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Nr. r SeFe ir — »Dresdner Nachrichten" — TNonloa. S. Zonnar 1SL7 Brteskasten. Gp«ch»»»b«, »»« vrt,U»»«n»»>»I«r B » r «itt» , « ,«,»», «, «PN». ,,» NeteriAt«») täaltch „» t» »«« Xi u»„ ,«ch»»«»«,» »», »»» »»> » »«» » U»L «christlich rinne» Antragen »»» deantwpr««» »erbe» »«»» Bück»»««» detaeiüa« »i» Di« Unfwertnngosprechftnn»«» «m DtenStagnachmttta« «üßen X» aus wittere» aubialle». *** Zwölf Nächte. «Bitte, beantwort« doch »mse-end die gerade jetzt so aktuelle Frage über den Beginn der so» genannten „'iipölf Nächte". Rechnet man die heilige Nacht >t»o>m 24. »um 2S. Dezember) als erste Nacht, so sinid rS bis «um S. Januar l8 Nächte. Denn e» tft doch wohl im BvtkS- glauben Brauch, -ab man bis »um 8. Januar, also Hohneu-jahr. die »wölf 'Nächte meint." — Dt« «heiligen Nächte" beginnen am 2b. Dezember. Denn an diesem Tag« beginnt eigentlich erst daö WeihnachtSfest. Wir vmpsin-den den „Heiligabend" bei Weihnachten gar nicht mehr als das, was er eigentlich ist; als einen Borabend. In vielen Gegenden spricht man auch vom „Pftngstheiligabend". m»d eS wird niemandem etn-sallen, diesen mit »um Pfingstfest »u rechnen. So. . . nun lab Dir die letzten drei „Zwölf Nächte" noch waS recht Feine» trälnnen, ü-bcrS Fahr wirst Du ja dann wissen, ob Du richtig ge- trämnt hast. *** T. W. «Nun sind schon wieder einmal die Minister fordgejagt werden. Wie ist das: kriegen denn nun die fort, ^jagten Minister alle Pensionen, und woher kommt das Geld? Mein Ntann sagt. «S wären ohne die letzten schon mindeste»- 70 Vtinister tn Deutschland fortgejagt. Stimmt baS? Mein Mann meint auch, wenn wir doch auch einen Mussolini hätten, der all« Störenfriede einfach köpfen labt." — 1. ES wird bet uns tn Deutschland kein Minister «fortgejagt". Wenn gewisse Bedingungen eintretcn, tritt er von seinem Amte zurück. Na türlich bekommen, wie alle Staatsbeamten, auch die ehemaligen Minister Pensionen. Aber so viel, wie Dein Mann denkt, sind «S gar nicht. Fm Reich erhalten zunaanmien 104 Kanzler, Mi nister und Staatssekretäre ida sind aber auch die alten bis z>nm Schluß des Krieges -al»ei> 1736 000 Mark Pension. Bei einem ReichshauShalt von 4 bis 5 Milliarden ist daS eine verschwin dend kleine Summe. Außerdem musst Du bedenken, dab bet dem jetzigen Ministersturz nur einige Minister wirklich in Pen- sio-n gehen. Die meisten werden im neuen Ministerium wieder da sein, andere arbeiten in ihren früheren Staalsstcllen weiter und verdienen aliso ihr Geld wieder auf andere Weise. Musso lini soll sich Dein Gaite nicht gar so wild vorstellen. Er läbt keinen köpfen. Auch tn Flalien gibt eS Recht und Gesetz. Und bist Du mit Deinem strikten wirklich so fürs „Kopfab"? Nein, »ein, das sagst Du bloß so in einer Anwandlung von Zorn. *** Stolzer Urenkel. <5 Pf.) „AIS Urenkel des ehe maligen König!. Sachs. Majorö der Kavallerie, Kommandant be- Trainbatatllons, Oberpfcr-carzt der Armee Scnsscrt v. Tennecker, bitte ich um Auskunft, ob Major v. Tcuneckcr Begründer des ehemaligen TranbataillonS l2 gewesen ist. Er hat am Feldzüge nach Rußland 1812 teilgeiiommen." — Dein Urgroßvater war zwar nicht der 24egründer de» Train- botaillonS l dieses gab cS schon weit früher>, abersein Organisator in einer Zeit, in der die Entwicklung deö HccrcSwesens auf allen Gebieten mit Riesenschritten vorwärts ging. Er hieß genau Christian Ehrenfried Seyfsert v. Tennccker, ist geboren am 10. April 1777 und gestorben am 21. 