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Vettln«mKM»«ngeil. r« r«r«oerit» L»tt«n, «rar. 1877, veranstalt«» am komm«», it» Sonntag, nachmittag» jj» Uhr. auf dem «iptelplatz an der Mamlirabe ein Wrtturnrn srtner Jugendabtetlung. Der «inderi- Dreikamps: Lchleudrrballwerfrn, Wettsprlngen und W,Ntler-t'auf hat zahtreiche Anmeldungen gebracht, so daß an- -cmssene Leisinngcn »u erwarten sind. Anschließend stehen sich iiausiballmannschasien Kaiser, Klätte, Pietzsch und die Schlag- Mnninichaitcn Kunze und Kltttte im Wettspiel gegenüber. Vermischter. ** Die erste deutsche Eroberung Ko»»»s. Nicht zum Men Male wehen deutsche Banner siegreich über Kowno. gw ll. Jahrhundert.griff der deutsche Orden mit Kerker Hand in diese damals litauischen Landschaften über. Md kein geringes Ruhmesblatt in der Geschichte seiner bal- Men Kümpfe bildet die erste Vernichtung der uralten LMiwfcsle, die inS Jahr 1362 fällt. Zuerst ward 1348 an der LIrcbe, einem Flüßchen, das bei Kowno in den Njemen mündet, gegen den litauischen Erbfeind gekämpft. Acht hundert Ritter nur sollen unter der persönlichen Führung deö damaligen Grvßkomthurs Wilhelm von Knlprode ein mächtiges Litaucrheer vernichtet haben, das nach den wider sprechenden Angaben der Chronisten zwischen 6000 und lüM Mann stark war. Dann aber erfolgte 1362 ein gewal tiger Zug gegen Kowno selbst, dessen Lage an der Einmün dung der Wilia in den Njemen eS zum wichtigsten strate gischen Platze Litauens machte. Nicht nur deckten, wie Theo dor Schiemann nachgcwtesen hat, «ihre Befestigungen die reich angcbauten Gebiete von Wilna, Troki und Wilkomir: es war zugleich der Ort. von welchem aus einerseits Scha- miien, Litauen und Schwarzrußland am kräftigsten ge schützt werden konnten, an dem anderseits das Ordens- gebiet seine meist exponierte Position hatte". 1862 nun führte der Hochmeister, dem sich der Bischof von Samland und der livlündische Meister angeschlossen hatten, ein starkes, mir Belagernngsmaschinen und der allerdings sehr primi tiven Artillerie des frühen Mittelalters wohlauögerüstetcs Heer gegen die Festung. Hier kommandierte der Held des ulten heidnischen Litauen, in dem sich alle Vorzüge und guten Leite» des dem Niedergang geweihten Volkes zu einer siimpalhischen Gcsamterscheinung vereinigten, dem euch der Gegner die Achtung nicht versagte: es war Kestnit oder Mmnntte, den die deutsche Hochmeisterchronik lobt wie keinen anderen «Heiden" je. Aber trotz seiner und seines Sohnes Wvidat tapferster Verteidigung — nach einer Ver sion soll Woidat allein den Widerstand organisiert haben — konnten die mühsam oberflächlich disziplinierten Horden der litauischen Ureinwohner nichts gegen das Ordensheer, da mals nndostritien das beste Europas, ausrichtcn. Am Llicrabcnd. den 17. April, war der Widerstand erschöpft: die Führer versuchten sich mit den nur noch übrigen 36 Mann Skr Garnison durchzuschlagen, wurden aber gefangen. Der Hochmeister v. Knlprode hielt seinen siegreichen Einzug in kine brennende Trümmcrstätte. Die Slawcnfcstungen jener Zeit waren wie die meisten dortigen Niederlassungen aus Holz erbaut sder Fürst „zimmerte" eine neue Stadt, sagen die Chroniken anschaulich), und Woidat hatte, als der Fall KoiviwS »»vermeidlich war, die Balkenstadt an allen Ecken und Cnden anziinden lassen und ließ dem Eroberer nur ein Gluimcer übrig. Wie man sieht, ist die russische Praxis, das eigene Land nach besten Kräften zu verwüsten, etwas ültcr als um l8l2, denn auch die Litauer sind Slawen