ed abe« uåilgem auch die Bilder diekeö Zeichnerg, ie oft se I m erischqxinh in einer ad ·zufammensubringett- wie es selbst atis no? ni f erlebt hat, Der-Katalo« wurde ein Denkma der Kenner-chan Der-. Krieg kft Ei Ende; niemals wird Ver in dieses vielerka lnidmn von Reis erreichen. Die Folge der Bis-Mk blätter dieses eilxiers schlägt den anzen Dis. Dl hat sich die Ausste uns eldft an e esew Er zeichtmk in das Besucheralbnm einen aufs enden, i denke bewundernden Kopf « ngfeilexvhvsmkiss Soll Deutichland Kriegsschaar-laß werden?. Neue deutsche Rote an den Bitte-bund Deutschlands Bedenken gegen Teilnahme an Vscterbuudsexetutiouen ’ Wie wir bereits in der vergangenen Woche mit teilte-n, dat die deutsche Regierung ein e n eu e No t e an den Völkerbund und an die Reaierungen der im Völkersbundsrat vertretenen Mächte gerichtet. Diese Note ist als Erwiderung auf die Antworten der einzelnen Mächte auf das deutsche Völker bundsmemoraudum vom 29. September dieses Jahres gedacht. Da dieses Memorandum bisher nicht bekannt war, ist es notwendig, feine wichtigsten Punkte noch einmal zu wiederholen. das sedtemderssietnmndnnt der deutschen Regierung erklärt, daß Deutschland nach dem Verlauf der Kon sereug von London die Grundlage für ein gedeihliches Zusammenwirken im Völkerbund als gegeben ansieht und sich deshalb entschlossen bat, nunmehr den alsbaldigen Eintritt Deutschlands » in den Bdlkerbund gn erstreben Das Memoraudum betont aber, dasz noch gewissct Fragen geklärt werden müssen, bevor die deutsche Regierung einen endgültigen Beschluß fassen kann. Die vier von der deutschen Regierung ausgeworfenen Fragen betreffen folgende Punkte: 1. Das Memvrandum erklärt, daß die deutsche Regierung auch fitr sich das Recht zu einer Vertretung im Välkerbnndsrat in Anspruch nehmen muß und daß sie Gewißheit darüber verlange, daß Deutschland als baåd nach seinem Eintritt einen« ständigen Ratssitz er ält. 2. Der Artikel ltl der Böltetbnndösatzungen sieht die Beteiligung der Bundesmitglteder an Zwangsmaß nahmen gegen solche Staaten vor, die den Frieden ge brochen haben. Solange die gegenwärtige, sich aus der Entwaffnung Deutschlands ergebende Ungleichheit des militärischen Rüstungsstandes andauert, ist Deutschland im Gegensatz zu andern Mitgliedern des Völkerbundes völlig außerstande gesetzt, aus Grund des Artikels 16 an irgendeiner Bundes exekution teilzunehmen Deutschland kann lich als entwassuetes Volk stir den Fall internationaler Fonslikte unmöglich von vornherein der Neutralität egeben. s. Die deutsche Regierung ist zwar, wie es Ar tikel 1 der Völkerbnndsatzung vorschreibt, bereit, dem Völkerbnud durch eine ausdrückliche Erklärung zu be stätigen. dasz sie zur Erfüllung ihrer internationalen Verpflichtungen entschlossen ift. Sie betont aber, daß damit die früheren Erklärungen tzum Beispiel zur Kriegsfchuldsrage D. Red.) unberührt bleiben, und daß sie keine Behauptung anerkenne, die eins moralische Belastung des deutschen Volkes in sich schließe. Auch betont die Regierung, daß die tatsäch liche Erfüllbarkeit ihrer Vertragsverpflichtungen nicht allein von ihren loyalen Absichten abhängt. 