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1. Beilage znm „Riesaer Tageblatt «owN-nSdn»« »Md V«I«a »MI r««a«r t «»nt,rl«« m «1,1a. — Mr di« «edaMoi, mnmmmritl»! Arthur Hähu«l w «»es«. Toanabeid, ZS. April 1t»1L, adeads -z «4. Jahrg akkkl Slluiülln-Wiirfkl .57^ enthalte« alle veftandtetle einer natürliche« Fleischbrühe. Eie find mit allerbestem -leischextrakt nebst feinsten GemüseauSzügen sowie dem »ött-e» Kochsalz hergestellt nvd geben, «nr mit kochendem Waffer übergossen, illWgs. ml>keIimMlll>gl!s Nskelilirlilm D-ntsch-s «eich. Nach! den bisherigen Dispositionen- Vie Wohl, von Einzelheiten abgesehen, als feststehend betrachtet »Verden können, wird der Kaiser bald nach deut 1. Mai Korfu verlassen und nach kurzem Besuche in Donaueschingen und am Karlsruher Hose etwa am 10. Mai im Schlosse von Wiesbaden Wohnung nehmen, wo er bis zum 13. Mai zu verbleiben gedenkt. Tann folgt die Reise nach London, worüber bereits gestern berichtet wurde. Am 22. Mat wird der Kaiser zur Feier der Eröffnung der neuen Rheinbrücke in Köln erwartet, mit der die Ent hüllung des Kaiser Friedrich-Denkmals verbunden sein soll. Don Köln au» dürfte sich da- Kaiserpaar nach Wilhelnrshöhe begeben. TaS dem dänischen Ministerium nahestehende Kopen hagener Blatt „Riget" hatte au» dem „FlenSborg Avis" die Behauptung übernommen, Herr von Kiderlen-Wächter sei seinerzeit aus Kopenhagen „strafversetzt" worden, »veil er die Kopenhagener juristische Fakultät al» nicht un parteiisch bezeichnet hatte. Alsbald ist der „Riget", offen bar von maßgebender Kopenhagener Stelle, zu folgendem Dementi veranlaßt worden: eS sei „seinerzeit während des Aufenthalte- des Herrn von Kiderlen-Wächter in Ko penhagen in seinem Verhältnis zu Dänemark auch nicht im entferntesten irgend etwas minder angenehmes vor gefallen, was direkt oder indirekt zu seiner Versetzung hätte mitwirkend fein können"". Es ist interessant- aber sicher ohne Eindruck aus unsere Reichöregierung, daß auch in der soeben veröffent lichten französischen Statistik über die Naturalisie rungen in Frankreichim letzten Jahre das deutsche Reichs land nicht zum Deutschen Reiche gerechnet wird. Unter den 3441 neu naturalisierten Ausländern in Frankreich »Verden nach einer Mitteilung der Rhein.-Wests. Atg. neben Russen, Engländern ustv. 88 Deutsche und ISS Elsaß- Lothringer angeführt! ES Wird dabei übrigens sestge- stellt, daß bei Elsaß-Lothringern und Deutschen ein Rück- gang der Ziffern der Naturalisierten eingetreten ist. Der Haß der Pole« gegen da» Deutschtum ist auch am! letzten Osterfest Wieder von den polnischen Blätter« in ganz besonderer Schärfe gepredigt »Norden. So schrieb der ,Lech": „Drei Schinders echte haben sich über Polen gestürzt, es gekreuzigt, in Fessel« geschlagen, dann ins Grab geworfen, auf seine Brust den Stein der Knecht schaft gewälzt und darauf das Siegel der Verträge ge drückt- Doch ihre verbrecherische« Absichten habe» sich in Nichts gekehrt. Pol«», obgleich gevierteilt, lebt und wird leben. Es lebt in den Millionen von Herzen seiner Kin der mit immer intensiverem Leben- eS mehre« sich die aufgeklärten Söhne und Töchter — — und wenn der Morgenstern deS dritten TageS erscheint, dann wird eS den Grabesstein, mit dem eS die Schinderknechte nieder gedrückt haben, von sich wälze« und von den Lote« auserstehen." —-k— Las bayrische Kultusministerium hat- am den Be schwerden der Studenten des Münchner Polytech nikums ckbzuhelfeu, eine Höchstzahl für die Anwesen heit ausländischer Studierender festgesetzt. Danach darf die Höchstzahl der