'November 1830; er liegt auf dem katholischen Friedhof in der Friedrichstadt be graben. - Sein Bild hing im Offizierskasino des Train- bataillonS. 1705 wurde er als Sous-Lieutenant in das sächsische Husarenregiment eingestellt und wurde schon bald darauf «Di rektor" oder Kommandant des Train. 1812 wurde er Major, 1810 bekam er den Zivil-verdienstvr-en. Er hat an vier Feld zügen teilgenommen. Einen ausführlichen Aussatz über ihn findest Du in der Beilage zur Zeitschrift „Kamerad": Die Ge schichte der Sächsischen Armee Nr. 3, IVO», als Beilage zu Nr. ü des .Kamerad". *** B c s o r g t e M u t t er. sl Mk.) «Mein Junge, bei- nahe 18. groß und kräftig, soweit auch ganz gesund, leidet an Bettnässen. ES kommt aber selten vor, all« halben Fahre einmal. Wir habcn's im Gulen und im Bösen versucht, so Hab er eS vor Mü-takeit nicht merkt Der Junge geht gewöhn» lich um » Uhr zu Bett. Dann beobachte ich. wenn er im Traume sehr lebhaft spricht. DaS ist gegen 11 Uhr. Daun wecke ich ihn. Da ist er manchmal so verschlafen, daß er sich nicht zurecht findet. Tann muß er Wasser lassen, dann schläft er die ganze Nacht durch. Ich war früher schon mal beim Arzt, der sagte, der Junge sei gesund, das käme viel vor: es würde sich später verlieren. Er geht zweimal Turnen in der Woche, da kommt er zwischen X und Xll Uhr abends heim, da brauche ich ihn dann nicht zu wecken und da geht's dann. Ich koche schon seit vier Wochen Beerentranbenblättertee: wovon er morgens und abends eine Tasse trinkt. Könntest Du mir da einen guten Rat geben?" — Deine Beobachtung, daß Dein Junge von dem Hebel in den Nächten nach der Turnstunde nicht geplagt wird, zeigt Dir doch ganz allein den richtigen Weg. Da ist die Pause »wischen dem Abendbrot und dem lebten Getränk gröber als an den anderen Tagen und überdies eine kräftige, die Verdauung fördernd« Ausarbeitung da. Laß den Beerblätteltee abends weg, gib ihm eine Stunde früher Abendbrot, schicke ihn eine halbe Stunde später zu Nett. Du wirst Wunder erleben. Auch daS Sprechen im Schlafe wird, wenn der Junge, wie der Arzt lagt, gesund ist. verschwinden. Selbst Nachtwandler sind schon durch das Früherlegen des Abendbrotes geheilt worden. Mindestens vier Stunden sollten zwischen Abendbrot und Schlafengehen sein. *** Namenlosen-Friedhos aufSylt. Die Frage der Autorschaft des Spruches auf dem Friedhof der Namen losen aus Sylt ist nun endgültig gelöst. Der Oberhosprediger des Kaisers Wilhelm I, Rudolf Kögel, ist der Verfasser, und der Spruch ist die letzte Strophe eines längeren Gedichtes. Und Carmen Sylva, die gefühlvolle rumänische Königin, gab die Veranlassung, den Spruch auf dem Westerlander Kirchhofe in Stein zu graben. *** Weihnachtsfeier — Wintersonnenwen-e. fl Mk.1 «Lieber Onkel Schnörke, Du bist «doch so klug und gütig, aber kürzlich hast Du doch mal einem großen Kreis guter Menschen auf den seelischen