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ater auch di«» hilft nicht viel, sodatz Kar König vorgestern sogar grgwmtgan war auf U«w«gm «ach Haus« zu gchru. Nach atm» Malkun, kn «Kiran »arid ha» Grnaral Nach» atm Ihm »a« dar Lrtttsch«, Negtirnng zug«dachw chhrmch — gimrtnt tft wohl ein Orden oder Tttel — ans» achchlagen. Li« «» hettzt, fall«« auch d<r^röh«k« Prästdent «rin. Gm»ml «mit- u«d Ja» Hof«ry«r dies«» vttsptek« fotz« wolle«. NwOItla«' In Pitt-dura kam «» zwischen str«ikend«n Stahl. «Lottern und Militär au einer förmliche« Schlacht, öo FamUtm streikender, Stahl«b«tter sollten aut ihren wohnuugrn »Lekultrrt werd,«. Um dies zu verhindern, rotteten sich etwa 7000 Streikend« zusammen, so daß Militär aufg,boten werde« mutzte, daß di« aüfg,regten Arbeiter gewaltsam zurückdräugt«. Dabei wurden eine -rotz« Anzahl von Personen verletzt. Man befürchtet dm Nutbruch weslerer Unruhm. Aus aller Welt. Berlin: Ein internationaler Schwindler, 8er sich Maxim MöbuS aas Jönking nennt undangibt, Leutnant im 7. finnländischen Husarenregtment gewesen zu sein, treibt im Westen Deutschland» seit einiger Zeit sein Un wesen. Er hat am 8. d. M. in Mühlheim a- d. Ruhr im Verein christlicher junger Männer einen Vortrag gehal ten, aus dessen Inhalt geschlossen werden mußte, daß man es mit einem internationalen Hochstapler zu tun halt*. Der Vortragende sprach über Deutschlands Wehr kraft, jedoch in einer so geringschätzigen Weise, daß dem Vortragenden von einem Zuhörer in entschiedener Weise entgegengetreten worden ist, um den peinlichen Eindruck seiner Ausführungen etwas zu mildern. Anscheinend ha ben dis Vorträge des MöbuS nur den Zweck, in leicht gläubigen Kreisen Zutritt und dadurch Freiquartier zu erlangen. Der ausgesprochene Verdacht gegen MöbuS ist dadurch gerechtfertigt, daß dessen weitere Angaben, längere Zeit beim Infanterieregiment Nr. 83, Kolk, als russischer Offizier zur Dienstleistung kommandiert gewesen zu sein, sich als vollständig unwahr herauSgestellt haben. MöbuS ist von kleiner untersetzter Figur, hat etwas O- Beine, spricht vollkommen Deutsch, trägt im Knopfloch ein angeschmutztes Ordensband und auf der Weste das internationale Slbzeichen des evangelischen Jünglings bundes. — Nach Unterschlagung von 97000 finnischen Mark ist der 38 Jahre alte Elias Volviander aus Tammec- fsrr geflüchtet. Geschädigt ist die finnländische Hypotheken- Lank in Helsingfors, die das Geld gegen gefälschte Voll machten anstandslos ausgehändigt hatte. Der TAter, der wahrscheinlich nach Deutschland geflüchtet, ist etwa 1,73 Meter groß, hat blondes Haupthaar, kurz geschnittenen Backenbart, blaue Augen und geht etwas nach vorn ge beugt. — Breslau: Ein schweres Brandunglück er eignete sich in der Wohnung des Hüttenarbeiters Blochs. Während Blacha und sein ältester Sohn schliefen, machten die beiden neun- und elfjährigen Söhne jm Küchenherde Feuer. Als sie Petroleum auf das Feuer gossen, schlug eine Flamme heraus und setzte die Kleider der beiden Knaben 1« Brand'. Der eine kam der Wiege seine» Brüder chen» zu nahe, dtrm Betten sofort Feuer fingen. La» in der Mege liegende Kind verbrannte vollständig. Der u«u«1ährige Knabe ist ebenfalls verbrannt, während an dem Aufkommen des Elfjährigen gezweifelt wird. Auch der Vater und der älteste Sohn erlitten schwere Brand- Wunden. — Bremen: Die Rettungsstation Bvrhoeft der deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger telegra- phiertr «m 19. August wurden von einem auf dem Bock gestrandeten Fischerboot, mit Fischen von Dänemark nach Stralfnnd bestimmt, zwei Personen durch da» Rettungs boot der Station