und gehören in die russische Kultur- oder Unkulturgcmcinschaft. Im übrigen blieb die Stätte nicht lange wüst. Kaum waren die Ordensritter nach völliger Zerstörung der traurigen ilebcrbleibsel Kownos abgezogen, als nur etwa drei Meilen entfernt ans einer Memclinscl Ncu-Kvwno entstand, um SaS später noch mancher Strauß ausgcfochtcn wurde. Es nützte weiter nichts, daß Kniprodc ihm gegenüber eine neue Tuch-Ordensburg mit dem frommen Namen „Gottcs- imdcr" aiistürmen ließ — das neue Kowno wuchs und blieb, um erst jetzt nach mehr als einem halben Jahrtausend wieder deutsches Eigentum zu werden. * Die Gründung Rigas. Wie eine livländischc Sage erzählt, wurden im Jahre 1168 Schisser aus Bremen durch widrigen Wind in die Mündungen der Düna an die liv- iändische Küste getrieben. Als sie ans Ufer stiegen, flohen die Einwohner vor ihnen in die Wälder. Die Bremer aber soliden in den verlassenen Hütten viel Wachs vor, das sic on sich nahmen. Sie ließen dafür kleine Geschenke zurück Md führe,, nach Hause, um bald mit mehr Schiffen wieder- zukommen und mit den Livländcrn einen regelrechten Handelsverkehr anzuknüpfen. Als sie zum vierten Male kamen, luden sic den König der Livländer und eine große Anzahl Bewohner zu sich auf die Schisse zu einem Gast- mahl. Als der König den ihm hierbei Vorgesetzten Hering vom Llhwanze an zu zerlegen begann, prophezeite man, sein Volk werde dermaleinst den Deutschen untertan wer den. — weil der König den Fisch, das Symbol der über See gekommenen Deutschen, nicht beim Kopfe genommen.— Damals nun erlangten die Deutschen von dem König so viel an Boden zugestanden, als sie mit einer Ochscnhaut umspannen könnten. Die Deutschen zerschnitten daraus eine Hanl in ganz dünne Streifen und umgrenzten damit einen Teil des Landes, auf dem sie dann kleine Gebäude zur Bergung der Waren errichteten. tEine Sage, die be kanntlich auch für die Gründung Karthagos besteht.) Als die Deutschen dann auch eine Kirche gebaut hatten, brachten sie einen Priester, einen frommen und gelehrten Mann. Meinard mit Namen, mit sich, der die Sprache der Bar baren erlernte, sich ihren Sitten und ihrem Geiste an- beauemte und sie den Glauben Christi zu lehren begann, lind die Zahl der Deutschen wuchs von Tag zu Tag. Den Boden, der ihnen vom König zugcstanben worden war, um gaben sie mit Mauern und erbauten Steinhäuser. So ent sland die Stadt Riga am Ufer der Düna. ** Russisches Flüchtlingselcnd. AlleS, was hie Ge schichte von Völkerivaivderung berichtet, wird weit in den Schatten gestellt durch die Sturmflut der russischen Flücht linge. die sich zu gleicher Zeit auS Polen und Kurland er gießt. Nach einer Schilderung im «Rußkoje Slowv" war der Andrang auf dem Warschauer Bahnhöfe vor Abgang des letzten Zuges ganz ungeheuer. Dicht, bevor die Deut schen in Warschau einzogen, am Donnerstag, verließ der letzte Zug am Mittwoch die Stadt mit Flüchtlingen, die den ganzen Tag über in Erwartung der Extrazüge, die saß jede Minute abgelassen wurden, auf dem Bahnhof standen oder auf ihren Gepäckstücken saßen. Allmählich war so unermeßlich viel Bagage aufgeyäuft, daß kaum noch ein Durchgang möglich nmr. Parallel mit den Eisenbahn- zügen gingen Trambahmvaggons, die in einer Entfernung von einer halben WeLst einander folgten, überfüllt mit Passagieren. Einige Tage vorher war auf dem Bahnhof in Warschau eine Bekanntmachung zu lesen, daß alle, die sortzurcisen wünschen, kostenlose Fahrkarten erhalten sonnen. Es wurden vielleicht 70 060 derartige Fahrkarten