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i»r <w, a»F»K»Km»A «ack s»rt» m/rr»/. Vkksiopkvnv eo^vcgiiok«. i.e8cnL.cioeki ---L.L.'-LL L T^L.?. di, TageDblütter übttgeganame» alt«»" zu «ich«, ist.^t Zne lmaunichaft al« Berwaltungtzgericht in einer . . .. t »wisch«, zwei OrtSarmenverbünden Li« An» zur Geltung gebracht, daß nach dem .zweifellosen" Wortlaute tz 20 de« Gesetze« über die BerwaltungSrechtSpfleae vom Itz Juli 1900 dir Entscheidung über alle Anspchche der Armen- verbandr gegen einander. sowie gegen den Staat wegen der öfsent» ltchen Untmtützung Hilfsbedürftiger mit alleiniger Ausnahme der jenigen Fülle, wo dir KreiSbauvtmannschast Dresden den Land» armenverband vertritt, ouSschltehlich dieser letzteren zugewiesen sei. Da jedoch diese Ansicht von anderen KreiShauptmannschaftrn und i^desonderr dem Vernehmen nach von der Kreishauptmannschast Dresden nicht getheilt wird, so wird die Frage voraussichtlich dem nächst auf Grund von tz 89 Absatz 2 des Gesekes vor das Ober- vnwaltungsgericht kommen. Ohne dessen Entscheidung irgendwie dorgreisen zu wollen, schreibt da« »Dr. Journal", mag schon jetzt daraus bingrwiesen w«den, daß die im Eingänge erwähnte Aus legung von ß 20, wie übrigen- der betreffende Beschluß selbst nicht verkennt, mit der Entstchunasgeschschte dieser Bestimmung und der offenbaren Absicht des Gesetzgeber» im Widerspruche steht. Schon nach dem bisherigen Rechte galt für Armenstrritsachen. bei denen der Landarmenvcrbaiw als Beklagter betheiligt war, die Vorschrift daß 1» den Füllen, wo die Kreishauptmannschast Dresden den Landarmcnverband vertrat, die Kreishauptmannschast Leipzig, in den Füllen aber, in denen eine andere Kreishauptmannschast den Laodarmenverdand vertrat, die Kreishauptmannschaft Dresden zu entscheiden hotte (8 4 der Ausführungsverordnung »um Unter- siübunaSwohnsidaesetz vom lb. Juni 1876». Genau dasselbe soll durch s SO des Gesetzes über die BerwaltungSrechtSpslege bestimmt werden, welcher lautet: .Für dir Streitigkelten de» 8 2l Ziffer 5 ist in den Füllen, wo die Kreishauptmannschast Dresden den Üand- armenverband vertritt, die Kreishauptmannschast Leipzig, sonst die KreiSbauptmannl.t>ast Dresden zuständig." ES handelt sich hiemach lediglich um Streitigkeiten, bei denen der Lanbarmenverband als Beklagt« betheiligt ist. TaS Wort .sonst" ist nur mit der durch den vorauSgeyenden Relativsatz (.wo — vertritt") geboten«, Be schränkung zu verstehen und trifft also nur die Fälle, in denen eine and«» Kreishauptmannschast als die Dresdner den Land armenverband vertritt. Eine weitergehende Auslegung, die ins besondere auch alle Auivrüche gegen sächsische Ortsarmrnverdände ausschließlich der Kreishauptmannschast Dresden zuweisen will, raubt dn Bestimmung jede» vernünftigen Zweck und Sinn. — Das Sommerlemester 1901 an der König!. Ttzierärzt- licheu Hochschule zu Dresden beginnt Montag den 15. Avril. — Nach einer vorläufigen Feststellung durch das städtische Statistische Amt hat die allaemeine Wohnungs z ählnng dom 31. Oktober 1900 eine Gesammtzahl von 95 000 Wohnungen ergeben, von denen 3635 leer standen und für die Nachfrage nach Wohnungen verfügbar waren. Das sind 3,83 von 100 Wohnungen, während bei der letzten allgemeinen Zählung am 2. Dezember 1895 nur 2,36 von 100 leer gestanden Hanen. Am stärksten war die Annahme bei den Wohnungen mit 2 heizbaren Zimmern, bei denen die Zahl der leerstehenden in den 6 Jahren von 390 auf 1140 oder von 1,93 aus 4,48 Prozent aller vorhandenen Wohnungen dieser Größe gestiegen ist. Bei den Kleinen" Wohnungen (mit einem heiz baren Zimmer) vollzog sich eine Vermehrung der leerstehenden von 631 auf 1116 oder von 1,62 aus 2.72 Prozent der vorhandenen. — Polizeibericht. 