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cllenven MM»« zerstört; adev damit ist da» Todo»- urteU di» ganzen Made» gesprochen, denn alle Lannen gehen zu Grunde, deren Wipfel vom Feuer zerstört «Ver den. Aber noch gefährlicher ist da» sogenannte Grund feuer, da» selbst über die nackte Erde hin sich einen Weg bahnt. Man erklärt die» seltsame Phänomen da mit, daß in den Gegenden, »So früh« Wälder waren und später vielleicht Minen betrieben wurden, an der Oberfläche sich «ine Kruste bildet, di« au» Blättern, Holz abfällen und dergleichen bestand und schon 1« Ueber- ganglprozesse zu neuem Humu» ist. Bet Trockenheit und der Wirkung der Sonnenstrahlen wird diese künftige Erde zu einer sehr leicht brennbaren Masse, in der Art wie trockener Torf. Dann kann man e» erleben, wie eine kahle Ebene plötzlich zu einem gewaltigen Flammenherd Wird, des in rasender Geschwindigkeit sich auädehnt und alle» vernichtet, wa» ihm in den Weg tritt. Vermischtes. Ein „Flug Hotel", daN ist das Neueste, MS dem Vaterland beschicken sein wird. In Frankfurt a. M. will ein Hotelier ssstten Hotel-Neubau so einrichten, daß das Dach als Station für Flugapparate dienen kann. 'Auch Luftschiffe sollen anlegen können. Das Dachplateau kommt höher zu liegen als die Firste und Kamine der umliegen den Dächer, natürlich hat es selbst keinerlei Erhöhungen. Die gesamte Dachfläche beträgt 1700 Quadratmeter und kann noch vergrößert werden. In den obersten Räumen de» Hotels sind Räume für Reparaturwerkstätten und Vorratskammern für Oel, Benzin und dergl. vorgesehen. Wie der rührige Hotelier mitteilt, baut er darauf, daß über kurz oder lang die Flugtechnik doch solche Fort- schritte machen wird, daß der Aeroplan oder da» Luft schiff zu alltäglichen Beförderungsmitteln werden. Unterschleife auf der Kaiserlichen Werft in Danzig sind jetzt von einem Berliner Kriminal kommissar aufgedeckt worden. Der „B. L.-A." meldet deS Näheren darüber: Nach längerer Untersuchung durch den Berliner Kriminalkommissar Mannowski sind auf der Kai serlichen Werft Unterschleife entdeckt worden. Bisher wurde -er Werftbuchführer Ewert verhaftet; auch wurden in einem Merftmagazin auf dem Holm wertvolle Appa rate und Materialien versteckt gefunden. Die betrüge- rischen Manipulationen wurden so vorgenommen, daß Waggons mit mehr Kupfer und Eisen abgesandt wurden, als deklariert war. Automobilunfall. Bet Derneck im Franken wald ist das auf 35000 Mark bewertete große Reise automobil einer Fabrikdirektorswitwe noch unbekannten Namens aus Münster in Westfalen, die sich auf der Reise nach Bayreuth befand, mit dem Bargeld und Schmuck sacken enthaltenden Gepäck durch Explosion des Benzin behälters verbrannt. Die Besitzerin, die ohnmächtig wurde, konnte sich mit ihrem Chauffeur durch Abspringen retten. Wahnsinnstat eines Rechtsanwalts. Eine aufregende Szene ereignete sich auf dem Ostwall in Dort- nnlnd. Der Rechtsanwalt Hecht, der anscheinend plötzlich vom Wahnsinn befallen wurde, versuchte an einem Seile, das er an dem Fenster seiner im dritten Stock belegenen Wohnung befestigt hatte, das zweite Stockwerk an oer Straßenfront zu erreichen. Das Vorhaben mißlang, da der Stria zu kurz 'war. Hecht schwebte nun in der Luft. Bevor Hilfe gebracht werden konnte, stürzte er hinab und blieb mit schweren inneren Verletzungen bewußtlos liegen. Ein neuer Kautschuk-Grsatz. Der Chemiker Jnrig hat sich ein