Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.01.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-01-03
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270103018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927010301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927010301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-01
- Tag 1927-01-03
-
Monat
1927-01
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.01.1927
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Rr. r Sette r «roden Unfug mehr oder minder schwer verletzt. Nur in »wei Fällen gelang eS. der Silvesterschützen habhasi »u werden und sie der Polizei zu iibergeben. , Berlin, 2. Ion. Bet der Heimkehr von einer Silvesterfeler in Köpenick geriet der 24 Jahre alte Kaufmann Greiling mit seiner B raut in Streit Greiling droht« schließlich, sie ins Wasser zu werfen. Ans ihre spöttische Aufforderung, er solle eS doch tun. packte er sie wirklich und n»ars sie »der das Geländer der Dammbrücke in die Spree Der Ernüchtert« sprang sofort dem Mädchen in voller Kleidung »ach. konnie sie aber «ich, finde«. Pas,ante» riesen die Feuerwehr herbei, die Greiling ans Land brachte. Die Seiche deS Mädchens konnte noch nicht geborgen werden. Greiling wurde seitgenvmmen. Mussolini über -ieAufgaben -es neuen Wahres. Nom, 1. Jan. DaS Direktorium der faschistischen Partei sprach heute Mussolini seine Wünsche zum Jahreswechsel and. Der Sekretär der Allgemeinen Verivaliung. Marine! lt. überreichte Mussolini ein EintragungSbuch der Partei für bas Ja!>r i!>27. Mussolini sprach seinen Dank aus und er- klärle: DaS neue Jahr wird besonders bedeutungsvoll sein. Das Jahr >926 sah die Schaffung deS korporative» Staates: im Jahre 1927 wird dieser Staat ans dem Gebiete der Ver- icüung der Jniereiicn und ans dem Gebiete der Vertretung des Volkes zuerst prakiuch in (Icichei.nuia treten, und zwar zunächst an der Peripherie, später im Zentrum. So wird unter dem iimchsendcn Interesse der ganzen Welt der riesen hafte 'Versuch siir die Bildung einer großen nationalen Gesell schaft. die ans ganz anderen Grundlage» als in anderen Staaten ausqebaut ist, durchgcslihrt werden. Ich hin sicher, baß dieser 'Versuch glücklich durchgcsührt werden wird. Wie Sie ''ehen. haben wir ein Jahr intensiver Arbeit vor uns. Sagt den Kameraden in ganz Italien, daß ich stets für Brüderlichkeit unter den verschiedenen Gruppen und für nn- e'Jchntterliche ge wisse »im «re Disziplin cintrcte. 1827, das bewun-erungsmür-tge Jahr! Nom. I. Jan. D'Nnnunzio hat an Mussolini zum Jabrcswech'ei -ad folgende Telegramm gerichtet: ,Jl>27 »NNUI miraiüii*. Virus, valc-aü. vives'! i'Kibrielc, Nuntius." Serbisch-italienische Derhan-lungen. Paris. 2. Januar. 'Nach einer HanaSmeldnng auS Bel grad hat der dortige italienische Gesandte mit dem Minister deS Acußcrn. Pcrit'ch. eine Unterredung ge. habt, die voraussichtlich zu einer befriedigenden R e g e- lung -er Unstimmigkeiten anläßlich des Abschlusses -eS italienisch albanischen 'Vertrages führen dürste. >W. T. B.i Französisches Diplomaienreviremeni auf dem Balkan. Eine Folge deS iialieniich - albanischen 'Vertrages. Paris, 2. Januar. Der bischerige französische Gesandte i» Sofia Dard ist in der gleichen Eigemchast nach Bel grad vevetzt worden. Französischer Gesandier in Sofia wird der bislierige londoner 'VotlchaitSrat Henrn Eanibon. Der bisherige 'Warschauer Botschaftsrat Mvisson Baron de Vanr iiberniniinr die neu errichtete G^-nr-ischast in Tirana. Dieses Neoirement wird mit dem italieiiisch-albaniicheu 'Ver trage in Zusammenhang gebracht. lT.