Hühneraugen rumgetram pelt. Weißt Du denn nicht, -ab -das Weihnachtsfest eigentlich gar kein christliches Fest ist, sondern ein echt germanisches? Weißt Du nicht, baß es bis weit in das Mittelalter hinein fromme Christen gab lbesonders in der Schweiz und in Eng land«, die das Christfest als eine heidnische Einrichtung ver warfen, -aß die englischen Puritaner strikte Gegner des Weih- nachtsfestes waren und daß -die armenische Kirche das Weih nachtsfest heute noch ablehnt? Weißt Dm nicht, baß die Katho liken Mariä Empfängnis am 8. Dezember feiern, -ab alqv JeiuS nach biologischen Gesetzen, denen auch er unterworfen war. so »-m -cn 8. September Geburtstag haben muß und nicht am 24. Dezember? Weißt Du nicht, -ab Weihnachten ursprüng lich -as nordisch-heidnische Füllest, die Wintersonnenwende ist, un- daß die römischen Priester, nur um dem heidnischen Fest -cn Win- aus -en Segeln zu nehmen, fälschlicherweise Christi Geburt auf den „heiligen Abend" der Wintersonnenwende ver legten, auf den ersten Abend -er heiligen zwölf Nächte? .Haben denn die Christen, so betrachtet, nicht viel weniger Siecht, den „heiligen Abeu-" zu feiern, als -iejcnigen -deutschen Menschen, die sich vom Christentum abgcwen-et haben, um Gott nach der Weise ihrer Borsahren zu verehren? Lieber Schnörke, sage mir Deine Meinung: Wer sich aus ehrlichem Herzen oom Christen- tum losgcrungcn hat. um einem .ganz anderen Glauben" nachzuleben, nämlich dem Glauben seiner Urväter, die gar nicht io dumm und re-h waren, wie sic immer hingestcllt wer- den, hat -er mehr Recht, den Tag der Wlntersonnenwen-e mit dem Lichierbaum. dem Sinnbild des Sternenhimmels, z» feiern, oder hat er weniger Recht dazu als die Christen?" — Natürlich hat jeder das Recht »u feiern, was er will. Natür- lich weiß auch der Onkel etwas vom Iulsest der nordischen Germanen. Namentlich, daß wir von -icsvm »lten Ju-fest recht wenig wissen. Nicht viel mehr nämlich, al» -aß e» «i» Wintevsonn-wendfeft war; vo« der «r». «i« «» -««an»«» wurde, ist außer den Nachrichten über groß«, damit verbundene Schmoerseres«» nur sehr «ent« bekannt. Z«»l«lch war ,« «wbl ein Totensest. Der Taa »er Weihnacht»s«i«r wurde in Rom aus de» «i. Dezember gelegt» da die Römer an' diesem Tage de« Vivo natnd» tnvied, »ob» ldrn Geburtstag de« unbesiegten Gonnxngotle») seterte«. Diesem ginge« dt« „Saturn-allen", «in -rode« Sklaven-, Kinder, und SchmauSseft, voran». Al» Geischruktag rennt man übrigen« Wethnachten nur in Deudschland und Skandinavien, tn England neuerdtng« auch, seither dort und in Frankreich nur den Neu.jahrsl»g. WaS die „Empsän-gnt«" angeht, so selert zwar die katholische Kirche «lese am 8. Dezember, «der schon frühzeitig wurde auf Grün- mystischer Berechnungen unü Proptzezeiungen -er D. Mär« angenommen. Den «Glaube» unserer Urväter" in Ehren! Aber wir wissen sehr wenig von ihm. und et» solche» Fest, mit solchen erlösenden Lie-brSvor- stellungen wie das Christfest, hat er nicht in hie Welt ge bracht. *** Neffe Sterngucker. Zu Deiner Frage tdber den Aometen 1014 teilt rin Kriegskamerad mit: „Wir lagen am 28. Oktober 1Sl4 abend« vor KrniSeik an der Strab« Menin—Ghelnvelt. Da sah ich hoch am