verteilt. Die Züge gingen ohne Glockenzeichen ab, sobald sie überfüllt waren. Dir allen Männer, Frauen und Kinder weinten meistens beim Verlassen der Heimatstadt. Und doch sind Liese aus Warschau, Sjedlez, Brest und anderen inche von Warschau gelegenen Orten Geflüchteten noch nicht so schlimm daran gewesen, wie die aus entlegeneren Städte», von wo sie vielfach erst nach qualvoll verlebten zwei bis drei Wochen ans Ziel gelangten. In Moskau haben sich schnell Hilfskomitees gebildet, die den ankommen- den Flüchtlingen auf dem Bahnhof, soweit cs möglich ist, Beistand leisten. ES fehlt aber auch nicht an Ausbeutern der Flüchtlinge. Dunkle Elemente, die sich als organisierte soziale Hilfskräfte ausgebcn, bieten sich den oft weltfremden Flüchtlingen als Führer an, als Arbelts- und Wohnungs versorgei und ttbervorteiler, sie um 100 bis 200 Prozent. Aus Kurland gehen stündlich überfüllte Züge auf den Linien Riga-Orlow und Moskau—Windau—Rybinsk und Uusendc iverden abgesetzt in Wenden, Wolmar, Jurjew, s Lsrrtiieiis psrronsI-llLeiifioiilsn. ^ br. I'L»«!»« von <l«r kein« nM. Sprechzeit: Montag, Dienstag, Donnerstag, Freitag 3-4 Uhr. 8 IMlntM« lWM>iI trifft i« den nächsten Tagen ein. ImSlimIieli Mais in bester Qualität, grosr- u. kleinkörnig, per Ztr. 3V.51» offeriert: vilngei'expoi'l-KkZöÜZetiait ru Vf68t>6n, 4«, Fernsprecher 13113 u. 1447U. su sofort ockev sxalesleus r» 14 D se/rrä§sleM«r, ruck elw« ZOO Ami», elrva 20000 LA, etwa 000 LA. Ltriimvk« 7rikvtsg«n Durch unser» gemeinsckakiliclien dlssseri- einksuk können wir Iknen erstklassige cJuali- tätswsre sllereit ru enorm billigen Preisen verkanten. >Xstr baden gerinAe Verksuks- spesen, ein weiterer Orunct, cker unsere Listigkeit erklärlick mackt. aikrs6 Sack lckauptgesck.: 11aapt»1i-»»««3 (Isteunt.kststaus), billsle 1: Llrunser 17, „ 2: Süi»1«vl»pl»tu 4, „ 3: SV, „ 4 4>aiin«tna8»« 27, „ b: 18 S, „ 6: i?«tsvliappel. M>MNMWNMNMMNNNN!MNMNW!NN>NMNNMMN!!NM>MMNINNMNMNNMNMNMNMMN»M!MNMNNMU I Der Weltkrieg j Erinnerungen und Eindrücke während der ersten 10 Monate nach den Dresdner Nachrichten 18 Bogen Groß-Oktao (--- 240 Seiten), holzfreies Papier, in Umschlag geheftet Preis 1 Mark 2V Pfg. (durch die Post frei für 1 Mark 40 Pfg. gegen vorherige Einsendung) Das Buch liegt zur Einsicht aus. Verlag der Dresdner Nachrichten ß Dresden, Marienstrah« 38. ^MNMNN!MN!>M!MUMMNN!MNMM>NNMNMMlMMWWWN!NNM>NVNMNNNWNM>!M!W!MMWM!>MMä Ostrom, Pskow, Resziza. Twer. Dwinsk, Smolensk und WitebSk. Di« Hauptpunkt« sind jedoch Petersburg und Moskau, denen die baltischen Flüchtlinge zustreben. Auf dem Wtndauer Bahnhof in Moskau herrscht ein sinn verwirrendes Leben und Treiben, in das, neben dem Letti schen Komitee, der Allrussische Städtebund eine gewisse Ord nung hinetnzubringen bemüht ist. In der Provinz ist von der Regierung keine Vorsorge für die Flüchtlinge getroffen worden, und cs kommen täglich DringlichkeitSgesuche um Mittel und Hilfe von den Statthaltern. So meldet« das Mitglied des Reichsrats, Fürst Urussow, als Statthalter von Wolhynien, daß 100 000 ruthenische Flüchtlinge aus Galizien eingetroffen und dem äußersten Elend preis gegeben seien. Infolgedessen traten bei ihnen böse epi demische Krankheiten auch die eine Gefahr für die gesamte Ortsbevölkerung bilden. Aehnliche Klagen brachte der Chef des Allrussischen Semstwobundes, Fürst Lwow, im Mini sterium des Innern vor und wies nach, daß die Regierung die Leute aufforderte, die vom russischen Heere geräumten Orte zu verlassen, und daß die Negierung