4. Deutschland erwartet, aktiv an dem Koloniab Mandatssniiem des Völkerbnndes beteiligt zu werden. Die deutsche Dezembernote stellt fest, daß ihr in dem obigen Memorandum nieder gelegter Entschluß, in den Völkerbund einzutreten, in den Antworten der Mächte volle Zustimmung gefunden hat. Die deutsche Regierung glaubt, den Antworten entnehmen zu dürfen, daß ihrem Wunsche, einen ständigen Sitz im Völkerbundsrat zu erhalten, seitens der Reakerungen R echnun g ge-( tragen werden wird. Dagegen haben die Antworten zu Punkt 2 noch nicht zu dem gewünschten Erfolg geführt Die genannten Erklärungen sind entweder auf diesen Punkt gar nicht eingegangen oder sie haben die deut schen Bedenken sachlich nicht hinreichend gewürdigt. »Das in Rede stehende Problem ist aber für das Schick sal Dcutschlands von so außerordentlicher Tragweite, daß die deutsche Regierung seine Lösung nicht einfach der Zukunft überlassen kann. Um ihrem Ziele näher zukommem sieht sie nunmehr keinen andern Weg, als das Problem dem Bölkerbund selbst zu unterbreiten.« Die deutsche Regierung gibt infolgedessen noch einmal eine aussührliche Darlegung ihres Stand punktes zu Artikel 16 des Völkerbundsvertrages. Sie deckt die Schwächen und Gefahren des Artikels 16 aus nnd betont, daß die Gefahren aus einer Völkerlmnd attion gegen irgendeinen Friedensbrechier, an der Deutschland als Mitglied des Völkerbnndes teilnehmen müßte, vor allem sür ein völlig entwasfneies Volk die. schlimmsten Folgen haben könnte. I Theater und Kunst in Berlin Berlin 22. Dezember Matinee in der Volksbühne Ein Südsees vormittag. Wird eröffnet durch eine Kleinigkeit von Alfred Brust: SüdseespieL Ein paar Minuten schneller Szenen unter den Gingeborenen, die sieh Mühe neben, primitiv und exprefsionistisch zu sein. Das Mäd chen wählt den einen, der andre tröstet sich mit Bild schnitzem ein Mädchen läuft diesem nach, er aber der criten,» finden sich, ein Kind wird geopfert, sie ziehen fort, die Ehebrechen Ein paar Weisheitstropsen fallen zur Erde. Es ist sehr dünn. Müßte viel elementarer herauskommen-, um in feiner Einfachheit zu wirken. Aber O’Neills »Unterm Karibischen Moud", amh dies Uraufsiihrung, hat den Effekt in sich. Matrosen, denen eine schwarze Kupplerin Rum und Mädel bringt, zwanzig vielfältige Typen vom Brutalen zum Resignierien, sehr bunt und real ge mischt, dann Streit, dann wieder Stille - und die ferne eintönige Musik der Eingeborenen klingt über das Europäertum hinüber-. Ein Abriß voll Natur und Leben, Schicksal und Leidenschaft, straff gezeichnet, brav gemimt. » » . Die »S ch w e ft e r « vom früh verstorbenen Oefter reicher Kaltnekcr, von der Sehanbühne in der Goethebiihne aufgeführt Dieicrle verlor darum die Konventionalstrafe an Ida Roland. Sie hatte diesesSiück dort gegen den Einspruch des Verlageö durchgefcizt, dem diese Ausmachung wohl zu klein ek fkhien. Jn dem alten Hugsensottenfaal ballen die realiftifch-mysti.fchen Worte von den Wänden nieder, daß fie akustifch zerbrochen werden. Ida Roland gibt mit einigerVirtuofiiät, aber in zitternder Jnnerlich leih am ergreifendsten in den Stunden süßer Qual, die Homofexuelle, die aus einer ver-sperrten Geschlecht lichkeit ihre eigene Stieffehwefter verfolgt, in das Leben ginauggeftoßen wird, in die Malerei sich flüchtet, alle after an den Grenzen der Sernalitäi durchkoftet, als Krankenfelywefter in einem Spital für Angesteckte fich selbst infiziert, in elender Gesellschaft zagt-nnd geht, von Gottes Stimme gerettciy Gzilgiknd Szenen von fqntiliiirer oder nroletarifcher Wirll ett, gemischt mit Mnxk lass-It Tit-ablegen ucätdschsilieråfkerien dår Rgiims nnd er n e ern. nen i na o FHÆuapmtzmnch, m J na «Dentschland«. beißt es wörtlich, «hesindet sich so mit in vdlliger milittiriicher Ohnmacht inmitten eines starkbetvasiueten En roo a. Wenn die im Artikel ld vorgesehenen Mai-nahmen zn kriegerischen Ereignissen sitt-rein ist Deutschland ans-erstande. einem militiirischen Ein brnch in iein Gebiet wirksam entgegenzutreten. Es wäre vollständig ans den militiirischen Schnu der Bundesmitglieder angewiesen. ohne dass diese zur Gewährung des Schutzes gezwungen werden ktinns ten. Jn den meisten deukbaren Fällen triirde es zum Schanolatz enropiiischer Bdlkerbundskriege geradezu briidestiniert sein. Selbst wenn der Friedensstdrer nicht ein un mittelbarer Nachbar Deutschlands ist« muss es be sttrchten, dass der Krieg durch einen un-; atinstinen Verlons der militiirischenj Operationen in sein nngeschiitztes Ge-; biet hineinnetraqen wird. Auch bei Vor-z aussetinnq lonaler Erstillnng der Bundespslichten ; » muß man sich dariiber klar sein. das- die sremdgt i i Bundestruoven deutschen Boden niemals mit dem gleichen Ousermnte verteidigen wurden, tote ihr eigenes Land. Dass bei solchen Kämpfen die deutschen Truvuen keine nennenswerte Rolle spielen könnten. bedars angesichts ihrer geringen Zahl nnd ihrer Ent bldßnnn von allen modernen Kampsmitteln keiner weiteren Ansstihrtttm. Aus den Schwierigkeiten, die dieses Mißverhält nis sttr eine Beteiligung Deutschlands an dem Sank tionsversahren zur Folge hat, gibt es nach Ansicht der deutschen Regierung un r ein enAns w e g. Dem Deutschen Reiche mnsz sitr den Fall internationaler Konflikte die Möglichkeit belassen werden, d a s M a sz seiner aktiven Teilnahme selbst zu be stint me n. Damit verlangt Deutschland keine Ver giinstignng. Was es verlangt, ist die Beriitksichtignng seiner besonderen Lage bei Bemessung seiner Bundes pslichten. Sonst würde es durch den Eintritt in den Völkerbnnd gezwungen werden, ans das letzte Schutz mittel eines entwassneten Volkes. die Neutralität, zu verzichten.« Die Form, in der dem deutschen Wunsche Rech nung getragen werden kann, überläßt die deutsche Re gierung den übrigen Mächten. Die deutsche Regierung gibt sich der Erwartung hin, daß der Völkerbund die Berechtigung ihrer Befürchtungen anerkennen nnd einen Weg zu ihrer Beseitigung finden wird. Die Näumnngsfrage Telearamm unsres Korrespondenten f " ch. Paris, 23. Dezember ) Die Botschafterkonserenz erhielt gestern nachmittag den Bericht der Jnteralliierten Kontrollkommission. IJn diesem Bericht wird als Schlußfolgerung Isagh daß Deutschland nicht vollständig den estimmungen des Versailler Ver trages Genüge getan hat. Der Bericht ging sofort an das Militärkomitee weiter, das unter dem Vorfitz des M a r·s ch al l s Fo ch tätig ist. Die Bot schafterkonserenz wird im Laufe der Sitzung, die heute morgen stattfindet, von den Mitteilungen der Kontroll kommission Kenntnis nehmen nnd Leu end gül-i tigen Bericht ausarbeiten, der a die alliierten Regierungen weiter egeben werden soll. Der Bericht der Kontrollkommisfion lenkt die Aufmerksamkeit der Alliierten auf die Rolle der Polizei und der Reichswehr in Deutschland. »Die effektiven Bestände dieser Ver teidigungsorganisationen ii be r s ch.r eit e n«, bemerkt der Bericht, »die Zahl von 100000 Mann, und die Kontrolleure gewannen die Ueberzengung, daß diese Mannschaften nur d e n R a h m e n für die Ausbildung von Rekruten bildeien. Das einstmals von Geharn horst angewandte System nach 1806 wird auf einer breiten Grundlage wieder benutzt. Alle Deutschen machen in dem Alter, wo der Militärdienst beginnen würde, eine kurze Ausbildungszeit durch (!). Die Mannschastsdepots sind fast immer vollzählig. Die effektiven Bestände wechseln nicht, aber die Mann schafzen zverxzfeltx.