Studierende« aus Bulgarien in Zu kunft die Zahl 80 nicht überschreiten; Russen dürfen nur so viel neu ausgenommen werden, al» im vorausgehenden Semester ausgetreten sind. Die Zahl der Rumänen ist auf 32, der Griechen auf 26, der Serben auf 22 und die der Türken auf 10 (jedesmal die Höchstzahl) festgesetzt worden. Abweichungen von den Verordnungen sind voll ständig ausgeschlossen. Das vierte SeemannShauS für Unteroffiziere und Mannschaften der Kaiserlichen Marine kann jetzt am 3. Mai in Sonderburg eröffnet »Verden. Die im Ok tober 1895 unter dem Protektorat deS Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen gegründete gemein nützige Gesellschaft „Seemannshaus für Unteroffiziere und Mannschaften der Kaiserlichen Marine" hat sich die Aus gabe gesetzt, in den Kriegshäfen und Marinegarnisonen den Matrosen, wenn sie von Bord oder aus den Kasernen beurlaubt siüd, ein Heim zu schaffen, in dem sie frei vom Zwang des Dienstes, sich körperlich und geistig erfrischen und erholen können, und das ihnen für das ferne Elternhaus nach Möglichkeit Ersatz bietet. Schon wenige Tage nach der Gründung der Gesellschaft, am 1. November 1895, wurde in Kiel das erste Seemanns haus eröffnet. Es hat sich in den 16 Jahren seines Be stehens so entwickelt, daß einem gründlichen Um- und Erweiterungsbau näher getreten werden muß. Die Er werbung des Kiautschaugebietes stellte die Gesellschaft vor eine neue schwere Ausgabe, die aber in verhältnis mäßig kurzer Zeit gelöst wurde. Schon am 10. Mai 1902 konnte daS Seemannshaus in Tsingtau eröffnet werden. r„tSsefchichte. Anr Ls,e »er Mtpenfisnllrr ^hseekbt Mm»* Durch de« Etat für 1911 ist der Fonds zu AuSgleichs- «nterstützungen für Altpensionäre und ihre Hinterbliebe nen von 1^« Millionen Mark aus 2»/« Millionen Mark sowie der entsprechende Fonds für Elementarlehrer und -Lehrer-Witwen und -Waisen um 400000 Mark verstärkt wmcken. Gleichzeitig hat die StaatSregierung eine wesent liche Erleichterung der BewilligungSgrundsätze beschlos sen und die Behörden bereit- mit Anweisung in diesem Slime versehen, sodaß die Gesuchsteller alsbald in den Genuß der neuen Vergünstigungen treten können. — Ins besondere ist Anordnung ergangen, daß die Voraus setzungen fllr die auf Antrag erfolgende Gewährung der Zuwendungen wohlwollend geprüft werden, um den aus den jetzigen Teuerungsverhältnissen sich ergebenden Här ten abzuhelfen. Don allen entbehrlichen Ermittlungen soll abgesehen und jede- peinliche Eindringen in die Familie»»- und LermögenSverhältnisse der Beteiligten ver mieden »verden. Die bisherige Höchstgrenze der Zuwen dungen, die in dem Unterschiede zwischen der alten und der neuen Pensionsabstufung bestand, ist beseitigt. Es kann in Zukunft allo dem vorhandenen UnterstützungS- b^ürfniS je nach Lage des Falles in weitem Umfange Rechnung getragen werden- Private und sonstige Neben einkünfte »verden bei der Bemessung der Beihilfen in der Regel nur insoweit berücksichtigt, wie sie dem An tragsteller »»raussichtlich dauernd zusließen oder für längere Zeit gesichert erscheinen. Die Beihilfen werden regelmäßig fortlaufend bewilligt, sodaß eS — abgesehen von Erhöhungen — wiederholter Anträge nicht bedarf. — Auf diese Weise steht eine nachhaltige Besserung der Lage der bedürftigen Altpensionäre und ihrer Hinter bliebenen zu erwarten, die größere Bortelle bietet, als «S bei einer chenratischen Erhöhung der Bezüge möglich wäre. Es kann gehofft »verden, daß der von dem Finanz minister bei den Verhandlungen des Preuß. Landtages an die Altpensionäre und deren