daher auch die Pflicht habe, sich dieser armen Flüchtlinge anzunehmen. In Iekaterinoslaw, Kalnga, Charkvw herrschten unter den Flüchtlingen Hunger, Elend und gefährliche ansteckende Krankheiten. . * Wie der letzte Friedenoappell des Papstes überreicht worden ist lvder: sein soll), erfährt man aus dem „Nesto del Earlino", wo zu lesen sieht: Der „an die kriegführenden Völker und ihre Oberhäupter" gerichtete jüngste Appell Benedikts XV. ist trotz der ungewöhnlichen generellen Form der Adresse in versiegelten Umschlägen an alle Nunzien und diplomatischen Organe des Heiligen Stuhles geschickt worden, damit sic ihn allen Staatskanzlcien und allen interessierten Negierungen milteilten. Tie Nunzien in Wien, München und Brüssel haben, wie mir hören, den Auftrag erfüllt: außerdem weiß man, daß der König von England und der Präsident der französischen Republik die Mitteilung auf diplomatischem Wege, das heißt durch die englische Gesandtschaft beim Heiligen Stuhl, erhallen haben. Ob sie auch vom Zaren aller Reußen und vom König von Serbien entgegengenommcn wurde, weiß man dagegen noch nicht. Was den König von Italien angelst, so soll der päpstliche Auftrag von dem Liözesanbischvf Mvns. Bortolo- masi ausgestthrt worden sein. Den Herrschern der neu tralen Staaten ist die päpstliche „Exhvrtatio" gleichfalls mit geteilt wurden. Ob von einem der Staatsoberhäupter eine amtliche Antwort eingelansen ist, war bisher nicht in Er fahrung zu bringen. * Qninqnenellen. Deutschland ist das einzige Land, außer Großbritannien, das ohne Moratorium ausge- kvmmcn ist, sonst haben alle kriegführenden und recht viele neutrale Staaten solche einsühren müssen. Schon seit alter Zeit sind Moratorien, d. h. durch die gesetzliche Autorität für alle oder nur gewisse Arten von Schulde», einzelne oder ganze Klassen vvn Schuldnern eingesührte Zahlungs fristen, ein beliebtes, wenn auch sehr zweischneidiges Mittel znr Erleichterung wirtschaftlicher Krisen. Im alten Deut schen llleiche erteilten sie der Kaiser oder die streichsstände, und zwar meistens gleich ans f n u f I a h r e , daher sie denn einfach „Qninguenalia" genannt wurde». Wie wenig be liebt sie, außer bei den dadurch begünstigten Schuldnern, S» waren, zeigt das Sprichwvrt: „O.uiiigueneilen gehören in die Sollen." Sie wurden wohl auch meistens durch Be- * stechung von Beamten erlangt. Späterhin wurden solche „Svczialmvratorien" in manchen Ländern direkt verboten, 22 so in Preußen, Kurhesscn, Baden, Oesterreich. „General- LL mvratvricn" aber wurden immer wieder eingesührt und in früherer Zeit hauptsächlich gegen die Juden in Fvrm des sogenannten „Briestötens". So lautete die Bezeichnung A sür die Ungültigkeitserklärung aller im Besitze der Glan- -r, bigcr befindlichen Schuldnrkunden. Solches Briestöten kam T kd auf bewegliche Bitten des Adels vor u. a. 1223 und 1331. Z.Z Schon vorher war einmal im Jahre 1188 allen Krcnzsahrcr» A zugestanden worden, daß sic von ihren Schulden die rück-» s ständigen Zinsen nicht zu bezahlen brauchten und daß^.F ihnen sür die Tilgung der Schuldsumme eine Frist von A ^ fünf Jahren gewahrt wurde. * Znr Pflanmcnernte. Der Anbau der Pflaume hat^A im Deutschen Reiche neuerdings einen nicht unbeträchtlichen » A Rückgang erfahren. Bei der Obstbauinzählung vom 1. De- S. T zcmber 1013 wurden 64 847 217 Pflaumen- und Zmctschen-Z bäume ermittelt, etwa 8 Millionen Stück weniger als im W ' Jahre 1000. Während die Pflaume unter den deutschen Obstartcn bisher den ersten Platz