28. Frbiuar. Auf der Nikolai- straße wurde gestern ein fünf Jahre alter Knabe von einem Straßenbahnwagen umgestoßen und einige Schritte geschleift, wodurch er einige leichtere Verletzungen erlitt. — Der Neue Hausbeiitzerverein. der sich in erfreu lich« Weise weiter entwickelt hat. trat am Dienstag Abend zum ersten Maie mit einer geselligen Veranstaltung vor die Oeffentlick- kelt. Ein Familtenabend. dem ein reichhaltiges und mit viel Geickmack rusanimrngrstelltes Programm zu Grunde lag. hatte zahlreiche Mitglieder und Gäste in den gastlichen Räumen des Hotels .Kaiieryof" vereinigt. Eingeleitet wurde der Abend mit dem KrönunaSmarsch guS .Folkunger" von Kretschmer. den, die Ouvertüre .Nebucadnrzar" von Verdi folgte, in vorzüglicher Weile von der Kapelle de» Hem, Musikdirigenten Th. Gärtner zu Gehör gebracht, dir auch den übrigen musikalischen Theil des Programms zur allgemeinen Zufriedenheit auSsuhrte. Der Männergelaliavelet» .Tonnhäuser" hatte sich unter Leitung des Herrn Tonkunstlrrs O. Heil in den Dienst des Vereins gestellt; er erntete mit seinen MSnnerchören .Frühling am Rhein" von S. B»en. .Bei dem Hüttlein am Waldbach" von P. Schone, .RillnS, Rauus" von Handweig und .O Dirndl tief drunten tn, Thal" von Lange so reichen Beifall, daß er sich zu verschiedenen Einlagen verstehen mußte. Weitere hervorragende Genüsse bildeten die von den Herren Pohle (Bariton) und Stephan (Tenor) vorgeir vorgetragenen Lieder. ebenso erfreute Herr Äaltber Fiedler vom Königs. Konservatorium durch einen mit vielem Beifall ausgezeichneten Violm-Bortrag. Beifällige Aufnahme fand endlich auch die Vorführung einer Serie von Lichtbildern von dn Paris« Weltausstellung :c. Nachdem in herzlichen Worten der Vorsitzende. Herr Apotheker H. RoeSn«, dem Männergesangverein .Tannhäuler". und speziell Herrn Zick- manu für dir vortreffliche Festorranatrung, für die Mitwirkung ge dankt und ihn, ein dreifaches Hoch vargrbracht, huldigte Alt und Jung noch lange Zeit den Freuden des Tanzes. — Im große» Gewerbehnusiaal fand vorgestern der Fast- aachtSball des MilitürveretnS Sächsischer Grena diere statt, der u. Ä. durch den Besuch d« Herren Oberst Jung- nickel vom Bezlrkskvmmando Dresden l, Oberstlentnant v. Laugt. Bürgermeist« Lruvold. sowie Offiziers- und Unteroffiziers-Depu tationen der hiesigen Grenadier-Regiment« ausgezeichnet wurde. D« erste ThetI deS Abends bestand a»S einem Concett des Mit gliedes OSkar Junghähnel mit seinen humoristischen Sängern, das außer ernster, melodischen Gesängen mehrere komische Vorträge bot Herr Theodor Lippart zeigte sich als rin vorzüglicher GroteSk» und Karrikaturentänzer. DaS durchweg mit großem Beifall aufgenommene Programm schloß mit dem humorvollen Gesammtspiet .Die Verlobung auk d« Alm od«: Sachsen und Oreußen in Tirol" ab, welches den Beweis lieferte, daß die Gelell- ' auch über treffliche Domendaistelln verfügt. Ein frvhbelebter all hielt die Theilnrhmer noch lange beisammen. — Der Verein , VIgnola". dessen Mitglieder anS Be sucher» d« König! Baugewerlenichule bestehen, veranstaltete am A. Februar tm ^-otel zum Schwan" einen Familienaoend. Das Programm bot u. A. zwei stolt gespielte Einakter .Studios Pfändung" und .Monsieur Herkules", welche lebhaften Beikall fanden. Die Festlichkeit, zu welcher zahlreiche alte Herren. Mit glied« des Vereins .Hans Holbein" und viele Gäste «schienen waren, endete mit einem Balle. — Im Lichten Hai