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vrdauleu und SiasSlle. „Do mühte es immer gehen!" rief am Don nerstag der Stadtverordnete G rützner. als im Lause einer einzigen Minute die drei Vorsteher des Ltadt- parlament« einstimmig durch Zuruf gewählt wurden. Dah überlianpt eine so wichtige Wahl durch Zuruf erfolgte» war an sich sch»» etwas Außerordentliches. Zn der ganzen Geschichte des Kollegiums und sie ist alt, denn die« war die 8:i4t>. Sitzung seil dem Bestehen der Körperschaft — findet sich sein Vorbild siir eine ivlche Wahl, ebensoioenig dafür, Sah alle drei Vors,eher einhimmig gewählt wurden. Zn frütieren Zaliren entspanne» sich in der ersten, kon stituierenden Sitzung hesiige »amnie zum mindesten um den erste» und zweite» Vizevvrsieherposten; »och im vori gen Zähre lebte der Kampf mit augergewülmlicher Heftig keit aus. Welch' ei» Wandel heute! Der Krieg hat auch hier den allgemeine» Burgfrieden geschussen. Was be deutet es jetzt, ivo es um Völlerschi,Isale geht, ob im Dresdner Dtadtverorüneteiikotlegium der eine oder der andere mit ei» paar Stimmen mehr gewählt wird oder nicht. Das gute Beispiel, das unser Stadtparlanienl von Anbeginn des Krieges au in rechter Erkenntnis der Dinge gegeben hat. wünschten die Ltadtväter auch im neuen Zahre fortgesetzt zu sehen. Und wenn auch manche stillen Wünsche unterdrückt werden muhten, io eint diese Lelbst- überwindung das ganze Kollegium um so mehr. Die in ihrer trockenen Kürze so köstliche Zrage des Vor stehers: „Soll ich als Vorsteher gewählt werde»?" und die Rufe über den ganzen Saal: „Za, ja!" verdiene», späteren Geschlechtern überliefert zu werden als ein Zeichen des grohcn Zuges im Dresdner Stadtnei ordnelenkollrgium während des Weltkrieges und - hoffentlich — darüber hinaus. Wahrhaftig, der Stadrvater Grutzner aus Striesen hat recht: „So mühte cs immer gehen!" Auch in anderen Dingen iü es als eine erfreuliche Holge de« .Krieges „so", das heißt zum Besseren, gegangen. Wer unter uns hätte noch heute vor einem halben Zähre, als mir gerade in die Großen Zerien fuhren, zu denken ge wogt, daf> wir uns in kürzester Zrist des französischen Ab lchieüsgrutzes mitsamt den albernen welschen Aus drücken cntschlagen würden? Zahrzehntelang hatten der Deutsche Sprachverein und alle die Männer, denen die Schönheil der deutschen Muttersprache am Herzen lag, daian gearbeitet, die häßlichen Fremdkörper auszumcrzen. Nichts hals's! Die Damen vom Netzballspiel, die Herren vom Zußball, die Stammgäste vom „Turf" und alle ihres gleichen kannlen sich von den Zachausdl licken, mit denen es sich so schön prunken lieh, nicht trennen. Da kam mit dem Weltkrieg die strenge Gerichtsbarkeit der öffentlichen Meinung, die überall, ans der Slrastc, in der Bah», in der Einkehr — das ist nämlich das frühere Restaurant ohne Ansehen der Person wastete. Wer heute noch „Adieu" sagt, der must schon sehr in Gedanken sein, dast er den Grust gleichsam mechanisch plappert wie eine „Papa- und Mama" Puppe. Der berichtigende, ermahnende Antwortgi ust . A u s W , e d e r s e h e n ! " erscheint ihm dann selbst wie eirle Rüge. Unsere besten Lehrmeister aber sind doch untere Kinder. Es wirkt oft geradezu erheiternd, wenn sic ans dem Wege von der Schule nach Hause ihre Polizeiherrschaft