Hinterbliebene gerichtete Appell, sie möchten sich bei vorhandener Bedürftigkeit vertrauensvoll an die zuständigen Behörden wenden, nicht wirkungslos verhallen wird. bc. Die Togokolonk blieb, »vir »vir einem Berichte des Vereins west afrikani scher Kaufleute entnehmen, auch im Jahre 1910 von be sonderen Störungen deS Handels verschont, nur verur sachten außergewöhnliche Regengüsse mehrfache Unter brechungen des Eisenbahnverkehrs. Die Witterung war im übrigen für die Dauerkulturen durch ihre den Durch schnitt teilweise sehr beträchtlich übersteigenden Nieder schlagsmengen recht günstig, für die einjährigen Kul turen infolge der zeitweisen Neberschwemmungen nach- teilig. Demgemäß stiegen in der Ausfuhr die Produkte der Oelpalmen noch etwas gegen das Vorjahr und er reichten mit 8200 Tonnen bei Palmkernen und 3000 Ton nen bei Palmöl den Höchststand seit einer Reihe von Jach- reu, dagegen ging Baumwolle zum erstenmal etwas zu rück!, und Mais sank sogar auf nur 3400 Tonne» gegen 13500 tm Jahre 1909 und 30000 Tonnen im Rekordjahre 1908, Kautschuk mit einer Ausfuhr über die Seegrenze von 135 Tonnen hielt sich fast genau aus der Höhe der beiden Vorjahre. Angenommen hat die Ausfuhr an Ka kao und Kopra, bei welchen Produkten die Planta gen- prckmktion ziemlich stark ins Gewicht fällt, und von Vieh, doch liegen genauere Ziffern noch nicht vor. Die Einfuhr dürste sich soweit Artikel für den eigentlichen Faktoreibetrieb in Betracht kommen, im wesentlichen Lhn- llch dem Vorjahre gestaltet haben. Der Betrieb der Han delsfirmen entwickelte sich im allgemeinen günstig und ließ angemessene« Gewinn, auch von den Plantagen kommen befriedigende Berichte. Bon besonderer Bedeu tung für die Entwicklung des Hinterlandes ist der Bau der Eisenbahn Lome—Atakpame, von der die 100 Kilo meter lange Teilstrecke Lome—-Nüstschä im Berichtsjahre dem Betrieb übergeben wurde, während die Eröffnung der ganzen Strecke demnächst zu erwarten ist. Au erwäh nen ist die Schaffung einer direkten Schiffsverbindung Newyork und Westafrika durch die Woermann-Linie bezw. Hamburg—Amerika-Linie, der eine gleiche Verbindung durch die englische Schiffahrtslinie Elder, Dempster u. Co. unterdessen gefolgt ist. Die Finanzen des Schutzgebietes haben sich soviel man bisher überblicken kann, dank deS Ersatzes der Steuerarbeit der Eingeborenen durch eine Geldsteuer günstig entwickelt, wenn auch der Ausfall der früheren großen Maistransporte bet Eisenbahnen und Landungsbrücke beträchtliche Mindereinnahmen verur sacht haben »nutz. —k— Gleichzeitig war der Bau eines SeemannShauseS für di« Nordseestation nachdrücklich gefördert worden nnd am 8. Mai 1903, also nur ein Jahr später, wurde daS Wil helmshavener SeemannShauS eröffnet. Der jetzt der Voll endung entgegengehende Bau in Sonderburg ist für die Unteroffiziere und Mannschaften der dort stationierten Artillerieschulschiffe und der Schiffsartillerieschule be stimmt. Die nächsten Jahre bringen der Gesellschaft See- mannShaus, deren Vorsitzender Großadmiral v. Koester ist, neue Aufgaben im Auslande. Sowohl in Daressalam wie in Apia sollen ebenfalls SeemannShäuseb errichtet werden. DaS -praktische Jahr" der Mediziner, von des sen erfolgreicher Ableistung die Erteilung der Appro bation abhängig gemacht worden ist, scheint sich lt. „Dr. Anz." nicht in dem erhofften Maße bewähr» zu haben. Jedenfalls hat sich das Preußische Zentralkomitee für das ärztliche Fortbildungswesen vor kurzem gegen das Weiterbestehen deS praktischen Jahres in seiner jetzigen Form in eingehenden Verhandlungen