Wrsthimmel, also über ?)pern, einen groben Kometen mit sehr Hellem Kern und Hellem Schweif. Der Schweif war etwa ö dl« 10 scheinbare Mon-durchmesser lang, nach oben godogen, nach Skvr-en ge- richtet. Ich habe einige Leute daraus aufmerksam gemacht, viel leicht erinnert sich ein alter 242er des Vorganges. Mir brachte er das vvrgcschricbene Unglück, in der Nacht wurde ich ver wundet." — Sin anderer Kriegsteilnehmer berichtet, dab er ihn mit seiner »ganzen Kompagnie" in Frankreich mehrere Abende hintereinander gesehen hat. Auch in Bautzen will ihn jemand gesehen haben. Die» alle» können immerhin noch Täuschungen gewesen sein. Den» die dem Onkel erreichbaren Wissenschaftler streiten das Vorhandensein eine» mit bloßem Auge sichtbaren Kometen im Jahre 1014 ab.. Allerdings machen die sehr verschiedenartigen Beobachtungen zu ungesähr der- selden Zeit doch wohl die Wirklichkeit der Erscheinung wahr scheinlich. Im Zusammenhang damit fragt nun noch ein 'Nesse R. V., Meißen: «Al» elfjähriger Jung« im Jahr« 1882 beobachteten wir beim Dunkelwerden im Zenith einen Kometen. Heller Stern, kurzer scharfer Schweis, etwa zwei Volimondbreiten lang und eine halb« breit, wie ich noch keinen wieder gesehen habe. Früh gegen 4 Uhr holte mich meine Mutter aus dem Bett, und ich sah den Kometen wieder am Horizont, riesig groß, feuerroter Schweis, etwa Uber Vollmond- durchmesser breit. Kannst Du mir sagen, wa» da« für «in Komet gewesen ist. da ich zu dieser Zeit noch keine Zeitung laS ?" — DaS war der am 8. September 1882 zuerst in Kapstadt mit dem Fernrohr beobachtete, unabhängig davon am 12. Sep tember in Südamerika gefunden«, am IS. September für das bloße Auge sichtbar gewordene Komet 1882 II. den man zuerst für den Kometen Weiß 1843 I und 1880 I hielt; doch blieb di« Verbindung dieser drei Kvmetenerscheinungen unsicher. Im Oktober 1882 wurde neben dem Kometen eine ihre Gestalt sehr schnell verändernde kosmische 'Nebclmaterte sichtbar, für die da malige Zeit eine sehr bemerkenswerte Entdeckung. *** 'Neffe Gottesurteil. «Kannst Du mir fasen, wo folgende Verse her sin-: Snttvorsen bloß, ist» ein gemeiner Frevel, Vvllsührt. ist'S ein unsterblich Unternehmen. Und wenn cs glückt, so ist eS auch verzieh'«. Denn aller Ausgang ist ein Gottesurteil." — Schiller, WallensteinS Tod. 1. Auszug. 7. Aaiftridt fagt'd -ie Gräfin Terzkn zu Wallenstetn und Jllo. *** Der hannoversche Heringssalat. Er kommt noch nicht zur Ruhe. Mindestens ein halbe» Dutzen- oerschie-cnc Rezepte sind gekommen . . „ ganz so, wie'» pro- phezcit wurde. Hannover ist groß und hat ebensoviel« ver- schiödcne Geschmäcker wie Familien. Eine von den appetit lichen Zuschriften soll noch wie-crgegobcn werden, weil sie sich durch außergewöhnliche „Offenheit" auSzeichnet. Aber das ist nun das un-widerruflich letzte -leier Art. Nichte E. schreibt: «Der arme Dr. H. wird auch zu Silvester sagen: «Bi Moder i» bat beter waren!" Erlaub« einer alteiwgoborcnen Han» novcrancrtn, nach -ereu Vorfahren sogar zwei Straßen tu Hannover benannt sin-, zur Rettung -er hannoveranischcn Küchenehre daS wirkliche Rezept wie verzug-eben. Es könnte den Sachsen nichts schaden, wenn sie nicht so nach dem Motiv lebten: „In den Magen sieht mir keiner, also lieber daS Geld fttr eine glän-zen-e Fassade vertan." Wir sagen -o kürzer: „Buten fix. binnen nix!" A-lso: X Pfund Schinken, X Pfund Kalbsbraten. 