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«Dresdner Nachrichten».. «s vrr. Donnerstag. 2V. August ISIS de» Keins, gegen das Bitd schleudert«, uns aus Eichen, brettern zimmert« er seinen Sarg. AuS der Eiche. auS Ler künstlerischen Bertiefung in ihre majestätischen Formen, in sie edlen Linien ihres BlätterwerteS ist letzten Eudes der eigentlich deutsch« Stil, die Gotik erwachsen, dem Gold schmied lurt stets Blatt und Frucht der Eiche die feinsten Motive seiner Kunst geliefert — ganz abgesehen von der reinen Nutzanwendutlg des Eichenholzes, die ja die größte Bedeutung erreicht. Dem ganzen Sinnen und Denken unserer Vorfahren prägte sich die Liebe zu diesem Baum, die ehrfurchtsvolle Scheu, mit der man zu ihm aufsah, so tief ein. daß er immer der heilige Baum, der Götterbaum roar. Das altgcrmanische religiös« Empfinden war so eng mir der Eiche verknüpft, daß es ohne diese seines ganzen Inhalts beraubt wäre. Donar, der seine Blitze in die Eichenioipfel lieber sandte, als in irgendeinen anderen Lßrurir, lebte und webte in ihren rauschenden Zweigen, auf denen die Iieilige Mistel wuchs, die Hvdur gegen den Sonnengott Baldur schleuderte. Sagen und Lieder rankten sich um den heiligen Baum, dessen Wurzeln mit dem Blut der geopferten Tiere gedüngt wurden, ein Eichenkranz schmückte als edelstes Diadem die Priesterstirne. ES ist ein schönes und bedeutungsvolles Zeichen der urwüchsigen Ge sundheit unseres Volkstums, daß die altgermanische Liebe zur Eiche sich wieder'mächtig regt und daß die Eiche aber mals ein Sinnbild des großen Kampfes um unsere natio nale Existenz und des Heldentums wird. Wenn der schöne Gedanke, einen Kriegshain aus Eichen zu pflanzen, zur Tat wird, so mag einst in vielen Jahrhunderten das Rauschen dieses Haines eindringlich zu den Deutschen der Zukunft sprechen, mag ihnen erzählen von Kampf und Not, aber auch von Sieg und stolzer Kraft ihrer Väter. * Das Grab einer russische« Großfürstin i« Ungarn. In der Nähe der Stadt Budapest, in der Gemeinde Ueröm, befindet sich eine russische Kapelle, welche die G r n s t e i n e r russischen Großfürstin birgt. Es ist die Gruft der Großfürstin Alexandra Pawlowna, Tochter des Zaren Paul, der ersten Gemahlin des ungarischen Pala- rinus Erzherzogs Joses. Die Vermählung des Palatins mit der Großfürstin fand im Jahre 1800 mit großem Pomp in Petersburg statt, aber schon im nächsten Jahre starb die junge Frau, kaum achtzehnjährig, im Kindbett. Der Erz herzog ließ seine Gemahlin in Ueröm bestatten und über ihrem Grabe eine prächtige griechisch-orientalische Kapelle errichten, in der alljährlich am Todestage der Großfürstin ein eigens hierfür bestellter Pope ein Requiem hält. Zn den Erhaltungstosten der Kapelle trägt der russische Hof bei. und im Jahre 188b ließ Zar Alexander ll. die Kapelle auf eigene Kosten erneuern. Auf Ersuchen des russischen Hofes bat nun der Budapester amerikanische Generalkonsul zwei Beamte nach Ueröm entsandt, um dort eine Besichtigung an Ort und Stelle vorzunehmen. Die beiden Abgesandten konnten «ich überzeugen, daß der Krieg an den Verhältnissen in Ueröm keinerlei Veränderung herbeigeführt hat. Der Pope und der Kantor versehen ungestört ihren üblichen, übrigens recht beschaulichen Dienst. Das russische Stückchen Erde ans ungarischem Boden ist unangefochten geblieben. ** Die wilden Bussel von Bielowice. Tie deutschen Truppen, die jetzt