nerBicrpa last, an der Frauenkirche Nr. 20. crmeertirt im Monat März die serbische Tambouritza Srbobmn-Kapelle. Auch tritt daselbst Frl. Walterbausen mit dem großen GeianaS-Rrpertmr aus. — »lotzs che-Sönig»wald. Im Arndt scheu Kurhau,>. dessen Säte noch im Schmink eines jüngst vom Verschönerungs- Verein veranstalteten.Schützenfestes" prangten, fand vorgestern Abend das vierte Trentler-Concert statt. Bei d« ge wohnten exakten Durchführung fand das gediegene Programm leb hafte Anerkennung, besonders galt letztere den Solo-Vorträgen der Herren Seifert (Violine). Falle», (Trompete) und Schach' (Harfe). Die stete «ge Betheiligung an den Trenkler-Concerten spricht für die allgemeine Werthschätzung der Kapelle, welche nun hoffentlich al» eine durch die Umsicht des Herrn Arndt erlangte feststehende Annehmlichkeit unsere» WaldorteS betrachtet werden dürfen. — Einen gut besuchten Familienabend hielt Mittwoch in Sula'S Gafthofe die Frelwilliae Feuerwehr zu Stetzsch ad. woran fast der gekämmte Gemeinderath, an der Spitze He« Ge- meindevorftand Große, sowie Mitglied« von Rachbarwehren Theil nahmen. Humoristische Vorträge und Gesänge deS Mäniier- Geiang-Vereins .Eintracht" (Dirigent' Herr Lehrer Krümm«) bildeten daS Programm deS schön verlaufenen Festabends, der mit einem Tänzchen seinen Abschluß fand. — Am 27. Februar entgleisten von dem Abends 6 Uhr 26 Min. von Niederschlottwitz nach Mügeliz »«kehrenden Gütnzuar der Müalitzthalbahn irr der Nähe des UeberganatS an der Weesensteiner Papierfabrik drei Wagen. Hierdurch erlitt der Bekleb eine längere Unterbrechung, doch konnte der Personen verkehr durch Umsteigen ausrecht «halten werden. Bei dem Unfälle haben die vekden in Mügeln stativnirten Schaffner Schneid« und Knimbiegel leichte Verletzungen davongekage». — Löhn iß. Da» durch den vor einigen Tagen auSge- brachen«! Brand beschädigte Elektrizitätswerk der .Elektra". Aktien gesellschaft, war dazu bestimmt, in kurzer Zeit außer Betrieb gesetzt zu «erben, da dir Stadt Löbnitz demnächst von der in Oelsnitz ge legenen Ueberiand-Lrntrale der genannten Gesellschaft aus mit Strom versorgt werden wird. Der entstandene Schaven ist übrigens durch Versicherung vollständig gedeckt. Die Stromlieferung an die Konsumenten wir» vorauSstchilich in wenig Tagen wieder ausgenom men werden können. — In Meerane beging di« Bäcker-Innung am Sonntag. Montag und Dienstag ihr lSOlähriaeS Bestehen DaS Fest fand unter großer Betheiligung statt. Dle Meeranrc Bäcker-Innung ist nächst vn Weber-Innung die älteste der Stadt. — Landgericht. In ekele,regender Weise verstießen der in Weixdorf wohnende Fleiichnmeist« Ernst August Thomas und seine Ehefrau Emilie Pauline grd. Schwager auS Klein-Bauchlltz gegen daS Nahrungsmittclaesetz. Th. schlachtete am 22. November eine Kuh. bei deren Untersuchung sich die Lunge als völlig mit Tuberkelherden durchsetzt zeigte. Da dieser Theil des Schlacht- thtereS nicht einmal als Hundriutt« Verwendung finden durste, belegt« d« Fleischbeschau« die Lunar mit Beschlag und warf sie in die Abortgmbe. Am Abend desselben Tages und am nächst folgenden Morgen «hielten einige Kunden im Th-'schen Laden beim Einkauf von sogenannten Flecken auch mehrere Lnngenstücke zugetheilt, die aber nach Aussehen und Geruch io ekelerregend waren, daß sie theilS roh. theils nach dem Kochen wcggeworsrn werden mußten. Der benachrichtigte Jleischbetchou« begab sich sofort zu Thomas, um über den Ursprung der durchseuchten Lungen- stücke nachzuforschen. Die anwesende Iran behauptete zwar, daß ihr Mann eine frische RindSlunae