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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.01.1915
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1915-01-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19150117018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1915011701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1915011701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1915
-
Monat
1915-01
- Tag 1915-01-17
-
Monat
1915-01
-
Jahr
1915
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.01.1915
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WÜ17 Giriere Lofev am Sonntag morgen. Eine Mitteilung aus de», Droste» Hauptquartier stellt falsche Mitteiluuge» des englische» Kiiegs- Ministers lil'er die »liege läge in Fiandern richtig. Tie ostei reichüch ungarische Artillerie erzielte am Tunaictz wieder schaue Erfolge gegen die feindliche Artillerie. Tic oiesanileuischädiguug. die Luxe in bürg nvi» Tcui'che» stieiche betonnni. inirö van unterrichteter Zeile aus sn»s Millionen Finnlcn geschätzt. Tie na» der d e n l i cl> e n V e >> rerichasi Pia jetzt aus gebrachte Kriegsipende l»ai eiue Hätte van nahezu zivei tNcUIlanc» Ptark erreicht. Taa sranzöniche Kriegsgericht in E » s a ö l a n e a ner ,n,eilte ,ioei Deutsche inegen angeblicher Spionage znm ?ade und eine» zu lebenslänglicher Zivangsarbeii. Kaiser , e > a n z Zoseph sprach i» einem Befehls schreiben den Eiienbalin und Zchissalntabeamten sür ilire glanzenden Venningen Tanl und Znsriedenlieii alts. Tem periilchen Parlament ist eine Heeres- srediitarderung de> ttiegiernng in Halte van 18» Plillionen Mark zugegangen Ein iaaan > t cli e r T a ni a f e > ivui de iveaen Ver dachtes, Konterbande zn ful>re», van englischen Kriegs schiften angelialte». Tie Geiamtzalil der Opfer des E r d b e b e » s in Ita lien wird ans itttttttt beziffert. Weitei aniage der anitl. sachs V a n d e s >v eite r iv arte: Westliche käinde, ivvlkig: mild, zeitweise Niederschlag. sichtsioieslen Üöene Rechenschaft fardern werde. Tiefe Traliiing lnu Eindruck geiiiacht und inr Folge gepabt, dag das Todesiirieil gegen Brandt, Zeit und dann auch gegen den Landwirt Krater in ntesangnisst rase von je zivei Zähren nnigeivandeli ivurde. Obivvhl alsv das sranzvsische Krieasgeriän ans diese Weite davor beivahrt ivurde. einen Znsiizinord zu begelien, salirt es in de» nngcrechten Ber- nrlellnngen der Teulschen fort. Nach eine ganze Reihe unserer ungi n>kl ictien Landsleute schivebeu daher in Vebenegesaln. die nur durch die grünte Energie der Oleichs- regierung, wie sie Pieper bekundet worden in, abgeivendet iverden kann. Tie deutsche Negierung wird nicht zager», entsprechende Masinnpme» zu ergreifet» Englischer ,'iahlenschwindel und Wirklichkeit. Ter militärische Mitarbeiter dee Stockholmer ..Pkorgen- blad" schreib» Allem Anschein nach waren die Borsrellun- gen, die inan »ch von der r v ß e des englische» Ei»>apes gemacht Patte, sein übertrieben, Es ist van i bis ü Nlillione» :vkann die Rede gewesen. Statt dessen diirsten n i ch i in epr als l 0 0 it ii it b i S 200 ti ii lt M a n u tnsamntenkvinmen. Tie Ursache davon, daß die 'Ver stärkungen, die England im Irupling nach dem Kviilinent siihren kan», iv viel kleiner iverden, als man gehofft Patte, in Englands Furcht, das eigene (Gebiet van Truppen ;» entblößen. 