8 Heringe, 4 harte Eier, b gekocht« rote Rieben ivorher in Essig gclegt>,2 Köpfe gekochter Sellerie, 30 Gramm Kapern. 2 große Salzgurken. 2 klein« Zwiebeln, 2 große Aepsel, 8 bis 10 kleine Kartoffeln sals-o dochlj, alle» in nicht zu winzige Würfel schneiden. Soße von -urchgeriebener He ringsmilch, 3 harten Eigelb, Eisig, Ocl, «in Glas Rotwein loder Fleischbrühe», Senf, feingchackte Zwiebel, Pfeffer. S-alz . . ., der Essig wird von -cn roten Rüben geno.umcn. Tas mundet, und ich hätte Dir gern eine Schale -avon ge- schickt, der auch eine A-Huung davon hat, daß außer -em an- spruchslosen sächsischen Magen kein „A-usländer" Wert aus die sächsische Küche legi." — Tanke! A>ber das Käsnäppcl voll Salat hatte für einen sächsischen WeichnachtSttsch nicht gereicht. Was Du sonst über die sächsische Küche sagst, sei Dir verziehen. Du scheinst zufällig hier nicht tn solche Häuser gekommen zu «ein, wo man -den Weihnachtssalat in Dresden fast ganz genau so macht. Auch waS Du über -ie Neigung -er Dresdner, sich gut an.,»ziehen, sagst, soll Dir nicht übclg-cnommen werben: andere Städtchen, andere Sitten. Und die „bescheidene Zurück haltung" -er Haunoveranerin in bezug auf Eleganz -er Klei, düng ist ja bekannt. *** Nichte A. G. lM Psg.f „Ich bin ein« sparsam« iunge Hausfrau und verdanke Dir schon manchen trefflichen ha-uSwirtichaftlichen Rat. Kamst Du mir vielleicht auch sagen, wie man angesammclte Neste guter Toilcitenseisen wieder verwenden kann? Ich hätte mir gern einige neu« Stückchen Seife daraus gefertigt, weiß aber nicht, wie ich daS anfangen soll." — Mil neuen Seisenstückcn wird das wohl kaum was werden, denn -i« heutigen Toilettensetfen sind all« sogenannte piliertc Seifen, die man ohne Pressung nicht In eine Form bringt, und die der Heißpressung bedürfen, u-m wieder trocken zu werden, wenn man sie aufgelöst hat. Aber deswegen sind Deine Reste nicht verloren. Wenn Du sie fein schabst oder hobelst, wie Setfcnflocken, so kannst Du sie, wie diese, zur feinen Wäsche von Sachen verwenden, die das Reiben nicht vertragen un- die nur in Seifenwasser gestaucht werden dürfen. Aber Du kannst Dir «ine Seifenessenz daraus machen. Zu diesem Zwecke schneidet man di« Scifenrcste in kleine Scheibchen oder hobelt sie, >vi« oben, zu Spänen, mengt 183 Gramm davon mit 800 Gramm absolutem Alkohol, setzt auch nach Bedarf (sehr sparsamls noch ein Gcruchsöl zu lz. B. 10 Tropfen Lavendelöl). läßt -as Ganze ziehen nn- filtriert cs dann. Diese Essenz kann man wie Seife zum Waschen de» Körpers verwenden. Ein Fläschchen davon ist aus -er Reise eigentlich bequemer als ein Stück Seile. Auch tut diese Seifenessenz gute Dienste bei leichten Entzündungen und Ver renkungen. *** Husaren. „Wann feiern die Großenhain«» Husaren ihr zwcihunderttährigeS NegimentSjubiläum?" — Regiment Husaren 18 sdic Großc-nlxriner» ist gegründet am 2N Oktober 1784 *** Anita, tl M.j «Meine liebe Enkelin wird demnächst getauft: sie soll Anita heißen. Kannst Du mir sagen, wa« Anita