ausgesprochen, und zwar nicht gegen die Einrichtung selbst, sondern nur gegen ihre Handhabung. Die Quelle deS Nebels liegt nach An sicht der Sachverständigen in erster Linie in i. c überaus reichlichen und wahllosen Zulassung vpn Krankenanstal ten zur Ausbildung von Medizinalpraktikanten. Dazu komme, daß die großen Musteranstalten von den Prakti kanten gemieden »Erden, »Ehrend die Privatanstalten sich durch Gewährung von freier Wohnung, Beköstigung und Geldentschädigung billige „Assistenten" sicherten. Denn die kleinen und nicht hochwertigen Anstalten hatten bisher stets unter Assistentenmangel zn leiden- da sie den Assistenten nichts bieten konnten oder »sollten: weder eine spezialistische Ausbildung noch ein einigermaßen aus kömmliches Gehalt. Nun »Elten in ihnen die Prakti kanten fröhlich ihres Amtes, fröhlich, well sie die Herren spielen können- wo sie Diener sein sollten, und well ihnen dafür »och Lohn zuteil wird. Zur Beseitigung die ser zweifellos bestehenden Uebelstände wird nun empfoh len, die zuzulaffend-en Anstalten auf ihre Befähigung zur Ausbildung genau zu prüfen nnd «ine große Anzahl von ihnen auszusieben. Der Gefahr, daß di« Praktikanten ftr den Kliniken «nd großen städtischen Anstalten sich allzu sehr zusamnrendrängen, müffe vorgebeugt »verden. Em pfohlen wird auch, da- praktische Jahr vor das Staats examen zu legen »»ach dem Vorbild der Kaiser-Wilhelm- Akademie in Berlin, damit da» Ziel: Hebung deS ärzt lichen Könnens, erreicht Werda. Oesterreich-Ungarn. von ein« Unpäßlichkeit de» Kaisers schreibt bat „Wiener Fremdenblatt-. Nachdem die geringe Heiserkeit, an der der Kaiser seit elrriger Zett leidet, durch die An strengungen bet den letzten Audienzen und Empfängen in der Hofburg ungünstig beeinflußt worden ist, wird der Kaiser auf den Rat der Aerzte vor seiner Abreise nach Pest kein« allgemeinen Audienzen mehr erteilen und, wenn eS möglich ist, in Schönbrunn bleiben. Zur LoS-von-Rom-Bewegung in Oesterreich veröffentlicht Pastor Hochstetler in der „Wartburg- eine Statistik, nach welcher die Zahl der Beitritte »um Prote stantismus in der Zett von 1898 bl» 1910 60 734 beträgt. Demgegenüber steht die Zahl der Austritte aus dem Prote stantismus mit 14205. Dem Protestantismus in Oester- reich bleibt hiernach ein Gewinn von 46 529 Beitritten. Frankreich. Die erste Untersuchung in Sachen der Unterschlag» ungen im Auswärtigen Amte hat lt. „B. A." ergeben, daß der Baumeister deS Ministeriums des Aeußern, Chedanne, an den Bauten, die Hamor» ihm in Auftrag gegeben, in den letzten fünf Jahren für seinen Teil 3 Millionen Franken verdient hat. Mit diesem hübschen Einkommen begnügte er sich indes nicht. Er hat. Wie der „Boss. A." berichtet wird, auch eine Elektrizitätsgesellschast gegrün det, deren Hauptanteilseigner er selbst war und an deren Spitze er seinen Bruder gestellt hatte, und dieser Gesell schaft übertrug er als Regierungsbaumeister alle elektri schen Einrichtungsarbeiten in den von ihm ausgeführten Bauten für das Auswärtige Amt. Als Auftraggeber hatte er selbst die Preise der Arbeiten zu bestimmen und als Regierungsbaumeister die Arbeiten abzunehmen, die Rechnungen der Gesellschaft zu prüfen und gutzuheißen. Mit anderen Worten: Er bestellte Arbeiten bei sich selbst, lieferte sie an sich ab und bezahlte sie aus der Tasche der Regierung an sich selbst! Gleichwohl beharren seine Freunde, deren er anscheinend viele hat, dabei, daß er unschuldig sei und seine Geschäfte tadellos geführt habe. MM fillk sedt mit asm fismill ßlLKKl llllü asr SedlltrmsrllS tLrmustsrll)!