aus dem Schlachthofe mit- gebrmdt habe, versuchte aber zugleich, einige noch aus dem Aus lagetische liegend« Lungenslücke zu verstecken. Thomas wurde bald darauf in Gegenwart des ÄememdevorsiandS durch Vorhaltungen ln die Enge getrieben und gestand ein, daß er die beschlagnahmte Lunge aus der Abortgrube herauSgesischt, gekocht und zerschnitten habe, um sie als Futter für die Hunde zu verwenden, da das Fleisch .doch gar nicht so schlecht ausgesehen" hätte. Die Frau Hab« dann ans Nachlässigkeit daS verdorbene Fleisch an die Kunden verkauft. Die Fron dagegen schiebt alle Schuld aus den Mann. Die ruchlose Toat der Angeklagten hat für deren Kunden glücklicher Weste keine schlimmen Folgen gehabt. Das Gericht venirtheilt Th. zu einem Jahie. die Fra» zu 5 Monaten Gefäng- niß. glaubt jedoch von einer amtlichen Bekanntmachung des llrtheilstenorS absehen zu könne», da das verwerfliche Thun der Angeklagten in ihrem Wohnorte schon genügend bekannt iei oder noch werbe. — Am 18. Februar wurde der ans Polen gebürtige Arbeiter Andreas Sprich» vom hiesige» Landgericht zu 4 Mo naten Gefängniß veiurlheilt. weil er wiederholt mindelwerthige Kanarienweibchen als gut abgerichkete Schläger zu höheren Preisen verkanste. Es sind nun noch drei weitere, gleichartige Schwindeleien deS VogeihändlerS bekannt geworden, worauf dieser zu einer Gesammtstrase von 10 Monate» Gefängnis; venirtheilt wird Mit dem Fleisch« Horn in Evita trat im Februar I960 der in Frauenslei» gkdoiene Fleischergeiclle Hermann Oswald Wolf in Nnterhandlmigen. »m des Elfteren Geschäft zu übernehmen. Da Wolf vorbrachte, er «halte demnächst 12000 Ml Kapital aus gezahlt. habe bei der F,c»,e»steiner Sparkasse 800 Ml Guthaben und werde später das Grundstück kanse», lieh sich H. bewegen, von einem bereits mit einem Dritten abgeschlossenen Micthvcrtrag zinückzuttrten. 20 Mk. Reugeld zu zahlen und dem Wolf 300 Ml Mielhe zu gestunden; dazu gab er chm später ein Darlehen von 300 Mk.. da die 120.0 Mk. erst im Sommer zur Auszahlung kämen. Horn ist aus solche Weise empfindlich geschädigt worden. Wolf hat den Betrug mit 3 Monaten Gefängniß zu büßen, wird jedoch von der gleichzeitig erhobenen Anklage der Psandverslrickung sreiaesbroche». — Freigesprochen wird auch der Kutscher Johann Karl Heinrich Schwabe von hier, der angellagt war. den Betrieb der Straßenbahn in Gefahr gebracht zu haben. — Austn'lssweise bei einem hiesigen Rechtsanwalt beschäftigt, erbrach der trotz seiner t7 Jahre schon drei Mal wegen Diebstahls vorbestrafte Schreiber Kurt Will» Thiele am 2l. Januar im Bureau seines Herrn ein Schreibpult. stahl 68 Mk.. verduftete nach Berlin und veriubelte das Geld in wenigen Tagen; er «hält dafür 8 Monate Gesäng- niß. — In einem Straßenbahnwagen fand die Schneiderin und Schristslellersehesrau Christiane Beate Wald am 12. Juli einen Leinwandbentel. enthaltend 1814 Mt., den ein Fahraast, ein hiesiger Bnchdruckneibesitzer, versehentlich hatte stehen lassen. Die W. »ahm den Fund an sich, um ihn zu behalten, da sie nach ihrer Angabe nur Slcinchen oder Schrauben darin veiniuthete. Der in großer Besorgniß bald helbeigekoininene Verlierer erhielt sein Eigenthum zurück. Der Gerichtshof erkennt auf 3 Tage Gefäng niß. — Der 1883 in Dannenberg geborene vorbestrafte Marktbelfer Wahrmnlh Ehregott Ehristlieb Säuberlich stieg kn die Boden kammer seiner Mutter em und entwendete Wäichestücke im Wertbe von 46 Mk. und spät« einem Bekannten eine Säge und ein Paar Stiesel. Beim Trödler schlug der Dieb seine Benre für einige Groschen los. Er wandert auf 4 Monate nach Hoheneck. — Bei Gelegenheit eines Bettelganges durch Cossebaude hieß der Zimmer- matin Robert Oswald Rassiger ein Paar Stiesel mitgehen Weil vorbestraft, bekommt er 3 Monate Gesängniß. — Einen hiesigen Straßenkehrer brachte der wegen Betrugs schon vorbestrafte Gärtner Johann August Schulze auS Frankenberg um ein Darlehen von 5 Mk.. da er dem. Geldgeber vorsplegelte. er. Sch., hätte der Ehe frau des Anderen 50 Mk. geborgt und brauche lein Geld selbst lehr nothwendig. 