die Bahnlinie Bielostvk—Brest-Litowsk überschritten haben, nahen nunmehr dem berühmten Walde von Bielowice. der eine der seltsamsten und eigenartigsten Naturerscheinungen in ganz Europa darstellt. Während das Bielowice umschließende Gebiet der alten litauischen Provinz Grodno die Gestalt einer spärlich bevölkerten, zum größten Teil baumlosen Ebene bat, ist der im Mittelpunkt dieses Landstriches liegende Wald von Bielowice ein Kleinod eigentümlichster Art. Es ist ein echt nordischer Urwald von ölt Kilometer Länge und 10 Kilometer Breite, also Quadratkilometer Flächeninhalt. Er liegt ab gesondert für sich, einer Insel vergleichbar, umgeben von Feldmarken, Torsschastcn und öden Heiden. Im Innern des Waldes finden sich nur einige wenige Ansicdlnngen der Menschen, in denen aber keine Landbauern, sondern bloß Forstleute und Iagdbauern wohnen. Der Wald be steht zum größten Teile aus Kiefern, daneben auch aus Eichen, Linden. Birken und Weiden. Die Bäume erreich ten hier ein unerhörtes Alter, eine wunderbare Höhe und gewaltige Stärke. Ter Wald zeigt heute noch dasselbe Ge präge wie vor Jahrhunderten, vielleicht vor Jahrtausenden. Und diese Wildnis, die sich ans der ältesten Zeit bis in unsere Tage erhalten hat, beherbergt heute noch das größte Säugetier des europäischen Festlandes — den Büffel, den gewaltigen Bisonslier. Der Bison lebt gegenwärtig nur noch hier und in einigen Waldungen des Kaukasus, aus der übrigen Erde ist er ausgerottet worden. Im Walde von Bielowice werden die Büffel durch strenge Gesetze ge schützt, und wenn diese Gesetze nicht durch Jahrhunderte hindurch beobachtet worden wären, hätte der Büffel sicherlich aufgehürt, ein europäisches Tier zu sein. Die Könige und Großen des Reiches Polen und Litauen ließen sich die Er haltung des Bison mit Eifer angelegen sein, und auch heule noch wird er durch strenge Vorschriften des Zaren geschützt. Jetzt aber dringt der Lärm des Krieges bis in diese letzten Schlupfwinkel ungebündigtcr Natur. Noch ist das Schicksal der Büffel von Bielowice unbekannt. Werden sie von den Russen gesangen nach Minsk gebracht? Oder werden die Könige des Urwaldes in das Bereich der Geschütze kommen, deren dumpfes Grollen bereits bis in das Dickicht ihrer wilden Heimat dröhnt? . . . Bienen als Sittenrichter. In manchen Gegenden Bulgariens gibt cs heute noch eine eigentümliche Art der Tugendprobe bei jungen Leuten, die sich vermählen wollen. Tie ländliche Braut führt an einem Sonntage ihren Bräu tigam in Begleitung der gesamten Torfjugend nach einer Linde, auf der sich ein junger Bienenschwarm angefeht ha!, und läßt ihn dort eine Weile stehen. Sie selbst tritt mit den anderen zurück. Der Bursche aber nimmt eine ver messene Positur an und faßt den Bicnenklumpen scharf ins Auge. Da gärt der Aufruhr in der Bienenrepublik; die Zuschauer der Szene aber blicken mit ängstlicher Spannung aus die Bienen und auf den Burschen. Einige von den jungen Insekten schwärmen zornig summend her vor und setzen sich in das Haar des Bräutigams; der aber steht fest wie ein Eichenpfähl. Ja, er macht sogar den Mirnd weit ans, als gedächte er, wenn es darauf ankäme, den ganzen Bienenschwarm zu verschlingen. Eine an dächtige Stille herrscht, nur die Braut verrät einige Un ruhe und Besorgnis, daß die Tugendprobe ihres Aus- erwähltcn schlimm ablanfen könne. Allein die Bienen kehren allmählich zu ihrem Stammnest