'Verlorene englische Tampser. Tic Fischdainpler „Oxford" und „Lord Howick" iverden ^ amtlich für verloren erklärt, iW. T. B> Englische Lcheinkriegsschifsc. lieber Amerika gepen der „Krieaszettnna" Nach richten zu. nach denen in der letzten Zeit von der englischen Admiralität mehr als hundert altere Passa- , E gierdampfer aufgekauft worden sind, die in aller Heimlichkeit Fsr mit Zement und Steinen beladen iverden und zum grünten ^Teil durch Holzausbauten in L ch e i n k r i e g s s ch i f f e um- L r. gewandelt iverden. Tie Tamvser sind wie die echten Kriegs- L I ichiftc angesirichen. haben Halzgeschutze und sogar Aufbauten. Z »wie sie sann nur Ziriegsschisse besitzen. Sie sollen Kriegs- z; 2 schiffen lauschend ähnlich sehen. Einige dieser Lcheinkriegs- .schiffe sind in Belfast hergerichtet wurden und schon fertig- gestellt. Ter frühere Kapitän der „Olninpic", H. Z. Hadvck, ^^ in im Aufträge der Admiralität in Belfast mit diesen ge- i» ^ pcininisvvUen Barbereitungen beschäftigt. Bon bedeutende» 2 « Schissen sind für diesen Zweck angekanft ivvrden: Ban der tk « Whitc-Slar Linie die „Eevic", van der Dominion-Linie die * § „Merion", van der Ronal '.viail Tteam Paket Linie die si-..Oruba" und die ,.Oralava" und von der Ennard-Linic die „Eampania". Tiefe Pkitieilungen iverden ergänzt durch einen Bericht, den die „Ncwiiork-Times" nach Erzählungen eines Passagiers bringt, der mit der „Paltie" iWhite Star »», Linici van Liverpool in Nemnark cingetrvsscn ist. Danach wird Tag und Nacht an diesen Zchisscn gearbeitet. Die inneren Lchifssivünde werden zum gräsiten Teile entfernt, St dann wird der Zchisssrumps durch O-uerbalken versteift und ^ init Zement ausgegosien. Lpäter werden Holztürme und Holzbatterien und hölzerne Hriegsschiffsmasten au^aesetzt. und das Glanze in der üblichen grauen Iarbe der Kriegs- ichiffe angestrichcn. Durch Bermittlung eines Ireundeö in der vckam dieser tzieivährsmann einen alten Passa- gicrdampser zu sehen, der mit hölzernen neunzölligen clananen ausgestaltet war und sich sehr furchtbar ausnahm. Tie Attrappen sind van sehr leichter Ztonslrnktion, und es must sorgsam damit umgegangcn werden, damit nichts zer bricht. Be, den kleineren Zcpissen geht die Arbeit sehr schnell vor sich. Plan erzählt, dag ein Fahrzeug, das um 5 Uhr nachmittags ein schmieriger alter Irachtdampser war, am nächsten Tage abends ^ Uhr sich in einen eleganten kleinen cireuzcr umgewandelt Patte. Ter Zweck dieser Bauten ist, wie die „ZiricgSztg." hinzusügt, natürlich «Geheimnis. Die wahrscheinlichste Annahme ist, dan die Dchiffe in ähnlicher Aleisc, wie das im spanisch-amerikanischen »liege Leutnant Havson mit dem Hasen von Zantiagv de Euba tat, dazu aiencn sollen, für uns wichtige Häfen und Zcewegc zu blockieren Vermutlich aber ist mindestens in gleichem Mage ihr Zweck, die Angriffe der Unterseeboote und deut- «cheii »riegSschisse aus sich zu ziepen und dadurch von den echten »riegsschissen abzulenkcn. Lwakopmund von de» Engländern beseht. Das Ncuterbureau meldet amtlich: Züdasi ikanischc Truppen haben Z w a l a p m u n d besetzt. Zwei Mann wurden getötet, einer verwundet. - Die längst erwartete Besetzung der offenen Hafenstadt Zivakopmnnd in für den Fortgang des »rieges in Züüwcslasrika unbedeutend. lNTB.i General Tankt über die Kriegslage. Die Wiener „Neichsvost" veröffentlicht Aeu Hertingen des Armeekommaiidanten Dankl, der am Mittwoch die Berichterstatter des ZiriegsvrcsscguarticrS