4 Monate Gefängniß hat der Betrüger diesmal zu verbüßen. — Kurze Zeit nach den, Tode seiner Frau trat der 2!jäh,ige Tischler Eduard Felix Max Lohte in Stolpen in ein sträfliches Verhältniß zu sein« Stieftochter und wird deshalb „ach geheim« Sitzung zu 3 Monaten Gefängniß venirtheilt. Das Vergehen wird sehr milde angesehen, da L. mit der ernsten M sicht umgrng. seine Stieftochter zu hetrathen. — Eine weitere geheime Verhandlung richtete sich gegen den Niährigen Handarbeiter Fried rich Hermann Krengel aus Gröba und die dort wohnenden Arbeiters eheleute Wilhelm Friedrich Dittrich und dessen Ehefrau Marie Emilie veno gew Hartmann geb. Mehlhorn. Sr erhält wegen Verbrechens nach 8 176. 8 des Strasaeietzbuches 9 Monate Ge- sängniß und 3 Jahre Ehrverlust, die der schweren Kuppelei an- geklagten Dtttrich'lchen Eheleute werden Mangels ausreichend« Beweise freigesprochen. Uebersicht über den JnseratentheU. Familiennachrichten ... 4, 5 Privatbesprechungen.... 6 UnterrichtS-Ankündigunge» 5. 6 VergnügungSanzeigeu . 6, 7. 8 Angeborene Stellen ... 12 Stellt »-Gesuche ... 12. 13 «ktt, Geldveriehr 13 Miethgeluche u. Angebote . 11 Pensionen 11 Grundstücks- und GeichättS- Nn-u. Verkäufe . S, 13, 14 Versteigerungen .... II Im Uebrigen Anreraen verschieden« Art. Börsen- »md HmidelSthei!. Technisches. Im Anzeiaenthcile brfindet sick eine Subskrivtionseinlad> ung aus 20V0VV0 M. l-proz. Leipziger Hypotheken bank-Pfandbriefe Serie S unkündbar bis tSlo. Für die Sickier- beit dieser Hypotheken-Psandbriese Serie S hastet in gleicher Weise, wie bei den früheren Pfandbrief-Serien hinsichtlich des Kapitals und der Zinsen die Leipzig« Hypothekenbank mit ihrem gesammten Vermögen, insbesondere mit den in das Sypotbekrnregtsler eingetragenen Hypotheken, Werthpapiercn und Geldern. Die Zeichnung findet Montag, den «. und Dienstag, den 8. Mär; statt. In Dresden nehmen Anmeldungen die Filiale d« Leipzig« Bank und die Filiale der Allgemeinen Deutschen Kreditanstalt zum Kurse von SS 7« spesenfrei entgegen. Leipziger Bank. Leipzig. War das Jahr 18SS kür die Banken «in überaus ersprießliches gewesen, so hafte die BankthStigkett im Jahr« »Svo sich unter wesentlich ungünstigeren Verhältnissen zu vollziehen. Zwar hatte i» den ersten Monaten de« JahreS der (eit 188» so erfreuliche Aufschwung aus industriellen, Gebiete noch wettere tzonschrttte gemacht, aber der Höhepunkt diel« Koninnktur war erreicht, «in Stillstand trat «in und schon im Frühlabr machten sich Zeichen d« einsedendrn Abwärtsbeweg ung bemerkbar, welch« Rückschlag alvdann mit kurzen Unterbrechungen bis JahreSschluß ondirlt. In der Industrie selbst hatte man meift noch dis tn die letzte Zeit mit «in« Fortdauer der gut«, Verhältnisse gerechnet und ge glaubt, daß di« deutsch« Industrie, die noch soeben aus der Paris« Welt ausstellung sich hervorragend auszeichnet«, lehr bald wird« auf reichliche und lohnend« BeschLsftgung werd« rechnen können. Eine groß« Anzahl von Werken batte di« Produktionskrast bedeutend erweitert, und um s» schärfer muß,« deshalb «ine Verminderung der AuftrLg« w»er gleichzeitiger