-ll 1 Freundschaslsoer1ra«i zwischen Isalten und Griechenland? Bukarest, l. Jan. In hiesigen diplomatischen Kreisen ist Sag Gerücht verstreuet, daß zwischen Griechenland und Italien zurzeit Vorverhandlungen stattkiirdcn wegen des Ab schlusses eines I r c u n dch a s t s v a k t c S. lT.-U.s Schweres Lawinenunglück in Graubün-en. Innsbruck. 2. Jan. Gestern ging in den ersten Nach- mittagsftunden vom Drittkops bei Zuoa in Graubünden eine Lawine nieder, die zwei aus zehn Personen bestehende Lki- qesellschasten „liier sich begrub. 'Van den Sternnglücktcn, drei Deutschen, angeblich Berlinern, sechs Engländern und einem Skisührer aus Tirol, konnten nnr drei lebend ge borgen werden, während siins andere nur noch alS Leithen unter den Schnecmassen hervorgezogen wurden. Zwei der Bcrnnglückteu konnten noch nicht ausgesnnden werden. Nach einer weiteren Meldung bestand die eine der beiden Skipariicn auS zwei Deutschen, dem Obcrregicrnngsrat Lehr und besten Brnder, Dr. Lehr. gnS Hamburg, sowie auS dem Skilehrer Strolz anä Tirol. Von de» dreien konnte nnr Dr. Lehr gerettet werden. D>e andere Partie bestand aus sieben Engländern, von denen sechs getötet wurden Schweres Eisenbahnunglück im Korridor. Danzig, l. Januar. Aus polnischem (sebirt, nicht weit oon der Grenze der Freien Stadt Danzig, bat sich wiederum ein folgenschweres Eisenbahnunglück ereignet. Bei Schöne beck entgleisten am Silvesterabend zwischen 7 und 8 Uhr zwei Wagen eines Pcrionenzuges der Eiienbabnstrecke H o b c n st e i n-B e r e n « nnd stürzten den Eiscnbahndamm herab. Dabei sind eine Reihe von Passagieren zn Tode ge kommen. GS bandelt sich »m ein Eisenbahnunglück von ansterordcntlicher Schwere. Bon der in dieser Angelegenheit zur Ausknnsterieilnng zuständigen polnischen Staatsbahn- direktion i, Danzig waren nähere Einzelheiten über Ursache »nh Ansmirknnge« des Unglücks nicht »» erlangen. Dertz«ft«ng ei«es -evtfchen Ae-akkeurs i« D»le«. Posen. I. Januar. Wie daS „Pviencr Tageblatt" meldet, ist -er ehemalige Herausgeber des „Ostdeutschen VolkS-blatis". Heckcl, in K a t t o >v i st verhaftet nnd nach Lemberg über führt worden. Vor einigen Tagen nun wurde Hecke! unter Bedeckung an die rumänische Grenze gebracht, doch haben die rumänischen Grcnzbchördc» seinen Einigst ver weigert. Angesichts dessen ist Heckes nach Lemberg zurück gebracht worden und wird dort bis zu den weiteren Maß nahmen in Hast gehalten. England und die induslrieHegusammenarbelt Eine wichtige Besprechung in London. LonSon. 2. Ja». Laut „Wcelly Dispatch" haben im Hanse Lord WimborneS vor kurzem zwischen Churchill, Lord d Abernon, Suvwdcn. ClnueS. Pugh und anderen Arbeiter führern private Besprechungen stattgesnnden, zu denen, wie verlautet. Lord -'Abernon die Anregung gegeben batte und bei welcher Gelegenheit Lord d Abernon über das industrielle Zu sammenwirken mit Deutschland sprach. Lord d AbernonS Darstellung habe zu einer Erörterung der Frage geführt, wie wett die deutschen Methoden deS Zusammenwirkens zwischen Arbeitgebern und Arbeitern auf die englische Industrie An wendung finden könnten. Churchill habe die persönliche An sicht ansgedrückt, daß die Regierung nnr za froh sei» werde, wenn sie einer Aktion in der angcdeutcten Richtung ihren Segen geben könne. „Sundan Times" nennt die Aussprache einen wichtigen Schritt ans dem Wege zum industriellen Frieden. Eine Entwicklung von größter Bedcnlnng künde sie an. tW T. B.i Parker Gilbert bei Mellon. Washington. 