empfing. Eieneral Dankl wies auf den ungeheuren Unterschied zwischen dem jetzigen Kriege und den früheren hin, die durch drei oder vier Zchlachten entschieden wurden. Jetzt steht man i» wochcnlanacm harten Ninge» trotz kühnster Angriffe und glänzendster Taten fort während vor neuen kolossalen Ironien, die immer wieder die zeitraubendsten Umgruppierungen und neue Angriffe erfordern. Eines aber bleibt das Entscheidende, nämlich die moralische Kraft der Armee und der Bevölkerung. Wer am zähesten und hartnäckigsten ausharrt, wird schließlich den Erfolg erringe»! Dankl gab sodann seinem Ltolze über die l. Armee Ausdruck, die seit Kriegsbeginn vor Lubliu und Zwangoroü iin engsten Verbände mit den tapferen deutschen Waffenbrüdern gekämpft und später Zchulter a» Dchulier mit dem heroischen Ver bündete» deutsches kffebiet vor dem Einbrüche des IrindcS bewahrt habe ,Zm Vertrauen auf die u»S innewohnende Kraft — >o schlaff der kheneral — werde» wir weiter kämpfen, durchdrungen von der Ueberzeugung, das, der entschlossene Wille unserer Völker als Nückhalt für die beispiellose Tapferkeit und Zähigkeit der Truppen zur endgültigen Nieüerringung des IeindeS führen muff. Nussischcs. Der „Nowoje Wremia" zufolge werde» die Unter st ü tz u n g s g e l d e r an die Familien der ein- gerückten N c s e r v i st e n in vielen Ortschaften Nuh- lands pufferst unregelmäffig und in stark eili ge > ch , ä n k t e ni Maffe ansgezahlt. so daff die Ne- servisteüsamilien in die b i t t e r st e N o t geraten sind. Tie Beschwerden haben sich derart gehaust, daff der ehemalige Petersburger Ltadthauptmann General Tratfcheivski vom Zaren angewiesen würde, eine strenge Untersuchung ein- zuleite» und die meistkompromittterte» Gouvernements zu bereisen. Als erste Folge der Inspektionsreise des Generals, der reiches Untersuchliilgsniatertal mitgevracht. gilt, wie „NuSkia Wjedomosti" berichten, eine Erschütte rung der Stellung des Mtnisters des Innern Maklakow, dessen Rücktritt bevvrstehe. Auch von dem Rücktritt anderer hoher Beamte» wird gesprochen. Weitere russische Maffnahmen gegen Tentsche. Laut einer Depesche aus Petersburg a» den „Teuips" hat der russische Generalissimus die ausnahmslose Ausweisung aller Deutsche» und Oester- reicher i>» Alter von 17 bis ü» Jahre» aus der Ltadl und d e in G v u v e r n e ni e n t P e t e r s v u r g »»d sechs anderen Gvuveriiemeills nersügt. Allein aus der Ltadl Petersburg werde» alt«», Personen, die Auseiithaltsbewilli- guiig besaffe», auSgeiviese». Ein Dankschreiben Kaiser Franz Josephs. Kaiser Franz Joseph erlieff an den Kriegsmiiilster nachstehendes Besehlsschceiben: Dir Mvbilisierungs- u»d die Ausmarschbewegunge» stellten an die Pflichttreue, Lelbsttätigkeit und Tatkraft der M i l i t ä r - E i s e n b a h n- behörden und der ansführeiiden Verkehrsvrgane vom obersten Beamten bis zum letzten Vahnarveiter die höchsten Anforderungen, denen sie in klagloser Weise nachkamen. Auch während des Krieges entwickelten alle Bah» und Lchisfahrksunternehmuilgen der Monarchie eine erhöhte, das volle Einsetzen aller Kräfte bedingende Tätigkeit. Be sonders bewährten sich das Eisendahiipersonal und die Be rn a n » n n g e n der Schisse tapfer und kaltblütig im feindlichen Feuer. Mit Freude» erkenne ich das an und spreche alle» um die glänzenden Leistlingen der Eisenbahn- nnd Lchisfahrtsuilicrnehiuungen Verdienten meinen