gerettet. — München: Zn dem hie- sigen Hauptpostamt« erschotz sich ein Postanweisungsfäl scher, der bei Vorzeigung einer gefälschten Anweisung von Postbeamten verhaftet werden sollt«. — In London und Südengland wurden vorgestern acht Personen durch -itzschläge getötet. Die Temperatur war höher als seit drei Jahren. — In der Umgegend von Essen sind in den letzten drei Lagen infolge von HitzschlagS nicht weniger als 18 Personen beim Baden ertrunken. — Ferner wird aus Göttingen gemeldet: In verschiedenen Orten Süd-Hannover» sind mehrere Personen an Hitzschlag ge storben« 3« Mn ttn ki Hnt tzlm. M Ter dieser Lage eingetroffene Figaro enthält den aus führlichen Bericht Frantz-Reichels, der in der Gondel des Sirius Speltertni bei seiner jüngsten kühnen lieber- querung des Mont Blanc im Ballon begleitet hat. Bet Ctzamontx erfolgte der Aufstieg, auf einem schmalen Pla teau am Rande der steilabfallenden Hänge des Pizzo oi RuScada die Landung: insgesamt ein Flug von 140 Kilo metern in schwindelerregenden Höhen. „Unvergeßliche Augenblicke! „Loslassen!" kommandierte Spelterini, und ungeduldig schießt der Ballon empor, steigt, fliegt gegen den Himmel, während sich unter uns die wundervollen Schönheiten der Alpen darbieten. Man hat kaum das Gefühl des Steigens; im Gegenteil, fast scheint es, als ob die gewaltigen Bergmassive mit ihren weißen Gipfeln, als ob die Gletscher, die dunklen Schluchten und oie tiefen grünen Täler sich strecken und.emporrecken, um neugierig den kühnen Luftschiffer zu sehen, der ohne Zö gern es unternimmt, diese gewaltigen Hindernisse zu überwinden." Der Anblick ist so überwältigend, daß die Fahrtteilnehmer in religiöser Andacht schweigen. Tief unter ihnen gleiten Molken dahin und immer großartiger Wird das Panorama, das ihren Blicken sich entschleiert. Tee Sirius überfliegt das Mer de Glace, biegt um die Atguille du Dru und überspringt in einer Höhe von 4000 Metern den Tour Noir. „Das Schauspiel ist ein Wunder: es übersteigt alle Phantasie, eS spottet aller Beschreibung. Uns gegenüber liegt die majestätische Masse des Moni Blanc mit seiner Heerschar von Gipfeln und Kegeln, die einen wie in tzermelinpelz.gehüllt, die an deren in grauen Felshöhlen. Zur Linken.dehnen sich in schweigender Unendlichkeit di« Walliser Alpen, beherrscht vom Matterhorn: eine Kette von schneeweißen Gipfeln, die sich vom tiefblauen Horizont abheben. Hinter uns ekn gigantischer KretS gewaltiger BergkVrper,*E1S und Felsen: der Dent du Midi, die DiableretS und ferne, ganz ferne der Wtldstrubel, da» elegante gewaltige Massiv der Jungfrau. Breite und enge Dälqr schlängeln sich zwischen diesen Riesen dahin, durch das breite Rhouetal hin nach dem Genfer See, den man in den schimmernden Fernen ahnt, während unter un» Sturzbäche zornig rau- schen und ein monotones mattes Murmeln Li» zu uns heraufschicken. Wir steigen, wir steigen immerzu; jetzt ist nicht» mehr höher al» wir: der Gtriu» schwebt in Höhen von Ü600 Meter; das Zinalrothorn wird passiert, das Deißhrrn überflogen, nun schweben wir Über dem herrlichen Tal von Zermatt. Bor uns leuchtet die stolze Pracht des Matterhorns ... Aber das herrliche Bild verändert sich, die sonnige Heiterkeit schwindet. „Indes wir den Dom mit seinen 4554 Metern überfliegen, schie- ben sich gewaltige Molkenbänke zwischen uns und die Tiefe. Wir sehen die Erde nicht mehr; nur bisweilen durch eine Spalte im Gewölk'erhaschen wir einen Blick. Wie tief unten liegt sie, fern, unendlich fern. Das Schau- spiel wird tragisch. ES ist großartig und schrecklich in einem. Hinter uns taucht der Horizont in schwarzdrohende Wolken. Zur Linken hüllt