2. Jan. Parker Gilbert hat Gchatzsekretar Mellon vor seiner demnächst erfolgenden Rtickreife einen Beglich abgestattet. kW. T. NI — »Dresdner Nachrichten" — Montag. Z. Januar 1827 Der Neujahrsempsang im ElyHe. Bedeutsame Rede -es Amrlivs Maglione. Paris. 2. Januar. Bei dem »estrigen Neuiahrsempfang in» Elnsce wirs der Wortführer de» Diplomatischen Korps. Nuntius Maglione. in seiner Ansprache dcsonder» aus bi« im vergangenen Jahr« erzielten Fortschritte in der Be friedung der 'Völker und ans die hleranf abziclcndr Politik Brtands nnd dessen Neben bei Deutschlands Aus. nähme in den Völkerbund hin. Seine so beredten, tief empfundenen 'Worte in Genß führte der Nuntius u. a. ans, verkörperten die Sehnsucht der Völker nach jener An näherung und geistigen Brüderlichkeit, die sie besähige, ihre Wünsche z» verbinden und in friedlichem Wetteifer zu immer größeren moralischen, wirtschaftliche» und sozialen Fortschrit ten zu kommen. Für dieses heilsame Werk könne Frankreich der tätigen nnd aufrichtigen 'Mitarbeit aller Regierungen per- sichert sein. In seiner Ansprache dankte Präsident Doumergue zunächst für die Glückwünsche nnd die Anerkennung für daS FricdenSwerk FrairkreichS. Donmcrgne fuhr daraus wört lich fort: „DaS soeben abgelaufcne Jahr hat in unseren nmh durch den Krieg blutenden und leidenden Landern eine groß« Hoffnung erweckt. Ein neuer Fortschritt ans dem Wege der Annäherung der 'Nationen und -er friedlichen Lösung von Streitigkeiten bedeutendster Art hat eS ermöglicht, zwischen Völkern, die dnrch so viele Konflikte voneinander getrennt waren, eine friedliche Zniainmcnarbeit erwarten zu lasse«. Dies wird siir die Welt ein gewisses Sicherheitspfand sein, wenn jede Nation mit ansrichiigem gute» Willen und dem Geist friedlicher Menschheit dazu beiträgt, ohne von einer tonalen Betrachtung internationaler Abmachungen abzu weichen. Diese glücklichen Ereignisse entspringen der non den Völkern und Negierungen immer klarer gewonnenen Erkennt nis von der sic einigenden Solidarität und von der Not wendigkeit einer gerechten Würdigung ihrer gegen seitigen Interesse n. Daz« gehört die Erkenntnis der Eitelkeit jenes Egoismus, der früher danach trachtete, di« Mach, eines Staates aus den Trümmern seines Nachbarn zu errichten. Mehr als jemals wird eS ersichtlich, daß die Wohlfahrt eines Landes nicht unabhängig von der anderer Länder ist." Donmcrgne schloß seine Rede mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß auch das neue Jahr dem wirtschaftlichen und finanziellen Wiederaufbau der 'Nationen dienen werde. Tiefer Eindruck in Paris. London, 2. Jan. Der Pariser Korrespondent der »Sund ay T i m e S" schreibt, die Ansprache des päpstlichen NuntiuS Maglione beim Ncujahrsempsang habe i» der französischen Hanpistadl eine» tiefen Eindruck gemacht. Eö werde er wartet, daß seine Rede einen riesigen Einfluß in ganz Frank reich haben werde, denn nicht nur die Katholiken würden darin die päpstliche Zustimmung zur Loearnopolilik Briands sehen. Die Pariser Presse über die Dedeuiung -er Reden Paris, 2. Januar. „Mann" schreibt, die Rede des Aposto lischen Nuntius ähnele keineswegs den protokollarischen An sprachen, die man gewöhnlich beim Nenjahrscinpfang höre. Im Namen des Diplomatischen Korps und ganz sicher aus formelle Weisungen deS Heiligen SInhlS