heißt und bedeutet?" — Anita ist eine romanische sltalie« Nische oder spanisches Verkleinerungsform von „Anna", also so- viel wie „Acnnchen". Der Name Anna stammt von einem hebräischen Wort: „channs", daS soviel wie „Gnade" bedeutet. Nach der Ueberlieferung hieß die Mutier der Maria, der Mutter Jesu, Anna. Nichte Marianne. Schon seit langer Zelt habe ich in den Fingernägeln Helle, weißliche Flecken. Da ist mir nun schon oft gesagt worden: Du hast aber Glück tn den Fingern . . .. von anderer Seite: DaS hängt mit einer tnneren Krankheit zusammen . . .. und von dritter: DaS sind Luftblasen «m Fingernagel. Nun bitte ich Dich, mir die Sach« zu erklär«», liann man diefe Flecke Irgrndwi, besrtttarn?"- vesetttgen kann man diese Flecke nicht. Aber Du wirst, wenn Du sie genau beobachtest, selbst bemerkt habe«, daß sie mit dem Fingernagel »ach m»rn wachse». St« beruhen auf einem kleinen «igmentman«1 de, Haut, wie er sich tn größerem Umfang bei manchen Atenfchen auch in auöaede-nten Flecken aus den Augenlider«, am Kinn, auf den Händen zeigt: Helle Flecke bte im Gommer nicht verbrenne«. Irgendein« klein« StöiWug am Piamentsabrikanten. der Leber, ist da natürlich vorhanden, aber diese braucht nicht beängstigend zu sein. Die Nagelflecke sind häufiger bei jungen Leuten al» ln späteren Jahren, «in vewetö dafür, daß sich die kleine Störung selbst ausgeglichen hat. Luftblasen sind e« nicht. Darüber, an welchem Finger sie Glück oder Unglück bedeuten, hatten wir al« Kinder eine ganze lang« Geschichte. Aber die Einzelheiten davon sind ebenso abhanden gekommen, wie die weißen Pünktchen. *** NtchteMarion. iöv Pf.) «In einer älteren Zri. tungSnottz la» ich -aS Wort «Vluette". Es war von „Bluetten. schwindet" die Siede. Kannst Du mir mal sagen, wa» man darunier versteht?" — Das Wort «Biuette" ist französisch un) bedeutet eigentlich „Fvuersunke". Auch ber «zün-enbe Witz der «Witzfunkt", wird damit bezeichnet. Daher nennt man sc> auch «In kleine», witziges Bühnenstück oder ein heilere« Ton werk. Mit dem Aufkommen de» Paplergel-c« gewann e» »hei noch eine ganz an-cr« Bedeutung. Man stellte schon bald na. der Einflbhrung de« Papier-gel-eS größer«, aber namentliü um IllOV kleinere Drnckisachen her. die einem wirklichen Gcl) schein wenigstens aus der Vorderseite sehr ähnlich sahen. Dcr Text war oft ulkig. Go gab eS Zettel, Li« dem blauen Hunden markfchrtn mit dem großen schwarze» Wort «Re ich» bank, note" sehr ähnlich ßchcn; der Text lautet«: «L brächte dvä der Reichspvstbot«, dir täglich eine «Reichs b a n k Note" vo» hundert Meter oder nwhr . . ." Die Rücklsette war weiß oder enthielt später eine Reklame. Dies« lustigen Zettel nannte man „Bluelten". Für den Anfmerksamen waren dies« Zettel mit wirklichem Papiergeld natürlich nicht zu verwechseln. Sie wurden aber trotzdem zu Schwindeleien gegen Unaufmerksam« oder Eilig« benützt. Und da« ist der «Blnettenschwtndel". *** Eine Liter« Abonnentin. «1. Sie sin« ein so guter Kenner deö guten Tone», daß ich bitte, dt« Frage zu beantivorten: was -alten St« von der Sitte, oder darf ich sagen „Unsitte" des Bein-Ueberetnanderschlagrn»? Bin ich so unmodern oder hat sich der Begriff