Dank und meine vollste Befriedigung aus. lW. T. B.) Ter Heilige Krieg. Nach privaten Meldungen deS „Temps" aus Marokko nehmen in der Gegend von Daza die Ltümme der R i a I a u n d B r a n e s noch immer eine ä u ff e r st feind liche Haltung ein. Offenbar sei die Kunde von dem heiligen Krieg durch Emissäre zu ihnen gebracht worden, gegen die die französischen Behörden setzt energische Maff- nahmen ergreifen. General Lyauten habe, um die Ueber- wachung verdächtiger Personen wirksam zu gestalten, eine strenge Paffkvnirolle für alle, die landen und marokkani sches Gebiet betreten wollen, angeordnct. Zu Zusam menstößen müsse es auch in der Gegend von Khenisra gekommen sein. Dort seien die aufständischen Stämme vvn Truppen unter Oberstleutnant Derigoin zurückgedrängt ivvrden, als sie, durch Kälte und Schnee vertrieben, in die nördliche» Ebenen herabkommcn wollten. Die Gesamt- opcrationen leitet General Henrns. Werbung für den Heiligen Krieg in Arabien. Um die Stämme Arabiens und Mesopotamiens sür den Heiligen Krieg zu gewinnen, durchziehen, wie die Lon doner „Mvrning-Post" aus Kairo berichtet, türkische Ab gesandte die Halbinsel Sinai und ganz Arabien bis hinaus nach Mesopotamien. Die Werber sür den Heiligen Krieg führen Massen aller Art mit sich, die den Eingeborenen und Bekennern des Islams als Ge schenke überlassen werden. — Die sich sonst bei Aegnpten anshaltcnden englischen Kriegsschiffe haben an der klein- asiatischen Küste zwischen Port Said und Gasa Aufstellung genommen, um die Benutzung der am Meere entlang führenden Saninpfade und Straßen, soweit sie von dem Feuer der Schiffe erreicht werden können, unmöglich zu machen. Hccreskredite in der persischen Kammer. Tic Mailänder „Unione" meldet aus Teheran: Dem persischen Parlament ist eine Hecreskreditsorde- rung der Regierung in Höhe von 180 Mil li o n e n Mark zugcgangen. Die Türken fordern die Räumung der persischen Provinz Asferbcidschan durch die Russen. Aus Petersburg meldet Reuter: Ein Telegramm aus Teheran berichtet, daff der türkische Gesandte der persi schen Negierung mittcilic, die Türkei sei bereit, Asscr- beidschan zu verlassen, wenn die Provinz endgültig vvn den N n s s c ii gerän m t werde. Rußlands Stellnng zur armenischen Frage. Ter Petersburger Berichterstatter des Pariser „Temps" erfährt, die russische Regierung werde ein Orange- Huch über die armenische Frage veröffentlichen. Es wird den diplomatischen Schriftwechsel bezüglich der Re formen, die einst für Türkisch-Armcnicn erwogen wurden, und einige Tokumcnte und Projekte einer künftigen Orga nisation Armeniens umfassen. lW. T. B.s Deutschland und Luxemburg. Ein luxemburgischer Staatsmann, der sich in sehr hoher Stellung befindet, hat sich kürzlich iu Berlin, wie die „N. G. C." erzählt, äußerst anerkennend über das B erhalten des Deutschen Reiches gegen über dem Groffherzogium Luxemburg ausgesprochen. Er rühmte, daff die Deutschen jeden Schaden, den sie nicht hätten vermeiden können, mit peinlichster Gewissenhaftig keit wieder gutmachtcn, indem sic z. N. die Landstrahen tadellos ausbesserten und für Flurbeschädigungen Bor gütungen gewährten, mit denen die luxemburgischen Bauern allen Grund hätten, zufrieden zu sein. Das Be nehmen der deutschen Offiziere und Mannschaften sei musterhaft gewesen. Tic G e s a m t e n t s ch ä d i g u n g, die Luxemburg vom Deutschen Reiche bekommt, schätzte der