Der- lHeuerung all« Robmalertalten empfunden werden. Die «ingetreren« un günstige Konjunktur mußte naturgemäß tn dem industrreretchen Sachsen sich besonders stark fühlbar machen, und hi« find »S namentlich dt« Texlilunte, nebmungen und ganz besonder« di« Wollindustrie, welch« auf das Iah- !S0V als aus eine« ihrer verluftrelchsttn Jab« zurückdltcken müssen. Bei den intimen veztehunge». welche die Leipzig« vankwelt naturgemäß zu dieser bi« heimischen Industrie unterdält, au« d« sie tn auten Zeiten »am hakte Gewinne «zielt bat, war «S selbstverständlich, daß sie ihr auch , - schwierigen Zetten thatkräiftg zur Sette stand und — wenn auch zeclweili unter Ovsern — Ave« ausdot, um eine Verschärfung der gerade für dicft,. Gewerbe ganz besonders schweren Krisis zu verhindern. Der Rückgang der Industrie und de« Handels, die durch die Börsengesetzgebung ge;clti,ie U> ficherheit bei Annahme von Börsenaufträgen, di« politischen Greigniße, ur erst« Linie die chinesischen Wirren, welche in den Sommermonaten wieder holt scharfe Baisscbewegungen an den Börsen zeitigten, sowie die sich jed r Berechnung entziehende Verlängerung des Lranävaallrieges und die bis ca den Hochsommer hinein gespannten GeldverhSltnisse gestalteten die Bant thätigteft zu ein« sehr mühevollen: speziell im Esiektrn- und Koniarsial- Geschäste war die Gesabr von Verlusten eine weit größere als die Cham ber Erziclung von Gewinnen. Wie dle meisten Banken war deshalb auch dn Leipziger Bank bestrebt, die Eingebung neuer Konlortial- und Emission« Geschäfte nach Thunlicbkeit zu vermeiden und ibr Augenmerk hauptsächlich aus die Abwickelung alter Engagements zu richten. Der Bestand de« Effekten ContoS bat denn auch gegen das Voriahr keine wesentlich« Erhöhung er fahren. Auch d« Stand des Sonsortial-ContoS, welches bereits im Vor jahre sehr wesentlich herabgemindert worden war. hat kein« nennenswerii e Erhöhung ersahren. Die beschränkte Koniocliatthätigkeit, der starke Rück gang all« Jndustriewerthe und der im versiossenen Jahr« fortgesetzte siu> ,- rüügang aller erstklassigen seftverztnslichen Anlagewerthe mußten die Erträg nisse d« Banken aus Effelten-Conto naturgemäß ungünstig beeinflusse». Jmmerbin «raiebt der aus Effekten- und Konsorlial-Conto erzielte Gewinn bei vorsichtig« Bilanztrung einen ansehnlichen Betrag. Wesentlich höhere Erträgnisse wurden aus den Zlnlen-Einnabmc-Contrn «zielt, denen aller- dings auch wesentlich größere Ausgaben aus den Zinstn-Ausgabe-Conte.i gegenübersteben, indem den herrschenden hoben Zinssätze» entsprechend daa ganze Jabr hindurch verbältnißmäßig hohe Zmsraten aus Depofitcn-Eonten und aus Cvnlocorreni-G,»haben bewilligt werden mußten. Die Zweignieüe:- laffungen in Dresden. Ebemnih. Plauen i.B., Markneukirchcn und Aue i. E. sowie die Commanvüe in Pößneck haben auch im abgetausenen Berichts jahre mit gute», Erfolge gearbeitet. D« Wirkungskreis des Institut-, hi., mit Ausnahme des Effektengeschäftes, wo unter den obwaltenden Verhält nisten eine Ausdehnung ausgeschlossen bleiben mußte, aus allen übrigen von ihm kuliivrrten Gebieten, speziell tm Contocorrent-GesLöfl, ems weitere günstige Entwickelung ersahren und es würde diese Enrwickeiung «ine noch stärk«« gewesen sein,, wenn nicht im Hinblick ans die ungünstigen Zeitoer- hältniffe gegenüber zahlreichen berantretenben Anträgen wegen neuer Ge- schäsieverbindungen «ine vorsichtige Zurückhaltung bewohn worden wäre. Der zur Versügun» der Generalversammlung stehende Nettogewinn beträgt 5 623 502,77 M. Derselbe ermöglicht neben den vertraglichen und statutan schen Tantiemen die Venheitung einer Dividende von S Die General versammlung wird am 19, Mär; im Bankgcbäude abgebalte» werden. Löbauer Bank. Ter am 14. März im „Wettiner Hofe" zu Abau stattsindenden Generalversammlung wird nach reichlichen Abschreib ungen die Vcriheilung einer Dividende von 8 vorgeschlagen. Der Rein gewinn betrug 46! 