über gute Erziehung rerschvben. In meiner Jugend nannte man solche Versehen „schlechte Kinderstube" un- Hütte diese Sttzwetse für eine Her- ausfordcrnng oder Vrüskicrung gehalten. In der Straßen- bahn wischt bte Ncbeiisiüende seelenruhta ihr« Dtiefelsoble am Klei- oder Mantel des Nachbarn ab. Im Theater strecken Männlein und Wetbletn. hauptsächlich die letzteren, ihre Schuhspitze wohlgefällig in den Acther und zupfen dann an ihrem Nöckchcn, um den Ausgleich scheinbar wieder herzustellen. Also kurz und gut: Ist eS wohlerzogen, die Beine über, ctnandcrzuschlagen? 2. Wa» bedeutet daö Wort „l.» die Verdische Oper gibt darüber keine Auskunft. Ich besitze einen italienisch-deutschen Text und finde tn beiden Sprachen dieselbe Ueberschrtft." — 1. ES ist unzweifelhaft immer ei» leiser Mangel an äußerem Benehmen, wenn sich'» jemand in Gegenwart anderer allzu bequem macht. Aber wir wolle» nicht hart sein: Solange die freischwcbcnden Füßchen nur «in den Aether" kicksen, wollen mir denken: Andere Zeiten, andere Sitten. Stupsen sie aber a» fremd« Kleider oder aar. wirs einem im Theater oder tn Konzerten oft passiert, im fleißigen Taktschlagen an den Stuhl beS Vordermannes, so muß man schon einen Mangel an guter Erziehung feststrllen. 2- «I,a 1',-avi-ta" heißt: Die verworfene. In Italien heißt die Oper, weil die» Mort als anstößig empfunden wird. „I-a Violett«" *** Neffe Joses. «In unserem Hause wird eine Eni- wässerungSanlage eingebaut. Ist der Hausbesitzer berechtigt, die Kosten dieser Anlage auf bte Mieter abznwälzrn in der 'Weise, daß aus die WohnungSmiete ein Zuschlag kommt, der solange eingehvbcn wird, bis die Kosten gedeckt sind?" — Zur- zeit ist zn diesem Ncrfatzren dir Zustimmung der Mieter nötig. ES ist abxr möglich, daß die Landesregierung in absehbarer Zeit aus dem Wege einer Ausführungsverordnung zu 8 18o des RelchomtetengefetzeS die Möglichkeit einer solche» Umlage fest legt. d HciratSsehnfnchtSecke. In dieser Helral»iehnsuchl»ccke will Onkel Schnitte nur die Wünsche seiner Nichien und Stessen zum Slu«dru<1 bringen. Dagegen kann er e« nicht übernehmen, die hieraus eingehenden «riese an diese wetierzuleiien. Wer m» den Heiratslustigen in Vrtesivcchsel zu treten wünscht, wir» gebet«», sich de» Anzeigenteil» nnfere» vlatte» zu bedienen. Nichte Sonnenschein s«> Vf.). «4, hübsche«, feine» Gesicht, zierliche Figur, musikalisch ««lavier, Gciangl. lehr belesen, mit eliigerichteter Fünfziinmerwahnung. möchte gern für eine« gnlen. edlen Menschen sorgen können. Sie ist »tn richtige» Hausmütter. chen. da» versteh«, alle« recht hübsch und gemütlich zu wachen. Sle wünscht nur einen gebildeten Neffen, Lehrer oder höheren Beamten, viellrlch» auch ein Witwer mit Kind. — Nichte Lulse >S» Pf.i, K. ruhtgeS, nette« Mädel. Schneiderin, möchte einen Mann, der nicht tanze» will, sondern die Natur vorzicht. Sie besitzt Wäsche und hübsche Küche, schwärmt sür Musik und alle» GcmiitUch« im Helm — Nesse Erich tlch» Mk.), 26, dunkel, stattliche Erscheinung, land wirtschaftlicher Berwalter, der sich gern selbständig machen möchte sucht Nichte aus LandwIrtSkretfen mit Vermögen von 18 bl» 42 mit guter Herzensbildung und Sinn sür