zurück, ohne daß ' sich auch nur eine einzige feindlich gegen den Burschen ge wendet hätte. Ta stürzt die Braut aus der Menge jubelnd hervor, umhalst den Geliebten und ruft unter Wonne tränen: „Dich nehme ich, mein Jasch, denn Tu bist kein Trinker!" Die Erklärung dieser Idylle wird dahin ge geben, daß die Bienen es einem Bräutigam sogleich an- merkcn, wenn er ein Trunkenbold ist, und ihn dann er grimmt ihren Stachel fühlen lassen. Jetzt ist aber die Reihe an der Braut, ihre Tugendprobe abzulegen. Ohne Zaudern tritt das kleine siebzehnjährig« oder noch jüngere Mädchen im Bewußtsein ihrer Unbescholtenheit vor den verhängnis vollen Lindenbaum, klatscht in die Hände und läßt un besorgt die Bienen auf sich zukommen, die dann, ohne dem Mädchen ein Leid anzutun, wieder in ihren Stand zurück kehren. Mit spöttischem Lächeln blickt das muntere Ding in die Runde, winkt dann ihrem Jasch und laust mit ihm davon, während die Glocken zur Kirche rufe». Sportnachrichten. Vorschau aus Hoppegarten. Mit der Erledigung des vier zehnten Kricgs-NenntagcS am Tonnerstag tritt in der Atnvick l»ng der Hovpcgartener Nennen eine kurze Pause ein. da erst ge cegentttch der vom Kölner Rcnnvercin tn Hopvegarten veranßa! tcten Nennen am 5. September die Startgtoclc wieder läutet. Tas Tonnerslag-Prograinm bringt als Hauptnummer das mit iouoo Mark aiisgesiattetc L a » g » a r ü - N e » » e n über 1100 Meter, L» ' in dem eine Reihe unserer schnellsten Pferde, wie Kriegsgottur, Melba, Lapalie, Corinth, Cresta, Gotdstrom und Tosana am Start erscheinen. Freiherrn v. Oppenheims Kriegsgöttin hat einige Zeit Ruhe gehabt und weih in der Arbeit sehr zu gefallen, wir er warten daher die Stute in Front vor der unzuverlässigen Melba, ihrer Bezwingerin im Holländer-Rennen, Im Ermunte rungs-Rennen der Stuten sattelt der Stall Weinberg die beiden gut gclauscnen Galatea lRastenbergers und Palmette 'Blumes, mit denen er die Situation beherrschen sollte. In den übrigen Rennen besitzen Sorapis, Alvarez, Magnolie, Warten burg und Dike gute Aussichten. Der Hannoversche Renuoereiu richtet an alle Rennstall-Besttzer das Ersuchen, sich möglichst noch telegraphisch darüber zu äußern, ob ihnen Rennen zu gleicher Zeit mit Hoppegarten in Hannover erwünscht sind. Ter veranstattende Verein steht aus dem nicht unrichtigen Standpunkte, daß dadurch eine Teilung der jetzigen Riesenfelder und die häufigen Zusallsiege vermieden werden. Tce Hannoverschen Rennen sollen sich in Ler Hauptsache an die kleine ren und mittleren Ställe wenden, da in 15 Konkurrenzen die größeren Ställe ausgeschlossen werden. Ein oder zwei Rennen an jedem der sechs geplanten Renntage bleiben Hindernis-Pferden reserviert. Die Preise sollen sich aus der gleichen Höhe wie in Hoppegartcn bewegen. Masher, der Kandidat des Freiherr» S. A. v. Oppenheim iür das Wiener Derby, ist zusammen mit seinem Stallgesährten Dia mant von Hoppegarten nach der Grunewalübahn nbergeführt wor den, um dort weiter für die große österreichische Zuchtprüsung am 5. September gearbeitet zu werden. In Hoppegarten herrscht be kanntlich schon seit einiger Zeit der Husten, und man will durch die Uebersieblung nach der in diesem Jahre sonst nur Lazarett- zwecken dienenden Grunewaldbahn jeder Ansteckungsgefahr Vor beugen. Eine »e«e Rennbahn beabsichtigt Fürst Adolf von Schaum- burg-Lipve, der auch selbst Bollblutzucht treibt und unter dem Namen Gestüt Fasancnhos einen eigenen Rennstall unterhält, i» dem entzückend bei seiner Residenzstadt Bückeburg gelegenen Schwefelbad Eilsen errichten zu lassen. Mchll-Rricheilea. X Großer Bilderatlas des Weltkrieges. Zweite Lieferung: Frankreich 1. Bis zum Beginn der Stellungskämpss. München, F. Brnckmann A.