ausüben. Wehe dem Kameraden, der sich eines Z-remd worres schuldig macht! Und ihre gegenseitigen, nicht allzu leise gesprochenen Zurechtweisungen in der Elektrischen sind für die Erwachsenen bisweilen von köstlichem Humor und von heilsamer Lehre. Za so — „Elektrische" darf man so auch nicht mehr sagen, hat uns gestern so ein kleiner ..Z-remdwvrt-Büttel", ein achtjähriges Mädel, belehrt. „Es heißt doch Straßenbahn!" So haben wir mit der Zeit alle schlimmen Fremd wörter über Bord geworfen: blvst die Z n s l n e n z » hat »ns »och nicht verlassen. Sic gehl um und macht vielen Beschwerden. Die letzten Wvcken haben durch Todesfälle in Dresden manche Lücke gerissen. Es ist aber auch ein Weller, wie man es kaum je erlebt. Selbst in den schnee- armen Wintern der letzten Zahre hat uns jedesmal der Ansang des neue» Jahres Zrost und Schnee gebracht. Zetzt haben wir bei sechs bis acht Grad über Null TägeStempe ratnr und tiefstem Barometerstand die erste Hälfte des Zanuar überschritten, ohne dast nach den Wetterberichten Aussicht aus baldigen Wechsel wäre. Diese trüben W i t t e r u n g s v e r h ä l t n i s s e erstrecken sich — und das st in diesem Zahre das Eigentümliche — über weiteste Ge biete. Wir wissen, dast unsere mit übermenschlichen An strengungen tamvfenüen Heere in Rußland, in Zlnndern, in Nordsrankreich unter der gleichen Ungunst zu leiden haben. Von den nordischen Ländern wird Tauwelter gemeldet, und der liefe Barometerstand war in Ztalicn von dem verhäng nisvollen Erdbeben begleitet. England ist in gleicher Weise non ungewöhnlicher Witterung heinigesucht. Die Zrage erhebt sich, wie diese lange Negcnzeic erklärt werden könnte. Da nr es nicht nninteressani, dast ein Meteorologe mit »ollem Ernst daraus l,ingewiesen hat, dast wir dem Krieg das abscheuliche Wetter zu danken haben. Die fortwährende Kanonade in den Ironzüsi'chen Grenzgebieten übe aus den Wassergehalt der Wolken dieselbe Wirkung aus. wie sic in den Alpen seinerzeit durch das Wettcrschicsten der soge nannten Hagellannnen bezweckr werden sollte. Der Erfolg dieser mechanische» Erlchvlternng der Luit ist freilicb sehr umstritten. Mephisto sagt: „Gran, teurer Zreund, ist alle Theorie!" Hoffentlich nehmen untere tapferen Soldaten den Herren Zronzoscn und Engländern auch weiterhin so viel Ge- , chütze ab wie bisher Ans unterem Theaterplatz. wo seit einigen Tagen die belgischen Kanonen mit den englischen traute Zwiesprach pflegen können, ist noch viel Raum für dir Kanonen unserer Heinde, denen unsere Zugend übrigens die grösste Aufmerksamkeit schenkt. Sie weist be reiks mit dem Richtkreis, dem «arnmerverschlust und de, Rücklansvorrichtung umzugehen, fast wie ein geübter Kanu nier. Und der bewachende Landsturmman» lächelt zum frohen Treiben öer Zugend. Unsere ehrwürdigen Beiera nen lenken ebenfalls mit Vorliebe ihre Schritte zu diesem neuen „englischen Viertel" in Dresden und sriichen Erinnerungen an ihre heisten Kämpfe mit den Zran- zvie» auf. Das hätten sich die Mitglieder unterer englischcii Kolo nie »vr Halbjahressrist nicht träumen lassen, dast solche Grüste aus Albion hierher geschickt werden ivnrden. ansgc rechnet auf den Platz mir der Hvfoper, in der sie die edelsten Ge,lüste empfinge». Wie sich die Verhältnisse zwischen den Nationen nach dem