917,0? M. Gemäß Erinäcktigung settnis der General versammlung von, 8. Mürz t!M> ff, das Rkticiilapttal der Bank im Lause des Berichtsjahres um i Mill. M mit Dividendenberechligung vom l. Jan. 1900 ab und um 500 000 M. mit Dividcndenberechtigung vom I. Januar 1901 ab erböbt worden. Das erzielte Agio von IS abzüglich der ent standenen Unkosten ist mit 2l5 090 M. dem gesetzlichen Reservefonds zu- geslüjscn, der dadurch die Höbe von 5l5 080 M. erreicht hat. Unter den Abschreibungen befindet sich ein Posten von 15 000 M. für den Beamten- Densionsfonds und ein solcher vor, 14 00» M. für Gratifikationen an die Beamten. Aus neue Rechnung werden 17 510,30 M. vorgetragen. Duxer Kohlenveretn. Nach dem Berichte über daS Ge schäftsjahr 1900 sind aus den Werksanlagen im Betriebsjahre 6 867 954.6 Metercentn« gefördert worden, gegenüber dem Vorjahre «ine Steigerung von 934 000 Metercentn«. Die günstigen Bedingungen für den Absatz der böhmischen Braunkohle, auf welche schon in unserem vorjährigen Geschäfts bericht hingcwiesen war. übertrugen sich auch aus das Berichtsjahr und er fuhren infolge emeS am 21. Januar auSgebrochenen, acht Wochen an dauernden allgemeinen Bergarbeiteraussiandes in Böhmen, der gesteiger ten Nachträge der Industrien und Gewerbe, der großen Inanspruchnahme j des WeltkohIenmarkteS durch den Bedarf für Transporte nach den über seeischen Kriegsschauplätzen, sowie infolge der allgemeinen Furcht vor Kohlen- Mangel eine so intensive Steigerung, daß eine Hochkonjunktur für alle Koh len eintrat, die unvermindert bis gegen Ende des Jahres anhielt. Im Monat Dezember machte sich, wie stets um diese Zeit, eine Abschwächung bemerkbar, weil überall große Norräth« vorhanden waren «nd die milde Witterung eine Verringerung d« Nachfrage berbetfüvrte. Der durch den Streik entstandene Ausfall in der Produktion konnte durch die gesteigerte Förderung der in den jüngsten Jahren erworbenen und ausgeschlossenen An lagen reichlich hereingkbracht werden, wozu insbesondere der Johann LIebieg- schacht in Zuckmantel beigetragen bat. Das geänderte Preisniveau gestattete fern« einen kleinen Tagbau auf dem Kreuzerhöhung-Grubenfelde in Angriff zu nehmen und auszubeuten, wie auch später der für das Industriegleise der alten KrenzerdöbungSanlage zurückgelassene» Schubpfeiler gewonnen werden soll. Die Löhne „nd Gestehungskosten weisen gegenüber ven, Vor jahre ein« bedeutende Erhöhung aus, mit der auch für die Folge wird ge rechnet werden muffen. Der vom Verein seit 1893 gegen die Finanz- Landesprskuraiur »nd die K. K. priv. Prag-Duxer Eisenbahn geführte Pro zeß wurde endlich zu Gnnsien des Vereins entschieden. Um die seit der vollständigen Auslassung der Duxer Schächte beabffchtigte Verlegung des Sitzes der Direktion von Dux nach Töplitz vornehmen zu können, wurde in Teplitz ein Haus erworben. Der DeiriebSgewinn beträgt einschließlich eines GewinnvortragS aus 1899 1 060 5',0,32 K. Hiervon sollen u. A. 4 Dividende den Aktionäre» überwiesen sowie «ineSuperdwidende non 1t gewährt werden. — Die 28. ordentliche Generalversammlung findet am 9. März 11 Uhr ft, Teplitz Hotel. „MteS RathhauS". statt. Oelsniber Bergbau-Gewerkschaft, Oelöniü i. Erzgcb. Aus dem Geschäftsbericht für t900 sei