Staatsmann auf etwa fünf Millionen Franken. Klagen über die belgischen Flüchtlinge. Ein Haager Blatt klagt über die belgischen Flüchtlinge. Bon vielen Seiten hat es Zuschriften bekommen, daff die Belgier u n d a n k v a r, unaufrichtig und u ri eh r l i ch seien. Namentlich die Holländer, bei denen die belgischen Flüchtlinge einauarticrt waren, haben allerlei Klagen über ihre Gäste, die sich nicht so betragen, wie es Leuten geziemt, die man mit der grüfften Aufopferung aus genommen und mit allem versorgt hat, was Leibesnvtdurst erfordert. Es macht sich im ganzen Lande sehr viel Nei gung dazu geltend, nach und nach alle belgische» Flüchtlinge soweit wie möglich abzuschicben. Wieder eine Lüge des „Matin" festgenagelt. Einer der englische» F l i e g e r o s f i z i e r e, die bei dem Angriffe a»s Friedrichshofen gefaiigengenommen wurden, sollte dem „Maiin" zufolge von einem deutschen Ossizier mit der Reitpeitsche geschlagen worden sein. Dem gegenüber ist jetzt auf Grund amtlicher Untersuchung fest- gestellt worden, daff der englische Offizier bei seiner Ge fangennahme zum Revolver griff und zur Abwehr von einem deutschen Soldaten einen Kolbenschlag erhielt. Das ist der wahre Tatbestand. Tie Spirituszeutralc teilt mit, daff seit der letzten, im Oktober Illll vorgciiomme- nen Preisfestsetzung sich die Geschäftslage insosern ge ändert habe, als der Branntweinverbrauch die Erwartungen überstieg, während die Zufuhren der Brennereien erheblich hinter dem Voranschlag zurückbliebcn. Hieraus entspringt die Notwendigkeit, den Brennercibctrieb stärker niiziircgen. Zu diesem Zwecke Hai der Gesamia»sschuff beschlossen, den AbschlagspreiS, der bisher 7,N Mk. betrug, vom i8 Januar an aus il Mk. zu erhöhe». Die Verkaufspreise für un vergällte» Branntwein werden um 5 Mk. und die für ver gällte» Branntwein um l Mk. hcrausgeseht. Die Preise für Brennspiritus in Flaschen bleiben unverändert. Zur Rückkehr der Deutschen aus England. Tic amerikanische Botschaft in London gibt bekannt, daff deutsche und österreichische Frauen jeden Alters nnd deutsche Männer unter 17 und über 55 Jahre, Oesterretcher und Ungarn unter 18 und über ött Jahre, die für den Waffendienst untauglich sind, ferner deutsche, österreichische und ungarische -lerzte und Geistliche die Möglichkeit haben, nach Hausezurllck- zu kehr en. wenn sie Gesuche an das Home Office richten. >W. T. BZ An die Japaner iu Deutschland. Ter amerikanische Botschafter in Berlin er suchte alle japanischen Untertanen, die sich noch in Deutschland befinden, Namen und Adresse an die Bot schaft, Berlin, Wtlhelmplatz 17, sobald wie möglich einzu sende» und sie von dem Grunde ihres Hierbleibcns z» be nachrichtigen. tW. T. BZ Der Kommandant de- „Dresden" über die Lchlacht an den Afalklandinfel». Neue Mitteilungen über die Seeschlacht bei den ISlaS Malvinas lFalkland-Inselni enthält die i» Berlin ein getroffene „Prensa" vom l7. Dezember. Ein Mitarbeiter des Blattes meldet unter dem 16. Dezember aus R i v Gallegvs: „Ich bi» soeben aus Punta Arenas hierher zurückgekehrt, da die chilenische Zensur mir nicht gestattete, vv» Punt» Arenas aus zu telegraphieren. Ich sende die von dem Kommandanten des deutschen Kreuzers „Dresden", der Svnniag in Punta Arenas die Anker lichtete, gemachte» Mitteilungen. Diese Mitteilungen verdanke ich zum Teil dem deutsche» .Konsul, zum Teil erhielt ich sic wahrend des