Kriege gestalten werden, ist heute noch gar nicht abzusehen. Soviel ist ja wohl heute schon sicher, dast sich etwaige Erholungsreise» der nächsten Zahre kn»>» über die Grenzen unserer verbündeten Reiche oder der neu tralen Staaten hinaus erstrecke» werden. Wir werde» diese Seldstbeschränkuiig mit Würde z» tragen misse». Denn da draußen in England, Zrankreicv und Nustlnnd hat inan uns Deutsche nie geliebt. Zm Gegenteil, die Un beliebtheit öer deutschen Reisenden ist eine Tat sache. Man hat viel gegrüben und geforscht, was wohl die Ursache sein könnte. Man ist ans den Mititaris »ins zugekvnnne», aus das „Volt in Wassen", das de» andern Völkern Kuicht einflüstl und sie zu wenn mög lich gleichstarken Rüstungen zwingt. Andre habe» geweint, der vielleicht ein wenig sparsame deutsche Vcrgiiüguiigs- reisende, der auch unterwegs den Plaststab der heimatlichen Verhältnisse onznlcgen geneigt ist. trage die Schuld daran. Aber der rigentliche Grund liegt virl tiefer: der blasse Neid ist's. der Brotneid, öer Kulturneid, der Neid aus unsre technischen Errunaenichasten. TaS offen zuzngeben, bringen die Herrschaften senseits der Grenzen natürlich nicht über s Herz. Daher suchen sic nach Vorwänden. Und »ier ist ihnen der säbelrasselnde Barbar oder der in, Loden rock wandernde Erholungsreiiendc mit dein Notizbuch seiner Zinanzeu i» der Tasche gerade recht. Tara» wir,, auch dieser Krieg kaum etwas ändern. Sieben lernen werden sie nnS nie: wenn sie uns nur fürchten, ihre» Haß werden wir schon zn »ragen wissen. Aber sie werde» »ns eines Tages auch wieder brauchen,- dann wird die Zeit ge kommen sein, wo mir sic dadurch, daß wir ne stolz ans uns selbst teilhabcn lassen an unsrer Kultur, nnjerm innersten Wesen näher zn bringen suchen. So lange ober die Wlnsel noch nicht geiailrn sind, gilt es mit allen Kräften danach zu streben, den Sieg zn er ringen. Man klage nicht, wie man es io vil Hort, das! wir daheim >m Grunde genominen doch untätig diese»', größten Weltgeschehen zusehen und warien müssen, bis uns der Sieg als reise Zincht in den Schoß füllt. 'Nein, gerade jetzt, wo wir uns E i » i ch rünku » ge n mancherlei Art nnscr- legen müssen, bietet sich reiche Gelegenheit, dem Vaterlande zn dienen. Man präge sich nur die lgtcgvrischen Zmpcra live in den Zeitungen genau ein und handle danach: „Ein Ariegsbrot!", „Erhallet nach Möglichkeit Eure Viel» bestände!", „Sammelt den Abfall als Viehsnttcr!", „Saßt nichts umkonnnen!", „Heraus mit den Goldstücken!" Dieses unerklärliche Zurückbchalten von Zehn- und Zwanzigwark stücken hat eigentümliche Erscheinungen gezeitigt, darunter die Liebhaberei der G o l d a u f k ä u f c r, die zuweilen in Verlegenheit bringen kann. Erschien dieser Tage in einer Einkehr der inneren Lcadt ein mil Beobaclilung bcani tragicr Beamter, der »ich beim Wirt »ach einem anweienöeu Gast erkundigte. Dieser Herr habe im Sause des Abends in anderen Gasthäusern die Kellnerinncn zur Herausgabe clioa nereinnahmier Goldstücke ansgesordert und ihnen ein Ansgeld dafür bezahlt. Ter Verstnchl sei nicht von der Hand zu weisen, dast inan es mit einem Anskänser im Solde einer feindlichen Macht zu tun habe. Der Beirefscnde, ei» Stammgast in den» Gasthaus, konnte im Angenbiick d Vaterländische seiner Handlunasiveise durch Belege