Folgendes mitgetbeH:: Der Ausschwung säst der aesamwlen Industrie in den Vorjahren Hai ersten Semester des verflossenen Geschäftsjahres noch weitere Forffüi ift-: gemacht, sodaß daS Kohlengejchäft »in sehr fiottes und nach Beendigung des Mitte Februar ausaebrochenm Streikes des größten Tveiles der Berg arbeiter der beiden benachbarten Kohlenreviere Oelsnltz und Zwickau ein so lebhaftes wurde, daß den an die Werke gestellten Anforderungen weacn Kohlenlieseruna nur zum Theil entsprochen werden konnte. Kffr; nach Bc «ndigung des Streiks und nachdem die Kohlenförderung beim Werke wieder in rbre alten Bohnen gebracht war, wurde der eine Seilkorb an der Hedwig- schacht« Fördermaschine derartig defekt, daß eine sokortiae Auvwechscftni - desselben vorgenommen und die Förderung des Hedivigftbackites der einen Förderabtheilung des Friedensschachtes zugewieten werden muhte. Der zwecke ebenfalls reparaturbedürftige Seilkorb wurde in der Zeit von Weih nachten bis Neujahr erneuert. Heber den Grubenbetrieb ist folgendes zu berichten: In den vier verschiedenen Bauablbeiiungen des Hedwlgschachtes ging, mit einig« Unterbrechung durch Grubenbrand, ungestörter Abbau aus 3 Flöhen um. Die Gewinnung der Pfeil« aus den, I. Flötze im Frieden»- schacht« tiesen Reviere, joweck der Ausschluß aus demselben im Vorjahre er- folgt war, wurde bis aus einige zu Ende geführt und die Borcichtungs- nrbelten auf dem 2. Flöhe in Angriff genommen. Im FrievenSs^bt« obere» Reviere mußte das ganze Jahr hindurch an dem Ausschluß k be reits im Vorjahre erwähnten Flößstrcüen gearbeitet werden, maß- das kommende Jabr noch anhalten wird. Die gevlant gewesenen Durch, schlag« bei FriedenSkchacht mit den oberen Sohlen sind im Lause des Iah reS zu beiden Seiten des Qnerschlagcs nach den Grenzen des Gmbcnseides hin. erfolgt, und da,»ft ist «in großer Theil des nördlichen Feldes zur wei- leren Vornahme von Dorrichtungsarbcftsn ausgeschloffen. Mit diesen ist auch in diesem Jahre und zwar aus dem >. Fldtze begonnen worden. Von der neuen Aufvereitunasanlaac wurde das Gebäude fertig gestellt, mit de»! Einbau der verschiedene» Apparate begonnen und die erforderlichen Sümpte zur Klärung der WSschlräbe ausgemvuert. Zu: Förderung trugen im Jahr 1900 bei: der Hedwig- und Friedcnsschacht mit zusammen 2 873 377 Hektol. Der Kvhtenversandt ersolgte mit 1 S8I SS7.5 Hektol. --- 31 711 Ladungen ä 62,5 Hcltol. durch die Eisenbahn, 122 499 Hektol. durch Geschirr, gegen 1 96t 062,5 Hektol. -- 3t 877 Ladungen ä 62,5 Hektol durch die Eisenbahn, 119 528 Hektol. durch Geschirr im Jahre 1899. D« durchschnittliche Verkaufs preis einschließlich Selbftverbrauch beträgt 109,03 Pst,, gegen 93.78 Psg. uu Jahre 1899. Die Gewinnungskosten pro Hektoliter reine Koble stellten sich durchschnittlich auf 81,0? Psg. gegen 76,86 Psg. im Jahre 1899 <8,81 Psg. mehr al« im Vorjahre). Der «rzielic diesjährig« Bruttogewinn (einschließlich eine^ Vorlragcs aus ,899) beträgt 613 885.57 M. Hiewon sollen u. A. S A> drin Reservefonds überwiesen und 75 M. Ausbeute pro Kux vertheilt werden. — Die >7. ordentliche Gewerkenversammlung findet am 21. März in Glauchau, Hotel Stadt Ha»,bürg statt. Unter den» Titel »Nordwestdeutsches Brauerei-Sn»- dilat' haben iäunntliche Brauereien von Hamburg und Umgebung «m fest geschloffenes Syndikat gegründet. Asbest-und Gummiwerke Alfred Ealmon, Aftic:.- gelevschcift. Homburg. In d» Sitzung de« Ausiichtsraths wurde be schloss«!,, der an, LS. Stär» eilynbernsenden Generalversammlung nach «ich- DL'LsHrreV Nachrichten. Nr. <;o. Seite V. Freitag, 1. März 1801