cinnahm, ist sie nunmehr ^ durch den Apfelbaum überholt worden. Unter je hundert G Obstbäumcil befinden sich heute nur »och 33 Pflaumen- bäume gegenüber 41 im Jahre 1000. Ter Botaniker unter- «L scheidet den Pflaumenbaum, auch Kriechet oder Safer- pflaume genannt, von der Zwetsche oder Hanspslanme. Eine Spielart der crsteren ist die Reineclaude, eine Abart der letzteren die Mirabelle. Ans dem Weltmarkt spielt die Pflaume vor allem in der Fvrm der getrockneten oder Back pflaume, der sogenannten Lnzarcttpflaumc, eine Rolle, ein wichtiger Handelsartikel ist ferner das Pflaumenmus. Der Hanptsitz der Pflanmenkultur sind i» Europa die Tonau- länder, namentlich Serbien und Bosnien. In Serbien nehmen die Pslaumengärten fast ein Zehntel der gesamten Anbaufläche des Landes ein. Der Ertrag der Pslaumcn- erine erreicht in günstigen Jahren mehr als 8 Millionen Doppelzeistiicr. Serbiens Ausfuhr an Dvrrpflamnen und Pflaumenmus belief sich im Jahre 10l1 aus 382 000 Doppel zentner im Wert vvn 14,8 Millionen Mark. Die Bereitung des Pflaumenmuses erfolgt in Serbien zum großen Teil durch fahrbare Kochcreien, die während der Erntezeit je nach Bedarf den Standort wechseln: früher besorgten das Einkochen hauptsächlich fremde Unternehmer, die im Herbst mit ihren Hilfskräften in das Land kamen. Tie Ausfuhr des Daucrvbstes wird jetzt behördlicherseits streng über wacht. Tic geringeren Früchte dienen zur Herstellung des Pslaumenbranntweins, bekannt unter dem Rainen Sliwo witz. Eines ebenso guten Nufcö wie die serbischen und bosnischen Erzeugnisse erfreuen sich im Handel die fran zösischen Backpflaumen. Diese iverden besonders im Süden des Landes hcrgcstelll: der Hafen Bordeaux hatte in dem guten Ernlejahr 1008 einen Bcrsand vvn über 200 000 Doppelzentner Dörrpslaumen. In großem Umfang wird die Pslaumc auch in den Vereinigten Staaten angebnut, vor allem in den Küstengebieten am Stillen Ozean. In dem Obstland Kalifornien allein wurden im Jahre 1010 8,78 Millionen Pslailinenbäume ermittelt mit einem Er trag im Wert von 23 Millionen Mark. Deutschlands Ein fuhr an Dörrpslaumen belief sich im Jahre 1012 ans'218 210 Doppelzentner im Werte von 18 183 000 Mark, im Jahre 1013 svgar auf 410 760 Doppelzentner im Wert vvn 22 01100» Mark. An der Versorgung dcS deutschen Marktes sind in erster Linie die Bereinigten Staaten beteiligt, vvn denen wir im letzten Jahre 270 580 Doppelzentner im Wert von 16 370 000 Mark bezogen. Aus Oesterreich-Ungarn kamen 78 200 Doppelzentner, aus Serbien 87 480 Doppelzentner: am schwächsten waren die Zufuhren aus Frankreich, die sich nur aus 4070 Doppelzentner im Werte von 468 000 Mark stellten. * Die deittschen Eichen. Das «Eichenlaub" zum höchsten preußischen Kriegsorden ist dem ruhmreichen Er oberer Kownos, General Litzmann, vom Kaiser ver liehen worden. Dieser schönste Schmuck ist nachgebildet dem Laub des Baumes, der von je das Sinnbild deutschen Wesens war, der Eiche. Mit ihrem starken, knorrigen Wuchs, der rauhen Rinde, mit ihrem brausenden Wipfel, der durch Sturm und Wetter rauscht, ist sie so recht der deutsche Baum. Noch in den J-clSbvöcn der Berge schlägt sie ihre Wurzeln wie Eiscnklammern und harrt aus der erwählten Stelle trotzig durch die Jahrhunderte. Ins Leven unserer Ahnen griff sic tief ein, ins äußere, wie ins innere Leven. Aus ihrem Holz baute der Germane am liebsten sein Haus, der Eichcnstamm gab ihm das Boot, das ihn zuerst über die Wellen trug, den Lanzcnschast, den er gegen Fortsetzung siche nächste Seite.