der Reichsbank für cinaeliefcrtc Goldstücke nachmessen. Das Drauszahlen ans das Gold bedeutete ihm ei» gern ge brachten Opfer fürs Vaterland. Neuerdings ist auch der Gedanke ausgetaucht, in den Geschallen durch Gewährung von Vergünstigungen die Goldsüchtigen zur Herausgabe ihrer Schätze zu verlocken. Hiergegen Neste sich sreiNch ein wenden, dah die Besitzer von Gold es nun erst recht znrücthaltcn »» der Hoffnung. dast ibnrn in späterer kiest vielleicht nvch höhere Robattiätze winken. Es must Ehren psNcht eines jeden unter uns sein, das Goid abzulicsern. ohne Vorteil. Was sind den grosten Entsagungen unserer Soldaten gegenüber die kleinen Unbequemlichkeiten, die wir setzt hinuebme» müssen! Es gilt, verzichten zu lernen. Und es wäre lächerlich, cliva gar über die altbackenen Sem mein und das voigeichi ievcnc Mehl auch nur ein Wvri der Beschwerde zu verlieren. Es kann jedem Einsichtigen nur recht ieiit, wenn er io an seinem bescheidenen Teile mir bei- znlragcn vermag, daß der Sieg schlicstlich doch unser ist. Wer sich übe, solchen Zwang beklanen wollte, der lasse sich von unseren Kindern beschämen. Zn einer Dresdner Za milie waren gestern morgen die Kinder früher munter als 'vnst: Der Grund? Sie wollten gern sehe», wie „die nenei: Semmeln" schweeten. Die 'Neuheit reizte. Und als der Barer be»n Kassce nagte, warum cs denn so still hergehc, da antwortete ein A-B-ESchützc ncrschnntzl: „Nu ja. Batet, bei den „Schustern" braucht man den Mund zum Kaue n !" ^ Werft Fleischabfälle nicht achtlos fort! ^ Sertliches und Siichfis-es. Zahrplanverbessrruugcn. Morgen Monlag, de, in. Zanuar, treten wieder vritchtedcillliche Zahrptan-i » e i b e s s e r » n g e n in K rast. Der norm. 7 Uhr non - Dresden Hbi. »nch Arnsdorf verlebiendc Voroitzug wird! von, gennnnlc» Tage an bis B i s ch o s s w e > d a aus gedehni werden. Er hält an allrn Unlerwegssialiouen und lrsssl 8,18 Uhr in Vischosswrrda ein. Z» der anderen Rich tnng wird ein nenei Perionenzng norm. !>,ä Uhr von Bischvssiveiöa abgesertigt und ohne Halle» bis Arnsdorf geführt: die Anilins, dasetbs, ersotgl n.At Uhr zu», A„ä schiuß an de» !t,2ü Uhr nach T rrsüen abgehenden Vorort- zng. Zn Viichnsstnrroa ntinmi der neue .Zug »nmuiel bare» Anschlust »oni Perjonenzuge von Zittau tab «i,7,4 Uhr vorw.t ans. Zerner verkehrt dec abends ltt,!7> Uhr »ou Dresden Neustadt absahrende Vororlzng vom gleichen Tage ab nicht nn> bis Radeberg, sondern vis Arnsdorf tAnl.Il.Iä Uin obendst. Endlich veilastl der zurzeit millags Ir',Al Uhr von Grvstcolla nach Pirna »ertrhrende Personen- ,ng vom Ai, Zannar an Großevlla schon vorm. IN,2k, Uhr und Irissl UN Uhr in Pirna ein, dortielbsi Anschluß findend a» de» II,U> Uhr nach Dresden verkehrenden Pcrsvnenzug. — Güterverkehr. Am 21. Zanuar wird die jetzt nur dem Milg,»erseht dienende, an der Dresden Döbelner Eisenbahnlinie gelegene Station G l e i s b c r g M arbach auch sin bcn Stückgut und Wngcnladiingsvcitehr eröffnet werden. — Schenkungen. „ D e r A r m c n s r e u n d ", Blatter für Armeiiptlege und Wohttatigleit, Monatsblail des Ver eins gegen Armennot in Dresden, bringt auch in seiner letzten Nummer :! wieder außergewöhnliche Schenkungen zur össentlichcn Kenntnis. Sie betragen zusammen nicht weniger als ! l7.lt«mc, Mt., also tnapp I Million, und