-G. Foliosormat, Preis 2 M I Schil derte die erste Lieferung dieses großen Bilberwerkcs den Austakt zum Kriege, so führt uns die soeben erschienene zweite Lieferung mitten hinein in die ersten Kämpfe in Frankreich. Nach einer kurzen Darstellung der Kriegsvorbereitungcn und -Stimmungen in Frankreich, wobei merkwürdige Dokumente und Maueranschläge zum Vorschein kommen, ist der größte Teil der Lieferung dem Vormarsch der deutschen Heere in Nordwcstfrankreich bis zur Marne gewidmet. Wir erblicken die Stätten, die unsere Truppen in unwiderstehlichem Siegeslauf durcheilten, sehen in ausgezeich neten Porträts die charaktervollen Züge ihrer Führer und erleben noch einmal im Bilde den gewaltigen Feldzug vom August und September vorigen Jahres, der die Spitzenreiter unserer Heere bis an die äußersten Nordsorts von Paris führte. X Deutsch-evangelisches Gesangbuch für die Schutzgebiete und das Ausland. Die Deutsche Evan- gilische Kirchcnkonferenz hat im Jahr« 1810 den von ihr schon früher erörterten Gedanken der Schaffung eines einheitlichen Grundstockes an Gesangbuchlicdern in einer den veränderten Ver hältnissen entsprechenden neuen Form wieder ausgenommen. Tie Verhandlungen haben zur Einsetzung einer Gesangbuchkommissian gcsühri, die de» Anfirag erhielt, aus dem einheitlichen Besitz der deutschen evangelischen Christenheit an Gesangbiichlieöcrii aus Grund der Gcsangbucharbeit der neueren Zeit die wertvollsten 8M bis 100 Lieder fcstzustellen und nach Textgestalt, Berszahl und Verssolge zu bearbeiten. Die Eisenacher Konferenz von 1913 hat diesen Auftrag auf die Feststellung der zugehörigen Kirchenlieber- Melodien ausgedehnt. Die Arbeit der Kommission, die bereits im vorigen Jahr der Eisenacher Konferenz Vorgelegen und deren Billigung gesunden hat, ist nun im Truck erschienen, und zwar gemäß den in dieser Beziehung gepflogenen Verhandlungen Ler Konferenz auf Beschluß des Kirchenausschusses in Gestalt eines deutschen evangelischen Gesangbuches für die Schutzgebiete und tas Ausland. Hiermit wird einem dringenden Bedürsnis ge nügt, das sich in der deutsch-evangelischen Diaspora außerhalb des Reiches je länger desto mehr geltend gemacht und u. a. in immer wieder neuen Klagen über den nicht ausreichenden Lieüerbcsiaiiü des vom Kirchenausschuß herausgegebenen Evangelischen Haus buches für Deutsche im Ausland seinen Ausdruck gesunden Hai Diese besondere Zweckbestimmung des Gesangbuches Hai zur Aus nahme einiger Lieder geführt, die zwar nicht zum „Grundstock" der deutschen evangelischen Gcsangbuchlieder gezählt werden konn ten. für ein Auslandsgcsangbuch aber unentbehrlich erschienen- diese Lieder sind im Anhang mit den sogen, geistlichen Liedern sainmcngcstcll«. Der Ladenpreis des Gesangbuches beträgt 125 Mf Nächsten Freitag steht ein frischer Transport prima bayrische Gangochsen im „Gasthaus zur Post» in Freiberg preiswert zum Verkauf, i «L LranU) I'rvikvrxx, Telephon 625. junge und mitteljährige OesadLN«- und ^elierplorcke stehen zum Verkauf bei Peterftraste 7. 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