neues Verfahren zur Herstellung eines Ersatzmittels für Kautschuk patentieren lassen, dessen Be sonderheit in einem Zusatz von Zinnsalzen besteht. Der neue künstliche Gummi besteht aus Tierabfällen, die Gela tine zu bilden vermögen, und ferner aus Del, Schwefel, Chromsalzen und zinnsaurem Natron. Zur Herstellung werden 100 Teile Abfälle mit 50 Teilen Wasser und 20—60 Tellen Oel innig zusammengerührt und nach etwa 1 Stunde mit 1 vom Hundert doppelchromsaurem und ebensoviel Zinnsalz versetzt. Das Ganze wird dann so lange erhitzt, bis es die erforderliche teigartige Beschaffen heit angenommen hat. Eine härtere und zähere Masse läßt sich erzielen, wenn man nur 20 p. Hundert Oel nimm* und bei unveränderten Mengen von doppelt- chromsakrem Kali und zinnsaurem Natron 5—10 v. Hun- und mit rasender Geschwindigkeit dl» zu einer Breite Sou 300 Kilometer anwuch». Alle Abwehr war vergeben», Flncht die einzige Rettung. Aber die Mammen stürmten mit furchtbarer Schnelligkeit vorwärt» und schnitten Tau sende von Menschen den Weg ab. Bon dem Siedlerdorfe Posen aus jagte man einen Zug nach Metz, um den Bewohnern eine letzte Fluchtmögttchkeit zu geben. Al» der Zug eintraf, hatten die Flammen bereit» da» Dorf er griffen. An wilder Hast stürzten die Ueberlebenden sich in den Zug, der sofort mit Volldampf die Rückfahrt antrat. Aber aüf dem Wege nach Mtlletturg versperr ten verbrannte Baracken und ein in Flammen stehender Bahnhof die Fahrt. Wetterfahren hieß LOO Menschen dem sicheren Tode überliefern. Nur eine schwache Hoff nung blieb: zurück. Der Maschinist Forster gab Kontre- damvf und eine Minute später brauste der Zug mit den Flüchtlingen die Strecke zurück, auf der er gekommen. Plötzlich eine furchtbare Erschütterung: der Zug stieß gegen tw» durch da» Feuer niedergeworfene Gebälk einer Brücke. ES war zu> Ende. Inmitten eine» Meere» glühender Mammen lag der Zug fest. In wenigen Sekunden standen die Waggon» in Brand. Der Heizer flüchtete in das Wasserreservoir des Dender». Man sand später seine völlig verbrühte Leiche. Am nächsten Mor- gen brachten zwei mit furchtbaren Brandwunden über häuft« Leute die gräßliche Kund« von dem Ende der Metzer Flüchtlinge nach Posen. Wie sie sich gerettet hatten, wußten sie selbst nicht zu sagen, aber ihre grauenvoll entstellten Körper zeugten von dem Berzweif- lungskampf, den die beiden einzigen Ueberlebenden gegen die Flammen geführt hatten. . . Aus den klein sten Anlässen heraus erstehen diese erschütternden Ka tastrophen, ein Funke, der der Tabakspfeife eine» Jä gers entfällt, ein vergessenes glimmendes Holzstückchen, das in dem eilig gelöschten Lagerfeuer eines Trappers zuriicibleibt, vor allem aber die Funken, die aus dem Schornstein der Lokomotive emporwirbeln und vom Winds weitergetragen werden: sie lassen di« Wald brände entstehen, die Millionen an Holz verschlingen, Dörfer und Städte einäschern und dann Zehntausend« zwingen, ihr mühsam erworbenes Heim in hastiger Flucht zu verlassen. Am Morgen, bet friedlich blauem Himmel, sind die Holzfäller des Dorfes ausgezogen. Daheim die Frauen walten im Hause, waschen und nähen, indes d'e Kinder die Ziegen und Kühe auf die Weide treiben. Da plötzlich legt ein alter erfahrener Holz fäller die Axt beiseite und zieht prüfend die Lust in die Nase: er hat Verdacht geschöpft. Ueber das Dorf hin glei ten dichte Vogelschwärme in eiliger Flucht. Es ist kein Zweifel: das Feuer kommt. Aus dem' Walde kommen die Trupps von Holzfällern; im Vorbeieilen erzählen sic, daß ihnen der Weg versperrt wurde durch das flüch tende Wild, durch Hirsche und Antilopen, durch Wölfe und Füchse, die im wirren Durcheinander in der gleichen Richtung davon stürmten. Durch die Straßen des Dorfes jagen, rudelweise aufgestörte Hasen und verängstigte Präriehunde. In panischem Schrecken rasen die Tiere davon, keines stößt einen Laut aus. Dann kommt der Nachdruck, die Bären, die in Trupps von 20 und 30 eilig dahintrotten und nicht auf das Bellen der Hunde achten. Und wenn dann endlich die Schlangen durch die Dorfzone geschnellt sind, ist das Feuer nicht mehr tveit. Schwer und scharf liegt jetzt der Brandgeruch in der Lust. Ueber dem Walde sieht man jetzt schwere schwarze Rauchwolken, die in der Tiefe rot gefärbt sind. Und wenige Minuten später ist die lohende Flamme da, mit donnerndem Prasseln bricht sie herein, verzehrt das Unterholz und sprengt krachend die mächtigen Stämme alter Urwaldriesen. Es ist ein Unblick von schauerlicher Großartigkeit, wenn dann die gewaltige Flammenflut sich oufbäumt und wogend daherzieht, alles auf ihrem Wege niedermähend. Aber nicht alle Waldbrände sind sogenannte „Vollbrände", die alles verzehren, von den Büschen der Erde bis hinauf zum letzten Wipfelblatt. Bisweilen beschränkt sich das Feuer nur auf die Baum wipfel und springt so von Wipfel zu Wipfel über. Der Lind treibt dann die Funken und Flammen immer Wei- ter; meist sind es Dannensorste, die dadurch.heimge sucht werden. Hunderte von Niieilen «Veit kann so ein Wipselbrand dahinstürmen, überall Wecken die Baum kronen, und nur die Baumkronen von der hastig dahin- kert Schwefel zusetzk. Di« Temperatur muß bann' zur Herstellung einer formbaren Masse höher gesteigert tteroen. Soknkt Bureaukeatiu» kn der Arbeit. Ang Bayern wird der „yrkf. Ztg." geschrieben: Nicht nur in Preußen, solchem auch bei un» ist der kuriose Heilige mit dem langen Zopf Immer noch -zu Hause und macht sich von Zett zu Zeit bemerkbar. Bekam da ein Pen- sionär einen Brief folgenden Inhalts: „Hinsichtlich der von Ihn« zu beziehenden StaatSpenston ist ein Fehler unterlaufen, wir ersuchen, sich baldtunltchst zur Abheb. ung de» differierenden Betrages auf dem Bureau der tzaaptkasse einfinden zu wollen." Der Brief war mit einer Fünf-Pfennig-Marke frankiert. Der Adressat, ein alter Herr, fuhr für 10 Pfg. mit -er Trambahn zur Kasse und erfuhr dort zu seinem nicht geringen Er staunen, daß er für das abgelaufene EtatSjahr einen, sag« und schreibe, einen Pfennig Pension zu wenig er- Halten habe. Dieser bedeutende Betrag solle nunmehr nachgezahlt werden. Nachdem der Küssenbeamte eine Quittung auf einem halben Bogen Papier entworfen, dec Pensionär diese Quittung unterschrieben und der Kassenbeamte die Unterschrift beglaubigt'hatte,-wurde diese Summe glatt ausbezahlt. Hocherfreut steckte dec alte Herr den Pfennig ein, fuhr wieder für 10 Pfg. mit der Trambahn heim und freute sich, so billigen Kaufes aus den Klauen von Sankt BureaukratiuS losgekommon zu sein. CK. Das Examenskrokodil. Eine amüsante Examensanekdote wird im „Gaulois" erzählt. Von den ^amenskandidaten war besonders Professor Laboulbene gefürchtet, denn er war sehr streng und die Kandidaten, die von ihm geprüft wurden, blickten mit.Grauen den Stunden entgegen, in denen sie den Fragen des strengen Examinators