erstrecken sich aus einen ganz kurzen Zeit abschnitt. Darunter befindet sich ei» Vermächinis des Pri- »atns Z u ch s in Wnrzburg in Höhe von .Atlt lttxt Mk zur Errichtung einer Kinderheilaniiall, außerdem ei» Ver mächtnis »vn bar >tlt ltttl> M l. und anderem, das der Oberbainal V l a n ö t in Eharlvltcnburg für cnie Arinen- stistung hinterließ. — Väderstistniig. Das Kultnsmininet in», in berechtigt. ö> m Varna »de der Z > i e d rich W i l l> e l i» S l i f l n n q s ü r :>N a r i e ii b a d alljährlich bis Ende März drei An gehörige seines Geschäftsbereiches sin eine Unterstützung im Betrage bis zn je Inn Mk. zum Gebrauche einer Kni in Marienbnd vvrznichlagrli. Bewerbungen sind bis 12. Marz Nll.ä durch 'Vermilielnng der Vorgesetzten Dienststelle an das Piinisterinm einznreichen. Leminai Drcc-dc» - Ln etile». T n- Lcmiaac öirekiion Trcsden-LtreNleu erläßt eine Bctaantmachuag. wunoch dort nächnc tencr» eine Klane für A b i l u r i e » t c n u n n Acal- l ch u l c,l nlw. gebildet wird. Anmeldungen können von seist ab criolgc». - Zoologischer Garten. Eine eigentümliche Ei>chei»nng aus der Sebcnsgeschichte vieler cinsarvlger Tierr ist. daß die Zungen keineswegs wir die Eltern einfarbig sind, son der» eine ganz ncrschiedcnarltge Zeichnung, wie Zleckcn »nd Sireisen anfiueiicii. Dies irint z. V. in charakteristische» Weise slir Tapire, Sbwen, Pumas nnS auch für liniere eni- hcitnjsclieii Rehe zu. 'Nach einem von Haeckcl zneril sormu lierien Satze gibt »»>» aber die Znaendenlivickinna eines Tieres uns i» zusammenardräiiater Zori» die Llammes- geichichir der betreisenden Art ivieder tphnloarneliiches lKrnnbac'ti'tzi vvö '0 scalirst: der moderne Biologe aus dieser Zeichnung, daß die einfarbigen Tiere von geslecUen bzw. gestreisten Zormeii abstammen und die Einfarbigkeit sich eist in A » p a i i n » a a n b e i v n d e r e S e b e n s ver- I» ä l t n i s s e eriovrben haben. Die Znngtiere des vorigen Zaines befinden sich in unserem Gune» zurzeit in einem reält inleienanicn Stadium. Wäbrend bei den Pumas die Zlecteii fast ganz verschwunden sind, können sie bei den Löwen an der Banchseite und de» Beinen noch deutlich wahrgeiiommen werden, und der junge Tapir tAntilopcn- hanst. dessen weiße Sängsstreisling i» gnuz besonders >nar kantein ltzegeniatz zu den Eltern strhl, bcginnl gerade, sich ins Braune »mznsärben. was seinem Zelle stellenweise einen eigentümiich röllüliaraueii Scliiinmer verleiht. Wenn auch niclil damit in üirekiem .sniammenhang stellend, sei bierbei ancb aui den ic>in>arzcn Panllier, eine Abart des gewöhnlichen gefleckten Leoparden, hingeiviesen. in dessen ichwarzem Zelle bei ichies anssallendem Liäiie die Zlecten der Slammiornt auä, nach deutlich zu sehe» sind. -- Das K on- zrrt beginnt iicule nachmiliag ä Mir und endet abend« l> Uhr. Es wird von Mitgliedern des Allgemeinen Mnsikerneieins nnler Leitung des Königl. Plnslkdirelior« Rest ausgejülirl. Das Programm ist reichhaltig zu igmmengestrllt: es werden n. a. neue pniiioniche Kompost tionen zn Gehör gebracht Von abends 7 Uln ab benagt der Eintrittspreis nur M Pfg. Zin Virlorio-Salon iinde» he>iie z, w e > V o > st e l l n n g e n slalt, »nd zivar nachmürags t Uhr und abends 8 Ubr. Zn beiden Vvrnclluligen wird das neue uiierenaiile Künstleiipezialitütcn Programm voigesübri.