«!» « « « · · , Trotz aller bisher erglgten Schritte der deutschen Reisiernng in London, aris nnd Brüssel wird die Kö net Zone am 10. Januar nicht geräumt werden. Die Alliiertcn halten sich an Artikel 429 des Vertrages. Das ist in kurzen Umrissen der Inhalt der im Ans wärtigen Amt gegebenen Begründung, weshalb die Räumung der Kölner Zone zunächst bis auf weiteres nicht stattfinden könne. Die französische Regierung hat sich, wie aus verschiedenen miteinander überein stimmenden Jusormationen hervorgeht, in den haupt sächlichsten Punkten bereits mit London geeinigt. Her- Egoismen hindurch in der selbstlosen Hingabe sili er löst. Auch in der Sprache gemischt aus modernen Kon zentrieruugen und ossenem Naturalismus Ebrlich gemeint, nicht sensationell, aus ethischem Willen, aber typisch jugendlich in der Wabllosigkeit der Mittel und »der Stisllosiskieit des Ausdrucks. Das Realistische ist billig, das ystische schmächtig, das Ganze unpersön lich. Der Aus-wand des Kampfes um das Stück lohnt sich nicht recht. Es laufen Banalitäten unter, wie immer, wenn Lebensweisheit und Schicksalsnot zu früh gepredigt wird. Aber es sind Ansätze: am stärksten in der Szene, da die Bildhauerin von einer mepbistopbes lischen Skepsis her die Malerin in die Walpurgisnacht der Uebergeschlechter lockt. Es ist etwas Sympathisches in der Kraft, mit der sich Jda Roland stir die Rolle einsetzt, sympathisch gegenüber diesem Talent. das zur Entwicklung nicht kam. Darum sei es so. ~1913« von Sternbeimgoird in den Kam merspielen renoviert. Wie wirkt es heute? Dieser Gegensatz des Kapitalismus und des sagen wir —- Nationalsozialismus, der bei aller marxistischen Aus-: lehnung deutsch bleiben will, um dann lächerlich seinei hoben Ideale zu verraten: er hat sich etwas salziger entwickelt, asls es geahnt war, immerhin es war auch dies von Sternbeim geahnt, wie der drohende Zu sammen-bruch- der merkantil ausgenübt wird. Aber das Stück selbst wurde doch noch besser als seine Ten denz. Der alte Maske, aus Kapitalismus und Herr scherpbantasie zusammengesetzt, ist ein Wurs. Der Idealismus in der jüngeren Tochter sortgeerbt, der Realismus in der älteren ider besten Figur in der übermännlichen Schneidiakeit von Verstand und Ebr geiz), dabei die ganz beimliche Neigung des Kapita listen zum Revolutionär über die Brücke der Schöpfer krast, und dies ganze ernste Spiel ausgenommen in eine Maskerade der Technik, ja der Kostüme, ein bißchen eingetaucht in die naive Farbe alter Lustspiele mit Briefchen und Monoloaent es war der Abend einer Dichtung, die ihre Zet überstanden bat, wie alle älteren Sternheims. Nicht künstlich, aber sitt die Phan tasie durchaus erauicklich In der Volksbttbne gab es einen stillen, schönen Abend mit der uralten , Saluntala«, die R ols Lan ckn e r diesmal dem Original getreu, obne Eingrisse und Retuschen dem Publikum darbietet. Es gebt eine seltene Weibe aus die Zubbrer über. Alles, M Wir in diesem realtstilchmn labrtausend m VIII-c d Yes-due- Raupe Ha Pl endgül per w u rf Deu f I erschienk K ii n d I unt fik ilt. 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