sich die Jungfrau in weite weiße Schleier, nach und nach verhüllen sich dis Gletscher unseren Blicken. Vor uns, ab.er fern, taucht Italien auf, die Seen und die lombardische Ebene. Die Sonne geht zur Rüste. Drohend steigt schon die Nacht herauf. Trau ernd denkt Spelterini an die Notwendigkeit zu landen. Aber wo? Unbarmherzig treibt uns der Wind davon, jagt uns aus dem breiten Tale von Domodossola und führt uns über die Berge. Unter dem Sirius dehnen sich schwarze tiefe Abgründe, schroffe Maue,rn; an Bord ha ben »vir nur noch fünf Säcke Balast, die Nacht ist nahe und der Sturm droht. Weiterfahren wäre ein unsinniges Wagnis. Wir müssen landen, es koste was es wolle. Der Wind treibt uns über den Pizza di Ruscada, der in zwei unheimlich steilen Mauern zwischen den Tälern der Melezza und des Onsernone emportürmt. Ein enges Joch verbindet ihn mit der Bergkette. Dort oben, zwischen den Felszacken, erhoffen wir eine Plattform. Menn wir sie verfehlen, werben wir fortgleiten ins Unbekannte. Aber Spelterini ist Herr seines Ballons, mit verwegener Kühnheit und größter Kaltblütigkeit trifft er seine An ordnungen. Er steuert auf die Plattform und unmittelbar am Rande des Abgrundes landen wir sanft und sicher. Unwillkürlich applaudieren wir ihm. Wir- sind in einer Höhe von 1800 Metern. Niemand ist da, uns zu helfen. Doch, der Berg belebt sich. Hirten haben uns gesehen; ihr langgezogener Ruf hallt über die Bergzacken: Ti o uit! Und wir antworten. Sie eilen her ¬ bei, sie packen die Seile hes Sirius und schleppen ihn zu ihren ärmlichen Hütten. Tie Nacht ist.da. In der Ferne bricht der Sturm los. Mir müssen uns beeilen, der Ge danke, die Fahrt am nächsten Morgen fortzusetzen, schwin det: Spelterini entleert seinen Ballon, unseren lieben Ballon. Die Fahrt über die Alpen, die. Ueberauerung des Mont Blanc ist beendet..." Oe» xesoL tta« mockoonv MelimMe!! Lia rwukrtixss ststklkssizes Lrreuxms äor I'adrlLon von vr. Idowxsoa's 8«lsnMvsrl 2. L-k. KvlKlLt llllä dlvlekl oduo Lutotou uuä sokarlo Llittsi äis ^Lsods voi» svldst! Vas Rsibsn rmck Lürstsn Mit vsg — äi» VWodo tat dlütsarsin uuä unvoräorbvn. Bk«»» I»L öromt? Fehrbellin , Historische Erzähl»«- von Kurt KÜHeS. 14 (Nachdruck retkotcn) Erwin Lankto und trabte davon. In tiefem Schwei ge« fuhren Vater und Tochter auf den holperigen, Wurzel» Verspannten Gleisen des Dammes, der von Weiden ein gefaßt« schnurgerade durch das Bruch führte, dahin. Bald schon taucht«» die braunen Rvhrdächer ihre» heimatlichen Dorfes vor ihnen auf, der Wage« rollt» raffelnd durch da» wajfengeschmückts Hostor und hielt vor den: Schlosse. Auch von oem Hofgesinde warm viele zu Markt« Fehrbellin gegangen. So lagen KauS und Gut-Hof still und verwaist. Nur eine Magd War int Hause, di« ihnen öffnete« ' Herr v. Rhyn trat in das trauliche Eßzimmer. Wir sind allein und ungestört," sagte er. „Es >vLr« gut, wenn wir für alle Fälle Wertsachen und Famtlttn- jilber beiseite brächten. ES existiert noch vvm großen Kriege her unten im Keller ein feuer- und diebessicherer Verstech in dem wir damals di« Wertsachen immer flüch teten. Komm, wir wollen un- an die Arbeit machen." Adelheid streift« die Handschuhe ab. ,Zhv trauet Unserer verteLigtzudrn Kttea»macht nicht recht," sagt« sie, kimd ihrem vorsichtigem Führer?" „Dem Lriegsglück kann man nie träum," versetzte der Vater. Damit hotte er au» seinem Schreibtisch eine schwere, eiseukschlagene Truhe herbei, und lietz da» kunst» volle Schloß aufsprmgen. Adelheid begann er von dem schön geschnitzten Buffet tüt» schwören silbernen Leuchter zu nchmM und einige M0M-e Humpen, die zum Schmuck dort aufgestellt