- Zm T b e a t e r T» n ii e l beginnen die Vorstellungen iiachmitlags Md Ul»>. L «0 Kauft uud Wifseuschast. e Dresöver Theaterspiefpla» fUr heute. Königl. Opernhaus. „Tannhäuser" l7); Königl. Schau spielhaus: „Kater Lampe" l'-bL): Residenz- Theater - „Kriegers Weihnacht" „Extrablätter" l«j: Alber t - Tk» eat er : „Der Störenfried" Ü'-Tl. „Komtesse Guckerl" l^8i: Eentral-Lheater: „Wiener Blut" sß-4i. „Polenbtui" l8j. Ueücrsicht über die künstlerischen «nd wissenschaftliche» Veranstaltungen. Montag, den 18. Zan.: Rezitationsabend Ludwig Wüll- ner sPalmengarten. 8 Uhrs. Dienstag, den lü. Zan.: Konzert der Vereinigung der Musikfreunde lVereinshaus. ^8 Uhrj. — Lit. Verein, Wiccke: Moltkr Briese «Palmengarten, 8 Uhrs. Mittwoch, den 2st. Zan.: Kamwermnsikabcnd der Gesell- ichaft für Literatur und Kunst iEnrwpäischer Hof, 8 Uhr). Wohltätigkcitskonzert der Vereinigung ehewaliger Asrikaner lGewerbchaus. 8 Uhr). — Konzert der Gesell schaft zur Zördcrnng der Dresdener Musikschule sDrei- kviligstirche. ^8 Ul»»). Donnerstag, 21. Zan.: Klavierabend Will» Berneburg lPalmenggrteii, 8 Ulnt. Zreitng. 22. Za».: Vortrag Earl Hauptman» iKünstler- Haus, « Uhrs. Sonnabend, den 2ü. Zan.: Wohltätigkeitolonzeit des Dresdner Trios tPalmengarten. >-8 Uhr). Sonntag, den 2t. Zan.: Vortragsabend Robert Kothe lttünstlerhaiis, 8 Uhr). >- Rezniceks sinfonische Dichtung „Hrieden" erlebte in Berlin ihre erfolgreiche Uraufführung. Das Werk ist in der Art gestaltet, an die man bei dem begabten Kom ponisten in den letzte» Zahre» gewöhnt ist. Er malt in feiner neuen Komposition ein ödes Schlachtfeld nach bluti gem Kampfe, alles Grauen und alle Schrecken des Krieges ziehen vorüber, von fern töncn Signale und Trommel wirbel. Ein Züngling ist mit der Lodesmunde in der Brust »iedergesnnken. Da überlommt ihn eine 'Vision: tzit»« Ipngehuug iHmintzet. er ist zu Haufe bei Hg, «eine». und der Zriede ist gekommen. Zu diesem Vorwurf schuf Rcznicek ein Tongcmälde. in dcw er die krassesten Wir- kungsmittek anmendet, und selbst der Lchlußchor, der den Zrieden verherrlicht, nei mochte mit dem Vorausgegangcneu nicht zu versöhnen, fehlt doch dieser gewaltsamen An Wendung munkolischer Wirkungen die Grundlage reicher Erfindung. Das Ganze gibt sich als eine, künstliche Zu lammenfassnng von gesuchten Orchesteresfekten, die in ihrer Hunten Zolge allerdings zuweilen starke sinnliche Ein- drücke Hervorrufen. Die Ausführung durch den Philhar monischen Chor war, wie immer, ausgezeichnet. V Eduard Stucken« neues Drama „Die Hochzeit Adria» Bronwers" erlebte im Deutschen Schauipielhanie in Hamburg seine Uraufführung mit starkem, nur zum Schluß bestrittenem Erfolge. Stucken hat ein historisches Drama geschrieben, das sich in den äußeren Zormen ge fährlich eng an den Shakespeare-Stil anlehnt und auch in leinen Zigurcn Sliakcspcarctnpen »achbildet, ohne freilich die klassische Ausdruckskraft und den köstlichen Humor des großen Vorbildes zn erreichen. Adrian Bronwer. der Maler, ist ein Weltcnfaßrer, ein Abenteurer, ein Schwärmer und Träumer. Zn Antwerpen hat er Rast gemocht. Zn einer niederen Schenke verrollen seine Tage, inmitic» von Komödianten und Diebcsgenndel. Zrcunde entdecken ihn, reißen ihn ans seiner Umgebung, und Zrauenlicbe vssnct