sprechend, habe der 2! uni ins deutlich die volle Zustimmung deS Papstes zn der von Frankreich verfolgten Politik, die zu dem Abkommen von Locarno und zum Eintritt Deutschlands in den Völker bund geführt habe, proklamiert. Diele zustimmende Erklä rung habe die Besonderheit an sich, daß sie sich nicht nur aus den FricdcnSgeist, der die Haltung Frankreichs inspiriere, be ziehe. sondern auch ans die Methoden, die Briand seit nnn- inehr annähernd zwei Jahren anweude, nm seine Grundsätze in die Wirklichkeit ümzuscsten. Diese Haltung, die reiflich erwogen worden sei. würde gewiß ans die katholischen Grup pen in Frankreich. Italien und allgemeiner in ganz Europa ihren Einfluß anSübcn. Wie der „Petit Parisicn" aussilhrt, zeige sich eins zu starke Tendenz, einer-seits die Annäherungspolitik unter dem SesichtSwinkel von seiten Frankreichs zu betrachten, un- anderseits di« Abmachungen von Locarno so zu betracht«,^ als ob sie vollständig de« gsriebensnartrag er, setzte». — »Oeuvre" schreibt. Monsignore Maglione habe mit der Tradition, lediglich rin« banale Ansprache zu halten, gebrochen, um Frankreich zu seiner Frieden bringenden Politik und insbesondere Briand zu seiner Rede bet der Aus nahme Deutschlands in den Völkerbund zn beglückwünschen Jene Siede Briaüds in Gens habe damals in der Pariser Presse eine unverständliche Erregung »nd ungercchlserttgtc Kritik verursacht. ———— Die Eulenle verheimlicht den Stau- ihrer Rüstungen. Der Völkerbund gibt alljährlich ein militärisches Jahrbuch heraus, in dem Art. 8 der VölkcrLnndSiatzung entsprechend eine „erschöpfende Auskunft" über den Stan der Rüstungen der Völkerbundsstaaten gegeben werden soll. Hierbei ist aber die Einschränkung gemacht, daß nur offi- zsielle und der O-efsentltchkett zugängliche Quellen benützt werden dürfen. Damit verliert dieser Nachweis natürlich sehr an Wert. Hierfür zeugen u. a. folgende Beispiele: Die Interalliierte Militärkontrollkommisston Hai bet der Dnrchführnidg der deutschen Entivafsnnng nach ihren eigenen Angaben 195585 Maschinengewehre zer schlagen. Für die Franzosen hat wahrend deS Krie ges die Industrie der ganzen Welt gearbeitet. ES ist also an- zunehmc«, daß Frankreich bei Kriegsende znmindcst über die gleiche Anzahl Maschinengewehre versttgt hat. In Frank reich aber hat keine Interalliierte Militärkontrollc gehaust. Wenn daher im Jahrbuch deS Völkerbundes nur rund ein Fünftel der obengenannten Zahlen als französischer Bestand angegeben werben, so ist das ein glatter Betrug. Jeder Sach verständige weiß, das, der nicht ausgcsührtc wett größere Bestand für die Ausstattung der MobilmachungSsormfa tionen sein säuberlich in den französischen Militär- depots bereit liegt. Auf dies« Weise verfährt das Handbuch nicht nur bei Frankreich, sondern bei allen nicht durch die Friedensverträge entwasfnetcn Staaten. Letztere dürfen be kanntlich keine Materialreserven haben, sondern müssen alle Waffen, über die sic nach den Friedeiisoerträgen verfügen dürfen, im Gebrauch der Truppe verwenden. DaS Buch enthält aber auch ganz erhebliche Fehler an derer Art. So fehlt im Handbuch bei Frankreich die Angabe über die Neuansstellung von vier schweren Kampswagenregi mentern. ferner hat das französische Bataillon in seiner Ma'chinengewehrkompagnte nicht zwölf Mitrailleuses Hotsch kiß, sondern 16, und die Jnsanteriekvmpagnie nicht sechs, son dern 12 FustlS Mitrailleuses. Desgleichen hat ein Kavallerie regiment nicht vier, sonder» acht Maschinengewehre und ein Maichinengewclir-Jägerbalaillon statt der im Jahrbuch an gegebenen 62 Maschinengewehre deren 48 und darüber hin ans noch N»i lcichle Maschinengewehre. Rechnet man diese Zahle» ans die französische HecrcSstärkc um, so kommt aller dings eine Zahl heraus, die nach Ansicht der französischen Rnstnngspolitikcr bester verschwiegen wird. 