warm. stehen, laß stehen," mahnte der Vater, „sie MM NOm; wwm alle» l«r ist, glanben st« eS nicht, und wir haben doppelt zu leiden. Nur das wichtigste kommt hier in die Truhe Hinein, die Fa milienpapiere, der Brautschmuck deiner Mutter und ein Teil deS baren Geldes." Schweigend arbeiteten die beiden. Adelheid holte dt« bezeichneten Gegenstände herbei, und der Vater packte sie sorgsam in dis Truhe, sie zugleich in ein kleines Verzeichnis ausnehmend. „Eine traurige Arbeit," sagt« er seufzend. ,Mie oft Habs ich sie im ersten Jahr« unserer Ehe mit deiner Mutter verrichtet, al» der große Krieg noch tobt«, und nachher« als jahrelang noch Scharen entlassener Solda ten sich banbenwetsv umherttieben und e» fast noch ärger machten als während de» Kri«ges selbst." Adelheid nickte EÄ Hchwieg. Der Kasten war IndeS gefüllt,, und Herr v. Rhyn schloß ihn ab. Adelheid ent. zündete ein« Lawrn«, di« stets draußen aus dem Flur hing, und vorsichtig trugen di« beiden die schwere Lruh« die ausgetretenen und ungleichen Kellerstufm hinab. Im htnterstm Winkel de» Keller» war in d«r grauen Mauer eine Platte verschiebbar. Herr v. Rbyu tastete an der Wand, ein Druck, und die Tür des Geheimfaches sprang auf. Ter Schloßherr schob die Goldtruh« hinein, und geräuschlos schloß sich die Tür mit einem leichten Klappen d«S Federschlosses. ».Merke dir die Stelle gut, Adelheid," sagte der Vater, „im Notfall opfert man liebe« seine Habe al» sein Lchen und sein« Ehre." „TaS wäre besorgt!" sagte Herr v. Rhyn aufatmend, al» st« wieder in da» traulich erhellte Wohnzimmer traten. E» war ind«» Abmd geworden, und die Magd hatte Licht gemacht und die Vorhänge -ugezogen. „Ich bm ««gierig," fuhr er fort, „wie sich da» Aufgebot deS Volke» gestalten wird, ob di« Begeisterung standhält, oder ob sie beim ersten Schutz verfliegt." vUnd M bin neugierig," versetzt- Adelheid gereizt« „wie sich der gelehrt« Doktor ausnehmen wird. Wenn auch die Begeisterung nicht standhalten sollte, jedenfalls wird seine Vorsicht standhalten; ich glaube kaum, daß er sich Über sein« sichere Brücke auch nur «inen Schritt hinauswagt." ,„Ein Fabius Tunctator «ficht oft die sichersten Siege," erwiderte der Vater. Wenn ich ein Mann wäre," fuhr Adelheid fort, „ich nähme einen-Haufen Reiter und galoppierte auf den Feind, und wenn's sein müßte, mitten in sein Lag« hinein. Guido z. B. würde das tun, jeder, der das Herz auf dem rechten Fleck hat, würde das tun. Nur er tut's nicht!" Der Pater lächelte über die Erregung sein« Tochter. „Ein ruhiges Pferch," erwiderte er, „taugt für ein« Ge neral besser al» «in Durchgänger, und «in kühl« Kopf ist für ein« Anführer mehr wert, als zu rasches Blut." ,Lhr nehmt ihn ja natürlich immer In Schutz, Euern gelehrten Freund," versetzte Adelheid unmutig. „Was hast du eigentlich gegen Doktor Weipvecht?" fragte der Vater. „Du bist unfreundlich zu ihm, oft geradezu unartig, du ärgerst dich üb« Ihn, und du lässest ihn das mehr fühlen als recht, und vor allem, als mir lieb ist. .Denn ich schätz« den jungen Mann auf richtig. Erkläre mir bitte, was du eigentlich gegen ihn hast? Ist er nicht ein ansehnlich« und hübscher Mann? Wenn auch nur bürgerlich, so doch au» gut« Familie? Hat er nicht eine gute Erziehung genoss« und besitzt er nicht «in« Bildung und Talente, die über da» Durch schnittliche -inau-goheu? Und »«steht er nicht auch im praktischen Leben seinen Mann zu flehe«? Die Bewirtschaf tung feine» Gate» beweist da», heute fei« schnell ent schlossene» Auftreten, da» ihm nicht ein jpd« nach macht. Bitte, «kläre mir vrrnüufttg, wa- du eigentlich gegen Doktor WPpMt hast?'« Fortjchmg fotzt.