et« gemütliche» Heim. Sr meidet den Danzboden, Vermögen hat er nicht. Dagegen besitzt er «ennlniue, die er sich seit zehn J-Hren auf größeren und kleinere,, lÄütern erworben ha». — Nichte Heckenrose st Mk.), 2», dunkel, blond und mittelgroß, Tochter eines angesehenen «pe,chästSman»cS. mit heiterem lyemttt und sehr verträglichem Charakter, wtrtsstzasllich. musikalisch, sehr nalurliebcnd, verachtet auch ein Tänzchen nicht. Lic wünscht sich einen GeschästSinann bis 40, mit einem guten Herzen, einer anständigen Gesinnung und Allgemeinbildung. Bel einem kleinen Kinde würde sie mit ganzem Herzen Mutterstelle vertreten — Nichte Inge und Nichte Ra » tendel « tn iSO Ps.i, aul guter Familie, solid und wirtschastlich, beide beruslich tätig, fehle» sich nach netten, stdclen 'Neffen, die ei» traute» Heim gründen wollen Sie sollen in den Dreißigern sein. — Neffen Wohlgemut il Mk.), 22, dunkelblond, au» gnter Familie, wünschen zwei lebens lustige Nichten bi» 2>, mit Sinn sür Musik und Naiur, Nicht- tänzerinnen bevorzugt. — N e f f e H e l l in u t <80 Ps.i. 2S, Straßen- bahner, dunkel, groß und schlank, sucht liebes, anständige» und sehr wirtschastlich«» Mädel, die gut kochen und nähen Sann, nicht an spruchsvoll ist und aus den heutigen Tanz verzichten kann. - Nichte Treue <80 Pf.), 21, ohne Bubikopf, schwarz, schick uii» schlank, lustig und ernst, sehr wirtschastlich und geschäftstüchtig, a„e guter Famtlic, sährt gern Motorrad, Fahrrad, Sli und tanzt au,-, gern, mit schlichter AuSstattiurg, sehnt sich nach einem schicken, tak! vollen Reisen, 28 bi» »8, mit gutem Aeußeren und Tugenden, an besserem Stande, am liebsten mit Motorrad, der eine echte beutst«, Frau schätzt. — Nichte Dorothea ll Mk.», 28, blond, schlau und nicht häßlich, mit vollkommener WäscheanSstattnng, jedoch ohn verssigbare» Bargeld, wünscht aufrichtigen und strebsamen Mann vielleicht Beamten, da sie au» besserer Vcnmtenfamtkie stammt. 0 kann aber auch «in Kaufmann in Dauerstellung sein, zwischen 2- un 82. Sie ist von Natur lustig, kann aber auch ernste Sachen dem entsprechend behandeln. Vom Tanzen tft sie kein besonderer Freund und sic meint, e» würde Ihr nicht schiverfallen, zusammen mit einen, lieben LebenSgesährten «ine schöne MöbelauSstatiung zu sparen. - Neffe «ötz ilö Ps.i, »2, Landwirt, der von seine« Vater «inen Teil ber Landwirtschaft übernommen hat, sucht ein blonde« Mädel ohne Bubikopf, dt« ihm al» Leben»g«sährtln treu zur Seite steht und einem größeren Landhaushalt gesellschaftlich und wirtschaftlich »or- stehe» kann. — Nichte Veritas M Ps.!, 84, sucht einen Gatte» »er zehn Jahre älter sein könnte. Sie ist wirtschaftlich, lchent keim Arbeit, bat alle» lernen milgen, wa» eine bentsche HauSsvau kennen muß, und wünscht sich woniögltch einen Witwer mit einem ober zwc, Kindern, die tedoch zur Schule gehen müßten. Sie wünscht sich einen friedlichen Haushalt zn gründen und zieht stille» Famillenglti-I rauschenden Vergnügungen vor. Da sie au» guter Baamtcnsamilie stammt, manscht sie, »aß der Gatt« auch be„erer vaamter >st: etw-> lO OOO Mark späteres Vermögen wäre da, Bubtlopf dagegen nicht. — ' —"7 mos kssmk ki»4k riaxiKLiDL »4Il.voo«-«W0krLiS