'Bei der Tschecho-Slowakei fehlen Angaben über Flng- strcitkräste überhaupt. In Wirklichkeit sind 399 Flug zeuge im Dienst. Außerdem verfügt die Arme« über «ine Materialrci'crve von 159 Apparaten und über l2ll Schulflug zeuge. — Bei Pole» findet man nicht erwähnt ein« neue leichte Brigade, bestehend auS zwei Tchützcnbataillonen und einem Kavallerieregiment, die in Pomerellcn ausgestellt wurde. Nistt erwähnt sind ferner fünf Panzerkrastwagen EskadronS zur Ausstattung der Kavalleriedivtsioncn und einer selbständigen Kavallericbrigabe. Nnanfgesührt blieb ferner die Tatsache von der Ncuaufstcttung dreier Flieger rcgimenter und zweier weiterer leichter Brigaden. Irre führend ist die Bemerk»»« des Jahrbuchs, daß die Dienst- Pflicht in Polen praktisch nur 18 Monate betrage. Denn tat sächlich beträgt die Dienstpflicht nnr bei der Infanterie nnb Artillerie 18 Monate, bei allen übrigen Truppen dagegen zwei Jabre nnd bei der Kavallerie und reitenden Artillerie sogar zwei Jahre und einen Monat. Washingtons Oelkvnslikl mil Mexiko. Das mexikanische Oelgeseh in Kras! getreten. Ncunvrk, 2. Jan. Trost deS bekannten amerikanischen Protestes trat nm 12 llhr Mitternacht das neue amerikanische Öelgcicst in Kraft. Die gesamte Presse Amerikas behandelt den amerikanischen Zwist als das wichtigste Tagesereignis. In einem Appell an das amerikanische Volk sondert der Präsident Calles zur Einigkeii aus »nd verteidigt sowohl seine Kirchen- alS auch seine Ausländcrpoliktk. Calles betont, daß er fest entschlossen sei. nicht nachzngeben. Die merikanischc Kammer Kat nach einer stürmischen Sitzung dem Präsidenten Calles das Bcrtrancn ausgesprochen nnd seine Politik gebilligt. Die Redner ergingen sich in scharfen Angriff gegen 'Wallstreet und die Washingtoner Regie rung. Es wurde gefordert, daß der panamerikanische Kongreß schärfsten Widerspruch gegen die Tollardjplomatic Amerikas erhebe. DaS Vorgehen Amerikas gegen Nikaragua sei die Aktion einer Gruppe von Oelkapttalistcn und Dollarmagnatcn, die mit Hilfe von Waffengewalt die Unterdrückung der Schwächeren durchführen wollen. Ein Redner erklärte, Meriko sei führend aus dem Wege einer Zusammenfassung aller spanisch-ameriko- Nischen Nationen gegen die Varherrschast der Vereinig ten Staaten. Tic Mexikaner mögen in der Jagd nach dem Dollar nicht erfolgreich sein und die Diplomatie des Dollars nicht zu handhaben wissen, aber sic wüßten für ibre Ehre zu sterben und acgen anSmärtigc Angriffe zu kämpfen. Präsident Coolidge hat die amerikanische Presse nm Einig keit beim Nikaraguaer Zwist gebeten. Amerikas Politik bleibe unverändert. Zwei weitere Zerstörer sind nach 'Nikaragua entsandt worden. Staatssekretär Kellogg hat daS Gerücht de mentiert,-daß Amerika beschlossen hätte, die Truppen ans Nika. ragna zurückznziehen. Ans New-OrleanS ist ein amerikanischer Dampfer mit Bombenflugzeugen und Kriegsmaterial nach Nikaragua abgcgangen. Das Material ist für den Präsi denten Diaz bestimmt. DSMqe Äle-erlage -er Diaz-Truppen Neuyork, l. Jan. Nach offizielle» Washingtoner Meldun gen sind die konservativen Truppen deS Generals Diaz an -er Ost lüste Nikaraguas völlig besiegt worden. Sacasa er klärte. daß die Landung amerikanischer Marinestreitkräste lediglich den 2)mcck habe, den aus die Unlerstütznng Wallstreets bauenden General Di«rz nach allen Kräften zu unterstützen. Neuyork. 