ihm die Pforten, die in ein »eues Leben führen. Aber Adrian Bronwer hat Wanderblnt in seinen Ader» und glaubt die Kraft seiner Kunst nur in der Zrcihcit, sei es auch in Not nnd Elend, zu finde». So geht er den dunklen Weg zurück, den er gekommen. Künstlerseele — Vaganten blut... — Das alles spielt sich in tiefen, farbige», in ihrem Gehalt nicht gleichwertigen Bildern ab. Sic sind in der lyrischen Sprache eines Dichters gegeben, der die früheren Stationen seines Schaffens auch hier deutlich erkennen läßt. Die Aufführung war gut, wenngleich Zranz Kreidemann als Adrian nicht die Vision des Dichters erschöpfte. Mar Grube hatte ivr als Spielleiter seinen oft gerühmten Blick für historische Bildwirkungen ange- detlien fassen. Ter Dichter konnte nch am Schlüsse wieder holt mit Grube und den Hauptdarstellern zeigen. V Besuch der Universität Leipzig. Zm lausenden Wl«zer>cmejter zählt Li« Leipziger Universität tülü Studierende: davon befinde» sich 2.'»7.'< im Zeldc, i»i Heere oder beim Rote» Kreuz. Aus die einzelnen Zgfulläten. verteilen sie sich wie folgt: Zn der theologisäien Zaknltat -lütt, in der juristischen Zalultät 711, i» der medizinischen Zakultät 7-1. außerdem 11» Studierende der Zahiiheil- knnde. ferner in der philosophischen Zaknltäi 24stl. Zn letzter Zaknltat studieren W Pharmazie 18'- 'Naturwiiien- schasten, 28«, Philosophie, IA! Pädagogik, 7,71 Philologie. 87k» neuere Sprachen, All Mathemalil, 171 Landmirtichosr und )81 KameroUa. Der Staatsangehörigkeit nach und: 429." Reichsdeutsche, darunter 2l>92 aus dem Kpnigreichs Sachse», und lst2i Preußen, seiner 2,'2 Ausläntdci, dar unter IktTi au« Oesterreich Ungarn. Außerdem haben noch 118 Personen, ohne inskribier, zn sein, die Erlaubnis ,nm Besuche der akademischen Vorlesungen erhallen: dahei diü Gesamtsumme der Hörer lg.M. j- Vom Braunichweigcr Hosthealcr. Uni den klcincien und mittleren »sagen des Vraunichweiger Hosilieatcis eins wirksame Ausbesserung ziueil werden zu lassen, har Herzog Ernst August von Vrannichwcig a»gevid»el. dast vom 1. Zanuar l917> an dcniciiigen Mitgliedern, die -'tültli Mark und darunter beziehet,, gar keine K riegserinäßigung mehr abgezogen wird. Von den Mitglieder», die über llltltlt Mk. beziehen, wird ein Abzug verlangt, der die Hülst« der :>0l»" Ml. übersteigenden Beträge ansmachl. V Bernhard Ltanenliagcu, dem kürzlich »erstorbenen ausgezeichneten Mnsiler und Kapellmeister, war. wie nach träglich bekannt wird, vom Vorstand der Genier Sinfonie- Konzerte die Leitung entzogen worden, weil man sein« Dirigententüligleit mit der 'Nenlralitäl der Schweiz nicktl vereinbaren zu können glaubte. -f Jubiläum der Grillparzer-Gesellschaft. Die Grill parzer-Gesellschaft in Wien hätte jetzt ihr 2üjäl»riges Be stehen begehen können Stcitt einer Zeicr widmete aber die. Gesellschaft, die zurzeit 72l« Mitglieder zählt, den Gedenk tag einer Reihe w v h l t ä t i g e r Stiftungen. Die, Zahrcsversammlung bcstimniie Eist Kranen siirKriegsfllr- sargezweckc. 2tll>l> Kronen zur Anschassung von Grillparzer- Werken für üsterrcichischc und ieichsdeulichc Vollsbüche» reicn. Unter deni 'Nanicii des Tächters soll die Soldaten-, stistung dem Wiener Uninerntätsspital zugute kommen, ei«: Restbetrag Lem Witwen^ und WaiscnhilfsfouLs üüerv)i«stK> Ls«! r»«uvtz n