ausgeliefert waren. Aber wie verschieden die Probleme auch waren, die Laboulbene von seinen Exa- minanten gelöst wissen wollte, eine Frage kehrte immer wieder, ein jeder mußte sie beantworten und fast alle beantworteten sie falsch. „Mein junger Freund," fragte Laboulbene, „Sie kennen doch den Eingang zum Jardin des Plantes in der Rue Cuvier?" „Jawohl." „Haben Sie auch das Krokodil gesehen, das dort ausgehauen ist?" „F.wvhl." „Ist seine Stellung nicht korrekt?" „Jawohl." Laboulbene schüttelte dann verstimmt den Kopf. „Mein lieber Freund, ich werde Ihnen zu meinem Bedauern eine schlechte Note geben müssen, denn dieses Krokodil ist anatomisch absolut unmöglich. Das Krokodil dreht den Kopf nach der rechten Seite, aber zum Unglück sind beim Krokodil die Nackenwirbel unbeweglich und es kann also auch den Hals nicht bewegen." Der unglückliche Kandidat wurde blaß und blässer, aber Laboulbene rieb sich bann vergnügt die Hände und freute sich königlich über sein Cxamenskrokodil, bei dem fast alle Prüflinge versagten. CK. Waterloo-Reliquien unter dem Ham mer. Aus Brüssel wird berichtet: Aus dem Schlachtfeld von Waterloo steht ein kleines unansehnliches Haus, das alljährlich von Hunderten von Fremden besucht wird. Es ist das Museum der Waterloo-Reliquien, das ursprüng lich von dem englischen Sergeant-Major Edward Cotton angelegt wurde, der bei Ibsen 7. Husaren an der Schlacht teilnahm. Die Sammlung ist seitdem systematisch ver mehrt worden und enthält jetzt eine große Reihe von Reliquien, die teils sofort nach der Schlacht vom Kampf plätze aufgelesen, teils später ausgegraben wurden. Fast allo Regimenter, die an dem heißen Kampfe teilgenom men, sind durch Untformstücke und Mässen vertreten; da sieht man einen Adler, den einst ein Grenadier der kaiser lichen Garde trug; dort in einem Glaskasten Knöpfe und Regimentsabzeichen verschiedener französischer Regimen ter, daneben den Totenkops eines Braunschweiger Hu- saren, englische Uniformstücke oder ein preußisches Land- wehrkreuz mit seinem Motto: „Mit Gott für König und Vaterland." Besonders interessant sind ein Paar Sporen aus Silber, die dem Reisewagen Napoleons entstammen, die kaiserliche Kckne mit dem „N" zeigen und die der Küfer vielleicht selbst getragen hat. Die ganzen Samm lungen werden jetzt in alle Winde verstreut werden: am 3. September kommen sie in Brüssel unter den Hammer. Dann Haven Sie die Sicherheit, den echten und wohlschmeckenden Kathreiner» Malzkaffee zu erhalten. Auf jedem Paket muß da» Bild de» Pfarrer Kneipp und die Firma Kathreiner» Malzkaffee-FaVriken stehen. impfehlen ad Schiff tn allen Sortierungen billigst A. L jiering h ko.. IW" I»«.. 7. 'M» Fernsprecher SO. * Haarfarbe in schwarz, braun und blond, sehr natürlich, echt und dauerhaft fär bend. Vonrack Aadrüwr'a luaadl, ein feine», dunkelnde» Haaröl, sowie Hüne» «uthaaruugsrPulver zur tulferuung lästiger Haare bei «. v. Heuuicke, «. veuudorf, AnkereDr»-. u. P. Koschel Nachf. Nr msse» nicht söge«: „Ich möchte ei» Paket Malzkaffee", sondern: Ar Ässe» sage»; »ein Paket Kathreiners Malzkaffee." AlMgliihm! — Wo? Die am 1. August im Gasthof Gröba gegen Herrn Friedrich Ritzsche tu SrSba ausgesprochene Beleidigung nehme ich hiermit zurück. Alfred Peschel, «röba. kl-vs! in Neuwetda, 11000 gw,schulden frei, billig zu verkaufen Leitzztg-Lt., Hellmutstr. 16, 1. 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