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8 angebrachte deutsche Wappen, erleuchtet. Die am Eingänge des Platzes befindlichen Obelisken strahlten herrlich, vom Fuße bis zur Spitze mit brennenden Lampen bedeckt, in das Dunkel der Nacht. Auch der Tanzsalon war erleuchtet und an die Linden des Platzes waren ebenfalls Lampen angebracht. Leider verließ uns nun aber der größte Theil der fremden Gäste, in Abtheilungen abmarschirend. Diejenigen, welche noch dageblicben waren, nahmen an dem im Schicßhaussaale für die Communalgardisten veranstalteten Balle und an den Festlichkeiten des kommenden Tages Theil. Das Wetter war an diesem Tage schlecht, denn cs regnete fast ununterbrochen; trotzdem wurde Mittags um 12 Uhr ein Umzug in der Stadt veranstaltet und mit Musik auf den Schießplan hinausgezogen. Hier angekommen, war man freilich genöthigt, sich in die Zelte zu begeben, wo einzelne Gruppen beim Klange der Gläser sich erfreuten. Man ließ sich jedoch durch den Regen nicht abhalten, noch mehrere Umzüge auszuführen. Mehrere Gäste, vorzüglich aus der Nachbarstadt Görlitz, waren mit dem Bahnzuge wieder angekommcn und wurden herzlich bewillkommnet. Gegen 6 Uhr wurde ein Zug geordnet, man begleitete die Gäste mit Musik auf den Bahnhof und ries ihnen beim Abgänge des Dampfers ein „fröhliches Wiederkommen" zu. Hierauf bewegte sich der Zug durch die Stadt wieder auf den Schießplan, wo man bis spät in die Nacht theils bei fröh lichem Gläserklange, theils aber auch auf dem Schießhauösaale bei einem abermaligen für die Communalgarden veranstalteten Balle verweilte. Den 20. September veranstaltete der Fest-Comite das Ab schießen der bereits seit dem ersten Festtage aufgestellten Bögel, Pa an dem Haupltage Niemand daran denken konnte. — So endete das Fest, das Budissinö Bewohner nie vergessen werden! — Der Weg zu solchen Festen ist angebahnt; — der Zopfhängcr, der Aristocrat und Patricicr werden nun die neue Zeit begreifen, die wie eine neue Sonne über Deutschlands Ge filde scheint! Wollen wir wünschen, daß die Strahlen dieser leuchtenden Sonne nie verschwinden. — Unser höchstes Streben sei die errungene Freiheit, die Ordnung und das Gesetz, aus dem Willen deö souverainen Volks hervorgegangen, zu schützen und zu schirmen; dann wird dieses Verbrüdcrungöfest für uns der süßeste Lohn sein! Bantzen, gedruckt in der Hicckc'schen BnLdruckerci.