Besuches, den ich aus dem Kreuzer mache» durste. Der Kommandant des deutschen Schisses schilderte dem Konsul die Seeschlacht in folgender Weise: „Das deutsche Geschwader, das sich im Stillen Ozean befand, verliest dieses Meer mit Kurs nach den Falkland- Inscln, indem es Kap Horn umschissie. Nachdem die Fahrt vhne jegliches Hindernis vonstaiien gegangen mar, befahl kurz vor der Ankunft an unserem Bestimmungsort der Ge schwaderches Vizeadmiral v. Lpce, daff einer unserer Kreuzer sich non dem Geschwader trennen solle, um als Wacht und Erkundliiigsschisf festznstellen, ob und wieviel englische Schiffe in diesen Breite» anwesend seien. Das ausgesandle Schiss kehrte bald darauf zurück und meldete, daff zwei englische Kreuzer in der Nähe seien. Der Admiral bereitete sich svfort zum Kampfe mit de» englischen Schiffen vor und gab die für den Fall eines Kampfes erforderlichen Befehle. Obwohl wir dann, als wir uns den Inseln näherte», sehen konnten, daff die feindlichen Streitkräste nicht aus zwei, sondern aus sechs Kreuzern bestanden, blieb unser Admiral bei seinem Entichluff und wir rückten weiter vor. Bald daraus bemerkten wir vorn an der Bai zwei Treadnoughikrenzer. Der Admiral v. Lpec beschloß, den Kampf nur mit den Kreuzern „Scharnhorst" und „Gneise- iian" auszunehmen, indem er gleichzeitig befahl, daß die drei kleineren Einheiten, die Kreuzer „Leipzig". „Dresden" und „Nürnberg", sich nach verschiedenen Richtungen zer streuen sollten, damit sie, während die beiden erwähnten Panzerkreuzer sich der englischen Flotte zum Kampfe stellten, eine Rettnngsmöglichkeit hätten. Die englische Flotte ivurde denn auch wirklich von den beiden deutschen Panzerkreuzern angegrisfen, während die Kreuzer „Leip zig", „Dresden" und „Nürnberg" sich außerhalb der Schuff- weite der feindlichen Kanonen zu bringen suchten: das war in Anbetracht des llebcrgewichts und der stärkeren Armie rung der englischen Schisse die einzig richtige Taktik. . . ." Mehr konnte der Kommandant des „Dresden" als Augenzeuge nicht berichten. Er fügte jedoch hinzu, daff er später ein paar englische Radiogramme aufgesangen und durch sie von dem Untergang der Kreuzer „Scharnhorst" und „Gneisenau" Kenntnis erlangt habe: vvn den Kreuzern „Leipzig" und „Nürnberg" wußte er nichts. Der „Dresden" nahm in Punta Arenas Kohlen und Wasser ein und verließ die Bucht noch vor Ablauf der 24 Stunden, die ihm nach den internationalen Neutralitütsgesetzen sür ein Verweilen zugestanden worden waren. Am 16. um 6 Uhr nachmittags begab ich mich a» Bord des „Dresden", wo ich mich mit einigen von der Mannschaft unterhalte» durfte: sie bestätig ten den Bericht des Kommandanten des „Dresden" in allen seinen Teilen. Die Matrosen fügten noch hinzu, daff die Zahl der englischen Schisse acht betrug. Die beiden grüfften. von der „Iiidvmftable"-Nlassc (17 506 Tonnen Wasservcr- drängungj, befanden sich in der Innenbucht, die sie aber svfort verließen, »m sich mit den übrigen Kreuzern, die sich vor der Insel befanden, zu vereinigen. Die Ansicht, daff der „Lion" oder ein anderes Schiss seiner Klasse (Supcr- dreadnvughtsi an dem Kampfe teilgenommeit habe, hat man schließlich fallengelassen, da diese Schisse — es sind mit der „Oncen Marn" und der „Prinzeß Royal" im ganzen drei — sich in der Nordsee befinden solle». Am wahrscheinlich stcn sei. daff eS sich um Schisse der .Klasse „Invtnciblc", „Indomitable" und „Indefatigable" gehandelt habe. Ich hatte Gelegenheit, an Bord zu sehen, mit welcher Schucllig kcit die Kohleneinnahme vonstattcn ging: der „Dresden" hat durch einen deutschen Dampfer, der im Hafen lag, wohl 850 Tonnen Kohle erhalten. Ich konnte ferner feststcllcn, daß der deutsche Kreuzer aus seiner Fahrt zum chilenischen Hafen, da Kohle fehlte, Brennholz gebrannt hat: an Bord befanden sich noch große Mengen dieses Brennmaterials. Alle Offiziere und die ganze Mannschaft arbeiteten mit der größten Anstrengung, um die Kohleneinnahme vor Ablauf der 24stüiidige» Frist zu beendigen und in dieser Zeit soviel Brennmaterial als nur irgend möglich einzunehmen. Bis aus Teck des Schisses konnte man die schön aufgeschichteie Kohle sehen. Die ganze Mannschaft zeigt einen Patriotis mus, der in ihrer gegenwärtigen Lage geradezu bewun dernswert ist: es ist auch nicht ein einziger Matrose, der nicht freudig bereit wäre, für das Vaterland zu sterben, wenn cs das Schicksal so beschlossen haben sollte. Ein großer Teil der deutschen Kolonie begab sich an Bord des Schiffes, und es kam zu stürmischen Kundgebungen und Huldigun gen für das Vaterland, die Marine und den Kaiser." lieber den Fall Tsingtaus wird dem W. T. B. von dort unter dem 28. November 1014 von einem deutschen Kaufmann geschrieben: Drei Monate hat die Belagerung Tsingtaus gedauert: sie Hai die Japaner etwa >0 000 Mann, einci^ Kreuzer, zwei Torpedobootszcrstvrer und einige andere Schisse gekostet, lieber die Heldentaten des Kreuzers „Emden", der sich vor der Einschließung des Häsens durchschmuggelte, haben Sic wohl gelesen. Auch sind Sie wohl über den Verlaus der Belagerung orientiert. Ne» ist Ihnen wohl mur der letzte Teil dieses Dramas. Ein Trost bei der ganzen Sache ist es. daß die Deutschen dank ihrer gut angelegten Be festigungen und Schützengräben nur wenige Verluste gehabt haben. Es sind 165 bis 150 Mann gefallen und etwa 700 verwundet ivvrden. Der Rest ist augenblicklich in japanischer Gefangenschaft, und man muß cs den Japanern lassen, sie tun anscheinend, was sic können, um die Lage der Gefangenen so angenehm wie möglich zu machen. Sic sind jedenfalls besser dran als die armen Menschen, die in Sibirien sind und die in einer ganz ver zweifelten Lage sein sollen. Es werden hier augenblicklich Geld und Kleidungsstücke gesammelt, um die Not etwas zu mildern: cs wird aber wohl sehr schmierig sein, die Sachen durchzubekomme». Jedenfalls haben sich amerikanische Missionare erboten, den Versuch zu machen. Nicht nur dadurch, daß die Engländer die Hilfe der Japaner angcruscn haben, um sic beim Uebersall von Tsingtau zu unterstützen, auch während des Angriffes haben sie sich unsterblich blamiert. Ein deutschsprechender japani scher Offizier erzählte einem Sanitätssoldaten, der nach hier zurückgekehrt ist, daß ma» die Engländer zweimal auf- gcfordert hätte, am Sturm teilzunehmen, daß sic sich aber geweigert hätten. Die einzigen Verluste, die die Eng länder gehabt habe», entstanden dadurch, daß zwei deut sche Granaten unter den Engländern platzten, als sic mit Holzholen sür die Japaner beschäftigt waren: sie mußten also Kulldienstc für ihre gelben Verbündeten verrichten. Sie wollten auch nach dem Falle Tsingtaus als erste ein ziehen, dies wurde ihnen aber von ihrem Verbünde ten untersagt: sie dursten sich nur gan» hinten
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