2. Jan. Präsident Dia, hat. einem Funksprnch ans Manager« zufolge, Kostarikas Vermittlunasailgcbot im nikaraguanischen Bürgerkrieg abgclehnt. <T.-UJ Die spanischen Artillerieossiziere begna-igk. Madrid, l. Jan. In einer von Primo de Rivera unter, zeichneten halbamtlichen Verlautbarung wir- bckanntgegeben, daß dieser ans persönlichen Wunsch deS Königs hin einen B e g n a - i g u ng s e r l a ß unterzeichnet hat, durch die die Angelegenheit im ArtillcrickorpS vollständig erledigt wird, so daß alte wegen der Vorkommnisse vom Scptemher im Ge. sängnis befindlichen Personen aus freien Fuß gesetzt werden. Der Erlaß, in dem alle Mitglieder des ArtilleriekorpS begnadigt werden, Li« im Zusammenhang mit den Ereignissen vom September verurteilt wurden, oder gegen die auS de« gleich.« Anlaß eine Untersuchung cingcleitct nmr. ermächtigt den Kriegsminister, dem Ministerrat die Entlasinuq aller der jenigen Offiziere des Heeres vorznichlagen, bei denen fest- gestellt wird, das, sie nngeseßliche,, Junten angehörcn «»der einen Druck aus ihre Kameraden ansübcn. nm solche Junten zu bilden. iW. T. B.> Die spanische Aaiionalversammlung. Madrid, l. Jan. Primo de Rivera erklärte spanischen Fonriialtsten, das, die Nationalversammlung bestimmt im Jannar einberusen werde und im Februar znsammentrete. Möglicherweise würden sich innerhalb der Nationalversamm lung gewisse politische Schattierungen absond-crn. jedoch jo. daß deren eigentliche Struktur a!S l ö r p c r s ch a stl i ch e VertrctungderStändc nicht durchbrochen würde. Im Jahre Iü27 hossc er. das Defizit dcS Staates aus die Hälfte, also ans 2.">si Millionen, herabzndriiclcn. In Marokko würden 4st Millionen hauptsächlich durch den Rücktransport der Trup pen erspart. Betreffs Tanger wird 1927 hoffentlich „eine Aenderung" eintreten. Ein Dekret setzt die Stärke des stehen den spanischen Heeres für das Jahr 1927 auf 181688 Mann fest. Eine «eue Lauplsladl Sli-chlnas. Paris, 2. Jan. Wie HanaS auS Hankau meldet, ver öffentlicht die Kantoiircgiernng ein Manifest, wodurch die Städte Hankau, Wutschanq, Ahan »nd -laug zu einer ein zigen Stadt unter dem Namen W nban vereinigt werden. Diese ist gleichzeitig die Hauptstadt der Kantonrcgierun«. Kungerblockade gegen die Auslön-er in Liiuk'ang. Paris, 2. Jan. Wie ans Schanghai gemeldet wird, ist die Lage in Kiukiang infolge des gegen die Ausländer ge richteten Streiks «nd der über die Fremdenviertel verhängte» Hungerblockade äußerst ernst geworden. Die katholische« Geistlichen melden zahlreiche chinesische Gewalttätigkeiten gegen die Christen und Ausländer. Sechs Kanonenboote liegen bereit, nm im Falle von Unruhen cingrciscn zn können. Griechenland -emenlierk. Berlin, 2. Januar. Die hiesige griechische Gesandtschaft dementiert alle Meldungen über monarchistische Putsch. Vorbereitungen im griechischen Offizierskorps. Heer« seien streng diszipliniert. »MI M »MI !»!1 M» WIMq. Vegirm eines Lcmclerkus»», Fnl. ckanuar. dlttst. Lrorpekl ii. 8teno1^pi»1c>n- unck fianclelrkurre vormillax-» ». adsnck, rn Fnlanx- jecke« dion-ii». Telephon >7137 ß Ksckov,8 Namlek- unä 5praäi8cku1e 18. Ink. Mv!,. u. 0k. ffiik btzvikM».
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)